Professional Documents
Culture Documents
TEAM ASTROBOTIC
Ein Professor, ein Geschäftsmann, eine
Universität auf dem gedanklichen Weg zum
Mond: In PITTSBURGH, USA, simulieren
sie mit einem Prototyp bereits die Landung
06|2011 GEO 63
P
ittsburgh, US-Bundesstaat Stockwerke hohe High Bay ist sein Reich. botic-Macher kaufen: eine Falcon 9 der Gefährt verglühen könne. Zudem sei die seinen Kameras die Hinterlassenschaften
Pennsylvania. David Gump be- Er lieferte zu LunaCorps hochfliegenden amerikanischen Raumfahrtfirma SpaceX. Sicht perfekt und die Anziehungskraft, der Apollo-11-Mission dokumentieren: Das 30-Millonen-
tritt die „High Bay“, die Halle Plänen erste Rover-Entwürfe, die aber nie Kostet normalerweise 56 Millionen Dol- der man entgegensteuern müsse, nicht den Lander, die amerikanische Flagge. Dollar-Rennen
des Robotik-Zentrums an der umgesetzt wurden. lar, etwa 40 Millionen Euro. Immerhin allzu groß. „Die Geschwindigkeit bei der Und am besten auch die Fußspuren. Es
Carnegie Mellon University. Er trägt eine Als Google und die X Prize Foundation gibt SpaceX für Bewerber-Teams um den Landung sollte einen Meter pro Sekunde wäre ein echter Scoop.
Google gibt das Geld, eine
Aktentasche und wirkt ein bisschen wie zur Mondfahrt riefen, gab Whittaker X Prize zehn Prozent Rabatt. Die Finan- betragen, aber sicherheitshalber entwer- Der dann wohl auch, rückwirkend, das Stiftung stellt die Jury:
ein Versicherungsvertreter, der sich ver- sofort einen Scheck über 10 000 Dollar in zierung, sagt Gump, bekomme er hin. fen wir die Landeeinheit so, dass sie auch größte Problem lösen dürfte, das Astro- 29 Teams basteln an einer
laufen hat. Aber Gump will zeigen, wie die Post: für die Anmeldegebühr. Zwei Ein anderer Schritt, die spätere Lan- mit drei oder vier Metern pro Sekunde botic noch hat: die Finanzierung. Auf Rallye auf den Mond
|
hier seine Träume Gestalt annehmen. Monate später gründete er mit Gump die dung, bereitet dem Team schon mehr aufsetzen kann.“ 90 Millionen Dollar, etwa 64 Millionen
Er weist zu einem Robotermobil in der Firma Astrobotic Technology, eigens zur Kopfzerbrechen. Jason Calaiaro, Master- Danach, sagt Whittaker, habe Astrobo- Euro, sind die Kosten kalkuliert. Auf der Wenn sich der Internetkonzern
Mitte des Raums, das wie ein schwarz ge- Teilnahme am Wettbewerb. Student bei Whittaker, demonstriert mit tic das Schwierigste überstanden. „Mit Habenseite verbucht das Team in unver- Google, eine typisch amerikanische
punkteter Wigwam auf Rädern anmutet: Whittakers Karriere als Robotik-Pio- einer Software, wie sie auch professio- Robotern, die durch unwegsames Gelände hohlener Selbstsicherheit schon mal die Firma, und die X Prize Foundation,
eine typisch amerikanische Stiftung,
„P3, unser dritter Prototyp.“ P3 soll den nier begann mit einem Unglück: 1979, kurven, kennen wir uns aus.“ Und nichts 24 Millionen Dollar Preisgeld; dazu wei-
für einen Hightech-Wettkampf zusam-
Preis holen, den Google und die X Prize mit der Kernschmelze im Atomkraftwerk AUF ARMSTRONGS SPUREN! anderes sei ja der Rover, der nun langsam tere zehn Millionen, die man nach dem
mentun, kann daraus nur ein typisch
Foundation ausgelobt haben: für die erste Three Mile Island, Pennsylvania. Als Im »Meer der Ruhe« eine Rampe herunterfahren wird, auf die Wettbewerb von der NASA für die Über- amerikanischer Wettbewerb entste-
private Mondlandung der Geschichte. Assistenzprofessor baute er damals fern- wollen sie landen: wie die staubige, unebene Mondoberfläche. Auf lassung der aufschlussreichen Missions- hen: Der Google Lunar X Prize „richtet
Gump stellt sich neben das Gefährt. gesteuerte Roboter, die der Kraftwerks- ersten Astronauten der Erde, immerhin, klappt das schon daten erhalten will. Und zwei Millionen sich an Unternehmer, Ingenieure und
Ende 2013 soll eine 1,50 Meter große Ver- betreiber in den verstrahlten Reaktor- ganz gut. Auf den Abraumhalden früherer Dollar Startgeld, die der Staat Florida Visionäre auf der ganzen Welt, die
sion am Mondäquator aufsetzen – im block schickte, für Probenentnahmen nelle Satellitenbauer verwenden, den Stahlwerke am Stadtrand von Pittsburgh jedem Team zahlt, das seine Rakete von uns zurück auf den Mond bringen und
„Meer der Ruhe“, wo am 20. Juli 1969 die und Reparaturen. Seither entwickelt Flug der Mondlandeeinheit. Auf seinem fährt das Mobil bereits scheinbar mühe- den verwaisten Rampen in Cape Canave- diese Umgebung zum Nutzen der
amerikanische Mondlandefähre „Eagle“ Whittaker jedes Jahr ein neues Maschi- Bildschirm ist zu sehen, wie die letzte Ra- los durch Mulden, über Felsen, steile Ab- ral starten lässt. Menschheit erforschen wollen.“
Google hat dafür insgesamt 30 Millio-
die Astronauten Armstrong und Aldrin nenwesen: insektengleiche Vehikel, die ketenstufe der Falcon das Landemodul hänge hinauf und hinab. Fehlen noch 54 Millionen Dollar.
nen Dollar Preisgeld ausgelobt, rund
absetzte. „Vielleicht finden wir noch ihre in Vulkane krabbeln; Gefährte, die ein- mit dem Rover nahe an den Mond bringt, Eine andere Herausforderung für das Zwar sind Sponsoren interessiert, der 21,5 Millionen Euro. Bis Ende April
Fußspuren“, sagt Gump. Er lächelt. sturzgefährdete Minen inspizieren oder wie sich das Modul trennt und nun sein Unternehmen Mondfahrt sind die Tem- Maschinenbauer Caterpillar aus Illinois hatten 29 Teams aus aller Welt ihre
Gump ist kein Wissenschaftler, son- Unterwasserhöhlen erforschen. Und nun eigenes Triebwerk zündet, um in den peraturen: Während des gut zwei Wo- hat sogar schon Unterstützung zugesagt. Teilnahme gemeldet. Jenes Team, das
dern Geschäftsmann. 1989 schon grün- sein Meisterstück: der Mondrover. lunaren Orbit einzuschwenken. Wie es chen dauernden Mondtages klettern sie Doch das meiste Geld müssen wohl Nutz- vor Ende des Jahres 2015 als Erstes
dete er die Firma LunaCorp, dachte an PR Er muss ein ziemlich robustes Vehi- vier-, fünfmal den Mond umkreist, dann am Äquator des Trabanten bis auf 130 lasten bringen: Rover und Lander haben einen fahrenden Roboter (Rover) auf
und Mondtourismus. Doch „niemand kel werden. Denn, sagt Whittaker, „wir den Landeanflug beginnt. Wie wenige Grad Celsius, nachts hingegen fällt das nach Whittakers Berechnungen noch dem Mond absetzt, ihn 500 Meter
wollte mir glauben, dass man auf dem haben ein hoch motiviertes Team aus Sekunden vor der Landung Sensoren Thermometer auf unter –160 Grad. Das Platz für 103 Kilogramm, das Kilo für bewegt und hochauflösende Bilder
und Videos zur Erde übertragen lässt,
Mond Geld verdienen kann“, erzählt er. Studenten und Doktoranden, aber keine die Mondoberfläche nach gefährlichen Metall-Chassis des Rovers ist deshalb so rund anderthalb Millionen Dollar.
gewinnt 20 Millionen Dollar. Bedin-
2003 wurde die Firma liquidiert. NASA-Ingenieure mit jahrelanger Erfah- Felsen oder Kratern scannen. Und – wie entworfen, dass es tagsüber die Hitze Dass ein Bestattungsinstitut bereits gung: Die Unternehmung muss zu
Einer allerdings glaubte bereits da- rung. Wir brauchen deshalb einen Rover dann die Software abstürzt. perfekt ableitet. In der Nacht dagegen Stauraum reserviert hat für die Asche wenigstens 90 Prozent privat finan-
mals an Gumps Vision: William „Red“ mit großer Fehlertoleranz.“ „Dabei ist es eigentlich recht einfach“, legt der Roboter einfach eine Pause ein. Verstorbener, die im Mondstaub ihre ziert sein. Das Preisgeld sinkt auf
Whittaker, Robotik-Professor an der Die Rakete, um das Fahrzeug Richtung sagt Calaiaro. Schließlich gebe es keine Läuft alles nach den Plänen von Whit- letzte Ruhe finden wollen, wertet er nicht 15 Millionen, wenn vorher eine staatli-
Carnegie Mellon University. Die zwei Mond zu schießen, wollen die Astro Atmosphäre auf dem Mond, in der das taker und Gump, so wird ihr Roboter mit als schlechtes Omen. Hubertus Breuer che Mission den Mond erreicht.
Immer noch fünf Millionen Dollar war-
ten auf den Zweitplatzierten. Einen
Der Mondrover aus der Carnegie Mellon Bonus von vier Millionen Dollar gibt
University mutet an wie ein Wigwam auf Rädern. es für die Lösung besonderer Aufga-
Und die Abraumhalden in einem aufgelassenen ben, etwa das Aufspüren der Reste
Industriegebiet am Stadtrand sehen aus wie eine von Apollo 11 oder das Überstehen der
Mondlandschaft. Beide scheinen wie füreinander Mondnacht, die gut zwei Wochen
gemacht: Bei Testfahrten meisterte der Rover das dauert und bis zu –160 Grad Celsius
schwierige Gelände fast mühelos (l.). Astrobotic kalt wird. Eine Million Dollar schließ-
will ihn später an jenen Ort steuern, wo 1969 zum lich erhält das Team mit der innova-
ersten Mal Menschen den Trabanten betraten. tivsten Idee für die Weltraumfor-
Ansichten des Landeplatzes sollen vorab die schung. An den Ergebnissen ist auch
Tücken des Geländes sichtbar machen (r.) die NASA interessiert: Bis zu zehn
Millionen Dollar spendiert sie für die
erfolgreiche Entwicklung von Techno-
logien, die sie für künftige eigene Mis-
sionen einsetzen kann. Jürgen Bischoff
D
ie Dackel Laika und Luna wu- den Teamchef der Weg zum Mond bei Myrick, für den Flug benötige man aber
seln aufgeregt um den Garten- Weitem nicht so sehr wie jenes Spekta- 30. Und deshalb noch viel mehr Spon-
tisch, an dem Nebojsa Stanoje- kel, das er dort oben veranstalten will. soren. Stanojevic´ soll dafür sorgen.
vic´ sein Team Synergy Moon Per Notebook koordiniert Stanojevic´ Der braucht nun eine Pause: Nach dem
versammelt hat: drei PR-Profis, einen seine Unterstützer. Einer von ihnen ist Telefonat schläft er im Sessel ein. Viel-
Cellospieler, eine Architektin und ein Gastgeber Zorislav Sojat, grauer Vollbart, leicht träumt er von seinem Plan, der das
Künstlerpaar. Stanojevic´ , ein hagerer um die Hüften ein braunes Tuch. Der Abenteuer X Prize noch in den Schatten
Mann mit Hippie-Bart, doziert über seine Dachboden seines Hauses ist mit Com- stellen soll: Er will selbst ins All.
Mission wie ein Prediger: „Ich lag neben putern vollgestellt. In einer Ecke: Schein- Den dafür vorgesehenen Reisepartner
einem Vulkan in Guatemala und betrach- werfer, mit einem Keyboard verbunden. umarmt der Serbe Stanojevic´ tags darauf
tete den Mond. Und ich dachte: Nun bin Als Sojat tonlos auf der Tastatur zu spie- auf einem Flugplatz nahe Zagreb. Es ist
ich um die ganze Welt gesegelt, und als len beginnt, wechseln an der Decke bun- der kroatische Journalist Miroslav Am
Nächstes möchte ich dort oben sein.“ te Muster, eine Übersetzung von Tönen brus-Kis, der mit ihm eine Botschaft ver-
Stanojevic´´, 42, ist Serbe. Bei Ausbruch in Farben. „Mein Traum ist eine Installa- breiten soll: „Ein Serbe und ein Kroate
des Bosnienkriegs war er von Tuzla nach tion auf dem Mond“, sagt er. Der Projek- fliegen ins All – und erheben sich über
Südafrika geflüchtet. Er arbeitete als Fil- tor könne im Rover eingebaut werden. jene Grenze zwischen ihren Nationen, die
memacher, zu seinen Referenzen zählt Stanojevic´ freut sich schon auf eine ein blutiger Krieg hervorgebracht hat.“
er Tina Turner und den Dalai Lama. Der „Party für die Aliens“. Am Abend balan- Die beiden setzen sich an einen Tisch
X Prize ist sein bisher größtes Projekt. ciert er sein Notebook auf den Knien und zu einem älteren Herrn. Mike Vucelic,
„Synergy Moon“, sagt er in dem Gar- telefoniert via Skype mit Kevin Myrick in Sonnenbrille, Baseballkappe und blaue
ten in Zagreb, „ist ein weltweites Netz.“ den USA. Der Computerspezialist ver- Fliegerjacke, ist 80 Jahre alt. Der in Kroa-
Die Fabrik für die Rakete „Neptune“ dient sein Geld am Theater und arbeitet tien geborene US-Bürger war einst bei
stehe in der Mojave-Wüste. In Maryland trotzdem, wie er sagt, bis zu zwölf Stun- der NASA beschäftigt. Er gehörte zum
plane ein Team das Mondmobil. Die den pro Tag für Synergy Moon. Er be Rettungsteam für die Crew von Apollo 13
Landeeinheit komme aus der Ukraine, richtet: „Prototypen der Motoren für den – und berät jetzt Synergy Moon.
ein australischer Sponsor sei für Hitze- Lander haben wir. Jetzt arbeiten wir am Glaubt er gar, dass statt des Rovers
schilder zuständig. „Und mein Schul- Antriebsmodul für den Testflug.“ auch zwei Männer mit der „Neptune“
freund Dino von der irischen Universität Der Flug zum Mond ist für Ende 2012 auf den Mond zu hieven wären? „Ja
Limerick liefert die künstliche Intelli- geplant. Sagt Stanojevic´. Startplatz soll sicher“, sagt der Veteran entschieden.
genz“, ergänzt Stanojevic´. ein Areal auf der Insel Eua sein, das der „Die Sowjets sind auch so ins All geflo-
Überhaupt: Jeder könne mitmachen, König von Tonga ihm überlassen habe. gen. Als Versuchskaninchen.“ Der NASA-
er müsse kein Techniker sein, „Künstler Allerdings gibt’s da noch ein paar Pro- Held hat gesprochen! Es geht! Stanojevic´
können Filme über uns drehen, Songs bleme. Derzeit sechs Spezialisten kon ist euphorisch. Der Mond, sein Flug.
schreiben.“ Denn eigentlich interessiert struieren an der „Neptune“, berichtet Tonga wartet! Michael Kraske
I
zmir Yamin wollte schon immer Aerospace. Denn, ja, auch in Malaysia und Wettbewerbslorbeeren. Mit ihrer
hoch hinaus. Bereits als Student träumen sie den Traum vom Mond. Teilnahme an Googles Mondfahrt wollen
der Luft- und Raumfahrttechnik „Als wir uns beim Google Lunar X Yamins Männer das ganze Land in die
begann er mit dem Raketenbau – Prize angemeldet haben, waren wir 15 Zukunft katapultieren: Malaysia soll zu
im Keller seines Elternhauses. Anfangs Enthusiasten“, erzählt Yamin. „Wir woll- einem Zentrum der kommerziellen
nur mit, nun ja, mittelmäßigem Erfolg: ten noch alles selber bauen: die Rakete, Raumfahrt werden, die Teilnahme am
Bei einer versehentlichen Zündung drang die Landeeinheit, die Kommunikations- Lunar X Prize die dafür nötige Aufmerk-
der Rauch bis unters Dach. Aber Yamin systeme und das Mondfahrzeug.“ Schnell samkeit schaffen.
ist nicht der Typ, der sich von Rückschlä- stellte sich heraus, dass dafür nicht nur „Denn Malaysia ist sozusagen ein
gen entmutigen ließe. Und kleine Erfolge das notwendige Wissen fehlte, sondern natürlicher Weltraumbahnhof“, erklärt
machten das Missgeschick bald wett: vor allem das Geld. „Jetzt sind wir noch Yamin. Das Land liegt beinahe auf dem
2003, Yamin war 22 Jahre alt, schoss er acht Leute. Und wir versuchen, die Sache Äquator, wo die schnellere Erdrotation
eine Rakete einen Kilometer hoch. etwas systematischer anzugehen.“ einer Rakete zusätzlichen Schwung ver-
Für die nächstgrößere Version wollte Landeeinheit und das Mondfahrzeug leiht. Das spart Sprit. Zum Beispiel ge-
er sicherheitshalber den Segen der Behör will er mit seinem Team noch selber bau- genüber einem Start in Baikonur, Kasach-
den. Es erwies sich allerdings als schwie- en, eine Rakete kann man kaufen. Vier stan, das auf der Höhe von Venedig liegt.
rig, die Amtsleute von der Sinnhaftigkeit Ingenieure gehören derzeit zum Team, Yamin will die Regierung deshalb
seiner Tüftelergebnisse zu überzeugen. neben Yamin noch ein Amerikaner, ein überzeugen, einen Weltraumbahnhof zu
In Malaysia gibt es keine Vorschriften, Russe und ein Deutscher. Sie arbeiten bauen: „Der Staat sorgt für Infrastruktur
die den Abschuss privater Raketen re- mit Hochdruck an den Entwürfen. und Sicherheit. Investoren übernähmen
geln – und wo es keine Regeln gibt, wird Am Stadtrand von Kuala Lumpur hat Aufbau und Betrieb der Anlage.“
eben auch nichts erlaubt. Hilfe erhielt das Team ein kleines Büro angemietet. Pläne, die der Regierung sogar ins
Yamin schließlich von der Armee. Sie Von hier aus will es Sponsoren gewin- Konzept passen könnten. Denn die Wirt-
stellte dem angehenden Ingenieur ein nen. Measat, ein malaysischer Satelliten- schaft Malaysias soll wachsen, erst kürz-
militärisches Testgelände zur Verfügung. betreiber, hat bereits Unterstützung für lich wieder hat Premierminister Najib
Das Modell, das er von dort aus in den die Kommunikationseinrichtungen in Tun Razak erklärt, sein Land solle inner-
Himmel schoss, schaffte 2,7 Kilometer. Aussicht gestellt – sofern eine Stiftung halb der kommenden zehn Jahre zu einer
Spätere Entwürfe trugen ihm nationale alle Investorengelder verwaltet. Bedin- vollwertigen Industrienation werden.
Forscherpreise in Serie ein. gung: Independence-X muss vor der ers- Für den Fall, dass Yamin und seine Leute
Izmir Yamin, inzwischen 29 Jahre ten Zahlung echte Fortschritte vorweisen. ihr Gefährt also nicht bis zum Mond be-
alt, kurze schwarze Haare, hellblaues Bis jetzt ist allerdings noch mehr Begeis- fördern können, werden sie vielleicht
Hemd, arbeitet gegenwärtig bei einer terung als Fortschritt zu sehen. wenigstens ihr Land vorangebracht ha-
Flugzeugbaufirma. Und er ist Gründer Doch hintergründig geht es Indepen- ben – auf eine Startrampe in die hoch-
des malaysischen Teams Independence-X dence-X ohnehin weniger um Preisgeld technologische Zukunft. Sascha Zastiral