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Wien – In der Wiener Innenstandt sind im Bereich Graben / Tuchlauben archäologische Fundstücke

aus der Zeit, als hier noch das römische Legionslager Vindobona stand, ans Licht gekommen – und
das genau genommen nicht zum ersten Mal. Laut Constance Litschauer und Martin Mosser von der
Wiener Stadtarchäologie wurden hier vor rund hundert Jahren Leitungen eingebaut, die an der
Fundstätte vorbei führten. Die Bedeutung des Fundes wurde damals aber offenbar noch nicht
erkannt. out.stream powered by ADITION Am Ende der Straße Laut den Archäologen gehörten die
Steinquader, die nun aufgrund von Bauarbeiten nach einem Gasgebrechen erneut zum Vorschein
kamen, zum Fundament eines Tors. Hier soll in der Römerzeit die Via Decumana in einem Stadttor,
der Porta Decumana, geendet haben. Die Via Decumana führte direkt von der Vorstadt ins Lager von
Vindobona. Die Reste der Umgebungssiedlung sind auf dem benachbarten Michaelerplatz zu sehen.
Spaziert man von dort über den Kohlmarkt Richtung Graben, wandelt man somit auf historischen
Spuren: Man geht direkt auf jenen Platz zu, an dem einst die Eingangspforte ins Lager Vindobona
stand. foto: apa/martin mosser Neben der Leitung sind die Fundamentsteine zum Vorschein
gekommen. Vor den an beiden Seiten angrenzenden Mauern befand sich der in solchen Fällen
übliche Graben mit diversen Verteidigungseinbauten. Das Tor selbst bestand bis ins 12. Jahrhundert,
als auf den Fundamenten des römischen Vermächtnisses neu aufgebaut wurde. Anstatt der Porta
Decumana wurde das sogenannte Peiler- oder Bairertor errichtet, das bis 1731 dort stand. Nur ein
kurzer Einblick Dank der nun gemachten Zufallsentdeckung kann die südwestliche Haupteinfahrt ins
ehemalige Kastell nun ziemlich genau verortet werden. Wenige Meter entfernt wurde ein weiterer
Quader freigelegt, der die Fahrbahnmitte bzw. die Teilung des Tores markiert haben könnte. Auch
Schotterreste wurden gesichtet. Der Fahrbahnbelag der technisch relativ weit entwickelten Römer
war laut den Archäologen hochwertiger als jener später im Mittelalter. foto: apa/martin mosser
Schnell noch einen Blick darauf werfen! Die nun ausgegrabenen Reste werden allerdings bald wieder
zur Gänze unter dem Pflaster verschwinden, weitere archäologische Grabungen wird es dort nicht
geben. Dafür hofft man andernorts auf weitere Entdeckungen: Auch die benachbarte
Rotenturmstraße folgt nämlich der alten Lagergrenze, und auch dort finden derzeit Bauarbeiten
statt. (APA, red, 10. 5. 2019) -

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