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PS GK C3: Politische Systeme im Vergleich Gruppe 1

LV-Leiterin: Mag.a Eva Nussbaumer Christina Ramharter


10.1.2008 Dominik Oswald

Renate Mayntz: „Policy-Netzwerke und die Logik von Verhandlungssystemen“

In: Adrienne Heritier (Hg.), Policy-Analyse. Kritik und Neuorientierung, Politische


Vierteljahresschrift, Jg.34, Sonderheft 24, (1993), 39-56.

Frage 1: Gruppe 1
Wie definiert Renate Mayntz Policy Netzwerke? Wie sind diese Netzwerke laut
Mayntz (geschichtlich) entstanden?

Definition:
Policy-Netzwerke sind Verknüpfungen zwischen einzelnen Wirtschaftsunternehmen, die
sowohl private als auch öffentliche korperative Akteure (Organisationen) sein können. Diese
Akteure verfügen jeweils über eine eigene Machtbasis.
Es ist die Aufgabe der Policy-Forschung, sich mit der Prüfung der Existenz solcher
Netzwerke zu befassen, aber auch die theoretische Reflexion spielt eine wichtige Rolle.
Durch diese Verknüpfungen zwängt sich ein neuer Begriff von Politik auf, denn es gibt nicht
mehr nur den „Staat“, sondern auch eine Vielzahl an öffentlichen und privaten Akteuren
drängt sich auf die politische Bühne.

Entstehung:
Mayntz bezieht sich auf Hollingsworth: Unternehmen reagieren auf Marktunsicherheiten und
auf Anti-Kartell-Gesetzgebung mit Gründungen von Großunternehmen (Hierarchisierung
mittels horizontaler und vertikaler Integration) -> personelle Unternehmensverflechtungen mit
Investmentbanken (-> Investmentbanken spielen wichtige Rolle für die Stabilisierung der
amerikanischen Öl-, Telefon-, Stahl- und Eisenbahnindustrie).
Ab den 1950er Jahren geht die Bedeutung der Investmentbanken zurück und es tritt eine
Transformation der US-Wirtschaft durch „obligational networks“ auf. „obligational networks“
sind Netzwerke, die durch das Abschließen von Unterverträgen (z.B. Joint Ventures)
entstehen. Diese Netzwerke basieren auf interaktiven Beziehungen zwischen Firmen (nicht
auf personellen Verflechtungen). Außerdem gibt es noch „promotional networks“, also
Kooperationen im Bereich Forschung und Entwicklung, so wie in Ausbildung und
Informationsbereitstellung.
Policy-Netzwerke entstehen dadurch, weil gesellschaftliche Akteure die Möglichkeit
bekommen wollen, am politischen Prozess teilzunehmen und weil solche Allianzen für den
Staat die Möglichkeit der Informationsbeschaffung eröffnen, die für die Akzeptanz der
Gesellschaft von bestimmten Entscheidungen förderlich sein kann.

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