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DAS RHEINGOLD

WOTAN – GEORGE LONDON FRICKA – KIRSTEN FLAGSTAD FREIA – CLAIRE WATSON


LOGE – SET SVANHOLM FROH – WALDEMAR KMENTT DONNER – EBERHARD WÄCHTER
MIME – PAUL KUEN ERDA – JEAN MADEIRA ALBERICH – GUSTAV NEIDLINGER
FASOLT – WALTER KREPPEL FAFNER – KURT BÖHME WOGLINDE – ODA BALSBORG
WELLGUNDE – HETTY PLÜMACHER FLOSSHILDE – IRA MALANIUK

1. Bild · Scene 1
1 Vorspiel · Prelude 4.13 16 12 Ein Runenzauber zwingt das Gold zum Reif 3.07 28
2 Weia! Waga! Woge, du Welle! 2.24 16 Loge, Donner, Wotan, Froh, Fricka
Woglinde, Wellgunde, Flosshilde, Alberich 13 Hör’, Wotan, der Harrenden Wort! 2.47 28
3 Garstig glatter glitschriger Glimmer! 4.55 17 Fafner, Wotan, Fasolt, Freia, Froh, Donner, Loge
Alberich, Woglinde, Wellgunde, Flosshilde 14 Was sinnt nun Wotan so wild? 5.09 29
4 Wallala! Lalaleia! Leialei! 2.23 19 Loge, Fricka, Donner, Froh
Woglinde, Wellgunde, Flosshilde, Alberich 15 Auf, Loge, hinab mit mir!
5 Lugt, Schwestern! Die Weckerin lacht in den Grund (Abstieg nach Nibelheim · Descent into Nibelheim) 30
Woglinde, Wellgunde, Flosshilde, Alberich 5.49 19 Wotan, Loge, Donner, Froh, Fricka
6 Der Welt Erbe gewänn’ ich zu eigen durch dich? 4.24 21
Alberich, Woglinde, Wellgunde, Flosshilde 3. Bild · Scene 3
2. Bild · Scene 2 Hehe! Hehe! Hieher! 4.31
Alberich, Mime
7 Wotan! Gemahl! Erwache! 10.52 22
Fricka, Wotan, Freia
8 Sanft schloß Schlaf dein Aug’ 7.27 23
Fasolt, Wotan, Fafner, Freia
9 Zu mir, Freia! 1.40 25
Froh, Donner, Fafner, Fasolt, Wotan, Freia, Fricka
10 Endlich Loge! 3.44 25
Wotan, Loge, Fricka, Donner, Fafner, Fasolt
11 Immer ist Undank Loges Lohn! 7.01 26
Loge, Wotan, Fasolt, Fafner, Fricka

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DAS RHEINGOLD
DAS RHEINGOLD

3. Bild · Scene 3 4. Bild · Scene 4


16 Schau, du Schelm! 2.07 31 21 Da, Vetter, sitze du fest! 2.41 37
Alberich, Mime Loge, Alberich, Wotan
17 Nibelheim hier! 5.20 32 22 Gezahlt hab’ ich: nun laßt mich ziehn! 5.35 38
Loge, Mime, Wotan Alberich, Loge, Wotan
18 Nehmt euch in acht! Alberich, naht 7.32 33 23 Bin ich nun frei? Wirklich frei? 4.09 39
Mime, Wotan, Alberich, Loge Alberich, Loge, Wotan
19 Vergeh, frevelder Gauch! 3.55 35 24 Fasolt und Fafner nahen von fern 5.17 40
Wotan, Loge, Alberich Loge, Froh, Donner, Fricka, Fasolt, Wotan
20 Ohe! Ohe! Schreckliche Schlange, verschlinge mich nicht! 25 Gepflanzt sind die Pfähle nach Pfandes Maß 5.47 41
Loge, Wotan, Alberich 6.29 36 Fafner, Wotan, Loge, Froh, fricka, Donner, Fasolt, Freia
26 Weiche, Wotan! Weiche! 6.00 43
Aufstieg aus Nibelheim · Return from Nibelheim Erda, Wotan, Fricka, Froh
27 Hört, ihr Riesen! Zurück und harret: das Gold wird
euch gegeben 6.33 43
Donner, Freia, Wotan, Fasolt, Fafner, Loge, Fricka
28 Schwüles Gedünst schwebt in der Luft 3.11 45
Donner
29 Abendlich strahlt der Sonne Auge 4.50 45
Wotan, Fricka, Loge
30 Rheingold! Rheingold! Reines Gold! 3.40 45
Woglinde, Wellgunde, Flosshilde, Wotan, Loge

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WAGNER: DAS RHEINGOLD
Eine Einführung des Aufnahmeleiters
Im Rheingold bricht Wagner mit fast allen Konventionen der zeitgenössischen Oper. Ich glaube nicht, daß er dabei bewußt vorging: angesichts der Komplexität seines Plans
stellte er sowohl an die musikalische Ausführung wie auch an die Bühnentechnik unerhörte Ansprüche. Er brach alle Regeln. Und als wir mit dieser Aufnahme des Rheingold
begannen, haben wir, glaube ich, ebenfalls viele der Regeln gebrochen, die in der Schallplattenindustrie schon seit Jahren herrschten.Wir standen alle so völlig im Bann dieses
Werks, daß wir selbst nicht bemerkten, daß wir mit dieser Aufnahme etwas geschaffen hatten, das viele Kritiker als neues Konzept für die Oper auf Schallplatte begrüßten.

Zu den angenehmen Vorbereitungen des Projekts gehörte die Lektüre von Ernest Newmans Wagner-Biographie, vor allem seiner Darstellung der Intrigen, von denen die
immer wieder verschobene Uraufführung des Rheingold im Jahre 1869 beeinträchtigt wurde. Wagner selbst spielte eine eher unrühmliche Rolle bei seinen teils politischen,
teils romantisch überspannten Kabalen, in die er zu dieser Zeit häufig verwickelt war. Man gewinnt jedoch einen Eindruck von der technischen Komplexität des Werkes selbst:
die größten Schwierigkeiten (was selbst bei Newman durch die Darstellung von Wagners Manipulationen überlagert wird) bereiteten die Bühnenbilder und Requisiten und
die Bühnenmaschinerie. Aus zeitgenössischen Berichten erfahren wir, daß die technischen Probleme schließlich gelöst wurden, zumindest zur Befriedigung der bescheidenen
Ansprüche des Münchner Publikums von 1869: trotz einiger unbedeutender Präzedenzfälle gab es in der Opernliteratur nur sehr wenig Vergleichsmöglichkeiten für diese
Welt von Göttern, Riesen und Zwergen mit ihren Schauplätzen auf dem Grund eines Flußbettes oder auf Bergesgipfeln. Die ununterbrochene, etwa 140 Minuten lange
Aufführung enthält drei außerordentlich komplizierte Verwandlungen, die während der Orchesterzwischenspiele ausgeführt werden müssen.

Die Schwierigkeiten bestehen noch heute. In den letzten Jahrzehnten gab es einige weitgehend erfolgreiche Inszenierungen des Rheingold, die aber den technischen Problemen
eher auswichen als sie zu lösen. Heute wie wohl auch bei der Uraufführung von 1869 wird allgemein akzeptiert, daß man von den Rheintöchtern nicht erwarten kann, daß
sie gleichzeitig singen und schwimmen, da sie nur entweder das eine oder das andere tun können. Daher sieht man auf der Bühne meist Sängerinnen, die zwischendurch mit
den Armen Schwimmbewegungen machen, oder Tänzerinnen, die vom Schnürboden herab an Seilen hängen und die Parts zu den Stimmen der in den Kulissen aufgestellten
Sängerinnen mimen. Man hat oft gesagt, daß sich bisher niemand den technischen Herausforderungen des Rheingold gestellt hat, aber selbst seine glühendsten Anhänger
werden zugeben, daß Wagner, als er den Ring schrieb, in seiner Phantasie weit über die vernünftigen praktischen Grenzen des Theaters im 19. Jahrhundert hinausging und
in bisher noch unrealisierte Bereiche wie den Breitwandfilm vorstieß.

Wir alle, die wir uns an die Aufgabe machten, das Rheingold einzuspielen, hatten eigentlich keinen Grund, uns wegen der Schwierigkeiten einer visuellen Umsetzung Sorgen
zu machen: wir hatten das Glück, in einem Medium zu arbeiten, das es uns ermöglichte, dem größten aller Probleme einfach auszuweichen. Aber eben weil keiner von uns
je eine zufriedenstellende Aufführung des Werkes gesehen hatte, schien es uns erforderlich, das Drama Szene für Szene vor unserem geistigen Auge zu realisieren, damit sich
beim Zuhören die richtige dramatische Wirkung einstellen konnte. Es brauchte uns nicht zu kümmern, ob unsere Ideen auf der Bühne funktionieren würden oder nicht,
aber wir mußten genau wissen, wie eine Szene aussah, bevor wir darüber entscheiden konnten, wie sie sich anhören sollte. Was geht vor sich, wenn Alberich unsichtbar ist und
Mime mit der Geißel vor sich hertreibt? Wo steht Donner im Verhältnis zu den anderen Charakteren, wenn er seinen Hammer schwingt? Welches Bild ergibt sich am Ende,
wenn man in der Ferne die Rheintöchter hört? Anderen Leuten mag es anders ergehen, aber ich persönlich fand es immer schwer, mir diese Klang-Perspektiven vorzustellen,
wenn ich nicht eine klare Vorstellung davon hatte, wie diese Szene auf einer idealen Bühne aussehen sollte.

Beim Studium des Werkes gingen wir von der Musik aus, die uns zu den bildlichen Vorstellung führte, von denen ich sprach. Davon ausgehend beschäftigten wir uns wieder
mit der Musik und ihren Details, wo wir die einzige Rechtfertigung für unser Vorhaben finden mußten. Das Rheingold muß ein befremdliches Erlebnis für das Publikum der
Uraufführung gewesen sein, da es fast keine Stücke enthält, die im konventionellen Sinne als “Nummern” oder gar Arien bezeichnet werden könnten. Aber was auf den ersten
Blick wie eine unzusammenhängende, expositionsartige Anhäufung musikalischer Fragmente aussieht, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als ein riesiger musikalischer

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Bogen, der sich ohne Unterbrechung von der einleitenden Pedalnote, dem tiefen Es, bis zum abschließenden Des-dur Akkord spannt. Ich habe an anderer Stelle beschrieben,
wie wir versuchten, den Ausführenden dieses Konzept zu vermitteln, indem wir ganze Szenen in einem Durchgang aufnahmen, anstatt Ausschnitte von vier oder fünf
Minuten Dauer einzuspielen, damals noch die übliche Methode, weil man davon ausging, die Künstler seien der Intensität von Einspielungen nicht länger als 20 Minuten
ohne Pause gewachsen, und daß das Risiko von musikalischen Ausrutschern bei Sängern und Instrumentalisten zu groß sei. Unsere neue Methode funktionierte und ist
heute zur allgemeinen Praxis geworden.

Unsere größte Sorge galt dem Klang, der unabhängig von der jeweiligen Zusammensetzung der Partitur immer schön, ausgeglichen und mit einem gewissen Etwas
versehen sein mußte, das ich mangels eines besseren Ausdrucks als “unmittelbare Wirkungskraft” bezeichnen möchte. Es hat nicht allein mit der Lautstärke oder mit der
Präsenz des Klangs zu tun, wenn man damit den trockenen, unangenehmen Klang meint, der sich einstellt,wenn man das Mikrophon zu nah an der Schallquelle aufstellt.
Wir waren der Meinung, daß wir den Klang zu einem gewissen Grade variieren konnten, je nach der dramatischen Situation und ihrer musikalischen Stimmung. Das
Rheingold läßt sich durchaus als eine Folge verschiedener Stimmungen auffassen, die nicht nur durch die instrumentale Kolorierung, sondern auch durch den Ausdruck
und die Phrasierung der Singstimmen geschaffen werden. Das Vorspiel ist ein so beängstigend anspruchsvolles Stück, daß sein Zauber angesichts der Nervosität und des
Lampenfiebers der Spieler oft verloren geht, wo es doch gerade auf die Stimmung und die düsteren Farben ankommt: hier wird, vom Ganzen herbetrachtet, der Grund-
stein der Tetralogie gelegt, und von der Atmosphäre des Vorspiels muß sich Woglindes Einsatz deutlich abheben. Von da an ist eine Zeit lang alles hell, fast spielerisch
heiter: der Klang, d.h. die Orchestrierung, bleibt weitgehend in dieser Stimmung, bis Alberich das Gold stiehlt. Ich kann hier keine Studie über die Stimmungswechsel in
diesem Musikdrama schreiben, möchte aber darauf hinweisen, daß unsere Vorstellungen vom Klang der Aufnahme zu einem bestimmten Grade von der bildlichen Vor-
stellung des Werkes und noch mehr von der die jeweilige Szene beherrschenden Stimmung abhingen. Daßei arbeiteten wir allerdings nicht allein: der Dirigent entscheidet
über eine ausgewogene musikalische Struktur und verfeinert den Klang nach seinem eigenen Gutdünken und entsprechend seiner individuellen Vorstellung, aber man
kann Mikrophone ebenso falsch oder richtig einsetzen wie Musikinstrumente, und wir haben versucht, mit ihnen musikalisch zu arbeiten, sie sozusagen auf sie Stimmung
und Klangfarbe der Musik einzustellen.

Die Einzelheiten, an denen wir feilen mußten, lassen sich hier nicht alle aufzählen. Es war nicht ohne Komik, wie wir achtzehn Ambosse in der vonWagner vorgeschriebenen
Größe zusammentrugen; rückblickend bin ich froh, daß wir der Versuchung widerstanden, die Instrumentierung des Komponisten etwa durch eine Baßtrommel oder
Becken zu “verbessern”. Beim Aufeinanderschichten des “Horts” im 4. Bild haben wir, glaube ich, versagt, aber noch heute halte ich den Atem an, wenn Donners Hammer
auf dem Felsen aufschlägt und Wagners Baß-Donner verklingt, um der Musik der Regenbogenbrücke den Weg freizugeben. Ich bezweifle, ob wir diesen Augenblick mit den
heute so sehr viel komplizierteren technischen Anlagen wirkungsvoller gestalten könnten. Dieser kurze Moment sprengte übrigens alle Vorstellungen darüber, was man auf
ein Magnetband bzw. eine kommerzielle, massenweise produzierte Schallplatte aufnehmen kann. Ja, wenn wir das Kopiersystem benutzt hätten, das von einigen anderen
Firmen verwendet wird, wäre dieser Effekt überhaupt nicht möglich gewesen. Computer erlauben keine Verstöße gegen die Regeln, aber die Geschichte aller Technologie
ist voll von solchen Verstößen.

Wir haben den Beifall, den die DECCA-Aufnahme des Rheingold überall gefunden hat, mit großer Freude aufgenommen, denn bei der ungeheuren Produktion einer
führenden Schallplattenfirma kommt es nur gelegentlich zu einem anhaltenden Erfolg.

Wenn dies wirklich der Fall ist, so bin ich froh, daß es beim Rheingold eintraf, und zwar aus zwei Gründen: Der Erfolg hat alle Bedenken gegen eine komplette Ring-
Einspielung beiseite geräumt, und die Zustimmung, die diese Aufnahme gefunden hat, dürfte viele Menschen (schon aus reiner Neugierde) dazu angeregt haben, sich mit
einem Meisterwerk zu beschäftigen, das sie andernfalls nie zur Kenntnis genommen hätten.

JOHN CULSHAW
Übersetzung DECCA 1984 Gerd Uekermann

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Inhaltsangabe
In der Kulturgeschichte gibt es nur wenige Beispiele für einen so konsequent verfolgten künstlerischen Plan wie Richard Wagners Tetralogie Der Ring des Nibelungen.
Schon in den frühen 1840er Jahren suchte Wagner in der nordischen Mythologie nachdem Material für sein Werk, und erst 1874 instrumentierte er den letzten Takt der
Götterdämmerung. Zunächst plante der Komponist nur eine einzige Oper, Siegfrieds Tod, für die er 1848 den Text schrieb (die Handlung entspricht bis auf den Schluß weitgehend
der späteren Götterdämmerung). Wagner erkannte jedoch bald, daß dieses Drama beim Zuschauer die Kenntnis der Vorgeschichte voraussetzte, und er entwarf ein der Oper
voraufgehendes Werk mit dem Titel Der junge Siegfried, aber die Handlung blähte sich noch weiter auf und erstreckte sich schließlich über die gigantische Ring-Tetralogie.

Wagner arbeitete während der mehr als 30jährigen Entstehungszeit des Zyklus natürlich nicht ohne Unterbrechungen an diesem Werk. Die vier Textbücher wurden in den
späten 1840er und frühen 1850er Jahren geschrieben, die Musik für das Rheingold entstand 1853/54, die Partitur der Walküre von 1854 bis 1856, und die ersten beiden Akte
des Siegfried wurden 1856/57 komponiert; von da an ruhte die Arbeit am Ring für etwa zwölf Jahre, während Wagner Tristan und Isolde sowie Die Meistersinger von Nürnberg
vollendete. 1869 nahm er die Komposition des Ring wieder auf und schrieb mit ununterbrochener, begeisterter Inspiration von 1869 bis 1874 den Schluß des Siegfried und das
grandiose Finale der Tetralogie, Götterdämmerung. Das Rheingold wurde am 22. September 1869 in München uraufgeführt; die erste Aufführung im Rahmen des kompletten
Zyklus fand am 13. August 1876 bei den ersten Bayreuther Festspielen statt. Dieser “Vorabend” des vierteiligen “Bühnenfestspiels” ist sehr viel kurzer als die folgenden drei
Dramen und besteht aus vier ohne Unterbrechung gespielten Bildern. Die monumentalen Dimensionen des ganzen Werkes finden sich bereits im Rheingold-Vorspiel: eine
erstaunliche, 136 Takte lange Passage, die lediglich aus Figurationen über dem ununterbrochen ausgehaltenen tiefen Es besteht und das Wogen des Rheins beschreibt. Das
Fließen der Musik wird intensiver, während die halben Noten sich in Viertel, dann Achtel und schließlich Sechzehntel auflösen, und als der Vorhang sich öffnet, sehen wir
die drei Rheintöchter Woglinde, Wellgunde und Floßhilde auf dem Grunde des Rheins umherschwimmen. Mit Woglindes unschuldig-kindlichem Gesang, dessen Melodie
später in der Tetralogie häufig mit den Rheintöchtern assoziiert wird, wechselt die Tonart nach As-dur über.

Aus einer dunklen Kluft unter dem Flußbett kriecht plötzlich der Nibelung Alberich hervor. Er schaut dem Reigen der Mädchen entzückt zu und möchte an ihren Spielen
teilnehmen. Die Rheintöchter fühlen sich von dem häßlichen Zwerg abgestoßen, und Floßhilde warnt ihre Schwestern, das Rheingold, dessen Hüter sie sind, vor dem
Eindringling zu bewachen. Dann erkennen sie, daß der “lüsterne Kauz” es nicht auf das Gold, sondern auf sie selber abgesehen hat, und sie beginnen ein grausames Spiel:
sie nähern sich ihm mit geheucheltem lnteresse und schwimmen dann schnell davon, wenn er sie berühren will. Als zuerst Woglinde, dann Wellgunde und schließlich
(mit einer besonders verführerischen Melodie) Floßhilde ihn geneckt haben, ist Alberich fast außer sich vor Wut und Enttäuschung. Da wird er von einem erstaunlichen
Anblick gefesselt.

Die Sonne bricht über der Wasseroberfläche durch die Wolken, und ihre Strahlen beleuchten in der Tiefe das Rheingold, dessen fanfarengleiches Leitmotiv in den Hörnern
und dann in den Trompeten erklingt. Die Mädchen scheinen Alberich zu vergessen und umkreisen ihren Schatz mit jubelndem Gesang. Der Zwerg hört aufmerksam zu,
als die Rheintöchter von der wunderbaren Macht des Goldes erzählen und Wellgunde leichtfertig sein Geheimnis preisgibt (hier erklingt im Orchester zum erstenmal
bedeutsam das Ring-Motiv): wer daraus einen Ring schmiedet, gewinnt “der Welt Erbe” und “maßlose Macht”. Floßhilde tadelt ihre Schwester wegen ihrer Geschwätzigkeit,
aber Woglinde weist darauf hin, begleitet vom düsteren Entsagungs-Motiv, daß nur derjenige den Ring schmieden kann, welcher “der Minne Macht entsagt” und “der Liebe
Lust verjagt” hat, und daß bisher noch kein lebendes Wesen bereit war, dieses Opfer zu bringen. Doch die Mädchen vergessen, daß sie selbst Alberich zu diesem Schritt
vorbereitet haben, als sie ihm Liebe versagten: mit unheimlicher Geschwindigkeit und Kraft klettert der Nibelung auf den Felsen mit dem Gold, verflucht die Liebe, ergreift
den Schatz und verschwindet damit in der Tiefe. Die Rheintöchter rufen verzweifelt um Hilfe, und von unten hört man Alberichs Höhngelächter, während sich die Szene
verwandelt. Während des Orchesterzwischenspiels lösen sich die Wellen des Rheins nach und nach in Wolken auf, die sich vor einer offenen Berggegend teilen. Im Orchester
weicht das Ring-Motiv langsam dem Walhall-Motiv mit seinen verwandten Konturen und festeren Harmonien, das die Blechbläser intonieren, als die Burg in der Ferne
auf dem Gipfel eines Felsens sichtbar wird, vom Vordergrund durch ein tiefes Tal getrennt, durch das der Rhein fließt. Wotan, der oberste Gott, liegt schlafend auf einem
Blumenhügel im Vordergrund, neben ihm seine Gemahlin Fricka.

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Die Riesen Fasolt und Fafner haben ihm seine Burg gebaut, wofür Wotan ihnen als Lohn Frickas Schwester Freia, die Göttin der Jugend, versprochen hat – die tiefen Streicher
spielen die absteigenden Oktaven des Vertrags-Motivs. Fricka hat davon erfahren und ist außer sich, und zwischen den beiden Gatten entbrennt ein heftiger Streit. Wotan
verteidigt seine Abmachung und weist darauf hin, daß Fricka selbst ihn um den Bau dieser Burg gebeten hat; sie entgegnet, daß sie lediglich versuchen wollte, ihren unsoliden
Ehemann durch eine “herrliche Wohnung” und “wonnigen Hausrat” an ihrer Seite festzuhalten. Wotan besteht auf seinem Recht auf “Wandel und Wechsel”: er ehre die
Frauen mehr als Fricka lieb sei und habe schließlich sein eines Auge aufs Spiel gesetzt, als er um seine Gattin freite (in der “Götterdämmerung” erfahren wir später, daß er sein
anderes Auge als “Zoll” erlegen mußte, als er aus der Weltesche seinen Speer schnitt, in den er die Verträge einritzte die seine Herrschaft begründen). Und er verspricht Freia
auf keinen Fall den Riesen zu überlassen

Da stürzt Freia herein, die auf der Flucht vor den Riesen bei ihrem Schwager Schutz sucht. Wotan fragt unbekümmert, ob sie Loge gesehen habe, den Gott des Feuers, auf
dessen Rat er sich offenbar verläßt, um die Abmachung mit den Riesen umgehen zu können. Fricka, die Loge immer mißtraut hat, ist bestürzt und weist darauf hin, daß der
schlaue Gott Wotan im entscheidenden Moment im Stich läßt.

Die Riesen, die Brüder Fasolt und Fafner, treten auf und fordern ihren Lohn. Sie sind empört, als Wotan ihnen kurzerhand erklärt, sie müßten sich statt Freia eine andere
Belohnung aussuchen. Fasolt erinnert ihn an den Vertrag und warnt den obersten Gott: “Was du bist, bist du nur durch Verträge”. Der realistischere Fafner macht seinen
Bruder darauf aufmerksam, daß die Götter auf Freia angewiesen sind, weil sie allein über die goldenen Äpfel der ewigen Jugend verfügt, ohne welche die Götter altern und
sterben würden. Er schlägt vor, Freia mit Gewalt zu entführen, da stürzen Donner und Froh herein, um ihre Schwester zu beschützen. Als es fast zu Handgreiflichkeiten
zwischen den Göttern und Riesen kommt, schreitet Wotan dazwischen, da er zu seiner Erleichterung Loge in der Ferne kommen sieht.

Loges Auftritt wird vom charakteristischen Feuer-Motiv begleitet. Seine ersten Worte sind nicht eben vertrauenerweckend: er habe, sagt er, das Bauwerk sorgfältig geprüft
und keinen Fehler entdecken können, der den Vertrag nichtig machen wiirde. Wotan behauptet, Loge habe versprochen, einen Ausweg zu finden, was der Feuergott jedoch
abstreitet: er habe vielmehr gelobt, sorgfältig über einen Ausweg nachzudenken, den es aber offenbar nicht gebe. Er sei durch die Welt gestreift und habe im Wasser, auf der
Erde und in der Luft einen Ersatz für Freia gesucht, aber niemand sei bereit gewesen, “Weibes Wonne und Wert” zu entsagen. Nur von den Rheintöchtern habe er gehört,
wie der Nibelung Alberich, nachdem er von den Mädchen abgewiesen wurde, die Liebe verfluchte und das Rheingold stahl, das ihm nun mehr gelte als die Liebe einer Frau.
Die Rheintöchter, setzt Loge hinzu, hofften, daß Wotan ihnen helfen werde, das Gold zurückzugewinnen.

Wotan fragt unwillig, wie er anderen helfen könne, wenn er selbst in Bedrängnis sei. Die Riesen sind bei Loges Erzählung vom Gold, das Herrschaft über die Welt verleiht,
wenn man der Liebe entsagt, aufmerksam geworden, und auch die Götter sind am Schatz interessiert. Fricka erfährt von Loge, daß eine Frau, die sich mit dem Rheingold
schmückt, damit die Treue ihres Gatten erringen kann. Der Feuergott erzählt, wie der Nibelung nach seinem Fluch auf die Liebe den Ring schmiedete, und Donner weist
darauf hin, daß Alberich sie zu seinen Sklaven machen werde, wenn man ihm das Gold nicht entreißen könne; schließlich wird auch Wotan von Verlangen nach der Macht
des Rings ergriffen. Froh wirft ein, daß man ihn nun “ohne Liebesfluch” gewinnen könne, und Loge rät als Mittel: “Durch Raub!”. Der goldgierige Fafner überredet seinen
widerstrebenden Bruder, zu Gunsten des Rheingolds auf Freia zu verzichten, und die Riesen erklären den Göttern, daß sie Alberichs Schatz als Bezahlung für den Bau der
Burg annehmen wollen.

Wotan wendet ein, daß der Schatz ihm nicht gehört, da ergreift Fasolt Freia und schleppt sie davon. Fafner verspricht, sie zurückzugeben, wenn bei Sonnenuntergang das
Rheingold für sie bereit liegt, andernfalls wollen sie die Göttin für immer behalten. Sie verschwinden mit ihr in der Ferne, und die Götter, die an diesem Tag noch nicht
von den goldenen Äpfeln der Jugend gegessen haben, beginnen sofort zu altern, während sich auf der Bühne ein trüber Nebel verbreitet. Nur Loge ist nicht betroffen, da
Freia ihm, dem Halbgott, schon immer weniger von den Früchten zugestand als den anderen. Wotan rafft sich auf und befiehlt Loge, ihm nach Nibelheim zu folgen, wo er
Alberich den Ring entwenden will. Er weigert sich, durch den Rhein hinunterzusteigen, da er die rechtmäßigen Besitzer des Goldes nicht treffen will, und die beiden klettern
stattdessen durch eine Schwefelkluft in das unterirdische Reich der Nibelungen. Das Orchesterzwischenspiel beschreibt die Reise nach Nibelheim. Hier ist Alberich der

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absolute Herrscher: er nutzt die magische Kraft des Rings, um das Zwergenvolk dazu zu zwingen, ihm in ununterbrochener Fronarbeit Schätze anzuhäufen. Im Orchester
wächst der hammernde Rhythmus des mit den Nibelungen assoziierten Schmiede-Motivs immer stärker an, bis es auf 18 gestimmte Ambosse hinter der Szene übertragen
wird. Während die beiden Götter an den Schmiedewerkstätten der Zwerge vorbeigehen, schwillt der Lärm der Ambosse an und nimmt dann langsam ab. Die Dunkelheit
lichtet sich über einer unterirdischen, höhlenartigen Halle, die sich nach allen Seiten in enge Gänge öffnet.

Alberich zerrt seinen Bruder Mime herein, der ihm einen magischen Tarnhelm schmieden mußte, mit dem man sich unsichtbar machen oder eine andere Gestalt annehmen
kann. Mime hat seine Aufgabe erfüllt, will aber die Herausgabe des Tarnhelms, dessen Zauber er kennt, verhindern, doch Alberich entreißt ihm den Helm durch Schläge
und Drohungen. Während das Tarnhelm-Motiv in den Hörnern erklingt, setzt er sich die Kappe auf und macht sich unsichtbar. Er peitscht seinen Bruder und stürmt davon,
berauscht von seinem neuen Machtinstrument.

Wotan und Loge treten auf und finden den winselnden Mime am Boden liegend. Der Zwerg klagt iiber Alberichs grausame Tyrannei, aber die Götter sind bei seinem Bericht
eher amüsiert als zu Mitleid bewegt. Alberich, nun wieder sichtbar, kehrt zurück und treibt eine Gruppe von Nibelungen mit einer Geißel vor sich her. Unter seiner Aufsicht
legen sie das abgebaute Gold auf einen Haufen. Als er die beiden Fremdlinge erblickt, wird er mißtrauisch und schickt die Zwerge davon. Als sie zögern, streckt Alberich den
Ring gegen sie aus, und zu einem durchdringenden Crescendo des Orchesters stürzen die Nibelungen heulend und kreischend hinaus.

Alberich fragt die Eindringlinge, was sie hier wollen. Wotan beginnt mit vorsichtigen Schmeicheleien: sie hätten von Alberichs Wundern gehört, behauptet er, und wollten
seine Werke bestaunen. Der Zwerg bleibt argwöhnisch und erklärt, der Neid habe die Fremden hierhergeführt. Er prahlt mit seinem Reichtum, und in den Fagotten und der
Baßklarinette klingt erstmals das in dreitönigen Stufen aufsteigende Hort-Motiv an. Durch diesen Schatz, sagt Alberich, wolle er sich die ganze Welt untertan machen, und
er führt mit fanatischer Begeisterung aus, wie er die Götter, Männer und Frauen gleichermaßen, versklaven und dazu zwingen will, wie er der Liebe zu entsagen. Wotan ist
empört und angewidert; Loge hält ihn zurück und beginnt dann, Alberich zu überlisten: seine Lage sei nicht ungefährlich, gibt er zu bedenken, da man ihm den Ring doch
leicht im Schlaf stehlen könne. Alberich zeigt ihm den Tarnhelm und rühmt sich seiner Zauberkraft; Loge überredet ihn dazu, eine Probe von seiner Macht abzulegen. Der
Zwerg setzt sich den Helm auf und wünscht sich in die Gestalt eines Drachens: zu den Klängen des Wurm-Motivs in den Tuben erscheint eine riesige Schlange. Loge stellt
sich erschrocken, erklärt aber dem wieder in seine natürliche Gestalt zurückverwandelten Alberich, daß er immer noch Zweifel hege: könnte der Tarnhelm ihn nicht auch in
ein winzig kleines Wesen verzaubern, damit er schneller der Gefahr entkommen könne? Der Nibelung verwandelt sich daraufhin in eine Kröte, die Wotan schnell mit dem
Fuß festhält, während Loge den Tarnhelm an sich nimmt. Die Götter fesseln Alberich mit einem Seil und nehmen ihn mit sich zur Erdoberfläche.

Das Orchesterzwischenspiel schildert den Aufstieg aus Nibelheim und folgt weitgehend dem gleichen Plan wie beim Abstieg zwischen dem 2. und 3. Bild; der Weg führt
wiederum vorbei an den Schmieden, aber der thematische Gehalt der Musik ist diesmal, den neuen Verhältnissen des Dramas entsprechend, sehr viel reicher. Die Szene
verwandelt sich wieder zu der Bergeshöhe des 2. Bildes. Die Götter treten mit ihrem Gefangenen auf, dessen Welteroberungspläne Loge spottet. Wotan nennt Alberich den
Preis seiner Freilassung: “Den Hort und dein helles Gold.” Alberich ist ergrimmt, beruhigt sich aber mit dem Gedanken, daß er alles ersetzen kann, solange er nur den Ring
behält. Loge muß ihm die rechte Hand lösen, und indem er den Ring küßt, ruft der Nibelung die Zwerge mit dem Schatz aus Nibelheim herauf. Die Götter weigern sich, ihn
laufen zu lassen, bevor das Lösegeld erlegt ist, und Alberich muß erleben, daß seine Knechte ihn in Gefangenschaft sehen. Nachdem sie den Schatz aufgeschichtet haben,
schickt Alberich sie zum gleichen Orchestercrescendo wie in der vorhergehenden Szene in ihr unterirdisches Reich zurück, und die Zwerge verschwinden ängstlich in der
Bergkluft.

Alberich möchte den Tarnhelm behalten, aber Loge wirft auch diesen auf den Goldhaufen und fragt Wotan dann, ob der Nibelung jetzt gehen dürfe. Wotan fordert noch
mehr – den Ring an Alberichs Finger. Der Zwerg ist entsetzt und erklärt, daß ihm der Ring mehr wert sei als sein eigenes Leben. In dem folgenden Streitgespräch klagt Wotan
den Zwerg an, das Gold den Rheintöchtern gestohlen zu haben, aber Alberich gibt schlagfertig zurück, daß Wotan, der das Rheingold selbst gern an sich gebracht hätte,
“an allem, was war, ist und wird” freveln wurde, wenn er den Ring nun seinerseits raubte. Der Gott reißt ihn daraufhin gewaltsam von Alberichs Finger, und Loge bindet
den vor Wut und Enttäuschung gebrochenen Zwerg los, der den Ring mit einem fürchterlichen Fluch belegt: bis der Nibelung ihn wieder in seiner Hand hält, soll der Reif

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jedem, der ihn besitzt, Unheil und den Tod bringen. In Alberichs letztem Solo spielt das Nibelungenhaß-Motiv (eine synkopierte Passage für Celli, Horn und Klarinetten)
eine bedeutsame Rolle, und zu seinen Worten “Wie durch Fluch er mir geriet, verflucht sei dieser Ring!” ertönt erstmals das bedeutsame Fluch-Motiv. Alberich verschwindet,
und während sich die noch immer die Bühne erfüllenden Nebel langsam teilen, erblickt Loge in der Ferne Fasolt und Fafner die mit Freia zurückkehren, um das Lösegeld
zu holen. Fricka, Donner und Froh treten auf und sehen mit Erleichterung, daß der Schatz gewonnen ist. Fricka eilt ihrer Schwester freudig entgegen, aber Fasolt erlaubt ihr
nicht, Freia zu berühren, bis der Lohn ausgezahlt ist, und erklärt, daß er, um die schöne Göttin aufgeben zu können, ihre Gestalt mit dem Gold verdeckt haben will. Er und
Fafner stoßen zu beiden Seiten Freias ihre Keulen in die Erde, um die Höhe und Breite anzudeuten, und Loge und Froh schichten das Gold dazwischen auf. Fafner treibt sie
dazu an, den Schatz dichter zusammenzufügen und sucht eifrig nach Ritzen und Lücken.

Loge erklärt, daß der Hort aufgebraucht ist, aber Fafner kann hinter dem Goldhaufen noch Freias Haar sehen und verlangt, daß auch der Tarnhelm dazugegeben wird.
Dann findet Fasolt eine Ritze, durch die er Freias Augen sieht, und Fafner fordert den Ring an Wotans Finger, um die Lücke damit zu füllen. Loge wirft ein, daß der Ring den
Rheintöchtern als den rechtmäßigen Besitzern zurückgegeben werden soll. Wotan lehnt das ab, weigert sich aber auch, den Riesen den Ring zu überlassen, obwohl Fasolt
droht, Freia wieder mitzunehmen.

Aus einer Schlucht an der Seite der Bühne bricht ein blauliches Licht hervor, und Erda, die Erdgöttin und Mutter der drei Nornen, der Schicksalsgöttinen, steigt herauf.
Sie warnt Wotan vor dem Fluch und rät ihm, den Ring aufzugeben. Ihr Leitmotiv, das ihr Solo durchzieht, ist eine langsamere Variante in Moll des Rheinmotivs aus dem
Vorspiel. Als Erda Wotan den “düsteren Tag” prophezeiht, der den Göttern bevorsteht, wird das Thema in seiner Umkehrung zum Götterdämmerungs-Motiv, und im
mittleren Abschnitt ihrer Warnung klingt das Nibelungenhaß-Motiv an. Wotan, der mehr erfahren will, versucht, sie zurückzuhalten, aber Erda versinkt wieder in der Erde.
Nach kurzem Nachsinnen rafft Wotan sich auf und wirft den Ring auf den Hort.

Die Götter begrüßen die zurückgekehrte Freia freudig in ihrer Mitte, während die beiden Riesen ihre Beute teilen. Schon bald beginnen sie zu streiten, da Fafner einen
größeren Teil des Schatzes für sich beansprucht, weil er es war, der diesen Lohn forderte, während Fasolt “mehr an der Maid als am Gold” gelegen war. Loge rät Fasolt, sich an
den Ring zu halten, den dieser daraufhin seinem Bruder entreißt. Fafner erschlägt Fasolt mit seinem Stab, nimmt den Ring wieder an sich und geht mit dem gesamten Hort
davon, während die Götter entsetzt zusehen. Alberichs Fluch, wie das Orchester bestätigt, hat sein erstes Opfer gefordert.

Wotan möchte zu Erda hinab, um sie um Rat zu fragen, aber Fricka fordert ihn auf, stattdessen die Götterburg in Besitz zu nehmen. Donner beschwört mit seinem Hammer
ein Gewitter herauf, um die Luft von dem “schwülen Gedünst” zu reinigen, das die Burg einhüllt, und die Bühne füllt sich mit finsteren Wolken. Man hört Donners Hammer
auf einen Fels aufschlagen, gefolgt von einem Blitzschlag und rollendem Donner, dann teilen sich die Wolken und geben den Blick auf eine Regenbogenbrücke frei, die sich
über das Rheintal bis zur Burg erstreckt, die im Licht des Sonnenuntergangs erglänzt. Froh fordert die Götter auf, den “schrecklosen Pfad” zu betreten. Alle sind staunend in
den Anblick versunken, und Wotan grüßt seine “in Müh’ und Angst” gewonnene Festung: in den Trompeten erklingt hier erstmals das bedeutende Schwert-Motiv, das in den
folgenden Teilen des Ring eine so wichtige Rolle spielt. Wotan wendet sich an Fricka und fordert sie feierlich auf, ihm in die Burg zu folgen, der er den Namen “Walhall” gibt.
Freia, Donner und Froh schließen sich ihnen an, nur Loge bleibt zögernd zurück: “Ihrem Ende eilen sie zu, die so stark im Bestehen sich wähnen”, erklärt er, und obwohl er
sich lieber wieder in sein feuriges Element verwandeln möchte, um “sie aufzuzehren, die einst mich gezühmt, statt mit den Blinden blöd zu vergeh’n”, folgt er ihnen schließlich.

Aus dem Tal klingen die Stimmen der Rheintöchter herauf, die um ihren geraubten Schatz klagen. Wotan ist gereizt durch diese unbequeme Erinnerung an seine Pflicht
und seinen eigenen Verlust und befiehlt Loge, die Mädchen zum Schweigen zu bringen. Dieser empfiehlt ihnen, sich statt im Schimmer des Rheingolds nun “in der Götter
neuem Glanze” zu sonnen. Die Mädchen klagen weiter, und nach den Worten “Traulich und treu ist’s nur in der Tiefe: falsch und feig ist, was dort oben sich freut” werden ihre
Stimmen von dem pompösen Orchesternachspiel übertönt, während die Götter auf der Regenbogenbrücke in Walhall einziehen. Auf das mächtig anschwellende Schwert-
Motiv folgt eine Wiederholung von Frohs dröhnenden Rhythmus in den Trompeten und Regenbogen-Musik, untermalt von einem Posaunen.

Übersetzung DECCA 1984 Gerd Uekermann

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
WAGNER: DAS RHEINGOLD
An introduction by the producer
In writing Rheingold Wagner managed to break just about every operatic tradition prevailing at that time. I do not think that he consciously set out to do so;
what happened was that his imaginative conception led him to make unprecedented demands both in terms of musical performance and in sheer stagecraft.
He broke the rules. And when we set out on the recording of Rheingold, I fear that we too broke many of the rules which had prevailed for a long time in the
world of professional recording. We were, all of us, so much under the spell of the piece itself that without ever quite realising what we were doing we made
something which many critics hailed as a new conception of opera on records.

Among the pleasurable tasks we had set ourselves in preparing Rheingold was that of reading Ernest Newman’s account of the intrigues surrounding its much-
postponed first performance in 1869. Wagner himself emerges discreditably from the affair, and the intrigues themselves are neither more nor less interesting
than all the other semi-political and semi-romantic manoeuvrings in which he indulged at that time in his life. What does emerge strongly is the technical
complexity of the work itself. The real crisis, which even in Newman’s account becomes obscured by Wagner’s manipulation of people and events, concerned
the scenery and the props, and how to make them work. It seems from contemporary accounts that in the end they did work, at least from the limited
standpoint of the Munich audience in 1869 — for despite a few arguable precedents, there was really very little in operatic literature against which to judge the
presentation of this world of gods, giants,dwarfs, river beds and mountain tops. It was all over in about one hundred and forty minutes of continuous music,
and embodied some extremely tricky changes of scene, three of which had to be effected while the work was in performance. The problems are still with us.
There have been some very nearly successful stagings of Das Rheingold in the past few decades, but most of them have seemed to overcome the difficulties
simply by avoiding them. It is generally accepted today, (as indeed it had to be accepted at that first performance in 1869), that you cannot have Rhinemaidens
who sing and swim: they can do one or the other, not both; so you either have singers on stage who between phrases make vague swimming motions with their
arms, or you have suspended ballet dancers on the stage who mime the words to singers hidden in the wings. There are some of us who think that the technical
challenges of Das Rheingold have never really been faced; but even the most committed of such advocates will usually admit that by the time he was writing
the Ring, Wagner’s visual imagination had taken him beyond the sensibly practicable bounds of the nineteenth-century theatre, and into something like the
uninvented realm of the wide or multi-screen cinema.

None of us who faced the task of recording Rheingold had, on the face of it, any cause at all to worry about visual considerations; we were lucky, in that the medium
we were working in enabled us to dodge the trickiest problems of all. Yet precisely because none of us had ever seen a really convincing stage production of the
work, we found that in order to bring aural imagination to work it was first necessary to visualise the piece scene by scene. We did not have to worry about whether
what we visualised would work or not on the stage; but we had to know exactly what it would look like before we were able to decide how it should sound. What
happens when Alberich becomes invisible and chases Mime with a whip? Where exactly does Donner stand in relation to the others when he wields the hammer?
What is the picture at the end,when the Rhinemaidens are heard in the distance? It may be different for other people, but I have always found it impossible in the
studio to judge any such perspectives in sound unless I have a clear image in my mind of how the scene, ideally speaking, should look.

In studying the work, we therefore started with the music, which led us to the visualisations I have mentioned, which in turn led us back to the music and
its detail, wherein lay the justification or denial of what we proposed to do. Rheingold must have seemed a very baffling piece to its first audiences, for it
has almost nothing which, in the conventional sense, emerges as a “set piece”, let alone an aria. Yet what at first may seem to be a disjointed, expository
accumulation of musical fragments becomes with familiarity a huge unbroken musical span from the opening E flat pedal to the final D flat chord. I have
described elsewhere how we sought to help the artists towards this kind of conception by recording whole scenes at a time, instead of breaking the music
into four or five minute chunks which was still the traditional recording method at that time (because it was felt, erroneously, that artists could not stand
the intensity of recording for up to twenty minutes without a break, and because the risk of vocal or instrumental accidents was too great). The method
worked, and is common practice nowadays.

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
Our basic concern was the sound which, whatever its texture at any given moment, was required always to be beautiful, balanced and yet endowed with an
indefinable something which I will call, for want of a better word, impact. It has nothing to do with loudness, as such, nor with presence, at least if the latter is taken
to mean the dry, disagreeable sound which is created by placing microphones too close to the source of sound. And we did not see why this basic sound should
not be to some minor extent variable, according to the scene and the scoring and the prevailing dramatic mood. Rheingold is very much a sequence of moods,
which are conveyed just as much through orchestral colourings as through vocal expression and phrasing. The Prelude itself is such a frighteningly dangerous
piece to play that it can often lose its magic through tension and anxiety: yet the mood and dark colour is everything. It must be established, not only in the long
view to provide a foundation for the Ring cycle, but in the short view to prepare for the complete change of mood when Woglinde sings her opening line. From
then on, for a while, everything is bright and even playful, (and the sound, by which I mean the scoring, changes accordingly), and remains so until Alberich steals
the gold. I do not propose to write a commentary on all the changes of mood in the drama, but only to draw attention to the fact that our approach to the sound
on the recording was governed to some extent by our visualisation of the work, and to a larger extent by a consideration of the prevailing mood. You cannot, of
course, do this alone or create it in a vacuum; it is the conductor who establishes the basic musical balance and refines the sound according to his own ears and
imagination; but microphones, like musical instruments, can be used or abused, and we tried to make them work musically — to put them, as it were, in phase
with the mood and tone colour of the music. Then we came to the details, which are too many to enumerate here. It was something of a comic exercise to round
up eighteen anvils of the sizes exactly detailed by Wagner, but I am glad we resisted the temptation to improve on the composer: we did not add a bass drum and
cymbals to his scoring. We failed, I think, with the piling of the gold; but I can still respond to the moment when Donner’s hammer strikes the rock, and Wagner’s
bass thunder falls away to let in the music of the Rainbow Bridge. Even with the immensely more sophisticated equipment now available, I doubt if we could
bring off that moment any more effectively. All by itself, incidentally, it broke the rule concerning what you can safely record on magnetic tape, and absolutely
shattered the rule about what you can put on a commercial, mass-produced disc. Indeed, had we been working under the dubbing system installed by some other
companies the effect would never have appeared on the record. Computers, by definition, do not allow you to break the rules: but the history of craftsmanship
is the history of many such breakages.

It has been immensely gratifying to read the acclaim which has greeted the Decca Rheingold, for the output of any major recording company is enormous and it
is only occasionally that something seems likely to assume a genuine permanence. If this is the case, I am glad it happened to Das Rheingold, and for two reasons.
First, its success removed any basic doubts about the wisdom of completing the first recorded Ring; and second, the acclaim it received must have attracted many
people through sheer curiosity to give at least a partial hearing to a masterpiece they would otherwise have ignored.

JOHN CULSHAW

Synopsis
History provides few examples of artistic purpose so consistently followed as that which produced Wagner’s tetralogy Der Ring des Nibelungen (The Nibelung’s
Ring). As early as the 1840s Wagner began to search Teutonic and Norse mythology for material for his epic, and it was not until the end of 1874 that the last bar of
Götterdämmerung (The Twilight of the Gods) was scored. Wagner’s first plan was to compose one opera only, to be called “Siegfried’s Death”, and for this he wrote
the poem, which follows roughly the same course as that of the present Götterdämmerung, in 1848. It soon became obvious, however, that so much preliminary
explanation would be necessary if the events of “Siegfried’s Death” were to be clear to the spectator that some kind of introductory drama was desirable. Thus
Wagner planned a second work, to precede “Siegfried’s Death” and to be called “Young Siegfried”, and then he added two others, so that the project eventually
embraced the whole gigantic tetralogy of the Ring.

Wagner did not, of course, work exclusively on the Ring during the thirty-odd years between its original conception and its completion. The poems of the four
operas were written in the late 1840s and early 1850s; the music for Das Rheingold was composed in 1853-4, that for Die Walküre in 1854-6; and in 1856-7 Wagner
composed, though he did not score, the first two acts of Siegfried; but at this point he laid down his pen, as far as the Ring was concerned, for twelve years, producing
in the meantime Tristan und Isolde and Die Meistersinger. In 1869, however, he took up work on the Ring again, his enthusiasm and inspiration unimpaired, and in

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
the years 1869-74 completed Siegfried and created the mighty finale to the tetralogy, Götterdämmerung. Das Rheingold was first performed at Munich on September
22 1869. Its first performance as part of the complete Ring cycle took place at Bayreuth on August 13 1876.

Das Rheingold, then, is the first opera of the Ring tetralogy. It is considerably shorter than its three successors, and consists of four scenes which are performed
without a break. But the scale of the work of which it forms a part is at once established in the prelude to the opera which portrays the motions of the river Rhine
in an astonishing passage extending over 136 bars consisting simply of figurations of the chord of E flat. The opening stillness gives way to a rippling effect which
increases to a music of surging power, until the curtain rises to show the three Rhinemaidens, Woglinde, Wellgunde and Flosshilde swimming in the depths of the
river. The key shifts to A flat, as Woglinde begins an innocent song whose melody is frequently used to characterise the Rhinemaidens later in the cycle.

Suddenly Alberich, the dwarf or Nibelung, appears from a dark chasm on the river bed. He watches the Rhinemaidens with pleasure, and asks if he may join in
their play. Not surprisingly they are repelled by the sight of the ugly dwarf, and Flosshilde warns her sisters to guard the Rhinegold, of which they are custodians,
in case Alberich has designs upon it.

Soon, however, the sisters realise that it is not the gold but themselves that Alberich desires, and they thereupon begin to tease him cruelly, approaching him
with mock endearments and then darting away when he tries to embrace them. When first Woglinde, then Wellgunde, and finally Flosshilde have teased him in
this fashion (the latter to music of real seductiveness) the dwarf is almost beside himself with rage and frustration. In a fury he shakes his fist at his tormentors,
but while looking upwards is attracted by a remarkable sight. The rays of the sun break through the darkness of the waters, illuminating the Rhinegold among
the rocks, while the horns, and then the trumpet give out the fanfare-like theme of the Gold. The maidens, quite forgetful of Alberich, rejoice in the beauty of
their charge and sing a radiant tribute to it. Alberich pricks up his ears when they enlarge on the wonders of the gold and when Wellgunde rashly reveals (to
the first appearance of the important Ring motive) that he who could fashion a ring from it would make himself master of the world. Flosshilde chides her for
this indiscretion, but Woglinde points out, to the pathetic Renunciation of love motive, that only one who has forsworn love may fashion such a ring and that
no living being has ever been found willing to make this sacrifice. But the maidens forget that by denying love to Alberich, they have themselves impelled him
towards taking such a step. With amazing speed and agility he clambers up the rock where the gold rests, and having called down a curse upon love, seizes
the treasure and disappears with it into the Water’s depths. The maidens call wildly for help but in vain, and Alberich’s mocking laughter is heard dying away
as the scene begins to change. In the course of the transformation the waters of the Rhine are gradually replaced by clouds, which in turn disperse to show an
open space on a mountain-top. The Ring motive in the orchestra yields to the similar contours but solider harmonies of the Valhalla music, which is given out
by the brass as the castle of Valhalla becomes visible in the distance on a cliff, separated from the foreground by a deep valley through which the Rhine flows.
Wotan, the chief of the gods, lies sleeping on a flowery bank in the foreground, with his consort Fricka beside him.

The giants Fasolt and Fafner have just built the stronghold of Valhalla for Wotan who, without consulting Fricka, has offered them Freia, the goddess of Youth
and Fricka’s sister, in payment for the work (the compact is characterised by the Treaty motive, descending in octaves on the lower strings). Fricka is greatly
disturbed by this bargain and a long wrangle takes place between husband and wife. Wotan defends his compact with the giants by reminding Fricka how
she begged him for the castle, but she counters this with the argument that she chiefly desired Valhalla as a means of persuading her husband to stay at home
instead of philandering through the world. Wotan, in reply, asserts his right as a man to go forth in search of adventure. He respects woman, he declares, even
more than Fricka would like - did he not pledge his single remaining eye when he wooed her? (We later learn that the loss of his other eye was the price he
paid for breaking off a branch of the World Ash-tree, from which he fashioned the shaft of his spear, on which treaties are engraved). Wotan promises never to
surrender Freia to the giants. His resolve is challenged sooner than he expects, for at this moment Freia enters, in flight from the giants and begging protection.
Wotan asks her whether she has seen Loge, the god of fire, on whom he is apparently relying to find some means of evading his bargain. Fricka, who has always
distrusted Loge, is even more disturbed by this new revelation and points out that the slippery god has left Wotan in the lurch at the very moment when the
giants are coming to claim Freia.

Fasolt and Fafner, two brothers of gigantic stature, now enter to demand their wage, and are naturally astonished and indignant when Wotan tells them bluntly
they must choose some other reward than Freia. Fasolt insists that Wotan’s power is based on honouring laws and treaties, but Fafner, the more realistic of the pair,
points out that the gods cannot give up Freia, since she alone provides the golden apples of eternal youth without which they would wither and perish. He counsels

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
bearing off Freia by force, and the giants are just about to do so when Donner and Froh, the thunder and rainbow gods, enter and protect their sister. The violent
altercation which follows between gods and giants is checked by Wotan, who now, to his relief, sees Loge approaching in the distance.

Loge enters to characteristic music, suggesting his magic fire. His first words are not reassuring. He says he has tested the workmanship of Valhalla carefully, but
can find no flaw in it to justify Wotan’s withdrawing from his bargain. Wotan protests that Loge promised to find him some way of escape from the agreement,
but the fire god denies this. He only promised to find a way of escape if one existed, and there appears to be none at all. He roamed through the world, in water,
earth and air, seeking a substitute for Freia, but could discover no one who valued anything higher than the love of woman. Yet he heard of one possible exception,
for the Rhinemaidens have told him how Alberich, whose love they spurned, stole their gold in revenge and now rates it above woman’s love. The Rhinemaidens,
Loge adds, have asked him to tell Wotan of their loss in the hope that he will regain their treasure for them. Wotan impatiently asks how he can help others when
he is himself in such trouble, but the giants prick up their ears at the mention of the gold. Loge tells of the gold’s power: whoever forges a ring from it could gain
mastery of the world. Fricka is struck with the idea that any woman adorned with the ring could retain her husband’s fidelity for ever; Donner points out that
unless it is taken from Alberich all of them will soon be slaves of the Nibelung; and Wotan himself finally decides that he must get the treasure into his hands. At
this, Loge advises that it should be taken from Alberich by theft.

Meanwhile the avaricious Fafner prevails over Fasolt, and the two giants agree to accept the gold as payment for Valhalla instead of Freia. Ignoring Wotan’s protest
that the treasure is not his to give them, they suddenly seize Freia and carry her off, promising to return her at sundown if the gold is ready by then. If it is not
forthcoming, however, the goddess will be theirs for ever. They disappear with Freia into the distance, and the gods, deprived of her youth-giving properties begin
to wither and grow aged. A pale mist covers the scene. Loge alone is little changed, since Freia always allowed him a lesser share of the apples of youth than the
others. At length Wotan rouses himself and calls upon Loge to accompany him to Nibelheim, the abode of Alberich, to secure the Nibelung’s gold. He refuses to
travel there by the Rhine, being unwilling to meet the treasure’s rightful owners, and instead the two gods descend to the lower regions through a sulphurous cleft
in the mountain.

The orchestral interlude suggests the journey down to Nibelheim. Here Alberich reigns supreme, having forged the dreaded ring from the Rhinegold and used the
power inherent in it to enslave his brother Nibelungs and force them to spend their days piling up treasure for him. During the interlude the hammering rhythm
of the motive associated with the toiling Nibelungs grows more and more insistent, and finally passes out of the orchestra altogether to eighteen tuned anvils
heard behind the scenes. In this striking sonority the theme grows louder and then fainter again, as the journey takes us past the forges where the dwarfs work,
and eventually the darkness clears to reveal a subterranean cavern, which seems to open into narrow clefts on all sides.

Alberich drags his brother Mime out of one of the clefts. To the latter has fallen the task of forging a Tarnhelm, a cap forged with the magic of the ring which
renders its wearer invisible or changes him into any shape he desires. Mime, having completed the Tarnhelm and knowing its power, is reluctant to surrender it,
but Alberich forces him to do so, and eagerly seizes it. Four horns give out the mysterious Tarnhelm motive, and Alberich, placing the cap on his head, promptly
becomes invisible and gives Mime a sound beating for his guile. He then rejoices in the increased power his invisibility gives him over his slaves and departs. Wotan
and Loge enter to find the unfortunate Mime lying on the ground, moaning with pain. The dwarf complains to them of Alberich’s tyranny, but gets little sympathy
from the two gods, who are inclined to be amused at the description of his drubbing. Alberich now returns, restored to visibility and driving a crowd of Nibelungs
before him with a whip. They set to work under his supervision, heaping up gold and silver, until Alberich suddenly catches sight of the two strangers. Filled with
suspicion, he at once orders his workers back into the clefts. His command culminates in a terrifying crescendo of orchestral sound, and the Nibelungs flee in all
directions, howling and shrieking. Alberich now asks the strangers what they want.

Wotan begins in a conciliatory vein, replying that they have come to see the wonders wrought by Alberich, of which they have heard so much. The dwarf is not to
be taken in by fair words, however, and suggests that it is really envy that has brought the newcomers to his realm. He goes on to boast of his treasure, and we hear
the first statement of the motive of the Hoard, with its rising three-note sequences on bassoons and bass clarinet. By means of this treasure, Alberich declares, he
will win power over the whole world, and he elaborates his aims in a speech full of evil exultation, describing how he will enslave the godly race, its menfolk and
womenfolk alike, and compel all to forswear love under his yoke.

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
Wotan, revolted by what he has heard, makes an exclamation of disgust, but Loge restrains him and begins to question the dwarf about his powers. His situation is not
without danger, the fire god points out, for the ring may be stolen from him while he is asleep. Alberich scornfully replies by showing the Tarnhelm which he boasts can
make him invisible whether sleeping or waking. Loge professes to be astonished at the wonders of the magic cap and leads Alberich on to give a demonstration
of its powers. The dwarf declares that the Tarnhelm can change him into any shape desired and, placing the cap on his head, commands to be
transformed into a dragon. As the appropriate motive is heard low in the tubas, a huge serpent appears in Alberich’s place. Loge pretends to be terror-
stricken, but when Alberich resumes his true shape nevertheless continues to express doubts about the Tarnhelm’s powers. Could it for instance, he
asks, change Alberich into some small creature which could escape easily from danger? The dwarf cautiously turns himself into a toad; Wotan promptly
places his foot on him, while Loge seizes the Tarnhelm. As Alberich again resumes his own form, Loge binds his hands and feet with a rope, and the two
gods, dragging their prisoner with them, begin the journey back to the earth’s surface.

The orchestral interlude depicting the ascent from Nibelheim follows much the same plan as the previous descent, taking us once more past the forges where
the dwarfs are at work, but the range of thematic reference in the music is now even wider, in accordance with the more advanced state of the drama. The scene
returns to the open space on a mountain top, still shrouded in a pale mist. The two gods enter with their prisoner, whom Loge mocks, pointing to the world
the dwarf has boasted of winning and asking what corner of it Alberich will grant to him. The dwarf is told the price of his freedom – the Rhinegold and the
hoard. He abuses his captors roundly at this, but consoles himself with the thought that by retaining the ring he can replace all his lost wealth. He asks Loge
to untie his right hand, and by kissing the ring summons his workers to bring up the treasure from Nibelheim. The gods refuse to release him until delivery is
complete, and the humiliated dwarf laments that his slaves should see him in bonds. When the treasure has all been piled up, Alberich orders the workers back
to Nibelheim to the same orchestral crescendo that dispersed them in the previous scene, and they rush terrified into the cleft of the mountain and disappear.

Alberich demands to keep the Tarnhelm, but this too is thrown upon the pile of treasure by Loge, who asks whether the dwarf may now go free. Wotan, however,
requires one thing more - the ring on Alberich’s finger. The horrified dwarf protests that life itself is not more precious to him than the ring, and a bitter exchange
follows, Wotan accusing Alberich of having stolen the ring from the Rhinemaidens, only to provoke the inevitable rejoinder that he himself is equally bent on
stealing it now: “If I sinned, I sinned only against myself but you, immortal one, sin against all that was, is and shall be if recklessly you seize my ring!” Alberich’s
reproaches are abruptly cut short when Wotan seizes him and tears the ring from his finger. The dwarf is then released, beside himself with rage and despair. He
sings a last, bitter solo, in which an important new motive is prominent representing the Nibelung’s Hate (a syncopated phrase for cellos, horn and clarinets), and
he places his deadly curse on the ring and on all who come to possess it. His words “Wie durch Fluch er mir gerieth, verflucht sei dieser Ring!” (“Since by curse it
came to me, accursed be this ring!”) are sung to the notes of the Curse motive, which now appears for the first time. Alberich departs. The mists in the foreground
gradually begin to clear; the time is approaching for the giants to return with Freia to collect her ransom, and sure enough Loge now sees them approaching in
the distance. Fricka, Donner and Froh enter and notice with relief that the gold has been secured. As Fasolt and Fafner enter with Freia, Fricka hastens towards her
sister joyfully but Fasolt will not let her touch Freia until payment has been made, and declares, besides, that he cannot bear to relinquish the goddess unless the
treasure hides her entirely from his sight. He and Fafner accordingly place their staves on either side of Freia to give the measure of her height and breadth, and
Loge and Froh proceed to pile up the treasure between them.

Fafner commands them to press the hoard tightly together and searches eagerly for crevices in the pile. At length Loge says that the treasure is exhausted, but
Fafner points out that he can still see Freia’s hair and orders the Tarnhelm to be added to the top of the pile. Next Fasolt finds a chink through which Freia’s eyes
are still visible, and Fafner demands the ring on Wotan’s finger to close it up. Loge objects that the ring at least should go back to the Rhinemaidens, the rightful
owners of the gold. Wotan scorns this suggestion and insists on keeping the ring even when the giants threaten to take Freia away with them.

As the confrontation between the gods and the giants reaches this impasse, it grows dark and a bluish light becomes visible from a cleft in the rocks. Erda, the earth
goddess and mother of the three Norns, weavers of the world’s destiny, emerges. She warns Wotan of the ruin that possession of the ring will bring and counsels him
to give it up. Her theme, first heard in the minor, is a slower version of the river Rhine motive which dominated the prelude. When she warns Wotan “All that is shall
come to an end. A dark day dawns for the gods”, this theme is inverted, becoming the motive of the Twilight of the Gods; when she speaks of the danger threatening
Wotan, the music recalls the motive of the Nibelung’s Hate. The bluish light fades, and Erda sinks back into the earth, though Wotan tries to detain her to learn more.
For a moment the god remains deep in thought, then he rouses himself and, declaring that he will liberate Freia, throws the ring onto the pile of treasure.

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
Freia joyfully returns to the other gods, while the two giants set about dividing their spoil. Almost immediately they begin to quarrel, Fafner maintaining that since
it was he who insisted on a monetary payment instead of Freia, he is entitled to the greater share of it. Fasolt is outraged. Loge advises Fasolt not to worry about
the treasure but to make sure of the ring, and he thereupon snatches it from his brother. A fight follows between the two giants, and Fafner clubs Fasolt to death
with his staff. He tears the ring from the body, quietly finishes packing up the treasure and leaves, while the gods stand horrified. Alberich’s curse, as its motive in
the orchestra confirms, has claimed its first victim.

Wotan wishes to seek out Erda for further counsel, but Fricka urges him rather to enter Valhalla, which is now truly their own. The castle is enveloped in mist in the
background, and Donner calls upon his thunder and lightning to clear the sky (“Heda! Heda! Hedo!”). At the conclusion of his solo, he disappears in a gathering
thunder-cloud and soon afterwards his hammer is heard falling heavily on a rock. Lightning and thunder follow, and the clouds suddenly disperse to reveal a
rainbow-bridge stretching across the Rhine valley to the castle, now splendidly lit up in the sunset. To the glistening rainbow music, Froh invites the other gods to
cross over the Rhine to the castle by his bridge (“Zur Burg führt die Brücke”).

The gods gaze admiringly at the prospect of the castle and Wotan sings a tribute to the noble edifice (“Abendlich strahlt der Sonne Auge”). At the climax Wotan
stands “as though seized by a great thought”, and the Sword motive, so important in the later Ring operas, sounds out for the first time in the trumpet. Then,
turning solemnly to Fricka, Wotan calls upon her to accompany him to Valhalla. Freia, Donner and Froh prepare to follow, and only Loge hangs back. He does not
share the gods’ sense of confidence at entering the castle, and opines that they are hastening to their end, but though he would prefer to transform himself once
more into fire, he at last nonchalantly joins the others.

As the gods prepare to cross the bridge, the voices of the Rhinemaidens are heard in the valley, bewailing the gold. Wotan, irritated at being reminded of their
loss, orders Loge to silence them, and the fire god tells them that the light of Valhalla shining upon the waters will amply compensate them for their vanished
brightness. The maidens continue to lament, however, and as their voices die away the gods cross the rainbow-bridge and move towards the castle. Their entry
into Valhalla proceeds to an orchestral postlude of overpowering grandeur, in which a final statement of the Sword motive is followed by a return of Froh’s rainbow
music accompanied by a characteristic Valhalla rhythm in trumpets and trombones.

DECCA

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
VORSPIEL
1 PRELUDE 1 Alberich dem Abgrunde entstiegen und schaut a dark gully below and with increasing
ERSTE SZENE SCENE ONE dem Spiele der Rheintöchter mit steigendem delight watches the
AUF DEM GRUNDE DES RHEINES ON THE BED OF THE RHINE Wohlgefallen zu.) Rhinedaughters playing.)

WOGLINDE WOGLINDE ALBERICH ALBERICH


2 Weia! Waga! Weia! Waga! 2 Hehe! Ihr Nicker! Ha ha! You nixies!
Woge, du Welle, Welter, you wave, Wie seid ihr niedlich, How dainty you are,
walle zur Wiege! swirl round the cradle! neidliches Volk! you delectable creatures!
Wagalaweia! Wagalaweia! Aus Nibelheims Nacht From Nibelheim’s night
Wallala weiala weia! Wallala weiala weia! naht’ ich mich gern, I’d gladly draw near
neigtet ihr euch zu mir! if only you’d look on me kindly.
WELLGUNDE WELLGUNDE
Woglinde, wachst du allein? Woglinde, watching alone? WOGLINDE WOGLINDE
Hei! Wer ist dort? Hey! Who is there?
WOGLINDE WOGLINDE
Mit Wellgunde wär’ ich zu zwei With Wellgunde we would be two! WELLGUNDE WELLGUNDE
Es dämmert und ruft! Darkness descends and a voice cries out!
WELLGUNDE WELLGUNDE
Laß sehn, wie du wachst! Let’s see how you watch! FLOSSHILDE FLOSSHILDE
Lugt, wer uns lauscht! See who the spy is.
WOGLINDE WOGLINDE
Sicher vor dir! Safe from your reach! WOGLINDE UND WELLGUNDE WOGLINDE AND WELLGUNDE
Pfui! Der Garstige! Ugh! The foul creature!
FLOSSHILDE FLOSSHILDE
Heiaha weia! Heiaha weia! FLOSSHILDE FLOSSHILDE
Wildes Geschwister! High-spirited sisters! Hütet das Gold! Look to the gold!
Vater warnte Father warned us
WELLGUNDE WELLGUNDE vor solchem Feind. against such a foe.
Floßhilde, schwimm! Floßhilde, swim!
Woglinde flieht: Woglinde’s fleeing: ALBERICH ALBERICH
hilf mir die Fließende fangen! help me to catch your sleek sister! Ihr, da oben! Hey, you up there!

FLOSSHILDE FLOSSHILDE DIE RHEINTÖCHTER THE RHINEDAUGHTERS


Des Goldes Schlaf The sleeping gold Was willst du dort unten? What is it, down there, that you want?
hütet ihr schlecht! you guard badly;
Besser bewacht pay better heed ALBERICH ALBERICH
des Schlummernden Bett, to the slumberer’s bed Stör’ ich eu’r Spiel, Would it spoil your sport
sonst büßt ihr beide das Spiel! or you’ll both atone for your sport. wenn staunend ich still hier steh’? if I stood here in silent amazement?
(Aus einer finstern Schluft ist währenddem (Meanwhile Alberich has emerged from Tauchtet ihr nieder, mit euch tollte If you dived down here, how gladly the Niblung

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DAS RHEINGOLD
und neckte der Niblung sich gern! would romp and would tease you! füllt mir die Nase: fills my nose –
verfluchtes Niesen! accursed sneezing!
WOGLINDE WOGLINDE
Mit uns will er spielen? Would he join in our games? WOGLINDE WOGLINDE
Prustend naht meines Freiers Pracht! Spluttering comes my suitor in splendour!
WELLGUNDE WELLGUNDE
Ist ihm das Spott? Do you think he’s in jest? ALBERICH ALBERICH
Mein Friedel sei, du fräuliches Kind! My lover be, you winsome child!
ALBERICH ALBERICH
Wie scheint im Schimmer How bright and comely WOGLINDE WOGLINDE
ihr hell und schön! you shine in the shimmering light! Willst du mich frei’n, so freie mich hier! If you want to woo me, then woo me here!
Wie gern umschlänge How I long to embrace
der Schlanken eine mein Arm, just one of those slender creatures, ALBERICH ALBERICH
schlüpfte hold sie herab! if only she’d deign to slip down here! O weh! Du entweichst? Alas! You evade me?
Komm doch wieder! Come back here again!
FLOSSHILDE FLOSSHILDE Schwer ward mir, What you scaled with such ease
Nun lach’ ich der Furcht: der Feind ist verliebt! Now I laugh at my fear: the fiend is in love. was so leicht du erschwingst. was much harder for me.

WELLGUNDE WELLGUNDE WOGLINDE WOGLINDE


Der lüsterne Kauz! The lecherous rogue! Steig nur zu Grund, Come down to the depths,
da greifst du mich sicher! where you’ll surely be able to catch me!
WOGLINDE WOGLINDE
Laßt ihn uns kennen! Let’s teach him a lesson! ALBERICH ALBERICH
Wohl besser da unten! It’s certainly better down there.
ALBERICH ALBERICH
Die neigt sich herab. She’s drawing down here! WOGLINDE WOGLINDE
Nun aber nach oben! Now up once again!
WOGLINDE WOGLINDE
Nun nahe dich mir! Come close to me now! WELLGUNDE UND FLOSSHILDE WELLGUNDE AND FLOSSHILDE
Hahahahaha! Hahahahahaha!
ALBERICH ALBERICH
3 Garstig Glatter Slimily Smooth And 3 ALBERICH ALBERICH
glitschiger Glimmer! slippery slate! Wie fang’ ich im Sprung den spröden Fisch? How can I catch this cold fish in flight?
Wie gleit’ ich aus! I can’t stop sliding! Warte, du Falsche! Wait, you false creature!
Mit Händen und Füßen With my hands and my feet
nicht fasse noch halt’ ich I can’t capture or hold WELLGUNDE WELLGUNDE
das schlecke Geschlüpfer! those delightfully slippery creatures! Heia, du Holder! Hey, my sweetheart!
Feuchtes Naß Dank water Hörst du mich nicht? Can you not hear me?

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DAS RHEINGOLD
ALBERICH ALBERICH ALBERICH ALBERICH
Rufst du nach mir? Are you calling to me? Falsches Kind! False-hearted child!
Kalter, grätiger Fisch! Cold-blooded, bony fish!
WELLGUNDE WELLGUNDE Schein’ ich nicht schön dir, niedlich und neckisch, If I seem unsightly, not pretty or playful,
Ich rate dir wohl: zu mir wende dich, I counsel you well: come over to me glatt und glau – hei, so buhle mit Aalen, sleek and sharp-sighted – have your way, then,
Woglinde meide! and avoid Woglinde! ist dir eklig mein Balg! with eels, if my skin is so foul!

ALBERICH ALBERICH FLOSSHILDE FLOSSHILDE


Viel schöner bist du als jene Scheue, You’re fairer by far than that faint-hearted child, Was zankst du, Alp? Why scold, you elf?
die minder gleißend und gar zu glatt. who glitters less and is far too glib. Schon so verzagt? Already downhearted?
Nur tiefer tauche, willst du mir taugen Only dive deeper if you’d avail me! Du freitest um zwei: Two you have wooed:
frügst du die dritte, süßen Trost if you asked but the third, sweet solace
WELLGUNDE WELLGUNDE schüfe die Traute dir! your true love would bring you!
Bin nun ich dir nah? Am I near to you now?
ALBERICH ALBERICH
ALBERICH ALBERICH Holder Sang singt zu mir her! What lovely singing wafts this way.
Noch nicht genug! Not near enough yet! Wie gut, daß ihr eine nicht seid! How good there’s not just one of you:
Die schlanken Arme schlinge um mich, Your slender arms entwine around me Von vielen gefall’ ich wohl einer: with many, one might like me,
daß ich den Nacken dir neckend betaste, that, teasing, I may touch your neck and bei einer kieste mich keine! with one, no one would choose me!
mit schmeichelnder Brunst with fawning fervour Soll ich dir glauben, so gleite herab! If I’m to believe you, glide down here!
an die schwellende Brust mich dir schmiege nestle up to your heaving breast.
FLOSSHILDE FLOSSHILDE
WELLGUNDE WELLGUNDE Wie törig seid ihr, dumme Schwestern, How foolish you are, you dull-witted sisters,
Bist du verliebt und lüstern nach Minne, If you’re in love and lusting for love’s delights, dünkt euch dieser nicht schön! not to find him good-looking!
laß sehn, du Schöner, wie bist du zu schaun? let’s see, my beauty, just what you are like!
Pfui! Du haariger, höckriger Geck! Ugh! You hairy, hunchbacked fool! ALBERICH ALBERICH
Schwarzes, schwieliges Schwefelgezwerg! Brimstone-black and blistered dwarf! Für dumm und häßlich darf ich sie halten, Dim-witted and ugly they seem to me
Such dir ein Friedel, dem du gefällst! Look for a lover who looks like yourself! seit ich dich Holdeste seh’. now I see you, the fairest of all.

ALBERICH ALBERICH FLOSSHILDE FLOSSHILDE


Gefall’ ich dir nicht, dich fass’ ich doch fest! Although you don’t like me, I still hold you tight. O singe fort so süß und fein, O go on singing so sweetly and gently;
wie hehr verführt es mein Ohr! how much it bewitches my ear!
WELLGUNDE WELLGUNDE
Nur fest, sonst fließ ich dir fort! Hold tight, or I’ll slip through your hands! ALBERICH ALBERICH
Mir zagt, zuckt und zehrt sich das Herz, My heart quakes and quivers and burns with
WOGLINDE UND FLOSSHILDE WOGLINDE AND FLOSSHILDE lacht mir so zierliches Lob. desire, when such flattering praise smiles upon me.
Hahahahaha! Hahahahahaha!
FLOSSHILDE FLOSSHILDE
Wie deine Anmut mein Aug’ erfreut, How your charm cheers my eye,

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DAS RHEINGOLD
deines Lächelns Milde den Mut mir labt! how your mellowing smile makes my spirits rise up! Nährt ihr nur Trug, So, deceit is all you foment,
Seligster Mann! Most blissful of men! ihr treuloses Nickergezücht? you faithless brood of nixies!

ALBERICH ALBERICH DIE DREI RHEINTÖCHTER THE THREE RHINEDAUGHTERS


Süßeste Maid! Sweetest of maids! 4 Wallala! Lalaleia! Leialalei! Wallala! Lalaleia! Leialalei! 4
Heia! Heia! Haha! Heia! Heia! Haha!
FLOSSHILDE FLOSSHILDE Schäme dich, Albe! Shame on you, elf!
Wärst du mir hold! Would you were mine! Schilt nicht dort unten! Don’t insult us down there!
Höre, was wir dich heißen! Hear what we bid you do!
ALBERICH ALBERICH Warum, du Banger, bandest du nicht Why, faint-hearted dwarf, did you fail to bind fast
Hielt dich immer! Might I hold you forever! das Mädchen, das du minnst? the maiden that you love?
Treu sind wir und ohne Trug We are trusty and true
FLOSSHILDE FLOSSHILDE dem Freier, der uns fängt. to the wooer who traps us. –
Deinen stechenden Blick, deinen struppigen Bart, Your piercing eyes, your bristling beard, Greife nur zu, und grause dich nicht! Grab what you can and don’t be afraid:
o säh ich ihn, faßt’ ich ihn stets! might I always see and hold them! In der Flut entfliehn wir nicht leicht! in the flood we’ll not lightly flee.
Deines stachligen Haares strammes Gelock, May your prickly hair’s unruly locks Wallala! Lalaleia! Leialalei! Wallala! Lalalei! Leialalei!
umflöss’ es Floßhilde ewig! flow around Floßhilde for ever! Heia! Heia! Haha! Heia! Heia! Haha!
Deine Krötengestalt, deiner Stimme Gekrächz, Your toad-like build, the croak of your voice,
o dürft’ ich staunend und stumm could I stand here in silent amazement ALBERICH ALBERICH
sie nur hören und sehn! and hear and see only them! Wie in den Gliedern brünstige Glut In every limb a blazing fire
mir brennt und glüht! burns and glows!
WOGLINDE UND WELLGUNDE WOGLINDE AND WELLGUNDE Wut und Minne, wild und mächtig, Rage and desire,
Hahahahaha! Hahahahahaha! wühlt mir den Mut auf! wild and all-powerful, throw my thoughts into
Wie ihr auch lacht und lügt, turmoil! Though you may laugh and tell lies,
ALBERICH ALBERICH lüstern lechz’ ich nach euch, lusting, I long for you,
Lacht ihr Bösen mich aus? You’re laughing at me, you wicked women? und eine muß mir erliegen! and one of you must yield to me!
Fing’ eine diese Faust! Might this fist catch even one!
FLOSSHILDE FLOSSHILDE (Durch die Flut ist von oben her ein immer (An increasingly bright glow penetrates the
Wie billig am Ende vom Lied! As befits the end of the song! lichterer Schein gedrungen, der sich an einer floodwaters from above, flaring up as it strikes a
hohen Stelle des mittelsten Riffes allmählich zu point high up on the central rock and gradu-
WOGLINDE UND WELLGUNDE WOGLINDE AND WELLGUNDE einem blendend hell strahlenden Goldglanze ally becoming a blinding and brightly beaming
Hahahahaha! Hahahahahaha! entzündet: Ein zauberisch goldenes Licht bricht gleam of gold; a magical golden light streams
von hier durch das Wasser.) through the water from this point.)
ALBERICH ALBERICH
Wehe! Ach wehe! Woe! Woe is me! WOGLINDE WOGLINDE
O Schmerz! O Schmerz! O grief! O grief! Lugt, Schwestern!
5 Look, sisters! 5
Die dritte, so traut, betrog sie mich auch? Has the third one, so true, betrayed me as well? Die Weckerin lacht in den Grund. The wakening sun smiles into the deep.
Ihr schmählich schlaues, You contemptibly cunning,
lüderlich schlechtes Gelichter! lewdly iniquitous creatures!

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
WELLGUNDE WELLGUNDE ALBERICH ALBERICH
Durch den grünen Schwall Through the green billows Was ist’s, ihr Glatten, What is it, sleek creatures,
den wonnigen Schläfer sie grüßt. she greets the glad sleeper. das dort so glänzt und gleißt? that glints and glitters there so?

FLOSSHILDE FLOSSHILDE DIE RHEINTÖCHTER THE RHINEDAUGHTERS


Jetzt küßt sie sein Auge, daß er es öffne Now she kisses his eyelid that it may open Wo bist du Rauher denn heim, Where is your home, you ruffian,
daß vom Rheingold nie du gehört? that you’ve never heard of the Rhinegold?
WELLGUNDE WELLGUNDE
Schaut, er lächelt in lichtem Schein. See how he smiles in the gleaming light WELLGUNDE WELLGUNDE
Nichts weiß der Alp von des Goldes Auge, The elf knows naught of the eye of the gold
WOGLINDE WOGLINDE das wechselnd wacht und schläft? that wakes and sleeps by turns?
Durch die Fluten hin fließt sein strahlender Stern! Through the floodtide flows its glittering ray.
WOGLINDE WOGLINDE
DIE RHEINTÖCHTER THE RHINEDAUGHTERS Von der Wassertiefe wonnigem Stern, Of the joy-giving star in the watery deep
Heiajaheia! Heiajaheia! der hehr die Wogen durchhellt? that illumines the waves with its noble light?
Heiajaheia! Heiajaheia!
Wallalalalala leiajahei! Wallalalalala leiajahei! DIE RHEINTÖCHTER THE RHINEDAUGHTERS
Rheingold! Rhinegold! Sieh, wie selig im Glanze wir gleiten! See how blithely we glide in its glow.
Rheingold! Rhinegold! Willst du Banger in ihm dich baden, Faint-hearted dwarf, if you’d fain bathe within it,
Leuchtende Lust, wie lachst du so hell und Light-bringing joy, how bright and sublime your so schwimm und schwelge mit uns! then swim and make merry with us!
hehr! laughter! Wallalalala leialalai! Wallalalala leialalai!
Glühender Glanz A glowing gleam breaks awesomely forth Wallalalala leiajahei! Wallalalala leiajahei!
entgleißet dir weihlich im Wag’! from the gold in the seething waves!
Heiajaheia! Heiajaheia! ALBERICH ALBERICH
Heiajaheia! Heiajaheia! Eurem Taucherspiele nur taugte das Gold? Is the gold only good for your diving games?
ache, Freund, Awaken, friend, Mir gält’ es dann wenig! Then it would serve me but little!
Wache froh! awake to joy!
Wonnige Spiele Gladdening games WOGLINDE WOGLINDE
spenden wir dir: we’ll play for you now: Des Goldes Schmuck schmähte er nicht, The golden jewel he’d not despise
flimmert der Fluß, when the river glows wüßte er all seine Wunder! if only he knew all its wonders.
flammet die Flut, and the flood is aflame,
umfließen wir tauchend, your bed we encircle, diving WELLGUNDE WELLGUNDE
tanzend und singend and dancing and singing Der Welt Erbe gewänne zu eigen, The world’s wealth would be won by him
im seligem Bade dein Bett! in blithely blissful abandon. wer aus dem Rheingold schüfe den Ring, who forged from the Rhinegold
Rheingold! Rhinegold! der maßlose Macht ihm verlieh’. the ring that would grant him limitless power.
Rheingold! Rhinegold!
Heiajaheia! Heiajaheia! FLOSSHILDE FLOSSHILDE
Wallalalalala leiajahei! Wallalalalala leiajahei! Der Vater sagt’ es, und uns befahl er, Father told us and bound us over
klug zu hüten den klaren Hort, to guard the bright hoard wisely

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
daß kein Falscher der Flut ihn entführe: that no foe from the flood should filch it: Wallalalala leiajahei! Wallalalala leiajahei!
drum schweigt, ihr schwatzendes Heer! be silent, then, you babbling brood!
ALBERICH ALBERICH
WELLGUNDE WELLGUNDE 6Der Welt Erbe The world’s wealth 6
Du klügste Schwester, verklagst du uns wohl? Wisest of sisters, whyever complain? gewänn’ ich zu eigen durch dich? might I win through you?
Weißt du denn nicht, wem nur allein Do you not know to whom alone Erzwäng’ ich nicht Liebe, Though love can’t be gained by force,
das Gold zu schmieden vergönnt? it is given to forge the gold? doch listig erzwäng’ ich mir Lust? I might force its delights through cunning?
Spottet nur zu! Scoff if you like!
WOGLINDE WOGLINDE Der Niblung naht eurem Spiel! The Niblung draws near your gold!
Nur wer der Minne Only the man who forswears
Macht entsagt, nur wer der Liebe love’s sway, only he who disdains DIE DREI RHEINTÖCHTER ALL THREE
Lust verjagt, nur der erzielt sich den Zauber, love’s delights can master the magic spell Heia! Heia! Heiajahei! Heia! Heia! Heiajahei!
zum Reif zu zwingen das Gold. that rounds a ring from the gold. Rettet euch! Es raset der Alb! Flee for your lives! The elf is raving!
In den Wassern sprüht’s, wohin er springt: The water sprays wherever he springs:
WELLGUNDE WELLGUNDE die Minne macht ihn verrückt! love has driven him mad!
Wohl sicher sind wir und sorgenfrei: We’re safe enough and free from care
denn was nur lebt, will lieben, since all that lives must love; ALBERICH ALBERICH
meiden will keiner die Minne. no one wants to forgo its delights. Bangt euch noch nicht? Still not afraid?
So buhlt nun im Finstern, feuchtes Gezücht! Then whore in the dark, you watery brood!
WOGLINDE WOGLINDE Das Licht lösch’ ich euch aus, Your light I’ll put out,
Am wenigsten er, der lüsterne Alb; Least of all he, the lecherous elf: entreiße dem Riff das Gold, wrench the gold from the rock
vor Liebesgier möcht’ er vergehn! he’s almost dying of lustful desire! schmiede den rächenden Ring; and forge the avenging ring:
denn hör’ es die Flut: so hear me, you waters:
FLOSSHILDE FLOSSHILDE so verfluch’ ich die Liebe! thus lay I a curse on love!
Nicht fürcht’ ich den, wie ich ihn erfand: I do not fear him as I found him: (Er reißt mit furchtbarer Gewalt das Gold aus dem (He tears the gold from the rock with terrible
seiner Minne Brunst brannte fast mich. the flames of his lust fairly scorched me. Riffe und stürzt damit hastig in die Tiefe, wo force and plunges swiftly into the depths, where
er schnell verschwindet. Die Mädchen tauchen he quickly disappears. The girls dive down
WELLGUNDE WELLGUNDE dem Räuber in die Tiefe nach.) abruptly into the depths in pursuit of the robber.)
Ein Schwefelbrand in der Wogen Schwall: A brimstone brand in the surging swell,
vor Zorn der Liebe zischt er laut! with the frenzy of love he sizzles aloud. FLOSSHILDE FLOSSHILDE
Haltet den Räuber! Stop, you thief!
DIE RHEINTÖCHTER THE RHINEDAUGHTERS
Wallala! Wallaleialala! Wallala! Wallaleialala! WELLGUNDE WELLGUNDE
Lieblichster Albe! Loveliest elf, Rettet das Gold! Rescue the gold!
Lachst du nicht auch? why won’t you laugh too?
In des Goldes Scheine In the gold’s gleaming light WOGLINDE UND WELLGUNDE WOGLINDE AND WELLGUNDE
wie leuchtest du schön! how handsome you look! Hilfe! Hilfe! Help! Help!
O komm’, Lieblicher, lache mit uns! O come, my love, and laugh with us!
Heiajaheia! Heiajaheia! Heiajaheia! Heiajaheia!

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
DIE RHEINTÖCHTER THE RHINEDAUGHTERS WOTAN WOTAN
Weh! Weh! Alas! Alas! Wohl dünkt mich’s, was sie bedangen, I well remember what they demanded
die dort die Burg mir gebaut; who built the stronghold there for me;
VERWANDLUNGSMUSIK TRANSFORMATION MUSIC durch Vertrag zähmt’ ich ihr trotzig Gezücht, through a contract I tamed their froward breed,
ZWEITE SZENE SCENE TWO daß sie die hehreHalle mir schüfen; bidding them build the lordly hall;
die steht nun, dank den Starken: it stands there – thanks to the giants:
Freie Gegend auf Bergeshöhen An open space on a mountain summit um den Sold sorge dich nicht. as for the payment, give it no thought.

FRICKA FRICKA FRICKA FRICKA


7 Wotan, Gemahl, erwache! Wotan, husband! Awake! 7 O lachend frevelnder Leichtsinn! O laughingly wanton folly!
Liebelosester Frohmut! Most loveless frivolity!
WOTAN WOTAN Wußt’ ich um euren Vertrag, Had I known about your contract,
(fortträumend) (still dreaming) dem Truge hätt’ ich gewehrt; I’d have thwarted such deceit;
Der Wonne seligen Saal The happy hall of delight doch mutig entferntet but you mettlesome menfolk
bewachen mir Tür und Tor: is guarded by door and gate: ihr Männer die Frauen, kept us women well out of the way
Mannes Ehre, ewige Macht, manhood’s honour, boundless might um taub und ruhig vor uns, so that, deaf to all entreaty, you could
ragen zu endlosem Ruhm! redound to endless renown! allein mit den Riesen zu tagen: calmly deal with the giants alone.
so ohne Scham verschenktet ihr Frechen So without shame you brazenly bargained with
FRICKA FRICKA Freia, mein holdes Geschwister, Freia, my lovely sibling,
Auf, aus der Träume wonnigem Trug! Awake from the blissful deception of dreams! froh des Schächergewerbs! well pleased with your shabby deal!
Erwache, Mann, und erwäge! Husband, wake up and reflect! Was ist euch Harten doch heilig und wert, What is still sacred and precious to hard hearts
giert ihr Männer nach Macht! such as yours when you menfolk lust after power?
WOTAN WOTAN
Vollendet das ewige Werk! The everlasting work is ended! WOTAN WOTAN
Auf Berges Gipfel die Götterburg; On mountain peak the gods’ abode: Gleiche Gier war Fricka wohl fremd, Was such lust unknown to Fricka
prächtig prahlt der prangende Bau! resplendent shines the proud-standing hall! als selbst um den Bau sie mich bat? when she begged me for the building?
Wie im Traum ich ihn trug, As in my dream I conceived it,
wie mein Wille ihn wies, stark und schön just as my will decreed it, sturdy and fair FRICKA FRICKA
steht er zur Schau; hehrer, herrlicher Bau! it stands on show, august and glorious building! Um des Gatten Treue besorgt, Concerned for my husband’s fidelity,
muß traurig ich wohl sinnen, I am bound in my sadness to brood
FRICKA FRICKA wie an mich er zu fesseln, on ways of binding him fast
Nur Wonne schafft dir, You feel only joy zieht’s in die Ferne ihn fort: whenever he feels drawn away:
was mich erschreckt? at what fills me with dread? herrliche Wohnung, wonniger Hausrat a glorious dwelling, domestic bliss
Dich freut die Burg, The stronghold delights you, sollten dich binden zu säumender Rast. were meant to entice you to tarry and rest.
mir bangt es um Freia! but I fear for Freia. Doch du bei dem Wohnbau sannst But, in having it built, you thought
Achtloser, laß mich erinnern Heedless husband, don’t you recall auf Wehr und Wall allein; only of bulwark and berm:
des ausbedungenen Lohns! the payment that was agreed? Herrschaft und Macht soll er dir mehren; it is meant to enhance your dominion and power;
Die Burg ist fertig, verfallen das Pfand: The fortress is finished, the forfeit is due: nur rastlosern Sturm zu erregen, yet only to whip up greater unrest
vergaßest du, was du vergabst? have you forgot what you’ve given away? erstand dir die ragende Burg. has the towering stronghold arisen.

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
WOTAN WOTAN FRICKA FRICKA
Wolltest du Frau If your aim, as my wife, Daß am liebsten du immer dem Listigen traust! So you still prefer to trust in that cunning trickster?
in der Feste mich fangen, was to hold me fast in the fortress, Viel Schlimmes schuf er uns schon, Much ill he has caused us already,
mir Gotte mußt du schon gönnen, you must grant that I, as a god, doch stets bestrickt er dich wieder. yet ever again he ensnares you
daß, in der Burg gebunden, ich mir while confined to the stronghold, might win
von außen gewinne die Welt. for myself the world outside it. WOTAN WOTAN
Wandel und Wechsel liebt, wer lebt; All who live love renewal and change: Wo freier Mut frommt, Where freedom of mind is called for,
das Spiel drum kann ich nicht sparen! that pleasure I cannot forgo! allein frag’ ich nach keinem. I ask for help from no one;
Doch des Feindes Neid zum Nutz sich fügen, but to turn to advantage an enemy’s grudge
FRICKA FRICKA lehrt nur Schlauheit und List, is a lesson taught only by cunning and craft
Liebeloser, leidigster Mann! Loveless husband, most heartless of men! wie Loge verschlagen sie übt. of the kind that wily Loge employs.
Um der Macht und Herrschaft müßigen Tand For the barren bauble of might and dominion Der zum Vertrage mir riet, He who counselled me on the contract
verspielst du in lästerndem Spott you’d gamble away, with ungodly contempt, versprach mir, Freia zu lösen: promised to ransom Freia:
Liebe und Weibes Wert? both love and womanhood’s worth? auf ihn verlass’ ich mich nun. on him I now rely.

WOTAN WOTAN FRICKA FRICKA


Um dich zum Weib zu gewinnen, In order to win you as wife, Und er läßt dich allein! And he leaves you in the lurch!
mein eines Auge my one remaining eye Dort schreiten rasch die Riesen heran: Here come the giants, striding swiftly along:
setzt’ ich werbend daran; I staked that I might woo you: wo harrt dein schlauer Gehilf ’? where’s your crafty accomplice now?
wie törig tadelst du jetzt! how foolish you are to blame me now!
Ehr’ ich die Frauen doch mehr als dich freut; I worship women more than you like! FREIA FREIA
und Freia, die gute, geb’ ich nicht auf; And Freia the good I’ll not give up: Wo harren meine Brüder, Where are my brothers,
nie sann dies ernstlich mein Sinn. it never entered my mind. daß Hilfe sie brächten, who ought to bring help
da mein Schwäher die Schwache verschenkt? when my kinsman abandons the weak?
FRICKA FRICKA Zu Hilfe, Donner! Help me, Donner!
So schirme sie jetzt: in schutzloser Angst Then shield her now: in defenceless fear Hieher, hieher! This way, this way!
läuft sie nach Hilfe dort her! she’s running hither for help! Rette Freia, mein Froh! Rescue Freia, my Froh!

FREIA FREIA FRICKA FRICKA


(tritt wie in hastiger Flucht auf) (entering, as if in headlong flight) Die in bösem Bund dich verrieten, All those who betrayed you in evil alliance
Hilf Mir, Schwester! Help Me, Sister! sie alle bergen sich nun! have fled to save their skins.
Schütze mich, Schwäher! Protect me, kinsman! (Fasolt und Fafner treten auf.) (Enter Fasolt and Fafner.)
Vom Felsen drüben drohte mir Fasolt, Fasolt has threatened from yonder fell,
mich Holde käm’ er zu holen. saying he’s coming to fetch fair Freia. FASOLT FASOLT
8 Sanft Schloß Gentle Slumber 8
WOTAN WOTAN Schlaf dein Aug’; wir beide bauten sealed your eyes: we both, unsleeping,
Laß ihn drohn! Let him threaten! Schlummers bar die Burg. built the stronghold.
Sahst du nicht Loge? Did you see Loge? Mächt’ger Müh müde nie, Never tiring of mighty toil,
stauten starke we stowed the heavy

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
Stein’ wir auf; steiler Turm, stones away; steep-sided tower, Was du bist, bist du nur durch Verträge; What you are you are through contracts alone:
Tür und Tor deckt und schließt door and gate cover and close bedungen ist, wohl bedacht deine Macht. your power, mark me well,
im schlanken Schloß den Saal. the hall in the lofty keep. Bist weiser du, is bound by sworn agreements.
Dort steht’s, was wir stemmten, There it stands, what we raised; als witzig wir sind, bandest uns Freie Although you are wiser than we in our wits
schimmernd hell, bescheint’s der Tag: shimmering brightly the day shines upon it: zum Frieden du: all deinem Wissen fluch’ ich, and bound us freemen to keep the peace:
zieh nun ein, uns zahl den Lohn! move in now, to us pay our due! fliehe weit deinen Frieden, I’ll curse all your wisdom,
weißt du nicht offen, ehrlich und frei put an end to your peace, if, openly, fairly and
WOTAN WOTAN Verträgen zu wahren die Treu’! freely, you cannot keep faith with your contracts!
Nennt, Leute, den Lohn: Name your due, good people; Ein dummer Riese rät dir das: A dull-witted giant enjoins you thus:
was dünkt euch zu bedingen? what are you minded to ask? Du Weiser, wiss’ es von ihm. you witling, learn it from him!

FASOLT FASOLT WOTAN WOTAN


Bedungen ist, was tauglich uns dünkt: We’ve already asked Wie schlau für Ernst du achtest, How cunning to take in earnest
gemahnt es dich so matt? for what seems to us fitting; was wir zum Scherz nur beschlossen! what was decided in jest!
Freia, die Holde, Holda, die Freie, is your memory of it so faint? Die liebliche Göttin, licht und leicht, The lovely goddess, radiant and light,
vertragen ist’s, Freia the fair, Holda the free – was taugt euch Tölpeln ihr Reiz? what use are her charms to you churls?
sie tragen wir heim. it’s already agreed: we carry her home.
FASOLT FASOLT
WOTAN WOTAN Höhnst du uns? You jeer at us?
Seid ihr bei Trost Are you out of your minds Ha, wie unrecht! Ha, how unjust!
mit eurem Vertrag? with this contract of yours? Die ihr durch Schönheit herrscht, You who rule through beauty,
Denkt auf andern Dank: Think of some other thanks: schimmernd hehres Geschlecht, wir törig strebt ihr augustly glittering race, how foolish to strive
Freia ist mir nicht feil. Freia isn’t for sale. nach Türmen von Stein, setzt um Burg und Saal after towers of stone, placing woman’s delights in pawn
Weibes Wonne zum Pfand! for the sake of castle and hall!
FASOLT FASOLT Wir Plumpen plagen uns We blunderheads toil away,
Was Sagst Du? Ha! What’s That You Say? Ha! schwitzend mit schwieliger Hand, sweating with blistered hand,
Sinnst du Verrat? You’re plotting betrayal? ein Weib zu gewinnen, das wonnig und mild to win a wife who, fair and meek,
Verrat am Vertrag? Betrayal of our agreement? bei uns Armen wohne; would dwell with us poor creatures:
Die dein Speer birgt, The runes of well-considered contract, und verkehrt nennst du den Kauf? and you say that the deal is invalid?
sind sie dir Spiel, safeguarded by your spear,
des berat’nen Bundes Runen? are they no more than sport to you? FAFNER FAFNER
Schweig dein faules Schwatzen, Stop your idle chatter!
FAFNER FAFNER Gewinn werben wir nicht: We’ll gain no good from this:
Getreuster Bruder, Most trusting brother, Freias Haft hilft wenig, holding Freia helps us little;
merkst du Tropf nun Betrug? you see their deception now, you fool? doch viel gilt’s but much will be gained
den Göttern sie zu entreißen. if we wrest her away from the gods.
FASOLT FASOLT Goldene Äpfel wachsen in ihrem Garten; Golden apples grow in her garden;
Lichtsohn du, leicht gefügter! Son of light, lightly swayed, sie allein weiß die Äpfel zu pflegen! she alone knows how to tend them;
Hör und hüte dich: Verträgen halte Treu’! listen and beware: keep your faith with contracts! Der Frucht Genuß frommt ihren Sippen the taste of the fruit confers on her kinsfolk

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
zu ewig nie alternder Jugend: eternally never- ageing youth; Kampf kiesten wir nicht, Strife was not what we sought,
siech und bleich doch sinkt ihre Blüte, but, sick and wan, their bloom will wither, verlangen nur unsern Lohn. we only want our reward.
alt und schwach schwinden sie hin, old and weak they’ll waste away,
müssen Freia sie missen. if Freia they have to forgo: DONNER DONNER
Ihrer Mitte drum sei sie entführt! so let her be plucked from their midst! Schon oft zahlt’ ich Riesen den Zoll. Often before I’ve paid giants their due;
Kommt her, des Lohnes Last come here, the debt’s discharge
WOTAN WOTAN wäg’ ich mit gutem Gewicht! I’ll weigh out in plentiful measure.
Loge säumt zu lang! Loge delays too long!
WOTAN WOTAN
FASOLT FASOLT Halt, du Wilder! Stop, you firebrand!
Schlicht gib nun Bescheid! Give us a straightforward answer! Nichts durch Gewalt! Nothing by force!
Verträge schützt meines Speeres Schaft: My spearshaft safeguards contracts:
WOTAN WOTAN spar’ deines Hammers Heft! spare your hammer’s haft.
Fordert andern Sold! Demand some other payment!
FREIA FREIA
FASOLT FASOLT Wehe! Wehe! Alas! Alas!
Kein andrer: Freia allein! No other: Freia alone! Wotan verläßt mich! Wotan forsakes me!

FAFNER FAFNER FRICKA FRICKA


Du da! Folg uns! You there! Come with us! Begreif ’ ich dich noch, grausamer Mann? Have I heard you aright, merciless man?

FREIA FREIA WOTAN WOTAN


Helft! Helft, vor den Harten! Help! Save me from these brutes! (sieht Loge kommen) (seeing Loge coming)
(Froh und Donner kommen eilig.) (Froh and Donner come running in.) 10 Endlich Loge! Loge At Last! 10
Eiltest du so, den du geschlossen, Have you come in such haste
FROH FROH den schlimmen Handel zu schlichten? to resolve the bad bargain you struck?
9Zu Mir, Freia! To Me, Freia! 9
Meide sie, Frecher! Get back, you bully! LOGE LOGE
Froh schützt die Schöne. Froh protects fair Freia. Wie? Welchen Handel hätt’ ich geschlossen? What? Which bargain is that that I’m
Wohl was mit den Riesen said to have struck?
DONNER DONNER dort im Rate du dangst? The one you discussed
Fasolt und Fafner, fühltet ihr schon Fasolt and Fafner, you’ve felt my hammer’s In Tiefen und Höhen with the giants in council?
meines Hammers harten Schlag? heavy blow before? treibt mich mein Hang; To hollow and height
Haus und Herd my hankering drives me;
FAFNER FAFNER behagt mir nicht. house and hearth
Was soll das Drohn? What use are your threats? Donner und Froh, delight me not.
die denken an Dach und Fach, Donner and Froh
FASOLT FASOLT wollen sie frei’n, think only of house and home;
Was dringst du her? What use is your meddling? ein Haus muß sie erfreu’n. if they’d go awooing,

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
Ein stolzer Saal, a home must make them happy: FRICKA FRICKA
ein starkes Schloß, a stately hall, a sturdy keep, Sieh, welch trugvollem Schelm du getraut! See what a treacherous rogue you’ve trusted!
danach stand Wotans Wunsch. such was Wotan’s wish.
Haus und Hof, House and court, FROH FROH
Saal und Schloß, hall and keep, Loge heißt du, doch nenn’ ich dich Lüge! Loge’s your name, but I call you Liar!
die selige Burg, your blissful abode
sie steht nun fest gebaut. now stands there, solidly built; DONNER DONNER
Das Prachtgemäuer the proud-standing walls Verfluchte Lohe, dich lösch’ ich aus! Accursed flame, I’ll snuff you out!
prüft’ ich selbst, I tested myself;
ob alles fest, I looked to see LOGE LOGE
forscht’ ich genau: if all was firm: Ihre Schmach zu decken, schmähen mich Dumme! To hide their shame the fools defame me.
Fasolt und Fafner Fasolt and Fafner
fand ich bewährt: have done their work well; WOTAN WOTAN
kein Stein wankt in Gestemm’. no stone stirs in the studwork. In Frieden laßt mir den Freund! Leave my friend in peace!
Nicht müßig war ich, I’ve not been idle, Nicht kennt ihr Loges Kunst: You don’t know Loge’s art:
wie mancher hier; like many here: reicher wiegt seines Rates Wert, greater the value of his advice
der lügt, wer lässig mich schilt! he lies who calls me lazy! zahlt er zögernd ihn aus. when he delays in paying it out.

WOTAN WOTAN FAFNER FAFNER


Arglistig weichst du mir aus: Slyly you seek to elude me; Nichts gezögert! No more delays!
mich zu betrügen take care, in truth, Rasch gezahlt! Pay up quickly!
hüte in Treuen dich wohl! that you don’t deceive me.
Von allen Göttern Of all the gods FASOLT FASOLT
dein einz’ger Freund, your only friend, Lang währt’s mit dem Lohn! The wage is long overdue.
nahm ich dich auf in der übel trauenden Troß. I took you into the ill-trusting tribe.
Nun red und rate klug! Now speak and counsel wisely! WOTAN WOTAN
Da einst die Bauer der Burg When the stronghold’s builders Jetzt hör, Störrischer! Now listen, you stubborn creature!
zum Dank Freia bedangen, demanded Freia as thanks, Halte Stich! Keep your promised word!
du weißt, nicht anders willigt’ ich ein, you know that I only agreed Wo schweiftest du hin und her? Where have you been roaming?
als weil auf Pflicht du gelobtest, because you had promised on oath
zu lösen das hehre Pfand. to redeem the noble pledge. LOGE LOGE
11 Immer ist Undank Ingratitude Ever 11
LOGE LOGE Loges Lohn! is Loge’s wage.
Mit höchster Sorge drauf zu sinnen, With utmost care to ponder on ways Für dich nur besorgt, sah ich mich um, For your sake alone, I looked all around me,
wie es zu lösen, das hab’ ich gelobt. by which to redeem it – that I did indeed promise: durchstöbert’ im Sturm alle Winkel der Welt, stormily scouring the ends of the earth,
Doch, daß ich fände, was nie sich fügt, but that I would find what never befell and Ersatz für Freia zu suchen, seeking a ransom for Freia
was nie gelingt, wie ließ sich das wohl geloben? what’s bound to fail, how could that promise be made? wie er den Riesen wohl recht. that the giants might approve:
Umsonst sucht’ ich, und sehe nun wohl: I sought in vain and see full well:
in der Welten Ring nichts ist so reich, in the whole wide world there’s naught so rare

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DAS RHEINGOLD
als Ersatz zu muten dem Mann as to strike mankind as a worthy ransom doch schlau entschlüpfte unserm but the dwarf has always slyly
für Weibes Wonne und Wert! for women’s delights and worth. Zwange immer der Zwerg. slipped from our clutches.
So weit Leben und Weben, Wherever there’s life and breath
In Wasser, Erd’ und Luft, viel frug’ ich, in water, earth and air, I asked a good deal, FAFNER FAFNER
forschte bei allen, wo Kraft nur sich rührt, enquired of all where the lifeforce moves Neue Neidtat sinnt uns der Niblung, The Niblung will think up new ways to harm us
und Keime sich regen: was wohl dem Manne and seedbuds stir: what might man gibt das Gold ihm Macht. (zu Loge) as long as the gold gives him power. (to Loge)
mächt’ger dünk’, als Weibes Wonne und Wert? deem mightier than woman’s delights and worth? Du da, Loge! You there, Loge!
Doch so weit Leben und Weben, But wherever there’s life and breath, Sag ohne Lug: was Großes gilt denn das Gold, Say without lying: what is the gold’s great virtue
verlacht nur ward meine fragende List: my inquisitive cunning was laughed to scorn: daß dem Niblung es genügt? that the Niblung wants nothing more?
in Wasser, Erd’ und Luft, lassen will nichts in water, earth and air none will relinquish
von Lieb’ und Weib. love and women. LOGE LOGE
Nur Einen Sah Ich, Only One Man I Saw Ein Tand ist’s in des Wassers Tiefe, A toy it is in the watery deep,
der sagte der Liebe ab: who forswore love’s delights: lachenden Kindern zur Lust: delighting laughing children:
um rotes Gold for the sake of red gold doch ward es zum runden but once it is forged
entriet er des Weibes Gunst. he forwent women’s favours. Reife geschmiedet, hilft es zur höchsten Macht, to a rounded hoop it helps to achieve supreme power
Des Rheines klare Kinder The Rhine’s fair children gewinnt dem Manne die Welt. and wins the world for its master.
klagten mir ihre Not: der Nibelung, complained to me of their plight: the Nibelung,
Nacht-Alberich, buhlte vergebens Night-Alberich, wooed in vain WOTAN WOTAN
um der Badenden Gunst; das Rheingold da for the nixies’ favours; the thief then stole Von des Rheines Gold hört’ ich raunen: Of the gold in the Rhine I’ve heard it whispered
raubte sich rächend der Dieb: das dünkt ihn nun the Rhinegold in his revenge: it seems to him now Beute-Runen berge sein roter Glanz; that booty-runes lie hid in its fiery glow;
das teuerste Gut, hehrer als Weibes Huld. the rarest jewel, greater than woman’s grace. Macht und Schätze power and riches
Um den gleißenden Tand, der Tiefe entwandt, For the glittering toy that was torn from the deep schüf ’ ohne Maß ein Reif. beyond measure may accrue from a ring.
erklang mir der Töchter Klage: the daughters’ lament rang out:
an dich, Wotan, wenden sie sich, to you, Wotan, they now appeal, FRICKA FRICKA
daß zu Recht du zögest den Räuber, that you call the thief to account Taugte Wohl Might The Golden Trinket’s
das Gold dem Wasser wieder gebest, and give back the gold to the waters, des goldnen Tandes glittering gem
und ewig es bliebe ihr Eigen. to remain their own forever. gleißend Geschmeid be worn by women
Dir’s zu melden, gelobt’ ich den Mädchen: To tell you this I promised the maidens: auch Frauen zu schönem Schmuck? and serve as a fair adornment?
nun löste Loge sein Wort. now Loge has kept his word.
LOGE LOGE
WOTAN WOTAN Des Gatten Treu’ ertrotzte die Frau, A wife might force her spouse to be true
Törig bist du, wenn nicht gar tückisch! You’re foolish, not to say spiteful! trüge sie hold den hellen Schmuck, if she lovingly wore the bright-shining jewel,
Mich selbst siehst du in Not: You see me in need myself: den schimmernd Zwerge schmieden, which, shimmering, dwarfs have forged,
wie hülf ’ ich andern zum Heil? how, then, might I help others? rührig im Zwange des Reifs. bestirred by the spell on the ring.

FASOLT FASOLT FRICKA FRICKA


(zu Fafner) (to Fafner) Gewänne mein Gatte Might my husband
Nicht gönn’ ich das Gold dem Alben; The gold I begrudge the elf; sich wohl das Gold? win the gold for himself?
viel Not schon schuf uns der Niblung, the Nibelung’s caused us much distress,

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DAS RHEINGOLD
WOTAN WOTAN ziehst den Räuber du zu Recht, when you call the thief to account
Des Reifes zu walten, To wield the ring um des Rheines Töchtern, and make him give back the red trinket, the gold,
rätlich will es mich dünken. seems wise to me. den roten Tand, das Gold wiederzugeben; to the River Rhine’s daughters:
Doch wie, Loge, lernt’ ich die Kunst? But, Loge, how might I learn the art? denn darum flehen sie dich. for that is what they beg of you.
Wie schüf ’ ich mir das Geschmeid’? How could I make me the trinket?
WOTAN WOTAN
LOGE LOGE Des Rheines Töchtern? The River Rhine’s daughters?
12 Ein Runenzauber zwingt das Gold zum Reif; A rune-spell makes a ring from the gold: 12 Was taugt mir der Rat? What boots such advice?
keiner kennt ihn; doch einer übt ihn leicht, no one knows what it is, yet the spell is easily cast
der sel’ger Lieb’ entsagt. by him who forswears love’s delights. FRICKA FRICKA
Das sparst du wohl; zu spät auch kämst du: You’d rather not; but you’d be too late: Von dem Wassergezücht mag ich nichts wissen: Of the watery brood I’d rather not know;
Alberich zauderte nicht. Alberich did not flinch; schon manchen Mann – mir zum Leid – for many a man – to my grief! –
Zaglos gewann er des Zaubers Macht: undaunted, he gained the magic power verlockten sie buhlend im Bad. they have lewdly lured to their watery lair.
geraten ist ihm der Ring! and managed to make the ring.
FAFNER FAFNER
DONNER DONNER (zu Fasolt) (zu Fasolt)
Zwang uns allen The dwarf would Glaub’ mir, mehr als Freia Believe me, the glittering gold
schüfe der Zwerg, enslave us all frommt das gleißende Gold: is worth far more than Freia:
würd’ ihm der Reif nicht entrissen. were the ring not wrested from him. auch ew’ge Jugend erjagt, eternal youth may also be gained by him
wer durch Goldes Zauber sie zwingt. who obtains it by force through the gold’s magic
WOTAN WOTAN (zu Wotan) spell. (zu Wotan)
Den Ring muß ich haben! I must have the ring! 13 Hör, Wotan, der Harrenden Wort! Hear, Wotan, the word of us who have waited! 13

Freia bleib’ euch in Frieden; Freia may live in peace with you;
FROH FROH leicht’ren Lohn fand ich zur Lösung: an easier payment I’ve found as ransom:
Leicht erringt ohne Liebesfluch er sich jetzt. Now it’s easily won, there’s no need to curse love uns rauhen Riesen genügt we uncouth giants will content ourselves
des Niblungen rotes Gold. with the Nibelung’s bright red gold.
LOGE LOGE
Spottleicht, Absurdly easy, no skill WOTAN WOTAN
ohne Kunst, wie im Kinderspiel! is required, it’s child’s play indeed! Seid ihr bei Sinn? Are you out of your minds?
Was nicht ich besitze, What I myself do not own
WOTAN WOTAN soll ich euch Schamlosen schenken? I’m to give to you shameless creatures?
So rate, wie? Then tell us, how?
FAFNER FAFNER
LOGE LOGE Schwer baute dort sich die Burg; The stronghold here was hard to build;
Durch Raub! By theft! leicht wird dir’s mit list’ger Gewalt, it’s easy for you with your cunning and force
Was ein Dieb stahl, das stiehlst du dem Dieb; What a thief stole you steal from the thief: was im Neidspiel nie uns gelang, to bind the Nibelung fast –
ward leichter ein Eigen erlangt? could what one owns be more easily won? den Niblungen fest zu fah’n. which we’ve never achieved in war.
Doch mit arger Wehr wahrt sich Alberich; But with cunning defence is Alberich armed;
klug und fein mußt du verfahren, shrewd and subtle must be your approach

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
WOTAN WOTAN DONNER DONNER
Für euch müht’ ich mich um den Alben? For you should I trouble myself with the dwarf? Breche denn alles! May everything perish!
Für euch fing’ ich den Feind? For you should I capture your foe?
Unverschämt und überbegehrlich, Unabashed and over-demanding FREIA FREIA
macht euch Dumme mein Dank! my thanks have made you, you fools. Rettet! Helft! Save me! Help!

FASOLT FASOLT LOGE LOGE


(ergreift plötzlich Freia) (suddenly seizing Freia) Über Stock und Stein zu Tal stapfen sie hin: Over hedge and ditch they trudge down into the valley;
Hieher, Maid! Come here, child! durch des Rheines Wasserfurt waten die Riesen. through the ford on the Rhine the giants are wading:
In unsre Macht! You’re in our power! Fröhlich nicht hängt Freia far from happy, Freia is hanging
Als Pfand folgst du uns jetzt, As hostage you’ll follow us now, den Rauhen über dem Rücken! over the ruffians’ backs!
bis wir Lösung empfah’n! until we receive a ransom. Heia! Hei! Heia! Hey!
Wie taumeln die Tölpel dahin! How the louts are lurching along!
FREIA FREIA Durch das Tal talpen sie schon. Wohl an Riesen- Already they’re lumbering down through the valley;
Wehe! Wehe! Wehe! Alas! Woe’s me! Alas! heims Mark erst halten sie Rast. only at Riesenheim’s border will they stop for rest!
14 Was Sinnt Nun Wotan Why’s Wotan So Strangely 14
FAFNER FAFNER so Wild? Thoughtful?
Fort von hier sei sie entführt! Away from here let her be led! Den sel’gen Göttern wie geht’s? What ails the blessed immortals?
Bis Abend, achtet’s wohl, Till evening – mark me well – Trügt mich ein Nebel? Is some mist playing tricks?
pflegen wir sie als Pfand; we’ll take good care of our hostage: Neckt mich ein Traum? Does a dream delude me?
wir kehren wieder; we’ll then return; Wie bang und bleich How fearful and wan
doch kommen wir, but if we come back verblüht ihr so bald! you wither away so soon!
und bereit liegt nicht als Lösung and the Rhinegold, bright and red, Euch erlischt der Wangen Licht; The bloom in your cheeks is fading;
das Rheingold licht und rot... is not lying ready as ransom... der Blick eures Auges verblitzt! the light has gone from your eyes!
Frisch, mein Froh, noch ist’s ja früh! Take heart, my Froh! It’s early yet!
FASOLT FASOLT Deiner Hand, Donner, entsinkt ja der Hammer! From your hand, Donner, your hammer is sinking!
... zu End’ ist die Frist dann, Freia verfallen: ... your term will be up then, Freia forfeit: Was ist’s mit Fricka? Freut sie sich wenig What ails Fricka? Is she little pleased
für immer folge sie uns! she’ll then follow us for ever! ob Wotans grämlichem Grau, at Wotan’s sullen greyness,
das schier zum Greisen ihn schafft? that suddenly makes him old?
FREIA FREIA
Schwester! Brüder! Sister! Brothers! FRICKA FRICKA
Rettet! Helft! Save me! Help! Wehe! Wehe! Woe! Ah woe!
(Sie wird von den hastig enteilenden Riesen (Freia is carried off by the giants as they hurry Was ist geschehen? Whatever has happened?
fortgetragen.) away.)
DONNER DONNER
FROH FROH Mir sinkt die Hand! My hand is sinking!
Auf, ihnen nach! Come on, let’s pursue them!
FROH FROH
Mir stockt das Herz! My heartbeat falters!

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
LOGE LOGE Freia gilt es zu lösen! Freia must be redeemed.
Jetzt Fand Ich’s: Hört, Was Euch Fehlt! I Have It! Hear What You Lack!
Von Freias Frucht Of Freia’s fruit LOGE LOGE
genosset ihr heute noch nicht. you’ve not yet tasted today: Wie du befiehlst führ’ ich dich gern: As you command, I’ll gladly guide you:
Die goldnen Äpfel in ihrem Garten, the golden apples within her garden steil hinab steigen wir denn durch den Rhein? shall we descend straight down through the Rhine?
sie machten euch tüchtig und jung, kept you hale and young
aßt ihr sie jeden Tag. when you ate them every day. WOTAN WOTAN
Des Gartens Pflegerin ist nun verpfändet; She who tends the garden has now been placed in pawn; Nicht durch den Rhein! Not through the Rhine!
an den Ästen darbt und dorrt das Obst, on the branches the fruit dries out and withers:
bald fällt faul es herab. soon it will rot and fall. – LOGE LOGE
Mich kümmert’s minder; an mir ja kargte It troubles me less: in her niggardly fashion So schwingen wir uns Then let’s swing ourselves down
Freia von je knausernd die köstliche Frucht: Freia would always begrudge me the luscious fruit: durch die Schwefelkluft. through the sulphurous cleft:
denn halb so echt nur bin ich wie, Selige, ihr! for I’m only half as godlike as you, you immortals! Dort schlüpfe mit mir hinein! come, slip with me through there!
Doch ihr setztet alles auf das jüngende Obst: But you staked all on the youth-giving fruit, (Er geht voran und verschwindet (He leads the way and disappears
das wußten die Riesen wohl; auf eurer Leben as the giants knew full well; your very lives seitwärts in einer Kluft.) sideways into a crevice.)
legten sie’s an: nun sorgt, wie ihr das wahrt! they’ve threatened: now look to ways of saving yourselves.
Ohne die Äpfel, alt und grau, Without the apples, old and grey, WOTAN WOTAN
greis und grämlich, welkend zum Spott aller grizzled and grim, withered and scorned by the Ihr andern harrt bis Abend hier: You others wait here till evening:
Welt, world, verlorner Jugend I go in search of redeeming gold
erstirbt der Götter Stamm. the race of gods will perish. erjag’ ich erlösendes Gold! to ransom our lost youth!
(Er steigt Loge nach in die Kluft hinab.) (He climbs down into the crevice after Loge.)
FRICKA FRICKA
Wotan, Gemahl, Wotan, My Husband, DONNER DONNER
unsel’ger Mann! unhappy man! Fahre wohl, Wotan! Fare well, Wotan!
Sieh, wie dein Leichtsinn lachend uns allen See how your folly has laughingly brought you
Schimpf und Schmach erschuf! naught but shame and disgrace! FROH FROH
Glück auf! Glück auf! Good luck! Good luck!
WOTAN WOTAN
Auf, Loge, hinab mit mir!
15 Get up, Loge! Come down with me! 15 FRICKA FRICKA
Nach Nibelheim fahren wir nieder: To Nibelheim let’s descend: O kehre bald zur bangenden Frau! O come back soon to your careworn wife!
gewinnen will ich das Gold. the gold I mean to win.
VERWANDLUNGSMUSIK TRANSFORMATION MUSIC
LOGE LOGE DRITTE SZENE SCENE THREE
Die Rheintöchter riefen dich an: The Rhinedaughters cried out for your help: NIBELHEIM NIBELHEIM
so dürfen Erhörung sie hoffen? so may they hope to be heard?
ALBERICH ALBERICH
WOTAN WOTAN Hehe! Hehe! Hihi! Hihi!
Schweige, Schwätzer! Silence, babbler! Hieher! Hieher! This way! This way!
Freia, die Gute, Freia the good, Tückischer Zwerg! You shifty dwarf!

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
Tapfer gezwickt sollst du mir sein, schaffst du nicht You’ll be properly pinched if you don’t finish 16 Schau, Du Schelm! Look, You Knave! 16
fertig, wie ich’s bestellt, zur Stund’ das feine Geschmeid’! making the delicate jewel on time, as I ordered. Alles geschmiedet und fertig gefügt, Everything forged and fitted together,
wie ich’s befahl! just as I asked!
MIME MIME So wollte der Tropf schlau mich betrügen? So the simpleton slyly wanted to trick me,
Ohe! Ohe! Oh! Oh! Für sich behalten das hehre Geschmeid’, keep for himself the costly jewel
Au! Au! Ow! Ow! das meine List ihn zu schmieden gelehrt? that my cunning alone had taught him to craft?
Laß mich nur los! Just let me go! Kenn’ ich dich dummen Dieb? Have I caught you out, you dim-witted thief?
Fertig ist’s, wie du befahlst, It’s already finished, just as you asked; (Er setzt das Gewirk als Tarnhelm auf den Kopf.) (He places the metalwork on his head as a “tarnhelm”.)
mit Fleiß und Schweiß ist es gefügt with toil and sweat it was fitted together: Dem Haupt fügt sich der Helm: The helm fits tightly over my head:
nimm nur die Nägel vom Ohr! only let go of my ear! ob sich der Zauber auch zeigt? will the magic spell also work?
»Nacht und Nebel, niemand gleich!« “Night and mist, like to none!”
ALBERICH ALBERICH (Seine Gestalt verschwindet; (He disappears and in his place can be seen
Was zögerst du dann So why are you waiting? statt ihrer gewahrt man eine Nebelsäule.) a column of mist.)
und zeigst es nicht? Why don’t you show it me? Siehst du mich, Bruder? Can you see me, brother?

MIME MIME MIME MIME


Ich Armer zagte, daß noch was fehle. Poor wretch that I am, I feared something was missing Wo bist du? Ich sehe dich nicht. Where are you? I can’t see you.

ALBERICH ALBERICH ALBERICH ALBERICH


Was wär’ noch nicht fertig? What’s not yet ready? So fühle mich doch, du fauler Schuft! Then feel me, you idle wretch!
Nimm das für dein Diebesgelüst! Take that for your thieving greed!
MIME MIME
Hier… und da… Here… and there… MIME MIME
Ohe, Ohe! Oh! Oh!
ALBERICH ALBERICH Au! Au! Au! Ow! Ow! Ow!
Was hier und da? What here and there?
Her das Geschmeid’! Give me the trinket! ALBERICH ALBERICH
Hab Dank, du Dummer! My thanks, you dimwit!
Dein Werk bewährt sich gut! Your work has proved its worth!
Hoho! Hoho! Hoho! Hoho!
Niblungen all’, neigt euch nun Alberich! Nibelungs all, bow down to Alberich!
Überall weilt er nun, Everywhere now he lies in wait
euch zu bewachen; to keep you under surveillance;
Ruh’ und Rast ist euch zerronnen; rest and repose have melted away;
ihm müßt ihr schaffen wo nicht ihr ihn schaut; for him you must toil where you cannot see him;
wo nicht ihr ihn gewahrt, seid seiner gewärtig! where you don’t expect him, there you shall find him:
Untertan seid ihr ihm immer! you’re subject to him for ever!
Hoho! Hoho! Hoho! Hoho!
Hört ihn, er naht: der Niblungen Herr! Hear him, he nears: the Nibelungs’ lord!

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
(Die Nebelsäule verschwindet dem Hinter- (The column of mist disappears towards the LOGE LOGE
grunde zu: man hört in immer weiterer Ferne back of the stage: Alberich’s voice can be heard Dich, Mime, zu binden, was gab ihm die Macht? What gave him the power to bind you, Mime?
Alberichs Toben und Zanken. Wotan und Loge receding into the distance. Wotan and Loge
lassen sich aus einer Schlucht von oben herab.) descend through a crevice.) MIME MIME
Mit arger List schuf sich Alberich With cunning artifice Alberich crafted
LOGE LOGE aus Rheines Gold einen gelben Reif: a yellow ring of gold from the Rhine:
Nibelheim Hier:
17 Nibelheim’s Here: 17 seinem starken Zauber zittern wir staunend; at its powerful spell we tremble in awe;
durch bleiche Nebel was blitzen through leaden mists what fiery sparks mit ihm zwingt er uns alle, for with it he bends us all to his will,
dort feurige Funken? are flashing there! der Niblungen nächt’ges Heer. the Nibelungs’ army of night.
Sorglose Schmiede, schufen wir sonst wohl Carefree smiths, we used to fashion
MIME MIME Schmuck unsern Weibern, wonnig Geschmeid’, trinkets for our womenfolk, delightful gems and
Au! Au! Au! Ow! Ow! Ow! niedlichen Niblungentand; delicate Nibelung toys:
wir lachten lustig der Müh’. we cheerfully laughed at our pains.
WOTAN WOTAN Nun zwingt uns der Schlimme, But now the criminal makes us
Hier stöhnt es laut: Something’s groaning loudly here: in Klüfte zu schlüpfen, für ihn allein crawl into crevices, ever toiling
was liegt im Gestein? what’s lying among the stones? uns immer zu mühn. for him alone.
Durch des Ringes Gold errät seine Gier, Through the ring’s red gold his greed can divine
LOGE LOGE wo neuer Schimmer where more gleaming veins
Was Wunder wimmerst du hier? Why are you whimpering, you wondrous thing? in Schachten sich birgt: lie buried in shafts:
da müssen wir spähen, spüren und graben, there we must seek and search and dig,
MIME MIME die Beute schmelzen und schmieden den Guß, smelting the spoils and working the cast
Ohe! Ohe! Oh! Oh! ohne Ruh’ und Rast without rest or repose,
Au! Au! Ow! Ow! dem Herrn zu häufen den Hort. to heap up the hoard for our lord.

LOGE LOGE LOGE LOGE


Hei, Mime! Muntrer Zwerg! Hey, Mime! You merry dwarf! Dich Trägen so eben traf wohl sein Zorn? You idler roused his wrath just now?
Was zwickt und zwackt dich denn so? What plagues and pinches you so?
MIME MIME
MIME MIME Mich Ärmsten, ach, mich zwang er zum Ärg- On me, the most wretched, he forced the worst
Laß mich in Frieden! Leave me in peace! sten: task:
ein Helmgeschmeid’ hieß er mich schweißen; a metal helm he bade me weld;
LOGE LOGE genau befahl er, wie es zu fügen. he told me exactly how to craft it.
Das will ich freilich, und mehr noch, hör: Of course I’ll do so, and even more! Listen: Wohl merkt’ ich klug, welch mächtige Kraft I cleverly noted what magic power
helfen will ich dir, Mime! I want to help you, Mime! zu eigen dem Werk, das aus Erz ich wob; lay in the piece that I forged from the ore:
für mich drum hüten wollt’ ich den Helm; so I wanted to keep the helm for myself,
MIME MIME durch seinen Zauber by means of its magic
Wer Hälfe Mir? Who’d Ever Help Me? Alberichs Zwang mich entziehn: free me from Alberich’s sway –
Gehorchen muß ich dem leiblichen Bruder, I’m bound to obey my own bloodbrother vielleicht... ja vielleicht perhaps – yes, perhaps
der mich in Bande gelegt. who’s bound me in fetters fast. den Lästigen selbst überlisten, outwit my tormentor

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
in meine Gewalt ihn zu werfen, and, placing him in my power, WOTAN WOTAN
den Ring ihm zu entreißen, wrest the ring from his grasp, Sein’ harren wir hier. We’ll wait for him here.
daß, wie ich Knecht jetzt dem Kühnen, so that, just as I’m now a slave to that bully, (Alberich, der den Tarnhelm vom Haupte (Alberich, who has removed the tarnhelm from
mir Freien er selber dann fröhn’! he’d serve me, a free man, in turn! genommen hat, treibt mit geschwungener his head, enters brandishing a whip, with which
Geißel eine Schar Nibelungen vor sich her.) he drives a group of Nibelungs before him.)
LOGE LOGE
Warum, du Kluger, glückte dir’s nicht? If you’re so clever, why did you fail? ALBERICH ALBERICH
Hieher! Dorthin! This way! This way!
MIME MIME Hehe! Hoho! Hihi! Hoho!
Ach, der das Werk ich wirkte, Alas, I who wrought the work Träges Heer, dort zu Hauf You idle herd, there in a heap
den Zauber, der ihm entzuckt, failed to guess the spell aright, schichtet den Hort! pile up the hoard!
den Zauber erriet ich nicht recht! the spell that stirs within it! Du da, hinauf! You there, get up!
Der das Werk mir riet und mir’s entriß, He who ordered the work and snatched it away Willst du voran? Move to the front!
der lehrte mich nun, doch leider zu spät, has taught me now – too late, alas! – Schmähliches Volk, ab das Geschmeide! Contemptible creatures, put down the trinkets!
welche List läg’ in dem Helm: what artifice lies in the helmet: Soll ich euch helfen? Do you want me to help you?
Meinem Blick entschwand er, he vanished from sight, Alle hieher! Everything here!
doch Schwielen dem Blinden but his arm, unseen, He! Wer ist dort? Hey! Who’s that there?
schlug unschaubar sein Arm. dealt weals to one who was blind. Wer drang hier ein? Who’s broken in here? –
Das schuf ich mir Dummen schön zu Dank! Fool that I am, that’s the thanks that I earned for myself. Mime, zu mir, schäbiger Schuft! Mime! To me, you scurvy wretch!
Schwatztest du gar mit dem schweifenden Paar? Have you blabbed all to this pair of vagrants?
LOGE LOGE Fort, du Fauler! Away, you idler!
(zu Wotan) (to Wotan) Willst du gleich schmieden und schaffen? Back to your smelting and smithying!
Gesteh, nicht leicht gelingt der Fang Admit it, his capture will not be easy. He! An die Arbeit! Hey! Get to work!
Alle von hinnen! Away with you all!
WOTAN WOTAN Hurtig hinab! Get down there at once!
Doch erliegt der Feind, hilft deine List! But our foe will fall with the help of your cunning Aus den neuen Schachten schafft mir das Gold! Gather the gold from the newly-sunk shafts!
Euch grüßt die Geißel, grabt ihr nicht rasch! You’ll taste my whip if you don’t dig quickly!
MIME MIME Daß keiner mir müßig, bürge mir Mime, That none shall be idle Mime shall answer,
Mit eurem Gefrage, wer seid denn ihr Fremde? Who are you strangers, with all your questions? sonst birgt er sich schwer or else he’ll not scape
meiner Geißel Schwunge! the swing of my scourge:
LOGE LOGE Daß ich überall weile, wo keiner mich wähnt, that I’m lying in wait where no one expects me –
Freunde dir; von ihrer Not Friends of yours; from their plight das weiß er, dünkt mich, genau! he know, I think, well enough. –
befrein wir der Niblungen Volk! we shall free the Nibelung folk. Zögert ihr noch? You’re lingering still?
Zaudert wohl gar? You dare to delay?
MIME MIME (Er zieht seinen Ring vom Finger, küßt ihn und (He draws the ring from his finger, kisses it and
18 Nehmt Euch In Acht! Be On Your Guard! 18 streckt ihn drohend aus.) holds it out threateningly.
Alberich naht. Alberich’s coming. Zittre und zage, gezähmtes Heer! Tremble and quail, downtrodden herd:
Rasch gehorcht des Ringes Herrn! be quick and obey the lord of the ring!
(Unter Geheul und Gekreisch stieben die Ni- (Amidst howling and shrieking the Nibelungs –

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DAS RHEINGOLD
belungen, unter ihnen Mime, auseinander und Mime among them – scatter and slip away into LOGE LOGE
schlüpfen in die Schächte hinab.) the shafts all around them.) So denk’ ich, kannst du mir traun? And so, I think, you can trust me?

ALBERICH ALBERICH ALBERICH ALBERICH


(zu Wotan und Loge) (to Wotan and Loge) Deiner Untreu trau’ ich, nicht deiner Treu’! I trust your dishonesty, not your honesty!
Was wollt ihr hier? What Do You Want Here? Doch getrost trotz’ ich euch allen! I can safely defy you all!

WOTAN WOTAN LOGE LOGE


Von Nibelheims nächt’gem Land Of Nibelheim’s night-shrouded land Hohen Mut verleiht deine Macht; Your power has made you very high-minded:
vernahmen wir neue Mär’: new tidings we’ve heard tell: grimmig groß wuchs dir die Kraft! fearsomely great your strength has grown
mächtige Wunder it’s said that here Alberich
wirke hier Alberich; works mighty wonders; ALBERICH ALBERICH
daran uns zu weiden, the urge to feast our eyes on them Siehst du den Hort, den mein Heer Do you see the hoard that my army
trieb uns Gäste die Gier. has brought us here as your guests. dort mir gehäuft? heaped up for me there?

ALBERICH ALBERICH LOGE LOGE


Nach Nibelheim führt euch der Neid: Envy brings you to Nibelheim: So neidlichen sah ich noch nie. Such a splendid one I never yet saw!
so kühne Gäste, glaubt, kenn’ ich gut! such dauntless guests, believe me, I know well
ALBERICH ALBERICH
LOGE LOGE Das ist für heut, ein kärglich Häufchen: That’s only today’s, a pitiful pile:
Kennst du mich gut, kindischer Alp? You know me well, you childish elf? kühn und mächtig soll er künftig sich mehren daunting and great it shall grow hereafter.
Nun sag, wer bin ich, daß du so bellst? Then say who I am that you yelp like that.
Im kalten Loch, da kauernd du lagst, In a frozen hole, where you coweringly lay, WOTAN WOTAN
wer gab dir Licht und wärmende Lohe, who’d have given you light and a warming fire Zu was doch frommt dir der Hort, But what good is the hoard
wenn Loge nie dir gelacht? if Loge hadn’t smiled on you? da freudlos Nibelheim, since Nibelheim’s joyless and
Was hülf ’ dir dein Schmieden, What use would your forgework und nichts für Schätze hier feil? naught can be bought here with wealth?
heizt’ ich die Schmiede dir nicht? have been if I hadn’t heated your forge?
Dir bin ich Vetter, und war dir Freund: I am your kinsman and once was your friend: ALBERICH ALBERICH
nicht fein drum dünkt mich dein Dank! so your thanks seem far from fitting! Schätze zu schaffen und Schätze zu bergen, To create yet more wealth and hide away wealth
nützt mir Nibelheims Nacht. Nibelheim’s night serves me well;
ALBERICH ALBERICH Doch mit dem Hort, in der Höhle gehäuft, and yet with the hoard, heaped up in the cave,
Den Lichtalben lacht jetzt Loge, So Loge now smiles on the light-elves, denk’ ich dann Wunder zu wirken: I shall then, I think, work wonders:
der list’ge Schelm: cunning rogue that he is? die ganze Welt the whole of the world
bist du Falscher ihr Freund, If, false traitor, you’re now their friend, gewinn’ ich mit ihm mir zu eigen! I shall win with it as my own.
wie mir Freund du einst warst: as you once were a friend to me,
haha! Mich freut’s! haha! – I’m glad – WOTAN WOTAN
Von ihnen fürcht’ ich dann nichts. from them I have nothing to fear. Wie beginnst du, Gütiger, das? And how, good friend, will you go about that?

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DAS RHEINGOLD
ALBERICH ALBERICH sie auch dürfen nicht anders, they too have no choice
Die in linder Lüfte Weh’n da oben ihr lebt, You who live, laugh and love up there in the breath dienen müssen sie dir. but to serve you.
lacht und liebt: of gentle breezes: Doch – wichtig acht’ ich vor allem, Yet I think it important above all else
mit goldner Faust euch Göttliche fang’ ich mir alle! in my golden grasp I’ll capture all you gods! daß des Hortes Häufer, that those who heap up the hoard,
Wie ich der Liebe abgesagt, alles, was lebt, As love I forswore, so all that lives shall forswear der Niblungen Heer, neidlos dir geneigt. the Nibelung army, should bow before you ungrudgingly.
soll ihr entsagen! it in turn: Einen Reif rührtest du kühn; A ring you boldly flourished;
Mit Golde gekirrt, nach Gold nur sollt ihr noch gieren! lured by gold, you’ll lust after gold alone. dem zagte zitternd dein Volk: trembling, your people shrank before it:
Auf wonnigen Höh’n, on radiant height, doch, wenn im Schlaf ein Dieb dich beschlich’, but what if a thief crept upon you, asleep,
in seligem Weben wiegt ihr euch; Rocked in blissful abandon den Ring schlau dir entriss’, and slyly snatched it away –
den Schwarzalben you eternal free-livers wie wahrtest du, Weiser, dich dann? how would you ward yourself then in your wisdom?
verachtet ihr ewigen Schwelger! scorn the black elf:
Habt acht! Beware! ALBERICH ALBERICH
Habt acht! Beware! Der Listigste dünkt sich Loge; Loge thinks himself smartest of all;
Denn dient ihr Männer For when your menfolk andre denkt er immer sich dumm: others he always deems dim-witted:
erst meiner Macht, eure schmucken Frau’n, yield to my power, your pretty women, daß sein’ ich bedürfte that I might perhaps need him
die mein Frei’n verschmäht, who spurned my wooing, zu Rat und Dienst, to help and advise me
sie zwingt zur Lust sich der Zwerg, shall forcibly sate the dwarf ’s lust, um harten Dank, and earn his weighty thanks –
lacht Liebe ihm nicht! though love smiles upon him no longer. das hörte der Dieb jetzt gern! the thief would be glad to hear! –
Hahahaha! Ha ha ha ha! Den hehlenden Helm ersann ich mir selbst; The masking helm I thought up myself;
Habt ihr’s gehört? Do you hear? der sorglichste Schmied, but Mime, most heedful of smiths,
Habt acht vor dem nächtlichen Heer, Beware of my army of night, Mime, mußt’ ihn mir schmieden: had to forge it for me:
entsteigt des Niblungen Hort when the Nibelung’s hoard rises up schnell mich zu wandeln, to transform me swiftly
aus stummer Tiefe zu Tag! from mute depths into daylight! nach meinem Wunsch and change my shape
die Gestalt mir zu tauschen, to whatever I want
WOTAN WOTAN taugt der Helm. the helmet serves;
19 Vergeh, frevelnder Gauch! Then perish, you impious fool! 19 Niemand sieht mich, wenn er mich sucht; no one sees me, though he may seek me;
doch überall bin ich, geborgen dem Blick. yet I am everywhere, hidden from sight.
ALBERICH ALBERICH So ohne Sorge bin ich selbst sicher vor dir, And so, free from care, I’m safe from you, too,
Was sagt der? What was that that he said? du fromm sorgender Freund! my fondly caring friend!

LOGE LOGE LOGE LOGE


Sei doch bei Sinnen! Just keep your head! Vieles sah ich, Much I have seen,
Wen doch faßte nicht Wunder, Who’d not be struck with wonder Seltsames fand ich, strange things I have found,
erfährt er Alberichs Werk? on learning of Alberich’s work? doch solches Wunder gewahrt’ ich nie. but such a wonder I’ve never beheld.
Gelingt deiner herrlichen List, If your marvellous guile can achieve Dem Werk ohnegleichen kann ich nicht glauben; I can scarcely believe in so matchless a work;
was mit dem Horte du heischest: what you claim with the hoard, wäre das eine möglich, were such a thing likely,
den Mächtigsten muß ich dich rühmen; as the mightiest of men I must hail you: deine Macht währte dann ewig! your power would last for ever.
denn Mond und Stern’, und die strahlende for the moon and the stars and the beaming
Sonne, sun,

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DAS RHEINGOLD
ALBERICH ALBERICH ALBERICH ALBERICH
Meinst du, ich lüg’ Do you think that I’m lying Hehe! Ihr Klugen, glaubt ihr mir nun? Hihi! You know-alls, do you believe me now?
und prahle wie Loge? and boasting like Loge? (Die Schlange verschwindet; statt ihrer erscheint (The serpent disappears and is immediately
sogleich Alberich wieder in seiner wirklichen Gestalt. replaced by Alberich in his own shape.)
LOGE LOGE
Bis ich’s geprüft, Till I’ve proved it myself, LOGE LOGE
bezweifl’ ich, Zwerg, dein Wort. dwarf, I’ll doubt in your word. Mein Zittern mag dir’s bezeugen. My trembling may prove it to you.
Zur großen Schlange You turned yourself swiftly
ALBERICH ALBERICH schufst du dich schnell: into a giant serpent:
Vor Klugheit bläht sich zum Platzen der Blöde! The fool’s fit to burst, he’s so swollen with cunning: weil ich’s gewahrt, willig glaub’ ich dem Wunder. since I saw it myself, I’m willing to believe in the wonder.
Nun plage dich Neid! may envy torment you! Doch, wie du wuchsest, kannst du auch winzig But, just as you grew, can you also make yourself
Bestimm, in welcher Gestalt Decide in what shape und klein dich schaffen? tiny and small?
soll ich jach vor dir stehn? I’m to stand here before you. Das Klügste schien’ mir das, That would seem the cleverest way
Gefahren schlau zu entfliehn: of cunningly fleeing from danger:
LOGE LOGE das aber dünkt mich zu schwer! but that, I think, would be too hard!
In welcher du willst; In whatever you will:
nur mach’ vor Staunen mich stumm. only strike me mute with amazement! ALBERICH ALBERICH
Zu schwer dir, weil du zu dumm! Too hard for you, since you’re too dim!
ALBERICH ALBERICH Wie klein soll ich sein? How small shall I be?
»Riesen-Wurm winde sich ringelnd!« “Giant dragon, wind in coils!”
(Er hat den Helm aufgesetzt und verschwindet (He puts on the helmet and immediately LOGE LOGE
sogleich: eine ungeheure Riesenschlange windet disappears; in his place an enormous giant Daß die feinste Klinze dich fasse, So small that the finest crack can hold you,
sich statt seiner am Boden; sie bäumt sich und streckt serpent writhes on the ground; wo bang die Kröte sich birgt. in which a frightened toad might hide.
den aufgesperrten Rachen nach Wotan und Loge hin.) it rears up and snaps at Wotan and Loge.)
ALBERICH ALBERICH
LOGE LOGE Pah! Nichts leichter! Pah! Nothing simpler!
20 Ohe! Ohe! Oh! Oh! 20 Luge du her! Look over here!
Schreckliche Schlange, Fearsome serpent, »Krumm und grau “Crook-legged and grey,
verschlinge mich nicht! don’t swallow me up! krieche Kröte!« creep, you toad!”
Schone Logen das Leben! Spare poor Loge’s life! (Er setzt den Tarnhelm wieder auf und ver- (He puts on the helmet and disappears: the gods
schwindet; die Götter gewahren im Gestein become aware of a toad creeping towards them
WOTAN WOTAN eine Kröte auf sich zukriechen.) over the stones.)
Hahahaha! Hahahaha!
Gut, Alberich! Good, Alberich! LOGE LOGE
Gut, du Arger! Good, you rogue! (zu Wotan) (to Wotan)
Wie wuchs so rasch How quickly the dwarf Dort, die Kröte, greife sie rasch! There, the toad!
zum riesigen Wurme der Zwerg! grew into a giant dragon! (Wotan setzt seinen Fuß auf die Kröte, Grab it quickly!
Loge fährt ihr nach dem Kopfe und hält den (Wotan places his foot on the toad: Loge seizes
Tarnhelm in der Hand. Alberich wird plötzlich it by the head and takes the tarnhelm in his

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DAS RHEINGOLD
in seiner wirklichen Gestalt sichtbar, wie er sich hand. Alberich has suddenly become visible in in Banden liegst du vor mir, You lie before me in shackles,
unter Wotans Fuße windet.) his own form, writhing beneath Wotan’s foot.) du Banger kannst es nicht leugnen! you can’t deny that, you craven dwarf:
Zu ledigen dich, bedarf ‘s nun der Lösung to set you free a ransom is needed.
ALBERICH ALBERICH
Ohe! Verflucht! Oh! Curse it! ALBERICH ALBERICH
Ich bin gefangen! I’m caught! O ich Tropf, O dunce that I am!
ich träumender Tor! A dreamy-eyed fool!
LOGE LOGE Wie dumm traut’ ich How stupid to trust
Halt ihn fest, bis ich ihn band. Hold him fast until I’ve bound him. dem diebischen Trug! in their thievish deceit!
Nun schnell hinauf: Quickly up now! Furchtbare Rache Fearful revenge
dort ist er unser! There he’ll be ours! räche den Fehl! shall atone for my failing!
(Loge und Wotan fassen den geknebelten (Loge and Wotan seize their prisoner and
Alberich und schleppen ihn mit sich nach drag him with them towards the crevice LOGE LOGE
der Kluft, aus der sie heraus-kamen. Dort through which they had entered. They dis- Soll Rache dir frommen, If revenge is to serve you,
verschwinden sie, aufwärts steigend.) appear, climbing upwards.) vor allem rate dich frei: think first how to set yourself free:
dem gebundnen Manne no free man atones
VERWANDLUNGSMUSIK TRANSFORMATION MUSIC büßt kein Freier den Frevel. for a bound man’s crime.
VIERTE SZENE SCENE FOUR Drum, sinnst du auf Rache, If you’re plotting revenge,
rasch ohne Säumen sorg um die Lösung zunächst! be quick, don’t delay, think first of the ransom!
Freie Gegend auf Bergeshöhen An open space on a mountain summit
LOGE ALBERICH ALBERICH
LOGE So heischt, was ihr begehrt! Then say what you desire!
21 Da, Vetter, There, kinsman, 21
sitze du fest! you sit tight now! WOTAN WOTAN
Luge, Liebster, dort liegt die Welt, Look, dearest fellow, there lies the world Den Hort und dein helles Gold. The hoard and your bright-shining gold.
die du Lungrer gewinnen dir willst: that you long for win for yourself:
welch Stellchen, sag, bestimmst du drin mir zu which spot in it, say, have you settled upon as my ALBERICH ALBERICH
Stall? sty? Gieriges Gaunergezücht! You greedy gang of swindlers!
(für sich) (aside)
ALBERICH ALBERICH Doch behalt’ ich mir nur den Ring, But if I can keep the ring for myself,
Schändlicher Schächer! Infamous robber! des Hortes entrat’ ich dann leicht; I can easily manage without the hoard:
Du Schalk! Du Schelm! You wretch! You rogue! denn von neuem gewonnen for it’s soon replenished
Löse den Bast, binde mich los, Loosen the rope, untie my bonds, und wonnig genährt and splendidly fattened
den Frevel sonst büßest du Frecher! or you’ll pay for this outrage, you upstart. ist er bald durch des Ringes Gebot: by means of the ring’s command.
eine Witzigung wär ‘s, die weise mich macht; It would serve as a warning that makes me wise:
WOTAN WOTAN zu teuer nicht zahl’ ich, I don’t count the lesson too dearly bought
Gefangen bist du, fest mir gefesselt, You’re captured and firmly fettered, lass’ für die Lehre ich den Tand. if all I give up is the golden dross.
wie du die Welt, just as you thought that the world
was lebt und webt, and all that lives and stirs in it
in deiner Gewalt schon wähntest, was already in your power.

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DAS RHEINGOLD
WOTAN WOTAN ALBERICH ALBERICH
Erlegst du den Hort? You’ll hand over the hoard? Gezahlt hab’ ich;
22 I’ve paid: 22
nun laßt mich ziehn: now let me go!
ALBERICH ALBERICH und das Helmgeschmeid’, das Loge dort hält, And the metal helm that Loge’s holding:
Löst mir die Hand, so ruf ’ ich ihn her. Untie my hand and I’ll call it here. das gebt mir nun gütlich zurück! kindly give it me back!
(Loge löst ihm die Schlinge an der rechten Hand. (Loge unties the rope from his right hand.
Alberich berührt den Ring mit den Lippen und Alberich raises the ring to his lips and secretly LOGE LOGE
murmelt heimlich einen Befehl.) murmurs a command.) (den Tarnhelm zum Horte werfend) (tossing the tarnhelm on to the hoard)
Wohlan, die Niblungen Well then, I’ve called Zur Buße gehört auch die Beute. The booty is part of the ransom.
rief ich mir nah. the Nibelungs here:
Ihrem Herrn gehorchend, obeying their lord, ALBERICH ALBERICH
hör’ ich den Hort I hear them bringing the hoard Verfluchter Dieb! Confounded thief!
aus der Tiefe sie führen zu Tag: from the depths into daylight. Doch nur Geduld! But only be patient!
nun löst mich vom lästigen Band! Untie me now from my irksome bonds! Der den alten mir schuf, He who made me the old one
schafft einen andern: noch halt’ ich die Macht, will make me another: I still wield the power
WOTAN WOTAN der Mime gehorcht. that Mime obeys.
Nicht eh’r, bis alles gezahlt. Not until everything’s paid! Schlimm zwar ist’s, dem schlauen Feind It’s hard, I confess, to abandon this cunning defence
(Die Nibelungen steigen aus der Kluft herauf, (The Nibelungs emerge from the crevice, laden zu lassen die listige Wehr! to my craftily scheming foe! –
mit den Geschmeiden des Hortes beladen.) with trinkets from the hoard.) Nun denn! Alberich ließ euch alles: Well then! Alberich’s left you everything:
jetzt löst, ihr Bösen, das Band. loosen my bonds now, you evil pair!
ALBERICH ALBERICH
O schändliche Schmach! O shameful disgrace! LOGE LOGE
Daß die scheuen Knechte That my faint-hearted slaves (zu Wotan) (to Wotan)
geknebelt selbst mich erschaun! should see me shackled myself! Bist du befriedigt? Are you content?
(zu den Nibelungen) (to the Nibelungs) Lass’ ich ihn frei? Shall I let him go?
Dorthin geführt, wie ich’s befehl’! Put it down there, just as I tell you!
All zu Hauf schichtet den Hort! All in a heap pile up the hoard! WOTAN WOTAN
Helf ’ ich euch Lahmen? Shall I help you cripples? Ein goldner Ring A golden ring
Hieher nicht gelugt! Don’t look this way! ragt dir am Finger; stands proud on your finger:
Rasch da, rasch! Quick there! Be quick! hörst du, Alb? do you hear me, elf?
Dann rührt euch von hinnen, Then get yourselves hence! Der, acht’ ich, gehört mit zum Hort. It too is part of the hoard, I think.
daß ihr mir schafft! Back to your work!
Fort in die Schachten! Away to the shafts! ALBERICH ALBERICH
Weh euch, find’ ich euch faul! Woe betide you if I find you idle! Der Ring? The ring?
Auf den Fersen folg’ ich euch nach! I’ll be following hard on your heels.
(Er küßt seinen Ring und streckt ihn gebiet- (He kisses the ring and stretches it out com- WOTAN WOTAN
erisch aus. Wie von einem Schlage getroffen, mandingly. All at once, the timid, fearful Nibe- Zu deiner Lösung mußt du ihn lassen. You must leave it here by way of your ransom
drängen sich die Nibelungen scheu und äng- lungs crowd into the crevice through which they
stlich der Kluft zu, in die sie schnell hinabschlüpfen.) swiftly slip away.)

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DAS RHEINGOLD
ALBERICH ALBERICH zu fürstlichem Tand serve haply to gain you
Das Leben, doch nicht den Ring! My life, but not the ring! soll sie fröhlich dir taugen? so princely a toy?
Zur Freude dir frommen mein Fluch? Shall my curse redound to your joy?
WOTAN WOTAN Hüte dich, herrischer Gott! Be on your guard, you haughty god!
Den Reif ’ verlang’ ich, I demand the ring: Frevelte ich, so frevelt’ ich frei an mir: If ever I sinned, I sinned freely against myself:
mit dem Leben mach, was du willst! with your life you can do what you want! doch an allem, was war, but you, you immortal, will sin
ist und wird, against all that was, is and shall be –
ALBERICH ALBERICH frevelst, Ewiger, du, if you brazenly
Lös’ ich mir Leib und Leben, If I ransom life and limb, entreißest du frech mir den Ring! wrest the ring from me now!
den Ring auch muß ich mir lösen; I must also ransom the ring:
Hand und Haupt, Aug’ und Ohr hand and head, eye and ear WOTAN WOTAN
sind nicht mehr mein Eigen, are no more my own Her den Ring! Give the ring here!
als hier dieser rote Ring! than this bright red ring. Kein Recht an ihm No right to it
schwörst du schwatzend dir zu. will you claim with your chatter.
WOTAN WOTAN (Er ergreift Alberich und entzieht seinem Finger (He seizes Alberich and tears the ring from his
Dein Eigen nennst du den Ring? You call the ring your own? mit heftiger Gewalt den Ring.) finger with terrible force.)
Rasest du, schamloser Albe? Are you mad, you shameless elf?
Nüchtern sag, wem entnahmst du das Gold, Tell me calmly, from whom did you take the gold ALBERICH ALBERICH
daraus du den schimmernden schufst? from which you made the glittering jewel? Ha! Zertrümmert! Zerknickt! Ha! Ruined! Crushed!
War’s dein Eigen, was du Arger Was it your own what you stole Der Traurigen traurigster Knecht! The saddest of all sad slaves!
der Wassertiefe entwandt? from the watery depths, you wretch?
Bei des Rheines Töchtern hole dir Rat, Consult with the Rhine’s fair daughters WOTAN WOTAN
ob ihr Gold sie and ask if they gave you Nun halt’ ich, was mich erhebt, Now I hold that which exalts me,
zu eigen dir gaben, das du zum Ring dir geraubt! the gold as your own which you stole to make a ring der Mächtigen mächtigsten Herrn! the mightiest lord of the mighty!

ALBERICH ALBERICH LOGE LOGE


Schmähliche Tücke! Disgraceful trickery! Ist er gelöst? Has his ransom been paid?
Schändlicher Trug! Shameless deceit!
Wirfst du Schächer die Schuld mir vor, You upbraid me, you crook, for the wrong WOTAN WOTAN
die dir so wonnig erwünscht? you so fondly desired? Bind ihn los! Set him free!
Wie gern raubtest How glad you’d have been
du selbst dem Rheine das Gold, to have robbed the gold from the Rhine, LOGE LOGE
war nur so leicht die Kunst, es zu schmieden, erlangt? were the skill to forge it so lightly gained! Schlüpfe denn heim! Slip away home!
Wie glückt es nun dir Gleißner zum Heil, How lucky for you, you smooth-tongued god, Keine Schlinge hält dich: No snare still holds you:
daß der Niblung, ich, aus schmählicher Not, that I, the Niblung, from shameful necessity, frei fahre dahin! you’re free to go on your way!
in des Zornes Zwange, slave to my anger,
den schrecklichen Zauber gewann, mastered the fearful magic ALBERICH ALBERICH
dess’ Werk nun lustig dir lacht? whose work now smiles so gaily upon you. 23 Bin ich nun frei? I’m free now? 23

Des Unseligen, Angstversehrten Shall the curse-heavy, harrowing deed Wirklich frei? Really free?
fluchfertige, furchtbare Tat, of the hapless, fearstricken dwarf

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
So grüß’ euch denn Then let my freedom’s FROH FROH
meiner Freiheit erster Gruß! first greeting salute you! Sie kehrten zurück! They’ve come back again.
Wie durch Fluch er mir geriet, As it came to me through a curse,
verflucht sei dieser Ring! so shall this ring be accursed in turn! DONNER DONNER
Gab sein Gold As its gold once endowed me Willkommen, Bruder! Welcome, brother!
mir Macht ohne Maß, with might beyond measure,
nun zeug’ sein Zauber so shall its spell now deal FRICKA FRICKA
Tod dem, der ihn trägt! death to whoever shall wear it! Bringst du gute Kunde? Do you bring good tidings?
Kein Froher soll seiner sich freun, No joyful man shall ever have joy of it;
keinem Glücklichen lache sein lichter Glanz! on no happy man shall its bright gleam smile; LOGE LOGE
Wer ihn besitzt, den sehre die Sorge, may he who owns it be wracked by care, Mit List und Gewalt gelang das Werk: With cunning and force our task succeeded;
und wer ihn nicht hat, den nage der Neid! and he who does not be ravaged by envy! dort liegt, was Freia löst. there lies Freia’s ransom.
Jeder giere nach seinem Gut, Each man shall covet its acquisition,
doch keiner genieße mit Nutzen sein’! but none shall enjoy it to lasting gain; DONNER DONNER
Ohne Wucher hüt’ ihn sein Herr; its lord shall guard it without any profit, Aus der Riesen Haft naht dort die Holde. From the giants’ hold fair Holda approaches.
doch den Würger zieh’ er ihm zu! and yet it shall draw down his bane on him.
Dem Tode verfallen, feßle den Feigen die Furcht: Doomed to die, may the coward be fettered by fear; FROH FROH
solang er lebt, sterb’ er lechzend dahin, as long as he lives, let him pine away, languishing, Wie liebliche Luft What sweet-scented air
des Ringes Herr als des Ringes Knecht: lord of the ring as the slave of the ring: wieder uns weht, wonnig’ Gefühl wafts around us again as blissful emotion
bis in meiner Hand till the stolen circlet die Sinne erfüllt! steals over our senses!
den geraubten wieder ich halte! I hold in my hand once again! Traurig ging es uns allen, Sad it would be for us all
So segnet in höchster Not In direst need the Nibelung getrennt für immer von ihr, to be severed for ever from her
der Nibelung seinen Ring! blesses his ring. die leidlos ewiger Jugend who grants us the jubilant bliss
Behalt ihn nun, hüte ihn wohl: Keep it now and guard it well: jubelnde Lust uns verleiht. of sorrowless youth everlasting.
meinem Fluch fliehest du nicht! my curse you’ll not escape! (Fasolt und Fafner treten auf, Freia zwischen (Fasolt and Fafner enter, leading Freia
(Er verschwindet schnell in der Kluft.) (He disappears quickly into the crevice.) sich führend.) between them.)

LOGE LOGE FRICKA FRICKA


Lauschtest du seinem Liebesgruß? Did you hear his fond farewell? Lieblichste Schwester, süßeste Lust! Loveliest sister, sweetest delight!
Bist du mir wieder gewonnen? Are you won back again for me now?
WOTAN WOTAN
Gönn’ ihm die geifernde Lust! Don’t begrudge him his bilious pleasure! FASOLT FASOLT
Halt! Nicht sie berührt! Stop! Don’t touch her!
LOGE LOGE Noch gehört sie uns. She is still ours.
24 Fasolt und Fafner Fasolt and Fafner 24 Auf Riesenheims ragender Mark On Riesenheim’s towering marches
nahen von fern: approach from afar; rasteten wir; mit treuem Mut we rested; with true-hearted zeal
Freia führen sie her. they’re bringing Freia here. des Vertrages Pfand pflegten wir. we tended the pledge of our pact:
(Donner, Froh und Fricka treten auf und eilen (Donner, Froh and Fricka appear and hurry So sehr mich’s reut, zurück doch bring’ ich’s, much as I rue it, I’ll yet bring her back
dem Vordergrunde zu.) towards the front of the stage.) erlegt uns Brüdern die Lösung ihr. if you pay us brothers the ransom.

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
WOTAN WOTAN Greif mir nichts an! Keep your hands to yourself!
Bereit liegt die Lösung: des Goldes Maß The ransom is lying ready: let the gold’s measure
sei nun gütlich gemessen. be measured out fairly. FAFNER FAFNER
Hierher! Die Klinze verklemmt! Over here! Close up the crack!
FASOLT FASOLT
Das Weib zu missen, wisse, gemutet mich weh: To lose the woman, you know, grieves me deeply: WOTAN WOTAN
soll aus dem Sinn sie mir schwinden if she’s to fade from my thoughts, Tief in der Brust brennt mir die Schmach! Deep in my breast the shame of it sears me.
des Geschmeides Hort häufet denn so, then heap up the hoard of trinkets
daß meinem Blick die Blühende ganz er verdeck’! so that it hides the radiant child from my sight! FRICKA FRICKA
Sieh, wie in Scham See the goddess
WOTAN WOTAN schmählich die Edle steht: standing there, outraged in her disgrace,
So stellt das Maß nach Freias Gestalt! Then set the measure to Freia’s form. um Erlösung fleht her suffering glance
(Freia wird von den beiden Riesen in die Mitte (Freia is placed in the middle by the two giants. stumm der leidende Blick. begging silently for redemption.
gestellt. Darauf stoßen sie ihre Pfähle zu Freias They then drive their staves into the ground Böser Mann! You wicked man!
beiden Seiten so in den Boden, daß sie gleiche on either side of her so as to measure her Der Minnigen botest du das! It’s you brought this down on the goddess of love!
Höhe und Breite mit ihrer Gestalt messen. height and breadth.)
FAFNER FAFNER
FAFNER FAFNER Noch mehr! Noch mehr hierher! Still more over here!
25 Gepflanzt sind die Pfähle Our staves have been set 25
nach Pfandes Maß; to the pledge’s size: DONNER DONNER
Gehäuft nun füll’ es der Hort! let the hoard, when heaped up, fill the space! Kaum halt’ ich mich: schäumende Wut I can scarely control my anger: the shameless creature
weckt mir der schamlose Wicht! rouses my seething rage!
WOTAN WOTAN Hierher, du Hund! Over here, you cur!
Eilt mit dem Werk: Make haste with the work: Willst du messen, so miß dich selber mit mir! If you want to measure, measure yourself against me!
widerlich ist mir’s! it irks me greatly!
FAFNER FAFNER
LOGE LOGE Ruhig, Donner! Calm down, Donner!
Hilf mir, Froh! Help me, Froh! Rolle, wo’s taugt: Roar where it helps:
hier nützt dein Rasseln dir nichts! here your bluster’s no use!
FROH FROH
Freias Schmach eil’ ich zu enden. Freia’s shame I hasten to end. DONNER DONNER
Nicht dich Schmähl’chen zu zerschmettern? No use to crush you, you insolent churl?
FAFNER FAFNER
Nicht so leicht und locker gefügt! Don’t pack it so lightly and loosely: WOTAN WOTAN
Fest und dicht füll’ er das Maß. tightly and densely get him to fill the measure! Friede doch! Peace now!
Hier lug’ ich noch durch: Here I can still see through: Schon dünkt mich Freia verdeckt. I think that Freia is hidden.
verstopft mir die Lücken! stop up those gaps!
LOGE LOGE
LOGE LOGE Der Hort ging auf. The hoard is spent.
Zurück, du Grober! Get back, you churl!

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
FAFNER FAFNER glänzt von Gold noch ein Ring: a ring of gold still glints:
Noch schimmert mir Holdas Haar:dort das Gewirk Holda’s hair still glints through the gold: den gebt, die Ritze zu füllen! give that to fill the cranny!
wirf auf den Hort! that trinket yonder add to the hoard!
WOTAN WOTAN
LOGE LOGE Wie! Diesen Ring? What? This ring?
Wie? Auch den Helm? What? The helmet as well?
LOGE LOGE
FAFNER FAFNER Laßt euch raten! Take my advice!
Hurtig, her mit ihm! Be quick, give it here! Den Rheintöchtern The gold belongs
gehört dies Gold; to the Rhine’s fair daughters:
WOTAN WOTAN ihnen gibt Wotan es wieder. to them shall Wotan return it.
Laß ihn denn fahren! All right, let it go!
WOTAN WOTAN
LOGE LOGE Was schwatztest du da? What nonsense is that?
(wirft den Tarnhelm auf den Hort) (throwing the tarnhelm on to the hoard) Was schwer ich mir erbeutet, What was hard for me to capture
So sind wir denn fertig! So we seem to be finished! – ohne Bangen wahr’ ich’s für mich! I’ll fearlessly keep for myself.
Seid ihr zufrieden? Are you content?
LOGE LOGE
FASOLT FASOLT Schlimm dann steht’s Then things look black
Freia, die Schöne, Freia the fair um mein Versprechen, for the promise
schau’ ich nicht mehr: I see no longer: das ich den Klagenden gab! I gave to the grieving sisters.
so ist sie gelöst? and so she’s been ransomed?
Muß ich sie lassen? Have I to lose her? WOTAN WOTAN
Weh! Noch blitzt ihr Blick zu mir her; Alas! Her glance still gleams on me here; Dein Versprechen bindet mich nicht; Your word isn’t binding on me:
des Auges Stern strahlt mich noch an: her starry eye still shines upon me: als Beute bleibt mir der Reif. the ring remains mine as booty.
durch eine Spalte muß ich’s erspähn. through a chink I’m bound to see it!
Seh’ ich dies wonnige Auge, While I still see this lovely eye, FAFNER FAFNER
von dem Weibe lass’ ich nicht ab! I’ll not give up the woman. Doch hier zur Lösung mußt du ihn legen. But as ransom you must hand it over.

FAFNER FAFNER WOTAN WOTAN


He! Euch rat’ ich, Hey! I advise you, Fordert frech, was ihr wollt, Brazenly ask for whatever you want,
verstopft mir die Ritze! stop up the cranny! alles gewähr’ ich; everything will I grant you;
um alle Welt doch but not for the world
LOGE LOGE nicht fahren lass’ ich den Ring! shall I give up the ring!
Nimmersatte! You’re never satisfied!
Seht ihr denn nicht, ganz schwand uns der Hort? Can you not see that the hoard is all gone? FASOLT FASOLT
Aus denn ist’s, beim Alten bleibt’s; Then the deal is off, we’re back where we started:
FAFNER FAFNER nun folgt uns Freia für immer! now Freia will follow us for ever!
Mitnichten, Freund! By no means, friend!
An Wotans Finger On Wotan’s finger

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
FREIA FREIA Ein düst’rer Tag dämmert den Göttern: A day of darkness dawns for the gods:
Hilfe! Hilfe! Help me! Help me! dir rat’ ich, meide den Ring! I counsel you: shun the ring!
(Sie versinkt langsam bis an die Brust.) (She sinks down to chest height.)
FRICKA FRICKA
Harter Gott, gib ihnen nach! Hard-hearted god, give in to them! WOTAN WOTAN
Geheimnishehr hallt mir dein Wort: Sublimely awesome your words resound:
FROH FROH weile, daß mehr ich wisse! tarry, until I know more!
Spare das Gold nicht! Don’t stint the gold!
ERDA ERDA
DONNER DONNER Ich warnte dich; I’ve warned you –
Spende den Ring doch! Let them have the ring! du weißt genug: you know enough:
sinn in Sorg’ und Furcht! brood in care and fear!
WOTAN WOTAN (Sie verschwindet gänzlich.) (She disappears completely.)
Laßt mich in Ruh’! Leave me in peace!
Den Reif geb’ ich nicht! I’ll not give up the ring. WOTAN WOTAN
(Erda wird sichtbar, die bis zu halber (Erda suddenly appears from a rocky fissure, Soll ich sorgen und fürchten, If care and fear must consume me,
Leibeshöhe aus der Tiefe aufsteigt.) rising up to half her height.) dich muß ich fassen, alles erfahren! then I must seize you and find out everything!

ERDA ERDA FRICKA FRICKA


26Weiche, Wotan! Weiche! Give way, Wotan, give way! 26 Was willst du, Wütender? What would you do, you madman?
Flieh des Ringes Fluch! Flee the curse on the ring!
Rettungslos dunklem Verderben To irredeemably dark destruction FROH FROH
weiht dich sein Gewinn. its gain will ever ordain you. Halt ein, Wotan! Stay your hand, Wotan!
Scheue die Edle, achte ihr Wort! Fear the goddess and heed her words!
WOTAN WOTAN
Wer bist du, mahnendes Weib? Who are you, who warns me thus? DONNER DONNER
Hört, ihr Riesen!
27 Listen, you giants! 27
ERDA ERDA Zurück, und harret: Come back and wait:
Wie alles war, weiß ich; How all things were – I know; das Gold wird euch gegeben. to you the gold will be given.
wie alles wird, wie alles sein wird, how all things are, how all things will be,
seh’ ich auch, I see as well: FREIA FREIA
der ew’gen Welt Ur-Wala, the endless earth’s primeval vala, Darf ich es hoffen? Dare I yet hope so?
Erda mahnt deinen Mut. Erda, bids you beware. Dünkt euch Holda wirklich der Does Holda really seem to you worthy
Drei der Töchter, ur-erschaffne, At the dawn of time my womb brought forth Lösung wert? of such a ransom?
gebar mein Schoß; was ich sehe, three daughters: what I see
sagen dir nächtlich die Nornen. the Norns unfold each night. WOTAN WOTAN
Doch höchste Gefahr führt mich heut But gravest danger brings me myself Zu mir, Freia! To me, Freia!
selbst zu dir her. here today: Du bist befreit. You are freed:
Höre! Höre! Höre! hear me! Hear me! Hear me! Wieder gekauft now it’s bought back,
Alles was ist, endet. All things that are – shall end.

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
kehr’ uns die Jugend zurück! may our youth return! – FASOLT FASOLT
Ihr Riesen, nehmt euren Ring! You giants, take your ring! Ich halt’ ihn, mir gehört er! I hold it, it’s mine!
(Er wirft den Ring auf den Hort, und die Riesen (He throws the ring on to the hoard. The giants
lassen Freia los. Fafner breitet sogleich release Freia. Fafner has wasted no time in FAFNER FAFNER
einen ungeheuren Sack aus, um den Hort spreading out an enormous sack, into which he Halt ihn fest, daß er nicht fall’! Then hold it fast or else it may fall!
dahinein zu schichten.) prepares to pack the hoard.) (Er streckt Fasolt mit einem Streiche zu Boden, (He fells Fasolt with a single blow, then wrench-
dem Sterbenden entreißt er dann hastig den Ring) es the ring from his dying brother.)
FASOLT FASOLT Nun blinzle nach Freias Blick! Now gaze your fill on Freia’s glance:
Halt, du Gieriger! Don’t be so greedy! An den Reif rührst du nicht mehr! nevermore will you touch the ring!
Gönne mir auch was! Grant me some, too! (Er steckt den Ring in den Sack und rafft dann (He puts the ring in the sack, then calmly fin-
Redliche Teilung taugt uns beiden. Equal shares befit us both. gemächlich den Hort vollends ein.) ishes packing away the rest of the hoard.)

FAFNER FAFNER WOTAN WOTAN


Mehr an der Maid als am Gold You set greater store by the maid Furchtbar nun erfind’ ich des Fluches Kraft! Fearful now I find the curse’s power!
lag dir verliebtem Geck: than you did by the gold, lovesick loon!
mit Müh’ zum Tausch It was hard to make you LOGE LOGE
vermocht’ ich dich Toren; exchange her, you fool. Was gleicht, Wotan, wohl deinem Glücke? Wotan, what can compare with your luck?
Ohne zu teilen, hättest du Freia gefreit: You wouldn’t have shared her if you’d wooed Freia: Viel erwarb dir des Ringes Gewinn; Winning the ring gained you much;
teil’ ich den Hort, billig behalt’ ich if I now share the hoard, it’s fair that I keep daß er nun dir genommen, that it’s now been taken from you
die größte Hälfte für mich. the biggest half for myself. nützt dir noch mehr: serves you even more:
deine Feinde, sieh, fällen sich selbst behold, your enemies fell one another
FASOLT FASOLT um das Gold, das du vergabst. for the sake of the gold you gave away.
Schändlicher du! You infamous rogue!
Mir diesen Schimpf? You’d insult me so? WOTAN WOTAN
(zu den Göttern) (to the gods) Wie doch Bangen mich bindet! Yet a sense of unease binds me fast!
Euch ruf ’ ich zu Richtern: I call on you as judges: Sorg’ und Furcht fesseln den Sinn: Care and fear fetter my thoughts –
teilet nach Recht uns redlich den Hort! justly and fairly divide up the hoard! wie sie zu enden, lehre mich Erda: how I may end them Erda shall teach me:
zu ihr muß ich hinab! to her I must descend!
LOGE LOGE
Den Hort laß ihn raffen; Let him snatch up the hoard: FRICKA FRICKA
halte du nur auf den Ring! just look to the ring alone! Wo weilst du, Wotan? Your thoughts are elsewhere.
Winkt dir nicht hold Does the noble stronghold
FASOLT FASOLT die hehre Burg, die des Gebieters not beckon you gladly, awaiting its lord
Zurück, du Frecher! Get back, you upstart! gastlich bergend nun harrt? with its welcoming shelter?
Mein ist der Ring; The ring is mine:
mir blieb er für Freias Blick! I got it for Freia’s glance. WOTAN WOTAN
Mit bösem Zoll zahlt’ ich den Bau. With an evil wage I paid for the building!
FAFNER FAFNER
Fort mit der Faust! Get your hands off!
Der Ring ist mein! The ring is mine.

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
DONNER DONNER prangt glänzend die Burg. the stronghold shines resplendent:
28 Schwüles Gedünst A sultry haze 28 In des Morgens Scheine mutig erschimmernd, glinting bravely in the morning light,
schwebt in der Luft; hangs in the air; lag sie herrenlos, hehr verlockend vor mir. it still lay lordless and nobly alluring before me.
lästig ist mir der trübe Druck! its lowering weight lies heavy upon me: Von Morgen bis Abend, in Müh’ und Angst, From morn until evening in toil and anguish
Das bleiche Gewölk samml’ ich zu blitzendem the leaden clouds I’ll gather into a flashing storm; nicht wonnig ward sie gewonnen! it wasn’t happily won!
Wetter, das fegt den Himmel mir hell. it will sweep the heavens clear. Es naht die Nacht: Night draws near:
(Er besteigt einen hohen Felsstein und schwingt dort (Donner climbs on to a rocky promontory and vor ihrem Neid biete sie Bergung nun. from its envious sway may it offer us shelter
seinen Hammer; Nebel ziehen sich um ihn zusammen.) swings his hammer; mists gather round him.) So grüß’ ich die Burg, sicher vor Bang’ und now.
Heda! Heda! Hedo! Heda! Heda! Hedo! Grau’n! Thus I salute the stronghold, safe from dread and dismay.
Zu mir, du Gedüft! To me, you haze! Folge mir, Frau: Follow me, wife:
Ihr Dünste, zu mir! You mists, to me! in Walhall wohne mit mir! in Valhalla dwell with me!
Donner, der Herr, ruft euch zu Heer! Donner, your lord, musters his hordes.
Auf des Hammers Schwung schwebet herbei! At the swing of his hammer sweep to me here! FRICKA FRICKA
Dunstig Gedämpf! Misty steam-clouds! Was deutet der Name? What meaning lies in the name?
Schwebend Gedüft! Hovering haze! Nie, dünkt mich, hört’ ich ihn nennen. Never, I think, have I heard it before.
Donner, der Herr, ruft euch zu Heer! Donner, your lord, musters his hordes.
Heda! Heda! Hedo! Heda! Heda! Hedo! WOTAN WOTAN
(Donner verschwindet völlig in einer immer (Donner disappears completely in a thunder- Was, mächtig der Furcht, What, mastering fear,
finsterer sich ballenden Gewitterwolke. Man cloud which grows increasingly dense and black. mein Mut mir erfand, wenn siegend es lebt, my mind conceived shall reveal its sense
hört Donners Hammerschlag schwer auf den The blow of his hammer is heard striking the leg’ es den Sinn dir dar! if it lives victorious.
Felsstein fallen: ein starker Blitz entfährt der rock. A brilliant flash of lightning issues from (Er schreitet mit Fricka der Brücke zu; (He moves with Fricka towards the bridge;
Wolke; ein heftiger Donnerschlag folgt. Froh ist the cloud, followed by a violent clap of thunder. Froh, Freia und Donner folgen) Froh, Freia and Donner follow.)
mit im Gewölk verschwunden.) Froh has vanished with him in the cloud.)
Bruder, zu mir! Brother, this way! LOGE LOGE
Weise der Brücke den Weg! Mark out the way for the bridge! Ihrem Ende eilen sie zu, They’re hurrying on towards their end,
(Plötzlich verzieht sich die Wolke; Donner (The cloud suddenly lifts, revealing Donner die so stark in Bestehen sich wähnen. though they think they will last for ever.
und Froh werden sichtbar: von ihren Füßen and Froh. From their feet a rainbow Fast schäm’ ich mich, mit ihnen zu schaffen; I’m almost ashamed to share in their dealings;
aus zieht sich, mit blendendem Leuchten, eine bridge of blinding radiance stretches zur leckenden Lohe mich wieder zu wandeln, to turn myself into a guttering flame
Regenbogenbrücke über das Tal hinüber bis zur out across the valley to the spür’ ich lockende Lust: I feel a seductive desire.
Burg.) castle.) sie aufzuzehren, die einst mich gezähmt, To burn them up who formerly tamed me,
statt mit den Blinden blöd zu vergehn, instead of feebly fading away with the blind –
FROH FROH und wären es göttlichste Götter! and were they the godliest gods –
Zur Burg führt die The bridge leads to the stronghold, Nicht dumm dünkte mich das! that seems to me not so foolish!
Brücke, leicht, doch fest eurem Fuß: light yet firm to the foot: Bedenken will ich’s: I’ll think it over:
beschreitet kühn tread undaunted wer weiß, was ich tu’! who knows what I’ll do!
ihren schrecklosen Pfad! its terrorless path!
DIE RHEINTÖCHTER THE RHINEDAUGHTERS
WOTAN WOTAN (in der Tiefe des Tales, unsichtbar) (from the depths of the valley, invisible)
29 Abendlich strahlt der Sonne Auge; In the evening light the sun’s eye gleams; 29 30 Rheingold! Rheingold! Rhinegold! Rhinegold! 30
in prächtiger Glut in its glittering glow

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
Reines Gold! Guileless gold!
Wie lauter und hell How clear and bright
leuchtest hold du uns! you shone on us so sweetly!
Um dich, du klares, For you, bright toy,
wir nun klagen! Gebt uns das Gold, we now lament! Give us the gold,
o gebt uns das reine zurück! O give us the guileless gold back again!

WOTAN WOTAN
Welch Klagen klingt zu mir her? What sounds of wailing waft this way?

LOGE LOGE
Des Rheines Kinder The River Rhine’s children
beklagen des Goldes Raub! bewail the rape of their gold.

WOTAN WOTAN
Verwünschte Nicker! Confounded nixies!
Wehre ihrem Geneck! Put an end to their teasing!

LOGE LOGE Walter Kreppel


Ihr da im Wasser, You there in the water!
was weint ihr herauf? Why weep at us up here?
Hört, was Wotan euch wünscht! Hear what Wotan wishes of you:
Glänzt nicht mehr if the gold no longer
euch Mädchen das Gold, gleams on you maidens,
in der Götter neuem Glanze in the gods’ new-found splendour
sonnt euch selig fortan! blissfully bask from now on!

DIE RHEINTÖCHTER THE RHINEDAUGHTERS


Rheingold! Rheingold! Rhinegold! Rhinegold!
Reines Gold! Guileless gold!
O leuchtete noch in der Tiefe dein laut’rer Would that your glittering toy still shone in the
Tand! depths!
Traulich und treu ist’s nur in der Tiefe: Trusty and true it is here in the depths alone:
falsch und feig ist, was dort oben sich freut! false and fated is all that rejoices above!
(Während die Götter auf der Brücke der Burg (As the gods pass over the bridge on their way
zuschreiten, fällt der Vorhang.) to the castle, the curtain falls.)

Translation © 1993 Stewart Spencer


Paul Kuen

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The Libretti
DAS RHEINGOLD
Eberhard Wächter & Cast

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The Libretti
DAS RHEINGOLD

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