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Ibrahim (as) opfert Ismail

Ibrahim (as) opfert Ismail

Wir kennen alle die Geschichte der Opferung Ismails durch seinen Vater, und wir sagen: Es war eine Prüfung von Allah. Aber
verstehen wir wirklich, was Ibrahim durchgemacht hat? Wissen wir, was geschah? Wissen wir, was er erreichte?

Ibrahim wird im Koran als Khalilullah (der Anvertraute Allahs) bezeichnet: „Und Allah hat sich Ibrahim zum innigen Freund
genommen." (4:125). Desweiteren wird er als Vorbild betrachtet: "Ibrahim war ja eine ganze Gemeinschaft, Allah ergeben,
rechtgläubig, und er war keiner von den Mitgöttergebenden," (16:120).

Er wurde unter den Götzenanbetern geboren, im Hause Azar, die die Götzen für ihren Stamm herstellten. Ibrahim lebte zwar
unter ihnen, aber er war keiner von ihnen. Er war eine Festung des Tauhid (Monotheismus) im Sumpf des Schirk
(Vielgötterei).

Es gibt viele Koranverse, die erläutern, wie Ibrahim mit den Götzendienern argumentierte. Ibrahim besiegte seine Gegner mit
seinen Argumenten. Und wie gewöhnlich, wenn Unwahrheit besiegt wird, folgt darauf Unterdrückung. Die Antwort auf die
Einladung Ibrahims zu Allah ist in Sura al-Ankabut gegeben:

"Und die Antwort seines Volkes war nur, daß sie sagten: 'Tötet ihn oder verbrennt ihn!'..." (29:24).

Schließlich verließ er das Land seiner Väter und wurde Fremder im Lande. Er kam in ein Land, wo er seinen lebenslangen
Kampf und seine Einladung fortführte. Er trug alleine die schwere Last der Verantwortung der Botschaft des Tauhid in einem
Zeitalter der Finsternis, der Unterdrückung, der Vorurteile und der Unwissenheit.

Ibrahim hatte keine Kinder, und er wurde älter, und seine Sehnsucht nach einem Sohn wurde stärker:

"Mein Herr, schenke mir einen von den Rechtschaffenen [Sohn]" (37:100)

Entgegen jeglicher Erwartung erfüllte Allah Sein Versprechen, dass Er Ibrahim zu einem Kern einer großen Linie von
Propheten machen würde - zum Fundament der großen Weltreligionen: "Dann gaben wir ihm die frohe Kunde von einem
sanftmütigem Sohn" (37:101). Ismail war für Ibrahim nicht bloß ein Sohn für einen Vater, der kein Kind besaß; er war das
Ende einer lebenslangen Erwartung, die Hoffnung nach einer Sehnsucht, die Belohnung nach jahrelanger Geduld, die Frucht
seines Lebens und der junge Sohn eines alten Vaters. Ismail war das Versprechen für zukünftige Generationen und auf eine
gewissen Weise Ibrahims „Leben“.

Aber Allah entschied, dass es nicht so bleiben sollte. Ibrahim wurde abermals geprüft. Ibrahim hatte einen Traum, in dem
Allah ihm befahl, seinen Sohn zu schlachten. Wie konnte Ibrahim seinen allerliebsten Sohn nehmen, die Freude seines
Herzens, seinen Schatz und sein Glück? Seinen Ismail nehmen, einen Messer an seinen Hals setzten und ihn töten? Der
junge Ismail sollte sterben, und der betagte Ibrahim sollte leben. In Ibrahim muss ein Kampf, der größte Dschihad,
vorgegangen sein. Was sollte Ibrahim wählen? Die Liebe zu Gott oder die Liebe zu sich selbst? Prophetenschaft oder
Vaterschaft? Glaube oder Gefühl? Verantwortung oder Bequemlichkeit? Tauhid (Monotheismus) oder Schirk (Beigesellung)?
Und - schließlich Gott oder Ismail?

Ibrahim entschied sich nicht sofort. Er zweifelte und war hin- und hergerissen, litt Schmerzen. Diese Handlungen Ibrahims
kommen auch in der Hadsch zum Ausdruck, wo man den Schaitan steinigt, der versuchte, Ibrahim gegenüber seinem Herrn
ungehorsam zu machen. Auch bei ihm versuchte der Satan, wie so oft, durch logische, verstandesmäßige und religiöse
Rechtfertigungen sein Ziel zu erreichen. Vielleicht war die Bedeutung von dhabh (Opferung) nur übertragen gemeint, und es
bedeutete sein 'Ego', sein Nafs, zu töten? Vielleicht bedeutete der Befehl, Ismail zu schlachten: ‚Schlachte die Liebe zu
Ismail’! Vielleicht gab ihm sogar der Iblis einige dieser Interpretationen vor.

Aber Ibrahim wählte die Liebe zu Allah und stellte die Liebe zu sich selbst hinten an. Ibrahim wählte Allah und gab Ismail auf.
Ein erstaunliches Gespräch fand in Mina zwischen Vater und Sohn statt. Ibrahim sagte zu seinem Sohn:

"Mein lieber Sohn, ich habe im Schlaf gesehen, dass ich dich schlachte, also schau, was ist es, das du siehst?" (37:102)

Wie beängstigend muss es für ein Kind sein, so etwas zu hören. Ismail hätte schweigen können. Aber Ismail besaß einen
festen Glauben. Er fügte sich dem Willen Allahs. Er erkannte, in welch schwieriger Lage sein Vater war, und versuchte, ihn
zu beruhigen. Er antwortete: "Er sagte: 'Mein Vater, tu, was dir aufgetragen ist, du wirst mich, wenn Allah will, als einen von
den geduldig Ausharrenden finden.'" (37:102).

Allahu akbar!

Die Wahl Ibrahims war das Opfern, die von Ismail Aufopferung, das Märtyrium, die Schahada. Sie erreichten den Ort der
Opferung und Ibrahim legte Ismail auf dem Boden, drehte das Gesicht seines Sohnes weg, um seiner bedrückten Seele und
seinen zitternden Händen Kraft zu geben und opferte Ismail! Aber mit der Gnade Allahs schnitt das Messer nicht. Allah
schickte Ibrahim einen Widder und rief ihm folgendes zu:

"Du hast schon das Traumgesicht wahrgemacht! Ja, genau so vergelten Wir es den Guthandelnden. " (37:105).

Ibrahim gewann alles und behielt Ismail. Dies zeigt, dass der Gott Ibrahims kein Blut verlangt. Und symbolisch gesehen
Ibrahim gewann alles und behielt Ismail. Dies zeigt, dass der Gott Ibrahims kein Blut verlangt. Und symbolisch gesehen
wurde eigentlich nur das Blut von Iblis vergossen. Allah wollte von Beginn an nicht, dass Ismail geschlachtet werden sollte.

Die Begebenheit lehrt uns, dass das menschliche Leben, die von Ismail, Ibrahim und von jedem anderen, an Bedeutung und
Wert nur durch Allah gewinnt. Ein Mensch mit religiöser Verantwortung besitzt absolute Verantwortung vor Gott. Für
unreligiöse Menschen war Ibrahim bereit, seinen Sohn zu ermorden, aber für einen Gläubigen war er bereit, Ismail zu opfern.
Ibrahim lehrt uns auch, weniger zufrieden mit sich selbst, sondern kritischer zu sein.

Ismail war der Sohn Ibrahims. Aber wer ist dein Ismail? Was ist es? Dein Titel, deine Stellung? Dein Geld, Haus oder dein
Auto? Deine Liebsten oder Familie? Dein Wissen? Deine Kleidung, deine Schönheit, deine Kraft oder deine Macht deine
Karriere?

Wie erkennt man dies? Du weißt es selbst am besten. Die Zeichen wirst du selbst erkennen.

Frage dich: „Was schwächt meinen Glauben (Iman)?“ Was läßt dich in der Verantwortung zweifeln? Was ist es, was dich
auffordert, alleine zu bleiben? Was bringt dich dazu, dich von deiner Aufgabe zu entfernen? Die Antworten sind Zeichen von
unserem Ismail! Lasst uns in uns danach suchen und sie ‚schlachten’, damit wir Allah näherkommen können. Bedenkt, dass
unser Fest nicht ein Fest des Sieges ist, sondern ein Fest des Opferns!

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