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2.844 Beschreibung HWPh Bd.

1, 838

Beschreibung
I. Die lateinische Bezeichnung ‹descriptio› hat bis
zum 17. Jh. erstens einen religiös-theologischen,
zweitens einen (daraus abgeleiteten) metaphysischen
und drittens einen methodologisch-naturwissenschaft-
lichen Sinn.
1. Der religiös-theologische Sinn erschließt sich
im Gedanken einer «descriptio divina», etwa in der
antiken Form, daß ein unendlicher Geist das Weltall
geordnet und beschrieben habe [1], die von den ersten
christlichen Apologeten dahin interpretiert wurde, daß
diese descriptio als Bewegung des unendlichen Gei-
stes selbst göttlicher Natur sei [2]. Seit dem Mittelal-
ter ist dann auch von einem «Buch der Natur» 
(s.d.) die Rede, und noch im 17. Jh. findet man in na-
turwissenschaftlichen Werken, den Ausdruck «de-
scriptiones divinae» [3]. – Dieser religiös-theologi-
sche Hintergrundmag auch bei der Entwicklung der
Schrift ursprünglich eine Rolle gepielt haben, wie
sich z.B. noch am rein sakralen Charakter der germa-
nischen Runenschrift zeigt.
2. Der metaphysische Sinn entstand durch Ab-
straktion von einem religiösen Inhalt dergestalt, daß
anstelle Gottes bzw. eines unendlichen Geistes die na-
tura agens als forma substantialis bzw. die natura
agens eines jeden einzelnen Dinges tritt. So ist bei
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AVERROES die Rede von einer «descriptio primae


perfectionis», welche die forma (substantialis) sei [4].
Im Physikkommentar von GROSSETESTE erfährt
diese dunkle Redeweise eine gewisse Aufhellung,
wenn es dort heißt: «natura agens habet per modum
aliquem descripta et formata in se naturalia fienda,
ipsa ergo descriptio et formatio in ipsa natura fienda-
rum rerum antequam fiant notitia naturae dicitur»
(Die natura agens hat die entstehenden Naturwesen
auf irgendeine Weise geformt und beschrieben in sich.
Diese Formung und Beschreibung der entstehenden
Dinge in der Natura selbst wird vor ihrer Entstehung
‹notitia naturae› genannt) [5]. Auch MOSES MAI-
MONIDES nimmt zu dieser Begriffsbildung Stellung
[6].
3. Während also der Begriff der descriptio, der in
der Antike als theologisch-religiöse Idee auftrat, im
Mittelalter vorwiegend unter metaphysisch-naturonto-
logischem Aspekt gesehen wurde, liegt der Schwer-
punkt in der Neuzeit auf seiner Entwicklung innerhalb
der Mathematik und der Naturwissenschaften. Hier
tritt B. sowohl als definitio genetica und implicativa
wie als definitio descriptiva auf. Die frühesten Bei-
spiele einer definitio genetica stellen die altpythago-
reische Definition von geraden und ungeraden Zahlen,
die sich in einem EPICHARM-Fragment findet [7],
sowie die Herstellung einer Quadratrix dar, d.h. einer
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bestimmten, einem Quadrat eingeschriebenen Kurve,


welche nach dem Zeugnis von PAPPUS Hippias von
Elis zu konstruieren gelehrt habe [8]. Auch PLA-
TONS Kreisdefinition [9] ist genetisch, ebenso dieje-
nige von Zahl als πλῆθος μονάδων bei ARISTOTE-
LES [10]. Gleichfalls genetisch sind manche Defini-
tionen von EUKLID, z.B. diejenige der Kugel, des
Zylinders und des Kegels. In der peripatetischen
Schrift Μηχανικά findet sich eine genetische Definiti-
on des Kreises besonderer Artung [11]. Sofern in
DIOPHANTS Arithmetik erstmalig Gleichungen ge-
löst werden, haben wir hier eine erste Form der defini-
tio implicativa, welche bei den Griechen ὅρος
ἐλλιπὴς ὁλοκλήρου ὁμοίου γένους (unvollkommene
Definition des Ganzen der gleichen Art) hieß und von
den Lateinern mit «definitio per indigentiam pleni ex
eodem genere» übersetzt wurde [12]. Erst seit der
Wiederentdeckung Diophants im 16. Jh. spielen sie
wieder eine wissenschaftsgeschichtliche Rolle. Seit
ARISTOTELES kennen wir die definitio descriptiva,
bei ihm als ὅρος διαιρετικός [13] später allgemein
mit ὅρος ὑπογραφικῆς bezeichnet. Sie definiert einen
Gegenstand durch die Angabe des Komplexes von Ei-
genschaften, welche getrennt auch anderen Dingen zu-
kommen, jedoch durch ihre eigentümliche Verbin-
dung bei einem bestimmten Ding dieses kennzeich-
nen. Die Stoiker nannten sie λόγος τυπωδῶς εἰσάγων
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εἰς τὰ πράγματα (eine Rede, die eine summarische


Übersicht über die Dinge gibt) [14]. Zoologie, Bota-
nik und Mineralogie sind ihre Hauptanwendungsge-
biete, und so finden sich – wenn auch oft weniger
exakt als von der Theorie gefordert – die Arten von
beschreibender Definition bei DIOSCURIDES und
PLINIUS. In der Mathematik – näherhin der Geome-
trie – wurden noch bis zum 17. Jh. Schemata ver-
wandt, welche die geometrischen Gegenstände auf
diese Weise zu definieren gestatteten [15]. Als eine
besondere Art dieser beschreibenden Definition kann
die sogenannte «Kennzeichnung» angesehen werden,
die zwar von Aristoteles selbst nicht als Definition
zugelassen wurde, jedoch schon im Mittelalter als
eine ihrer Arten galt [16]. Sie spielt in der Mathema-
tik eine besondere Rolle, sofern z.B. der Peripherie-
winkelsatz in diesem Sinne eindeutig den Kreis be-
stimmt. Eine weitere wissenschaftsgeschichtlich be-
deutende Art von beschreibender Definition entsteht
dadurch, daß man einen Gegenstand von seinem Rela-
tionsgefüge her zu bestimmen versucht. Diese Art
heißt bei den Griechen ὅρος κατὰ τὸ πρός τι und
wurde von den Lateinern mit «definitio secundum
quid» wiedergegeben [17]. In diesem Sinne ist z.B.
jedes einzelne Glied in einer genealogischen Zeu-
gungskette eindeutig bestimmt durch das Vater-Sohn-
Verhältnis. Alle genannten Arten, die, von MARIUS
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VICTORINUS systematisiert, über BOETHIUS und


ISIDOR VON SEVILLA dem Mittelalter überliefert
und vom Beginn der Neuzeit an weiterentwickelt wur-
den, waren entscheidend an der Bildung des neuzeitli-
chen B.-Begriffes der Naturwissenschaften beteiligt.
Diese Entwicklung der «definitiones minus aecura-
tae», wie sie in der ‹Logik von Port Royal› heißen
[18], begann schon durch die Zweiteilung der Defini-
tionen bei AVERROES und wurde besonders geför-
dert durch den neuzeitlichen Nominalismus, der die
Wesensdefinition immer mehr als wissenschaftliches
Instrument zurückdrängte und mit der Nominaldefini-
tion identifizierte, dagegen die genannten Arten an
deren Stelle setzte. Ein weiterer Faktor war die Artifi-
zierung der wissenschaftlichen Methode. Nachdem
ZABARELLA die Definition als bloßes «significans
quidditatis» angesehen hatte, war für GALILEI wie
schon für GUIDOBALDO del MONTE die Möglich-
keit gegeben, ein wichtiges Prinzip der naturwissen-
schaftlichen B. auszusprechen: die «künstlerische»
Freiheit der Definition hinsichtlich der ersten Benen-
nung von Elementen durch den Wissenschaftler
(«come artefice») und seine Gebundenheit an diese
Definition innerhalb ein und desselben Beweisverfah-
rens [19]. Der nominalistische Ansatz bei Zabarella
und seine Applikation durch Galilei hatte für die Ent-
wicklung des B.-Begriffes aus der antikmittelalterli-
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chen Definitionslehre zwei bedeutsame Folgen: 1. die


fortschreitende Aushöhlung und schließliche Aus-
schaltung der definitio essentialis, 2. die Einschrän-
kung bzw. Neubestimmung dessen, was man unter
Realdefinition zu verstehen hat, in Richtung auf die
definitio descriptiva hin. Bei PETRUS RAMUS [20],
der im Anschluß an Averroes zwei Arten, eine defini-
tio perfecta und imperfecta, unterscheidet und bei wel-
chem (wie bei Zabarella) die erstere bloß ein «symbo-
lum universale causae essentialis» darstellt, ist die de-
finitio imperfecta als «complexio propriorum» unter-
teilt in eine «definitio causalis» und eine solche «ex
accidentibus». Die Akzidentien sind die propria einer
Sache, für die man keine Ursache ihrer Erzeugung an-
geben konnte, so daß die definitio ex accidentibus in
Wirklichkeit nur eine B. von Phänomen bedeutet,
nicht aber wie die definitio causalis bzw. genetica
eine Erklärung der Sache bzw. des Phänomens durch
die Angabe der Elemente, aus welchen sie besteht,
und die Vorschrift, wie sie herzustellen sei. Indem die
definitio realis sich bereits seit HOBBES, der die
gleiche Unterscheidung trifft [21], auf die durch vor-
hergehende Analyse gewonnenen Elemente als causae
eines Körpers oder eines Phänomens und auf dessen
Konstruktion bezog, wurde sie allmählich zum B.-Be-
griff in naturwissenschaftlichem Sinne, insbesondere
seitdem sie seit LEIBNIZ mit der definitio descriptiva
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der erfahrbaren Eigenschaften verschmolz. Von nun


an bezog sich die B. auf die Erkenntnis einer Sache
aus der Analyse und der Herstellung aus ihren Ele-
menten aufgrundvorangegangener und nachfolgender
(verifizierender) observationes und experimenta. Bei
VICO (1708) heißt es daher, daß die neuere Physik,
vor allem von der Mechanik her, die ihr als Instru-
ment diene, sinnenfälligere Bilder der Ursachen be-
schreibe (sensibiliores causarum imagines describit)
als z.B. die B. von Zeiteinheiten mit astronomischen
Definitionen es sei, so daß bei ihm der B.-Begriff
erstmalig auf den Modellbegriff bezogen ist [22].
Nachdem bei CHR. WOLFF die sich seit Leibniz an-
bahnende Verschmelzung von definitio causalis bzw.
genetica und definitio realis beendet ist und bei ihm
die alte definitio descriptiva anstelle der ehemaligen
Nominaldefinition tritt [23], gehört zum Begriff der
naturwissenschaftlichen B.: 1. eine genaue Fixierung
der darin vorkommenden Begriffe (Nominaldefini-
tion); 2. eine reine Realdefinition als definitio de-
scriptiva im herkömmlichen Sinne a posteriori, worin
also von der empirischen Erforschung her der Gegen-
stand beschrieben wird; 3. eine genetisch-kausale Re-
aldefinition, welche eine Anweisung darstellt, aus
zuvor analysierten Elementen den Gegenstand (chemi-
schen Stoff oder physikalisches Phänomen) herzustel-
len, wobei durch die Herstellung eine Einsicht in die
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Konstitution des Gegenstandes gegeben wird. Bei


KEILL verlagert sich der Schwerpunkt auf die Empi-
rie: Er will die kausale Erklärung aus hypothetischen
Ursachen unbekannter Art durch einfache und voll-
kommene B. der Phänomene ersetzen [24]. Im allge-
meinen sind jedoch im 18. Jh. im Begriff der natur-
wissenschaftlichen B. die Momente der Konstruktion
und der Empirie vereinigt. In den ‹Institutiones
logicae› (1776) von HAVICHORST trägt er folgende
Züge: B. ist 1. Differentialdiagnose der Attribute von
Dingen, 2. Ätiologie dieser Attribute, 3. als Entde-
ckungsmethode die Regel, nach der aus vorher gege-
benen Elementen ein Phänomen oder ein Körper her-
gestellt werden kann. Mittels der B. wird u.a. von den
Naturforschern (a rerum naturalium indagatoribus)
ein genauerer Begriff eines unbekannten Objektes ge-
wonnen, und sie ist deshalb der Definition vorzuzie-
hen. Die genetische Definition als besondere Weise
der B. sei zu empfehlen, wenn darüber hinaus das
Warum der Eigenschaften einer Sache entdeckt wer-
den soll. Sie sei vorzüglich in der Mathematik, aber
auch in anderen Wissenschaften gebräuchlich, beson-
ders auch in der empirischen Psychologie, um die
mannigfachen Affekte bei Lebewesen, wie Eifer,
Lusttrieb, zu erklären. Auch sei sie üblich, wenn es
sich um die Herstellung einer Sache handelt. Hierzu
hatte Havichorst in einem allgemeinen Kapitel bereits
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gesagt: «definitio genetica recensere debet illa, ex qui-


bus res oritur, simulque modum quo ex illis oritur»
(Die genetische Definition muß alles angeben, aus
dem ein Ding entsteht, und gleichzeitig die Weise,
wie es daraus entsteht). In einem Scholion heißt es
dann: «definitio genetica ortum explicare potest
eorum, 1° quae a causis naturalibus, ut pluvia, nix,
grando; 2° quae ab arte, ut machinae; vel 3° quae a
causis naturalibus et simul ab arte producuntur, ut sal
qui coquitur, varii effectus chymici etc. hinc variae
sunt definitionis geneticae species» (Die definitio ge-
netica kann das Entstehen von dem erklären, was 1.
aus natürlichen Ursachen herrührt, wie Regen, Schnee
und Hagel, 2. was technisch hergestellt wird, wie die
Maschinen, oder 3. was aus natürlichen Ursachen mit
Hilfe der Kunst hervorgebracht wird, wie Salz, das
durch Abkochung entsteht, verschiedene chemische
Wirkungen usw. Von da her ergeben sich die ver-
schiedenen Arten der genetischen Definition) [25].
Wenn bereits bei WOLFF die definitio descriptiva
anstelle der damaligen Nominaldefinition die wesent-
lichsten Eigenschaften aufzählen soll und er dafür auf
Beobachtung und Experiment zurückgreifen muß,
durch welches die äußeren Bedingungen künstlich ab-
geändert werden, damit sich die Natur der Dinge
zeige, so gibt HAVICHORST sehr differenzierte
«leges speciales observationum artificosarum et expe-
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rimentorum» an. Neben einer Warnung vor leichtferti-


ger qualitativer Interpretation von Beobachtungen
wird Genauigkeit der Instrumente, der wissenschaftli-
chen Aufzeichnungen und Kontrollexperimente zu
verschiedenen Zeiten und unter verschiedenen Bedin-
gungen gefordert. Damit ist die Umwandlung der defi-
nitio descriptiva in den naturwissenschaftlichen
B.-Begriff vollzogen.
Anmerkungen.
[1] CICERO, De natura Deorum I, 26.
[2] MINUTIUS FELIX 19, 6.
[3] O. v. GUERICKE: Nova experimenta Magdeburgica, De-
dicatio (Amsterdam 1672).
[4] AVERROES, In De anima II Arist. c. 5.
[5] GROSSETESTE, In Phys. Arist.; vgl. A. C. CROMBIE:
Robert Grosseteste (1953) 56.
[6] MOSES MAIMONIDES, Führer der Unschlüssigen c. 28.
[7] EPICHARM bei DIELS Frg. 2.
[8] PAPPUS, SYLLOGE MATHEMATIKE.
[9] PLATON, Parm. 137 e–138 a.
[10] ARISTOTELES, Met. X, 1, 1053 a 30.

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[11] Mech. 848 a 6–10.


[12] ISIDOR VON SEVILLA, Etymologicae II, 25, 4.
[13] ARIST., Anal. post. 91 b 39.
[14] DIOG. LAERT. VII, 60.
[15] PETRUS RYFF: Quaestiones geometricae (Francoforti
1621).
[16] NIKEPHOROS BLEMMIDES, Epitome logica. MPG
142, 690ff.
[17] Vgl. Anm. [12].
[18] Logik von Port Royal II, 12.
[19] GALILEI, Ed. naz. 4, 631, 21ff.
[20] PETRUS RAMUS, Dialecticae libri (1555).
[21] HOBBES, De corpore I, 1 u. 6.
[22] G. VICO, De ratione studiorum nostri temporis c. 4.
[23] CHR. WOLFF: Logica (1728) § 41ff.
[24] J. KEILL: Introductio in veram physicam (1725) 15.
[25] A. HAVICHORST: lnstitutiones logicae (1776).
H. M. NOBIS

II. Auch in der weiteren Entwicklung des Begriffs

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wird B. in sehr verschiedener Bedeutung gebraucht:


1. B. ist a) seit der Etablierung der neuzeitlichen Na-
turwissenschaft als methodische Devise in Geltung.
Sie wird im Selbstverständnis der auf nominalistisch-
empiristischer und zugleich positivistischer Tradition
gründenden exakten Naturwissenschaft als deren
maßgebendes Verfahren angesehen und deklariert. b)
Sie wird als Devise desjenigen naturwissenschaftli-
chen Denkens propagiert, welches sich nicht auf no-
minalistischer, sondern auf morphologischer Ontolo-
gie gründet (Goethe, A. v. Humboldt, Schelling,
Hegel). c) B. (Deskription) wird von Dilthey, der das
beschreibende Verfahren als maßgebend für die gei-
steswissenschaftliche Psychologie im Unterschied zu
der naturwissenschaftlich «zergliedernden» Psycholo-
gie ansieht, zur Begründung der Geisteswissenschaf-
ten verwendet. d) Auf dem meist ungenannten Hinter-
grunde einer morphologischen Ontologie wird die B.
schließlich auch als philosophische Methode in der
phänomenologischen Schule theoretisch gefordert
und praktisch befolgt. – 2. Im Unterschied zu diesen
primär methodischen, an verschiedenartigen Erfah-
rungs- und Erscheinungsbegriffen orientierten pro-
grammatischen Erklärungen tritt das Prinzip der B.
auch in Weiterführung antiker und mittelalterlicher
Tradition in vorwiegend ontologischem Sinne auf.
Das Sein der seienden Dinge wird dann auf einen be-
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schreibenden Vollzug entweder Gottes oder der


menschlichen Vernunft zurück geführt.
1. – a) Die Karriere der positivistischen Devise der
B. beginnt mit der von den Wegbereitern der neuzeit-
lichen Naturwissenschaft einmütig anerkannten Er-
klärung, daß es der naturwissenschaftlichen Vernunft
nicht anstehe, das wahre und innere Wesen der natür-
lichen Substanzen erkennend durchdringen zu wollen
[1]. Das von ARISTOTELES als Gegenstand des Na-
turerkennens angesprochene «Wesen», welches als
selbständige Einheit vom erkennenden Verstände an-
erkannt zu werden beansprucht, wird jetzt entmachtet.
An die Stelle der Wesenserkenntnis tritt Wahrneh-
mung und Beobachtung des zunächst erscheinenden
Vielen, welches in eine Reihe zu ordnen und zu ver-
binden der Verstand als seine Aufgabe ansieht: Die-
ses auf nominalistischem Hintergrunde sich ausbil-
dende Verfahren wird als B., die sich mit dem «Äuße-
ren» der Erscheinungen zu befassen hat, bezeichnet
[2]. In einem engen Zusammenhang mit den auf die
B. abzielenden Erklärungen steht das bekannte Wort
NEWTONS: «hypotheses non fingo», durch welches
er zum Ausdruck bringen will, daß er sich nur an die
Erscheinungen und deren B. hält, es aber nicht auf die
den Gegenstand der «Hypothesen» abgebenden ersten
Ursachen (Wesen) dieser Erscheinungen abgesehen
hat, was doch nur Sache einer Fiktion wäre [3]. In
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dieser Richtung liegt auch die berühmte, maßgebend


gewordene positivistische Erklärung des Physikers
KIRCHHOFF, der es zunächst als Aufgabe der Me-
chanik ausgesprochen hat, «die in der Natur vor sich
gehenden Bewegungen zu beschreiben, und zwar
vollständig und auf die einfachste Weise zu beschrei-
ben». Seine nähere Erklärung zum Begriff der B. als
einer Kennzeichnung dessen, was «die Erscheinungen
sind, die stattfinden», hat später dazu geführt, daß das
B.-Prinzip nicht nur für die Mechanik, sondern für
alle Gebiete der exakten Naturwissenschaft als maß-
gebend angesehen wird [4]. Demgegenüber macht W.
WUNDT den Begriff ‹B.› für jede Wissenschaft gel-
tend und verknüpft ihn für «die möglichst vollständi-
ge Erkenntnis ihres Gegenstandes» mit dem Begriff
der Erklärung, die in Form des «erzählenden Urteils»
zu dem «beschreibenden» tritt. Das Postulat «der Be-
schränkung auf die reine B. der in der Wahrnehmung
gegebenen Tatsachen [ist] nicht nur undurchführbar,
sondern es steht mit der wirklichen Wissenschaft und
mit den Zwecken, die sich diese immer gestellt hat
und auch in Zukunft stellen wird, in Widerspruch»
[5]. Aus der weitverzweigten positivistischen Litera-
tur, in der die Devise des Beschreibens zur Sprache
kommt, sind z.B. zu nennen: E. MACH [6], M.
SCHLICK [7] und L. WITTGENSTEIN [8].
SCHLICK unterscheidet zwischen zwei Stufen der
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Naturerkenntnis, von denen er die erste ‹B.›, die zwei-


te ‹Erklärung› nennt. In Wahrheit handelt es sich
dabei um zwei verschiedene Stufen des «Beschrei-
bens», eine unvollkommenere und eine vollkomme-
nere. Im ersten Fall wird eine «Feststellung der Tatsa-
chen durch Worte oder Symbole» geleistet, die ange-
ben, «wie der beschriebene Tatbestand sich aus Ele-
menten zusammensetzt, deren jedes mit dem dafür üb-
lichen Symbol (Namen) bezeichnet wird». Die letztere
Stufe des Naturerkennens, die als ‹Erklärung› be-
zeichnet wird, bestehe darin, daß ein «der Natur-B.
dienendes Symbol (Begriff) durch eine Kombination
anderer auch sonst schon verwendeter Symbole ersetzt
wird» [8a]. In dieser Linie unterscheiden auch gegen-
wärtige Autoren zwischen entsprechenden Stufen des
Erkennens, wobei die B. Antwort gebe auf die Frage,
was der Fall ist oder der Fall war, während die Erklä-
rung angebe, warum es so und so ist oder warum es
so und so war [8b]. Zur B. gehören 1. Sätze von der
Form singulärer Urteile, welche über einzelne Phäno-
mene Aussagen machen, und 2. generelle bzw. uni-
verselle Urteile, welche «Gesetze» aussprechen und
die Form von Hypothesen haben. Die Leistung des
Beschreibens schließe nicht nur die Darstellung ein-
zelner Tatsachen, sondern auch die Verknüpfung des
Tatsächlichen zu gesetzlichen Zusammenhängen ein.
Die Erklärung bringt dagegen die begründende Funk-
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2.859 Beschreibung HWPh Bd. 1, 844

tion des Gesetzes ins Spiel: den Nachweis der Ableit-


barkeit eines beschreibenden Satzes aus Bedingungs-
sätzen, die ihm vorhergehen. So ist z.B. die Aussage,
daß jedesmal in zwölfeinhalb Stunden die Flut auf
den Ozeanen der Erde wiederkehre, Ausdruck für eine
Regelmäßigkeit. Hier kommt nur ein «Beschreiben»
in Frage, weil durch diese Aussage noch kein Grund
für die Wiederholung des Vorgangs angegeben wird.
Für die Erklärung müßte man eine gesetzliche Hypo-
these hinzuziehen, in deren Begründungszusammen-
hang z.B. die Stellung von Mond und Sonne zueinan-
der in eine begründende Beziehung zu den Höhen der
Flut usw. gebracht wird. Die Erklärung eines Vor-
gangs muß eine deduktive Ableitung eines solchen
Satzes, der ihn beschreibt, aus Gesetzen und Randbe-
dingungen leisten. Zum «explanans» gehören 1. allge-
meine Gesetzeshypothesen und 2. solche Sätze oder
Aussagen, welche die sogenannten «Antezedensbe-
dingungen» beschreiben, unter denen die Gesetzeshy-
pothesen im besonderen Fall gültig sind, so daß die
erklärende Ableitung des «explanandum» möglich
wird.
b) Auf einem anderen Hintergrunde entwickelt z.B.
GOETHE sein methodisches Programm der B. Zu-
grunde liegt die ontologisch-ästhetische Auffassung,
daß die uns begegnenden Erscheinungen als Ergebnis
der Gestalten hervorbringenden Natur (natura natu-
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2.860 Beschreibung HWPh Bd. 1, 844

rans) begriffen werden müssen. Die erscheinenden


Gestalten werden insofern als Gegenstand des Be-
schreibens angesehen, als sie das innere Wesen äußer-
lich sichtbar machen. Beschreiben wird als Teilneh-
men an der Produktion der Natur verstanden [9]. Be-
schreiben ist also für Goethe nicht nominalistisch das
Verfahren des Registrierens vieler Beobachtungen,
sondern der verstehende Mitvollzug mit der die Ge-
stalten produzierenden Natur. So ist es ein mit New-
ton wörtlich gleichlautender, doch anders zu verste-
hender Gegensatz, den Goethe zwischen dem Verfah-
ren des Beschreibens und dem Hypothesen bildenden
Verstände des exakten Denkens zur Sprache bringt.
Mit der Goetheschen Auffassung verwandt ist z.B. die
B.- und Darstellungskonzeption A. v. HUM-
BOLDTS, bei dem von «physischer Erd-B.», vom
«Naturgemälde», das er liefern wolle, die Rede ist.
Der höchste Zweck der physischen Erd-B. sei die Er-
forschung des gemeinsamen und des «inneren Zusam-
menhanges in den tellurischen Erscheinungen» [10].
Geographen wie etwa F. RATZEL und andere sind
dieser Devise Humboldts gefolgt [11]. Der der Schel-
lingschen Naturphilosophie nahestehende Physiologe
J. MÜLLER propagiert ebenso im Sinne Goethes das
Verfahren der B. [12]. Auch der gebräuchliche Titel
«beschreibende Naturwissenschaft» macht von einem
Begriff der B. Gebrauch, der die metaphysische Kon-
HWPh: Historisches Wörterbuch der Philosophie
2.861 Beschreibung HWPh Bd. 1, 844

zeption der Gestalten hervorbringenden Natur zum


Grunde hat.
c) Wenn W. DILTHEY für die geisteswissen-
schaftliche Psychologie das Verfahren des Beschrei-
bens in Anspruch nimmt, dann folgt er einer von ihm
selbst ignorierten Ontologie, die der Konzeption Goe-
thes von der bildenden Natur gemäß ist. Nur sind es
geistige Gestalten, die Dilthey der inneren Erfahrung
anheimstellt und zum Gegenstand des Beschreibens
werden läßt. Die Situation der Naturwissenschaften
beurteilt Dilthey vom nominalistisch-positivistischen
Standpunkt aus, wenn er die B. als das der Geistes-
wissenschaft zugehörige, die Hypothesenbildung da-
gegen als das der Naturwissenschaft angemessene
Verfahren angibt. Es gehe in der exakten Naturwis-
senschaft darum, «Erklärungen» zu finden, d.h. Ursa-
chen für die Erscheinungen anzugeben, wobei die
Regel der Kausalität bestimmend sei. Nach dieser
Regel konstruiere der Verstand eine Kette aufeinan-
derfolgender und einander bedingender Erscheinun-
gen. Demgegenüber stellt Dilthey «den Anspruch» der
Geisteswissenschaften fest, die geistigen Erscheinun-
gen als Realität selbst aufzufassen und zu «beschrei-
ben». Die geisteswissenschaftlichen Tatsachen treten
«von innen» als Realität und als ein lebendiger Zu-
sammenhang originaliter auf [13]. Wer die Charaktere
des Geistes beschreibt, befaßt sich nicht mit Abbil-
HWPh: Historisches Wörterbuch der Philosophie
2.862 Beschreibung HWPh Bd. 1, 845

dern der «Sachen», sondern mit den Sachen selbst. Er


redet der B. eines «Zusammenhanges» das Wort,
«welcher ursprünglich und immer als das Leben
selbst gegeben ist».
d) Zum Rang einer philosophischen Methode wird
die B. in der Phänomenologie E. HUSSERLS [14]
und seiner Nachfolger erhoben. Es scheint auch bei
Husserl ein aristotelisches Erbe in der Weise zur Gel-
tung zu kommen, daß er seinen Begriff von B. am
Prinzip der Gestalt (morphe) und des Wesens orien-
tiert. Die Phänomenologie habe die B. als ihr Verfah-
ren zu wählen, etwa im Gegensatz zur Geometrie,
welche deduktiv vorgeht. Husserl spricht von den
«fundamentalen und noch ungelösten Problemen einer
prinzipiellen Klärung des Verhältnisses von B. mit
ihren deskriptiven Begriffen» und z.B. «geometrisch-
eindeutiger, exakter Bestimmung» mit ihren «Idealbe-
griffen». Der Geometer bilde keine «morphologischen
Begriffe» von «vagen Gestalttypen» aus, er arbeite
mit «Ideal-Begriffen», die etwas ausdrücken, was
«man nicht sehen kann». Die philosophische Deskrip-
tion aber habe den in den Erscheinungen mitgegebe-
nen Verlauf der Charaktere des Wesens deutlich zu
machen. M. MERLEAU-PONTY [15] verbindet Hus-
serlsche mit Diltheyschen Ansätzen der Deskription,
wenn er es z.B. als die Aufgabe der Philosophie hin-
stellt, die Wahrnehmung nicht bloß zu «erklären»,
HWPh: Historisches Wörterbuch der Philosophie
2.863 Beschreibung HWPh Bd. 1, 845

sondern sich auf das Geschehen des Wahrnehmens


einzulassen und es zu verstehen. Daraus ergebe sich
dann das Verfahren der B. der Wahrnehmungsge-
schichte. Das beschreibende Verfahren gehe von der
Voraussetzung aus, daß alle Faktoren, die bei der
Wahrnehmung mitspielen, sprachlichen Charakters
seien und daß nicht Kausalität, sondern ein Motivzu-
sammenhang zum Leitfaden der B. gewählt werden
müsse.
2. Die phänomenologische Konzeption der B. muß
kraft ihres ontologischen Einschlags zugleich auch als
eine Aufnahme und Fortführung der ontologischen
Tradition des B.-Prinzips angesehen werden. In theo-
logischer Version kommt die Ontologie der B. darin
zum Ausdruck, daß Gott als Architekt die Welt und
deren Figuren im Akt eines entwerfenden Vorzeich-
nens geschaffen hat. Dann sind die Gestalt- und Be-
wegungsfiguren, die sich in der Natur finden, Aus-
druck des zeichnend-beschreibenden Entwurfs der
Welt: Die Natur ist ein Buch, welches Gott durch die
B. von Grundcharakteren geschrieben hat. Dabei
kommt es darauf an, dieses Buch der Natur dadurch
zu verstehen, daß der Mensch die Schreibbewegungen
Gottes nachvollzieht. Auf diese Weise ergibt sich die
Konzeption einer apriorischen B.: LEIBNIZ erklärt,
daß die Vernunft eine solche Bewegung des Beschrei-
bens vollziehe, wenn sie die geometrischen Buchsta-
HWPh: Historisches Wörterbuch der Philosophie
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ben des Buches der Natur verfolge [16]. KANT ver-


setzt in seinem transzendentalphilosophischen An-
satz den Verstand in die Rolle des Architekten, der
durch apriorische konstruktive Entwürfe den ontologi-
schen Charakter beschreibt, der die Sachen zu Gegen-
ständen möglicher Erfahrung macht. Indem er z.B. die
geometrischen Figuren a priori konstruiert, schreibt er
die Spuren vor, denen eine Sache (res) folgen muß,
wenn sie objektive Realität soll beanspruchen können
[17]. In diesem Sinne nennt er das transzendentale
Schema ein «Monogramm» der Einbildungskraft. In
unserem Bewußtsein ist nach Kant ein Ingenieur am
Werke, der die Figuren möglicher seiender Dinge in
einer ursprünglichen Bewegung seiner Hand zeichnet
und dadurch die reine «B. eines Raumes» vollzieht
[18]. In der Nachfolge Kants entwickelt SCHEL-
LING den philosophischen B.-Begriff unter dem
Namen «Darstellung» vom absoluten Standpunkt aus
weiter. Sein Begriff der philosophischen Konstruktion
im Zeichen der intellektuellen Anschauung gehört in
den Kreis des B.-Prinzips. Auch der Terminus «De-
monstration» gewinnt in diesem Zusammenhang als
ein beschreibendes Vorzeigen der erscheinenden Idee
Bedeutung. Die Natur wird eine Art von Sprache und
Schrift der Vernunft [19]. In der geschichtlichen
Reihe der Gestalten des Bewußtseins, die HEGEL in
der ‹Phänomenologie des Geistes› dialektisch ausein-
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ander hervorgehen läßt und darstellend beschreibt,


findet auch der der exakten Naturwissenschaft ange-
hörende empiristische B.-Begriff eine Stelle: Beob-
achten und Beschreiben erfassen nur das oberflächlich
Sinnliche der Dinge, ohne es zum Allgemeinen in Be-
ziehung zu setzen; die Objekte werden in ihrer «Ver-
einzelung» belassen [20].
Anmerkungen.
[1] G. GALILEI, Le Opere, Ed. naz. (Florenz 1890–1909,
Neudruck 1964–1966) 5, 187; vgl. hierzu R. COTES: Einlei-
tung zu I. NEWTON: Philos. nat. princ. math. (Cambridge
21713); F. KAULBACH: Der philosophische Begriff der Be-
wegung (1965) 31ff.
[2] J. KEILL: Introductio ad veram physicam (London 1702)
zus. mit: Introductio ad veram astronomiam (Leiden 1725)
15f.; vgl. J. FREIND: Praelectionum chymicarum vindiciae, in:
Philos. transactions of the Royal Society, abridged and dis-
posed under general heads 5 (London 1749) 429ff.
[3] I. NEWTON: Philos. nat. princ. math. III, scholium genera-
le (Genf 1739–1742) III/2, 676.
[4] G. KIRCHHOFF: Vorles. über math. Physik 1: Mechanik
(1876) Vorrede III.
[5] W. WUNDT: System, der Philos. (31907) 1, 12. 38; Logik
(31906–1908) 1, 172ff.; 2, 90ff. 302f. 366ff.
[6] E. MACH: Populärwiss. Vorles. (41910) 411–427: B. und
Erklärung; vgl. H. DINGLER: Die Grundlagen der Physik
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(21923) 223f.
[7] M. SCHLICK: Grundzüge der Naturphilos., hg. HOLLIT-
SCHER/RAUSCHER (Wien 1948) 14ff.; Allgemeine Er-
kenntnislehre (21925) 86.
[8] L. WITTGENSTEIN: Tagebücher 1914 bis 1918. Schrif-
ten (1960) 173.
[8a] SCHLICK, a.a.O. [7] 14f.
[8b] K. ADJUKIEWITZ: Abriß der Logik (1958) 179; C. G.
HEMPEL und P. OPPENHEIM: The logic of explanation, in:
Reading in the philos. of sci., hg. FEIGEL/BROADBECK
(1953) 319; W. STEGMÜLLER: Probleme und Resultate der
Wiss.-Theorie 1: Wiss. Erklärung u. Begründung (1969); R.
WOHLGENANNT: Was ist Wiss.? (1969) 76.
[9] Vgl. F. KAULBACH: Philos. der B. (1968) 332–345.
[10] A. von HUMBOLDT: Kosmos. Entwurf einer physischen
Welt-B. 1 (1845).
[11] F. RATZEL: Über Naturschilderung (1904).
[12] J. MÜLLER: Von dem Bedürfnis der Physiol. nach einer
philos. Naturbetrachtung (Bonner Antrittsvorles. 19. 10.
1824), in: A. MEYER-ABICH: Biol. der Goethezeit (1949)
256ff.
[13] W. DILTHEY: Ideen über eine beschreibende und zer-
gliedernde Psychol. Schriften 5 (21957) 139ff.
[14] E. HUSSERL: Ideen zu einer reinen Phänomenol. und
phänomenol. Philos. 1, §§ 73f. Husserliana 3 (Den Haag
HWPh: Historisches Wörterbuch der Philosophie
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1950) 168ff.
[15] M. MERLEAU-PONTY: Phénoménol. de la perception
(Paris 1945) 46ff.
[16] LEIBNIZ, Nouveaux Essais IV, 11, § 14. Akad.-A. 6,
446f.
[17] Vgl. F. KAULBACH: Schema, Bild und Modell nach den
Voraussetzungen des Kantischen Denkens. Stud. gen. 8
(1965) 465; Philos. der B. (1968) 250f.
[18] KANT, KrV B 155; vgl. Logik § 105. Akad.-A. 9, 142f.
[19] F. W. J. SCHELLING, Werke, hg. K. F. A. SCHELLING
5, 252f.; 3, 274f.
[20] HEGEL: Phänomenol. des Geistes. Werke, hg. GLOCK-
NER 2, 192ff.
Literaturhinweise. M. DESSOIR: Anschauung und B.
Ein Beitrag zur Ästhetik. Arch. systemat. Philos. 10 (1904)
20–65. – A. HOCHSTETTER-PREYER: Das Beschreiben
(1916). – E. CASSIRER: Das Erkenntnisproblem in der Phi-
los. und Wiss. der neueren Zeit (31922) bes. Bde. 1 u. 2. –
HEINRICH BARTH: Philos. der Erscheinung 1 (1947,
21966); 2 (1959). – B. RUSSELL: Human knowledge (Lon-
don 1948). – L. GABRIEL: Integrale Logik. Z. philos. Forsch.
10 (1956) 44–62. – F. KAULBACH: Der philos. Begriff der
Bewegung. (1965); Der Begriff des Charakters in der Philos.
von Leibniz. Kantstudien 57 (1966) 126–141; Philos. der B.
(1968). – J. DERBOLAV: Dilthey und das Problem der Ge-
schichtlichkeit (1966) 189ff. – H. GLOCKNER: Gegenständ-
lichkeit und Freiheit (1966) 2 Bde. – E. HEINTEL: Der Be-
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griff der Erscheinung bei Leibniz. Z. philos. Forsch. 20 (1966)


397–420.
F. KAULBACH

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