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Waging, im Dezember 2010

Postwurfsendung an alle Haushalte.


Weihnachtsbrief
Liebe Mitglieder der Pfarreien von Waging, Otting und St. Leonhard !
Liebe Waginger Mitbürger, meine lieben Freunde!
Es kommt wieder das Fest der Geburt des Herrn, der das Licht in die
Welt bringt. Es ist das Fest der Familie, insbesondere auch der Kinder.
Jesus ist unsere Hoffnung und unser Wegbegleiter durchs Leben.
Gute drei Monate sind seit den denkwürdigen Ereignissen vergangen, als ich meine Arbeit als Pfarradministrator
einstellen musste. Auch wenn ich einige Fehler gemacht habe, so war mein Schritt insgesamt richtig, da die Aufgabe
der Diözese, den Pfarrfrieden innerhalb von vier Wochen, insbesondere mit einem Teil der Haupt- und Ehrenamtlichen,
wieder herzustellen, nicht zu erfüllen war.
Ich möchte mich hiermit bei allen bedanken, die mir beim Umzug so geholfen haben, besonders bei den Handwerkern,
allen Helfern, und allen, die mich mit ihren Sach- und Möbelspenden und auf unterschiedlichste Weise unterstützt
haben. Mir wurde spontan ein Haus zur Verfügung gestellt und ich habe damit die Möglichkeit gehabt, in Waging zu
bleiben. Eine solche Welle der Solidarität und der Unterstützung hatte ich nicht erwartet, und das hat mich bestärkt,
Waging nicht zu verlassen. Besonders der „Danke-Abend“ im Kurhaus für meine 5-jährige Arbeit hat mich überrascht
und sehr bewegt.
Auch den Teilnehmern der Lichterkette möchte ich für ihren Einsatz und ihre Unterstützung danken, besonders auch
jenen, die für mich gebetet haben.
Oft werde ich gefragt: Pater Marian, wie geht es Ihnen und was machen Sie jetzt?
Zunächst wurden mir von der Erzdiözese alle Handlungen als Priester auf ihrem Gebiet untersagt, mit Ausnahme bei
Todesgefahr (Beichte und Krankensalbung). Dazu wurde ich aufgefordert, das Gebiet der Erzdiözese zu verlassen.
In allen übrigen Teilen der Welt bin ich nach wie vor katholischer Priester. Die Gemeinschaft der Pallottiner, die kein
Orden sind, sondern eine Apostolische Gemeinschaft, hat mich nur telefonisch aufgefordert, nach Polen zurück­
zukehren. Obwohl ich ohne finanzielle Unterstützung, ohne Kranken- und Sozialversicherung war, bin ich beiden
Aufforderungen nicht nachgekommen.
Warum? Ich bin im Alter von 15 Jahren der Gemeinschaft beigetreten, wurde nach meinen Studien zum Priester
geweiht und war dann in Österreich, in Polen, in Russland und in der Ukraine tätig, bevor ich als Seelsorger in der
Diözese Augsburg und schließlich in der Erzdiözese München-Freising in Waging am See arbeitete. Eine Übernahme
als Priester wurde trotz mehrmaligen Antrags in beiden Diözesen abgelehnt. Augsburg schrieb mir, dass sie aus
finanziellen Gründen keine ausländischen Priester mehr übernehmen. Das gleiche dürfte für die Erzdiözese München-
Freising gelten.
Ich habe mich entschieden, dass ich mein zukünftiges Leben hier verbringen möchte. Ich habe hier viele Freunde
gewonnen, Bayern gefällt mir und deshalb bleibe ich. Meine Schreiben an die Apostolische Gemeinschaft sowohl nach
Polen und nach Rom wurden bisher nicht beantwortet.
Was mache ich nun: Zur Zeit arbeite ich bei zwei Handwerksbetrieben in Teilzeit.
Wie geht es weiter: Die Erzdiözese hat mir Gespräche für die berufliche und persönliche Neuorientierung angeboten.
Diese werden voraussichtlich im kommenden Jahr aufgenommen. Ich möchte gerne im Bereich der Krankenhaus­
seelsorge, mit Behinderten oder in der Schule (Schulseelsorge) arbeiten.
Darüber hinaus möchte ich meine Mitarbeit der Diözese anbieten.
Ich wünsche allen im Pfarrverband und allen Bürgern unserer Gemeinden ein friedvolles Weihnachtsfest. Meine
besonderen Wünsche gelten den Familien mit Kindern, den Ministranten, den Kranken, den Behinderten und den
Älteren, oft einsamen Menschen. Auch den Arbeitslosen, deren Anliegen ich jetzt auch besonders verstehe, gilt mein
besonderer Weihnachtswunsch und mein Gebet.
Für das kommende Jahr Gottes Segen und ein gesundes und erfolgreiches 2011.

Ihr Pater Marian Wos


D-83329 Waging am See, Martinstraße 4
Sollten Sie ein Anliegen haben, so bin ich jederzeit für Sie per E-Mail marian_wos@web.de
und facebook.com erreichbar, da ich wegen meiner Arbeit oft nicht zu Hause bin.

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