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FRANCOIS VILLON GEDICHTE

NACHGEDICHTET VON TORSTEN SCHWANKE

AUS DEM KLEINEN TESTAMENT

Geboren wurde Gottes Kind,


Der sich ins Fleisch der Menschheit schreibt.
Die Wölfe nähren sich vom Wind,
Und jeder in der Hütte bleibt,
Im Froste will beim Feuer sein.
Da sang ich so, daß mir zerbrach
Der Kerker meiner Liebespein,
Die dauernd mir mein Herz zerstach.

So wollt ich singen, war bereit,


Da sah ich Die vor Augen sachte,
Die mich dem Untergang geweiht,
Obwohls ihr keinen Vorteil brachte.
Ich klag mein Leid dem Himmelreich
Und den Eroten als ein Sünder.
Daß Gott sie strafe und zugleich
Mir meine Liebesleiden linder!

Wollt mich zur Gunst von süßen Blicken


Und anmutvollem Antlitz wenden,
Die mit verrätrischem Entzücken
Durchbohrten dornig meine Lenden -
Treuloseste treuloser Frauen!
Kein Beistand mir in schweren Tagen!
Will andre Felder nun bebauen
Und stempelnd andre Münzen schlagen!

Die Blicke weihten ihre Huld


Hartherzig-treueloser Maid,
Die will, daß ohne meine Schuld
Ich bitterliches Sterben leid,
Nach dem Befehle jener Bösen
Gar nicht mehr leb! Darum ich flieh!
Sie will die Lötverbindung lösen,
Erhören meine Seufzer nie!

Der, welche Drohung niedersenkt,


Ists besser, glaub ich, zu entfliehen.
Anger! dahin will ich nun ziehen,
Da sie mir ihre Gunst nicht schenkt,
Nicht halb mir und nicht ganz mir hin
Will geben mit der Seele sich.
Ein Märtyrer der Liebe bin,
Ein Heiliger der Liebe ich!
Das Abschiedsschreiben schmerzt die Hand,
Doch muß ich fort von ihren Locken,
Das weiß mein törichter Verstand,
Kein Faden sonst ist auf dem Rocken.
In ganz Boulogne ist kein Knecht
Wie ich so kraftlos und betört.
Dies Lebensspiel ist schlimm und schlecht.
Daß Gott mein Flehen doch erhört!

AUS DEM GROSSEN TESTAMENT

Ich bete hier zu Gottes Sohn,


An den ich mich im Elend hängte.
Mein Beten bringe mir den Lohn
Durch den, der Leib und Seele schenkte,
Der mich bewahrt vor Leid und Haue
Und meinen Leib befreite gnädig:
Lob Ihm und Unsrer Lieben Fraue!
Und Ehre Frankreichs gutem König!

Gott schenk ihm Jakobs Heil zum Lohn


Und Herrlichkeit des Salomon -
Nicht mehr der Ehre ihn erfreue,
Er hat genug, bei meiner Treue -
Auf dieser Erde ödem Lehm
In aller Breite, aller Länge:
Daß seiner jedermann gedenke!
Ein Alter wie Methusalem!

Nach Tränen, Klagesang vom Herzen


Und dem Geseufz der Menschenzungen
Und Angst und Pein und Not und Schmerzen
Und Mühsal, schweren Wanderungen:
Hat Leiden mir den Sinn erschlossen,
Ein Leid, das spitze Dornen zierte,
Mehr als des Averroes Glossen,
Der Aristoteles glossierte.

In Trübsal, wie ich sagen muß,


Zog ärmlich ich auf meinen Wegen.
Doch Gott, der einst bei Emmaus
Den Wandrern spendete den Segen,
Wies eine schöne Stadt als Ziel,
Die Hoffnung für die Gotteskinder!
Wie schwer die Sünden und wie viel,
Gott haßt nur die verstockten Sünder.

Ich bin ein Sünder, zugegeben,


Doch Gott will nicht der Seele Tod.
Ich soll mich bessern, ehrsam leben,
Die Sünde fliehen wie die Not.
Und wenn die Sünde auch mich drückt,
Gott spendet das Erbarmen sein,
Und wenn mich mein Gewissen zwickt,
Schenkt er aus Gnade mir Verzeihn.

Wenn im Roman der Rose steht


Geschrieben von der werten Tugend,
Man soll, wie der Poet gesteht,
Dem jungen Herz verzeihn die Jugend,
Ward es in Ehren alt an Tagen,
Will ich ihn einen Seher nennen.
Die aber, die mich heut verklagen,
Wolln meine Reife nicht erkennen.

Der Jugend meine Buß und Klage!


Ich wollte mich an Lüsten weiden
Bis zum Beginn der späten Tage.
Verschwiegen hat sie mir ihr Scheiden.
Sie ist zu Fuß nicht fortgezogen
Und nicht zu Roß aus meinem Blick.
Ganz plötzlich ist sie fortgeflogen
Und ließ mir kein Geschenk zurück.

Dem Wort des Weisen hielt ich Treue,


Vertrauen schenkte ich dem Mann,
Dies war sein Wort: Mein Sohn, erfreue
In deiner Jugend dich! - Sodann
Serviert er eine andre Torte:
Der Jugend Zeit mit Sang und Tanz
(So lauten seine weisen Worte)
Sind Täuschung nur und Ignoranz!

Die Freunde mit den treuen Herzen


Gegangen sind an welchen Ort?
Wir wollten singen, wollten Scherzen,
Warn frohgemut bei Werk und Wort.
Wohin? Die macht der Tod nun süß,
Die Würmer durch die Glieder wandern.
Den Einen sei das Paradies -
Und Jesus Christus helf den Andern!

Ich gleich nicht einem Engelssohne,


Das weiß ich wohl, der eine Krone
Mit einem Sterne trägt aus Jade.
Es starb mein Vater - Gott ihm gnade!
Sein Leib ruht unterm Steine, schau;
Wegsterben wird die Mutter mir
(Es schwante schon der armen Frau),
Auch ich bleib nicht mehr lange hier.

Ob Paris stirbt, ob Helena,


Mit Qualen naht das Sterben allen.
Er atmet schwer und röchelt, ja,
Am Herzen platzen ihm die Gallen,
Dann schwitzt er Schweiß, den Gott nur kannte,
Und niemand lindert seine Pein,
Und Kinder nicht und nicht Verwandte
Und niemand möchte Zeuge sein.

Da zittert der, der lebenssatt,


Es schwellen an die blauen Venen,
Das Fleisch wird schlaff und welk und matt,
Die Muskeln krampfen sich und Sehnen.
Du Leib der Fraue, voller Hulden,
So schön, so herrlich und so weich,
Mußt du auch dieses Los erdulden?
- Fahr gleich du auf zum Himmelreich!

Mein Herz wird schwach, das müßt ihr wissen,


Zum Sprechen ist zu müd der Mund.
Firmin, setz nah dich an mein Kissen,
Daß niemand mich belausche, und
Nimm Feder und Papier und Tinte
Und was ich sage, schreib geschwinde,
Berühmt mach meines Geistes Sinn!
Und dies ist also der Beginn.

Bei Gott dem Einen, meinem Vater,


Beim göttlichen Mariensohn,
Der eines Wesens mit dem Vater,
Gott wie der Geist, in Einem Thron!
Erlöst hat Adam Gottes Sohn,
Vom Sündenfall erhebt der Retter!
Und dem, der glaubt, dem wird ein Lohn;
Und Tote werden kleine Götter!

Mit Leib und Seel zum Tod gefahren


Und in ein ewiges Verdammen,
Der Leib verfault, die Seel in Flammen,
Wes Standes sie auch immer waren.
Doch nicht vergleichbar uns, den Sündern,
Gehts Patriarchen und Propheten,
Heiß wird es ihnen nicht am Hintern,
Da hätt ich wahrlich mir verbeten.

Im Namen Gottes - Lob gespendet


Sei seiner Mutter, Ruhm und Ehren!
Sei sündelos dies Werk beendet,
Bin ich gleich dünner als Chimären.
Und litt ich nie an Eintagsfieber,
So dank ich dies des Himmels Huld.
Von anderm Kummer schweig ich lieber.
Vergebe Gott mir meine Schuld!
Mit meiner Seele himmelblau
Beschenk ich die Dreifaltigkeit,
Empfehl sie Unsrer Lieben Frau,
Dem Becher göttlicher Herrlichkeit!
Ich bitte gnadenreiche Liebe
(Und alle Engel, die da singen)
Daß meine Spende sie beliebe
Hinan zu Gottes Thron zu bringen.

MARIEN-BALLADE

Terrestrische Regentin! Himmelskönigin!


Die über dem Inferno steht als Kaiserin!
Erheb mich Christenweib zu deinen Engelschören
Und laß du zu den Auserwählten mich gehören.
Daß ich auf Erden so verdienstlos, das vergesse;
Doch deine Gaben, Dame, himmlische Maitresse,
Sind größer noch als alle meine Schuld und Fehle.
Und ohne deine Gunst verdient siich keine Seele
Und wird kein Menschengeist das Reich der Himmel erben.
Marie! das glaube ich in Leben und in Sterben!

Sag deinem Sohne, ihm gehört mein ganzes Leben,


Er möge alle meine Sünden mir vergeben,
Sei gnädig mir, wie er Ägyptiaca war
Und wie dem Theophil, dem schlimmen Priester gar,
Der (Dank sei dir) sein Leben in der Gnade endet,
Obwohl er, wie man sagt, dem Satan sich verpfändet.
Beschütze du mich, daß ich solches niemals tu,
Immaculata, die du einst getragen, du,
Den Leib des Herrn, der sich uns spendet unterm Brot:
Das glaube ich fürwahr in Leben und in Tod!

Ich bin ein armes altes Weib nur, welches gar


Nichts weiß und niemals fromme Bücher lesen konnte.
Ich seh nur in der Kirche angemalt so klar
Den Himmel, goldne Harfen bis zum Horizonte,
Die Hölle auch, die Sünder in der pechgefüllten Tonne;
Das eine macht mir Angst, das andre schafft mir Wonne!
Himmlische Göttin! laß mich Seligkeit empfinden!
In deinen Mantel sich die armen Seelen winden!
Wahrhaftig seien wir, voll Mut und voll Vertrauen:
Im Leben glaubend, will ich sterbend Jesus schauen!

Sehr liebe Jungfrau, die du da in deiner Lende


Christus getragen, König bis ans Zeitenende,
Hat sich der Menschheit anvertraut als Bräutigam,
Wohl gar den Himmel ließ und zu den Sündern kam,
Ach, ob auch seiner Jugend hat das Kreuz gedroht,
Nun ist er, Morgenstern aus dir, dem Morgenrot,
Kein anderer als Herr und Gott, des Lebens Brot:
Er ist mein Glaube wie im Leben so im Tod!

VILLONS KLEINES TESTAMENT

Mehr entschlossen ist er zu diesem, insofern


Als seine Frau ist völlig herzlos. Er ruft an
Die Götter, die es zu nehmen Es betrifft
Die Rache, er fordert Amor zu Hilfe.

Von all der angenehmen Vergangenheit nur Erinnerungen


Bleiben übrig; deshalb jetzt muß er pflanzen neu
Samen und einige neue Stellen finden.
Um zu entkommen aus ihrer Grausamkeit, die tötet
Ihn, muss er fliegen.

Er wird nach Angers gehen. Er stirbt


Ihr zuliebe, obwohl seine Glieder ganz
Klingen; und unter denen zu verehrenden
Gemarterten Heiligen der Liebe!
Er verfügt über mehr Sprüche in die gleiche Richtung,
Mit einem Gebet zu Gott um Erbarmen.

Da er nie wieder zurückkehren kann,


Macht er diesen Willen.

Im Namen der Dreifaltigkeit und der Jungfrau


Er geht zu seinem Adoptivvater, Meister
Guillaume Villon, seinem schönen Namen und seinem
Amourösen Lager.
Der Frau, die ihn so grausam benutzt hat,
Hinterlässt er sein totes Herz, betet zu Gott,
Er möge ihr vergeben!

Er hinterlässt sein krummes Schwert aus Stahl


Meister Ythier, Kaufmann, dass er bekomme
Es vom Pfand, wo es liegt verpfändet für
Acht Taler, und soll es Jehan le Cornu geben.

Er hinterlässt Amant (einem Säufer) zur Heiligung


Das Tavernen-Maultier und das Weiße Ross;
Blaru seine Diamanten und das Gestreifte Ass
(Die Taverne); und die Decretalien, die beginnen
Omnis utriusque seacus, den Priestern.

Jehan Tronne, dem Metzger, er hinterlässt


Seine fetten Schafe und einen Fliegenwedel, zu wischen
Die Fliegen von seinem dubiosen Rindfleisch. Wenn
Der Mann, der die Schafe in der Pflege hat,
Sie nicht aufgibt, soll er erdrosselt werden.

Dem Meister Robert Vallee (Verkäufer im Par-


Lament) er seine Hose vermacht, dass die
Seine Geliebte kleide, Je-
Hanneton de Millieres, etwas respektabler.

Auch dem Meister Robert Vallee er bewahrt


Seine Art der Erinnerung, um aufzuhelfen
Biance seinem Mangel an Gehirn.

Auch fleht er, seine Erben zu verkaufen,


Um vom gleichen Robert Vallee zu kaufen
Den kleinen Laden in der Nähe von Saint-Jacques,
Dass er möge in der Lage sein, zu leben.

Item. Er hinterlässt seine Handschuhe und seine Seiden-


Kapuze seinem Freund, Jacques Cardon,
Auch für ihn jeden Tag eine fette
Gans oder Kapaun; auch ein Bottich mit Weißwein
Und zwei Klagen, dass er werde
Zu fett auch die Eicheln finden!
Item. Er hinterlässt drei Hunde dem Rene de
Montigny (der gleiche Rene war einer seiner
Komplizen in schlechtem Tun; er wurde gehängt
Wegen eines Sakrilegs) und hundert Franken
Jehan Raguyer (einem der Sergeanten der
Propstei von Paris).

Item. Dem Seigneur de Grigny (einem


Seiner Gefährten, einem Falschmünzer) hinterlässt er
Das Schloss von Nygon (eine alte Turmruine, wo
Diebe sich verbergen, in der Nähe von Paris,
Und durch den Fluss zu erreichen) und sechs Hunde,
Mehr als Montigny hat; auch der Bicetre und
Dem Bösewicht Chan drei Schläge von einer Geißel
Und Gefängnis auf Lebenszeit.

Er hinterlässt die Abreuvoir Popin


Dem Jacques Raguyer und die Reihe seiner Zähne
Der Pomme du Pin.

Item. Dem Maistre Jehan Mautainct und


Dem Maistre Pierre Basannier, „le gre du seigneur“,
Die bestraften sein Verbrechen, und Fournier
(Dem Leutnant der Kriminalbehörde
Von Paris) das Leder, das zu Villon gehörte,
Das liegt im Korb und ist bereit
Zu Mützen und Schuhen.

Item. Dem Kapitän der Wache einen


Helm (einen geschlossenen Helm,
Mit dem man nichts sehen konnte),
Und seinen Männern, die immer sind
Auf der Suche nach Dieben,
Hinterlässt er zwei Rubine:.
La Lanterne und La Pierre-au-Let.

Dem Händler Perrenet, sonst


Der Bastard de la Barre genannt, er hinterlässt
Drei Ballen aus Stroh, ein Bett zu machen für
Seine amourösen Begegnungen.
Dem Jehan le Loup und dem Casin Chollet
(Enten-Dieben) er vermacht eine Ente, gefangen
Wie früher in dem Graben von Paris; auch einen Mönchs-
Bademantel, Holz, Holzkohle, Speck, Erbsen und seine
Alten Stiefel, sein Gewand, ihre Beute zu verstecken.

Dieser Vers könnte scheinen, allein zu stehen, wie


Ein Engel auf einer Maskerade, wär es nicht, dass er
Wird nun als seine Ironie geglaubt. Er spricht von
Drei armen Kindern, nackt wie Würmer. Er
Wünscht ihnen zumindest Kleider bis
Der Winter ist vorbei.

Er gibt die Namen der Kinder an,


Ihnen jeweils einen Teil seiner Waren zu hinterlassen,
Oder vier Frlancs. Nach den jüngsten Kommentatoren
Waren diese armen Kinder, in der Realität,
Drei der reichsten Geldverleiher von Paris.

An einige schlechte Schriftsteller hinterlässt er sein


Vorschlagsrecht an der Universität,
Von der Liebe zitiert, und er sieht, wie sie ganz
Nackt sind. (Ironie.)

Er gibt ihre Namen an und vermacht


Ihnen die Miete des Maison Guillot
Gueuldry (des Prangers).

Auch das Haus in der Rue Saint Antoine


(Die Bastille), den Stock, mit dem die Gefangenen
Wurden geschlagen und einen täglich Topf
Seines Urins, auch seine Spiegel, und die guten
Gnaden des Aufsehers.

Den Krankenhäusern hinterlässt er seine Vorhänge,


Aus Spinnweben. Den Vagabunden,
Die schlafen unter den Ständen der Metzger, jeweils
Einen Schlag aufs Auge und Macht zu zittern.

Und dass sie jammern und betteln mit Erfolg


(Die blauen Augen sind zweifellos ein Teil
Seiner Verkleidung). Siehe Hugos Beschreibung
Des Cour des Miracles.

Seinem Barbier hinterlässt er das Schnittgut


Seiner Haare, ohne Abzüge; seinem
Schuster alle seine alten Stiefel;
Seinem Schneider seinen alten Kleider.

Den Bettelorden, den Töchtern


Gottes und den Beginen er Kapaunen hinterlässt
Und fette Hähnchen und grenzenlos Brot, auf dass sie
Verstehen, auch weiterhin zu predigen
Die fünfzehn Zeichen. (Die Bettelorden
Erfanden fünfzehn Zeichen, oder Wunderkinder,
Das letzte Urteil vorhersagend.)

Item. Er hinterlässt das Mortier d'Or (das


Berühmteste Lebensmittelgeschäft in Paris
Hatte als Zeichen einen goldenen Mörser;
Jedes Haus in Paris hatte ein Zeichen,
Es zu unterscheiden, bevor
Die Hausnummern entdeckt wurden) dem
Jehan, dem Krämer von la Garde. Auch die
Wette von Sainct-Mor als gibt es als ein Pfund
Seines Senfes dazu; siehe das Große Testament.

Er geht zu Mairebeuf und zu Nicolas de


Louvieulx, jedem die Schale eines Eies
Ziemlich voll mit Francs und Cent (mit vielem gefüllt
Würde er meinen). Und er gibt Pierre de
Ronseville, dem Gouverneur von Gouvieulx, die ganzen
Cents, die die Fürsten bezahlt, die den Ort besuchen, um
Das zu teilen unter den Wärtern (die zweifellos
Einmal waren seine Gefängniswärter).
Schließlich schreibt er hier allein in dieser Nacht, er
Hört den Angelus läuten
Aus der Sorbonne.

Er hört auf zu schreiben, um ein Gebet zu opfern.

Aber seine Tinte ist vertrocknet; er hat kein Feuer.


Er muss aufhören.

Zu dem Zeitpunkt der gute vorgenannte


Renommierte Villon, halb verhungert, vertrocknet und
Schwarz wie Rauch, ohne Zelte oder Pavilions,
Die er an seine Freunde vererbt hat, mit
Nichts als ein paar niedrigen Münzen, und auch das
Wird bald zu Ende gehen.

LIEDERLICHE BALLADEN

BALLADE VOM ARSENIKTOPF

Arsen im Gestein
In Salpeter und Kalk
Im Kochenden führend zu besserem Brei
Talg und Pech und matschige Wäsche
Gefertigt aus Scheiße und Pisse
In Schweiß und Haaren der Beine
In Fetzen der alten Leggins und Schweiß der Füße
Blut von Vipern und giftigen Drogen
In Galle der Wölfe Füchse und Dachse
Diese Lästerzungen werden wie Pommes Frites frittiert

Im Gehirn der Katzen und Fische


In schwarzen Zähnen und faulem Zahnfleisch
Von einer alten Dogge die so viel wert ist
Alle tollwütigen Hunde in seinem Speichel sabbernd
In dem Schaum eines umständlichen Maultiers
Frisiert mit einer winzigen Schere zu gut
Wasser wo Ratten eintippen ihre Schnauzen
Kröten und gefährliche Bestien
Schlangen Eidechsen und Geier
Diese Lästerzungen werden wie Pommes Frites frittiert

In sublimierten Dingern gefährlich zu berühren


Im Nabel oder einer lebendigen Schlange
Sein Blut gesehen wird wie trocken auf Paletten
In den Friseuren die bei Vollmond auftreten
Einer von ihnen schwarz und die andere grüner als Frühlingszwiebeln
In der Fiktion und im Krebs und den klaren Eutern
Wo Krankenschwestern wedeln mit ihren Binden
Kleine Mädchen lieben Bäder
(Wer hört mich nicht wer folgte dem Bordeaux)
Diese Lästerzungen werden wie Pommes Frites frittiert

Prinz! überspringend alle diese Leckerbissen


Ist eine Tasche oder blutet ins Taschentuch
Unter dem Boden jeder braunen Hose
Aber vor den Koben der Schweine
Diese Zungen werden wie Pommes Frites frittiert

BALLADE VON DER FREUNDIN

Als falsche Schönheit die mich teuer zu stehen kommt


Roh geradezu heuchlerischer Trauer
Liebe dauert länger als das Eisen zu kauen
In Gottes Namen aber dann meine schreckliche Schwester
Bezaubere den Schwerverbrecher schenke den Tod einem armen Herzen
Verharre in deinem Stolz die Menschen zum Tode zu verurteilen
Erbarmungsloser Augen nicht bereit zum rigorosen Gesetz
Nein schlimmer noch eine schlechte Armenfürsorge

Ich hatte bessere Frauen erworben die wurden gesucht


Auch ihnen zu helfen es war mir eine Ehre
Nichts wäre in der Lage mir abzuhacken meine Kraft
Landstreicher bin ich brauche die Flucht und Schande
Hallo! Hallo! der große und kleine
Und was ist es? Die ohne einen Kampf gewonnene?
Mitleid oder was willst du nach diesem Inhalt
Nein schlimmer noch eine schlechte Armenfürsorge

Eine Zeit wird kommen da wird alles austrocknen


Vergilben es welken die Blume deiner Epiphanie
Ich bin voller Risse als Süßholz zu kauen
Ach aber ja es wäre so töricht
Ich bin alt du bist hässlich farblos
Aber starkes Getränk wie es runter laufen kann
Gib nicht auf all diese Schmerzen
Nein schlimmer noch eine schlechte Armenfürsorge
Prinz Amor der Liebhaber Grandseigneur
Deine widerwillige Wollust wird entstehen
Aber jeder ehrlichen Herzens muss von unserem Herrn dies erdulden
Nein schlimmer noch eine schlechte Armenfürsorge

BALLADE GEGEN DIE FEINDE FRANKREICHS

Du wirst Feuer werfen auf die Bestien


Jason lebt der gepflückt das Goldene Vlies
Oder ein Tier von einem Mann sieben Jahre verwandelt
Wie Nebukadnezar im Wahnsinn
Oder Verluste und es sind auch hässliche Kriege
Die Trojaner kämpften wegen der Aufnahme von Helena
Oder mit Tantalus geschluckt zu werden
Und Proserpina zu sehen in der Hölle
Oder mehr in diesem Job zu leiden und zu trauern
Angesichts des Gefängnisses im Turm von Dädalus
Wer könnte wollen das Böse in der Republik von Frankreich

Vier Monate im Schwimmbad oder im Gesang


Die Leiter nach unten sowie die Bitterwasser
Oder die Bank verkauft bares Geld
Um im Geschirr wie ein reißender Strom gesetzt zu werden
Oder dreißig Jahre ist wie bei Magdalena
Ohne Tuch und Kleid und Leinen und Wolle
Entweder eingebettet oder so wie Narziss war
Oder Haare wie Absalom tragend der ward erhängt
Oder wie es bei Judas war durch die Verzweiflung
Oder unterzugehen wie Simon Magus
Wer könnte wollen das Böse in der Republik von Frankreich

Auf Octavius folgt wieder eine Zeit


Ist es dass er seinen Schatz in den Magen laufen lässt
Oder wird er zwischen Mühlsteinen platziert schweben
In einer Mühle wie der heilige Victor
Oder im Meer ersaufen ohne Atem
Schlimmer als Jona oder der Körper des Wals
Oder von der Klarheit des Phöbus verbannt zu werden
Juno schenkt Waren und Trost schenkt Venus
Und der Gott Mars ist übertrieben
Und es war einst König Sardanapal
Wer könnte wollen das Böse in der Republik von Frankreich

Prinz, getragen als Leibeigener von Äolus


Im Wald von Glaukos dominiert
Entweder privat oder Frieden und Hoffnung
Denn es ist würdig Tugenden zu besitzen
Wer könnte wollen das Böse in der Republik von Frankreich
BALLADE VOM GUTEN RATSCHLAG

Männer sind gescheitert gesunken auf den Grund


Verzerrte aus der Bekanntschaft
Losgelöst von den Sinnen mit Wahnsinn gefüllt
Verblendete Narren voller Unverstand
Das Hacken gegen deine Geburt
Das Einreichen auf abscheuliche Todesarten
Feigheit leider Reue dass du das getan hast
Die Schreckliche was dazu führte dich zu beschämen
Siehe wie viele junge Männer gestorben sind
Durch andre beleidigt und nehmen nun Rache

Jeder auf seine Weise eingesperrt


Nicht rächen wir uns lasst uns die Geduld
Dass uns bekannt ist dass diese Welt ein Gefängnis ist
Gekreuzigt um die Gerechten in Ungeduld zu bringen
Kämpfen wir zu rosten ist keine Weisheit
Raub Plünderung Bluterguss der Falschheit
Vor Gott ist es egal zu viel ist falsch vom Wirbelkörper
Wer in seiner Jugend gekämpft hat solche Kämpfe
Welche am Ende drehen ihre Fäuste schmerzhaft
Durch andre beleidigt und nehmen nun Rache

Was ist der Flötist der lacht über den Verrat


Betteln lügen sagen wir es mit Vertrauen
Zu täuschen Gift zu mischen
Das Leben in Sünde zum Trotz der Schlaf
Seine Freunde ohne Vertrauen
Und dies zum Schluss Gutes tun ist eine Anstrengung
Lass unsere Herzen haben Trost in Gott
Wir haben einige Tage in der Woche
Unser Übel haben unsere Eltern in den Federn gezeugt
Durch andre beleidigt und nehmen nun Rache

In Frieden leben auszurotten die Zwietracht


Jung und alt sind wir uns alle einig
Das Gesetz will es das gibt der Apostel
Rechtmäßig in der Epistel an die Römer
Wir brauchen Ordnung oder irgendeinen Staat
Beachte diese Punkte lass nicht den realen Port
Durch andre beleidigt und nehmen nun Rache

BALLADE DER GUTEN LEHREN FÜR DIE VON SCHLECHTEM RUF

Für Borstenträger oder Blasen


Hasardeure oder Würfel
Schneider von falschen Ecken und Brenner
Als diejenigen die sich verbrüht haben
Verräter der den Glaube entleert
Diebe erfreut oder geplündert
Wo geht der Erwerb dass er Profit bringt
Alle Tavernen und jungen Mädchen

Reime verspottet Becken leer


Wie verrückt und schamlos
Farce verwischt sie blasen die Flöten
Ein Tun in seinen Städten und in ihren Städten
Witze Spiele und Moral
Siege bei Verdun Kegeln
Beide werden es tun oder davon hören
Alle Tavernen und jungen Mädchen

Solchen Dreck halte zurück


Pflüge Mähwiesen
Dienst und der Bauch der Pferde und Maultiere
Ist kein Kluger du kannst nicht lesen und schreiben
Hol dir genug es dauern die Steine
Aber gequetscht oder vom Hanf berauscht
Was nicht durchhalten kann bis deine Arbeitskopie fertig ist
Alle Tavernen und jungen Mädchen

Hosendubletten Nadeldubletten
Kleider und alle deine Draperien
Was du tun wirst schlimmer noch sie zu tragen
Alle Tavernen und jungen Mädchen

BALLADE VON DEN SCHÖNEN HUREN

Aber denke daran schöne Claudia


Schülerin die bei Evelin lernte
Und du weiße Sabine
Oder ist es Zeit dich kennen zu lernen
Nehmen sollst du Vaseline
Keinen Mann erspare dir bete ich
Für alte natürlich muss es nicht sein
Haben wir zu klagen dass die Münze schlecht ist

Und du freundliche Soßenköchin


Wer sind deine Meister im Tanzen
Martina tanzt auf dem Teppich
Versteh mich nicht falsch als deinen Herrn
Du wirst bald schließen das Fenster
Wenn sich alte verdorrte Kerle zeigen
Serviere nicht mehr als ein alter Priester
Haben wir zu klagen dass die Münze schlecht ist

Julie du junges Mannequin


Hältst du einen Freund so tust du verstrickt
Kathi und der alte Kerl
Sende keine Männer sie zu weiden
Denn wer ist schön wird nicht begehen
Ihre männliche Gnade aber ihre Serie
Hässliche alte Liebe ist verstrickt
Haben wir zu klagen dass die Münze schlecht ist

Mädchen ich bitte um Fürsprache


Warum weint und schreit ihr es ist zu hören
Bittet für das was ich tue und dann legt euch nieder
Haben wir zu klagen dass die Münze schlecht ist

BALLADE VON DER RUNDEN KARINE

Ich will dich lieben und dem Gemeinwohl dienen


Ich muss dich halten nicht nur gemeine Narren
Du selbst sollst die Waren auf Wunsch beenden
Für deiner Liebe Schild und gegürtete Lenden
Wenn die Leute kommen ich laufe und schnappe mir einen Topf
Weine um mich zu sehen kein Kampf wird laut
Ich neige dazu dir Wasser Käse Brot und Früchte zu geben
Wenn sie gut bezahlen sage ich ihnen Gut
Bring es wenn du im Wohlstand bist
In dem Freudenhaus wo wir leben

Aber es war toll


Wenn kein Geld kommt geht Karine ins Bett
Sie dann nicht zu sehen das hasst mein Herz auf den Tod
Nimm ihr Kleid sie ist halb umkreist vom Waffenrock
Wenn er schwört er wird sich dem Rechnen neigen
Der Hintern wird diesem Antichrist gezeigt
Sie schwört auf den Tod Christi
Das wird nicht gut gehn
Über seine Nase mache wir ihn zu einem schriftlichen Narren
In dem Freudenhaus wo wir leben

Frieden wird gemacht und dann mache ich einen großen Furz
Mehr als ein schwangerer Käfer geschwollen
Lachend setzte ich mich mit der Faust auf meine Wirtin oben
Komm! Komm! sagte ich und stolz auf mich bewegte sie sich
Beide waren wir betrunken wie ein Kreisel zu schlafen
Und beim Erwachen wenn ihr Bauch machte Lärm
Stieg ich auf sie dass nicht verdirbt die Leibes-Frucht
Unter ihrem Stöhnen bin ich mehr als ein flaches Brett
Um Unzucht zu treiben während es mich zerstört
In dem Freudenhaus wo wir leben

Verkauf Hagel Frost ich habe mein gebackenes Brot


Die Hure hinter mir her
Was ist besser? Vertiefe jede Vertiefung
Eins der andre ist er ist schlecht sehr schlecht die Katze jagt die Ratte
Wie Süchtige wie Süchtige wir uns berauschen
Entjungferung ehren wir und wir entjungfern uns
In dem Freudenhaus wo wir leben
BALLADE DES DANKESCHÖN

Ein Karmelit und Karine


Ein Bettler und eine Fromme
Ein Penner und ein Säufer
Ein Diener und hübsche junge Mädchen
Waffenröcke Mäntel gesund und schön
Ein Blinder liebt den Tauben
Schuhe ohne Leder hohe Stiefel
Ich danke allen Menschen und muss weinen

Ein Mädchen wird ihre Brustwarzen zeigen


Für breitere Heere
Ein Handwerker ein Zimmermann
Ein Melken von Jongleuren und Murmeltieren
Ein Verrückter ein Verrückter zum Narren zu dumm
Wer vorüberrauschen will ist 666
Ein Blasen und andre Marotten
Ich danke allen Menschen und muss weinen

Ansonsten nur Verräter und Hunde und Doggen


Wer hat mir zu nagen schwer am Baguette
Das Kauen geht viele Abende und viele Vormittage
Ich fürchte drei Kothaufen gibt es
Ich sollte sie als Haustiere halten
Ich kann nicht weil ich sitze
Auf der Festung den Angriff zu verhindern
Ich danke allen Menschen und muss weinen

Das kränkt ihre fünfzehn Rippen


Großer Schlägel und starke Manneskraft
Von bleiernen Kügelchen und so
Ich danke allen Menschen und muss weinen

BALLADE VON DEN GEGENWAHRHEITEN

Er ist vorsichtig dass wenn man hungrig ist


Hat Dienst der Feind
Nicht zu kauen ein Krümel von Brot
Nicht so schwer zu beobachten einen schlafenden Mann
Keine Milde mit dem Kapitalverbrechen
Keine Gewissheit dass Angst herrscht
Kein Glaube dass ein Mann Gott leugnet
Liebhaber sind nicht gut beraten

Es ist diese Generation von Spielern


Klingt das gut Mann verboten gut
Nicht nach einem Schlag zu lachen
Schulden die sich nicht entwickeln
Nicht wahr dass Liebe Schmeichelei ist
Nicht gegen diese unglückliche Liebe
Keine wirkliche Beziehung Lügen
Liebhaber sind nicht gut beraten

Eine solche Ruhe in Sorge leben


Ehre machen Ehre zu tragen sie sagen Pfui
Prahle nicht selbst als falscher Winkel
Kein Mensch ist gesünder als aufgeblasen
Viele wollen nicht zu hoch hinaus
Keine Beratung von wütenden Kriegern
Nein von der Süße in der Frau benommen
Liebhaber sind nicht gut beraten

Willst du Wirbelkörper sag


Er befindet sich in einer Krankheit spielerisch
Echte Tragödie ein Brief
Höfisch ein feiger Mann
Horrormäßiger Klang der Melodie
Liebhaber sind nicht gut beraten

BALLADE VON DEN MÜTTERN DER ZEIT

Sag mir wo und in welchem Land ist es zu tun


Wo ist die schöne Flora von Roma
Archipiades Thais schön zu tun
Wer war seine Cousine ersten Grades
Echo redet Lärm wird durchgeführt
Über dem Fluss oder Teich
Das Schönheit war mehr als menschlich
Aber wo ist der Schnee vom vergangenen Jahr

Wo ist die klugen Heloise


Für die wurde kastriert und wurde Mönch
Abälard von Saint-Denis
Für diese seine Liebe hatte er sein Glied geopfert
In ähnlicher Weise wo die Königin befahl
Buridan wurde in einem Beutel in die Seine geworfen
Aber wo ist der Schnee vom vergangenen Jahr

Die Heroine weiß wie eine Lilie


Wer sang mit der Sirene Stimme
Bertha mit den blauen Zehen Alice
Hamburgis die Große
Und Jeanne die gute Jungfrau von Lothringen
Von den Engländern in Rouen verbrannt
Wo sind sie wo nur o souveräne Virginia
Aber wo ist der Schnee vom vergangenen Jahr

Prinz einer der besten der Woche


Wo sie sind und in diesem Jahr
Was hältst du davon zu wiederholen diesen Refrain
Aber wo ist der Schnee vom vergangenen Jahr

BALLADE VON DEN FRAUEN VON PARIS

Was auch immer schön ist


Florentiner Venezianer
Genug um Boten zu sein
Die selben und älter
Aber sind Lombarden Römer
Genf um Gefahr meiner Seele
Piemont und Toskana
Es wird diese Rechnung in Paris gemacht

Sprechen zu können um Cheries zu nehmen,


Das heißt Neapolitanische
Und sind sehr gut im Kokettieren
Deutsche und Preußische
Sind Griechische Ägyptische
Ungarn oder in anderen Ländern
Katalanisch oder Spanisch
Es wird diese Rechnung in Paris gemacht

Bretonen Schweizer kaum wissen


Gascogne Toulouse tut es auch
Kleine Brücke zwei Fischweiber
Abschließend Lothringen
England und Calais
(Habe ich eine Menge von Orten verstanden?)
Pikardie und Baskenland
Es wird diese Rechnung in Paris gemacht

Prinz den Pariser Damen


Wirst du auch den Siegespreis geben
Was auch immer einen Würfel von Italienischen zeigt
Es wird diese Rechnung in Paris gemacht

BALLADE VOM GEPLAUDER

Ich kenne ihn gut er fliegt in Milch


Ich bin mit dem Kleid des Menschen bekannt
Ich bin mit dem guten Wetter und dem hässlichen bekannt
Ich bin mit dem Apfel vertraut
Ich kenne ihn und kann das Baumharz sehen
Ich kenne ihn wenn alles gleich ist
Ich kenne ihn oder die männliche Aufgabe
Ich freue mich über alles außer dass ich ihn kenne
Ich kenne ihn am Kragen Wams
Ich bin mit dem Mönch im Karmel bekannt
Ich bin mit dem Meister und dem Diener bekannt
Ich kenne ihn um die Nonne segelnd
Ich kenne ihn wenn er Jargon spricht
Ich kenne ihn verrückt gefüttert mit Knoblauch-Quark
Ich bin mit dem Wein einer Tonne bekannt
Ich freue mich über alles außer dass ich ihn kenne

Ich bin mit Pferd und Maultier bekannt


Ich freue mich über ihre Angehörigen und ihre Summe
Ich kenne Beatrice und Anais
Ich kenne ihn und die Anzahl und die Höhe
Ich bin mit Visionen und Geld bekannt
Ich bin mit der Schuld der Bohème bekannt
Ich bin mit den Verdiensten von Rom bekannt
Ich freue mich über alles außer dass ich ihn kenne

Prinz ich kenne ihn alles in allem


Ich bin mit Blass und Farbig bekannt
Ich bin mit dem Tod der alles verbraucht bekannt
Ich freue mich über alles außer dass ich ihn kenne

BALLADE UND GEBET

Vater Noah der die Rebe pflanzte


Du auch Lot der stur den Rock hob
Durch eine solche Partei die die Menschen lieben
Deine Töchter wenn du sie brachtest in die Nähe
(Nein ich sage das nicht es dir zu verdenken)
Dass diese Technik gut ist
Alle drei Primären predigen dass du bitte gibst
Der Seele des Meisters Johann gutes Feuer

Früher wurde um deine Linie extrahiert


Er das beste und teuerste trank
Und selbst wenn er hat einen mächtigen Pinienzapfen
Natürlich war das alles ein guter Bogenschütze
Niemand kannte ihn er zog aus dem Topf die Hände
Guter Drink war nie Lambrusco
Edle Herren ihr sollt es nicht verhindern das Leiden
Der Seele des Meisters Johann gutes Feuer

Als alter Mann der wankt und Briefmarken sammelt


Das sah er oft wenn er ins Bett ging
Und einmal gab es eine Birne
Während ich mich erinnere der Elster zum Jubel
Kurz gesagt wären wir nicht in dieser Welt
Bester Bauer früher oder später gäbs zu trinken
Zugeben wenn du betest so erbitte
Der Seele des Meisters Johann gutes Feuer

Prinz würde er nicht in der Lage sein mit einem Spieß das Land zu haben
Immer schrie er Hallo Ach meine Kehle
Und wenn niemand es wusste seine Eier gaben gedrückt
Der Seele des Meisters Johann gutes Feuer

FINALE BALLADE

Hier schließt den Willen


Schließlich der arme Villon
Kommen Sie zu seiner Beerdigung
Wenn Sie lieben das Glockenspiel
In Zinnober rot gekleidet
Denn in Liebe starb als er Märtyrer
Dieser schwor auf sein Arschloch
Wenn diese Welt aus den Fugen geht

Und ich vermute das macht nicht Sinn


Wie wurde er gejagt wie eine Schlampe
Von seiner Liebe hasserfüllt
Wie von Roussillon
Es gibt keine Bürste
Wer möchte nicht haben was er wahrheitsgemäß sagte
Eine Falte von ihrem Unterrock
Wenn diese Welt aus den Fugen geht

Es ist so und so
Als er starb hatte er nicht einen Lappen
Außerdem im Sterben normalerweise
Sticht der Stachel der Liebe
Schärfer als die Zähne
Von einem Geschirr gabs ihm das Gefühl
(Dies ist was wir staunend bewundern)
Wenn diese Welt aus den Fugen geht

Prinz ein Gent wie ein Schwenk


Wisse dass er zu veräußern vermacht
Einen verwandten Zweck von Rotwein zu Ente
Wenn diese Welt aus den Fugen geht

BALLADE UND GEBET ZU UNSERER LIEBEN FRAU

Herrin des Himmels der Erde Regentin


Imperatorin des höllischen Hades
Nimm mich deine demütige Christin
Dazu gehörte Zahnseide zwischen deinen erwählten Beamten
Dessen ungeachtet ich einst nichts wert gewesen
Deine Eigenschaft meine Lady und Herrin
Ist viel größer als ich so sündhaft
Ohne die Seele kann keiner
Den Himmel haben ich bin erbarmungswürdig
In diesem Glauben leb ich und sterbe alt

Deinem Sohn sag ich bin sein


Ihm sind meine Sünden bekannt
Verzeihe mir wie der ägyptischen Maria
Oder wie er es tat mit dem Theophilus
Was durch dich abgetan ist und absolviert
Wie zum Teufel tat er das und musste es versprechen
Bewahre mich immer davor dies zu tun
Jungfrau es hält sich ohne das meine Sünde
Das Sakrament wird in der Messe gefeiert
In diesem Glauben leb ich und sterbe alt

Ich bin ein Weib ich bin alt und ein armes Ding
Ein Nichts die nichts weiß kann keine Briefe lesen
Sieh du die Kapelle da ich Gemeindemitglied
Das Paradies ist gemalt wo Harfen und Lauten sind
Und eine Hölle wo die Verdammten sind gebrannte Kohlen
Eins macht mir Angst das andere Freude und Wonne
Ich habe Freude o hohe Göttin!
Wer sind alle die Sünder der Einsatz
Gefüllt mit ungefärbtem Glauben und nicht mit Faulheit
In diesem Glauben leb ich und sterbe alt

Du Pforte des Himmel würdige Dame Prinzessin


Jesus herrscht der weder Ende noch Waffenstillstand kennt
Der Allmächtige wobei unsere Schwäche zittert
Lasse du den Himmel und komm um uns zu retten
Angeboten hat er doch den Tod seiner geliebten Jugend
Jesus ist unser Herr wie das Credo sagt
In diesem Glauben leb ich und sterbe alt

FRANZÖSISCHE BALLADEN

BALLADE VOM GIFTTOPF

Nimm dir Arsen und harten Stein dabei


Und nimm dir bleichen Kalk und nimm Salpeter
Und koche das zu einem dicken Brei
Und nimm dir Talg und Pech und Rabenfeder
Und Unterwäsche nimm und Pisse, Scheiße,
Den Topf mit Huren-Schamhaar anzufüllen,
Nimm dir den Saft von altem Achselschweiße
Und Schlangenblut und Stoff von Drogen-Pillen,
Von Wölfen, Füchsen, Dachsen nimm die Galle
Und schmor darin die Lästerzungen alle!

Nimm das Gehirn von Fischen und von Katzen


Und faules Zahnfleisch nimm und schwarze Zähne,
Dem alten Hund aus seinem Maul zu kratzen,
Und Hundespeichel nimm, Urin der Schwäne,
Den Samen eines alten Eselsgatten,
Das Glied sollst du mit einer Schere töten,
Nimm Schimmelfleisch, das angefressen Ratten,
Nimm Bestien, welche bissig sind, und Kröten,
Nimm Schlangen dir und Salamander-Jungen
Und dann frittier darin die Lästerzungen!

Sublime Dinge nimm, die explodieren,


Beim Nabel einer Schlange sollst du schwören,
Nimm trocknes Blut von abgestorbnen Tieren
Und Frauenhaar verschaff dir von Friseuren
Und Frühlingszwiebeln soll im Topf man finden
Und Krebsgeschwüre aus den prallen Eutern
Und von den Krankenschwestern Monats-Binden
Und junger Mädchen Blut, das sollst du läutern,
Dann gieße auf den ganzen Sud Bordeaux
Und dann frittier die Lästerzungen so!

Mein Prinz! Zum Leckerbissen eine Rose,


Das Monatsblut der Mädchen nimm, das reine,
Den braunen Boden jeder Unterhose
Und nimm den Mist dazu der reinen Schweine
Und sprich zuletzt noch einer Hexe Witz,
Die Zungen dann frittier wie Pommes frites!

BALLADE VON DER CARITAS

Kommt teuer mir zu stehn die falsche Schöne,


Ich bin sehr roh in heuchlerischer Trauer.
Die Liebe dauert nicht wie Eisen, jene,
O Schwester schrecklich, o mein Tränenschauer!
Ich schenke dir den Tod des armen Herzens,
Der Mensch zum Tod verurteilt, Fleisch ist Gras!
Erbarmungslose Augen, kalten Scherzens,
Doch besser das als schlechte Caritas!

Ich kannte bessre Fraun voll Leidenschaft,


Auch ihnen half ich gern in jedem Lande,
Nichts konnte mir zerstören meine Kraft,
Als Vagabund ich lebte in der Schande
Der große und der kleine Mann ist kühl.
Die allzu schnell errungne – willst du das?
Was willst du weiter noch? Mein Mitgefühl?
Doch besser das als schlechte Caritas!
Kommt eine Zeit, da ist es alles trocken,
Die Blumen deiner Schönheit welken herrisch,
Das Süßholz ist verzehrt und grau die Locken,
Ach ja, auch noch im Alter bin ich närrisch!
Ich bin gealtert, du bist kalt, mein Herz,
Geliebte, du bist hässlich, weißt du das?
Im Rotwein aber wird ersäuft der Schmerz!
Was besser ist als schlechte Caritas.

Prinz Amor ist noch immer voll der Hulden!


Nur widerwillig wird die Wollust nass!
Ein jeder Mann muss dies vom Herrn erdulden!
Doch besser dies als schlechte Caritas!

BALLADE GEGEN DIE FEINDE FRANKREICHS

Wirf Feuer auf das Tier, das schlimm gehandelt,


Das Goldne Vlies schon Jasons Augen sahn,
Für sieben Jahre in ein Tier verwandelt
War Nebukadnezar in seinem Wahn,
Verluste sind und Kriege sind auf Erden,
Trojaner kämpfen hart um Helena,
Mit Tantalus wirst du verschlungen werden,
Im Hades wartet schon Proserpina,
Du wirst dem Dädalus im Turme gleich.
Wer will das Böse in der Franken Reich?

Vier Monde lang im Lied und in dem Bade,


Das Bitterwasser und herab die Leiter,
Die Bank verkauft das Silber ohne Gnade,
Die Ströme reißen wütend immer weiter,
Und dreißig Jahre wie bei Magdalene,
Kein Tuch, kein Kleid, kein Linnen immerdar,
Und du bist wie Narzissus war, der Schöne,
Und wie bei Absalom ist lang dein Haar,
Im Sturze bist du Simon Magus gleich.
Wer will das Böse in der Franken Reich?

Und nach Oktavian kommt neue Zeit,


Der seinen Schatz saugt in des Magens Kühle,
Den Mühlstein um den Hals in Ewigkeit,
Und wie Sankt Viktor hangend an der Mühle,
Ersaufen ohne Odem in dem Meer,
Wie Jona oder wie im Wein Silenus,
Verbrannt von Phöbus und dem Himmelsheer,
Getröstet nur noch von der nackten Venus,
Sardanapal, dem König, wirst du gleich.
Wer will das Böse in der Franken Reich?
O Prinz, des Zephyr Sklave du hienieden,
Von Glaukos dominiert, dem Walde gleich,
Gut ist die Tugend, Hoffnung oder Frieden.
Wer will das Böse in der Franken Reich?

BALLADE VOM GUTEN RATSCHLAG

Die Männer sind gesunken auf den Grund,


Verzerrt die Leute, welche sonst verwandt,
Und sinnlos sinken sie in Wahnsinn und
Sind blinde Narren voller Unverstand!
Was hackst du gegen deiner Mutter Schoß?
Was suchst du dir die schlimmsten Todesarten?
Die Reue groß und auch die Feigheit groß,
Auf schreckliche Beschämung musst du warten.
Wie viele sind gestorben von den Frommen!
Wer mich beleidigt – Rache wird genommen!

Auf eigne Weise jeder eingeschlossen,


Noch räche ich mich nicht, ich üb Geduld.
Die Welt ist ein Gefängnis, ihr Genossen,
Man will mich plagen bis zur Ungeduld.
Nun auf zum Kampf! Zu rosten ist nicht weise!
Raub, Plünderung und Blutvergießen, Krämpfe!
Zu viel ist falsch an meines Körpers Speise.
Schon in der Jugend kämpft ich solche Kämpfe.
Die Faust geballt bin ich zum Kampf gekommen.
Wer mich beleidigt – Rache wird genommen!

Der Flötenspieler spottet der Verräter,


Wir liegen bettelnd, betteln voll Vertrauen,
Wir mischen Gift für Mütter und für Väter,
Die Existenz ist schuldhaft anzuschauen.
Und wir vertrauen nicht einmal den Freunden,
Nur mühsam wird das Gute je erreicht.

O Herz, getrost in Gott, trotz all den Feinden,


Ein Tag der Woche schon dem Himmel gleicht.
Uns sind die Eltern gar nicht gut bekommen!
Wer mich beleidigt – Rache wird genommen!

Und ohne Zwietracht leben wir im Frieden,


Vereint sind jung und alt im Gnadenstrom,
So sagte der Apostel es hienieden
Und schrieb es der Ecclesia von Rom.
Wie sind wir doch im Gnadenstrom geschwommen!
Wer mich beleidigt – Rache wird genommen!

BALLADE VON DEN TAVERNEN UND JUNGEN MÄDCHEN


Für Borstenvieh und die Trompetenbläser,
Für trunkne Meister bei dem Würfelspiel,
Für schlechte Schneider, ungelehrte Leser,
Für die Verbrannten, die gebrannt zu viel,
Für die Verräter, die den Herrn verraten,
Für Diebe, welche plünderten das Städtchen,
Für Profiteure aller reichen Staaten
Sind die Tavernen und die jungen Mädchen!

Für schlechte Reimer und für fette Spötter,


Für die Verrückten, welche schamlos sind,
Für Flötenbläser und für Tänzer-Götter,
Für Täter, die in Städten tätig sind,
Für Possenreißer, Spieler, Moralisten,
Für Sieger aus Verdun und andern Städtchen,
Für taube Ottern und für laue Christen
Sind die Tavernen und die jungen Mädchen!

Für Leute, welche schleudern Mist und Dreck,


Für alte Gärtner und für alte Bauern,
Für Pferdereiter, die da reiten weg,
Für die nicht lesen können, darum trauern,
Für die nicht dauerhaft wie Erz und Stein,
Für hanfberauschte Männer in dem Städtchen
Und für die Alkoholiker vom Wein
Sind die Tavernen und die jungen Mädchen!

Für Taugenichtse und für Doppelgänger


Und für die Hurenböcke aus dem Städtchen,
Für Dichter und für Kirchenliedersänger
Sind die Tavernen und die jungen Mädchen!

BALLADE VON DEN SCHÖNEN HUREN

So liebe immer, schöne Claudia,


Du Schülerin der älteren Sabine,
Du strahlendweiße Evi auch bist da,
Nimm dir für deine Fotze Vaseline,
Jetzt ist die Zeit, dass ich dich kennen lerne,
Nimm jeden Mann, ob Heide oder Christ,
Ob aus der Nähe oder aus der Ferne.
Ich klage, dass das Geld so wertlos ist.

Du Soßenköchin voller Freundlichkeit,


Wer, sag mir, ist dein Meister in dem Tanz?
Martina, sei zum table-dance bereit,
Versteh mich richtig, ich bin auch ein Schwanz,
Martina, du wirst schließen bald das Fenster,
Wenn alte Männer nahen voll Gelüst,
Ob Priester oder andere Gespenster.
Ich klage, dass das Geld so wertlos ist.

O Julie, Mannequin von frischer Jugend,


Halt deinen lieben Freier fest, du Perle!
Und Silke mit der alten Hexen-Tugend,
Ist grade gut genug für alte Kerle.
Doch wer so schön wie Julie, wird begehrt,
Begierde jeden trunknen Freier frisst,
Doch alter Weiber Liebe ist nichts wert.
Ich klage, dass das Geld so wertlos ist.

Fürsprecherinnen seid mir, junge Mädchen,


Und weint und schreit nicht, dass ihr mich vermisst,
Ich komm zu jeder Hure und zu Käthchen.
Ich klage, dass das Geld so wertlos ist.

BALLADE VON DER VOLLBUSIGEN KARINE

Ich will dich lieben und das Heil erharren,


Ich halte dich, nicht nur gemeine Narren,
Den Handel sollst auf meinen Wunsch beenden,
Für deiner Liebe Schild und Schirm und Lenden,
Wenn Männer kommen, schnapp ich mir den Topf,
Du weine, um zu sehen meinen Kopf,
Ich geb dir Wasser, Käse, Brot und Frucht,
Die Männer zahlen gut für deine Zucht,
Wir werden wohlig wohl im Wohlstand schweben
In diesem Freudenhaus, in dem wir leben.

Ja, es war toll und es war wirklich nett,


Und war kein Geld da, ging mein Weib ins Bett,
Sie nicht zu sehen, hasst ich wie den Bock,
Schon war sie halb umkreist vom Waffenrock,
Er schwor, er werde sich dem Preise neigen,
Den Arsch tat sie dem Antichristen zeigen,
Sie schwor jedoch auf Jesu Christi Tod.
Das geht nicht gut, mein Weib, in dieser Not,
Er wird als Narr nach Narren-Nachruhm streben
In diesem Freudenhaus, in dem wir leben.

Wir machen Frieden und ich furze toll,


So wie ein Butterkäse schwanger schwoll,
Ich setz mich lachend auf die Wirtin drauf,
Komm, sag ich, sie bewegt sich ab und auf,
Betrunken waren wir und kreiselnd schliefen,
Und morgens ihre großen Brüste triefen,
Ich sacht, dass nicht verdirbt die Leibesfrucht,
Doch werde steif ich unter ihrer Zucht,
Wir in zerstörerischer Unzucht beben
In diesem Freudenhaus, in dem wir leben.

Bei Frost und Hagel habe ich mein Brot,


Die Hure geht mit mir durch jede Not,
Es ist nicht schlecht, die Katze jagt die Ratte,
Wie süchtig sich berauscht der Hure Gatte,
Entjungferung, o Jungfrau, wird es geben
In diesem Freudenhaus, in dem wir leben.

BALLADE DES DANKS AN DIE MENSCHEN

Ein Karmeliter und Karine,


Der Bettelmann und die Beguine,
Ein Penner, Säufer aus dem Städtchen,
Ein Knecht und hübsche junge Mädchen,
Ein Waffenrock und ein Jackett,
Die Blinden finden Taube nett,
Und hohe Stiefel, will ich meinen,
Ich dank den Menschen! Ich muss weinen!

Ein Mädchen zeigt der Brüste Schwere,


Im Staub marschieren große Heere,
Ein Bauer und ein Zimmermann,
Jongleure, Murmeltiere dann,
Verrückte, die dem Geiste lauschen,
Sechshundertsechsundsechzig rauschen,
Ein Blasen will mir süß erscheinen,
Ich dank den Menschen! Ich muss weinen!

Sonst nur Verräter, sonst nur Hunde,


Wir nagen am Baguette zur Stunde,
Man kaut am Abend und am Morgen,
Sonst Kot nur, finanzielle Sorgen,
Den Hund als Haustier muss ich halten,
Ich kann nicht wehren den Gewalten,
Kaum kann ich schützen die Gemeinen,
Ich dank den Menschen! Ich muss weinen!

Da kränkeln ihre fünfzehn Rippen,


O Manneskraft, o große Sippen,
Die Bomben allzu schlimm erscheinen,
Ich dank den Menschen! Ich muss weinen!

BALLADE VON DEN SCHLECHT BERATENEN LIEBHABERN

Gebt acht, wenn ihr zu hungern meint,


Dann ist aktiv der Menschen Feind,
Zu kauen nicht ein Bissen Fleisch,
Zu schauen schwer der Schläfer keusch,
Das Kapitalverbrechen schwer,
Gewiss ist nur, die Angst herrscht sehr,
Gott wird geleugnet in den Staaten,
Liebhaber sind nicht gut beraten!

Von Spielern ist das ein Geschlecht,


Das klingt doch gut, o Mann, und recht,
Nach einem Faustschlag nicht zu lachen,
Die Schulden, die sich wichtig machen,
Und nichts als Schmeichelei die Liebe,
Die unerwidert-gro0e Liebe,
Beziehungslose Kameraden,
Liebhaber sind nicht gut beraten!

Und ruhig mit den Sorgen leben,


Und Ehre nehmen, Ehre geben,
So prahlt doch nicht, ihr stolzen Nasen,
Gesund sind Menschen aufgeblasen,
Und manche wollen hoch hinaus,
Kein Rat von Kriegern in dem Haus,
Wie reizend ist die Frau geraten,
Liebhaber sind nicht gut beraten!

Willst du denn Wirbelkörper schlank?


Der Spieler ist, der Mann ist krank.
Und tragisch kommen Briefe an
Und höflich ist der feige Mann,
Zum Horror die Musik geraten,
Liebhaber sind nicht gut beraten!

BALLADE VON DEN FRAUEN DER VERGANGENEN ZEIT

So sagt mir nun, in welchem Land sie lebt,


Die einst die schöne Flora war von Rom.
Und wo ist Thais, wo ihr Busen bebt,
Wo meine Nichte, duftend wie Arom.
Wo redet Echo hallendes Getön,
Die bei dem Fluss im weißen Kleide war?
Sie waren wahrlich übermenschlich schön!
Doch wo ist nun der Schnee vom letzten Jahr?

Wo ist die weise Heloise hin,


Für welche ward kastriert und ward ein Mönch
Der weise Abälard mit klugem Sinn,
Den Penis opferte der weise Mensch!
Und als die Königin mit großem Wissen
Es so gebot, ward Einer wunderbar
In einem Sacke in die Seine geschmissen!
Doch wo ist nun der Schnee vom letzten Jahr?

Wo ist die Heroine, weiße Lilie,


Die sang mit der Sirenen-Stimme stark,
Wo ist Alice, die Luna der Vigilie,
Und wo um Gottes Willen ist Jeanne d'Arc,
Die von der falschen Kirche ward verbrannt,
Wo ist Virginia, die wunderbar
Bewahrte die Jungfräulichkeit im Land?
Und wo ist nun der Schnee vom letzten Jahr?

Mein Prinz! Mein Bester! Wer hat uns gestohlen


Die schönen Frauen all mit langem Haar?
Wir können nur mit Trauer wiederholen:
Wo ist denn nun der Schnee vom letzten Jahr?

BALLADE VON DEN FRAUEN VON PARIS

Was immer wir für schöne Frauen minnen,


Die aus Florenz, die Venetianerinnen,
Genug, wir lieben sie und wir sind Boten
Der Lust an Jugendlichen und an Toten,
Wir lieben Römerinnen ohne Fehle,
Und die aus Genf, gefährlich meiner Seele,
Und die aus der Toskana tun wir minnen.
Die schönsten Fraun sind die Pariserinnen!

Chérie, Chérie, wir wollen singen, minnen!


Die heißen Neapolitanerinnen
Geeignet sind sehr gut zum Kokettieren,
Die Deutschen, ach, die Preußinnen sich zieren,
Die Griechinnen und die Ägypterinnen
Wir wollen und Zigeunerinnen minnen.
Die Spanierinnen sind sehr schön zu schauen.
Die schönsten aber sind Pariser Frauen!

Die Frauen der Gascogne, die der Schweiz,


Die Frauen aus Toulouse sind voller Reiz,
Fischweiber lieben wir aus Hafenstädtchen,
Aus Lothringen die reinen Wundermädchen,
Die Frauen aus Britannien unermessen,
Und sagt mir, habe ich ein Land vergessen?
Das Baskenland ist fast ein Paradies!
Am schönsten sind die Frauen in Paris!

Mein Prinz, mein Lieber! Die Pariser Damen


Besitzen allesamt der Schönheit Namen,
Ist die Provence auch wie das Paradies,
Das schönste Liebchen sah ich in Paris!

BALLADE VOM PLAUDERER

Ich kenne ihn sehr gut, er schwimmt in Milch,


Ich kenn das schöne Kleid von diesem Knilch,
Kenn gutes Wetter und kenn schlechtes Wetter,
Kenn Edens Apfel und den Menschheitsretter,
Ich kenn den Baum, der ist an Baumharz reich,
Ich kenn den Mann, und mir ist alles gleich,
Ich kenn des Mannes Pflicht, wie ich es nenne,
Ich freue mich, doch nicht, dass ich ihn kenne.

Ich kenne ihn an seinem steifen Kragen,


Ich kenn die Mönchslegenden und die Sagen,
Ich kenn den Meister und ich kenn den Schüler,
Den Mönch, der schwärmt für Nonnen immer schwüler,
Ich finde seine Gossensprache stark,
Er ist verrückt, er liebt den Knoblauch-Quark,
Den Wein der Tonne und das Brot der Tenne,
Ich freue mich, doch nicht, dass ich ihn kenne.

Ich kenn die Esel und ich kenn die Stuten,


Ich kenne die Verwandten auch, die guten,
Ich kenne Beatrice, kenn Anais,
Ich kenne Diotima, kenne Thais,
Ich kenn Visionen, bin mit Geld bekannt,
Kenn die Bohème und das Böhmenland,
Ich kenn den Vatikan, wie ich bekenne,
Ich freue mich, doch nicht, dass ich ihn kenne.

Mein lieber Prinz! Ich kenne ihn, ich weiß,


Ich kenne Rot und Gelb und Schwarz und Weiß,
Ich kenn die Todin, die ich Schwester nenne,
Ich freue mich, doch nicht, dass ich ihn kenne.

BALLADE UND FÜRBITTGEBET

O Vater Noah, der den Weinberg baute,


O Lot, der hob den Rock und sich vertraute
Den Töchtern, welche waren in der Nähe!
Ich will nicht schelten solche Inzest-Ehe,
Das waren Männer, die die Menschen liebten!
Die Patriarchen auch, die sehr beliebten,
Die bitte ich, dass sich im Fegefeuer
Die Seele Vater Eberhards erneuer!

In frühern Zeiten warst du sportlich schlank,


Der immer nur vom besten Weine trank,
Und wenn dein Pinienzapfen war geschwellt,
Der beste Bogenschütze du der Welt,
Du zogest deine Hände aus dem Topfe,
Der Spiritus stieg abends dir zu Kopfe,
Die Geister bitt ich, dass im Fegefeuer
Der Geist sich Vater Eberhards erneuer!

Du wanktest als ein Greis, der Karten sammelt,


Der selten faul in seinem Bett gegammelt,
Und manchmal gab es Birnen in dem Trubel,
Wie aufgeregt die Elster war vom Jubel,
Kurz, wenn wir weg von dieser Welt versinken,
Sag, gibt es dann noch guten Wein zu trinken?
Euch Engel bitt ich, dass im Fegefeuer
Der Geist sich Vater Eberhards erneuer!

Mein Prinz! Wie unersättlich seine Seele,


Noch, als es ihm zuletzt ging an die Kehle!
Ihr Götter, sagt mir, gibt es auch noch Eier
Geschwollen droben in dem Fegefeuer?

FINALE BALLADE

Hier schließt den letzten Willen, ihr Gelichter,


Maria Josef Mayer ab, der Dichter.
Kommt zur Beerdigung mit armen Leuten,
Nur, wenn ihr liebt das fromme Glockenläuten.
In Purpur tragt zu Grabe seine Sinne,
Er starb als Märtyrer der heißen Minne.
Er schwor zuletzt auf seinen Schwanz: Der steht!
Wenn diese Erde aus den Fugen geht.

Es macht doch keinen Sinn die Erdenpampe,


Verachtet der Poet wie eine Schlampe!
Von seiner Liebe hasserfülltem Schrein
War er besoffen wie von schlechtem Wein.
Nicht Schwamm noch Seife hat ihm je behagt,
Und keiner hörte, was er weisgesagt
Von Evas Slip, der an der Leine weht,
Wenn diese Erde aus den Fugen geht.

Es ist nun einmal so und leer der Humpen,


Er hatte schließlich nur noch schlechte Lumpen,
Normalerweise in dem Tode nicht
Ein Schmerz so wie der Liebe Stachel sticht
So scharf wie Rattenzähne in dem Pfühl.
Die Liebe war ein Joch für sein Gefühl,
Und ihr bewundert, was geschrieben steht,
Wenn diese Erde aus den Fugen geht.

Mein Prinz! Ein Gentleman geht in die Nacht,


Was er euch zur Beerdigung vermacht,
Ist Rotwein und gebratne Ente, seht,
Wenn diese Erde aus den Fugen geht.

BALLADE UND GEBET ZU UNSERER LIEBEN FRAU

Des Himmels Kaiserin, der Erde Königin,


Der grausen Unterwelt gestrenge Herrscherin!
O nimm mich Christin an, ich komm bescheidner Demut,
Mit Zähnen weiß und rein ich komm und stiller Wehmut,
Ich bin zwar gar nichts wert und tauge wenig, schau,
Doch groß ist dein Verdienst, o Königin, o Frau,
Und größer dein Verdienst als alle meine Fehle.
Den Himmel kann man nicht besitzen ohne Seele,
Erbarmungswürdig bin ich nichtige Gestalt.
In diesem Glauben leb ich und ich sterbe alt.

Sag deinem Sohn, ich bin als Fleisch ihm doch verwandt,
Und meine Sünden hab im Beichtstuhl ich bekannt.
Wie der Ägypterin Maria mir verzeihe,
Wie Bischof Theophil den Pakt, die Satansweihe.
Durch dich bin ich erlöst und völlig absolviert.
Was schloss er auch den Pakt? Der nur dabei verliert!
Bewahre immer mich, den Teufelspakt zu schließen,
O Jungfrau, denn ich will das Paradies genießen
So wie das Sakrament in beiderlei Gestalt.
In diesem Glauben leb ich und ich sterbe alt.

Ich bin ein altes Weib, bin arm und krumm und schief,
Mit schlechten Augen kann ich lesen keinen Brief,
Sieh die Kapelle, wo ich zähle zur Gemeinde,
Die Hölle ist gemalt und Feuer für die Feinde
Und auch das Paradies, ich will dahin zurück,
Das Feuer macht mir Angst, der Himmel ist mein Glück,
Ich habe große Lust, o Göttin in dem Himmel!
Was soll der Sünder Schar, das sündige Gewimmel?
Mein Glaube ist doch fest und ist mein letzter Halt.
In diesem Glauben leb ich und ich sterbe alt.

Du Himmelspforte, Frau, wie man die Herrin nennt,


Im Himmel herrscht der Herr, der keine Ruhe kennt,
Der Herr der Heere, ach, da unsre Schwäche zittert,
Wenn der Allmächtige in seinem Thron gewittert,
Dann lass den Himmel du und komm im Jugendreiz,
Der sich geopfert hat für uns am schlimmen Kreuz,
Denn Jesus ist mein Herr, ich singe stets den Psalter.
In diesem Glauben leb ich, sterb in hohem Alter.

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