You are on page 1of 7

Begriffserklärungen: Ökologie

Ökologie Lehre von den Wechselbeziehungen der Lebewesen untereinander


und zu ihrer Umgebung. Tiere und Lebewesen stehen in
Verbindung mit den äußerlichen Gegebenheiten (Kreislauf).
Biotop Lebensraum
Biozönose Lebensgemeinschaft
Ökosystem Einheit aus Biotop und Biozönose
Toleranzbereich Bereich, in dem jeder gedeihen kann
Pessimumbereich In den Grenzbereichen am Minimum und Maximum ist in der Regel
keine Fortpflanzung möglich/ ungünstige Lebensbedingungen
Optimumbereich (Präferenzbereich)
hier herrschen die besten Lebensbedingungen
eurypotent Fähigkeit eines Lebewesens, starke Schwankungen eines
bestimmten Umwelteinflusses zu tolerieren (großer
Toleranzbereich) →euryök
stenopotent Kennzeichen eines Lebewesens, das nur in einem engen Bereich
eines Umweltfaktors überlebt; wenig tolerant gegenüber einem
Umwelteinfluss (kleiner Toleranzbereich) →stenök
Maximum obere Grenze des Toleranzbereichs
Minimum untere Grenze des Toleranzbereichs
Wechselwarme (poikilotherm)
Organismen Die Körpertemperatur schwankt mit der Umgebungstemperatur
(Wirbellose, Fische, Amphibien, Reptilien)
Gleichwarme (homoiotherm)
Organismen Die Körpertemperatur ist, weitgehend unabhängig von der
Außentemperatur, konstant (Vögel, Säugetiere)
RGT-Regel (Reaktionsgeschwindigkeits-Temperatur-Regel)
Drückt die Beziehung zwischen Temperatur und Lebensprozessen
aus: Bei einer Temperaturerhöhung um 10 °C beschleunigen sich
die Stoffwechselvorgänge um das Zwei- bis Dreifache. Die RGT-
Regel gilt bei Lebewesen nur bis zum Temperaturoptimum
(Wechselwarme Tiere)
Bergmann’sche Regel (gilt für gleichwarme Tiere)
Individuen einer Art oder naher Verwandter sind in kalten Gebieten
größer als in Warmen.
Erklärung: Pinguine→ große Tiere haben im Verhältnis zum
Volumen eine relativ geringe Körperoberfläche
Allen’sche Regel Bei Verwandten Arten gleichwarmer Tiere sind Körperanhänge wie
Ohren oder Schwänze in kalten Klimazonen kürzer als in warmen.
Erklärung: Große Körperanhänge haben eine relativ große
Oberfläche und kühlen daher schneller aus. In warmen Regionen
dienen daher z.B. große Ohren der Wärmeregulierung.
abiotische Faktoren Physikalische und chemische Faktoren der unbelebten Umwelt (z.B.
Temperatur, Feuchtigkeit, Beschaffenheit des Bodens) die auf
Organismen einwirken.
biotische Faktoren Faktoren der lebenden Umwelt (z.B. Nahrung, Konkurrenten,
Feinde, Parasiten, Krankheitserreger).
modifikatorische Umwelteinflüsse, die auf Klone einwirken (z.B. Licht, Temperatur)
Variabilität bewirken die Transkription der Gene.
genetische Variabilität - nur geschlechtlich Fortpflanzen
- Erbanlagen ähnlich, aber nicht identisch
Bodenbereich (Benthal)
Gegliedert in die Uferzone (Litoral) und den Tiefenboden
(Profundal)
Uferzone (Litoral)
Das Licht reicht bis zum Boden. Mit grünen Pflanzen bewachsen
und somit Lebensraum für Tiere. Unterteilt in: Erlenbruch,
Riedgraszone, Röhrichtzone, Schwimmblattzone, Tauchblattzone,
Algenzone
Tiefenboden Lebensraum der Destruenten und Mineralisierer (aerobe und
anaerobe Bakterien)
Freiwasserzone (Pelagial)
Unterteilt in Epilimnion (Nährschicht), Metalimnion
(Kompensationsschicht) und Hypoliminion (Zehrschicht)
Nährschicht (Epilimnion)
Es herrschen gute Lichtverhältnisse und in der Nährschicht entsteht
und lebt das Phytoplankton, das durch Fotosynthese Nährstoffe
und Sauerstoff produziert.
Kompensationsschicht (Metalimnion)
Die Produktion und der Verbrauch von Nährstoffen halten sich die
Waage.
Zehrschicht (Hypoliminion)
Die Biomasse dient als Nahrung, keine Nährstoffproduktion
sondern Nähr- und Sauerstoffverbrauch durch Konsumenten und
Destruenten
Produzent Grüne Pflanzen, die mithilfe von Lichtenergie (Fotosynthese)
energiereiche Biomasse herstellen (z.B. Algen)
Konsument Tiere, die sich von der Biomasse anderer Lebewesen ernähren:
Konsument 1. Ordnung: Pflanzenfresser
Konsument 2. Ordnung: ernähren sich von den Konsumenten
1.Ordnung
Konsument 3. Ordnung: ernähren sich von den Konsumenten
2.Ordnung
Destruenten Lebewesen, die an der Zersetzung abgestorbener Biomasse
beteiligt sind. Bei der vollständigen Zersetzung von Biomasse
entstehen Kohlenstoffdioxid, Wasser und Mineralsalze.
Biomasse Die gesamte Masse aller Lebewesen in einem bestimmten Bereich.
In der Biomasse ist chemische Energie gespeichert.
Fotosynthese Der Vorgang, bei dem Pflanzen aus den energiearmen Stoffen,
Wasser und Kohlenstoffdioxid, mithilfe von Lichtenergie organische
Stoffe herstellen. Dabei wird Sauerstoff freigesetzt. Es wird
Lichtenergie zum Teil in chemische Energie, zum Teil in Wärme
umgewandelt. Durch Fotosynthese wird Biomasse gebildet.
Konkurrenzaus- Regel, die besagt, dass mit zunehmender Ähnlichkeit der
Schlussprinzip Umweltansprüche zweier konkurrierender Arten, die Möglichkeit
einer dauerhaften Besiedlung des gleichen Lebensraums abnimmt.
Eine Art wird sich immer als konkurrenzstärker erweisen und die
anderen verdrängen.
Selektion Reduzierung des Fortpflanzungserfolgs bestimmter Individuen
einer Population mit der Folge, dass andere Individuen, die im
Rückblick „überlebenstüchtiger“ sind, sich stärker vermehren. Die
entscheidenden Einflüsse üben äußere Faktoren der Umwelt aus
(innerartlich).
Zwischenartliche (interspezifisch) Sie liegt vor, wenn zwei oder mehr Arten die
Konkurrenz gleichen Ressourcen nutzen. Sie ist umso größer, je ähnlicher die
Ansprüche der beteiligten Arten an die Umwelt sind. Konkurrieren
2 Arten miteinander um die gleichen Ressourcen, so kann eine Art
von der anderen verdrängt werden.
Konkurrenz- Zur Konkurrenzvermeidung haben verschiedene Arten spezielle
Vermeidung Ansprüche auf die Umwelt entwickelt. Koexistenz durch
unterschiedliche Nutzung der Ressourcen (ökol. Nische)
→Ökologische Spezialisierung

Ökologische Nische Ein System von Wechselbeziehungen zwischen Organismus und


Umwelt (Gesamtheit aller abiotischen Umweltfaktoren einer Art).
Die Einnischung einer Art beruht z.B. auf einer spezifischen
Ernährungsweise, jahreszeitlichen typischen Aktivitätsmustern,
bestimmten Klimaansprüchen, usw. Die ökol. Nische ist kleiner als
der Raum, der aufgrund der genetischen Voraussetzungen nutzbar
wäre.
Innerartliche (interspezifisch) Herrscht zwischen Individuen einer Art im
Konkurrenz Wettbewerb um abiotische und biotische Faktoren (Raum,
Nahrung, Geschlechtspartner). Die Variabilität ist erblich, bezogen
auf physiologische Merkmale (Kälteresitenz, Enzymaktivität),
Aussehen (Färbung, Schnabellänge) oder Verhaltensweisen
(Zugverhalten). Bildung neuer Arten: Umwandlung einer Art in eine
andere, aufgrund genetischer Variation.
Konkurrenz- Wird erreicht durch Revierbildung, Rangordnungsverhalten oder
Vermeidung genetische Variabilität (Beispiel: Schnirkelschnecke)
physiologisches günstiger Bereich der Ressourcennutzung in einer Reinkultur
Optima
ökologisches Optima günstiger Bereich der Ressourcennutzung unter
Konkurrenzbedingungen (in einer Mischkultur)
Population Alle artgleichen Organismen eines Lebensraums bilden eine
Fortpflanzungsgemeinschaft. Dynamisches System: Ihre
Individuenzahl ändert sich ständig durch Vermehrung und Tod. Ein
Wachstum findet nur dann statt, wenn die Geburtenrate größer als
die Sterberate ist.
Exponentielles - gleichbleibende Vermehrungsrate/ wächst um den
Wachstum gleichbleibenden Potenzsatz
→ möglich, wenn neue Lebensräume konkurrenzlos
besiedelt werden können
logistisches oder - können nicht dauerhaft unbegrenzt wachsen
gebremstes - Folgen steigender Individuenzahlen wirken intraspezifische
Wachstum Faktoren (z.B. Konkurrenz um Nahrung und Raum)
→Geburtenrate sinkt, Sterberate steigt
→Wachstum verlangsamt sich
- nimmt die Populationsdichte weiter zu, so hört das
Wachstum auf (stationäre Phase) Geburtenrate und
Sterberate sind gleichgroß → Population hat ihre Kapazität
erreicht
- Populationsdichte schwankt häufig um die Kapazitätsgrenze
Dichteabhängige Mit der Zunahme der Individuenzahl wächst die Bedeutung
Faktoren dichtebegrenzter Faktoren. Die Nahrung wird knapp, die Anzahl
(Populations- artspezifischer Feinde wächst an (sozialer Stress). Folge:
Entwicklung) Geburtenrate sinkt, Sterberate steigt.

Nahrungs- Ansteckende
angebot Krankheiten,
- + Feinde

+ Populations- +
dichte

+ -
Geburtenrate Sterberate
- je mehr … desto weniger + je mehr … desto mehr

Dichteunabhängige Klimaeinflüsse, nicht spezifische Feinde oder nicht ansteckende


Faktoren Krankheiten können Populationsschwankungen verursachen, egal
(Populations- ob in der Ausgangspopulation eine hohe oder niedrige Dichte
Entwicklung) herrscht. Es fehlt eine Beschränkung des Populationswachstums
durch negative Rückkopplung.
Räuber-Beute Wenn der Räuber sich primär von der Beute ernährt (leben im
Beziehung gleichen Lebensraum) führt eine Zunahme der Beutetiere auch zu
einer Vermehrung der Räuber. Gleicht die Vermehrungsrate der
Beuteart diese Verluste nicht aus, wird die Beute dezimiert.
Dadurch entsteht Nahrungsmangel bei den Räubern, wodurch die
Fruchtbarkeit verringert wird und die Anfälligkeit für Krankheiten
steigt →Räuberpopulation verringert sich und die Beuteart kann
sich wieder vermehren.
Lotka-Volterra Regel 1. Die Individuenzahl von Räuber und Beute schwanken
periodisch. Der Maxima für die Räuber folgen
phasenverschoben denen für die Beute.
2. Langfristig bleiben die Mittelwerte beider Populationen
konstant.
3. Eine Ursache, die Räuber und Beute gleichermaßen
dezimiert, vergrößert die Beutepopulation und verringert
die des Räubers.
Dipol Wasserstoffmoleküle haben im Bereich der Wasserstoffatome
positive und im Bereich des Sauerstoffatoms negative
Landungsschwerpunkte →elektronische Polarität
Wasserstoffbrücken- Wechselwirkungen zwischen positiv polarisierten
Bindungen Wasserstoffatomen eines Wassermoleküls und den freien
Elektronenpaaren am negativen Landungsschwerpunkt weiterer
Wasserstoffmoleküle. Sie verbinden Wassermoleküle zu großen
Molekülaggregaten.
Dichteanomalie Im Eis sind Wassermoleküle in einem weiträumigen Gitter
festgelegt. Eis hat eine geringere Dichte als Wasser. Im flüssigen
Zustand sind die Wassermoleküle dichter gepackt. Wasser hat seine
größte Dichte bei 4°C. Eis schwimmt also auf dem Wasser.
Stoffkreislauf im See - Produzenten von Biomasse können die Fotosynthese nur an
der sonnenerhellten Deckschicht betreiben. Ebenfalls
benötigen sie Kohlenstoffdioxid und Mineralstoffe. Der bei
der Fotosynthese gebildete Sauerstoff gelangt in die obere
Wasserschicht.
- Konsumenten verwerten die energiereichen Substanzen
- Konsumenten verwerten die energiereichen Substanzen
- Exkremente und tot Substanzen werden am Grund von
Destruenten unter Sauerstoffverbrauch verwertet und
remineralisiert. Nitrate, Sulfate und Phosphate werden frei.
- Diese Mineralstoffe müssen zu den Produzenten gelangen
(um Fotosynthese zu betreiben)
- Destruenten benötigen Nachschub an Sauerstoff (kann nur
an der Deckschicht gebildet werden)
Epilimnion Deckschicht: Ihr Wasser wird im Sommer durch Wind immer wieder
umgewälzt.
Metalimnion Sprungschicht: Hier sinkt die Temperatur rasch ab.
Hypolimnion Tiefenschicht: konstante Temperatur von 4°C.
Sommerstagnation Sommerwärmeschichtung (Epilimnion, Metalimnion, Hypolimnion)
im Freiwasserkörper eines Sees.
Vollzirkulation im Im Herbst kühlt sich das Wasser auf eine Oberflächentemperatur
Herbst und Frühjahr von 4°C ab. Nun herrscht im ganzen See dieselbe Dichte. Durch
Herbststürme kann nun das mit Sauerstoffangereicherte
Oberflächenwasser gegen ein Ufer und dort in die Tiefe wälzen.
Dadurch gelangt Kohlenstoffdioxid- und mineralstoffreiches
Tiefenwasser zur Oberfläche.
Winterstagnation Im Winter sinkt die Oberflächentemperatur des Wassers bis zum
Gefrierpunkt ab. Dabei dehnen sich das kältere Wasser und das Eis
aus, werden spezifisch lichter und schwimmen auf dem 4°C kühlen
übrigen Wasser. Mit dem Sauerstoff aus der Herbstzirkulation
findet nun am Grund die Remineralisierung toter Biomasse statt
(Selbstreinigung des Sees).
Oxidation Elektronenabgabe
Reduktion Elektronenaufnahme
Redoxreaktion Die Oxidation eines Moleküls ist immer gleichzeitig eine Reduktion
eines anderen Moleküls.
Redoxpotential - Maß für die Leichtigkeit der Elektronenabgabe/ - aufnahme
- Ein Molekül, welches leicht Elektronen abgibt, nimmt
schwer welche auf und umgekehrt
- je negativer der Wert, desto leichter werden Elektronen
abgegeben
Stickstoffkreislauf
Ammonifikation - totes organisches Material von Produzenten und
Konsumenten wird unter aeroben Bedingungen durch
Bakterien zu Ammonium-Ionen abgebaut
- Ausscheidungen der Konsumenten (z.B. Harnstoff) werden
ebenfalls zu Ammonium-Ionen abgebaut
Nitrifikation - die Ammonium-Ionen werden durch nitrifizierende
Bakterien (Nitrobakterien, Nitrosomas) zu Nitrit und weiter
zu Nitrat oxidiert
Stickstoffassimilation - Ammonium- und Nitrat-Ionen werden als Nährsalze von
Pflanzen wieder aufgenommen
- Pflanzen und viele Bakterien stellen aus Nitrat oder
Ammonium stickstoffhaltige, organische Verbindungen her
Denitrifikation - Nitrat wird durch denitifizierende Bakterien zu Stickstoff
(N₂) abgebaut (Fäulnisbakterien)
Oligotrophe Seen (Nährstoffarm) Sind vom Menschen nicht oder kaum beeinflusste
Seen und weisen eine große Wassertiefe aus. Das Wasser ist klar
und arm an Mineralstoffen, das Ufer kaum bewachsen.
Eutrophe Seen (Nährstoffreich) Sind häufiger vom Menschen beeinflusste flache
Gewässer. Die Sichttiefe ist gering, dass Wasser mineralstoffreich
und das Ufer breit bewachsen.
Phosphatfalle - wenn die Tiefenzone eines Sees aerob ist, wird dort das
zweiwertige Eisen zu dreiwertigem oxidiert
- Fe³+ Ionen verbinden sich mit Phosphationen und werden
zu schwer löslichem Eisen-3-Phosphat →Phosphationen
werden dem Stoffkreislauf des Sees entzogen
- Die Konzentration de Phosphats begrenzt als
Minimumfaktor das Wachstum des Phytoplankton
(Produzenten)
 nur solange am Grund genug Sauerstoff vorhanden ist,
kann die Phosphatfalle die Produktion von Biomasse
kontrollieren
Liebigsche Regel Jede Produktion ist durch den jeweils im Minimum befindlichen
Stoff begrenzt
Eutrophierung - versteht man die Vorgänge, die zur Anhäufung von
Nährstoffen und damit zu erhöhter Produktion führen
- mit der Zeit gelangen zusätzliche Mineralstoffe und
organisches Material in Seen, damit nimmt die Biomasse zu
- dadurch vermehren sich Produzenten und Konsumenten
und die Destruenten bekommen mehr abgestorbenes
Material (Vermehrung), Folge ist der wachsende Verbrauch
von Sauerstoff
- es kommt am Ende der Sommerstagnation zu einem
Sauerstoffmangel in der Tiefenschicht und das
abgestorbene Material kann nicht mehr remineralisiert
werden (Ablagerung in der Schlammschicht)
- bei zu wenig Sauerstoff versagt die Phosphatfalle → das
Phosphat wird nicht gebunden und treibt die Algenblüte
weiter fort
- ohne Sauerstoff treten Fäulnisprozesse auf →anaerobe
Bakterien bauen das organische Material ab, dadurch
entsteht z.B. Ammoniak oder Schwefelwasserstoff (giftig)
- wenn diese Stoffe, z.B. bei der Herbstzirkulation aus der
Bodenschicht in den See gelangt, stirbt alles ab

You might also like