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Hans-Joachim Schneider
Möglichkeiten der CO2 Einlagerung in Salzkavernen und Porenspeichern
Vorbemerkung
Im Zusammenhang mit der aktuellen Klimadiskussion werden Konzepte zur CO2
Einlagerung in tiefen geologischen Formationen u.a. Salzkavernen diskutiert. In dieser
Diskussion fällt auf, dass offenkundig die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft in
unverantwortlicher Weise im „Main Stream„ der Klimadiskussion mit schwimmen ohne die
Sachverhalte in der gebotenen Sorgfalt zu prüfen und zu überdenken, sowohl was die
technische Machbarkeit als auch was die wirtschaftlichen Folgen anbetrifft.
Überlegungen CO2 in Salzkavernen einzulagern, sind nicht neu sondern wurden bereits in
den 80ziger Jahren geprüft und wurden aufgrund der begrenzten Kapazitäten an
Kavernenhohlraum schon zu dieser Zeit verworfen. Es gibt jedoch auch neben
ökonomischen auch physikalische Gründe, die eine dauerhafte Einlagerung von CO2 in
Salzkavernen nicht zulassen.
Die Möglichkeiten der Herstellung von Salzkavernen im Landesinnern sind daher begrenzt.
Die Standorte in Küstennähe sind jedoch prioritär zur Öl- und Gasspeicherung vorbehalten,
da die Speicherung von Gas in Salzkavernen vielfache Vorteile gegenüber Porenspeichern
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bietet, wie z.B. keine Gasverluste durch Kissengas, keine aufwendige Gasreinigung,
schnelle Ein- und Auslagerungsmöglichkeiten u.a.m..
Angesichts des immer noch wachsenden Bedarfs an Gasspeichern verbietet sich eine
konkurrierende Einlagerung von CO2 schon aus Gründen der Kapazität und Machbarkeit.
Bei der jährlich anfallenden Menge von 2 670 Mill. m³ (V n) CO2 sind jegliche Überlegung der
Einlagerung von CO2 in Salzkavernen ohnehin obsolet.
Der Bau von Aquiferspeichern ist in der Regel mit einem großen technischen Aufwand und
den damit verursachten hohen Kosten verbunden, da die Speicherkapazität und Dichtheit
der Aquiferstruktur nachgewiesen werden müssen. Eine Einlagerung von CO2 in
aufgelassene Ölfelder verbietet sich angesichts des noch in der Lagerstätte befindlichen
Restöls, das u.U. zukünftig noch im Rahmen von Sekundärfördermaßnahmen gewonnen
werden kann. Mit einer Gesamtförderung von ca. 500 Mrd. m³ (V n) Erdgas in Deutschland
erscheint eine Einlagerung in aufgelassene Gasfelder aus Kapazitätsgründen möglich. Die
aufgelassenen Gasfelder müssten jedoch wieder neu erschlossen werden, da die
Zugangsbohrungen im Rahmen der Stilllegung bzw. Betriebsabschlussplänen in der Regel
verfüllt wurden.
Die Nutzung von Aquiferspeichern zur Einlagerung von CO2 erscheint angesichts der hohen
Planungs- und Baukosten wirtschaftlich wenig sinnvoll.
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geotechnisch als Konvergenz bezeichnet wird. Dies verursacht einen Schwund des
Kavernenhohlraums von ca. 1% pro Jahr. Bei einem festen Verschluss der Kaverne im
Sinne einer Endlagerung würde diese Konvergenz einen fortwährenden Druckanstieg des
eingelagerten Gases verursachen, was letztlich am Kavernendach zu einem Aufreisen des
Salzgebirges und zur Leckage der Kaverne führen würde. Dieser Vorgang wird als
hydraulisch bzw. pneumatisch induzierter Bruch bezeichnet. Bei Öl- und Gaskavernen wird
der Volumenschwund der Kaverne im Betrieb durch Produktentnahme ausgeglichen.
Kohlendioxid ist ein farbloses Gas von leicht säuerlichem Geruch und Geschmack. Es ist
weitestgehend reaktionsträge, nicht brennbar und 1,5mal schwerer als Luft. In vielfacher
Hinsicht ist Kohlendioxid heute ein wichtiges Nutzgas unserer modernen Zivilisation. CO2
wird in großem Maße im Explosions- und Brandschutz eingesetzt, aber auch bei der
Frischhaltung von Lebensmitteln, bei der Lagerung von Gemüse und Obst, bei der
Schädlingsbekämpfung, als Schutzgas beim Lichtbogenschweißen, für die
Neutralisationsreaktion von Abwässern und der Anreicherung der Atmosphäre in
Gewächshäusern.
CO2 bzw. die Zunahme von CO2 in der Atmosphäre wird als Hauptverursacher für die
Klimaerwärmung verantwortlich gemacht. In der wissenschaftlichen Forschung konnten
bislang noch keine eindeutigen Beweise zu dieser These erzielt werden. Die Diskussion zu
dieser These zwischen den einzelnen wissenschaftlichen Disziplinen, hier vor allem der
Paläoklimatologie und der Meteorologie, hat den Boden einer seriösen wissenschaftlichen
Wahrheitsfindung verlassen und Züge eines religiös geführten Glaubenskrieges
angenommen, in dem inzwischen ein erbitterter Kampf um die Meinungshoheit in der
Öffentlichkeit geführt wird, der uns bis in die Abendnachrichten verfolgt.
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Die Politik, insbesondere in Deutschland, hat sich dieses Themas, trotz mangelnder
Sachkenntnis - Naturwissenschaftler und Ingenieure sind in unseren Parlamenten
unterrepräsentiert - unter dem Schlagwort Klimaschutz für die eigene politische Profilierung
zu eigen gemacht. In dieser zwischenzeitlich mit öffentlichen Beschimpfungen und
Verunglimpfungen aufgeheizten öffentlichen Klimadiskussion zwischen „Klimaleugnern“ und
„Klimaschützern“ werden politische insbesondere energiewirtschaftliche Konzepte zur CO2-
Reduzierung diskutiert, ohne die daraus entstehenden katastrophalen wirtschaftlichen
Folgen für Deutschland, seine Bevölkerung und seine Wirtschaft zu prüfen.
Untertage stellt sich vor allem die Frage der Dichtheit des Speichers. Was passiert im Falle
einer Leckage des Porenspeichers? Dieser lässt sich mit wirtschaftlichen und technischen
vertretbaren Mitteln nicht dichten, außer dass er völlig entleert wird. Aber wohin wird das
CO2 bei einer Leckage entsorgt?
Im Falle einer Undichtigkeit des Speichers migriert das CO2 durch das überlagernde
Deckgebirge und führt in den obersten Erdschichten zu Vegetationsschäden, was sich am
Beispiel von begrünten und nicht oberflächengedichteten Deponien gut beobachten lässt.
Es reichert sich außerdem an der Erdoberfläche an und kann zu den oben beschrieben
mortalen Folgen für das animalische Leben führen.
Leckagen des Speichers können vielfache Ursachen haben. Diese können nicht nur in der
geologischen Struktur und in der Dichtheit des überlagernden Deckgebirges liegen,
sondern auch in den bergmännisch geschaffenen Zugängen wie Bohrungen oder in
hydraulisch induzierten Fracs zur Erhöhung der Förderkapazität u.a.m.
CO2 reagiert in wässeriger Lösung zu Kohlensäure, die wiederum die Zementationen der
Zugangsbohrungen insbesondere alter Förderbohrungen zersetzen und somit
Migrationsmöglichkeiten für Gas schaffen kann. Die Risken bzw. Störfallszenarien und
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Maßnahmen zur Gefahrenabwehr werden m.E. in den derzeitigen Forschungsvorhaben zu
dem Thema der CO2 Speicherung nicht in der gebotenen Sorgfalt geprüft.
Die Kostenlawine kommt bereits bei der CO2 Abscheidung aus den Abgasen des
Kohlekraftwerks ins Rollen, da mit der CO2 Abscheidung eine Reduktion des
Wirkungsgrades der Anlage um 25 bis 30% verbunden ist. D.h. für die gewünschte
Produktionsmenge an Strom müssten 25 bis 30 % mehr Anlagenkapazität vorgehalten
werden.
Für den Transport des CO2 von der Spaltanlage zum Einlagerungsspeicher ist eine
aufwendige Infrastruktur von Pipelineanlagen vorzuhalten, da anderweitige Transportmittel
für diese Mengenströme etwa Eisenbahnkesselwagen oder LKW Tankwagen nicht geeignet
sind. Die Schaffung einer vernetzten Infrastruktur von Pipelines von den einzelnen
Kraftwerken zu den Speichern hätten Investitionskosten in 2 bis 3stelliger Milliardenhöhe
zur Folge, ganz abgesehen von dem immensen Planungsaufwand und den Schwierigkeiten
bei der bautechnischen Umsetzung mit voraussichtlich unendlichen juristischen
Auseinandersetzungen von Einsprüchen betroffener Anlieger und Grundstückseigentümer.
Weitere Kosten in mehrstelliger Millionenhöhe ergeben sich bei der Neuaufwältigung und
Inbetriebnahme eines Speichers. Darüber hinaus müssen die Speicher auch nach
Verfüllung noch auf Funktionstüchtigkeit langzeitig kontrolliert werden.
Die Speicherung von CO2 würde langfristig zu einer kostenintensiven Belastung der
gesamten Volkswirtschaft führen, die nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit des
Industriestandortes Deutschland vernichtet, sondern auch eine Deindustrialisierung zur
Folge hätte, die Henry Morgenthau nicht besser hätte bewerkstelligen können.
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Mittel und Wege angezeigt. Der deutscher Alleingang, wie er nach dem Scheitern der
Klimakonferenz in Kopenhagen quasi als weltweites umweltpolitisches Musterprojekt von
der Politik propagiert wird, ist angesichts des vernachlässigbar geringen Einflusses der
deutschen CO2-Einsparungen auf das Weltklima, wie dies selbst von der Fraktion der
„Klimaschützer“ eingeräumt wird, sinnlos. Vorbeugende Maßnahmen zum „Klimaschutz“
durch CO2-Reduktion sind nur sinnvoll, wenn sie in grenzüberschreitenden Betrachtungen
also weltweit angestellt werden. Hierbei spielen selbstverständlich der Entwicklungsstand
bzw. die technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten der einzelnen Weltregionen für die
Wahl der Maßnahmen eine wesentliche Rolle.
Wie die Umstellung der Energiewirtschaft nach der Wende in den neuen Bundesländern
durch den Bau hochmoderner Braunkohlenkraftwerke mit ausgezeichnetem
Wirkungsgraden gezeigt hat, lassen sich durch den Ersatz alter und wenig effizienter
Kraftwerksanlagen hohe Einsparungen an CO2 erzielen. Die überfälligen Investitionen in
neue Kohlenkraftwerke sind auch angesichts der überalterten Anlagen in den alten
Bundesländern sinnvoll angelegtes Kapital. Grenzüberschreitend bietet sich weiterhin an
die veralteten Anlagen in den EU Mitgliedsländern Polen, Tschechei, Slowakei, Bulgarien,
Rumänien sowie anderen ehemaligen Ostblockländern wie Serbien, Ukraine u.a.m., deren
Energieversorgung noch weitestgehend auf der eigenen Braunkohlen- bzw.
Steinkohlenförderung basiert, zu erneuern.
Eine billige und leicht zu erzielende Maßnahme zur CO2-Reduzierung bietet in Deutschland
der Verkehrsbereich durch die Herstellung eines laminaren Verkehrsflusses. In unserem
Land werden ca. 15 bis 20% unseres Treibstoffbedarfs im Individualverkehr in
Verkehrsstaus nutzlos in die Luft geblasen. 80 % dieser Verkehrstaus werden durch
turbulente Verkehrsströme bzw. durch unterschiedliche Geschwindigkeiten im
Individualverkehr verursacht. Solange die Politik in Deutschland nicht bereit ist diese heilige
Kuh der Geschwindigkeitsbegrenzung auf unseren Autobahnen, die inzwischen in jedem
unserer Nachbarländer praktiziert wird, zu schlachten, was mit äußerst geringem
Kostenaufwand zu realisieren wäre, verliert die Politik in Sachen Klimaschutz jedwede
Glaubwürdigkeit.
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Die jetzt propagierte Gebäudesanierung, die mit einem hohen Kostenaufwand verbunden
sein wird, erzielt deutlich weniger Erfolg in der Kosten-Nutzen Relation zur CO2-Reduktion.
Bewertung
In der 70ziger Jahren wurde durch die Regierung des Bundeskanzlers Schmidt unter dem
Eindruck der Erdölkrise ein Energiekonzept entwickelt, das zukunftsweisend die
Energieversorgung im Bereich der Primärenergie der Bundesrepublik Deutschland
absichern sollte. In den vergangenen 4 Jahrzehnten hat keine Bundesregierung diese
Thema wieder aufgriffen und sich ernsthaft mit der Energiesicherung des Standortes
Deutschland auseinandergesetzt. Wer nun hoffte, dass die neue Bundesregierung mit
ihrem „neuen“ Energiekonzept zukunftsweisende Maßstäbe setzt, sieht sich bitter
enttäuscht. Allein schon die Tatsache, dass die jetzige Bundesregierung, die von der
Regierung Schröder eingeführte organisatorische Fehlentwicklung der Zuständigkeit die
„erneuerbaren“ Energien im Umweltministerium und die konventionellen Energien im
Wirtschaftsministerium anzusiedeln, nicht korrigiert hat, zeigt, dass hier weniger in der
Sache als um die politische Profilierung gerungen wird. Auch im Konzept selbst ist nicht zu
erkennen, wie zukünftig die Versorgung des Landes mit Primärenergie in dem wachsenden
Konkurrenzkampf um Energieressourcen auf dem Weltmarkt abgesichert werden soll.
Selbst in dem überschaubaren Bereich der Stromversorgung bleibt die Regierung eine
verbindliche und nachvollziehbare Antwort schuldig, wie zukünftig das bisher praktizierte
System der Grundlast-, Mittellast- und Spitzenlastversorgung gestaltet werden soll. Bisher
liegt noch keine nachvollziehbare Aussage der Politik und Wirtschaft vor, wie die
Braunkohlen- und Kernkraftwerke, die unsere gesamte Grundlastversorgung mit einer
Betriebsverfügbarkeit von über 90% bewerkstelligen, ersetzt werden können. Die
zahlreichen Windmühlen in Niedersachsen verfügen gerade über 15 bis 20 % Laufzeit. Die
durch die unregelmäßige Einspeisung von Windstrom verursachten Kosten durch den stand
by Betrieb der Kraftwerke haben dazu geführt, dass in Niedersachsen kein
Energieversorger mehr neue Kraftwerke bauen möchte.
Ein Energiekonzept, das langfristig darauf setzt, dass 30 bis 40 % des Strombedarfs
importiert, kann kein Konzept zur Sicherung der Energieversorgung für einen
Hochtechnologie-Industriestandort sein.
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Dies gibt Anlass zur Sorge in die Verlässlichkeit, Kompetenz und Seriosität von Politik und
Ministerialbürokratie. Was ist zu tun?
Um diesen offenkundig unbedachten und planlosen „ökologischen Umbau“ unseres Landes
nicht in einer wirtschaftlichen Katastrophe eines verspätet realisierten Morgenthau-Planes
enden zu lassen, bedarf es einer offenen Auseinandersetzung mit diesen unrealistischen
und ideologischen Phantastereien des politischen Main Streams.
Nicht viel besser ist es auf dem Felde der Politik bestellt. Unsere Parlamente sind heute
mehrheitlich von Juristen, Kaufleuten, Politologen und Soziologen besetzt.
Naturwissenschaftlicher und Techniker sind völlig unterrepräsentiert. Dasselbe gilt für die
politischen Beratungsgremien, Ministerien und Fachbehörden. Bei der Besetzung von
Stellen in unseren Ministerien und Fachbehörden wird heute der politischen Willfährigkeit
eines Bewerbers ein höherer Stellenwert eingeräumt als seiner Fachkompetenz.