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Verteilereinspritzpumpen
Mengen-
steuerung kantengesteuert magnetventilgesteuert
Hochdruck-
erzeugung Axialkolbenpumpe Radialkolbenpumpe
æ NMK1794D
VE .. F VE .. EDC VE .. MV VR
132 Systemübersicht der Verteilereinspritzpumpen Kantengesteuerte Systeme
GZS
16 Dieselmotor mit 13 14 16
indirekter Einsprit-
zung (Indirect
Injection Engine, IDI)
Systemübersicht der Verteilereinspritzpumpen Kantengesteuerte Systeme 133
11 12
sensor
16 17 20 Ladedrucksensor
21 Abgasturbolader
22 Luftmassenmesser
134 Systemübersicht der Verteilereinspritzpumpen Magnetventilgesteuerte Systeme
Magnetventilgesteuerte Steuergerätekonfiguration
Getrennte Steuergeräte
Systeme Dieseleinspritzanlagen mit magnetventil-
Magnetventilgesteuerte Einspritzsysteme gesteuerten Verteilereinspritzpumpen
erlauben eine größere Flexibilität bei der (VE..MV [VP30], VR [VP44] für DI-Moto-
Kraftstoffzumessung und der Variation des ren und VE..MV [VP29] für IDI-Motoren)
Einspritzbeginns als die kantengesteuerten der ersten Generation benötigten zwei
Systeme. Sie ermöglichen auch die Vorein- Steuergeräte für die Elektronische Diesel-
spritzung zur Geräuschreduzierung sowie regelung: ein Motorsteuergerät MSG und
die zylinderindividuelle Mengenkorrektur. ein Pumpensteuergerät PSG. Diese Auftei-
lung hatte zwei Gründe: Einerseits wird eine
Die Motorsteuerung mit magnetventilge- Überhitzung bestimmter elektronischer
steuerten Verteilereinspritzpumpen besteht Bauelemente in direkter Pumpen- und
aus vier Bereichen (Bild 1): Motornähe vermieden. Andererseits wird
쐌 Kraftstoffversorgung (Niederdruckteil), durch kurze Ansteuerleitungen für das
쐌 Hochdruckteil mit allen Einspritzkompo- Magnetventil der Einfluss von Störsignalen
nenten, ausgeschlossen, die aufgrund der teilweise
쐌 Elektronische Dieselregelung EDC mit sehr hohen Ströme (bis zu 20 A) entstehen
den Systemblöcken Sensoren, Steuer- können.
gerät(en) und Stellglieder (Aktoren) sowie
쐌 den Luft- und Abgassystemen (Luftversor- Während das Pumpensteuergerät die pum-
gung, Abgasnachbehandlung und Abgas- peninternen Sensorsignale für Drehwinkel
rückführung). und Kraftstofftemperatur erfasst und für die
Integriertes
Steuergerät
System mit
EDC getrennten
Steuergeräten Motor
Signale
Hochdruckteil
æ NMK1795D
Dieselkraftstoff
Systemübersicht der Verteilereinspritzpumpen Magnetventilgesteuerte Systeme 135
1 13
2
Bild 2
11 Glühzeitsteuergerät
3 12 GZS
12 Motorsteuergerät
MSG
11 13 Glühstiftkerze GSK
4
14 Radialkolben-Ver-
10 teilereinspritzpumpe
VP44 mit Pumpen-
steuergerät PSG5
5 15 Generator
16 Kraftstofffilter
17 Motortemperatur-
sensor (im Kühl-
mittelkreislauf)
18 Kurbelwellen-
6 Drehzahlsensor
19 Fahrpedalsensor
æ UMK1206-2Y
10 Kraftstoffzulauf
7 8 9
11 Kraftstoffrücklauf
12 Düsenhalter-
kombination
13 Luftmassenmesser
136 Systemübersicht der Verteilereinspritzpumpen Magnetventilgesteuerte Systeme
Bild 3
Motor, Motorsteuerung und Hochdruck- C Kraftstoffversorgung (Niederdruckteil)
Einspritzkomponenten 19 Kraftstofffilter mit Überströmventil
16 Antrieb der Einspritzpumpe 20 Kraftstoffbehälter mit Vorfilter und Vorförderpumpe
17 Integriertes Motor-/Pumpensteuergerät PSG16 (Vorförderpumpe nur bei langen Leitungen oder großem
18 Radialkolben-Verteilereinspritzpumpe (VP44) Höhenunterschied zwischen Kraftstoffbehälter und
21 Düsenhalterkombination mit Nadelbewegungssensor Einspritzpumpe)
(Zylinder 1)
22 Glühstiftkerze D Luftversorgung
23 Dieselmotor (DI) 24 Abgasrückführsteller mit Abgasrückführventil
M Drehmoment 25 Unterdruckpumpe
26 Regelklappe
A Sensoren und Sollwertgeber 27 Abgasturbolader (hier mit variabler Turbinen-
11 Fahrpedalsensor geometrie VTG)
12 Kupplungsschalter 28 Ladedrucksteller
13 Bremskontakte (2)
14 Bedienteil für Fahrgeschwindigkeitsregler E Abgasnachbehandlung
15 Glüh-Start-Schalter („Zündschloss“) 29 Diesel-Oxidationskatalysator DOC
16 Fahrgeschwindigkeitssensor (Diesel Oxygen Catalyst)
17 Kurbelwellendrehzahlsensor (induktiv)
18 Motortemperatursensor (im Kühlmittelkreislauf)
19 Ansauglufttemperatursensor
10 Ladedrucksensor
11 Heißfilm-Luftmassenmesser (Ansaugluft)
B Schnittstellen
12 Kombiinstrument mit Signalausgabe für
Kraftstoffverbrauch, Drehzahl usw.
13 Klimakompressor mit Bedienteil
14 Diagnoseschnittstelle
15 Glühzeitsteuergerät
CAN Controller Area Network
(serieller Datenbus im Kraftfahrzeug)
Systemübersicht der Verteilereinspritzpumpen Magnetventilgesteuerte Systeme 137
B
CAN
C
12 19
13 17
16
20
14
15 18
21
22
2
3
23
4
M
24 D
6
26
25
8
27
28
9
10 E
29
æ NMK1796Y
11
138 Kantengesteuerte Verteilereinspritzpumpen
Kantengesteuerte Verteilereinspritzpumpen
Kantengesteuerte Verteilereinspritz- bei Bosch gefertigt. Gegenwärtig verlassen
pumpen sind ausschließlich Axialkolben- weit über eine Million dieser zuverlässigen
pumpen. Sie haben nur ein Hochdruck- Einspritzpumpen pro Jahr die Fertigungs-
element für alle Motorzylinder und sind bänder auf der ganzen Welt.
daher sehr kompakt. Steuerkanten,
Bohrungen und Schieber verändern die Die Einspritzpumpe erzeugt den zum Ein-
Einspritzmenge. Ein hydraulischer spritzen des Dieselkraftstoffs benötigten
Spritzversteller passt den Einspritzzeit- Druck. Sie fördert den Kraftstoff in Hoch-
punkt an. Die Regelung erfolgt über druckleitungen zu den entsprechenden
mechanische Aufschaltgruppen oder über Düsenhalterkombinationen. Diese spritzen
ein elektrisches Stellwerk (siehe Kapitel den Kraftstoff in den jeweiligen Brennraum
„Aufschaltgruppen für Verteilerein- des Motors ein.
spritzpumpen“). Diese Einspritzpumpen- Die Verbrennungsvorgänge im Diesel-
bauart zeichnet sich durch ihre Wartungs- motor hängen in entscheidendem Maße da-
freundlichkeit, ihr geringes Gewicht und von ab, in welcher Menge und auf welche
das kleine Einbauvolumen aus. Weise der Kraftstoff gefördert und verdich-
tet und wie er dem Brennraum zugeführt
Diese Pumpenbauart wird auch VE-Pumpe wird. Die wichtigsten Kriterien sind hierbei:
genannt. Sie löste 1975 die EP/VA-Pumpen 쐌 der Zeitpunkt und die Zeitdauer seiner
ab. Seither wurde sie ständig weiterent- Einspritzung,
wickelt und an die steigenden Anforderun- 쐌 seine Verteilung im Brennraum,
gen angepasst. Mit dem ab 1986 eingeführ- 쐌 der Zeitpunkt des Verbrennungsbeginns,
ten elektrischen Stellwerk (Bild 2) konnte 쐌 die zugeführte Kraftstoffmenge je Grad
das Leistungsspektrum der VE-Pumpe Kurbelwinkel und
nochmals stark erweitert werden. Bis Mitte 쐌 die Gesamtmenge des zugeführten Kraft-
2002 wurden ca. 42 Millionen VE-Pumpen stoffs entsprechend der Motorlast.
5 4
6
3
Bild 1
1 Pumpenantrieb
2 Kraftstoffzulauf
3 Gestänge zum
Fahrpedal 2
æ UMK0318-1Y
4 Kraftstoffrücklauf
1
5 Hochdruck-Kraft-
stoffleitung
6 Düsenhalter-
kombination
Bild 2
æ UMK1863Y
1 Axialkolben-Verteiler-
einspritzpumpe
2 elektrisches
Stellwerk
Die maximale Einspritzmenge pro Hub liegt lässe in der geometrischen Reihenfolge ihrer
bei 125 mm3. Die erforderlichen Einspritz- Anordnung spritzen.
drücke hängen von den Anforderungen des Um Verwechslungen mit der Bezeich-
Motors ab (DI oder IDI). Sie erreichen nung der Motorzylinder zu vermeiden
Werte von 350...1250 bar. (Zylinder 1, 2, 3 usw.), sind die Auslässe
140 Kantengesteuerte Verteilereinspritzpumpen Einsatzbereiche und Einbau
V E 4 / 9 F 2200 L 12
V Verteilereinspritzpumpe Ausführungskennzahl
L Linkslauf
R Rechtslauf
E Axialkolben-Hochdruckpumpe (Blick auf den
R Radialkolben-Hochdruckpumpe Pumpenantrieb)
obere Nenndrehzahl*
2…6 Anzahl der Hochdruck-Ausgänge der Pumpe
F Fliehkraftregler
Bild 1 E elektrisches Stellwerk
Diese Typformel ist am 8, 9, 10, 11, 12 Pumpenkolbendurchmesser in mm M Hochdruck-Magnetventil
Gehäuse der Verteiler-
æ SMK1879Y
einspritzpumpe ange-
bracht und ermöglicht
die genaue Identifikation *Pumpendrehzahl = halbe Motordrehzahl bei Viertaktmotoren
der Einspritzpumpe
Kantengesteuerte Verteilereinspritzpumpen Aufbau 141
1 3
Bild 2
1 Kraftstoffversorgung
(Niederdruck)
2 Regeleinrichtung
2 3 Fahrpedal
5
4 Elektrisches Abstell-
ventil ELAB
4 5 Düsenhalter-
kombination
6 Pumpenantrieb
6 9 7 Niederdruckteil
7 8 (Flügelzellen-Förder-
9 pumpe mit Druck-
regelventil und Über-
strömdrosselventil)
10 11 8 Hochdruckpumpe
æ UMK1798-1Y
mit Kraftstoffverteiler
9 Druckventil
10 hydraulischer
Spritzversteller
11 Dieselmotor
142 Kantengesteuerte Verteilereinspritzpumpen Aufbau
Förderbeginn in
Abhängigkeit von
5 2
der Drehzahl und
(zum Teil) von der
Motorlast verstellen
Kantengesteuerte Verteilereinspritzpumpen Aufbau 143
1 9
Bild 4
11 Verstellhebel (mit
10 dem Fahrpedal
verbunden)
2
12 Antriebswelle
13 Flügelzellen-
Förderpumpe
11 14 Zahnrad für
Reglerantrieb
15 Rolle des
Rollenrings
3 16 Hubscheibe
17 hydraulischer
4 Spritzversteller
18 Überströmdrossel
5 19 Reglergruppe
(Fliehkraftregler)
æ UMK1880Y
6
10 elektrisches
Abstellventil ELAB
7 12 11 Verteilerkolben
12 Druckventil
1 7
2 9
Bild 5
11 Reglergruppe
12 Druckregelventil
13 Antriebswelle
14 Rollenring
3 15 hydraulischer
Spritzversteller
16 Überströmdrossel
17 Reglerdeckel
10
æ UMK0319-2Y
4 18 elektrisches
Abstellventil ELAB
19 Verteilerkörper mit
5
Hochdruckpumpe
10 Hubscheibe
144 Kantengesteuerte Verteilereinspritzpumpen Niederdruckteil
Niederdruckteil Aufbau
Die Flügelzellen-Förderpumpe ist auf der
Der Niederdruckteil in der Verteilerein- Antriebswelle der Verteilereinspritzpumpe
spritzpumpe besteht aus folgenden Kompo- angeordnet (Bild 2). Das Flügelrad (10) sitzt
nenten (Bild 1): zentrisch auf der Antriebswelle (8), die es
쐌 Die Flügelzellen-Förderpumpe (4) über eine Scheibenfeder (7) antreibt. Ein im
fördert den Kraftstoff. Pumpengehäuse (5) gelagerter Exzenterring
쐌 Das Druckregelventil (3) stellt den (2) umschließt das Flügelrad.
Systemdruck sicher.
쐌 Um die Pumpe zu kühlen, lässt die Arbeitsweise
Überströmdrossel (9) eine definierte Wenn sich das Flügelrad dreht, drückt die
Menge Kraftstoff zurückfließen. Fliehkraft die vier im Flügelrad geführten
Flügel (9) nach außen gegen den Exzenter-
Flügelzellen-Förderpumpe ring. Der Kraftstoff, der sich im Spalt zwi-
Die Flügelzellen-Förderpumpe saugt den schen Flügelunterseite und Flügelrad befin-
Kraftstoff aus dem Kraftstoffbehälter über det, unterstützt diese nach außen gehende
die Kraftstoffleitungen und das Kraftstoff- Bewegung der Flügel.
filter an. Sie fördert dabei pro Umdrehung
eine annähernd konstante Kraftstoffmenge Der Kraftstoff gelangt über die Zulaufboh-
in den Pumpeninnenraum. Deshalb ist bei rung im Gehäuse der Verteilereinspritz-
höherer Pumpendrehzahl die Fördermenge pumpe und den Zulauf (4) in den durch das
größer als bei niedriger Drehzahl. Im Pum- Flügelrad, den Flügel und den Exzenterring
peninnenraum steht der „vorgespannte“ gebildeten Raum – die „Zelle“ (3). Aufgrund
Kraftstoff für die Hochdruckpumpe bereit. der Drehbewegung wird der Kraftstoff, der
sich zwischen den Flügeln befindet, zum Ab-
1 3 4 5 6 7 8 9 10
Bild 1
11 Pumpenantrieb
12 Kraftstoffzulauf
13 Druckregelventil
14 Exzenterring der
Flügelzellen-
Förderpumpe
15 Stützring
16 Zahnrad für
Reglerantrieb
17 Klaue für Antrieb
æ UMK0321-2Y
der Hochdruck-
pumpe
18 Pumpengehäuse
19 Überströmdrossel
10 Kraftstoffrücklauf
Kantengesteuerte Verteilereinspritzpumpen Niederdruckteil 145
lauf (6) gefördert und über eine Bohrung in 2 Flügelzellen-Förderpumpe zur Niederdruckförderung
den Pumpeninnenraum gedrückt. Das Volu-
men der Zelle nimmt während der Drehung
wegen der exzentrisch angeordneten Innen-
fläche des Exzenterrings ab. Dadurch wird
der Kraftstoff komprimiert. Ein Teil des
Kraftstoffs gelangt über eine zweite Bohrung
zum Druckregelventil (siehe Bild 1).
1 5
Zulauf und Ablauf werden wegen ihrer
Form auch „Saugniere“ und „Druckniere“
genannt. 2 6
Druckregelventil 7
3
Da die Flügelzellen-Förderpumpe mit zu-
Bild 2
nehmender Pumpendrehzahl mehr Kraft-
8 1 Pumpeninnenraum
stoff fördert, steigt auch der Pumpeninnen- 2 Exzenterring
raumdruck proportional zur Drehzahl an. 3 sichelförmige Zelle
9
Dieser Druckanstieg ist für die Funktion des 4 Kraftstoffzulauf
hydraulischen Spritzverstellers notwendig, (Saugniere)
(siehe Kapitel „Aufschaltgruppen für Vertei- 5 Pumpengehäuse
4 10 6 Kraftstoffablauf
lereinspritzpumpen“). Um einen auf den
æ UMK0324-2Y
(Druckniere)
Motor und den Spritzversteller abgestimm- 7 Scheibenfeder
ten Druckanstieg zu erreichen, ist ein 8 Antriebswelle
Druckregelventil notwendig. Mit ihm kann 9 Flügel
der Pumpeninnenraumdruck in Abhängig- 10 Flügelrad
Bild 3
1 Antriebswelle
2 Flügelrad
3 Flügel
4 Exzenterring
5 Stützring
æ UMK0320-2Y
6 Zahnrad für
Reglerantrieb
7 Klaue für Antrieb
1 2 3 4 5 6 7 der Hochdruck-
pumpe
146 Kantengesteuerte Verteilereinspritzpumpen Niederdruckteil
4 Druckregelventil 5 Übeströmdrossel
Bild 4
1 Ventilkörper
2 Druckfeder
3 Ventilkolben
4 Bohrung 5
5 Zulauf von der
1
Flügelzellen-
1
Förderpumpe
2 6
6 Rücklauf zur
Flügelzellen-
Förderpumpe 2
3
3
Bild 5 6 4
1 Gehäuse
2 Filter
æ UMK0322-2Y
æ UMK0323-2Y
3 Reglerdeckel
5
4 Kraftstoffzulauf
4
5 Drosselbohrung
6 Rücklauf zum
Kraftstoffbehälter
Bild 1
11 Antriebswelle
12 Rollenring
13 Kreuzscheibe
14 Nocken
15 Rolle
OT
16 Hubscheibe
UT
17 Federbrücke
18 Kolbenrückholfeder
19 Regelschieber
10 Verteilerkolben
11 Verteilerkörper
(auch Verteilerkopf
oder Verteiler-
flansch genannt)
12 Druckventil
13 Auslass zur
Druckleitung
OT oberer Totpunkt
æ UMK0326-2Y
des Pumpen-
kolbens
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13
UT unterer Totpunkt
des Pumpen-
kolbens
148 Kantengesteuerte Verteilereinspritzpumpen Hochdruckpumpe mit Verteiler
1 2 3 4 5 6 7 8
Bild 2
1 Antriebswelle
2 Zahnrad für
Reglerantrieb
3 Klaue
4 Kreuzscheibe
5 Rollenring
6 Klaue
7 Hubscheibe
8 Nocken
9 Verteilerkolbenfuß
10 Verteilerkolben
11 Federbrücke
12 Regelschieber
13 Kolbenrückholfeder
14 Führungsstift
15 Verteilerkörper
æ UMK0327-2Y
16 Druckventil
(Auslass zur
Druckleitung)
9...16 Verteilerkörper- 9 10 11 12 13 14 15 16
Baugruppe
æ SMK1881D
tungsschraube (6) und die Druckventile (7) ger ist.
d Sechszylinder-
befestigt.
motor
Hier kommen nur
vier Rollen zum
4 Verteilerkörper-Baugruppe Einsatz.
1 2
Bild 4
1 Regelschieber
2 Verteilerbuchse
æ UMK0335-2Y
3 Verteilerkörper
4 Verschlussschraube
5 Verteilerkolben
6 Entlüftungsschraube
7 Druckventil
150 Kantengesteuerte Verteilereinspritzpumpen Hochdruckpumpe mit Verteiler
a UT OT 1 2
3
5
4
6
5
3 4
b hV
1 7
8
c hN Bild 6
a Ansaugen
b Vorhub
c Nutzhub
d Resthub
1 Verteilerkörper
2 Einlassquerschnitt
(Kraftstoffzulauf)
3 Verteilerkolben
9 4 Verteilerbuchse
5 Einlasssteuerschlitz
6 Hochdruckraum
d 10 11 (Elementraum)
hR 7 Nut für Vorhub
8 Verteilernut
9 Zulaufbohrung zum
Druckventil
10 Regelschieber
11 Steuerbohrung
hN Nutzhub
hR Resthub
æ UMK0329-2Y
hV Vorhub
OT „oberer Totpunkt“
des Pumpenkolbens
UT „unterer Totpunkt“
des Pumpenkolbens
152 Kantengesteuerte Verteilereinspritzpumpen Hochdruckpumpe mit Verteiler
왘 Off Highway-Anwendungen
Erntemaschine mit
(kleiner P-Grad). Dies wird durch schwere
85 kW (116 PS)
Fliehgewichte im Regler erreicht.
Traktor mit 98 kW
(133 PS)
Kantengesteuerte Verteilereinspritzpumpen Hochdruckpumpe mit Verteiler 153
Das Druckventil hat außerdem die Aufgabe, Druckregelventile mit Angleichung haben
die Einspritzleitung nach Beendigung der am Ventilkolben neben dem Entlastungs-
Förderphase durch Vergrößerung eines defi- kolben (Bild 9, Pos. 1) einen Angleichbund
nierten Volumens auf der Leitungsseite vom (2). An diesem sind je nach Bedarf ein oder
Einspritzdruck zu entlasten. Dies bewirkt zwei Flächen angeschliffen (3). Die so ent-
der Entlastungskolben (7), der das Ventil stehende Drossel bewirkt eine reduzierte
verschließt, bevor der Ventilkolben (2) Fördermenge bei hohen Drehzahlen.
a 1 2 3 4
Bild 8
a Geschlossen
b geöffnet
1 Ventilträger
2 Ventilkolben
1 3 Ventilfeder
5 6 7 4 Druckventilhalter
5 Schaft
2
b 8 6 Ringnut
7 Entlastungskolben
3 8 Längsnut
æ SMK1884Y
æ SMK1885Y
Bild 9
1 Entlastungskolben
2 Angleichbund
3 Anschliff
154 Kantengesteuerte Verteilereinspritzpumpen Hochdruckpumpe mit Verteiler
Eine geringe Angleichung kann auch mit Die Rückströmdrossel setzt sich aus einer
einer auf den Motor abgestimmten speziell Ventilplatte (Bild 10, Pos. 4) mit der Drossel-
abgeflachten Absteuerbohrung im Regel- bohrung (3) und einer Druckfeder (2) zu-
schieber erreicht werden. sammen. Die Drossel ist in Förderrichtung
unwirksam, da die Ventilplatte abhebt. In
Druckventil mit Rückströmdrossel Rückströmrichtung ist die Ventilplatte ge-
Die notwendige exakte Druckentlastung am schlossen, und der Dämpfungseffekt tritt
Ende des Einspritzvorgangs erzeugt Druck- ein.
wellen, die am Druckventil reflektiert
werden und bei hohen Einspritzdrücken zu Gleichdruckventil
einem erneuten Öffnen der Düsennadel Bei schnell laufenden Direkteinspritzmoto-
oder zu Unterdruckphasen in der Hoch- ren reicht häufig die „Volumenentlastung“
druckleitung führen. Diese Vorgänge verur- durch das Druckventil mit Entlastungskol-
sachen Nachspritzer mit negativer Auswir- ben nicht aus, um im gesamten Betriebs-
kung auf die Abgasemission bzw. Kavitation kennfeld Kavitation, Nachspritzer und
mit Verschleißerscheinungen in der Hoch- Rückblasen der Verbrennungsgase in die
druckleitung oder an der Einspritzdüse. Düsenhalterkombination sicher zu vermei-
Eine Drosselbohrung, die dem Druckven- den.
til vorgeschaltet ist und nur in Rückström- In diesen Fällen kommen Gleichdruck-
richtung wirkt, verhindert schädliche Refle- ventile (Bild 11) zum Einsatz, die das Hoch-
xionen. Diese Drosselbohrung ist so klein drucksystem (Leitung und Düsenhalterkom-
ausgeführt, dass Druckwellen abgebaut wer- bination) über ein einseitig wirkendes Rück-
den, der Standdruck zwischen den Einsprit- schlagventil auf einen einstellbaren Druck
zungen aber erhalten bleibt. (z. B. 60 bar) entlasten.
Bild 10 10 Druckventil mit Rückströmdrossel 11 Gleichdruckventil
1 Druckventilhalter
2 Ventilfeder
(Ventilplatte) 1
3 Rückströmdrossel
1
4 Ventilplatte
5 Ventilfeder
(Druckventil)
2
6 Ventilträger
7 Entlastungskolben 2
3 10
8 Kolbenschaft
4
3
Bild 11
11 Druckventilhalter
12 Füllstück mit
Federführung
5 4
13 Ventilfeder
(Druckventil)
14 Druckventilkolben 5
15 Kugel
(Gleichdruckventil) 9 6
16 Federteller 7
æ UMK1183-2Y
æ UMK1184-1Y
17 Ventilfeder 8
(Gleichdruckventil) 8
7
18 Einstellhülse
6
19 Ventilträger
10 Einstellscheiben
Dieselrekorde 1972 155
왘 Dieselrekorde 1972
Ein modifizierter Opel GT stellte im Juni 1972 leitet. So wurde die Verteilereinspritzpumpe
insgesamt 20 internationale Rekorde für durch den Antrieb für den ursprünglich vorhan-
Dieselfahrzeuge auf! Sein Dachaufbau wurde denen Zündverteiler des Ottomotors angetrie-
weggelassen, um den Luftwiderstand zu ben. Sie stand dadurch fast senkrecht im
verringern. Der 600-l-Kraftstofftank fand an der Motorraum. Vielfältige Probleme mussten
Stelle des Beifahrersitzes Platz. gelöst werden: Umrechnung der Regelungs-
Angetrieben wurde das verhältnisse vom waagrechten zum senk-
Fahrzeug rechten Anbau, Start-
von probleme wegen
einem der schwie-
2,1-l- rigen
Vier- Entlüf-
æ NMM0600Y
zylin- tung,
der- Leer-
Wirbel- laufen
kammer- der
Dieselmotor, Pumpe usw.
der – im Gegensatz zum Seriendiesel – von Hier einige Beispiele der Rekorde, die mit
einem Abgasturbolader mit Luft versorgt diesem Fahrzeug aufgestellt wurden:
wurde. Dieser Motor leistete 95 PS (ca. 쐌 Die 10 000 km wurden in 52 Stunden und
70 kW) bei 4400 min–1. Der Kraftstoffver- 23 Minuten zurückgelegt. Die Durchschnitts-
brauch betrug 13 l/100 km. Für die richtige geschwindigkeit betrug somit 190,9 km/h.
Einspritzung sorgte eine Axialkolben-Verteiler- Sechs Fahrerinnen und Fahrer lösten sich
einspritzpumpe EP/VA..CL 163 von Bosch mit dabei alle 3 bis 4 Stunden ab.
mechanischer Regelung. 쐌 Absolute Weltrekorde für alle Fahrzeug-
Die Motoren dieses Typs hatten eine Beson- klassen waren die Strecken über 10 km
derheit gegenüber heutigen Dieselmotoren: sie (177,4 km/h) und 10 Meilen (184,5 km/h)
wurden von bestehenden Ottomotoren abge- aus dem Stand.
1 3
Bild 1
11 Kraftstoffversorgung 2
(Niederdruck) 5
12 Regeleinrichtung
13 Fahrpedal
14 elektrisches
4
Abstellventil ELAB
15 Düsenhalter- 6 9
kombination 7 8
16 Pumpenantrieb
9
17 Niederdruckteil
(Flügelzellen-
Förderpumpe mit 10 11
Druckregelventil und
Überströmdrossel-
ventil)
18 Hochdruckpumpe
mit Kraftstoffverteiler
æ UMK1798Y
19 Druckventil
10 hydraulischer Spritz-
versteller
11 Dieselmotor
4
1988 Potentiometer (ARF)
Pneumatische Leerlaufanhebung (PLA, 8)
1987 und Mikroschalter (7) 5
3
Abschaltbarer Lastabhängiger
1978 Förderbeginn (ALFB, 2)
b
a
æ SMK1800D
Bild 1
Richtung „Stopp“ bei einer entsprechenden
a Leerlauf-Enddreh- Drehzahl. Der Motor bekommt dadurch we-
zahlregler niger Kraftstoff.
b Alldrehzahlregler
Alldrehzahlregler 6
1 Startmenge
Bei Alldrehzahlreglern findet eine Zwischen- 5
æ UMK0344-1D
2 Volllastmenge
drehzahlregelung statt. Diese Reglerart kann 0 Motordrehzahl min-1
3 Angleichung (Plus)
4 Endabregelung
auch Drehzahlen zwischen Leerlauf- und
5 Leerlauf Enddrehzahl in gewissen Grenzen konstant
6 Zwischendrehzahlen halten. Die Drehzahl n schwankt also je nach
Aufschaltgruppen für Verteilereinspritzpumpen Drehzahlregler 159
Bild 2
æ UMK0343-1Y
1 Drehzahl-Verstell-
hebel (Fahrpedal)
2 Fliehkraftregler
3 4 3 Hebelverband
4 Regelschieber
160 Aufschaltgruppen für Verteilereinspritzpumpen Drehzahlregler
(Start)
h2 minimaler Nutzhub h1
9 h2
(Leerlauf)
M2 Drehpunkt für
4 und 5
Aufschaltgruppen für Verteilereinspritzpumpen Drehzahlregler 161
h1 Nutzhub Leerlauf 13
h2 Nutzhub Volllast
M2 Drehpunkt für h1 14 h2
6 und 7
Aufschaltgruppen für Verteilereinspritzpumpen Drehzahlregler 163
und Leerlauffeder
tung „weniger Fördermenge“ verschoben.
d Bereich der
Die Position des Regelschiebers wird hierbei Zwischenfeder
Motordrehzahl n min-1 durch das Zusammenwirken von Fliehkraft f Bereich der Regel-
und Federkraft bestimmt. feder
164 Aufschaltgruppen für Verteilereinspritzpumpen Drehzahlregler
Zwischenfeder
h1 Nutzhub Leerlauf 17 16
h2 Nutzhub Volllast
h1 h2
M2 Drehpunkt für
8 und 9
Aufschaltgruppen für Verteilereinspritzpumpen Spritzversteller 165
Druck im Brennraum
der Kurbelwelle muss deshalb mit der Dreh- 1
zahl variiert werden. Im Wesentlichen müs- VB
sen zwei Effekte ausgeglichen werden: SB
FB
Spritzverzug SV
2
Die Förderung des Kraftstoffs beginnt nach
dem Verschluss des Zulaufquerschnitts im UT OT UT
Verteilerkörper durch den Verteilerkolben
(Förderbeginn, FB). Es baut sich eine
Druckwelle auf, die beim Erreichen der Ein- FB SB SE
bar
spritzdüse zur Einspritzung führt (Spritz-
Pumpenhochdruck p
400
beginn, SB). Diese Druckwelle breitet sich
mit Schallgeschwindigkeit in der Einspritz- 300
leitung aus. Die dafür benötigte Zeit ist im
200
Wesentlichen unabhängig von der Drehzahl.
Bestimmt wird die Ausbreitungszeit der 100
Druckwelle von der Länge der Einspritzlei-
0
tung und der Schallgeschwindigkeit, die in OT
Dieselkraftstoff ca. 1500 m/s beträgt. Man
bezeichnet die benötigte Zeit zwischen För- mm
der- und Spritzbeginn als Spritzverzug.
Düsennadelhub nD
0,3
FB Förderbeginn
Zündverzug ZV 6 SB Spritzbeginn
Nach dem Einspritzvorgang benötigt der 4 SV Spritzverzug
Dieselkraftstoff eine bestimmte Zeit, um in VB Verbrennungsbeginn
den gasförmigen Zustand überzugehen und 2 ZV Zündverzug
SE Spritzende
mit der Luft ein entzündbares Gemisch zu 0
æ UMK0357-1D
In der Regel beträgt die Zeitdauer für den Förderende und Verbrennungsende
Zündverzug etwa eine Millisekunde. Nach dem Öffnen des Absteuerquerschnitts
fällt der Pumpenhochdruck ab (Förder-
Bei konstantem Einspritzbeginn und stei- ende), und die Düsennadel schließt (Spritz-
gender Motordrehzahl vergrößert sich der ende, SE). Darauf folgt das Verbrennungs-
Kurbelwellenwinkel zwischen Spritzbeginn ende (VE). Das Förderende wird indirekt
und Verbrennungsbeginn, sodass der Ver- über den Spritzversteller verschoben, da das
brennungsbeginn – bezogen auf die Motor- Förderende vom Förderbeginn und der
kolbenstellung – nicht mehr im richtigen Stellung des Regelschiebers abhängt.
Moment stattfinden kann.
Bild 2
1 Rollenring
2 Rollen des Rollen-
rings
3 Gleitstein
æ UMK0354-1Y
4 Bolzen
5 Spritzversteller-
kolben 1 2 3 4 5 6 7
6 Hubscheibe
7 Verteilerkolben
Aufschaltgruppen für Verteilereinspritzpumpen Spritzversteller 167
8 Gleitstein
definierten Winkel verdreht (α). Der maxi-
α 9 Spritzverstellerfeder
mal mögliche Winkel liegt üblicherweise bei
zwölf Grad Nockenwellenwinkel (24 Grad α Verdrehwinkel des
Kurbelwellenwinkel). Rollenrings
168 Aufschaltgruppen für Verteilereinspritzpumpen Mechanische Anpassvorrichtungen
6
5 cm
Bild 1
1 Potenziometer
2 Hydraulischer Kalt-
2
startbeschleuniger
4
KSB
3 Abschaltbarer
Lastabhängiger För-
derbeginn ALFB
4 Anschlussstecker
5 pneumatische Leer-
æ SMK1801Y
laufanhebung PLA 3
6 Hydraulisch
betätigte Anglei-
chung HBA
Aufschaltgruppen für Verteilereinspritzpumpen Mechanische Anpassvorrichtungen 169
Kaltstartbeschleuniger KSB
Verbesserung des Kaltstartverhaltens durch Verändern des Förderbeginns.
TLA GST
LDA Bild 2
Drehzahlregelung Mengensteuerung
ADA 1 Volllastangleichung
mit Regelhebel-
gruppe
2 hydraulische Voll-
ELAB HBA 1 2 lastangleichung
A
n ist A Absteuerquerschnitt
Einspritz-
Antrieb Flügelzellen- Hochdruckpumpe düsen QF nist Istdrehzahl
Förderpumpe mit Verteiler Druckventile (Regelgröße)
Kraftstoff nsoll Solldrehzahl
(Führungsgröße)
QF Fördermenge
LFB tM Motortemperatur
tLU Umgebungsluft-
pi pi pi temperatur
pL Ladedruck
æ UMK0359-1D
tM pA Atmosphärendruck
Spritzversteller KSB
pi Pumpeninnenraum-
druck
I Strom am ELAB
(PWM-Signal)
170 Aufschaltgruppen für Verteilereinspritzpumpen Mechanische Anpassvorrichtungen
Es soll also genauso viel Kraftstoff einge- der Motor nicht seine volle Leistung abge-
spritzt werden, wie der Motor benötigt. Der ben, weil die Fördermenge mit fallender
Kraftstoffbedarf des Motors steigt zunächst Drehzahl ebenfalls kleiner wird. Die Leis-
und nimmt bei hoher Drehzahl etwas ab. tung wäre also nicht „optimal“. Die einge-
Bild 3 zeigt die Fördermengen-Kennlinie ei- spritzte Kraftstoffmenge muss also dem
ner Einspritzpumpe ohne Angleichung (1). Kraftstoffbedarf des Motors angeglichen
werden.
Daraus geht hervor, dass die Einspritz-
pumpe bei gleicher Stellung des Regel- Eine Angleichung kann bei der Verteiler-
schiebers auf dem Verteilerkolben bei hoher einspritzpumpe mit dem Druckventil, dem
Drehzahl etwas mehr Kraftstoff fördert als Absteuerquerschnitt oder einer erweiterten
bei niedriger Drehzahl. Ursache für die ge- Regelhebelgruppe oder der hydraulisch
förderte Mehrmenge der Einspritzpumpe ist betätigten Angleichung (HBA) erfolgen.
die Drosselwirkung an dem Absteuerquer- Eine Volllastangleichung mit der Regelhebel-
schnitt des Verteilerkolbens. gruppe wird dann vorgenommen, wenn eine
negative Volllastangleichung notwendig ist.
Wird die Fördermenge der Einspritzpumpe
so festgelegt, dass das größtmögliche Positive Angleichung
Drehmoment im unteren Drehzahlbereich Eine positive Volllastangleichung ist bei
erreicht wird, so würde der Motor bei höhe- den Einspritzpumpen erforderlich, die im
ren Drehzahlen die eingespritzte Kraftstoff- oberen Drehzahlbereich zuviel Kraftstoff
menge nicht mehr rauchfrei verbrennen. fördern. Um dies zu vermeiden, ist es not-
Das Resultat zuviel eingespritzten Kraftstoffs wendig, die Fördermenge der Einspritz-
wäre eine Überhitzung des Motors, Rauch pumpe bei steigender Drehzahl zu verringern.
und ein erhöhter Kraftstoffverbrauch.
Positive Angleichung mit dem
Ist die Höchstfördermenge dagegen so be- Druckregelventil
messen, dass sie dem Bedarf des Motors bei Eine positive Angleichung kann in bestimm-
seiner Höchstdrehzahl und Volllast ent- ten Grenzen mit Druckregelventilen erreicht
spricht, dann kann bei niederen Drehzahlen werden, z. B. durch eine weichere Druckven-
tilfeder. Dadurch steigt der Pumpeninnen-
3 Fördermengenverlauf mit und ohne raumdruck bei hohen Drehzahlen nicht so
Volllastangleichung
stark an.
1 Nicht angeglichene
a b Drehzahlen eine Mengenreduzierung zu
Volllastfördermenge erreichen.
2 Kraftstoffbedarf des
Motors
3 angeglichene
æ UMK0360-1D
Volllastfördermenge
Rasterfeld: min-1
zu viel eingespritzter
Drehzahl n
Kraftstoff
Aufschaltgruppen für Verteilereinspritzpumpen Mechanische Anpassvorrichtungen 171
æ UMK0362-1Y
für 2 und 7
Spannhebel an. Wird die Muffenkraft FM M4 Drehpunkt
infolge Drehzahlerhöhung vergrößert, so Δs für 7 und 9
drückt der Angleichhebel gegen die vorge- FM Muffenkraft
spannte Angleichfeder. Ist die Muffenkraft Fs Regelschieberweg
größer als die Federkraft der Angleichfeder,
wird der Angleichhebel (9) in Richtung 5 Hydraulisch betätigte Angleichung (HBA)
kW Nm mm3
Hub Arbeitsbereich
des LDA
Pe
Drehmoment Md
max. Einspritzmenge Qe
a
Leistung Pe
Bild 6
–– Saugmotor
Md
–– Ladermotor
b
Bild 7
æ UMK0368-1D
æ UMK0367-1D
a Laderbetrieb
b Saugbetrieb min–1 p1 p2 mbar
Oberseite des LDA ist die Ausgangsstellung punkt M1 eine Drehbewegung ausführt.
von Membrane und Verstellbolzen definiert. Durch die wirksame Zugkraft der Regelfeder
besteht zwischen Spannhebel, Umlenkhebel,
Arbeitsweise Abtaststift und Steuerkegel eine kraftschlüs-
Im unteren Drehzahlbereich reicht der vom sige Verbindung. Infolgedessen folgt der
Abgasturbolader erzeugte Ladedruck nicht Spannhebel der Drehbewegung des Umlenk-
aus, um die Federkraft zu überwinden. Die hebels, sodass Start- und Spannhebel eine
Membran befindet sich in der Ausgangsstel- Drehbewegung um ihren gemeinsamen
lung. Sobald der steigende Ladedruck pL auf Drehpunkt ausführen und den Regelschie-
die Membran wirkt, bewegt sich die Memb- ber in Richtung Mehrmenge verschieben.
ran und damit auch der Verstellbolzen mit Die Kraftstoffmenge wird somit der erhöh-
dem Steuerkegel entgegen der Federkraft der ten Luftmasse im Brennraum des Motors
Druckfeder nach unten. angepasst.
Bei dieser vertikalen Bewegung des Ver-
stellbolzens ändert der Abtaststift seine Lage,
wodurch der Umlenkhebel um seinen Dreh-
6
pL
7
5 8
4 9
M1 10
11
12
3 13
2 Bild 8
1 14 11 Regelfeder
15 12 Reglerdeckel
16 13 Umlenkhebel
14 Abtaststift
15 Einstellmutter
16 Einstellbolzen
17 Ladedruckanschluss
18 Membran
19 Druckfeder
10 Belüftung
11 Verstellbolzen
12 Steuerkegel
13 Einstellschraube für
Volllastmenge
14 Einstellhebel
æ UMK0364-1Y
15 Spannhebel
16 Starthebel
pL Ladedruck
M1 Drehpunkt für 3
174 Aufschaltgruppen für Verteilereinspritzpumpen Mechanische Anpassvorrichtungen
æ UMK1803Y
Aufschaltgruppen für Verteilereinspritzpumpen Mechanische Anpassvorrichtungen 175
1 2
9 10 11
Bild 10
11 Regelfeder
12 Reglermuffe
4 13 Spannhebel
14 Starthebel
15 Regelschieber
M2 16 Verteilerkolben
17 Reglerachse
7 8
18 Fliehgewicht
5 19 Pumpengehäuse
10 Kugel
æ UMK0369-1Y
11 Drehzahl-Verstell-
6 hebel
M2 Drehpunkt
für 3 und 4.