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Für weiterführende Informationen steht

Ihnen die Gruppe Betonmarketing


Gruppe Betonmarketing Österreich
per Adresse VÖB
Kellerbauen+
sorgfältig geplant – richtig ausgeführt
Österreich jederzeit zur Verfügung Kinderspitalgasse 1/3
A-1090 Wien
www.betonmarketing.at Tel. +43 (0)1 403 48 00

Vereinigung der Österreichischen Verband Österreichischer Güteverband Forum


Zementindustrie Beton- und Fertigteilwerke Transportbeton Betonzusatzmittel
Reisnerstraße 53 Kinderspitalgasse 1 Wiedner Hauptstraße 63 Wiedner Hauptstraße 63
A-1030 Wien A-1090 Wien A-1045 Wien A-1045 Wien
Tel. +43 (0)1 714 66 81-0 Tel. +43 (0)1 403 48 00 Tel. +43 (0)5 90 900-4882 Tel. +43 (0)5 90 900-3749
„Papa, du schummelst.
Du hast nicht
bis zehn gezählt.“

Impressum:
Medieninhaber und Herausgeber:
Beton-Marketing Österreich | www.beton-marketing.at
Autoren:
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Andreas Kolbitsch
Unter Mitwirkung von Frau Dipl.-Ing. Arch. Marie Luise Stalf-Lenhardt
TU-Wien / Institut für Hochbau und Technologie, 1040 Wien / www.tuwien.ac.at
Redaktion:
Dipl.-Ing. Thomas Schönbichler / Cooperative Leichtbeton, 1060 Wien / www.leichtbeton.at
Dipl.-Ing. Dr. techn. Frank Huber / Zement + Beton, 1030 Wien / www.zement.at
Grafik:
SALT: Werbeagentur GmbH | A-1230 Wien | www.wa-salt.at
Brigitte Nerger | Zement + Beton, 1030 Wien | www.zement.at
Hersteller, Ort:
Zement + Beton Handels- und Werbeges.m.b.H. | 1030 Wien | Reisnerstraße 53 | www.zement.at
Titelbilder:
Güteverband Transportbeton | Andrea Baidinger Bauen Wohnen Immobilien
Kommunikationsberatung GmbH | Cooperative Leichtbeton
Druck: Aber sonst haben Sie alles richtig gemacht. Beim nächsten Spiel denken
Friedrich VDV, Wien-Linz Sie einfach an die zehn Gründe, die für Ihren Keller aus Beton sprechen.
Ausgabe August 2011 Neben erstklassigen Verstecken für Ihre spielenden Kinder erweitert
ein Keller aus Beton die Nutzfläche Ihres Hauses. Er ist kostengünstig
Die Informationen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ohne Gewähr. Eine Haftung ist
und spart Energie. Außerdem ist er wasserdicht.
ausgeschlossen.
Mehr über das Versteckspiel und die zehn guten Gründe für den Keller
aus Beton entdecken Sie unter: www.betonmarketing.at
Geschätzte Leser und Leserinnen!

Moderne Keller sind von entscheidender Bedeutung für die Qualität eines Gebäudes
und bieten einen erheblichen Mehrwert durch mannigfaltige Benutzung. Der Wohnbe-
reich wird von nötigen, aber nicht weiter nutzbaren Technik- und Lagerräumen befreit.
Damit ergibt sich eine größere Wohnfläche oder durch die insgesamt geringere Bau-
fläche ein Zugewinn bei der Garten- und Umfeldgestaltung.

Die Kosten für einen Keller betragen nur fünf bis acht Prozent der Gesamtbaukosten,
der Verkaufswert eines unterkellerten Gebäudes steigt dafür um 20 bis 30 Prozent
gegenüber gleichwertigen Objekten ohne Keller. Wichtig sind dabei aber eine gute,
zeitgerechte Planung und eine hochwertige Ausführung.

Die Broschüre „Keller bauen – plus“ bietet eine Übersicht über Funktionen, Konstruk-
tionsprinzipien und Entwurfsrichtlinien für Keller, die gleichzeitig eine sichere Funda-
mentierung des Gebäudes gewährleisten. In ihr finden sich detaillierte Angaben zur
Ausführung sowie technische Vorgaben und Normen, die die Bauqualität wesentlich
bestimmen. Besondere Aufmerksamkeit wird hier dem Feuchtigkeits- und Wärme-
schutz gewidmet, der bei einer höherwertigen Nutzung der Kellerräume – als Spiel-
raum, Werkstatt, Sauna, Bar – besondere Bedeutung hat, um ein gesundes Raum-
klima zu schaffen.

Mit der vorliegenden Fachinformation wollen wir alle Beteiligten dabei unterstützen,
je nach Nutzungszweck und örtlichen Verhältnissen zu planen, die Details im Auge
zu behalten und mit hoher Ausführungsqualität den zusätzlichen Lebensraum Keller
optimal zu gestalten.

DI Christoph Ressler DI Gernot Brandweiner DI Bmstr. Felix Friembichler


Güteverband Verband Österreichischer Vereinigung der
Transportbeton Beton- und Fertigteilwerke Österreichischen Zementindustrie
Legende:
Inhalt

1 Einleitung...............................4 2.4.1 Belastungen...........................23 4.9.4 Baustoffeigenschaften...............51


1.1 Kellerbau-Entwicklung.............4 2.4.2 Baustoffe................................24 4.9.5 Betonarbeiten auf
1.2 Funktion des Kellers................4 2.5 Kellerinnenwände..................26 großen Baustellen.................52
1.3 Lage und Verlauf 2.6 Kellerdecken..........................26 4.9.6 Fugen....................................53
des Terrains.............................5 4.9.7 Durchdringungen...................58
1.4 Voll- und Teilunter­- 3 Bauphysik.............................27 4.9.8 „Braune Wanne“....................59
kellerungen..............................6 3.1 Einleitung...............................27 4.9.9 Vergleich der Systeme...........60
1.5 Erschließung der 3.2 Wärmeschutz.........................27
Kellerräume.............................6 3.2.1 Wärmeschutz­- 5 Brandschutz.........................61
1.6 Kosten.....................................6 anforderungen.......................27
1.7 Entwurfsrichtlinien...................7 3.2.2 Wärmeschutz bei 6 Schutzräume........................62
1.7.1 Brennstofflager .......................8 nicht beheizbaren 6.1 Schutzumfang........................62
1.7.2 Heizräume...............................8 Kellerräumen.........................30 6.2 Planungsgrundlagen..............63
1.7.3 Schutzräume...........................9 3.2.3 Wärmeschutz bei 6.3 Konstruktionshinweise...........63
1.7.4 Kellertreppen...........................9 beheizbaren Kellerräumen....32
1.7.5 Grundrisslösungen................10 3.2.4 Konstruktionen bei 7 Keller bauen – plus,
1.7.6 Tipps und Ideen.....................10 Niedrigenergiehäusern und Wohn­infrastruktur...............64
Niedrigstenergie-Häusern......39 7.1 Kaminfuß...............................64
2 Konstruktion – Baustoffe....12 3.3 Schallschutz..........................42 7.2 Lichtschacht...........................65
2.1 Betonsorten...........................12 3.3.1 Außenwände.........................42 7.3 Verkehrswege........................65
2.1.1 Allgemeines...........................12 3.3.2 Decken..................................43 7.3.1 Verkehrswege........................65
2.1.2 Zuständigkeit und 3.3.3 Treppen.................................43 7.3.2 Rasengitterstein.....................68
Verantwortung.......................12 7.3.3 Rasenfugenstein....................68
2.1.3 Anforderungen an 4 Schutz vor Wasser 7.3.4 Traufenpflaster.......................68
den Beton..............................12 von außen..............................44 7.4 Einfriedung............................68
2.1.4 Empfohlene Betonsorten.......13 4.1 Grundlagen............................44 7.5 Hangsicherung und
2.2 Betonherstellung auf der 4.2 Wasserbeanspruchung Böschungselemente..............69
Kleinbaustelle........................14 und Abdichtungsart................44 7.5.1 Böschungsstein.....................69
2.2.1 Rezeptbeton..........................14 4.3 Abdichtungsstoffe..................44 7.5.2 Palisaden...............................70
2.2.2 Was man über die 4.4 Lage der Abdichtungen..........45 7.5.3 Winkelstützen........................71
Bestandteile des Betons 4.4.1 Horizontale Abdichtungen 7.6 Hausanschluss-Bock.............72
wissen sollte..........................14 im Außenwandbereich...........45 7.7 Garagen.................................72
2.2.3 Betonherstellung....................15 4.4.2 Vertikale 7.7.1 Garage im Kellergeschoss....72
2.2.4 Rezeptbeton: Mischtabelle....16 Wandabdichtungen................45 7.8.2 Fertiggarage..........................72
2.2.5 Mischvorgang........................16 4.4.3 Horizontale 7.8 Luft-Erdwärmetauscher,
2.2.6 Betonverarbeitung.................18 Kellerbodenabdichtung..........46 L-EWT-Frischluft­-
2.2.7 Nachbehandlung...................18 4.5 Abdichtung erdberührter brunnen, Erdregister..............73
2.2.8 Betonieren bei kühler Aufenthaltsräume..................46 7.9 Kleinkläranlagen....................74
Witterung...............................18 4.6 Abdichtung gegen 7.10 Swimmingpool.......................75
2.2.9 Ausschalfristen......................19 Bodenfeuchte........................46 7.11 Möblierung.............................75
2.2.10 Nachweis der Güte 4.7 Abdichtungen gegen 7.12 Regenwassernutzung............75
des Betons.............................19 druckloses Wasser................47
2.3 Fundamente..........................19 4.8 Dränagen...............................47 Einschlägige Normen.......................76
2.3.1 Baugrund...............................19 4.9 Abdichtung gegen von
2.3.2 Einwirkungen.........................20 außen drückendes Wasser....48 Weiterführende Webseiten..............77
2.3.3 Flächengründungen ..............20 4.9.1 Schwarze Wanne...................48
2.3.4 Frosttiefe................................21 4.9.2 Weiße Wanne........................49 Literatur.............................................78
2.3.5 Konstruktionshinweise...........22 4.9.3 Belastungen und
2.4 Kelleraußenwände.................23 Einwirkungen.........................50 Bildnachweis....................................78

3
1 Einleitung tieferer Bodenschichten. (Dabei ist zu
beachten, dass aufgrund einer Frosttiefe
von 0,80 bis 1,20 m in unseren Breiten
In einer umfassenden Planung verdient
bei frostgefährdeten Böden Fundamente
der Keller aus mehreren Gründen be-
mindestens in dieser Tiefe unter dem um-
sonderes Augenmerk. Die Errichtung
gebenden Niveau gegründet sein müs-
eines Kellers ermöglicht die bessere
sen). Bis zum Ende der Gründerzeit war
Ausnützung des Grundstücks mit ent-
es üblich, den Keller als massiven, von
sprechenden Raum- und Nutzungsre-
einem Gewölbe oder flachen Ziegelkap-
serven. Die Mehrkosten im Vergleich
pen auf Walzeisenträgern überdeckten
zu einer Fundierung ohne Keller sind
Baukörper zu erstellen. Dabei wurden
nur gering, wobei die Errichtungskosten
die tragenden Mauern – soweit dies die
im Wesentlichen von den Rahmenbe-
Bodenverhältnisse zuließen – auf Strei-
dingungen abhängig sind. Unabhängig
fenfundamenten errichtet. Die Böden der
vom geplanten Verwendungszweck
Kellerräume bestanden oft nur aus ge-
– die richtige Ausführung des Kellers
stampftem Lehm, was für die Lagerung
bleibt natürlich oberstes Ziel. Sowohl
bestimmter Lebensmittel günstige Raum-
die versäumte Errichtung des Kellers
luftbedingungen ergab. Auch für die La-
als auch dessen mangelhafte Ausfüh-
gerung fester Brennstoffe reichten nicht
rung sollten durch eine gezielte und
befestigte Böden zumeist aus.
umsichtige Planung möglichst verhin-
dert werden. Eine nachträgliche Her-
Gegenwärtig werden Keller überwie-
stellung ist, wenn überhaupt möglich,
gend aus Stahlbeton, Mauerwerk unter
sehr kostenintensiv; eine Sanierung
Verwendung zementgebundener Steine
bzw. nachträgliche Anhebung der bau- Bild 1
sowie – in zunehmendem Maße – aus
physikalischen Qualitäten der Bauteile
Stahlbeton-Fertigteilen errichtet. Auf-
ist äußerst aufwändig.
grund der in den letzten Jahren im Zu-
sammenhang mit unerwartet intensiven ohne die verbaute Fläche zu vergrößern.
Die vorliegende überarbeitete Broschü-
Niederschlägen zu verzeichnenden Durch den Bau eines Kellers kann also
re „Keller bauen – plus“ widmet sich
Grundwasserschwankungen kommt der zu einer optimalen Grundstücksausnut­
dem Thema Kellerbau und dem nähe-
Abdichtung von Kellerräumen immer zung beigetragen werden. Dies ist in
ren Umfeld des Hauses. Sie wendet
größere Bedeutung zu. Gerade im Pla- Zeiten der hohen Grundstückspreise
sich an Planende, Ausführende, in Aus-
nungsstadium ist besonders darauf zu und des immer knapper werdenden Bau-
bildung stehende Techniker und Interes-
achten. grundes ein sehr wichtiges Thema.
sierte im Allgemeinen. Ziel ist es, einen
Überblick über die relevanten Themen
im Bereich Kellerbau zu bieten, in Form
1.2 Funktion des Kellers Die Errichtung von Schutzräumen in
Kellergeschoßen ist aufgrund der Dis-
eines Nachschlagewerkes für Theorie
Einen wesentlichen Faktor für Funktions- kussion über grenznahe Kernkraftwerke
und Praxis. Die wesentlichen Aspekte
tüchtigkeit und Gebrauchsfähigkeit eines und der Förderungsrichtlinien einzelner
zum Thema Kellerbauen sind daher in
Wohnhauses stellt die Anzahl, Größe und Bundesländer immer noch aktuell. (Auf
kompakter Weise in dieser Broschüre
räumliche Zuordnung der Zubehörräume dieses Thema wird unter Punkt 6 ein-
dargestellt.
einer Wohneinheit dar. Diese Räume die- gegangen). Die Verwendungsmöglich-
nen nicht nur als Abstellräume und zur keiten für Kellerräume beschränken
1.1 Kellerbau-Entwicklung Vorratshaltung, sondern ­– vor allem bei sich allerdings nicht nur auf die oben
Einfamilienhäusern – der Unterbringung genannte Funktion. Neben der Her-
Die ersten massiv errichteten Wohnhäu- der Heizung und des Warmwasserer- stellung einer Garage im Kellerge-
ser wiesen zum Teil bereits Keller auf. zeugers sowie der Lagerung von festen schoß und vor allem bei einer qualitativ
Die Ursachen dafür liegen sicherlich in oder flüssigen Brennstoffen. Diese Zu- hochwer­­tigen Ausführung sind weitere
dem für eine Vorratshaltung günstigen, behörräume können im Keller unterge- spezielle Nutzungen möglich. Beispiels­
im Jahreszyklus ausgeglichenen Tem- bracht werden. Eine Unterkellerung bie- weise Klimazentrale oder Wärmespei-
peraturverlauf (bedingt durch die Spei- tet die Möglichkeit zusätzliche Räume zu cher für Niedrig­energiekonzepte, Freizeit
chermasse des umgebenden Erdreichs) schaffen, dadurch bleibt im Erdgeschoß und Hobbyräume als „erweiterter Wohn-
und in der zumeist höheren Tragfähigkeit mehr Platz für hochwertigen Wohnraum, bereich“, auch Räume für den stän­­di­

4
Tabelle 1-1: Nutzungsspezifische Anforderungen an die Umschließungsbauteile von Kellerräumen

Nutzung Raumklima Installationen Außenbauteile Boden Trennbauteile


Werkstatt, trocken, beheizbar, Strom, Wasser, gute Wärmedämmung, wärmegedämmt, gute Schalldämmung, Wärme­
Hauswirt- gute Lüftung Abwasser, Heizung, wenn möglich direkte strapazierfähiger und dämmung abhängig von Nutzung
schaftsräume, (evtl. zusätzlich Belichtung und Belüftung leicht zu reinigender der angrenzenden Räume
Stauraum Starkstrom) Belag
Vorratslager abhängig vom Strom Ausnutzung der Speicher­ nutzungsspezifisch, Wärmedämmung abhängig von
Lagergut; meist masse des Erdreichs: gegebenenfalls Nutzung der angrenzenden Räume
keine besonderen Wärmedämmung nur im Lehmboden
Anforderungen oberflächennahen Bereich
Fitnessräume, beheizbar, gute Strom, Heizung, gute Wärmedämmung, wärmegedämmt, mit Wärmedämmung abhängig von
Partyraum, Lüftung (evtl. Wasser, wenn möglich direkte hoher Oberflächen- Nutzung der angrenzenden Räume
Spielzimmer Abwasser) Belichtung und Belüftung temperatur
Sauna nutzungs­spezifisch Wasser, Abwasser, hohe Wärmedämmung, hohe Wärmedämmung hohe Wärmedämmung
Strom, Heizung Anschlüsse für Belüftung
Schwimmbad beheizbar, gute Wasser, Abwasser, gute Wärmedämmung, hohe Wärmedäm- Wärmedämmung abhängig von
Lüftung Strom, Heizung Verhinderung von Ober- mung, nutzungsspezi- Nutzung der angrenzenden Räume
flächenkondensat, wenn fische Oberflächen
möglich direkte Belichtung
und Belüftung
Brennstofflager trocken Licht meist keine besonderen abhängig von der Art Wärmedämmung abhängig von
Anforderungen des Lagergutes Nutzung der angrenzenden Räume
Heizraum trocken typenabhängig gute Wärmedämmung fest, eventuell Schall­ Wärmedämmung abhängig von
entkoppelung der Nutzung der angrenzenden
Aufstandsflächen für Räume
Geräte und Kessel
Schutzraum nutzungsspezifisch; siehe Abschnitt vor allem statische siehe Abschnitt siehe Grundrisslösungen im
s. Abschnitt „Schutz- „Schutzräume“ Anforderungen „Schutzräume“ Abschnitt „Schutzräume“
räume“

gen oder zeitweiligen Aufenthalt von der Planung des Kellers die zukünftige de ragen soll, unter Berücksichtigung
Personen, soweit dies im Rahmen der Nutzung, mögliche Ausbaustufen und der Belichtung der Kellerräume durch
Bauordnungen sowie der übrigen an- Nutzungsänderungen einbezogen wer- die zur ausreichenden Belüftung not-
zuwendenden Vorschriften (z.  B. Ar- den, da die nachträgliche Anhebung der wendigen Kellerfenster zu klären.
beitnehmerschutz) möglich ist. Es wird Bauteilqualitäten mit erheblichem Mehr-
darauf hingewiesen, dass aufgrund aufwand und Kosten verbunden ist. In den Grafiken 1-1a und 1-1b sind
der unterschiedlichen möglichen Nut- mögliche Ausformungen dargestellt. Die
zungen der Kellerräume verschiedene 1.3 Lage und Verlauf Lage der Kellerfenster über dem Niveau
bauphysikalische Anforderungen an die des Terrains geht einher mit einer besseren Belich-
Umfassungs- und Trennbauteile gestellt tung und einem geringeren Aushubvolu-
werden. Darauf wird in Kapitel 3 (Bau- Bei ebenem Gelände ist die Frage, wie men, dabei müssen aber folgende Punk-
physik) genauer eingegangen. Zum weit das Kellergeschoß über das Gelän- te beachtet werden:
Bespiel: kühle Räume, beheizte Räu-
me, Lagerräume, Hobbyräume, Werk-
statt usw. Auf eine ausreichende Belüf-
tung von Kellerräumen ist in jedem Fall
zu achten. Durch das Einbauen von Kel-
lerfenstern mit Kellerschächten für eine
EG EG
natürliche Belüftung und Belichtung wird Grafik 1-1: Kellerfenster
eine Aufwertung der Räume erreicht. a) unter Niveau,
b) über Niveau
Einige Verwendungsmöglichkeiten so-
wie die resultierenden Anforderungen
an die Umfassungs- und Trennbauteile
KG KG
sind in Tabelle 1-1 aufgelistet. Aufgrund
der unterschiedlichen Anforderungen
an die Umfassungsbauteile sollten in a b

5
• die architektonische Ausbildung des der statisch-konstruktiven Fundament­ Nutzung anzupassen und diese beque-
Sockels muss planerisch geklärt wer- ausbildung gegenüber. Dies ist vor mer zu gestalten. Bei einem mehrstöcki-
den allem bei den im Einfamilienhausbau gen Gebäude könnte eventuell auch ein
• vor allen Eingängen ins Erdgeschoß zunehmend ausgeführten durchgehen- Aufzug eingeplant oder die Planung so
ist die Anordnung einer Außenstiege den Fundamentplatten zu beachten. gestaltet werden, dass ein späterer Ein-
vorzusehen oder besser, um das Ge- bau bei Bedarf möglich ist.
bäude barrierefrei zu betreten, eine 1.4 Voll- und Teilunter­-
Rampe Bei der Konstruktion der Treppen dür-
kellerungen
• bei Einbau eines Schutzraumes kön- fen die Anforderungen hinsichtlich des
nen sich durch die geringe Einbin- Schallschutzes jedoch auf keinen Fall
Eine Teilunterkellerung kommt praktisch
dung ins Erdreich Schwierigkeiten vernachlässigt werden, da über die mas-
nur bei eingeschoßigen Gebäuden infra-
ergeben siven Konstruktionen eine Körperschall-
ge, da hier die minder nutzbaren Keller-
übertragung in die Wohngeschoße erfol-
räume einen merkbaren Anteil der Ge-
Bei Gebäuden in Hanglage muss in Ab- gen kann. Die einfachste Methode zur
samtherstellungskosten bedingen.
hängigkeit von den Gebäudeabmessun- Trittschalldämmung der Treppenläufe
gen im Einzelfall entschieden werden, ob besteht in einer elastischen Auflagerung
Die Nachteile einer Teilunterkellerung
die Fundamente abgetreppt (Grafik 1-2a) der Laufplatten. Dabei sind an den seit-
(unterschiedliche Gründungstiefen und
oder horizontal (Grafik 1-2b) auszubilden lichen Anschlüssen der Laufplatten an
damit unterschiedliche Setzungen, die
sind. Dabei muss die Gründungstiefe die das Treppenhausmauerwerk mögliche
zu Rissen führen können) sollten jedoch
maximale Frosttiefe immer überschreiten. Schallbrücken durch geeignete Fugen-
bei derartigen Überlegungen auf kei-
Bei getrennten oder abgetreppten Fun- ausbildungen zu vermeiden. Entspre-
nen Fall außer Acht gelassen werden.
damenten sollte der Winkel zwischen chende Konstruktionsvorschläge sind in
der Verbindungslinie der Fundament- ÖNORM B 8115, Teil 4 enthalten.
kanten und der Horizontalen („ideelle 1.5 Erschließung der
Böschungsneigung“) 30° nicht über- Kellerräume Die Wärmedämmung von Treppenläu-
schreiten. Aufgrund konstruktiver und fen, die eine Trennung zwischen be-
herstellungstechnischer Überlegungen Die Kellertreppen liegen meist unter der heiztem Erdgeschoß und unbeheiztem
sollte bei nicht zu steilem Gelände der Haupttreppe eines Gebäudes, wobei Keller bilden, ist in den OIB-Richtlinien
horizontalen Fundamentunterkante der die weniger aufwändige Ausführung der nicht vorgeschrieben. Diese sollte je-
Vorzug gegeben werden. Denn den im Kellertreppen durch die in der OIB-Richt- doch je nach Nutzung und Beheizung
Zusammenhang mit den Gesamtherstel- linie 3 festgelegten Steigungsverhält- der Räumlichkeiten erwogen werden.
lungskosten meist unerheblichen Mehr- nissen erkennbar ist. Wenn jedoch die
aufwendungen stehen Schwierigkeiten Kellerräume durch dementsprechende Neben der Kellertreppe sollte, sofern es
im Zusammenhang mit der Erschließung Nutzung aufgewertet werden, ist es auch die räumlichen Gegebenheiten zulas-
der Kellerräume (Zwischentreppen) und empfehlenswert, die Treppen der neuen sen, ein außen liegender so genannter
„Schmutzeingang“ vorgesehen werden.
Dieser separate Eingang soll gewähr-
leisten, dass der Transport von Brenn-
material, Vorräten oder Gartengeräten
in den Keller das Erdgeschoß nicht ver-
schmutzt. Für die Einlagerung des Brenn-
materials für die Pelletsheizung ist eine
eigene Einfüllvorrichtung vorzusehen,
die bei Zulieferung leicht zu erreichen ist.

tF tF 1.6 Kosten

Wesentlich für die Abschätzung der Kos-


ten für ein Kellergeschoß ist die in der
a) Fundament entsprechend b) Fundamentunterkante Vorplanungsphase durchzuführende,
der Geländeneigung horizontal
abgetreppt möglichst genaue Baugrunderkundung.
Neben der Feststellung der mechani-
Grafik 1-2: Fundamente a) abgetreppt, b) eben
schen Bodenkennwerte für die Dimensi-

6
onierung der Fundamentkonstruktionen 1.7 Entwurfsrichtlinien zungen des Untergeschoßes. Es ist von
sind dabei der langjährig höchste Grund- Vorteil, die kühlen Räume nebeneinan-
wasserstand sowie die Einstufung des Der Keller als Fundament des Hauses der anzuordnen und von den beheizten
Aushubmaterials nach Bodenklassen zu kann zusätzliche Räume mit einem ge- Räumen zu trennen. Die Belüftung sämt-
erheben. (Ebenso können im Rahmen ringen Mehraufwand an Planung und licher Kellerräume ist unbedingt zu ge-
dieser Voruntersuchungen eventuelle Kosten schaffen. währleisten. Für die Räume, die an der
Kontaminationen des Baugrundes früh- Außenwand liegen, sind Kellerfenster
zeitig erkannt werden). Jedes Gebäude braucht auf jeden Fall die ideale Möglichkeit für eine natürliche
Fundamente oder eine Fundamentplatte Lüftung. Aus den Erfahrungen empfiehlt
In der Studie „Baukostenvergleich: Kel- mit Frostschürze. Aus Beton errichtet ist sich jedoch eine zusätzliche Umwälzhil-
lervarianten an einem Referenz-Einfa- der Keller mit dem Fundament eine soli- fe, um auch die am Boden befindlichen
milienhaus (Bmstr. DI Helmut Schöberl, de Basis für das darüber liegende Haus. Luftschichten zu erreichen. Diese hilft
www.voeb.org/downloadcenter.asp) wur­ Kondenswasserbildungen vorzubeugen.
den Varianten für ein fiktives Einfamili- Früher wurde der Keller nur als Lager-
enhaus mit einer Bruttogrundfläche von stätte für Kohlen, Kartoffeln und Vorräte Das Konzept des Grundrisses soll neben
ca. 110 m², einem Geschoß mit quadra- genutzt. Durch die Möglichkeiten den den fixen Räumlichkeiten (Treppenhaus,
tischem Grundriss mit vier unterschied- Keller warm und trocken zu halten, er- Technik und Vorratsräume …) eine
lich ausgeführten Kellern behandelt und geben sich heute in der Nutzung der möglichst flexible Nutzung der Räume
mit einem nicht unterkellerten 130 m²- Kellerräume viele neue Möglichkeiten. vorsehen. Gerade beim Einfamilienhaus
Einfamilienhaus auf einer Bodenplatte ändert sich im Laufe der Jahre immer
verglichen. (Die Mehrfläche ergibt sich Es ist wichtig, schon bei der Planung des wieder der Raumbedarf der Bewohner,
da­raus, dass die Technik- und Nebenräu- Projektes auch die Konzeption des Kel- je nachdem wie sich die Familie entwi-
me hier im Erdgeschoß untergebracht lers mit einzubeziehen. ckelt. Daher ist es empfehlenswert, die
werden müssen.) Bei dem Vergleich nichttragenden Zwischenwände mög-
der Gesamtbaukosten mit und ohne Kel- Nutzungsmöglichkeiten der Kellerräu- lichst so zu errichten, dass sie bei Bedarf
ler kosten die unterkellerten Varianten me können sein: Hauswirtschaftsraum, leicht verändert werden können.
zwischen 2 % und 8 % mehr als die Va- Weinkeller, Gästezimmer, Hobbyraum
riante mit einer Bodenplatte. Diese ge- für Basteln oder Nähen, Werkstatt, Sau- Die Grundrisseinteilung eines Keller-
ringen Mehrkosten stehen einem Nutz- na und Fitnessraum, Party- und Spiel- geschoßes hängt einerseits von der
flächengewinn von 64 % gegenüber! Es zimmer, Stauräume für Akten, Bücher Raumaufteilung der Wohngeschoße
ist also durchaus empfehlenswert, beim oder Fotoalben. und der daraus resultierenden Lage der
Bau eines Hauses gleich den Keller tragenden Wände und der Kellertreppe,
mit zu errichten, da eine solche Nach- Die Bedürfnisse der Bewohner bestim- andererseits von den aus der geplanten
rüstung später kaum mehr möglich ist. men die Raumaufteilung und Raumnut- Raumnutzung im Keller resultierenden

Bild 2 Bild 3

7
Brennstoffe sind die Bestimmungen der
Landesgesetze (Regelungen meist in
Brennstoffjahresbedarf (kg/a)

12.000 den Bauordnungen und OIB-Richtlinien)


Anlagen-
10.000 Wirkungsgrad: 0,70 anzuwenden.
8.000 lz
Ho
1.7.2 Heizräume
6.000
s ra leicht
4.000 Kok l ext Heizräume sollten leicht erreichbar sein
heizö
2.000 und in der Nähe der Kellertreppe ange-
ordnet werden. Der Heizraum ist durch
10.000 20.000 30.000 40.000 eine Schleuse zu betreten. Auf eine
Jahresenergiebedarf (kWh/a) ausreichende Be- und Entlüftung ist zu
achten. Der Kamin darf nicht in eine Au-
Grafik 1-3: Brennstoffjahresbedarf in Abhängigkeit des Jahresenergiebedarfes für ßenmauer integriert werden. Um eine
häufig verwendete Energieträger Lärmbelästigung in den Wohnräumen zu
vermeiden, sollte der Heizraum gut ge-
dämmt sein und nicht unter Schlaf- und
Aufenthaltsräumen des Erdgeschoßes
liegen. Die Geräte sollten schallentkop-
pelt montiert werden.
Vertikale Durchbrüche für Kamin- und
Anforderungen ab. Dabei sind folgende Es besteht dadurch wieder vermehrt der Leitungsführungen sind schon in der
Faktoren zu beachten: Bedarf an Brennstofflagern in Kellerräu- Planung vorzusehen, da sich diese spä-
• kurze Transportwege für Vorratsgüter men. Je nach Art der Heizung müssen ter nicht mehr herstellen lassen.
zum Treppenhaus und feste Brenn- Lagerräume für verschiedene Brennstof-
materialien zum Heizraum fe (z. B. Pellets, Öl, Holz, Hackschnitzel) Die Umfassungsbauteile sind brandbe-
• Trennung der Raumgruppen nach geplant werden. Für Heizanlagen, die mit ständig auszuführen, der Fußbodenbe-
„Temperaturzonen“, wobei die höher Erdwärme oder Sonnenenergie arbeiten, lag ist aus nicht brennbarem Material wie
temperierten Räume um den Heiz- werden Wärmespeicher und Wärmetau- z. B. Beton, Estrich, keramische Fliesen
raum und gegebenenfalls um das scher benötigt, die in eigenen Räumen herzustellen. Tabelle 1-2 beinhaltet Nä-
beheizte Treppenhaus zu gruppieren untergebracht werden müssen. Bei der herungswerte für Heizraumgrößen in
sind Planung des Kellers ist daher rechtzeitig Abhängigkeit von der Heizleistung.
• Anordnung der zu belüftenden und an die Art der Heizung zu denken, um die
gegebenenfalls natürlich zu belich- Technikräume zu konzipieren. 1.7.2.1 Pelletslagerung
tenden Räume an der Außenfassade,
Die richtige Ausführung und Situierung
bei Gebäuden in Hanglage an der Die Umfassungswände sind in jedem des Pelletslagers sind Voraussetzungen
weiter aus dem Boden ragenden Ge- Fall aus brandbeständigen Bautei- für den optimalen Betrieb einer Pellets-
bäudefront len herzustellen. Vor allem Beton und heizung. Die Anforderungen dazu sind
• Beachtung der Sicherheitskriterien Leichtbeton erreichen ab 15 cm Wand- in der ÖNORM M 7137 festgelegt. Der
im Zusammenhang mit der Lagerung stärke Feuerwiderstandsklassen > 90 Lagerraum für Pellets sollte an der Au-
flüssiger Brennstoffe Minuten. Die Raumgrößen ergeben sich ßenwand liegen, schmal und rechteckig
aus dem Jahresenergiebedarf der zu sein, mit den Einblasstutzen an der
Im Folgenden sollen einige wichtige versorgenden Wohneinheit. Überschlä- Stirnseite. Er sollte den 1,5-fachen Jah-
nutzungsabhängige Bedingungen ange- gige Anhaltswerte dazu sind in Grafik resbedarf fassen. Die Wände müssen
führt werden. 1-3 zusammengestellt, wobei zumindest massiv gemauert und dicht sein - Brand-
bei Neubauten das Einlagerungsvolu- schutzklasse REI 90. Der Lagerraum
1.7.1 Brennstofflager men dem Verbrauch einer Heizperiode muss trocken sein.
entsprechen sollte. Um die Einbringung
Durch die in letzter Zeit hochaktuelle fester Brennstoffe zu erleichtern, sollte Öffnungen jeder Art sind zu vermei-
Diskussion über Energiesparmaßnah- das Brennstofflager möglichst nahe am den, Rohrleitungen zu verschließen,
men und neue alternative Formen Schmutzeingang angeordnet oder mit alte E­‑Installationen abzuklemmen oder
der Beheizung von Hochbauten werden einem eigenen Einwurfschacht ausge- einzugipsen. Der Raum muss (staub-)
neue Arten von Heizanlagen errichtet. stattet werden. Bei Lagerung flüssiger dicht sein. Elektroinstallationen (Licht)

8
Trennwand tragend
mind. 20 cm

Brandbeständig REI 90

Hohlblockstein
beidseitig verputzt
Beton mind. 25 cm Rohr im Bereich der Mauerdurch-
führung mit Steinwolle umwickeln
(Schallschutz)

Grafik 1-4: Schematische Darstellung eines Lagerraumes für Pellets

Bild 4

sind unzulässig. Die beiden Einblasstut- Abstellraum, ein Hausarbeitsraum oder 1.7.4 Kellertreppen
zen sind mit 1 m Abstand einzumauern auch die Garage, kann für die Aufstel-
(nicht einschäumen). Ist der Abstand lung einer Wärmepumpe genutzt wer- Die Abmessungen von Kellertreppen
geringer, dann einen Stutzen 50 cm den. Der Platzbedarf ist dabei nicht werden in den Landesbauordnungen,
länger ausführen. Die Stutzen müs- größer als für einen konventionellen OIB-Richtlinien und in der entsprechen-
sen geerdet werden. Da der jeweilige Heizkessel. Zusätzlicher Platzbedarf ist den ÖNORM B 5371 (Treppen-Abmes-
Brennstofflagerraum nie zur Gänze voll gegebenenfalls für einen Pufferspeicher sungen), an der sich die meisten Lan-
ausgefüllt werden und ein Winter auch und/oder einen Warmwasserspeicher desbauvorschriften orientieren, geregelt.
einmal kälter sein kann, wird mit einem zu berücksichtigen. Wärmequellenanla- Bei Verwendung von Kellerräumen im
Brennstofflagerraumbedarf von 1 bis ge und Wärmepumpe sollten nicht weit Zusammenhang mit Betriebsstätten sind
1,2 m³/kW Nutzwärmeleistung gerech- voneinander entfernt liegen, um lange weitere Bestimmungen, vor allem des
net. Für ein Einfamilienhaus mit 10 kW Leitungswege und damit Wärmeverluste Arbeitnehmerschutzes, zu beachten. In
Nutzwärmeleistung sind demnach 10 m³ zu vermeiden. Ein- und Zweifamilienhäusern werden
nutzbarer Pelletslagerraum vorzusehen. in der Regel nutzbare Laufbreiten von
Der Heizwert von 1 kg Holzpellets be- 1.7.3 Schutzräume mind. 90 cm, Stufenbreiten von mind.
trägt rund 5 kWh, der von 1 Liter Heizöl 25 cm und Stufenhöhen von max. 20 cm
Extra-leicht oder 1 m³ Erdgas ungefähr Die baulichen Vorkehrungen für den Ein-
10 kWh. 2 kg Pellets entsprechen also bau oder die nachträgliche Einrichtung
etwa 1 Liter Heizöl oder 1 m³ Erdgas. Für von Schutzräumen im Kellergeschoß Bild 5
1.000 Liter Heizöl rechnet man mit rund werden im Abschnitt 6 „Schutzräume“
3 m³ Holzpellets. behandelt. Dabei ist auf die bundeslän-
derspezifische Gesetzgebung sowohl im
1.7.2.2 Wärmepumpen Zusammenhang mit den technischen als
auch mit den Förderungsbestimmungen
Ein nicht zu Wohnzwecken verwende- zu verweisen.
ter Raum, wie z. B. ein Kellerraum, ein

Tabelle 1-2: Empfohlene Heizraumgröße in Abhängigkeit von der Heizleistung

Heizleistung in kW ≤ 20 ≤ 50 ≤ 100 ≤ 500 ≤ 1.000


Grundfläche in m² ≥ 10 ≥ 15 ≥ 25 ≥ 45 ≥ 70
Lichte Höhe in m ≥ 2,25 ≥ 2,25 ≥ 2,50 ≥ 3,0 ≥ 3,0

9
vorgeschrieben. Da die Trittstufen von
Grafik 1-5: Elastische Aufla- Kellerstiegen meist keine besondere
Dauerelastische gerung eines Stiegenlaufes
Versiegelung Verkleidung erhalten, eine zweischali-
zur Vermeidung von Tritt-
schallübertragung (nach ge Ausführung des Kellermauerwerkes
ÖNORM B 8115-4) aus wirtschaftlichen Überlegungen und
Platzgründen nicht infrage kommt, muss
die Trittschalldämmung durch elasti-
sche Auflagerung der Laufplatten erfol-
gen. Eine schematische Darstellung der
Auflagerdetails (in Übereinstimmung
FT-
mit den Anforderungen laut ÖNORM
Stiegenlauf elastische
B 8115-4) ist in Grafik 1-5 dargestellt.
Zwischenlage fo≤ 80 Hz
1.7.5 Grundrisslösungen
El 30-c

Grundrisslösungen für Kellergeschoße


sollten mit der Aufteilung der tragenden
Grafik 1-6: Heizraum bei
Gasfeuerung Wände in den darüber liegenden Wohn-
geschoßen korrespondieren. In den
Grafiken 1-6 und 1-7 sind daher nur Teil-
grundrisse im Zusammenhang mit spezi-
ellen Raumnutzungen dargestellt.
El 30-c

Mindestquerschnitte für Zu- und Abluft-


öffnungen sind in Tabelle 1-3 angeführt.

1.7.6 Tipps und Ideen

Im Folgenden sind einige Ideen und An-


El 30-c

Grafik 1-7: Heiz- und Öl-


regungen zusammengefasst, die bei der
tankraum für ein Einfamili- Planung und Gestaltung des Kellers be-
enhaus mittlerer Größe hilflich sein können:
El 30-c

• Einige Möglichkeiten der Raumnut-


zung im Untergeschoß sind: Heiz-
und Technikraum, Lagerraum, Wein-
keller, Hauswirtschaftsraum, Gäste-
zimmer, etc..
• Ein flexibler Grundriss mit Zwi-
schenwänden, die leicht zu verän-
dern oder erst später einzubauen
sind, ist zweckmäßig.
• Der Heizkreis des Kellers sollte
extra vom Heizkreis der ober­irdischen
Wohnräume des Gebäudes zu steu-
ern sein. So kann die Raumtempera-
tur des Kellers je nach Bedarf gere-
gelt werden.
Tabelle 1-3: Mindestquerschnitte für Zu- und Abluftöffnungen • Bei entsprechender Möglichkeit ist
Brennstoff Mindestquerschnitt in cm² Querschnitte für Zu- und Abluft ein direkter Ausgang aus dem Sau-
Feste Brennstoffe 625 15/25 cm nabereich in den Keller sehr zu emp-
und Heizöl Zuluft: mind. 50 % des Kaminquerschnittes fehlen.
Abluft: mind. 25 % des Kaminquerschnittes
• Ein Eingang aus dem Garten kann
Gas 350 ≤ 93 kW Heizleistung: 350 cm² > 93 kW Heizleistung:
+ 5 cm² je weitere 1,16 kW sehr vorteilhaft sein, um Werkzeug,

10
Gartengeräte, Gartenmöbel, Fahr- auch wenn der Keller anfangs noch • Einige Nutzungsarten verlangen
räder, Einlagerung usw. in das Haus nicht für eine hochwertige Nutzung danach, mit einer Wasserzuleitung
bringen zu können. vorgesehen ist. Eine außen liegende und Abwasserableitung ausgestattet
• Ein durchdachter und gut beschrifte- Wärmedämmung nach Fertigstellung zu werden. Letztere erfordern eine
ter Haustechnikraum kann später des Kellers aufzubringen ist schwierig Durchführung durch die Bodenplat-
viel Ärger ersparen. und mit großen Kosten verbunden. te und sollten unbedingt in der Pla-
• Auf eine Belüftung aller Kellerräume • Auf eine sachgerechte wärmege- nungsphase schon berücksichtigt
ist zu achten, wenn möglich durch dämmte Sockelausbildung ist zu werden. Dabei ist auf folgende Punk-
Kellerfenster und bei innen liegenden achten, da es in diesem Bereich bei te zu achten:
Räumen durch Zu- und Abluftleitun- nicht sachgemäßer Ausführung zu • ausreichende Dimensionierung
gen. Kältebrücken kommen kann und • ausreichendes Gefälle des erfor-
• Es besteht die Möglichkeit im Keller damit im Innenraum die Gefahr von derlichen Abwasserrohres zum
eine Staubsaugeranlage für das ge- Kondenswasser an den Außenwän- Kanal- oder Kleinkläranlagenan-
samte Haus zu installieren. Die Ver- den und somit der Schimmelbildung schluss
rohrung muss in jedem Stockwerk so besteht. • Verhindern des Rückflusses z. B.
platziert werden, dass mit dem Saug- • Feuchteschutz. Die Abdichtung des mittels Rückschlagklappen
schlauch jeder Winkel im Stockwerk Untergeschoßes ist sehr wichtig und • Einbau einer Reinigungsöffnung
erreicht werden kann. In jedem Raum daher exakt auszuführen, da nach der • saubere Ausführung der Durchfüh-
des Hauses kann dann der Saug- Fertigstellung des Hauses Schäden rung, sodass kein Wasser vom Un-
schlauch angeschlossen werden. kaum zu beheben sind. Eine dichte tergrund (Grundwasser) aufsteigen
• Die Abwärme des Heizraumes kann Wanne gibt Sicherheit in Gebieten und durchdringen kann
durch Wärmepumpen für die Warm- mit hohem Grundwasserspiegel und
wasseraufbereitung genutzt werden. mit Hochwassergefährdung. So sind
• Eine gute Wärmedämmung der Au- Feuchteschäden mit den Folgeschä-
ßenwände und Böden ist wichtig, den zu vermeiden.

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11
2 Konstruktion – der Beton die unter b) und teilweise un-
ter c) genannten Eigenschaften aufweist,
2.1.3 Anforderungen an den Beton
(ÖNORM B 4710-1, Abschnitt 4)
Baustoffe müssen Anforderungen an die Betonzu-
sammensetzung gestellt werden. Diese 2.1.3.1 Allgemeines
2.1 Betonsorten Anforderungen an die Betonzusammen-
setzung müssen daher stets eingehalten Zur Festlegung der Anforderung definiert
werden, unabhängig davon, ob zusätz- die Norm verschiedene Klassen in den
Das Bauen mit Beton verlangt eine
liche Maßnahmen, wie z. B. besondere 3 Gruppen:
grundsätzliche Auseinandersetzung mit
Herstellungs- und Verarbeitungsverfah- • Expositionsklassen bezogen auf die
den Anforderungen, die an die Bautei-
ren, angewandt oder Betonzusätze ver- Umweltbedingungen
le in ihrer Verwendung gestellt werden.
wendet werden oder nicht. • Frischbeton und Beton während der
Der Betontechnologe, Planer und Bau-
Erhärtung
stofflieferant bedient sich dabei spezi-
eller Fachbegriffe mit entsprechenden 2.1.2 Zuständigkeit und • Festbeton
Verantwortung und sieht nachstehende Klasseneintei-
Abkürzungen. Für die vorgesehenen An-
lung vor.
forderungen an den Beton sind diese in
Die ÖNORM B 4710-1 definiert die Auf-
der Norm (Grundlagen für die Planung,
gaben aller an der Betonherstellung be- 2.1.3.2 Expositionsklassen bezogen
ÖNORM B 4710-1, Abschnitt 4, 12, 13) auf die Umweltbedingungen
angeführt. Anforderungen und Betongü- teiligten Partner und kennt 3 Gruppen:
te sind vom Planer und Fachmann fest- • Planer – verantwortlich für die Festle-
(ÖNORM B 4710-1, Abschnitt 4.1)
zulegen. gung von Anforderungen an den Be-
Die europäische Betonnorm EN 206-1
ton. Planer können sein: der Bauherr,
(als Basis der ÖNORM B 4710-1) teilt
Unter www.betonfibel.at finden Sie der Tragwerksplaner, der Ausschrei-
die durch die Umgebung entstehenden
ein kompaktes Nachschlagemedium bende, aber auch der Besteller.
Einwirkungen in Expositionsklassen ge-
mit über 200 Anwendungsbeispielen • Hersteller – verantwortlich für die
mäß Tabelle 2-1 ein. Unter Umgebung
für Betonsorten. Die Fibel bietet Tipps Herstellung des Frischbetons und
werden diejenigen chemischen und phy-
zum richtigen Umgang mit der neuen damit für die Konformität des Betons
sikalischen Einwirkungen verstanden,
ÖNORM B 4710-1 und führt den Nutzer und die Durchführung der Produk- denen der Beton ausgesetzt ist und die
zur jeweils geeigneten Betonsorte per tionskontrolle. Als Hersteller gilt der zu Wirkungen auf den Beton oder die
Mausklick. Betreiber der Mischanlage (Trans- Bewehrung bzw. eingebettetes Metall
portbetonwerk, Baustellenanlage). führen und die nicht als Lasten in der
2.1.1 Allgemeines • Verwender – verantwortlich für die Tragwerkplanung berücksichtigt werden.
Verarbeitung des Frischbetons (Ein-
Beton hat zahlreiche Eigenschaften. Die bringen, Verdichten und Nachbehan-
Tabelle 2-1: Expositionsklassen
Betongüte ist die Summe aller Eigen- deln des Betons).
• Kein Korrosions- oder Angriffsrisiko X0
schaften, davon werden einige
• Korrosion ausgelöst durch Karbona- XC
a) häufig benötigt und sind leicht prüfbar In der Praxis können verschiedene Be- tisierung (in die ÖNORM B 4710-1
(Druckfestigkeit, Verarbeitbarkeit) teiligte bei unterschiedlichen Stufen des wurden bei den höheren Klassen
auch verschiedene Wasserundurch-
b) häufig benötigt, sind aber praxisge- Entwurfs- und Herstellungsprozesses An-
lässigkeitsklassen aufgenommen)
recht nicht prüfbar (z. B. Rostschutz forderungen festlegen, wie z. B. der Bau- • Korrosion, verursacht durch Chloride XD
der Bewehrung, Widerstand gegen herr, der für die Bemessung Verantwort- • Frostangriff mit und ohne Taumittel XF
physikalische und chemische Angrif- • Chemischer Angriff XA
liche, der Bauunternehmer, der für das
• Verschleißbeanspruchung (in XM
fe) Einbringen des Betons Verantwortliche. ÖNORM B 4710-1)
c) nur selten direkt gefordert, weil sie Jeder ist dabei für die Weitergabe der
das Gebrauchsverhalten des Betons festgelegten Anforderungen – zusammen
zwar beeinflussen, ihre gezielte Än- mit etwaigen zusätzlichen Anforderungen Jede dieser Expositionsklassen ist in
derung bei üblichen Betonen nur in – an den Nächsten in der Reihe (bis zum eine bis vier Angriffsstärken unterteilt,
geringem Umfang möglich ist (z. B. Hersteller) verantwortlich. was bei der Betonzusammensetzung zu
Schwinden, Kriechen, Temperatur- berücksichtigen ist.
dehnung).
Die Anforderungen an den Beton, der
Werden Anforderungen an die unter a) einer Umwelt ausgesetzt ist, werden
genannten Eigenschaften gestellt, kön- mit einer Betonzusammensetzung in
nen diese direkt geprüft werden. Damit ÖNORM B 4710-1 festgelegt, andere

12
Betonzusammensetzungen erfordern Abhängigkeit von den Abständen der eine mittlere Festigkeitsentwicklung
eine Vergleichsprüfung am erhärteten Stahleinlagen ist in ÖNORM B 1992- (EM) als vereinbart
Beton zum Nachweis der Gleichwertig- 1-1 geregelt • Beton mit reduziertem Schwinden
keit. Ein Nachweis der Anforderungen • bei Stahlbeton mit einlagiger Beweh- (RS) oder stark reduziertem Schwin-
über den erhärteten Beton muss vom rung nicht größer als das 1,25-fache den (RRS)
Planer verlangt werden, der dann auch des kleinsten lichten Abstandes der
für Betonzusammensetzungen, die nicht Stahleinlagen und/oder der Überde- 2.1.3.4 Festbeton
der ÖNORM B 4710-1, Tabelle NAD 10 ckung, d. h. bei Mindestabstand der
entsprechen, die Verantwortung über- Stahleinlagen von 2 cm beträgt das 2.1.3.4.1 Druckfestigkeitsklassen
nehmen muss. zulässige Größtkorn 22 mm. Wenn Die konstruktiv erforderliche Festigkeits-
mit 32-mm-Korn gearbeitet werden klasse ist vom Planer festzulegen. Zur
2.1.3.3 Frischbeton und Beton soll, muss die plangemäße Überde- Vermeidung von schädlichen Rissen ist
während der Erhärtung ckung (Planmindestmaß) mindestens bei wasserundurchlässigen Bauwerken
30 mm betragen. aus Stahl- oder Spannbeton eine ausrei-
2.1.3.3.1 Konsistenzklassen
• bei Stahlbeton mit mehrlagiger Be- chende rissweitenbegrenzende Beweh-
Die wichtigste Frischbetoneigenschaft wehrung (bzw. bei Spannbeton) nicht rung vorzusehen.
ist die Konsistenz. Weiche Konsistenzen größer als das 0,8-Fache des kleins-
werden mit dem Ausbreitmaß klassifi- ten lichten Abstandes der Stahleinla- Die wichtigste Festbetoneigenschaft ist
ziert, steife mit dem Verdichtungsmaß. gen (bzw. des Abstandes der Spann- die Druckfestigkeit. Sie wird in Festig-
Die für Österreich relevanten Konsis- glieder) und/oder der Überdeckung, keitsklassen (ÖNORM B 4710-1, Tabelle
tenzklassen sind in Tabelle 2-2 zusam- d. h. bei obigem Beispiel mit Mindest- NAD 13) eingeteilt. Die Druckfestigkei-
mengestellt. abstand der Stahleinlagen von 2 cm ten gelten für die in Österreich gefor-
zulässiges Größtkorn 16 mm. Wenn derte Prüfung der Druckfestigkeit nach
Tabelle 2-2: Konsistenzklassen mit 22-mm-Korn gearbeitet werden ÖNORM ONR 23303 (Lagerung an
sehr steif C0 (v > 1,45) soll, müssen der Abstand der Stahl­ Raumluft ab Probenalter 7 Tage).
steif C1 (v: 1,45–1,26) einlagen und die plangemäße Über-
steifplastisch C2 (v: 1,25–1,11)
deckung mindestens 30 mm betra- 2.1.3.4.2 Sonst. Festbetoneigenschaften
plastisch F38 (a: 35–41 cm)
gen, für 32-mm-Korn 40 mm. • Rohdichteklasse (D) für Leichtbeton
weich F45 (a: 42–48 cm)
sehr weich F52 (a: 49–55 cm) • Beton mit festgelegter Abreißfestig-
fließfähig F59 (a: 56–62 cm) 2.1.3.3.3 Klassen in Abhängigkeit von keit (A)
sehr fließfähig F66 (a: 63–69 cm) der Betonart • Beton mit festgelegter Spaltzugfestig-
extrem fließfähig F73 (a: 70–76 cm)
Bei Erfordernis sind die für die Betonart keit (TK)
relevanten Klassen anzugeben. • Beton mit stark erhöhtem Feuerwi-
Wenn nicht anders festgelegt, ist der Be- • Unterwasserbeton (UB1, UB2) derstand (BBG)
ton mit der Konsistenzklasse F45 (Unter- • Pumpbeton (PB) • Beton für die Beaufschlagung mit
wasserbeton für Bohrpfähle und Schlitz- • Sichtbeton (SB) Treibstoffen und sonstigen Mineral-
wände F59) herzustellen. • selbstverdichtender Beton (SCC) ölen – Dichtheit und Beständigkeit
• zusätzliche Betoneigenschaften (B2 bis B7)
2.1.3.3.2 Größtkorn der • Beton für Siedlungswasserbauten
Gesteinskörnung Wenn nachfolgende Betoneigenschaf- mit starkem chemischen Angriff (HL-
Je größer das Größtkorn bei gleicher ten erforderlich sind, sind sie ebenfalls SW), Hochleistungsbeton für Sied-
Sieblinie, umso geringer ist der Wasser- anzugeben. lungswasserbauten
anspruch und damit Zementbedarf. Das • Beton für stark beanspruchte Bauteile
Größtkorn muss aber so gewählt wer- • Beton mit geringer Blutneigung (BL) (HL-B), Hochleistungsbeton für kons-
den, wie es für das Mischen, Fördern, • Klassen bezogen auf die Wärmeent- truktive Zwecke
Einbringen und Verdichten des Betons wicklung bei der Erhärtung (W)
notwendig ist. • Beton mit verlängerter Verarbeitungs- 2.1.4 Empfohlene Betonsorten
zeit (VV)
Wenn nicht anders festgelegt, ist der Be- • Beton mit verzögerter Anfangserhär- Werden bei einem Bauvorhaben nur we-
ton mit Größtkorn 22 mm herzustellen. tung (VA) nige verschiedene Betonsorten geplant,
Begrenzungen für Größtkorn: • Klassen bezogen auf die Festigkeits- verringert dies die Gefahr von Verwechs-
• kleiner als 1/4 der kleinsten Abmes- entwicklung (Erhärtung) des Betons. lungen, erhöht die Wirtschaftlichkeit und
sung des Bauteils; das Größtkorn in Wenn nicht anders festgelegt, gilt optimiert die Kontrolle. Die ÖNORM

13
B 4710-1, Abschn. 12 hat daher für ver- Tabelle 2-3: Empfohlene Betonsorten
schiedene Anwendungsfälle Betonsor- Anwendung Betonsorte
ten empfohlen und für die notwendige Festigkeits­klasse 1) Umwelt Konsistenz,
Größtkorn
Zusammensetzung (W/B-Wert, Luftge-
Unterlags-Füllbeton – X0(A) F45/GK22
halt, Gesteinskörnungen, Zementsorten) Ohne Bewehrung C 16/20 X0(A) F45/GK22
Kurzbezeichnungen festgelegt. Häufig C 20/25
benötigte empfohlene Betonsorten sind Mit Bewehrung trocken, dauernd nass C 20/25 XC1(A) F45/GK22
in Tabelle 2-3 zusammengestellt. wechselnd feucht C 20/25 XC2(A) F45/GK22
C 25/30
C 30/37
Achtung: Werden die internationalen Wasserundurch­lässige Teile bis 10 m Wasserdr. C 20/25 B1 F45/GK22
Symbole für die Umwelt verwendet über 10 m C 25/30 B4 F45/GK22
(z. B.: XC1), muss dieser Bezeichnung Im Freien geneigte Flächen C 25/30 B2 F45/GK22
waagrechte Flächen C 25/30 B3 F45/GK22
ein (A) nachgestellt werden, um zu do-
Wasserbauten C 25/30 B3 F45/GK22
kumentieren, dass der Beton die in Ös- Abwasseranlagen C 25/30 B6/C3Afrei F45/GK22
terreich gültigen Anforderungen erfüllen Taumittelhaltiger Sprühnebel C 25/30 B5 F45/GK22
muss (ÖNORM B 4710-1, Abschnitt 11). Taumittel direkt C 20/25 B7 F45/GK22
Dies ist bei den nationalen Bezeichnun- Tiefgründungen C 25/30 B8 bis B11 F59/GK22
1
) Die bei den Betonsorten B1 bis B11 angegebenen Festigkeitsklassen werden aufgrund der Anforderun-
gen (z. B. B3) nicht erforderlich, weil hier
gen an den Beton für die Umwelt, bei ordnungsgemäßer Verarbeitung, mit Sicherheit erreicht.
aus der Bezeichnung erkenntlich ist,
dass der Beton die in Österreich gültigen Tabelle 2-4: Empfohlene Betonsorten auf der Kleinbaustelle
Anforderungen erfüllen muss. Betonsorte: Zement Expositionsklasse
C: concrete/

2.2 Betonherstellung auf der Festigkeitsklasse/


Expositionsklasse
Kleinbaustelle C 12/15/X0 CEM 32,5 X0: unbewehrte Fundamente ohne Frost,
C 16/20/X0 CEM 32,5 Füll- und Ausgleichsbeton ohne Frost
2.2.1 Rezeptbeton C 20/25/XC2 CEM 32,5 XC2: Innenräume mit hoher Luftfeuchtigkeit,
z.B. in gewerblichen Küchen, Bädern, Wäschereien, in Feuchträumen
von Hallenbädern, Wasser zurückhaltende Gebäude, viele Grund-
Beton für geringe Anforderungen kann
mauern; Bauwerke in nicht drückendem Grundwasser (ohne Anforde-
auch in kleinen Mengen auf der Baustelle rung an die Dichtigkeit), (Wasserdruckhöhe unter 2 m)
hergestellt werden. Für größere Mengen C 20/25/XC1 CEM 32,5 XC1: Beton in Gebäuden im Wohn- und Bürobereich (einschließlich
C 25/30/XC1 2) CEM 42,5 Küche, Bad und Waschküche in Wohngebäuden); permanent dem
und höhere Anforderungen empfiehlt es
Wasser ausgesetzte Bauteile, z. B. Fundamente im Grundwasser
sich Transportbeton oder vorgefertigte 2
) C 25/30 darf laut Norm als Rezeptbeton nur sehr eingeschränkt hergestellt werden.
Betonbauteile zu verwenden.
Tabelle 2-5: Auswahl der Zementsorte für die Kleinbaustelle
Notwendig ist jedoch die Beachtung von
ein paar einfachen, aber wichtigen Re- CEM II 32,5 normaler Bauzement – Standardsorten, vielseitig anwendbar
CEM I 42,5 oder Zement mit rascher Festigkeitsentwicklung.
geln für die richtige Betonzusammenset-
CEM II 42,5 Für frühes Ausschalen und Betonieren nahe am Gefrierpunkt
zung und -verarbeitung (Tabelle 2-4). CEM I 52,5 oder ähnlich CEM 42,5, jedoch mit rascherer Erhärtung. Nicht bei heißem Wetter verwen-
CEM II 52,5 den
Wenn im Plan oder in der statischen Der Begriff CEM steht hier jeweils für Normalzement (üblicherweise Portlandzement). Die Menge der
Zumahlstoffe wird durch die Kürzel I, II, III und A, B, C angegeben und nimmt auch in dieser Reihenfolge
Berechnung für einen Bauteil Beton zu. Die Art der Zumahlstoffe wird durch die Buchstaben S (Hüttensand), V (Flugasche), L (Kalkstein) und
der Festigkeitsklasse C 30/37 oder eine M (eine Mischung der vorhin angegebenen Zumahlstoffe) festgelegt. Diese Kürzel sind für die Auswahl
noch höhere Festigkeitsklasse vorge- Ihres Zementes nicht relevant.
Achtung CEM-IV- und CEM-V-Zemente werden wegen der Anforderungen an die Dauerhaftigkeit
schrieben wird, darf er nicht als Rezept-
in Österreich für die Betonherstellung nicht empfohlen und sind deshalb auch in der Betonnorm
beton hergestellt werden. Die Festig- nicht enthalten. Diese Empfehlung gilt ebenso für die Kleinbaustelle!
keitsklasse C 25/30 darf nur in Ausnah-
mefällen bis zu einer Menge von 1 m3
produziert werden. Diese Vorschrift ist, 2.2.2 Was man über die Bestand- ton sorgfältig ausgewählt und verwendet
so wie die im Folgenden zu beachtenden teile des Betons wissen sollte werden, um zu einem guten Ergebnis zu
Regeln, in der ÖNORM B 4710, Teil 1, kommen (Tabelle 2-5).
„Beton – Festlegung, Herstellung, Ver- Beton besteht aus Zement, Wasser und
wendung und Konformitätsnachweis“, Gesteinskörnungen. Jede dieser drei Die Zementwerke stellen Zement in drei
festgehalten. Komponenten muss auch für Rezeptbe- Festigkeitsklassen her. Diese unter-

14
scheiden sich durch die Bezeichnung dig umhüllen und sie dadurch dauerhaft teildecken. Dort ist meist nur ein Größt-
CEM 32,5, CEM 42,5 und CEM 52,5. verbinden. korn von 11 mm, manchmal sogar nur
Die Klassen CEM 42,5 und CEM 52,5 von 8 mm möglich.
erhärten rascher als der CEM 32,5, wo- Es ist wichtig, dass Körner in verschiede-
bei sich dies in den ersten Tagen noch nen Größen verwendet werden, sodass Faustregeln zur Kornzusammenset-
deutlicher auswirkt. Diese Zemente sind die Zwischenräume zwischen größeren zung:
deshalb bei kühlem Wetter zu empfeh- Körnern durch kleinere Körner ausgefüllt Körnungen mit 22-mm-Größtkorn, wie
len oder wenn man besonders früh aus- werden, bis hin zum Sand und Feinsand es in der Regel verwendet wird, sollten
schalen will. Sonst haben sie keine Vor- im Korngemisch. enthalten:
teile gegenüber CEM 32,5. Bei warmem • schwach die Hälfte (40-50 %)
Wetter sollte man CEM 52,5 möglichst Das Korngemisch soll auch genügend Korn kleiner als 4 mm
nicht verwenden. Der damit hergestellte gröbere Körner enthalten. Fehlen grö- • schwach ein Viertel (20-25 %)
Beton erwärmt sich rasch und es können bere Körner oder sind sie in zu gerin- Korn kleiner als 1 mm
Temperaturrisse entstehen. ger Menge vorhanden, wird bei gleicher
Menge an Gesteinskörnungen mehr Ze- Sand allein (Körnung 0/4 mm) sollte un-
Zemente unterschiedlicher Bezeichnun- ment verbraucht! gefähr 50 % Korn kleiner als 1 mm ent-
gen und Festigkeitsklassen sollen nicht halten.
miteinander vermischt bzw. verarbeitet Das Größtkorn muss umso kleiner sein,
werden. je dünner ein Bauteil ist und je enger (bei Das heißt zum Beispiel, dass bei 100 kg
Stahlbeton) die Stahlstäbe nebeneinan- Korngemisch mit 22 mm-Größtkorn etwa
Zement sollte nicht länger als zwei der liegen (diese dürfen nicht als „Sieb” 40 bis 50 kg eine Korngröße von 0 bis
Monate lagern und muss vor Nässe wirken, welches die groben Körner zu- 4 mm aufweisen und etwa 20 bis 25 kg
und Schmutz (Humus, Düngemittel rückhält und nur mehr die feinen Beton- eine Korngröße von 0 bis 1 mm.
etc.) sorgfältig geschützt werden. bestandteile durchlässt).
Eine bestimmte Menge Feinstsand (klei-
Wird Sackzement zwischen Aus­ Die folgende Liste soll einen Anhaltspunkt ner als 0,25 mm) im Korngemisch ist
lieferung und Verwendung zu lange oder für die Wahl des Größtkorns geben: günstig. Der Beton lässt sich dadurch
ungeschützt gelagert, kann er, trotz Ver- 8
mm für dünnwandige Bauteile besser verarbeiten und kann auch leich-
packung in bis zu dreilagigen Papiersä- bis 8 cm ter verdichtet werden.
cken, Feuch­tigkeit aus der Luft aufneh- 1
6 mm für Bauteile von 8 bis 12 cm
men und erhärten. Harte Ze­mentknollen Dicke, bei mehrlagiger Jedes Korngemisch enthält Feuchtigkeit
(die nicht mehr mit der Hand leicht zer- Bewehrung auch für dickere - dieses Wasser muss bei der Betonher-
drückt werden können) dürfen nicht ver- Bauteile stellung mengenmäßig berücksichtigt
wendet werden, weil dieser Zement nicht 22 mm für Bauteile, die mehr als werden. Naturtrockene Gesteinskör-
mehr seine volle Bindekraft hat. 12 cm dick sind nungen enthalten etwa 3 bis 4 % Was-
32 mm (63 mm) für dickwandige ser („Eigenfeuchte”), das sind, auf 1 m3
2.2.2.1 Wasser Bauteile über 20 cm (30 cm) Beton gerechnet, immerhin 50 bis 70 l.
ohne Stahleinlagen oder mit Nach längerem Regen kann er in oberen
Jedes normale Trinkwasser aus Leitun- großem Abstand der Schichten bis zu 8 % Wasser (das ergibt
gen und Brunnen ist zum Mischen des Stahleinlagen; im Beton 150 l/m³ aus der Gesteinskör-
Betons geeignet. Sauberes, klares und Größtkorn 22 mm ist bei Stahl­- nung) enthalten.
geruchfreies Wasser aus Bächen und beton fast stets anwendbar
Flüssen kann ebenfalls verwendet wer-
2.2.3 Betonherstellung
den, wenn diese nicht aus Moorgebieten Der Begriff Größtkorn, z. B. 22 mm bei
kommen oder Industrieabwässer beinhal- GK 22, sagt dabei aus, dass auf einem 2.2.3.1 Steifer Beton - weicher Beton
ten. Sieb mit quadratischen Öffnungen von (Konsistenz des Frischbetons)
22 mm Seitenlänge nur ein kleiner Rück-
2.2.2.2 Gesteinskörnungen stand von höchstens 10 % der Körner Der in die Schalung eingebrachte Beton
liegen bleiben darf. muss verdichtet werden, weil er Luftein-
Die Gesteinskörnungen haben mengen- schlüsse enthält, die im erhärteten Beton
mäßig den größten Anteil am Beton. Der Eine Ausnahme bildet das Ausbetonie- große Poren bilden und die Festigkeit
Zementleim muss die verschieden gro- ren der engen Zwischenräume zwischen und Beständigkeit herabsetzen würden.
ßen Körner des Korngemisches vollstän- Deckensteinen und -trägern bei Fertig- Auf Kleinbaustellen gibt es kaum leis-

15
tungsfähige Rüttler wie auf Großbaustel- Zuerst wird der Zementleim vorge- 2. Danach wählen Sie die Feuchtigkeit
len und in Fertigteilwerken. Eine prak- mischt. Dem fertigen Zementleim wird des Korngemisches: Trockenes Korn-
tisch vollständige Verdichtung ist aber dann das Korngemisch zugegeben. Da- gemisch wählen Sie, wenn es meh-
Voraussetzung für einen guten Beton. bei entsteht je nach Zugabemenge des rere Tage nicht geregnet hat, nasses
Korngemisches die gewünschte Beton- Korngemisch nach Regenperioden.
Darum wird man den Beton so weich konsistenz im Mischer vor den Augen 3. Erkunden Sie nun den Nenninhalt der
machen, dass er durch Stochern ver- des Bedienungsmannes. Weniger Korn- Mischmaschine (die herstellbare Be-
dichtet werden kann und möglicherweise gemisch gibt einen weichen Beton, mehr tonmenge beträgt ca. 2/3 des Nenn-
vorhandene Stahleinlagen satt umhüllt. Korngemisch einen steiferen Beton. Der inhaltes des Mischers).
Dieser Beton verhält sich beim Schütten genaue Mischvorgang wird auf den fol-
leicht fließend, darf aber nicht „rinnen”, genden Seiten beschrieben. Aus der Betonsorte (siehe Tabelle 2-6),
weil er sich sonst entmischen würde. die Sie wählen, der Feuchte der Ge-
Das heißt, dass sich der Zementleim von Die Mischtabellen sind für die Hälfte bzw. steinskörnung und dem Mischerinhalt
den groben Gesteinskörnungen trennen das Vielfache von 25-kg-Zementsäcken (siehe Tabelle 2-7) können Sie die Be-
würde. Entmischter Beton ist schlechter aufgestellt worden. Für nicht angeführ- tonmenge ablesen, die mit Ihrem Mischer
Beton. te Mischerinhalte wird empfohlen, den herstellbar ist, und die maximale Wasser-
nächstkleineren Tabellenwert zu ver- menge, die Sie verwenden dürfen, sowie
Eine bestimmte Betonfestigkeit kann so- wenden oder die Tabellenwerte neu zu die erforderliche Mindestmenge an Ze-
wohl mit weichem als auch mit steifem berechnen, indem Sie die zu großen Ta- ment mit der entsprechenden Festigkeits-
Beton erreicht werden. Weichen Beton bellenwerte mit einer Zahl zwischen 0,5 klasse. Im Zweifelsfall immer etwas mehr
darf man aber nur so herstellen, dass und 1,0 multiplizieren. Eine etwas ge- Zement beziehungsweise etwas weniger
man mehr Zementleim verwendet und ringere Frischbetonmenge je Mischung Wasser nehmen, um die Betongüte nicht
nicht einfach mehr Wasser beigibt (wo- bringt eine bessere Durchmischung und zu verschlechtern. Das Gewicht eines
durch der Zementleim eventuell bis zur schont den Antriebsmotor. Sackes Zement beträgt 25 kg.
Unbrauchbarkeit verdünnt würde). Des-
halb braucht bei gleicher Festigkeit wei- Der Feuchtigkeitsgehalt des Korngemi- Nach den Angaben in Tabelle 2-7 wird
cher Beton auch mehr Zement als steifer sches wurde in die Tabellen mit einge- weicher Beton hergestellt, der, wie schon
Beton. rechnet, sodass folgendermaßen unter- im Abschnitt über die Konsistenz erklärt
schieden werden muss: wurde, für Kleinbaustellen besonders
2.2.3.2 Mischmaschine • Trockene Gesteinskörnungen: tro- geeignet ist. Steifer Beton darf nur ver-
cken gewonnenes Korngemisch wendet werden, wenn kräftige Rüttler
Um Betonmischungen richtig zusam- (Grubenschotter) oder andere geeignete Verdichtungsgerä-
menstellen zu können, muss das Fas- • Nasse Gesteinskörnungen: unmittel- te vorhanden sind. Für Stahlbeton ist er
sungsvermögen des Mischers bekannt bar nach starken oder langen Regen- nicht zulässig, weil Nester schwer zu ver-
sein. Das Fassungsvermögen soll daher fällen und unmittelbar nach Gewin- meiden sind und die Stahl­einlagen rosten
vor Arbeitsbeginn festgestellt werden nung aus Fluss oder Teich würden. Wenn ausnahmsweise steifer
(10‑l‑Eimer). Beton hergestellt wird, so ist die Wasser-
Aus der Tabelle 2-7 kann in Abhängig- menge bei trockenem Korngemisch um
Auf Kleinbaustellen kommen im Allge- keit von der jeweiligen Mischergröße ein Sechstel, bei nassem um ein Fünftel
meinen Mischer mit Nenninhalten von der Zement- und Wasserbedarf für die (oder 17 bzw. 21 %) zu verringern, weil
50 bis 150 l zum Einsatz. Maßgeblich ist Herstellung von einer Mische weichem bei der größeren Menge von Körnern
aber die tatsächliche Füllung, die Menge Beton abgelesen werden. C 12/15/X0 mehr Wasser mit dem Korngemisch in
des verdichteten Betons, die meist zwei wird vorrangig für Fundamente, Keller- den Mischer kommt, der steife Beton aber
Drittel davon beträgt. mauerwerk und Mantelbeton, C 25/30/ weniger Wasser braucht. Die Zement-
XC1 auch für Stahlbeton verwendet. menge darf dabei nicht verringert werden.
2.2.3.3 Mischen des Betons
2.2.4 Rezeptbeton: Mischtabelle 2.2.5 Mischvorgang
Gleich bleibende Betonfestigkeit erreicht
2.2.5.1 Sicherheitshinweise
man nur, wenn das Gewichtsverhältnis Zementbedarf für weichen Beton
Wasser zu Zement, der Wasserzement- 1. Zuerst legen Sie die notwendige • Vermeiden Sie direkten Kontakt von
wert, gleich bleibt. Das erreicht man Betonsorte fest (sie ergibt sich aus Frischmörtel mit der Haut.
durch folgenden Mischvorgang, der un- den Anforderungen an den Bauteil), • Tragen Sie – wie in der Baupraxis
bedingt einzuhalten ist. Tabelle 2-6. üblich – Arbeitskleidung, Gummistie-

16
Tabelle 2-6: Expositionsklassen für die Kleinbaustelle fel und Arbeitshandschuhe (Baum-
Betonsorten Expositionsklasse verwendbar für wollhandschuhe nitrilgetränkt).
C 12/15/X0 X0 = unbewehrte Fundamente ohne Frost • Beachten Sie die Informationen auf
C 16/20/X0 den Zementsäcken.
C 20/25/XC2 XC2 = Innenräume mit hoher Luftfeuchtigkeit, Feuchträume von
• Weitere Information finden Sie auf
Hallenbädern, Viehställe, Grundmauern und Bauwerke in nicht
drückendem Grundwasser (ohne Anforderung an Dichtigkeit, www.hautschutz-info.at.
Wasserdruck max. 2 m)
C 20/25/XC1 C 25/30/XC1 1) XC1 = Beton in Gebäuden im Wohn- und Bürobereich
2.2.5.2 Abmessen der Zementmenge
(inkl. Küche, Bad und Waschküche) und permanent dem Wasser
ausgesetzte Bauteile, z. B. Fundamente im Grundwasser
1)
bei C 25/30: Herstellung nur bis zu einer Menge von 1 m3 zulässig In Fällen, in denen die erforderliche Ze-
mentzugabemenge gerade einem halben
Sackinhalt entspricht, kommt die Sacktei-
Tabelle 2-7: Rezeptbeton – Mischtabelle lung durch Schaufelschnitt oder Messer
Trockenes Korngemisch infrage (man merkt sich dazu bei einmal
Nenninhalt des Mischers in l 70-85 130-155 255-315 510-630 durchgeführter, genau gemessener Tei-
Betonmenge (verdichtet) in l 45-55 85-105 170-210 340-420
lung die entsprechende Stelle der Sack-
Mindestzementmenge in kg 12,5 25 50 100
Zementsäcke 25 kg 1/2 1 2 4
beschriftung!). Der Zementsack wird auf
Betonsorte Zement maximal zulässige Wasserzugabe eine eingeebnete Stelle oder auf ein Brett
Festigkeitsklasse in Liter gelegt (nicht auf Gras oder Erde – es
C 12/15/X0 CEM 32,5 7,0 14,5 29,0 58,0 besteht sonst die Gefahr der Verschmut-
C 16/20/X0 CEM 32,5 6,5 13,0 26,0 52,0
zung durch Humus) und mit der Schaufel
C 20/25/XC2 CEM 32,5 5,5 11,0 22,5 45,0
C 20/25/XC1 CEM 32,5 5,5 11,5 23,0 46,0 geteilt. Noch ein guter Tipp: Ein kurzes
C 25/30/XC1 1) CEM 42,5 6,0 12,0 24,0 48,0 Stück Bewehrungseisen wird mittig unter
1)
bei C 25/30: Herstellung nur bis zu einer Menge von 1 m3 zulässig den Sack gelegt. Nach dem Schaufel-
Feuchtes Korngemisch schnitt wird das Eisen waagrecht ange-
Nenninhalt des Mischers in l 70-85 130-155 255-315 510-630 hoben, die zwei Sackhälften stehen dann
Betonmenge (verdichtet) in l 45-55 85-105 170-210 340-420
nebeneinander.
Mindestzementmenge in kg 12,5 25 50 100
Zementsäcke 25 kg 1/2 1 2 4
Betonsorte Zement maximal zulässige Wasserzugabe Für Zwischenwerte in der Mischtabelle
Festigkeitsklasse in Liter messen Sie die Zementmenge genau
C 12/15/X0 CEM 32,5 5,5 11,5 23,0 46,0
und schnell mit einer Waage (Personen-
C 16/20/X0 CEM 32,5 5,0 10,0 20,0 40,0
waage auf Schaltafel) in einem üblichen
C 20/25/XC2 CEM 32,5 4,0 8,0 16,5 33,0
C 20/25/XC1 CEM 32,5 4,0 8,5 17,0 34,0 Baueimer mit Litereinteilung. Wenn der
C 25/30/XC1 1) CEM 42,5 4,5 9,0 18,0 36,0 Eimer für die Zementmenge je Mischung
1)
bei C 25/30: Herstellung nur bis zu einer Menge von 1 m3 zulässig zu klein ist, muss man diese auf zwei
oder mehrere Maßfüllungen aufteilen.

2.2.5.3 Vormischen des Zementleims

1. Wasser in den Mischer geben. Die


Menge richtet sich nach der Frischbe-
tonmenge (bzw. der Mischergröße),
der verlangten Betonfestigkeit und
der Feuchtigkeit des Korngemisches.
Sie ist der Mischtabelle zu entneh-
men.
2. Geringe Menge Korngemisch in den
Mischer geben (3 bis 5 Schaufeln).
Dies verhindert bei der nachfolgen-
den Zementzugabe ein Ankleben des
Zementes an der Mischerwandung.
3. Zement in den Mischer geben. Die zur
gewählten Wassermenge zugehörige

17
Zementmenge ist der Mischtabelle zu bracht und verdichtet sein, da er später les muss die entsprechend größere Be-
entnehmen. Die abgemessene Ze- infolge beginnenden Ansteifens (Abbin- tonüberdeckung vom Statiker festgelegt
mentmenge muss erforderlichenfalls den, Erstarren) nicht mehr gut verdichtet werden.
schaufelweise in den Mischer gege- werden kann.
ben werden, um ein Ankleben an der 2.2.7 Nachbehandlung
Mischerwandung zu verhindern. Der in die Schalung eingebrachte Beton
4. Wasser + Zement durchmischen. muss unbedingt sorgfältig verdichtet Der verdichtete frische Beton muss un-
Dies muss so lange geschehen, bis werden! Frischbeton enthält durch den bedingt vor zu raschem Austrocknen ge-
keine Zementklumpen mehr erkenn- Mischvorgang (besonders bei steifer schützt werden!
bar sind, meist etwa 30 Sekunden Konsistenz) viel eingeschlossene Luft,
bis eine Minute (im Zweifelsfall eher die durch die richtige Verdichtungsart Der Schutz gegen vorzeitige Austrock-
länger). entfernt werden muss. nung muss mindestens durch drei Tage
wirksam bleiben. Allgemein gilt: je län-
2.2.5.4 Vermischen des Zementleims Sorgfältige Verdichtung ist auch des- ger, desto besser. Natürlich schützt auch
mit dem Korngemisch halb wichtig, weil nur dann die Betonflä- die Schalung gegen Austrocknung.
chen nach dem Entschalen geschlossen
1. Korngemisch in den Mischer und frei von Nestern sein können. Bei Gegen vorzeitiges Austrocknen
schaufeln. Nur so viel Kornge- Stahlbeton ist eine geschlossene Ober- schützt:
misch bei laufender Trommel in fläche zum ausreichenden Schutz der • Besprühen der Oberfläche mit Was-
den Mischer schaufeln, bis der Bewehrung gegen Rosten (mindestens ser oder
Beton die gewünschte Verarbeit- 2 cm dicke, dichte Betonüberdeckung) • Abdecken der Oberfläche mit Plas-
barkeit, der Fachmann nennt das besonders notwendig. Dort, wo der fri- tikfolien sofort nach dem Verdichten
Konsistenz, (plastisch, weich) er- sche Beton auf oder an einen schon über einen Zeitraum von mindestens
reicht hat. Je mehr Korngemisch erstarrenden oder erhärtenden Beton 3 Tagen (die Folien müssen aber in
dazukommt, desto steifer wird der eingebaut wird, entstehen Arbeitsfugen. ihrer Lage gesichert werden; beson-
Frischbeton. Bei der Entnahme Diese müssen vor dem Anbetonieren ders bei Wind wichtig!).
des Korngemisches vom Haufen gesäubert und von der überschüssi-
ist zu beachten, dass sich die grö- gen Zementschlempe befreit werden. Bei größeren Baustellen
ßeren Steine häufig am Fuß des Eine gute Verbindung wird auch durch kann ein Besprühen der Oberfläche
Haufens ansammeln. So sollte ab- Steckeisen erreicht, die beim Erreichen mit einem besonderen Nachbehand-
wechselnd von der Spitze, aus der einer Arbeitsfuge in den Frischbeton lungsmittel (Lösung oder Emulsion; im
Mitte und vom Fuß des Haufens eingebaut werden und zur Hälfte in den Baustoffhandel erhältlich) am zweck-
das Korngemisch schaufelweise nächsten Betonierabschnitt reichen. mäßigsten sein. Auftragsmengen von
entnommen werden. Ein Anfeuchten der Arbeitsfuge und der weniger als 200 g/m2 oder 0,2 l/m2 sind
2. Durchmischen des Betons Schalungselemente ist unbedingt not- wirkungslos.
So lange weitermischen, bis der Be- wendig.
ton gleichmäßig durchgemischt ist.
2.2.8 Betonieren bei kühler
Dies dauert etwa drei Minuten. Kei- Dieser Mindestabstand von der Beton­ Witterung
nesfalls darf länger als zehn Minu- oberfläche, die der Schalungsoberflä-
ten gemischt werden, weil der Beton che entspricht, muss mindestens 2 cm Bei Betonierarbeiten unter +5 °C ist
sonst vorzeitig ansteifen kann und betragen. Der Abstand muss durch höchste Vorsicht geboten! Bei niedrigen
sich nicht mehr ordnungsgemäß ver- Abstandsteine oder Abstandhalter gesi- Temperaturen verläuft die Umbildung
arbeiten lässt. Die beste Mischerwir- chert werden, deren Abstand voneinan- vom Zementleim zu Zementstein lang-
kung wird bei möglichst waagrechter der höchstens 1 m betragen darf. Es ist sam und kommt unter 0 °C zum Still-
Trommelachse erreicht. gefährlich, auf Abstandhalter zu verzich- stand. Der Frischbeton darf nicht auf
ten und stattdessen beim Betonieren die gefrorenem Untergrund oder Beton auf-
2.2.6 Betonverarbeitung horizontal liegenden Stahleinlagen an- gebracht werden.
zuheben, weil dadurch die richtige Lage
Beton sollte erst dann gemischt werden, der Stahlstäbe nicht mehr gesichert ist Es soll unbedingt ein CEM 42,5 verwen-
wenn er auch sofort verarbeitet werden (Rostgefahr bei zu geringer Überde- det werden. Dadurch erhärtet der Beton
kann. Auf alle Fälle soll er spätestens ckung, verminderte Tragfähigkeit bei zu anfänglich rascher und der junge Beton
eine Stunde - im Sommer eine halbe großer Überdeckung). Bei besonderer erleidet bei einmaligem Durchfrieren kei-
Stunde - nach dem Mischen fertig einge- Beanspruchung des jeweiligen Bautei- nen Schaden.

18
Bei tiefen Temperaturen muss der je Mische in ein Bautagebuch einzutra- Aus wirtschaftlichen Überlegungen
Frischbeton beim Einbringen in die gen. Die Art und Sorte der Zemente und sind zusätzlich die Bodenklasse, die
Schalung eine bestimmte Einbautem- Korngemische kann durch die Liefer- die Bearbeitbarkeit des Baugrundes
peratur aufweisen. Diese beträgt bei scheine nachgewiesen werden. beschreibt, sowie eventuelle Verunrei-
Lufttemperaturen (24-Stunden-Mittel) nigungen des Aushubmaterials zu be-
von -3 °C bis +5 °C mindestens +5 °C, Fehlen diese Nachweise, muss im Be- achten.
und bei einer Lufttemperatur unter -3 °C darfsfall ein so genannter Schmidt-Ham-
muss der Frischbeton eine Temperatur mer von einem Fachmann eingesetzt 2.3.1 Baugrund
zwischen +10 °C und +25 °C haben. Das werden. Dieser gibt die Festigkeit über-
erreicht man durch das Erwärmen z. B. schlägig an. Werden zu geringe Werte Das rasche Anwachsen der bebauten
des Anmachwassers bis zu max. 60 °C. gemessen, müssen Bohrkerne entnom- Flächen und die Ausbreitung des Ver-
Erwärmt man das Anmachwasser um men werden, die auf Druckfestigkeit ge- kehrs zwingen dazu, auch geologisch
10 °C, steigt die Frischbetontemperatur prüft werden. weniger geeignete Böden als Bauland
etwa um 3 °C! zu widmen. Nur eine vor Planungsbe-
2.3 Fundamente ginn durchgeführte Feststellung der Be-
Auch bei tiefen Temperaturen muss der schaffenheit des Baugrundes kann da-
Beton nachbehandelt werden. Natür- Die Gründung eines Bauwerkes hängt her sichere Grundlagen für die Konzep-
lich nicht durch Wasser, sondern durch im Wesentlichen von folgenden Einfluss- tion einer optimalen Fundierung bringen.
Abdecken z. B. mit Strohmatten, Styro- faktoren ab: Durch rechtzeitige Bodenerkundung
porplatten usw. Gut ist auch das Abde- • zulässige Bodenpressungen und ab- können Umplanungen sowie Bauverzö-
cken mit Folien als Schutz gegen das zutragende Lasten gerungen verhindert werden. So bleibt
Austrocknen, am besten ist es, wenn • Frosttiefe es dem Bauherrn erspart, das Risiko
zwischen Beton und Folie ein Luftspalt • Grundwasserverhältnisse zusätzlicher Kosten auf sich zu nehmen.
hergestellt wird (Polsterhölzer) - denn
stillstehende Luft ist ein guter Dämm-
stoff. Besondere Gefahren bestehen
bei sehr feingliedrigen Bauteilen und bei
mehrmaligem Frost-Tau-Wechsel. Bild 6

2.2.9 Ausschalfristen

Bei Verwendung von CEM 32,5 dürfen


frühestens entfernt werden:
• seitliche Schalungen: nach 2 Tagen
• tragende Schalungen: nach 3 Wochen

Diese Fristen gelten für Durchschnitts-


temperaturen über 12 °C. Da die Erhär-
tung bei tiefen Temperaturen wesentlich
langsamer abläuft, können Tage mit mitt-
leren Temperaturen zwischen +5 °C und
+12 °C nur als 0,7 Tage, mit Tempera-
turen zwischen 0 °C und +5 °C nur als
0,3 Tage in Rechnung gestellt werden.
Frosttage dürfen auf die Einschaldauer
überhaupt nicht angerechnet werden.

2.2.10 Nachweis der Güte des


Betons

Um die Güte des verarbeiteten Betons


nachweisen zu können, sind die einge-
wogenen Wasser- und Zementmengen

19
Tabelle 2-8: Bodenklassen • gleichmäßige Baugrundverhältnisse
Boden- Bezeichnung, Beschreibung Lösegerät
bis zu einer Tiefe t unter Fundament-
klasse sohle (t = 2 x Fundamentbreite b bzw.
1 Mutterboden: oberste Schicht des belebten Bodens. Stichschaufel, t ≥ 0,5 m)
Spaten
• überwiegend statische Beanspru-
1 Zwischenboden: intensiv gefärbter Boden zwischen Mutterboden und Stichschaufel,
Mineralboden. Spaten
chung (Tabelle 2-9)
2 Wasserhaltender Boden (Schöpfboden): Boden mit hohem Schlammschaufel, • Grundwasserspiegel mindestens um
Wassergehalt, breiige bis fließende Beschaffenheit. Schöpfgefäß b (Fundamentbreite) unter Funda-
Das Wasser wird schwer abgegeben (z. B. Schlamm).
mentsohle
3 Leichter Boden (loser Boden): besteht aus nichtbindigen Sanden und Wurfschaufel
Kiesen bis zu 70 mm Korngröße, bei denen keine oder nur eine
• Einschränkung auf Bauwerke mittle-
schwache Bindung infolge eines nur geringen Tonanteiles besteht. rer Setzungsempfindlichkeit.
4 Mittelschwerer Boden (Stichboden): besteht aus mittelbindigen Böden, Stichschaufel, Überschlägig können nach Gra-
die zufolge mäßigen Tonanteiles, mittlerer Lagerungsdichte und mittleren Spaten
fik 2-1 und 2-2 Ansätze für zuläs-
natürlichen Wassergehaltes einen erheblichen Zusammenhalt aufweisen.
5 Schwerer Boden (Hackboden): besteht aus Bodenarten mit festem Krampen, sige Bodenpressungen getroffen
Zusammenhalt und zäher Beschaffenheit, größerer Lagerungsdichte und Spitz- und Breit- werden (Voraussetzung: frostfreie
höherem natürlichen Wassergehalt. hacke Gründungssohle, Gründung ober-
halb des Grundwasserspiegels, Min-
6 Leichter Fels (Reißfels) und Schrämboden: besteht aus locker Meißel und
gelagertem Gestein, das stark klüftig, bröckelig, brüchig, schiefrig oder Schlegel, destabmessungen lt. Norm). Weite-
verwittert ist, aus Sand oder Kieselschichten, die durch chemische Brechstange re Boden­arten sind in der ÖNORM
Vorgänge verfestigt sind, oder aus Mergelschichten, die mit Steinen über
B 4435-1 angeführt.
200 mm Durchmesser stark durchsetzt sind, sowie aus Blockwerk,
Moränen oder Schlackenhalden.
7 Schwerer Fels: besteht aus festgelagertem Gestein der Bodenklasse 6, lösbar durch Siehe weiters Tabelle 2-10: Bemes-
das händisch nicht mehr lösbar ist; hierzu zählen auch Findlinge und Sprengen sungswerte für Sohldruckwiderstände.
Gesteinstrümmer über 0,1 m³ Rauminhalt.
7 Klebrige Böden: Böden von stark klebriger Beschaffenheit der Boden- ----
klasse 3-5 mit einem höheren Wassergehalt. Besondere Bedeutung kommt bei der
Stark klebrige Beschaffenheit ist dann gegeben, wenn sich der auf der Bodenerkundung der Auffindung von
Wurfschaufel befindliche Boden vom Gerät nur mithilfe eines weiteren setzungsempfindlichen Schichten zu,
Gerätes (Spachtel) ablösen lässt.
Die stark klebrige Beschaffenheit solcher Böden wird als Erschwernis bei
um spätere Risse am Gebäude zu ver-
der Förderung dieser jeweiligen Bodenart berücksichtigt. meiden. Reicht die Tragfähigkeit des
anstehenden Bodens nicht aus, um die
Bauwerklasten aufnehmen zu können, ist
Wichtig und bei zahlreichen kleineren rere Bodenklassen unterteilt. Die ange- anstelle der Ausführung von Tiefgründun-
Bauvorhaben ausreichend sind dabei führten kennzeichnenden Lösegeräte gen unter Umständen eine Bodenverbes-
die Verwertung von Erfahrungen, die bei händischer Arbeit sind dabei nur als serung wirtschaftlich günstiger. Folgende
bereits bei benachbarten Bauwerken Klassifizierungsmerkmale einzustufen. Alternativen stehen zur Auswahl:
gemacht wurden, sowie – falls möglich
– die Einsichtnahme in Aufzeichnungen 2.3.2 Einwirkungen • Bodenaustausch: Ungeeignete Bö-
über die Baugrundverhältnisse (Bau- den, wie weicher Schluff, Anschüt-
grundkataster). In der Tabelle 2-8 sind Mittlere Bauwerklasten in Abhängigkeit tungsmaterial oder organischer Bo-
einzelne Bodenklassen angeführt. Bei von der Konstruktionsart sind in Tabel- den, werden durch nichtbindiges Ma-
kleineren Bauvorhaben erscheint es in le 2-9 zusammengestellt. Die sich aus terial ersetzt. Das Austauschmaterial
den meisten Fällen nicht sinnvoll, eng- dem Erddruck auf die Kelleraußenwän- ist in Lagen von 30 bis 40 cm einzu-
maschige Baugrunduntersuchungen de ergebenden horizontalen Kräfte wer- bringen und zu verdichten.
durchzuführen. Es genügen oft Erkun- den im Zusammenhang mit den Keller- • Verdichtung: Durch Verdichtung kann
dungsgräben, um entsprechenden Auf- wänden behandelt. eine unzureichende Lagerungsdichte
schluss zu erhalten. erhöht werden. Bei nichtbindigen Bö-
2.3.3 Flächengründungen den werden Oberflächen- oder Tie-
Für die Ausschreibung der Erdarbeiten fenrüttler eingesetzt; bindige Böden
ist eine möglichst genaue Eingrenzung Zulässige Belastungen von Flächen- können durch Stopfverdichtung unter
der zu erwartenden Bodenklasse(n) an- gründungen werden in ÖNORM B 4430, Beigabe von Kies bzw. Schotter ver-
zustreben. Nach ÖNORM B 2205 (Erd- Teil 1 angegeben (Auszüge in den fol- bessert werden.
arbeiten Werkvertragsnorm) werden genden Grafiken), wobei folgende Vo­ • Injektionen: Die Tragfähigkeit von
Böden nach der Bearbeitbarkeit in meh- raussetzungen zu beachten sind: nichtbindigen Böden oder von klüf-

20
Tabelle 2-9: Vorbemessungswerte für die Sohlnormalspannung (bezogen auf die verbaute tigem Fels kann durch Injektion von
Grundfläche)
Zementsuspensionen oder gelieren-
Bauwerkstype- Sohlnormalspannung zufolge Sohlnormalspannung zufolge den Lösungen erhöht werden.
Konstruktionsart Eigengewicht bezogen auf die Gesamtlast bezogen auf die verbaute • Hochdruckbodenvermörtelung: Die-
verbaute Grundfläche σ0 Grundfläche σ0
ses Verfahren wird vor allem bei der
[MN/m² = N/mm²] [MN/m² = N/mm²]
Je Geschoß Unterfangung von Bestandsobjekten
0,015-0,020 ---
(Keller + Dach = ein Geschoß) eingesetzt. Der anstehende nicht-
Zweistöckiges Wohnhaus
0,025-0,035 0,03-0,04 bindige Boden wird dabei mit Hoch-
(Siedlungshaus)
druckwasserspülung gelöst und mit
Vierstöckiges Wohn- oder
Bürohaus (massiv)
0,07-0,09 0,09-0,12 Zementsuspension gebunden.

2.3.4 Frosttiefe

In Österreich liegt die Frosttiefe im


Durchschnitt bei etwa 0,80 bis 1,00 m,
wobei regional höhere Werte zu beach-
ten sind. Bei frostsicherem Boden sollte
die Gründungstiefe mindestens 50 cm
unter Niveau betragen, bei frostgefähr-
deten Böden ist die Fundamentsohle
unbedingt unter der Frosttiefe anzuord-
nen. Als frostsicher sind dabei lehmfreier
Kies und Sand einzustufen, frostgefähr-
det hingegen sind alle Böden mit Antei-
len von Lehm, Ton, Schluff und Löss.
Grafik 2-1: Sohldruckwiderstand (a – links) und Bettungsmodul (b – rechts) in Abhängigkeit Die frostgefährdeten Böden bilden beim
von Fundamentbreite und Einbindetiefe für nichtbindige Böden (Kiese und Sande: GW, GI,
Gefrieren getrennte Lagen von Erdstoff
GE, GU, SW, SI, SE) (nach ÖNORM B 4435-1)
und Eiskristallen. Aus dem Grundwasser
durch Kapillarströmungen zur Frostgren-
ze aufsteigendes Wasser lässt diese
„Eislinsen“ anwachsen. Durch die Vo-
lumsvergrößerung des Wassers beim
Gefrieren wird der Boden angehoben
und/oder seitlich verschoben. Besonders
während der Bauarbeiten sind die Ge-
fahren, die beim Gefrieren frostgefähr-
deter Böden entstehen können, zu be-
achten; durchgefrorene Baugrubenbö-
schungen aus frostgefährdetem Material
können bei zu großem Böschungswinkel
beim Auftauen abrutschen. Reicht die
Baugrube bis an die Kellermauern oder
Grafik 2-2: Sohldruckwiderstand (a – links) und Bettungsmodul (b – rechts) in Abhängigkeit an die Fundamente eines benachbarten
von Fundamentbreite und Einbindetiefe für Schluff (UL) (nach ÖNORM B 4435-1) Gebäudes, muss bei tiefen Temperatu-
ren durch Abdeckung verhindert werden,
dass der Frost bis unter die Fundamente
des Nachbarhauses dringt. Bei Bauten
in frostgefährdeten Böden ist die Grün-
Tabelle 2-10: Bemessungswerte des Sohldruckwiderstandes bei Gründungen auf Fels (nach
ÖNORM B 4435-1) dungssohle nicht nur bis zum Erhärten
der Fundamente, sondern während der
Gebirgszustand Sohldruckwiderstand [kN/m²]
bei festem und bei weniger festem und/oder gesamten Bauarbeiten frostfrei zu hal-
unverwittertem Gestein angewittertem Gestein ten. Ebenso muss ein Eindringen des
massiger und dickbankiger Fels 4000 1500
Frostes von außen unter die Kellerau-
klüftiger Fels bzw. Fels in Wechsellagerung 2000 1000
ßenwände verhindert werden. Diese sind

21
daher möglichst rasch mit frostsicherem g) ungleiche Mächtigkeit setzungsemp-
Material zu hinterfüllen, was jedoch erst findlicher Böden
nach dem Betonieren der Kellerdecke
und nach Fertigstellung der aussteifen- Bei kleineren Objekten ist auch ein
den Innenwände geschehen sollte, da Gleiten von Streifenfundamenten nicht
die Kelleraußenwand andernfalls noch auszuschließen. Dieses kann beispiels-
nicht ausreichend abgestützt ist. weise dann auftreten, wenn nach dem
Einbau der Kellerdecke, jedoch vor der
2.3.5 Konstruktionshinweise Herstellung einer den Fuß der Wand
aussteifenden Unterbetonschicht, die
Im Zusammenwirken von Gesamtge- Außenwand hinterfüllt wird (Grafik 2-5).
bäude und Baugrund können – unter Bei Fundamentplatten werden derartige
Voraussetzung einer näherungsweise Schäden vermieden. Dass diese Fun-
starren Konstruktion – die in Grafik 2‑3 dierungsart in letzter Zeit immer häufiger
zusammengestellten Schäden oder ausgeführt wird, liegt in weiteren Vortei-
Mängel auftreten. Ungleichmäßige Set- len gegenüber Einzel- und Streifenfun-
zungen eines Bauwerkes können zu damenten begründet:
Rissschäden am Gebäude oder an be- • Sobald die Fundamentplatte beto-
nachbarten Konstruktionen führen. Mög- niert ist, kann von einer sauberen und
liche Ursachen für derartige Rissschä- ebenen Fläche aus weitergearbeitet
den sind unter anderem (Grafik 2‑4): werden.
c) zu große Gebäudelängen • Die für die Herstellung der Kellerdecke
d) unterschiedliche Bodenverhältnisse, gegebenenfalls notwendigen Unter-
jeweils im Zusammenwirken mit un- stellungen können ohne Einschrän-
zureichender Gebäudesteifigkeit kungen ausgeteilt sowie problemlos
e) Drucküberlagerung durch Nachbar- und setzungsfrei fundiert werden.
Bild 7
bauwerke • Die Bodenpressungen unter einer
f) ungleiche Gründungstiefen benach- Fundamentplatte sind im Gegensatz
barter Gebäude zu Streifen- oder Einzelfundamen-

Normalfall Gleiten

a b
EP
Ph
(zb EQ)

Kippen (idealisiert) Grundbruch Auftrieb

H b c
g g

eg eh
g
ee
PE

Gleitfläche
d e
Grafik 2-4: Rissschäden als Folge von
Grafik 2-3: Versagensmöglichkeiten Setzungen des Baugrundes

22
ten geringer und ausgeglichen (Gra- Schnitt (Schematisch) Statisches
fik 2-6). durch die Kellerwand Ersatzsystem
• Die Ausnutzung von Fundamentplat- in der Schnittebene

ten als Wärmespeicher bei Nutzung 1


Ea = 2 . λa . γ . h2
von Solarenergie gewinnt zuneh-

mend an Bedeutung. Zur Aufnahme 0,25 ≤ λa ≤ 0,55


Ea
der Biegemomente sind Fundament- δ 15° ≤ ϕ ≤ 33°
platten zu bewehren. Im Einfamilien- Ea:cosδ 1 2
ϕ ≤ δ ≤ 3 ϕ
2
hausbau wird in der Regel mit Plat-
Ea..........resultierende des aktiven erddrucks
tenstärken von 20 bis 30 cm das Aus- δ.............Wandreibungswinkel
langen zu finden sein, bei Platten mit ϕ.......Reibungswinkel
großen Spannweiten zwischen den
lastabtragenden Bauteilen kann ge-
gebenenfalls eine Aufvoutung unter
Versagen der
den Wänden und Stützen vorgesehen
Konstruktion
werden. Die Bemessung erfolgt nach durch Gleiten des Funda-
dem Bettungsmodul- oder Steifezif- mentes
Ea
ferverfahren, bei kleineren Gebäuden
Gewachsener Boden
nach vereinfachenden Verfahren.
Fundamente, die betonangreifenden Ea..........resultierende des aktiven erddrucks

Wässern und Böden ausgesetzt sind, Grafik 2-5: Versagen durch Gleiten eines Streifenfundamentes
müssen aus beständigem Beton ge-
mäß ÖNORM B 4710-1 (ÖNORM
B 4200-10) („Beton mit hohem Wi-
derstand gegen chemischen Angriff“)
ausgeführt werden. Eine zweckmä-
ßige Form, ein Gebäude zu erden,
bieten so genannte Fundamenter-
der gemäß ÖNORM B 2790, deren
Verlegung von konzessionierten Mittlere
Elektroinstallationsfirmen zu erfolgen maximale
Verlauf der Bodenpressung Bodenpressung
hat. Hinsichtlich der dafür notwendi- (= Spannungsverlauf in der Sohlfuge)
gen baulichen Vorkehrungen sind die
Grafik 2-6: Bodenpressung unter einer Fundamentplatte.
Bestimmungen der ÖNORM B 2237 Für die entsprechende Betongüte siehe unter 2.1 Betonsorten.
(„E-Installationen – bauliche Vorkeh-
rungen“) und ÖNORM B 5432 (E-
Installationen, Fundamenterder) zu
beachten.

2.4 Kelleraußenwände

2.4.1 Belastungen

Neben den lotrechten Lasten aus dem


Eigengewicht der Bauteile (Wände,
Decken, Dachkonstruktion) und den
Nutzlasten wirken auf die Kellerwände
horizontale Kräfte aus dem Erd- und ge-
gebenenfalls aus dem (Grund-)Wasser-
druck. Die Größe der horizontalen Be-
anspruchung aus dem Erddruck hängt
von den Bodenkennwerten der Arbeits- Grafik 2-7: Fundamenterder
grabenhinterfüllung und von der Ein-

23
bindetiefe des Kellers ins Erdreich ab.
Liegt der höchste Grundwasserspiegel
über der Fundamentsohle, so werden Geschosshohe
zusätzliche Einwirkungen aus dem Was- Fertigteilwandplatte
serdruck wirksam. (In Grafik 2-5 wird
Aussendämmung
vereinfacht die Wirkung des aktiven Erd-
und Abdichtung
drucks bei Gründung über dem höchsten nicht dargestellt Vergussbeton
Grundwasserspiegel verdeutlicht). Die Fussbodenaufbau
horizontalen Kräfte können nur durch nicht dargestellt
Plattenwirkung der Wandelemente oder
durch „Überdrückung“ durch entspre-
chend hohe Auflasten in Fundamentkon- Fundament-
platte
struktion und Kellerdecke sowie in die
aussteifenden Querwände übertragen
werden.
Grafik 2-8: Fertigteilkeller: Anschluss der geschoßhohen vollen Außenwandelemente an
die Fundamentplatte (Hohlwände oder Doppelwände erhalten üblicherweise einen beweh-
Eine qualitative Bewertung der infrage rungsmäßigen Anschluss)
kommenden Wandbaustoffe bzw. Bau-
weisen ist in Tabelle 2-11 skizziert.

2.4.2 Baustoffe

Bei Verwendung zementgebundener


Baustoffe kann (siehe Tabelle 2-12) eine tonbauweise errichtet, wobei bei größe- Um diese Anforderungen übersichtlich
der folgenden Bauweisen zur Herstel- ren bebauten Grundflächen der Scha- zu gestalten, wurden die so genannten
lung der Kelleraußenwände herangezo- lungsaufwand weniger ins Gewicht fällt. Kurzbezeichnungen eingeführt. Tabel-
gen werden: le 2-4 soll Ihnen die richtige Auswahl
• Ortbeton (bewehrt oder unbewehrt) Entscheidend für die auf Lebenszeit erleichtern, um sie dann bei einem güte-
• Wände aus großformatigen Fertigtei- geforderte Qualität des Kellers ist die überwachten Transportbetonwerk zu be-
len („Fertigkellersystem“) Auswahl und Bestellung der richtigen stellen, denn nur solche Werke können
• Doppelwände bzw. Hohlwandele- Betongüte. Die Festigkeit ist die erste derart anspruchsvolle Betonqualitäten
mente Anforderung. Sie wird durch den Fach- zielsicher herstellen.
• Schalsteinmauerwerk mann (z. B. Baumeister oder Statiker)
• Mauerwerk aus Hohlblocksteinen gewählt. Die zweite, etwas schwieriger Trotz der richtigen Betongüte empfiehlt
• Mauerwerk aus Leichtbeton-Vollstei- zu entscheidende Wahl gilt der Umwelt- sich eine Feuchtigkeitsabdichtung vor al-
nen klasse. Damit sollten alle während der lem im Fugenbereich vorzusehen, denn
Lebenszeit auftretenden Umweltein- die Betongüte ist der erste Qualitätsfak-
2.4.2.1 Kelleraußenwände aus Ortbeton flüsse abgedeckt werden. Das geht von tor. Eine richtige Ausführung, vor allem
Wasserundurchlässigkeit über Frost bis das richtige Einbringen, Verdichten und
Vor allem im mehrgeschoßigen Wohn- hin zu möglichen Tausalzstreuungen, Ummanteln der Fugenbänder (die zwin-
hausbau werden Keller häufig in Ortbe- die den Beton besonders beanspruchen. gend notwendig sind), ist der zweite

Tabelle 2-11: Konstruktive Bewertung der Keller-Wandbauweisen


Wandbaustoff/Bauweise Tragfähigkeit (vertikale Kräfte) Plattentragwirkung (Übertragung horizontaler Kräfte)

Ortbeton leicht zu erfüllen möglich


(abhängig von Betonfestigkeitsklasse) (durch Bewehrung sicherzustellen)
Großformatige Fertigteile leicht zu erfüllen (abhängig von Betonfestigkeits- möglich (Plattengröße muss Geschoßhöhe/Quer-
klasse und Bewehrung) scheibenabstand entsprechen)
Schalungssteine leicht zu erfüllen möglich
(abhängig von Betonfestigkeitsklasse) (durch Bewehrung sicherzustellen)
Mauersteine (Hohlblocksteine, Leichtbeton-Vollsteine) zu erfüllen (abhängig von Mauerwerksart und eventuell möglich (Überdrückung der Biegespannun-
Mauerstärke) gen durch Normalkräfte)

24
nicht minder wichtige Faktor. Undichte
Stellen sind oft auf eine mangelhafte Aufgehendes Mauerwerk und Rostbew.
Ausführung zurückzuführen, da kann der fussbodenaufbau nicht darge- Auflager
beste Beton nichts retten. stellt

Durch Verwendung geeigneter Scha-


lungssysteme kann der bei Ortbeton-
Rostbewehrung
bauweise oft maßgebende Schalungs- (lt. stat. Erfordernis)
aufwand erheblich gesenkt werden.

2.4.2.2 Fertigteilwände

Als Alternative zu den herkömmlichen Hohldiele


Methoden des Wandbaues im Keller
erlangten raumhohe Fertigteile in den Aussendämmung
letzten Jahren einen erheblichen Markt- und Abdichtung
nicht dargestellt
anteil. Die vorgefertigten Wandplatten
werden mit eingebauten Zargen an Ort
und Stelle versetzt und mit den aufge-
Geschosshohe
setzten Deckenelementen in einem Zug Fertigteilwandplatte
vergossen. Dadurch kann die Arbeitszeit
auf der Baustelle bedeutend verkürzt
Grafik 2-9: Fertigteilkeller: Anschluss der geschoßhohen Außenwandelemente an die (aus-
werden. Am Fußpunkt der Wandele- steifende) Massivdecke (System MABA)
mente erfolgt die Krafteinleitung in die
Fundamente durch eine formschlüssi-
ge Verbindung (Grafik  2-8) bzw. durch
einen bewehrungsmäßigen Anschluss,
der Verbund mit den Deckenelementen
und den aussteifenden Querwänden
über nachträglich vergossene, bewehr-
te Roste und Stoßfugen (Grafik 2-9). Im
Einfamilienhausbau werden Fertigkeller
vor allem in Verbindung mit Fertighäu-
sern zunehmend eingesetzt.

2.4.2.3 Doppelwände

Immer häufiger werden auch Doppel-


wände verwendet, da die Schalungsar-
beit entfällt, die Verbindungen der Ele-
mente untereinander bzw. der Elemente
mit Boden- und Deckenplatte aber einfa-
cher herzustellen sind als bei Fertigteil-
wänden. Die Wandelemente bestehen
aus zwei werkseits durch so genannte
Gitterträger verbundene Wandschalen,
die aus Stahlbeton hergestellt werden.
Der Zwischenraum wird mit Ortbeton
verfüllt, die Konstruktion entspricht dann
einer massiven Wandkonstruktion. Die
Schalen können auch aus Leichtbeton
oder Faserbeton hergestellt werden Grafik 2-10: Fertigteilkeller: Zwei werkseitig durch Gitterträger verbundene Betonscheiben
(Grafik 2-10). Einige Hersteller bieten werden bauseitig mit Ortbeton verfüllt.

25
die Wandelemente mit einer integrierten
Wärmedämmung an. Mit Doppelwän-
den können auch so genannte „Weiße
Wannen“ (s. Kapitel 4.9.2) hergestellt
werden.

2.4.2.4 Wände aus mit Beton


verfüllten Schalungssteinen

Bei Kleinwohnhäusern wird wegen des


hohen Schalungsaufwandes bei her-
kömmlicher Bauweise oft einem Schal-
steinmauerwerk der Vorzug gegeben. Bild 8
Die kraftschlüssige Verbindung mit dem
Fundament wird dabei meist durch Ein-
bau von Steckeisen hergestellt. Einige Tabelle 2-12: Typische Schalsteinformate
der derzeit angebotenen Steingrößen
Bezeichnung Länge [cm] Höhe [cm] Dicke [cm]
sind in Tabelle 2-12 zusammengestellt. SS 15 50 15 25
Die Füllbetonmenge beträgt bei 15 cm SS 20 50 20 25
Steindicke etwa 75 l/m², bei 40 cm Stein- SS 25 50 25 25
SS 30 50 30 25
dicke etwa 300 l/m². Der statisch wirk-
S 20 60 20 23
same Kern besteht aus Normalbeton.
S 25 60 25 23
Schalsteine werden auch aus Leicht- S 30 60 30 23
beton gefertigt; einige Hersteller bieten S 35 50 35 23
auch Schalsteine mit integrierter Wär-
medämmung an.

2.4.2.5 Wände aus Hohlblocksteinen fügig schwerer als Hohlblocksteine, bie- angeboten. Nichttragende (und nicht-
ten aber zusätzlich wärmedämmende aussteifende Wände) werden meist erst
Hinsichtlich der Verarbeitung und der Eigenschaften und sind leichter zu be- im Zuge des Innenausbaues hergestellt.
konstruktiven Vorkehrungen ist - eben- arbeiten.
so wie bei den anderen kleinformatigen 2.6 Kellerdecken
Wandbausteinen – ÖNORM B 3350 zu 2.5 Kellerinnenwände
beachten. Hohlblocksteine werden mit Die Kellerdecke dient im Gegensatz zu
Normalgesteinskörnungen und Leicht- Bei Kellerinnenwänden ist zwischen anderen Geschoßdecken nicht nur der
gesteinskörnungen (Blähton oder Zie- tragenden (lastabtragenden und aus- Ableitung von Gebäudelasten, sondern
gelsplitt) hergestellt. Leichtgesteins- steifenden) sowie nichttragenden Bau- auch der Abstützung von Kellerwänden
körnungen führen zu geringeren Stein- teilen zu unterscheiden. Hinsichtlich der auf Erddruck. Folgende Systeme kom-
gewichten und somit einem leichteren Baustoffwahl sind im Gegensatz zu den men daher infrage:
Handling. Kelleraußenwänden keine Einschrän- • großformatige Fertigteile mit Schei-
kungen zu beachten. Allerdings ist bei benwirkung
2.4.2.6 Leichtbeton-Vollsteine tragenden Kellerinnenwänden zu be- • Fertigteildecken mit Aufbeton
rücksichtigen, dass diese gleichzeitig • Ortbetondecken
Sie werden aus Gründen der Schlank- mit den Kelleraußenwänden hochgezo-
heit und der guten bauphysikalischen gen werden und es im Bauablauf daher Ein Beispiel für die Ausführung einer
Eigenschaften in Verbindung mit einem sinnvoll erscheint, dafür gleiche Bauma- Fertigteil-Kellerkonstruktion mit einer
Vollwärmschutz gerne in allen Wandbe- terialien zu verwenden. Bei querausstei- Decke aus Hohldielen ist Grafik 2-9 zu
reichen eingesetzt. Vollsteine werden fenden Wänden ist zudem eine konst- entnehmen. Die Stärke der Rohdecke
hauptsächlich mithilfe von Blähton als ruktionsbedingte Materialabstimmung kann für die im Wohnhausbau üblichen
Leichtgesteinskörnung hergestellt. Trotz zu wählen. Bei Fertigteilkellern werden Trakttiefen im Mittel mit 1/25 der Spann-
des Vollquerschitts sind sie nur gering- Innenwände aus dem gleichen System weite angesetzt werden.

26
3 Bauphysik Die Vorteile einer Unterkellerung zeigt
die Studie „Bauphysikalische Aus-
Das Einfamilienhaus neigt daher weni-
ger zu einer sommerlichen Überhitzung
wirkungen des Kellers auf das Ge- und bekommt damit ein angenehmeres
3.1 Einleitung samtgebäude im Winter- und Som- Wohnklima.
merfall“ (Bmstr. DI Helmut Schöberl
Die Unterkellerung von Wohnhäusern, www.voeb.org/downloadcenter.asp). 3.2 Wärmeschutz
wie Einfamilien- oder Mehrfamilienhäu- In dieser Studie wurden Varianten für ein
sern, bringt in Hinblick auf den Wärme- fiktives Einfamilienhaus mit einer Brutto- Sowohl mehrgeschoßige Wohnbauten
und Feuchteschutz gegenüber nicht un- grundfläche von 110 m² mit vier unter- als auch Ein- und Zweifamilienhäuser
terkellerten Häusern große Vorteile. Der schiedlich ausgeführten Kellern mit einer werden, wie in Abschnitt 1 dargelegt,
Keller mit dem Fundament bildet die so- 130-m²-Bodenplattenvariante untersucht heute in der Regel zur Gänze unterkel-
lide Basis eines Gebäudes, er hebt die- und verglichen. lert. Dabei sind neben so genannten
ses gleichsam aus dem Erdreich heraus „Zubehörräumen“ auch Räume für den
und wirkt als Pufferraum zwischen den Man kam zu folgendem Ergebnis: Auf- ständigen oder zeitweiligen Aufenthalt
Wohnräumen und dem Erdreich. Der grund der positiven bauphysikalischen von Personen (Aufenthaltsräume, Frei-
Keller kann beheizt oder unbeheizt sein, Auswirkungen wird als in bauphysikali- zeiträume, Arbeitsräume und Haus-
oder teilweise beheizt, je nach Nutzung scher Hinsicht günstigste Variante das wirtschaftsräume u. dgl.) im Keller vor-
der unterirdischen Räume. Es ist auf je- Einfamilienhaus mit einem unbeheizten gesehen. Natürlich nur, soweit dies im
den Fall sinnvoll die Kelleraußenwände Keller, der durch ein unbeheiztes Trep- Rahmen der Bauordnungen sowie der
gut zu dämmen, denn nach Fertigstel- penhaus erschlossen ist, empfohlen. übrigen anzuwendenden Vorschriften
lung des Gebäudes ist eine Kellerdäm- Diese Kombination weist den geringsten (z. B. Arbeitnehmerschutz), meist unter
mung, besonders der Bodenplatte, nur Heizwärmebedarf auf. Beachtung der natürlichen Belichtungs-
mehr mit großen Aufwand möglich. und Belüftungsmöglichkeiten, zulässig
Verhalten im Winter: ist. Dabei sind hinsichtlich der innenkli-
Da zur bebaubaren Fläche die unterirdi- matischen Vorgaben Raumarten laut Ta-
schen Räume nicht gezählt werden, ist Der Heizwärmebedarf des Referenz- belle 3-1 zu unterscheiden.
eine Erweiterung der Kellerräume über gebäudes (Einfamilienhaus mit 110 m²
das Haus hinaus unter die unbebauten Bruttogrundfläche) ist ohne Keller bis 3.2.1 Wärmeschutzanforderungen
Grundstücksflächen eine Möglichkeit, zu 9 % höher als mit einem unbeheizten
die Nutzfläche zu vergrößern. Dies er- Keller. Die gesetzlichen Bestimmungen für
fordert zusätzlich eine gute Abdichtung den baulichen Wärmeschutz werden in
und Wärmedämmung der Kellerdecke Verhalten im Sommer: Österreich generell in den Landesbau-
von oben her. Wenn der Garten über den ordnungen bzw. in den Bautechnikver-
Kellerräumen liegt, ist auf die sorgfältige Im Sommer ist bei unbeheiztem Keller ordnungen geregelt, wobei eine 1980
Ausführung der Aufbauten besonderer die Wärmeabgabe um bis zu 12 % höher zwischen dem Bund und den Ländern
Wert zu legen. als ohne Keller. getroffene Vereinbarung über die Ein-

Bild 9

Tabelle 3-1: Innenklimatische Nutzungsanforderungen

Raumtyp Innentemperatur ti [C] Relative Luftfeuchtigkeit r. L. [%]


Räume mit zeitweise direkter zeitweise auf Außentem- nutzungsabhängig, teilweise
Verbindung zur Außenluft: peratur abgesenkt, sonst schwankend
Garagen, Müllräume nutzungsabhängig
Unbeheizte Kellerräume: ti ≥ 0° C keine besonderen Anforderungen,
Lagerräume, Abstellräume (in der Regel über 6° C) jedoch ist Vermeidung von Oberflächen-
kondensat anzustreben
Zeitweise beheizte Kellerräu- ti 18 bis 20° C während zeitweise höhere Luftfeuchtigkeiten, vor
me: Werkstätten, Hobbyräume, der Nutzung, sonst keine allem in Fitnessräumen (r. L. > 50 %)
Fitnessräume Vorgaben
Dauernd beheizte Kellerräume: ti 18 bis 20° C nutzungsabhängig bis 50 %
Betriebsräume, Wohnräume
Räume mit besonderen nutzungsabhängig, nutzungsabhängig, kurzfristig über 65 %
innenklimatischen Vorgaben: zeitweise bis 30° C
Waschküchen, Bäder
(siehe auch: Schutzräume)

27
sparung von Energie (Art. 15a B-VG) wichtigen Änderungen kurz angeführt.
Mindestvorgaben festschreibt; dieser Grundsätzlich können Anforderungen an
„Staatsvertrag“ entsprach weitgehend die thermisch-energetische Qualität von
den in der gültigen Fassung der ÖNORM Gebäuden an den folgenden Ebenen
B 8110-1 festgeschriebenen Anforderun- ansetzen:
gen. In den letzten Jahren wurden im • Anforderungen an Bauteile (maxima-
Zuge von Novellierungen der Bauord- le U-Werte für einzelne Bauteile).
nungen deutlich höhere Anforderungen • Anforderungen an die durchschnittli-
an den Wärmeschutz von Außenbau- che Qualität der Gebäudehülle (mitt-
teilen festgelegt. Als Beispiel sind in der lerer U-Wert der Gebäudehülle (Um)
folgenden Tabelle 3-2 die Anforderungen oder LEK-Wert.
gemäß OIB-Richtlinie 6 und ÖNORM • Anforderungen an den Heizwärme-
B 1110-1 (den vergleichbaren Vorgaben bedarf (HWB), bei dem neben der
anderer Richtlinien) gegenübergestellt. Qualität der Gebäudehülle auch die
(Dabei wurden nur die für Kellerbauteile Konzeption des Gebäudes mit be-
infrage kommenden Werte ausgewählt). rücksichtigt wird.
Mit 1. 1. 2008 wurde die Neufassung von • Anforderungen an den Heizener-
ÖNORM B 8110-1 herausgegeben, die giebedarf (HEB), also jenen Teil des
sich von der Vorgängernorm in wesent- Endenergieeinsatzes, der für die Hei-
lichen Punkten unterscheidet. Da diese zungs- und Warmwasserversorgung
Änderungen auch für die Planung und aufzubringen ist.
Ausführung der Umschließungbautei- • Anforderungen an den gesamten
le von Kellern wesentliche Bedeutung Endenergiebedarf (EEB), der neben
Bild 10
haben, werden die für diese Bauteile dem Heizenergiebedarf auch noch
den Energiebedarf für mechanische
Belüftung und Kühlung sowie für die
Beleuchtung umfasst.
• Anforderungen an den Gesamtener-
Tabelle 3-2: Bei Neubau eines Gebäudes sowie bei Erneuerung oder Instandsetzung des be-
giebedarf (GEB), der ausgehend vom
treffenden Bauteils dürfen bei konditionierten Räumen folgende Wärmedurchgangskoeffizien-
ten (U-Werte) von wärmeübertragenden Bauteilen nicht überschritten werden. Heiz- und Endenergiebedarf auch
den Energieeinsatz von in dem Ge-
Bauteil U-Wert
[W/m2K] bäude vorgelagerten Prozessketten
Wände gegen Außenluft 0,35 mit einbezieht und somit die Ver-
Kleinflächige Wände gegen Außenluft (z. B. bei Gaupen), die 2 % der Wände des gesamten 0,70 gleichbarkeit des Einsatzes unter-
Gebäudes gegen Außenluft nicht überschreiten, sofern die ÖNORM B 8110-2 (Kondensat-
schiedlicher Energieträger gewähr-
freiheit) eingehalten wird
Trennwände zwischen Wohn- und Betriebseinheiten 0,90
leistet. Da jedoch die vorgelagerten
Wände gegen unbeheizte, frostfrei zu haltende Gebäudeteile (ausgenommen Dachteile) 0,60 Prozessketten bezogen auf ein kon-
Wände gegen unbeheizte oder nicht ausgebaute Dachräume 0,35 kretes Gebäude nur sehr grob abge-
Wände gegen andere Bauwerke an Grundstücks- bzw. Bauplatzgrenzen 0,50 bildet werden können, wäre es ver-
Erdberührte Wände und FuSSböden 0,40
messen, vom „Primärenergiebedarf
Fenster, Fenstertüren, verglaste oder unverglaste Türen (bezogen auf 2,50
Prüfnormmaß) und sonstige vertikale transparente Bauteile gegen unbeheizte des Gebäudes“ zu sprechen.
Gebäudeteile • Anforderungen an CO2-Emissionen,
Fenster und Fenstertüren in Wohngebäuden gegen Außenluft (bezogen auf Prüf- 1,40 wobei der Gesamtenergiebedarf/
normmaß)
Primärenergiebedarf nochmals mit
Sonstige Fenster, Fenstertüren und vertikale transparente Bauteile gegen 1,70
Außenluft, verglaste oder unverglaste AuSSenTüren (bezogen auf Prüfnorm- bestimmten auf den Energieträger
maß) bezogenen Emissionsfaktoren multi-
Dachflächenfenster gegen Außenluft 1,70 pliziert wird.
Sonstige transparente Bauteile horizontal oder in Schrägen gegen Außenluft 2,00
Decken gegen Außenluft, gegen Dachräume (durchlüftet oder ungedämmt) und über 0,20
HWBBGF
Durchfahrten sowie Dachschrägen gegen Außenluft
Innendecken gegen unbeheizte Gebäudeteile 0,40
Heizwärmebedarf HWB ist die Wärme-
Innendecken gegen getrennte Wohn- und Betriebseinheiten 0,90 menge, die den konditionierten Räumen
Für Dachschrägen mit einer Neigung von mehr als 60° gegenüber der Horizontalen gelten die jeweiligen zugeführt werden muss, um deren vor-
Anforderungen für Wände. gegebene Solltemperatur einzuhalten.

28
Tabelle 3-3: Transmissionsleitwerte im Keller nach EN ISO 13 370 Der Wert HWBBGF ist der auf die Brutto-
Ubf für den Kellerfußboden in W/m²K Ubw der bodenberührten Kellerwand in W/m²K
Geschoßfläche des Gebäudes bezoge-
P/A [m/m²] Rf = 0,0 Rf =1,0 Rf = 3,0 Rbw 0,20 1,00 3,00
ne rechnerische jährliche Heizwärme-
0,1 0,25 0,20 0,25 Ubw 0,80 0,45 0,20
bedarf in kWh/m². Bei der Ermittlung
0,5 0,60 0,40 0,25
dieses Wertes werden auch die aktuelle
1,0 1,90 0,50 0,30
Nutzung des Gebäudes und die Stand-
ortgegebenheiten berücksichtigt. Die
Berechnung der Leitwerte für die Wär-
Bauteil Transmissionsleitwert meverluste über die Decke eines unbe-
Decke über unbeheiztem Keller Lg,k = A . U heizten Kellers bzw. über die Außenwän-

1 1 A de und die Bodenplatte eines beheizten
i = +
U Uf Abf . Ubf+ H . P . Ubw+h . P . Uw+ 0,33 . n.V Kellers sind in der angeführten ÖNORM

Uf
tabellarisch zusammengefasst. Die we-
A
e sentlichen Werte können der Tabelle 3-3
P: Perimeterlänge in m entnommen werden.
Uw h n: 0,3 . 1/h

H Rechenwerte der Wärmeleitfähigkeit


Ubw Abf Rf
Die Grenzen für Rechenwerte der Wär-
Ubf meleitfähigkeit für Baustoffe und Wärme-
dämmmaterialien, die im Keller eingesetzt
Beheizter Keller Lgh = Abf . Ubf + H . P . Ubw
werden, sind in Tabelle 3-4 zusammen-
gestellt. (Die für einen Wärmedämmstoff
e
U = Wärmedurchgangskoeffizient tatsächlich einzusetzenden Rechenwerte
A = Fläche-Betonplatte
i h können den jeweiligen Zulassungen ent-
R = Wärmedurchlasswiderstand
L = Transmissionsleitwert nommen werden). Bei der Ermittlung des
Ubw
H Wärmedurchgangskoeffizienten von Kel-
Abf
lerwänden ist auf die unterschiedlichen
Wärmeübergangswiderstände für norma-
Ubf
le Außenwände und erdberührte Außen-
wände zu achten (Grafik 3-1).

Tabelle 3-4: Richtwerte für die Wärmeleitfä-


higkeit von Baustoffen und Wärmedämmstof-
fen im Kellerbereich (Auswahl)

Baustoff, Wärmedämmstoff Richtwerte für λ in


[W/mK]
von bis
Stahlbeton 2,3 2,5
Normalbeton 2,0 2,3
Leichtbeton < 2.000 kg/m³ 0,8 1,1
Leichtbeton < 1.600 kg/m³ 0,34 0,8
Leichtbeton < 1.000 kg/m³ 0,16 0,34
Gas- und Schaumbeton 0,18 0,64
Estrichbeton 1,5 1,8
Ziegelsplittbeton 0,3 1,0
Betonhohlsteinmauerwerk 0,29 0,62
Schaumkunststoffe 0,029 0,044
Mineral. Faserdämmstoffe 0,035 0,04
Holzwolleleichtbauplatten 0,09 0,15
Schaumglas 0,05 0,07
Grafik 3-1: Ermittlung des Wärmedurchgangskoeffizienten für Keller­außenwände
Abdichtungen 0,18 0,70 (Alternative für NEH=Niedrigenergiehaus)

29
Aufteilung Wärmeverluste
Frei stehendes Einfamilienhaus Grösseres Wohngebäude
Dach Dach
22 % 7%
Fenster 13 % Fenster 17 %
(Lüftung) (Lüftung)

Fenster 20 % Wand
Fenster 30 %
(Transm.) Wand 40 %
(Transm.)
25 %

20 % 6%
Keller Keller

Grafik 3-2: Aufteilung der Wärmeverluste für frei stehende Einfamilienhäuser und größere Wohngebäude

3.2.2 Wärmeschutz bei nicht Estriche oder Holzfußböden) sind zur Wärmedämmung der Außenwand über
beheizbaren Kellerräumen Einhaltung der höchstzulässigen U- den Sockelbereich zu ziehen. Für den
Werte Wärmedämmstoffdicken, wie sie Fall, dass das Erdgeschoß gegenüber
Abhängig von Gebäudegröße und Bau- in Tabelle 3-5 angeführt sind, zu fordern. dem Kellergeschoß auskragt, ist im aus-
art entweichen zwischen 6 und 20 % Zur Vermeidung von Wärmebrücken ist kragenden Bereich eine außen liegen-
der gesamten Heizenergie über die Kel- auch bei unbeheizten Kellerräumen die de zusätzliche Dämmung (ebenfalls mit
lerdecke (Grafik 3-2). Aufgrund dieser
Tatsache werden für Decken über unbe-
heizten Kellerräumen hohe Wärmedäm-
mungen gefordert, um einerseits diesen
Heizwärmefluss zu verringern und an-
dererseits die Fußbodentemperatur der
U < 0,35 [W/m2K]
Aufenthaltsräume über dem Keller im
U = Wärmedurchgangskoeffizient
Behaglichkeitsbereich zu halten. Beson-
dere Bedeutung gewinnt diese Anforde-
rung für Decken über Kellerräumen, die
zumindest zeitweise mit der Außenluft in
direkter Verbindung stehen. Dazu zäh-
len die Einfahrtsbereiche von Garagen
sowie Müllräume. Für derartige Bauteile
sind – unabhängig von den jeweils zu
beachtenden Bauvorschriften – höhe-
re Dämmstärken zu fordern. Gleiches
gilt für Erdgeschoßräume, die mit einer
Fußbodenheizung beheizt werden. Für
Kellerdecken mit herkömmlichen Fuß-
Grafik 3-3: Wärmedämmung im Anschlussbereich Kelleraußenwand – Kellerdecke
bodenkonstruktionen (schwimmende

30
Überlappungsbereichen) vorzusehen. Grafik 3-4: Aufbauten ungedämmter Kelleraußenwände
Schemaskizzen zur Ausführung dieser
Skizze Schichten
Bereiche sind in Grafik 3-3 dargestellt, (von außen nach innen ist von links nach rechts) (von außen)
die Aufbauten von nicht gedämmten Kel-
leraußenwänden in Grafik 3-4. Schutzschicht
vertikale Feuchtigkeitsabdichtung
(Ausgleichsschicht)
Sehr oft verbindet man mit den Gedan-
Beton, Schalsteinmauerwerk ≥ 30 cm
ken an einen Keller
• Dunkelheit
• Kälte und
WU-Stahlbeton ≥ 25 cm
• Feuchtigkeit.

Durch die neuen und besseren Bauma-


terialien und durch eine fachgerechte Vorsatzschale/Baugrubensicherung
Trennlage
Bauausführung kann das Raumklima
WU-Stahlbeton ≥ 25 cm
des Untergeschoßes durchaus trocken
und angenehm sein.
Ein nasser oder feuchter Keller kann Tabelle 3-5: Richtwerte für die Gesamtdämmstoffstärke (einschließlich Trittschalldämmung)
für Decken über unbeheizten Kellerräumen
durch eine fachgerechten Abdichtung
und eine richtige Lüftung vermieden wer- Rohdeckenkonstruktion Gesamtdämmstoffdicke (λr = 0,04 W/m²K) bei:
den. Die Bedeutung des richtigen Lüf- U ≤ 0,4 W/m²K U ≤ 0,20 W/m²K U ≤ 0,2 W/m
tens wird sehr oft unterschätzt. Um eine Fertigteilrippendecken,
8 bis 9 cm 14 bis 20 cm 16 bis 20 cm
Hohlkörperdecken
Kondensation der Luft an kühlen Keller-
Stahlbetonmassivdecke
wänden zu vermeiden, ist ein richtiges (d ≈ 18 cm)
9 bis 10 cm 16 bis 24 cm 16 bis 24 cm

Nutzerverhalten unbedingt notwendig. U = Wärmedurchgangskoeffizient, l = Wärmeleitfähigkeit

Bei der Lüftung eines sogenannten kal-


ten Kellers (unbeheizt) sind folgende
Grundregeln zu beachten: Da die Tem-
peratur, Sommer wie Winter, im Keller
nahezu konstant ist, entsteht beim Lüf-
ten im Sommer schnell Kondenswasser
an den kühlen Kellerwänden, da die
warme Außenluft einen hohen Feuch- Grafik 3-5: Wasser-
dampfdruck als Funktion
tegehalt hat und diese Feuchtigkeit bei der Lufttemperatur bei
Abkühlung im Keller aus der Luft abge- verschiedenen relativen
geben wird. Zusätzlich wird eine Luft- Luftfeuchten
umwälzung von bodennahen Schichten
Tabelle 3-6: Taupunkttemperaturen bei verschiedenen Raumlufttemperaturen und relativen
empfohlen da die kalte Luft absinkt. Luftfeuchten
Feuchteschäden entstehen oft nicht
durch Undichtheit, sondern über Tau- Lufttemperatur Taupunkttemperatur in °C für verschiedene relative Luftfeuchten

wasser im Fußbodenanschlussbereich. °C 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 %
30 10,5 14,9 18,4 21,4 23,9 26,2 28,2

Man sollte daher vor allem in der kühle- 25 6,2 10,5 13,9 16,7 19,1 21,3 23,2

ren so genannten Übergangszeit, wie im 20 1,9 6,0 9,3 12,0 14,4 16,4 18,3

Herbst und Frühjahr, lüften. Es ist außer- 15 -2,2 1,5 4,7 7,3 9,6 11,6 13,4

dem selbstverständlich, dass alle innen 10 -6,0 -2,6 0,1 2,6 4,8 6,7 8,4
liegenden Räume ohne Fenster eine Be-
und Entlüftung benötigen! sich dann nach Grafik 3-5 bei 9,3 °C und ihnen Tauwasser ausfällt. Den Zusam-
Als Beispiel wollen wir einen Raum der Wasserdampfpartialdruck beträgt menhang zwischen Taupunktemperatu-
betrachten, in dem die Lufttemperatur ca. 1.170 Pa. Das bedeutet, wenn die ren und verschiedenen Raumlufttempe-
20 °C und die relative Luftfeuchte 50 % Umfassungswände eine Oberflächen- raturen und relativen Luftfeuchten zeigt
beträgt. Die Taupunkttemperatur ergibt temperatur unter 9,3 °C haben, dass auf Tabelle 3-6.

31
3.2.3 Wärmeschutz bei
Gute Ideen beheizbaren Kellerräumen
für Perimeterdämmung
3.2.3.1 Allgemeines

Werden Kellerräume als Aufenthaltsräu-


me oder mit ähnlichen innenklimatischen
Ansprüchen genutzt, so sind für eine
ausreichende thermische Behaglichkeit
die in Tabelle 3-7 angegebenen Kriteri-
en anzustreben. Unabhängig von den
angeführten innenklimatischen Kriteri-
en ist ein der Nutzung entsprechender,
ausreichender Luftwechsel zu gewähr-
leisten. Wie bereits im Kapitel „Baustof-
fe und Konstruktion“ dargelegt, wird im
Kellerbau bevorzugt der Baustoff Be-
ton verwendet. Im Zusammenhang mit
beheizbaren Kellerräumen ergibt sich
daher die Notwendigkeit, entsprechen-
de Wärmedämmschichten vorzusehen.
Aktuelle Wärmeschutzanforderungen
für Kellerbauteile im Zusammenhang mit
den zu beachtenden Wärmeflüssen sind
in Grafik 3-6 dargestellt.
VOLL SCHNELL

SCHNELL Zu beachten ist neben ausreichenden


Wärmedämmmaßnahmen die Vermei-

VOLL dung von Oberflächenkondensat sowie


von Kondensat im Inneren der Um-
schließungsbauteile. Berücksichtigung
finden sollte auch eine Verordnung des
Umweltministeriums. Seit dem 1. Jänner
Liapor Ground – sicherer 2000 sind Produktion und die Einfuhr
Boden für jedes Gebäude von HFCKW-geschäumten Wärme-
Schneller Einbau. Ideal
als wärmedämmender dämmplatten in Österreich untersagt.
Gute Bauwerke ruhen auf einer guten
Füllstoff für Baugruben. Dies betrifft vor allem Kelleraußenwände
Basis. Und Liapor-Blähtonkörnungen
sind der ideale Baugruben-Füllstoff, bzw. alle feuchtigkeitsbeständigen und
Informationen
um Gebäude schnell, einfach und wirt- direkt anfordern: druckfesten Wärmedämmmaterialien.
schaftlich auf sicheren Boden zu stellen Telefon 0 31 55 -23 68-0
oder unter
www.liapor.at 3.2.3.2 Kellerdecken
Mit Liapor ruht das Haus auf
einem Schüttgut, das
Kellerdecken (als Trenndecken zu un-
· formstabil und selbstverdichtend ist beheizten Gebäudeteilen) müssen nach
· den Erddruck signifikant verringert
den geltenden Bauvorschriften einen
· Wärme dämmt und speichert
· der höchsten Brandklasse angehört U-Wert von 0,4 W/m² aufweisen. Ergän-
· Feuchtigkeit reguliert und drainagefähig ist für gute Ideen zend ist festzuhalten, dass zur Vermei-
· die optimale Schüttungsdichte von dung von Kondensatbildung im Inneren
ganz alleine erreicht
der Deckenkonstruktion die Anbringung
eines Großteiles der Wärmedämmung
an der Deckenunterseite anzustreben
Lias Österreich GesmbH. · A-8350 Fehring · www.liapor.at ist, sich daher auf die Raumhöhe aus-
Tel. ++43 (0) 31 55 - 23 68 -0 · Fax ++43 (0) 3155 - 23 68-20 wirkt und daher tunlichst bei der Pla-

LIA_ANZ_Perimeter_halb_RZ.indd 1 02.08.2010 13:13:26 Uhr


32
Tabelle 3-8: Dämmstoffstärken bei
Perimeterdämmung in Abhängigkeit vom
geforderten U‑Wert für eine 20-cm-Beton-
Außenwand

Geforderter Erforderliche
ta ti Wärmedurchgangs­ Dämmstoffstärke
koeffizient (Perimeterdämmung
Umax [W/m²K] (ÖNORM) (U-Wert) in W/m²K aus extr. Polystyrol)
0,2 0,4
0,6 5 bis 6 cm
1,50 m
0,35 Beheizte 0,5 6 bis 7 cm
0,35
ti Kellerräume 0,35 7 bis 10 cm
Terrain ta
0,40

GW tGW
nung berücksichtigt werden muss. (Die
Trittschalldämmung muss auf jeden Fall
Grafik 3-6: Höchstzulässige Wärmedurchgangskoeffizienten (Umax) für Kellerbauteile (Wiener in schalltechnisch ausreichender Stärke
Bauordnung 10/93) sowie schematische Darstellung des Wärmeaustausches über erdbe- über der Rohdecke angeordnet werden).
rührte Bauteilflächen Typische Ausführungsformen sind sche-
matisch in Grafik 3-7 dargestellt.

3.2.3.3 Kelleraußenwände

Bei Kelleraußenwänden von beheizbaren


Kellerräumen ist zu beachten, dass die
Wärmeverluste im erdoberflächennah-
en und außenluftberührten Bereich (So-
Tabelle 3-7: Behaglichkeitsrelevante Raumklimate ckelbereich) wesentlich höher sind als
Innenklimatisches Kriterium Anzustrebender Bereich im erdberührten Bereich. In einer Tiefe
Raumtemperatur +20 bis +22 °C (Aufenthaltsräume) von etwa 2,5 m liegt die Temperatur des
+18 bis +20 °C (Arbeitsräume) Erdreiches in der Regel nicht unter +3 °C.
Oberflächentemperatur der Umschließungsflächen Differenz zur Lufttemperatur Dt ≤ 3 °C Die Ursache dafür liegt in der wärmedäm-
Relative Luftfeuchtigkeit 40 bis 50 % r. L. menden Wirkung und in dem durch das
Wärmespeichervermögen des Erdreichs
bedingten Temperaturausgleich. Es
empfiehlt sich jedoch aus anwendungs-
technischen Gründen, über die gesamte
Skizze Schichten (von oben nach unten)
Kellerwandhöhe eine einheitliche Dämm-
Belag stoffdicke zu wählen. Für eine 20 cm star-
Zementestrich 5-6 cm λ = 1,40 W/mK ke Kelleraußenwand mit außen liegender
PE-Folie Wärmedämmung (Perimeterdämmung)
Trittschalldämmung 3 cm λ = 0,04 W/mK
vertikale Dämmung
aus extrudiertem Polystyrol sind daher
mind. 10 cm λ = 0,04 W/mK die in Tabelle 3‑8 angegebenen Dämm-
Stahlbetondecke > 28 cm λ = 2,30 W/mK stoffstärken vorzusehen. Hinsichtlich der
Anordnung zusätzlicher Dämmschichten
Belag
Zementestrich 5-6 cm λ = 1,40 W/mK
unterscheidet man prinzipiell zwischen
PE-Folie folgenden Varianten:
Trittschalldämmung 3 cm λ = 0,04 W/mK • Außendämmung (die Wärmedämm-
Stahlbetondecke > 28 cm λ = 2,30 W/mK
schicht liegt außerhalb der Kel-
vertikale Dämmung
mind. 10 cm λ = 0,04 W/mK lerwand, praktisch immer vor der
Dampfsperre Feuchtigkeitsabdichtung; diese Wär-
medämmung wird als „Perimeter-
Grafik 3-7: Aufbauten massiver Kellerdecken, zwischen Stahlbetondecke und Wärmedäm- dämmung“ bezeichnet)
mung ist gegebenenfalls eine zusätzliche Abdichtung einzubauen. • Innendämmung

33
• Kerndämmung (die Wärmedämm- Skizze – Wände U = 0,35 W/m²K Schichten
schicht liegt zwischen den Wandscha- (von außen nach innen ist von links nach rechts) (von außen)
len von zweischaligem Mauerwerk
oder ist in Hohlblocksteinen integriert) vertikale Dämmung 12 cm λ = 0,04 W/mK
bituminöse 2- bis 3-lagige vertikale
Feuchtigkeitsabdichtung
3.2.3.3.1 Außendämmung
Beton, Schalsteinmauerwerk > 30 cm λ = 2,30 W/mK
Die Außendämmung von Kellerwänden
wird aufgrund folgender Vorteile in den
meisten Fällen ausgeführt:
vertikale Dämmung 12 cm λ = 0,04 W/mK
WU-Stahlbeton > 25 cm λ = 2,30 W/mK
• einfacher Einbau
• die Vertikalabdichtung der Kellerwand
wird vor mechanischen Beschädigun-
gen geschützt Vorsatzschale/Baugrubensicherung
vertikale Dämmung 12 cm λ = 0,04 W/mK
• durch vollständige Ummantelung der bituminöse 2- bis 3-lagige vertikale
Kelleraußenwände werden Wärme- Feuchtigkeitsabdichtung
brücken weitgehend vermieden Beton, Schalsteinmauerwerk > 30 cm λ = 2,30 W/mK

• diffusionstechnisch günstigste Lage


der Dämmschicht
• die hohe Wärmespeicherfähigkeit ist Vorsatzschale/Baugrubensicherung
vertikale Dämmung 12 cm λ = 0,04 W/mK
für durchgehend beheizte Kellerräu-
WU-Stahlbeton > 25 cm λ = 2,30 W/mK
me von Vorteil

Grafik 3-8: Aufbauten außengedämmter Kellerwände

Bild 11
Bei bestehen bleibenden Baugrubensi- • Schaumglas (Produktart z.B. Foam-
cherungen übernimmt die außen liegen- glas, Technopor, Misapor)
de Wärmedämmung zudem die Funktion • Blähglas (z. B. Liaver)
einer Trennschicht zwischen Baugruben- • Blähton (z. B: Liapor)
sicherung und Außenwand des Kellers.
Schematische Aufbauten sind in Gra- Glasschaumgranulat als ökologischer,
fik  3-8 zusammengefasst. Aufgrund der mineralischer Dämmstoff wird zu 100 %
besonderen Beanspruchungen, denen aus sortiertem Altglas hergestellt.
direkt ans Erdreich grenzende Wärme-
dämmschichten ausgesetzt sind, dürfen Die Granulatstücke, ca. 30-50 mm groß,
für Außendämmungen nur Dämmmateri- werden als Dämmstoff und Leichtschüt-
alien verwendet werden, die tung hauptsächlich für die Perimeterdäm-
• dem Erddruck bzw. der mechani- mung unter der Bodenplatte eingesetzt.
schen Beanspruchung beim Verdich- Die große Menge eingeschlossener Luft
ten des hinterfüllten Arbeitsgrabens in jedem Granulatstück sorgt für die aus-
standhalten gezeichneten Dämmeigenschaften. Zu-
• frost-, taubeständig sind und sätzlicher Vorteil: das Material wiegt nur
• praktisch keine Feuchtigkeit aufneh- ca. 130 bis 170 kg pro Kubikmeter, rund
men. ein Zehntel üblicher Kiesschüttungen.

Folgende Wärmedämmmaterialien wer- Dennoch ist das Granulat durch die hohe
den daher eingesetzt: Korndruckfestigkeit extrem lastabtra-
• extrudierte Polystyrol-Hartschaum- gend. Auch mehrgeschoßige Gebäude
platten, (Produktart XPS-G, Belas- können aufgrund dieser Druckfestigkeit
tungsgruppen 30 bis 70) von bis zu 50 t/m2 problemlos realisiert

34
werden. Die Tragfähigkeit eines instabi- • einfache Möglichkeit der Wärmedäm- 3.2.3.4 Erdberührte Fußböden
len Untergrundes wird mit Glasschaum- mung eines Raumes innerhalb eines
Granulat wesentlich verbessert. nicht beheizten Bereiches. Für erdberührte Fußböden beheizter
• Schemaskizzen zur Innendämmung Kellerräume wird – unabhängig von der
Für diesen Anwendungsbereich unge- sind in Grafik 3-9 zusammengestellt Höhenlage des Fußbodens zum Gelän-
eignet sind alle Faserdämmstoffe sowie deniveau – ein höchstzulässiger Wärme-
Dämmstoffe pflanzlichen Ursprungs und 3.2.3.3.3 Kerndämmung durchgangskoeffizient von 0,4 W/m²K
solche mit quellenden oder nicht fäul- Das System einer Kerndämmung liegt gefordert. Für herkömmliche Fußboden-
nisbeständigen Bindemitteln, die bei z. B. vor, wenn (vor allem im Einfamili- aufbauten (5 cm Betonestrich, schwim-
dauernder Feuchtigkeitseinwirkung ver- enhausbau) zur Herstellung der Keller- mend verlegt) bei einer 20 cm dicken
rotten. außenwände Hohlblocksteine mit integ- Stahlbeton-Fundamentplatte sind daher
rierter Wärmedämmung oder Sandwich- die in Tabelle 3-9 angegebenen Dämm-
3.2.3.3.2 Innendämmung elemente verwendet werden. stoffschichtdicken vorzusehen.
Außer bei Beanspruchung durch stän-
dig stauendes oder drückendes Wasser
kann eine Innendämmung trotz der dif-
fusionstechnisch ungünstigen Lage der Skizze Schichten
Wärmedämmung aus folgenden Grün- (von außen nach innen ist von links nach rechts) (von außen)
den vorteilhaft sein: vertikale Dämmung 4 cm λ = 0,04 W/mK
• geringer Anheizwärmebedarf und bituminöse 2- bis 3-lagige
kurze Aufheizzeit. Das ist besonders vertikale Feuchtigkeitsabdichtung
Beton, Schalsteinmauerwerk > 30 cm λ = 2,30 W/mK
bei vorübergehend benutzten und
vertikale Dämmung 8 cm λ = 0,04 W/mK
beheizten Kellerräumen vorteilhaft, Dampfsperre
da Schäden zufolge Wasserdampf-
diffusion in solchen Fällen aufgrund WU-Stahlbeton > 25 cm
vertikale Dämmung 12 cm λ = 0,04 W/mK
der kurzen Belastung weniger wahr-
Dampfsperre
scheinlich sind
• Möglichkeit zur nachträglichen Däm-
mung von Kellerräumen Grafik 3-9: Aufbauten innengedämmter Kellerwände

wärmebrückenfreies Fundament
w w w . t e c h n o p o r. c o m 35
Skizze-Bodenplatten Schichten (von oben nach unten) Einige Aufbauten erdberührter Böden
Gesamtaufbau U= 0,35 W/m²K sind in Grafik 3-10 zusammengestellt.
Belag
Estrich 5-6 cm λ = 1,4 W/mK 3.2.3.5 Kondensationsschutz
PE-Folie
horizontale Dämmung 10 cm λ = 0,04 W/mK
bituminöse Horizontalabdichtung 2- bis 3-lagig
Jeder Außenbauteil ist grundsätzlich
Stahlbeton-Bodenplatte 20 cm λ = 2,30 W/mK wärmetechnisch so zu bemessen, dass
PE-Folie an der Oberfläche und im Bauteilinneren
wärmedämmende Schüttung 20 cm
keine schädliche Wasserdampfkonden-
Geotextil
gewachsener Boden sation auftritt. Die zu beachtenden Pla-
Belag nungskriterien sind in ÖNORM B 8110-2
Estrich 5-6 cm λ = 1,4 W/mK zusammengestellt.
PE-Folie
horizontale Dämmung 10 cm λ = 0,04 W/mK
bituminöse Horizontalabdichtung 2- bis 3-lagig
3.2.3.5.1 Kondensation an der
Stahlbeton-Bodenplatte > 30 cm λ = 2,30 W/mK Bauteiloberfläche
Sauberkeitsschicht 6 cm
Raumluft enthält stets einen gewissen
gewachsener Boden
Anteil an Wasserdampf, der in Prozen-
Belag
ten relativer Luftfeuchtigkeit (µ[%]) ange-
Estrich 5-6 cm λ = 1,4 W/mK
PE-Folie geben wird. Wird bei zu geringer Bauteil­
horizontale Dämmung 10 cm λ = 0,04 W/mK oberflächentemperatur die angrenzende
WU-Stahlbetonplatte > 30 cm λ = 2,30 W/mK
Luftschicht so weit abgekühlt, dass der
Sauberkeitsschicht 6 cm
gewachsener Boden temperaturabhängige Sättigungsgrad
der Luft an Wasserdampf unterschritten
Belag
Estrich 5-6 cm λ = 1,4 W/mK wird, so fällt auf der Bauteiloberfläche
PE-Folie Kondenswasser aus. Die damit verbun-
horizontale Dämmung 10 cm λ = 0,04 W/mK
dene Durchfeuchtung des Bauteiles
WU-Stahlbetonplatte > 25 cm λ = 2,30 W/mK
Sauberkeitsschicht 6 cm kann unter ungünstigen Bedingungen zu
PE-Folie einer Zerstörung von Wandverkleidun-
wärmedämmende Schüttung 20 cm gen oder zu Schimmelpilzbildung und
Geotextil
gewachsener Boden
den damit verbundenen hygienischen
Belag
Beeinträchtigungen führen. In den für
Estrich 5-6 cm λ = 1,4 W/mK den zeitweiligen oder ständigen Aufent-
PE-Folie halt von Personen bestimmten Räumen
horizontale Dämmung 10 cm λ = 0,04 W/mK
ist daher die Bildung von Oberflächen-
Stahlbeton-Bodenplatte > 30 cm λ = 2,30 W/mK
Schutzschichte 5 cm kondensat unter allen Umständen zu
bituminöse Horizontalabdichtung 2- bis 3-lagig vermeiden.
Sauberkeitsschicht
gewachsener Boden
Der Nachweis sollte für Regelbereiche
und geometrisch bedingte Wärmebrü-
Grafik 3-10: Aufbauten erdberührter Kellerböden, zwischen WU-Stahlbetonplatte und Wärme-
cken geführt werden, wobei für Wohn-
dämmung ist gegebenenfalls eine zusätzliche Abdichtung einzubauen.
räume folgende Innenluftbedingungen
(ÖNORM B 8110-2) zugrunde zu legen
sind: bei Außenlufttemperatur ≥ 0 °C:
Raumlufttemperatur ti = +20 °C, rel.
Luftfeuchtigkeit 65 %. Bei Außenluft-
Geforderter Erforderliche Dämmstoff- Tabelle 3-9: Dämmstoffstärken erdberührter temperatur ≤ 0 °C: Raumlufttemperatur
Wärmedurchgangs­ stärke oder wärmedäm- Fußböden in Abhängigkeit vom geforderten ti +20 °C, relative Luftfeuchtigkeit 65 %,
U‑Wert für eine 20-cm-Stahlbeton-Funda-
koeffizient mende Schüttung
mentplatte
vermindert um 1 % je 1 K unter 0 °C bis
(U-Wert) in W/m²K (exkl. Trittschalldämmung) zur Normaußentemperatur tne (Ausnah-
Wärmeleitfähigkeit l=0,04 l=0,09 l=0,18
me: zentral gesteuerte Klimaanlagen). In
W/mK W/mK W/mK
0,5 8 17 34 der Berechnung ist für erdberührte Au-
0,45 10 20 40 ßenwände, die mehr als 1,5 m unter dem
0,35 12 24 48 anschließenden Gelände liegen (ebenso

36
Tabelle 3-10: Richtwerte für die Dampfdiffu­
sionswiderstandszahl µ
Bauteilschicht µ [-]
von bis
Wand- und Deckenputz 10 35
Normalbeton 50 100
Steinsplitt- und Ziegelsplittbeton, 3 10
haufwerksporig, ρ = 1.400 bis
1.800 kg/m³
Blähtonbeton, ρ = 500 bis 5 15
1.000 kg/m³
Gebundene Mineralwolle gemäß 1
ÖNORM B 6035
Polystyrol-Extruderschaum, mit 100 130
Schäumhaut, ρ = 35 bis 50 kg/m³
Bituminöse Dach- und Abdich- 40.500
tungsbahnen gemäß ÖNORM
B 3635, 3 mm dick
Glasvlies-Bitumendachbahn, 70.000
Stärke 5, feinbesandet oder
talkumiert, Dicke 2,2 mm
Bitumendachbahn mit Metallfo- dampf-
lieneinlage, flächenbezogene dicht
Grafik 3-11: Darstellung des Einsatzes von wärmedämmenden und drainagierenden Schüttun- Masse der Folie 125 g/m²,
gen unter der Bodenplatte und als Perimeterdämmung Dicke 2,2 mm

wie für erdberührte Fußböden), eine fik- Einige Richtwerte für µ sind in Tabelle unmittelbare Gefahr von Kondenswas-
tive Bodentemperatur 3-10 zusammengestellt. serbildung im Bauteilquerschnitt. Bei
te+12 innen- und kerngedämmten Wänden ist
tB = einzusetzen. Für erd- und außenluftberührte Keller­ hingegen zumindest im außenluftberühr-
2
umfassungsbauteile mit Außendäm- ten Sockelbereich im Winter mit Kon-
(Bei Einhaltung der höchstzulässigen mung besteht somit in der Regel keine denswasserbildung im Bauteilinneren zu
U-Werte nach der ÖNORM B 8110-1 ist
bei einer relativen Luftfeuchtigkeit unter
65 % in Regelbereichen im Allgemeinen
keine Bildung von Oberflächenkonden-
sat zu erwarten). Grafik 3-12 zeigt die
Auswirkung einer geometrisch beding-
ten Wärmebrücke auf die innere Ober-
flächentemperatur. Kellerwand-Raumecke
Perimeterdämmung
3.2.3.5.2 Kondensation im Wandinneren Abdichtung
,0
12

Während der kalten Jahreszeit diffun-


,0

diert aufgrund der Tatsache, dass war-


13

Stahlbeton
me Luft mehr Wasserdampf aufnehmen
,0
14

15,0 16,0
kann, Feuchtigkeit (in Dampfform) in den
mehr oder minder porösen Außenbau-
teilen, bis eine Temperaturzone erreicht ta = -12 °C ti = +20 °C
wird, an der der „Taupunkt“ unterschrit-
ten wird und Kondenswasser ausfällt.
Bei mehrschichtigen Bauteilen gilt fol-
gende „Faustregel“: Nehmen von innen
nach außen die Wärmedurchlasswider-
stände zu und die diffusionsäquivalenten
Luftschichtdicken d.µ (d = Schichtdicke)
ab, so ist die Konstruktion als unproble- Grafik 3-12: Isothermenverlauf im Eckbereich einer außengedämmten Kellerwand
matisch anzusehen.

37
rechnen. Sofern die ausfallenden Kon- Wirkung des umgebenden Erdreichs die eintritt, was bis zu Lackenbildung führen
densatmengen jedoch gering, die be- Gefahr der Kondenswasserbildung im kann.
troffenen Bauteilschichten nicht feuch- Bauteilinneren geringer. Es ist jedoch in
tigkeitsempfindlich sind und im Sommer jedem Fall ein rechnerischer Nachweis Der Feuchtigkeitszutritt ist folgender­
ein Ausdiffundieren erfolgen kann, ist zu führen (meist reicht die Auswahl eines maßen zu begründen:
dies meist unbedenklich. dampfbremsenden Wärmedämmstoffes; • durch Einsickern warmer Luftmassen
bei Dämmstoffen mit niedrigem Wasser- mit hoher relativer Luftfeuchtigkeit
dampfdiffusionswiderstandsfaktor µ ist • durch Absenken der Temperatur
Es ist allerdings zu beachten, dass die
jedoch auch in diesem Fall eine innensei- schlägt sich der luftfeuchte Gehalt als
Durchfeuchtung einer Schicht das Wär-
tige Dampfsperre vorzusehen). Kondenswasser nieder.
medämmvermögen einschränkt, wo-
durch die innere Oberflächentemperatur
3.2.3.5.3 Lösung durch gezielte Lüftung Ein Beispiel: Wenn 1 m³ Luft mit ca. 60 %
absinkt. Zumindest bei außenluftberühr-
Luftfeuchtigkeit und 30 °C auf 15 °C ab-
ten Umfassungsbauteilen mit Innendäm- Wie in Grafik 3-13 zur Feuchtigkeit im
kühlt wird, werden ca. 9 g Wasser aus-
mung ist die Anordnung einer Dampfsper- Keller dargestellt, ist der Fußpunkt des
geschieden. Bei einem Keller mit ca. 60
re auf der Warmseite der Wärmedäm- Kellers meist im Vergleich zum Rest­
m³ und fünffachem Luftwechsel pro Tag
mung vorzusehen; bei erdberührten Bau- raum stark unterkühlt, sodass ein in-
ergibt sich eine Wassermenge
teilen ist aufgrund der wärmedämmenden tensiver Kondenswasserniederschlag
W (Wassermenge) = 9 x 5 x 60 = 2.700 g
Das entspricht 2,7 l Wasser.

Dieses Beispiel erklärt den enormen


Wassereintrag bei Abkühlung von
feucht-warmer Luft meist in der Periode
Mai-Juli.

Ein weiterer enormer Wassereintrag er-


folgt durch die Nutzung als Waschkeller.
In dem Fall, dass die Wäsche z. B. einer
vierköpfigen Familie an der Luft getrock-
net wird, werden ca. 12 l Wasser pro Wo-
che in die Luft verfrachtet.

Lösungsansatz
Als erste Maßnahme muss ein intensi-
ver Luftaustausch bis zum Kellerboden-
bereich gesetzt werden. Dies bedeutet,
dass die Umluft durch die Bereiche des
Kellerfußbodens zu bringen ist, um ei-
nerseits im Frühjahr und Frühsommer
die Bodenbereiche derart zu erwärmen,
dass sich kein Kondenswasser nieder-
schlagen kann, und andererseits Was-
ser durch die Luftbewegung abzuziehen.
Prinzipiell sollte ein möglichst großes
Luftvolumen durch den Keller gebracht
werden, um ein maximales Abziehen
von Feuchtigkeit zu ermöglichen.

Ein Durchlüften in der kalten Jahreszeit


ist dabei von Vorteil, da in dieser Zeit die
absolute Luftfeuchtigkeit der Luft gering
ist und bei Erwärmung im Keller große
Grafik 3-13: Kondenswasserbildung im Fußpunkt des Kellers
Wassermengen entsorgt werden kön-

38
nen. Bei heißem, schwülem Wetter sind Tabelle 3-11: Höchstzulässige HWBBGF,nE-WG,REF-Werte und HWB*V,nE-NWG,Reg-Werte für Niedrig-
energie-Gebäude
die Fenster eher geschlossen zu halten.
Wärmeschutzklasse HWBBGF,nE-WG,REF-Werte HWB*V,nE-NWG,Reg-Werte
Bauliche Hinweise
Niedrigenergiegebäude ≤ 17 x (1 + 2,5/lc) ≤ 5,67 x (1 + 2,5/lc)
Kellerräumlichkeiten sind derart zu ge- Wenn die charakteristische Länge lc < 1,0 ist, so ist der höchstzulässige Wert mit lc = 1,0 zu rechnen.
stalten, dass Querdurchlüftungen mög-
lich sind.

Außerdem sollten Lichtschächte mög- durch geeignete Umbaumaßnahmen


lichst tief, am besten bis zur Fußboden­ in Niedrig­
energiehäuser umgewandelt
oberkante, geführt und Lüftungsöffnun- werden. Die Meisten denken dabei si-
gen in Bodennähe zwischen den einzel- cherlich an zusätzliche Wärmedäm-
nen Räumen vorgesehen werden. Für mung. Dies ist aber nur eine Möglichkeit
Waschküchen sind intensive Durchlüf- von mehreren. Der angestrebte Stan-
tungsmöglichkeiten vorzusehen. dard kann auch durch haustechnische
Anlagen mit hoher Energieeffizienz
Im Falle einer Nutzung als Wohnraum erreicht werden. Das Haus kann somit
bzw. „Kellerstüberl“ ist eine Sockelhei- als Ganzes gesehen und die einzelnen
zung als zusätzlicher Energieeintrag für Maßnahmen können miteinander ver-
die Übergangszeit Mai-Juli vorzusehen. knüpft werden. Bild 12

Nutzungshinweise Im Niedrigenergiehaus kann ohne ein


1. Durchlüftung des Kellers in der kalten aktives Heizsystem ein angenehmes gesetzt. Die Betonwand übernimmt die
Jahreszeit. Raumklima im Winter wie im Sommer konstruktiven Funktionen, wie Lastab-
2. Lagerung von Papier bzw. anderen erreicht werden. Es werden Erdwärme, tragung, Ableitung der horizontalen Ein-
Feuchte empfindlichen Gegenstän- Solarenergie und die abgegebene Wär- wirkungen (Erdbebensicherheit), aber
den nur in dafür bemessenen, ge- me der Bewohner sowie der elektrischen auch die Funktionen, deren Erfüllung
planten und ausgeführten Räumlich- Geräte genutzt. eine hohe Flächenmasse bzw. ein hohes
keiten. Wärmespeichervermögen voraussetzt,
3. Waschküchen nur bei ausreichender Der Baukörper eines Niedrigenergie- wie Schallschutz und Wärmespeiche-
Durchlüftungsmöglichkeit einbauen hauses soll kompakt, nach Norden ge- rung (sommerlicher Wärmeschutz). Wei-
und nützen. schlossen, aber nach Süden durch gro- ters gewährleistet die massive Bauweise
ße Fensterflächen geöffnet sein. Brandschutz, Feuchtepuffervermögen
und Winddichtheit. Das Wärmedämm-
3.2.4 Konstruktionen bei
Der Anteil der Sonne an der Erwärmung verbundsystem erfüllt die Anforderun-
Niedrigenergiehäusern und
des Hauses macht ca. 20-30 % aus. gen des Wärmeschutzes. Dadurch sind
Niedrigstenergie-Häusern
Diese Wärme kann besonders gut durch flexible Anpassungen an die geforderten
Der Begriff „Niedrigenergiehaus“ ist massive Betonbauteile gespeichert wer- U-Werte möglich; das System stellt ei-
griffig und werbewirksam - aber recht- den. nen aktiven Beitrag zum Umweltschutz
lich nicht eindeutig definiert. Ein NEH und einen wesentlichen Faktor zur Errei-
(Niedrigener­giehaus) ist ein Haus mit Durch Kombination geeigneter Kons­ chung des Kyoto-Zieles dar.
einem besonders niedrigen Energie- truktionsweisen mit Dämmstoffschich-
verbrauch. Wesentliche Voraussetzung ten in den entsprechenden Dicken kann Für den Wohnbau im Niedrigener­
dafür ist eine möglichst gute Wärme- praktisch jeder gewünschte Wärme- giehausstandard ist eine der möglichen
dämmung. Gebäude, bei denen der schutz, auch der so genannte Niedrig­ Lösungen die Kombination einer Wand
gemäß ÖNORM B 8110-6 ermittelte energiestandard, erzielt werden. Die aus zementgebundenen Baustoffen (in
Heizwärmebedarf in Abhängigkeit von gestiegenen Anforderungen an den der Regel Stahlbetonbauweise) mit ei-
der charakteristischen Länge lc gemäß Wärmeschutz bedingen häufig neue nem Vollwärmeschutzsystem. Beide
Tabelle 3-11 erreicht bzw. unterschritten Systemlösungen. Die Kombination von Komponenten haben sich langjährig
wird, dürfen als Niedrigenergie-Gebäu- (Stahl-)Betonbauweise mit Wärme- bewährt und ergeben in Kombination
de bezeichnet werden. Jeder Neubau dämm-Verbundbauweisen wird in be- eine optimierte Gesamtlösung. Das sehr
wird gerne in Niedrigenergiebauweise währten und erlernten Arbeitsweisen günstige Kosten-Nutzen-Verhältnis des
errichtet, doch auch Altbauten können auch für das Niedrigenergiehaus ein- Systems Beton und Vollwärmeschutz

39
Wärmestrom-
dichte in W/m2

Temperatur-
verteilung in oC

Grafik 3-14: Kellerauf-


bauten und Isotherme

gegenüber Leichtbauweisen spielt eine und die Wärmedämmebene der Keller-


wesentliche Rolle. Das System Beton decken keine geschlossene Wärme-
und Vollwärmeschutz ist damit eine öko- dämmung bilden. Am Kellerdeckenan-
logisch und ökonomisch hervorragende schluss an die Außenwand durchdringt
Konstruktion. Es bietet variable Lösun- der Mauerwerksfuß der aufgehenden
gen in Bezug auf U-Werte, Mauerstärke, Wand über einem unbeheizten Keller
Auswahl der Dämmstoffe sowie der Au- die Wärmedämm­ebene. Damit entsteht Grafik 3-15:

ßen- und Innenputze. im Sockelbereich eine konstruktions-


bedingte Schwachstelle (linienförmige
Der Heizwärmebedarf von Häusern lässt Wärmebrücke; Grafik  3-14). Im Bereich
sich anhand der Energiekennzahl bzw. der Außenecke sind die Wärmeverluste überlagern. Hier sind auch die größten
des Energieausweises nachvollziehen wesentlich höher als in den umliegenden Wärmeverluste zu erwarten. Als Folge
und vergleichen. Außenwänden und der Kellerdecke. Die treten in den Außenecken, an denen
Ableitung der Wärmeenergie an der Au- sich je zwei dieser Wärmebrücken und
Kellerwände von Wohngebäuden wer- ßenecke erfolgt hauptsächlich durch die die vertikale Außenecke überlagern, die
den häufig als massive Beton- oder Außenwand und die Kellerdecke. niedrigsten raumseitigen Oberflächen-
Stahlbetonwände mit einer außen liegen- temperaturen auf. Durch eine Vielzahl
den Wärmedämmung ausgeführt. Aus Besonders problematisch sind Außen- von Wärmebrückenberechnungen wer-
statisch-konstruktiven Gründen können ecken im Erdgeschoß, wo sich je zwei den die Konstruktionseigenschaften
die Wärmedämmebene der Außenwand dieser linienförmigen Wärmebrücken der angrenzenden ebenen Bauteile he-

40
Tabelle 3-12: Richtwerte für ein typisches 
Wärmestrom­ „Spezieller Isotherme Niedrigenergiehaus in Massivbauweise
vektoren Block“
Bauteil U-Wert Dämmstärke
Außenwand 0,2 20 cm
Kellerdecke 0,3 16 cm

keit von λ = 2,3 W/mK stellt den kons­


truktiven Teil des Kellerbauwerks dar.
Die Kellerwanddicke wurde für diese
Berechnungen mit 25 cm angesetzt.

Die Temperaturen und die Wärmeüber-


gangszahlen sind in allen Rechnungen
gleich:
• Außentemperatur:
T = -10 °C, a = 25 W/m²K
• Innentemperatur:
T = 20 °C, a = 7,69 W/m²K
• Kellerraumtemperatur:
T = 7 °C, a = 7,0 W/m²K
Wärmestrom-
Temperatur- dichte in W/m2
verteilung in oC Da der Wärmestrom über die Erdge-
schoßwand umgekehrt proportional
zur Dicke der Wärmedämmung ist,
wird der Effekt einer Erhöhung der
Wärmedämmstoffdicke auf die Wär-
meverluste und die raumseitige Ober-
flächentemperatur signifikant. Au-
ßerdem wird mit einer Erhöhung der
Wärmedämmstoffdicke zwar der Wär-
mestrom über die Erdgeschoßwand
nach außen, nicht aber der Wärme-
strom über den Kellerdeckenanschluss
in den unbeheizten Keller verringert.
Deswegen sollen sowohl die Kellerde-
cke als auch die Kellerwand mit einer
inneren Dämmung versehen werden.
Zur Verringerung des Wärmestromes
vom Kellerdeckenanschluss in den un-
Grafik 3-16: beheizten Keller erscheint es zunächst
sinnvoll, unter der Geschoßdecke im
Keller eine Wärmedämmung anzu-
bringen (Grafik 3-16). Eine Wärme-
rausgearbeitet, welche die minimale, dämmung und damit von der Dicke der dämmung mit einer Gesamtdicke von
raumseitige Oberflächentemperatur in Dämmschicht beeinflusst. Daher wird 16 cm wird teils ober- und teils unter-
der Außen­ ecke über einem unbeheiz- nun der Einfluss der Variation der Wär- halb der Kellerdecke vorgesehen. Die
ten Keller und damit den Mindestwär- medämmstoffdicke auf die Wärmever- minimalen raumseitigen Oberflächen-
meschutz der Konstruktion bestimmen luste untersucht. Der Ausgangspunkt temperaturen in der Außenecke in Ab-
(Grafik 3-15). für die Dicke der Wärmedämmung be- hängigkeit von der Wärmedämmung
trägt (üblicher Wert für NEH-Bauweise) sind in der Tabelle 3-13 dargestellt. Die
Der Wärmeschutz der Außenwand im 20 cm (Tabelle 3-12). Eine Kellerwand Temperaturerhöhung an der Außen-
Erdgeschoß wird maßgeblich vom Wär- aus Beton mit einer Rohdichte von ecke ist mit stärkeren Dämmschichten
medurchlasswiderstand der Wärme- 2.400 kg/m³ und einer Wärmeleitfähig- verbunden.

41
Tabelle 3-13: Innenoberflächentemperatur an der Außenecke (unter normalen Bedingungen – bauteile (Wände, Decken, Fenster und
keine Tauwasserbildung)
Türen), die Abschirmung von Körper-
Kellerwand aus Beton Kellerdecke aus Beton Innenoberflächentemperatur schall, vor allem Trittschall und die Ge-
d = 30 cm, λ = 2,3 W/mK d = 25 cm, λ = 2,3 W/mK an der Außenecke räuschminderung von haustechnischen
Außendämmung 10 cm ohne Dämmung 14,9 oC Anlagen. Grundlage für den baulichen
Außendämmung 16 cm ohne Dämmung 15,3 oC Schallschutz bilden die OIB Richtlinie
Außendämmung 16 cm 10 cm Dämmung im Bodenbereich 15,6 oC 5 sowie die ÖNORM B 8115 (Teil 1 bis
Außendämmung 20 cm ohne Dämmung 15,4 oC
4) „Schallschutz und Raumakustik im
Hochbau“. In Teil 2 dieser Norm sind
Außendämmung 20 cm 16 cm Dämmung im Bodenbereich 15,7 oC
die Mindestschallschutzanforderungen
Außendämmung 20 cm 8 cm Dämmung im Bodenbereich 16,7 oC
für Außenbauteile (in Abhängigkeit vom
Innendämmung 8 cm 8 cm Dämmung unter der Decke
Außenlärmpegel) und für Innenbauteile
geregelt, wobei die Vorgaben Messwerte
am Bauwerk betreffen.
Alle durchgeführten Berechnungen reich der Außenecke minimieren. Die
zeigen deutlich, dass die größten Wär- unterbrochene horizontale Dämmung
3.3.1 Außenwände
meverluste an der Anschlussstelle zwi- der Kellerdecke könnte man mit einem
schen der Kellerdecke und der Wand solchen „Block“, auch als „warmer Fuß“ Zum Schutz von Aufenthaltsräumen
entstehen (entlang der linienförmigen bezeichnet, annähernd ersetzen. vor Lärmeinwirkung von außen müs-
Wärmebrücke). Um diese Verluste zu sen die Außenwände eines Gebäudes
minimieren, empfiehlt es sich diesen 3.3 Schallschutz eine ausreichende Luftschalldämmung
Anschluss mit einem Material, dessen aufweisen. Die Luftschalldämmung von
Wärmedämmwerte besser sind als jene Unter baulichem Schallschutz versteht massiven, näherungsweise homogenen
der Tragschale, auszuführen. Dieser man alle Maßnahmen, die zur Minde- Außenbauteilen kann durch Schallüber-
Anschluss kann z. B. mit einem speziel- rung des Schallpegels in Räumen inner- tragung über flankierende Bauteile be-
len „Block“ bewerkstelligt werden (Gra- halb des Gebäudes führen, unabhängig trächtlich vermindert werden. Mehrscha-
fik 3-17). Der Einbauteil („Warmer Fuß“) davon, ob die störenden Geräusche au- lige Bauteile hängen in erster Linie vom
muss ausreichende Druckfestigkeit und ßerhalb oder innerhalb des Gebäudes Flächengewicht ab, wobei zu beachten
gleichzeitig gute Wärmedämmeigen- entstehen. Wichtig für den Schallschutz ist, dass die Luftschalldämmung auch
schaften besitzen. Mit dieser Lösung im Hochbau sind unter anderem: die bei geringerem Flächengewicht die glei-
könnten sich die Wärmeverluste im Be- Luftschalldämmung der Umschließungs- chen Luftschalldämmwerte erreichen

Bild 13

Grafik 3-17: „Block“ (warmer Fuß) mit guten


Wärmedämmeigenschaften in horizontaler
und vertikaler Richtung und hoher mech. Be-
anspruchbarkeit (z. B. Liapor)

42
kann. Dabei ist jedoch nachzuweisen, 3.3.2 Decken Ausführung gelangen, da die Körper-
dass keine Resonanzfrequenzen im hör- schallübertragung über die massiven
baren Frequenzbereich auftreten. Eine Hinsichtlich der Luftschalldämmung Bauteile in andere Räume zu beachten
Zusammenstellung der für die schall- verhalten sich Massivdecken wie ein- ist. Besonders in häufig genutzten Räu-
technischen Nachweise notwendigen schalige, massive Wände und Decken men (vor allem in Werkstätten) sollte
Formeln ist in Teil 4 der ÖNORM B 8115 mit schwimmendem Estrich wie mas- spezielles Augenmerk auf ausreichen-
enthalten. Schallschutzanforderungen sive, mehrschalige Wände. Während den Trittschallschutz gelegt werden.
an die Außenwände von Kellern können der erforderliche Luftschallschutz viel-
durch massive Umschließungsbauteile fach von der Rohdecke erfüllt wird, 3.3.3 Treppen
praktisch immer erfüllt werden. Bei Auf- kann die für Kellerdecken geforderte
enthaltsräumen im Keller sind daher vor Trittschalldämmung im Regelfall nur Auch bei Treppenkonstruktionen ist auf
allem die Außenfenster entsprechend durch schallschutztechnisch hochwer- genügend Körperschallschutz zu ach-
auszuwählen. Ein weiteres zu beachten- tige Fußbodenkonstruktionen (z. B. ten. Die beliebteste Lösung besteht da-
des Kriterium stellt die mögliche Schall- schwimmender Estrich oder schwim- bei in der schalltechnischen Trennung
übertragung über die Außenwand als mender Holzfußboden auf weich fe- der Laufplatten von den übrigen Bautei-
flankierenden Bauteil dar. Dies betrifft dernder Zwischenlage) erreicht wer- len. Dies wird durch Einlage von elasti-
vor allem Wohnräume über Werkstätten den. Grundsätzlich sollten schwimmen- schen Zwischenlagen erreicht (Grafik
und Heizräumen. de Estriche auch in Kellerräumen zur 1-5, Kapitel 1).

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4 Schutz vor Material
Bituminöse Abdichtungsstoffe nach
Ausführungsart
• Abdichtungsaufstriche (Voranstrich und mindestens zwei heiß-

Wasser von ÖNORM B 2209, Teil 1 oder drei kaltflüssige Deckaufstriche)


• Abdichtungsbeläge (Spachtelmassen aus Asphaltmastix oder

außen Gussasphalt)
• bituminöse Abdichtungen mit Abdichtungsbahnen, Einlagen aus
wasserdichten Stoffen (früher Abdichtungspappen)
4.1 Grundlagen Mineralische Abdichtungsstoffe • Dichtungsschlämme (mindestens zweilagiger Auftrag,
Gesamtdicke 3-4 mm)
• Sperrputze (mindestens zweilagiger Auftrag,
Die Bauordnung (Techniknovelle 2007) Gesamtdicke mind. 2 cm)
schreibt für Wohngebäude einen ausrei- • Sperrestriche
chenden Schutz gegen seitlich eindrin- Kunststoffvergütete • bituminöse Abdichtungen
Abdichtungsstoffe • Sperrputze
gende und aufsteigende Bodenfeuchte
• Dichtungsschlämme (mit bedingt plastischem
vor. Darüber hinaus ist das aufgehen- Verformungsverhalten)
de Mauerwerk durch eine wirksame Kunststoffdichtungsbahnen • PIB (Polyisobutylen)
Abdichtung vor aufsteigender Feuch- • PVC-weich (Polyvinylchlorid)
• ECB (Athylencopolymerisat-Bitumen)
tigkeit zu schützen. Die Notwendigkeit • Butylkautschuk
dieser Anforderungen wird durch die
Tabelle 4-1: Gebräuchliche Abdichtungsstoffe zur Herstellung von Flächenabdichtungen
große Zahl von Bauschäden als Folge
aufsteigender Bodenfeuchte unterstri-
chen. Werden Kelleraußenwände nicht
aus wasserundurchlässigem Beton (ge- 4.2 Wasserbeanspruchung • höchster auf dem Baugrund zu erwar-
mäß ÖNORM B 4700-1 bzw. Richtlinie und Abdichtungsart tender Grundwasserspiegel. Grund-
„Wasserundurchlässige Betonbauwerke sätzlich ist im Erdreich immer mit
­– Weiße Wannen“ der Österreichischen Voraussetzung für die Wahl einer ange- Feuchtigkeit zu rechnen, wobei ent-
Vereinigung für Beton und Bautechnik) messenen und wirtschaftlichen Feuchtig- sprechend den Erscheinungsformen
hergestellt, sondern – wie vor allem im keitsabdichtung im erdberührten Bereich des Wassers im Boden (Bodenfeuch-
Ein- und Zweifamilienhausbau sowie ist die frühzeitige Ermittlung folgender tigkeit, Sicker-, Schichten‑, Stau- und
im verdichteten Flachbau üblich – aus Einflussfaktoren: Grundwasser) zwischen folgenden
Schalsteinen oder Beton mit einer Fes- • Bodenart (bindig oder nichtbindig) der drei Abdichtungsarten zu unterschei-
tigkeitsklasse < C 20/25/B1 ausgeführt durchdrungenen Schichten den ist:
(siehe dazu auch Kapitel 2.1), so sind • Geländeform (eben oder Hanglage) • Abdichtung gegen Bodenfeuchtigkeit
entsprechende Abdichtungsmaßnahmen • mögliche wasserführende Schichten • Abdichtung gegen druckloses Was-
notwendig. im Untergrund ser im Baugrund
• Abdichtung gegen von außen drü-
ckendes Wasser

Bild 14 4.3 Abdichtungsstoffe

Zur Flächenabdichtung erdberührter


Bauteile werden spezielle (siehe Tabel-
le 4-1) Abdichtungsmaterialien herange-
zogen. Die Auswahl richtet sich jeweils
nach der Art der Beanspruchung (kapil-
lar transportierte Feuchte, druckloses
oder Druckwasser) und nach der Nut-
zung der Kellerräume. Vor Beginn der
eigentlichen Abdichtungsarbeiten ist der
Untergrund, der eben und frei von Ver-
unreinigungen und losen Teilen zu sein
hat, entsprechend dem jeweils verwen-
deten Abdichtungsstoff und den Herstel-
lerangaben vorzubereiten. Werden die
Kellerumfassungsbauteile aus wasser-

44
undurchlässigem Beton (nach ÖNORM 4.4.1 Horizontale Abdichtungen im ken 4-1 und 4-2). Bei Ausführung in WU-
B 4700, B4710-1, siehe dazu auch Kapi- Außenwandbereich Beton (siehe Kapitel 4.9.2 – Weiße Wan-
tel 2.1) hergestellt, so ist keine zusätzli- nen) können bei sorgfältiger Ausführung
che Flächenabdichtung erforderlich. Um das kapillare Aufsteigen von einge- die Horizontalabdichtungen im Bereich
drungenem Wasser im Wandbaustoff des Kellers entfallen.
4.4 Lage der Abdichtungen zu verhindern, sind in Kelleraußenwän-
den aus nicht wasserundurchlässigem 4.4.2 Vertikale Wandabdichtungen
Hinsichtlich der Lage der Abdichtungen Material zumindest zwei horizontale
unterscheidet man zwischen: Sperrschichten anzuordnen. Die untere Alle erdberührten und dem Spritzwas-
• horizontalen Abdichtungen im Außen- ist in Höhe der Kellerbodenabdichtung, ser ausgesetzten Wandflächen sind
wandbereich die etwa 30 cm über dem angrenzenden gegen seitlich eindringendes Wasser
• vertikalen Abdichtungen an der Au- Gelände liegt, anzuordnen. Befindet sich durch eine vertikale Wandabdichtung zu
ßenseite der Kellerwände der Keller zur Gänze im Erdreich, soll- schützen. Die Abdichtung muss bis zum
• horizontalen Abdichtungen des Kel- te eine dritte Horizontalsperre unter der Fundamentabsatz reichen (Grafik  4-1)
lerbodens Kellerdecke vorgesehen werden (Grafi- und ist bis zur obersten Horizontalsper-

Grafik 4-1: Möglichkeiten der Anordnung der unteren horizontalen Sperrschicht in Kelleraußenwänden
1 2 1 2 1 2

KG
3 KG
4 3
3
4

1 ���� Schutzschicht/ 2 ���� Vertikale Wandabdichtung 3 ���� waaGrechte Wandabdichtung


Perimeterdämmung 4 ���� Waagrechte Kellerbodenabdichtung

Grafik 4-2: Möglichkeiten der Anordnung der oberen horizontalen Sperrschicht in Kelleraußenwänden

EG

Kellerdecke EG
EG
3
3
Kellerdecke
ca. 30

ca. 30
ca. 30

GOK GOK GOK


Kellerdecke

12 12 12
1 ���� Schutzschicht/ 2 ���� Vertikale Wandabdichtung 3 ���� waaGrechte Wandabdichtung
Perimeterdämmung

45
re (etwa 30 cm über dem angrenzenden rührten Bereich mit einer Schutzschicht 4.5 Abdichtung erdberührter
Gelände) hochzuführen. Dabei ist auf vor mechanischen Beschädigungen zu Aufenthaltsräume
einen lückenlosen Anschluss an die Ho- schützen. In den meisten Fällen wird
rizontalsperren zu achten, um Feuchte- diese Schutzfunktion von der außen Bei Aufenthaltsräumen für den stän-
brücken zu vermeiden. Die Ausführung liegenden Wärmedämmung (Perimeter- digen oder vorübergehenden Aufent-
des Sockelbereiches bedarf beson- dämmung) mit übernommen. Ist keine halt von Personen sind Anforderun-
derer Sorgfalt, weil in dieser Zone mit Außendämmung des Kellermauerwerks gen in Bezug auf die Trockenheit der
den stärksten Feuchtebelastungen der geplant, werden Betonplatten, Faser- Außenbauteile wesentlich strenger zu
gesamten Fassade zu rechnen ist. Es zementplatten oder Dränplatten zum formulieren als bei untergeordneten
werden daher in diesem Bereich meist Schutz der Außenabdichtung vorgese- Nutzräumen. Die erdberührten Umfas-
zwei- bis dreilagige Sperrputze, Vorsatz- hen. sungsbauteile von Aufenthaltsräumen
schalen oder Vormauerungen und bei
sollten daher grundsätzlich durch eine
Vollwärmeschutzfassaden zusätzlich ar- 4.4.3 Horizontale „wasser- und kapillardichte Flächenab-
mierte Putzschichten vorgesehen. Sind Kellerbodenabdichtung
dichtung“ sicher vor Durchfeuchtung
Kellerlichtschächte geplant, die mit der
geschützt und mit einer Außendäm-
Kelleraußenwand konstruktiv verbunden Bei Gebäuden mit untergeordneten Nut-
mung versehen werden. Hinsichtlich
sind, so ist die Feuchtigkeitsabdichtung zungsanforderungen in den Kellerräu-
der Ausführungen ist auf die Regeldar-
außen um Lichtschachtwände und Licht- men kann eine Kellerbodenabdichtung
stellungen in Abschnitt 3 zu verweisen.
schachtboden zu führen. Ähnlich ist bei bei Beanspruchung durch Bodenfeuch-
außen an die Kellerwand anschließen- tigkeit entfallen, wenn unterhalb der Kel-
den und mit dem Objekt starr verbun- lersohle eine mindestens 15 bis 20 cm 4.6 Abdichtung gegen
denen Stiegenwandungen von Kellerau- dicke kapillarbrechende Schicht (z. B. Bodenfeuchte
ßenstiegen vorzugehen. grobkörnige Kiesschüttung) eingebaut
wird. (Um auch späteren Nutzungsän- Bodenfeuchte und nicht stauendes Si-
Bei den häufig verwendeten Fertigteil- derungen gerecht werden zu können, ckerwasser können grundsätzlich nur
Lichtschächten ist besonderes Augen- empfiehlt es sich jedoch, in allen Fällen bei gut wasserdurchlässigen, nichtbin-
merk auf die Abdichtung an den Befes- eine Horizontalabdichtung der Keller- digen, grobkörnigen Sand- und Kiesbö-
tigungselementen aus nicht rostendem sohle einzubauen). Bei denjenigen Kel- den angenommen werden, bei denen
Stahl zu legen. Rohrleitungen sollten lerräumen, an die aufgrund der Nutzung das Niederschlagswasser relativ rasch
stets mit einem Mantelrohr umhüllt (z. B. Aufenthaltsräume, Freizeiträume, zum Grundwasser absickert. Bei Kel-
durch die Kellerwand geführt werden, oder Lagerräume für feuchtigkeitsemp- lerräumen mit untergeordneter Nutzung
wobei der Spaltraum zwischen Man- findliche Stoffe) höhere Anforderungen (Lager-, Abstell- und Nutzräume) sind
telrohr und Rohrleitung mit Dichtungs- bezüglich der Trockenheit des Kellerbo- folgende Abdichtungsmaßnahmen ge-
ringen und dauerplastischen Fugen- dens zu stellen sind, ist eine horizontale bräuchlich:
dichtungsmassen abzudichten ist. Vor Flächenabdichtung vorzusehen. Diese
dem Hinter­füllen der Arbeitsgräben sind ist an die unterste horizontale Wandab- An vertikalen Bauteilflächen:
vertikale Wandabdichtungen im erdbe- dichtung lückenlos anzuschließen. • Dichtungsschlämme
• Sperrputze
• bituminöse Spachtelmassen
• mehrlagige bituminöse Abdichtungs-
Bild 15
aufstriche

An horizontalen Bauteilflächen (Keller-


böden):
• Dichtungsschlämme mit Schutz­
estrich
• Sperrestriche
• einlagige Dichtungsbahnen (Kunst-
stoff- oder Bitumenbahnen) mit
Schutzestrich
• bituminöse Abdichtungsbahnen

46
4.7 Abdichtungen gegen Bei größeren Anlagen ist eine entspre-
druckloses Wasser chende Dimensionierung zu empfehlen
und zur Sicherstellung der Funktions-
Bei bindigem Baugrund muss mit kurz- tüchtigkeit ist eine laufende Wartung
zeitig stauendem Sickerwasser vor vorzusehen. Die Sickerschicht, die der
den erdberührten Kelleraußenwänden flächenhaften Aufnahme des zufließen-
gerechnet werden. Bei stark bindigen den Wassers (Sickerwasser und Schich-
Böden mit hohem Tonanteil, bei Hang- tenwasser) und dessen lotrechter Ablei-
lagen oder bei Anschnitt wasserführen- tung zum Dränrohr dient, besteht in der
der Bodenschichten ist hingegen mit Regel aus einer Kiesschüttung sowie
lang anhaltenden Stauwasserbean- Dränelementen (Dränsteine und -plat-
spruchungen zu rechnen. Bei kurzzeitig ten, z. B. aus haufwerksporigem Beton
stauendem Wasser können die gegen zementgebundener Liaporschüttung).
Bodenfeuchte gebräuchlichen Abdich- Die Dränschicht soll alle erdberühr-
tungsmaterialien meist als ausreichend ten Wandflächen erfassen und bis ca.
eingestuft werden. Zur Verringerung 15 cm unter die Geländeoberfläche rei-
der Wasserbeanspruchung ist eine chen, die Traufenausbildung ist einzu-
wirksame Dränage vorzusehen. Bei binden. Bei feinkörnigen Böden ist die
höherwertiger Nutzung der Kellerräu- Sickerschicht durch eine Filterschicht
me sind entsprechend wirksamere Ab- (z. B. Filtervlies) vor dem Zuschläm-
dichtungsmaßnahmen einzusetzen. Bei men zu schützen. Bei Schüttungen mit
lang anhaltend stauendem Sickerwas- „filterstabilem Kornaufbau“ ist dies nicht
erforderlich. Die Dränrohrleitung (z. B. Bild 16
ser oder bei Anschnitt wasserführender
Schichten sollten stets Abdichtungen Betonfilterrohre aus haufwerksporigem
aus Dichtungsbahnen in mehrlagiger Beton oder gelochte Betonrohre) wird
Ausführung und eine Dränung vorgese- vom Hoch- bis zum Tiefpunkt (Sam-
hen werden. Ohne Dränage sind was- melschacht) in einem Gefälle von etwa
serdruckhaltende Abdichtungsmaßnah- 1 % verlegt, wobei das Sickermaterial
men einzubauen. das Dränrohr in einer Dicke von min-
destens 20 cm allseitig umgeben sollte.

4.8 Dränagen

Dränagen entwässern den an das Kel-


lermauerwerk angrenzenden Boden
von nicht drückendem Wasser. Zusätz-
lich wird bei kurzzeitig auftretendem
starken Wasserandrang (bei bindigen
Böden und Bauten in Hanglage) eine
Hochpunkt Luftzufuhr
entsprechend rasche Wasserableitung
ermöglicht. Man unterscheidet im Grün- Dränrohrleitung NW 100
Kontrollschacht
dungsbereich Dränanlagen vor Keller- an allen 90°-Knickstellen
außenwänden und unter Bodenplatten.
Eine Dränanlage besteht aus folgenden
Komponenten (Grafik 4-3):
Sammelschacht
• Sicker- und Filterschicht, Dränrohre (am Tiefpunkt)
• Kontroll-, Reinigungs- und Spül­ Zum Vorfluter
schächte bzw. Sickerschacht
• Sammelschacht
• Sickerschacht oder Einleitung in den
Vorfluter Gefälle ca. 1 %

Grafik 4-3: Prinzip einer Ringdränage

47
Die Nennweite der Dränrohre soll zu-
Perimeterdämmung mindest 100 mm betragen (Grafik 4-4).
mit Hinsichtlich der Verlegung ist zu beach-
integr. Dränschicht ten, dass der Scheitel der Dränrohre am
Filtervlies höchsten Punkt nicht über der Funda-
mentoberkante (im ungünstigsten Fall
nicht über der unteren Wandabdich-
Sickerschacht
tung) angeordnet wird und dass das
Fundament an keiner Stelle unterschrit-
Hochpunkt
ten wird. Flächendränagen unter Bo-
Luftzufuhr
Bodenplatte denplatten werden als Kies-/Schotter-
Dränrohr
schüttungen oder bei größeren Flächen
Folie als Rohrleitungen im Schotterbett aus-
ca. 20 cm
isolierende schüttung gebildet. Filterschichten oder Filtervlie-
Geotextil se sollen die Auswaschung verhindern.
anstehender Boden Das abfallende Wasser wird über Drän-
rohre (NW ≥ 50 mm), die nach außen
Grafik 4-4: Schemaschnitt durch eine Kelleraußenwand mit Dränageleitung durch die Streifenfundamente geführt
werden, an die Ringleitung abgegeben
(Grafik 4-5).

Kontrollöffnung
Höchstpunkt 4.9 Abdichtung gegen von
der Dränage
NW 100 mm außen drückendes
Wasser

Liegen die erdberührten Umfassungs-


bauteile im Grundwasser oder im Bereich
Dränrohr NW 100 mm
des örtlich höchsten Grundwasserspie-
Ringdränage
gels, so müssen die dem Erd- und/oder
NW 100 mm
Wasserdruck ausgesetzten Kellerbau-
teile (Kellerwand und Kellerbodenplatte)
entsprechend bemessen und durch eine
wasserdruckhaltende Abdichtung ge-
Pumpensumpf Wanddränage schützt werden. Diese Abdichtung wird
Leitung zu Vorflut Flächendränage entweder alleine durch wasserundurch-
lässigen Beton („Weiße Wanne“) oder
Grafik 4-5: Flächendränage unter einer Fundamentplatte (beispielhafte Darstellung) durch eine zusätzliche Abdichtungshaut
(„Schwarze Wanne“) erreicht (Grafik
4-6). Da bei Kellern im Grundwasser die
Betonwand aus Fertig- Kelleraußenwände und die Kellerboden-
teilen oder Ortbeton wand platte aus statisch-konstruktiven Grün-
Gelände Gelände
den in der Regel aus Beton ausgeführt
„Weisse Wanne“ „Schwarze Wanne“ werden, ist es oft wirtschaftlicher, eine
≥ 50 cm

HGW HGW „Weiße Wanne“ vorzusehen.

Bodenplatte
Bodenplatte 4.9.1 Schwarze Wanne
Sicherheits-
Fugen- schicht
band Ausführungen mit einer Außenabdich-
tung sollten der in Grafik 4-7 gezeigten
Ausführung entsprechen. Als wasser-
Grafik 4-6: Möglichkeiten der Abdichtung gegen drückendes Grundwasser druckhaltende Abdichtungen werden fol-
gende Materialien (mit wasserdruckhal-
tender Rücklage) verwendet:

48
• Kunststoffdichtungsbahnen (mit
Trenn­lagen) Gelände
• bituminöse Dichtungsbahnen in
mehr­lagiger (mind. 3-lagiger) Ausfüh- HGW ≥ 50 cm Wand
rung; die Lagenzahl richtet sich nach Wandabdichtung
Wandrücklage
der Eintauchtiefe
Theoret.
Wasser-
Die Abdichtung hat den zu schützenden druck
Bauwerksbereich wannenartig zu um- hw Sohle
Schutzbeton
schließen und ist mindestens 50 cm über Sohlenabdichtung
Unterbeton
den höchsten Grundwasserstand oder Wasserdruck
Yw . hw
Staudruckspiegel zu ziehen. Besonde-
rer Sorgfalt bedürfen die Ausbildung des Auftrieb Yw . hw
Überganges von der Sohlenabdichtung
zur Wandabdichtung, meist als „Kehlen-
stoß“ ausgeführt (Grafik 4-8), sowie die
Grafik 4-7: Funktionsweise einer wasserdruckhaltenden Außenabdichtung
Ausführung der Abdichtungsendung am
oberen Rand (Grafik 4-9).

4.9.2 Weiße Wanne vorsatzschale


Ausgleichsputz
Abdichtung
Wand
Aus wirtschaftlichen Erwägungen wird
in vielen Fällen eine „Weiße Wanne“
vorgesehen, wobei der den Keller um-
schließenden Betonkonstruktion, be-
stehend aus Bodenplatte und Wänden,
sowohl die statische Funktion des „Tra-
gens“ wie auch der Abdichtung zufällt.
10

Sohle
Das Prinzip der „Weißen Wanne“ wird
2

im Tiefbau bereits seit über 10 Jahren


Schutzanstrich
erfolgreich mithilfe der Richtlinie „Was- Sohlenabdichtung
serundurchlässige Betonbauwerke – Unterbeton
Weiße Wannen“, herausgegeben von
Hohlkehle
der Österreichischen Vereinigung für Trennlage
Beton- und Bautechnik (ÖVBB), umge-
setzt. Aufgrund zahlreicher Anfragen aus Grafik 4-8: „Kehlenstoß“: Übergang Sohlenabdichtung - Wandabdichtung
dem Bereich Hochbau wurde das An-
wendungsgebiet dieser Richtlinie auch
auf den Hochbau ausgeweitet. Die neue
Ausgabe der ÖVBB-Richtlinie, 03/2009, Bitumenbahn
Bituminöser 5 cm
sieht nun auch spezielle Regelungen Abdichtungsaufstrich
für Betonbauteile bis zu einer Dicke von
40 cm vor, wie sie gerade im Kellerbau
häufig vorkommen.
ca. 10 cm

Für Betonfertigteile siehe VÖB-Richtlinie


„Weiße Wanne“.
ca. 15 cm

(Download: www.voeb.com)
Wand

Wand

Anforderungsklassen
Die Anforderungen an die Dichtheit ei-
nes Bauwerkes sind nach Art und zu- Wandrücklage Schutzschicht

künftiger Nutzung des Objektes unter- Grafik 4-9: Oberer Abdichtungs-Abschluss


schiedlich. In Abhängigkeit von äußeren

49
4.9.3 Belastungen und
Einwirkungen

Belastungen
Eigengewicht der Konstruktion, Nutz-
lasten, Erddruck und Wasserdruck sind
gemäß den einschlägigen Eurocodes zu
berücksichtigen. Für den Rissbreitenbe-
schränkungsnachweis müssen die stän-
dig wirkenden Nutzlasten (Dauerlasten)
gemäß Eurocode 2 beachtet werden.
Die Abschätzungen der Auswirkungen
der folgenden Belastungen können vom
Fachmann (Baumeister, Zivilingenieur)
beurteilt werden.

Zwangsbeanspruchungen
In statisch unbestimmten Systemen
muss auf Zwängungen aus Tempera-
tur, Schwinden und Kriechen sowie auf
Lagerverschiebungen Bedacht genom-
men werden, und zwar wenn sie einen
maßgebenden Beitrag zu den Beanspru-
chungen liefern. Eine risseverteilende
Bewehrung bei überwiegender Zwangs-
Grafik 4-10: Zusammenhang zwischen Anforderungsklasse, Wasserdruck und
Konstruktionsklasse nach ÖVBB-Richtlinie (Quelle: ÖVBB) beanspruchung gemäß Eurocode 2 ist
auf jeden Fall vorzusehen.

Temperatur
Tabelle 4-2: Wasserdruckklassen nach ÖVBB-Richtlinie (Quelle: ÖVBB) Für unterirdische Bauwerke ist im All-
Wasserdruckklasse 1) Beschreibung gemeinen mit einer Temperaturdiffe-
W0 Wasserdruck 0,0-1,0 m
renz von ±10 °C zu rechnen. Nähere
W1 Wasserdruck > 1,0-5,0 m
W2 Wasserdruck > 5,0-10,0 m
Hinweise zur Bemessung sind in der
W3 Wasserdruck > 10,0-20,0 m ÖVBB Richtlinie „Wasserundurchlässi-
W4 Wasserdruck > 20,0 m ge Betonbauwerke – Weiße Wannen“
1)
Zur Festlegung der Wasserdruckklasse ist der Wasserdruck auf die UK des betrachteten Bauteils zu enthalten.
beziehen. Für die Obergrenze ist der Bemessungswasserstand anzusetzen. Bei hohen Wänden sind
Abstufungen der Wasserdruckklasse zugelassen.
Schwinden und Kriechen
Die Größenordnung der Schwind- und
Einflussfaktoren – wie Wasserdruck, in Zusammenarbeit mit dem Planer in Kriechbeiwerte kann auch für nicht vor-
Untergrund, klimatische Verhältnisse Abhängigkeit von der vorgesehenen gespannte Konstruktionen gemäß Euro-
usw. – kann durch Wahl einer geeig- Nutzung festzulegen. Dabei sind die As- code 2 abgeschätzt werden. Dabei darf
neten Konstruktionsklasse eine vorher pekte der Wirtschaftlichkeit und techni- der Abbau der Zwangsbeanspruchun-
festzulegende Anforderungsklasse er- schen Realisierbarkeit zu beachten. (Es gen durch das Kriechen des Betons in
reicht werden. ist festzuhalten, dass die Anforderungs- Rechnung gestellt werden. Es ist jedoch
klasse As nur für Sonderfälle angestrebt zu berücksichtigen, dass die ungünstigs-
In der Richtlinie der ÖVBB werden vier werden soll; die Anforderungsklasse ten Zwangsbeanspruchungen zumeist
Anforderungsklassen definiert (siehe A3 kommt im Wesentlichen nur für ein- im jungen Bauwerk auftreten und dass
Tabelle 4-3), die in Abhängigkeit von der schalige Bauweisen mit Bohrpfahl- oder zu diesem Zeitpunkt zufolge der noch
Wasserdruckklasse (siehe Tabelle 4-2) Schlitzwand zur Anwendung). Der Zu- nicht voll entwickelten Zugfestigkeit des
sowie der Konstruktionsklasse (siehe sammenhang zwischen Anforderungs- Betons am ehesten Rissbildungen zu er-
Grafik 4-10) erreicht werden können. Die klasse, Wasserdruck und Konstruktions- warten sind.
Anforderungsklasse ist vom Bauherrn klasse ist Grafik 4-10 zu entnehmen.

50
Setzungen, Hebungen, Verdrehungen Gebrauchstauglichkeitsnachweise die in Tabelle 4-4 (Seite 52) angeführten
Bei der Ermittlung von Schnittgrößen Die Bewehrung ist so zu konstruieren Rissbreiten gefordert.
infolge Langzeitdifferenzverformungen und anzuordnen, dass eventuell auftre-
darf der Abbau der durch Kriechen ent- tende Risse möglichst geringe Rissbrei- 4.9.4 Baustoffeigenschaften
stehenden Schnittgröße im Allgemeinen ten entsprechend der gewählten Konst-
durch den Faktor 0,5 berücksichtigt wer- ruktionsklasse aufweisen und möglichst Bei der Betonzusammensetzung ist be-
den (Wasserdruck siehe Abschnitt 4.9). gleichmäßig verteilt werden (z. B.: Min- sonders darauf zu achten, dass der Be-
destanforderung quadratisches Netz a = ton eine gute Verarbeitbarkeit und ein
Berechnung und Bemessung 15 cm). Durch die Wahl der Stabdurch- dichtes Gefüge aufweist. Ebenso ist eine
Tragsicherheitsnachweise messer, der Abstände der Bewehrung möglichst geringe Wasserabsonderung
„Weiße Wannen“ sind grundsätzlich und durch den Bewehrungsgehalt kann sicherzustellen. Zur Vermeidung schäd-
nach der aktuellen Normenlage zu be- die Einzelrissbreite gesteuert werden. licher Risse ist neben konstruktiven
rechnen und zu bemessen. Gemäß dem Anforderungsprofil werden Maßnahmen (z. B. rissbreitenbeschrän-

Tabelle 4-3: Anforderungsklassen an Außenwände, Bodenplatten und Decken von „Weißen


Wannen“ (Auszug der entsprechenden Tabelle der ÖVBB-Richtlinie), (Quelle: ÖVBB)

Anford.- Kurzbe- Beschreibung der Beurteilung der Zulässige Fehlstellen (Feuch- Zusatzmaßnahmen Anwendungsbei- Bauweisen
Klasse zeichnung Betonoberfläche Feuchtigkeits- tigkeitsstellen, Risse, usw.) spiele
stellen an der Betonoberfläche

As vollständig keine visuell bauphysikalische Lager für beson-


Sonder- trocken feststellbaren Untersuchung und ders feuchtig-
klasse Feuchtigkeitsstellen Konditionierung/ keitsempfindliche
(Dunkelfärbungen) Klimatisierung des Güter
erkennbar Raumes unbedingt
erforderlich
A1 weitgehend visuell einzelne Nach Berühren 1 ‰ der Bauteiloberfläche als Es ist eine bauphy- Verkehrsbauwer-
trocken feststellbare Feuch- mit der trockenen Feuchtigkeitsstellen zulässig. sikalische Untersu- ke mit hohen
tigkeitsstellen (max. Hand (flächenhaft) Wasserfahnen, die nach maxi- chung erforderlich, Anforderungen.
matte Dunkelfär- sind an der Hand mal 20 cm abtrocknen der zufolge eine Aufenthaltsräume,

„Weiße Wanne im Sinne dieser Richtlinie“


bung) keine Wasserspu- Konditionierung/ Lager, Hauskeller
ren zu erkennen. Klimatisierung des (Einlagerungsräu-
Raumes erforderlich me), Haustech-
sein kann (z. B. bei nikräume mit
langem Aufenthalt besonderen
von Menschen). Anforderungen

Dichte Schlitzwände gemäß ÖVBB-Richtlinie


A2 leicht visuell und manuell Keine Mengen- 1 % der Bauteiloberfläche als In Sonderfälllen Garagen, Haus-
feucht feststellbare, messung von Feuchtigkeitsstelle zulässig. kann eine Kondi- technikräume
einzelne glän- ablaufendem Einzelne Wasserfahnen, die an tionierung/Klimati- (z. B. Heizräume,
zende Feuchtig- Wasser möglich. der Betonoberfläche des jeweili- sierung notwendig Kollektoren), Ver-
keitsstellen an der Nach Berühren gen Bauteils abtrocknen sein. kehrsbauwerke
Oberfläche mit der Hand sind
daran Wasserspu-
ren erkennbar.
A3 feucht tropfenweiser Das ablaufende Für Wände, Bodenplatten und Entwässerungsmaß- Garagen (mit Zu-
Wasseraustritt mit Wasser kann in Schlitzwände gilt: Die maximale nahmen vorsehen satzmaßnahmen,
Bildung von Was- Auffanggefäßen Wassermenge pro Fehlstelle z. B. Entwässe-
serschlieren mengenmäßig ge- bzw. lfm Schlitzwandarbeitsfuge rungsrinnen) etc.
messen werden. darf 0,2 l/h nicht überschreiten,
wobei der Wasserdurchtritt pro
m2 Wand im Mittel 0,01 I/h nicht
überschreiten darf 1).
A4 nass einzeln rinnende Das ablaufende Die maximale Wassermenge Entwässerungsmaß- Außenschale der
Wasseraustrittsstel- Wasser kann in pro Fehlstelle darf 2 l/h nicht nahmen vorsehen zweischaligen
len für Bodenplat- Auffanggefäßen überschreiten, wobei der Was- Bauweise
ten, Wände und mengenmäßig ge- serdurchtritt pro m2 Wand im
Schlitzwände messen werden. Mittel 1 l/h nicht überschreiten
darf 1).
1)
Die Mittelbildung darf sich nur auf die von außen benetzte Wandfläche zwischen Bemessungswasserstand und Unterkante des betrachteten Bauteils beziehen.

51
Tabelle 4-4: Konstruktionsklassen für „Weiße Wannen“ (Auszug der entsprechenden Tabelle der ÖVBB-Richtlinie), (Quelle: ÖVBB)

Konstruktions- Min. Bauteildicke Bemessung auf Bemessung auf Last Betonstandard Sonst. konstruktive Erfordernisse
klasse (m) 1) 2) Zwang
Kons ≥ 0,45 siehe Abb. 4/5 Rissbreitenbeschränkung BS1 Maximale Bauteillängen 3):
Sonderklasse ≥ 0,60 m für W2 auf ≤ 0,15 mm Abstände der Dehnfugen: ≤ 15 m
Einbau von Gleitfolien als Trennung von Außen- zur
Innenschale erforderlich, evtl. Vorspannung vorsehen,
evtl. doppelte Fugenband führung.
Vermeidung von Höhensprüngen, Vermeidung von
Bewegungsbehinderungen durch Kontakt mit der
Umgebung
Kon1 ≥ 0,25 bis 3 m siehe Abb. 4/6 Rissbreitenbeschränkung BS H 5), BS 1 Empfohlene Bauteillängen 3):
Wasserdruck auf ≤ 0,20 mm Abstände der Dehnfugen: 15 bis 30 m
Höhensprünge angerampt, Neigung ca. 30°
Einlage von Trennfolien empfohlen. Anordnung von
≥ 0,35 bis 20 m BS 1 Temperaturfeldern.
Wasserdruck Bei Ausführung als Verbundsystem (enge Verzahnung
≥ 0,60 über 20 m mit einer Außenwand) Bauteillänge ≤ 40,0 m 4)
Wasserdruck
Kon2 ≥ 0,25 bis 3 m siehe Abb. 4/7 Rissbreitenbeschränkung BS H 5), BS 2 Empfohlene Bauteillängen 3):
Wasserdruck auf < 0,25 mm Abstände der Dehnfugen: 30 bis 60 m
Kontakt mit der Umgebung zugelassen, Blockteilung
bei Querschnitts- bzw. Steifigkeitsänderungen, Hö-
≥ 0,30 über 3 m BS2
hensprünge sind kons­truktiv zu beachten (Anrampung
Wasserdruck
Neigung ca. 30°, Trennung etc.)

1)
ohne Berücksichtigung der statischen, herstellungstechnischen und konstruktiven Erfordernisse (siehe Pkt 4)
2)
W1, W2 ...... = Wasserdruckklassen gemäß Tabelle 3/3
3)
Bei besonderen Maßnahmen (z. B. Vorspannung, gemeinsames Betonieren von Bodeplatten und Wänden) können auch größere Bauteillängen ausgeführt
werden.
4)
Bei Verbundsystemen ist mit höheren Rissbreiten zu rechnen.
5)
Die maximale Bauteildicke ist mit 0,40 m begrenzt.

kende Bewehrung) und bautechnischen Bauteiltemperatur bei der Erhärtung, dichten Betonoberfläche und eines prak-
Vorkehrungen (z. B. Ausschalzeitpunkt, die Festigkeitsentwicklung und die End- tisch vollständig verdichteten Betons.
Nachbehandlung) die Verwendung eines festigkeit des Betons sind ebenfalls zu Als Schalung sind glatte, Wasser sper-
Betons notwendig, bei dem möglichst beachten. (Frischbetontemperaturen um rende Elemente zu verwenden, wobei
geringe Temperatur- und Schwindspan- 15 °C haben sich als besonders güns- neben der Standfestigkeit der gesamten
nungen entstehen. Dazu sollen die zur tig erwiesen). Die Richtlinie „Wasserun- Schalwand auf die Dichtheit an den Fu-
Erreichung der geforderten Betonei- durchlässige Betonbauwerke - Weiße gen der Schaltafeln zu achten ist. Beim
genschaften notwendigen Zement- und Wannen“ hat speziell für den Bereich Rödeln ist wegen der Korrosionsgefahr
Wassermengen und die bei der Erhär- Hochbau, wie zum Beispiel für Keller, zu berücksichtigen, dass es keine frei
tung freigesetzte Hydratationswärme den Betonstandard für Bodenplatten liegenden oder zu gering überdeckten
möglichst gering sein (Grafik 4-11). Be- BSHA und den Betonstandard für Wän- Rödeldrähte gibt; zu empfehlen sind
ton für wasserundurchlässige Bauwer- de BSHB entwickelt, der genau diese der aufgesteckte Konus und die Ausfül-
ke sollte bei Einhaltung der geforderten Anforderungen berücksichtigt. Hinsicht- lung des Hohlraumes mit schwindfreiem
Betoneigenschaften unter Verwendung lich weiterführender Angaben zur Beton- Fertigmörtel bzw. die Verwendung von
Wasser sparender Zusatzmittel (FM, BV, herstellung wird auf die ÖVBB-Richtlinie Rohr-Distanzelementen, die nach dem
LP) hergestellt werden. Zur Verringerung „Wasserundurchlässige Betonbauwerke Ausschalen sauber zu verkleben sind.
der Temperaturspannung ist die Verwen- – Weiße Wannen“ bzw. auf die einschlä- (Zum Teil werden durch den Baukörper
dung C3A-armer oder zumahlstoffhäl- gigen ÖNORMEN verwiesen. führende Verankerungen bei Weißen
tiger Zemente zu empfehlen. Ebenso Wannen von den Baubehörden nicht
kann ein Teil des Bindemittels mit hyd­ 4.9.5 Betonarbeiten auf zugelassen!). Beim Einbringen und Ver-
raulisch wirksamen Zusatzstoffen, z. B. großen Baustellen dichten sind folgende Punkte zu beach-
Flugasche, abgedeckt werden. Der Ein- ten:
fluss der Frischbetontemperatur auf die Das Ziel der Betonierarbeiten ist die Her- • freie Fallhöhen über 1,50 m sind zu
Temperaturentwicklung, die maximale stellung einer möglichst geschlossenen, vermeiden

52
• die Schüttlagen sind mit 50 cm zu be-
schränken

Temperaturunterschied ∆t
• die Wirkungsbereiche der Rüttler 3
müssen sich in horizontaler und ver-

Temperaturanstieg
2
tikaler Richtung überschneiden. (Als 4
Wirkungsdurchmesser des Innenrütt-
lers ist etwa der 7- bis 10-fache Rüt- 1 8
Grafik 4-15: Arbeitsfuge
telflaschendurchmesser anzusetzen)
16
Holz-
schalung Frischbetontemperatur
Hinsichtlich der Unterteilung in Betonier-
abschnitte und der Betonierreihenfolge
ist auf die Grafiken 4-12 und 4-13 zu Grafik 4-11: Temperaturunterschied
verweisen. Die Stöße und Überlappun- warmer Kern/kalte Schale schwierig zu schalen,
Schmutz u. Wasser
gen der Bewehrung sind möglichst nicht sammeln sich
gleichförmig in einer Zone anzuordnen
(Grafik 4-14).

Grafik 4-16: Probleme bei Abwinkelungen


4.9.6 Fugen in Arbeitsfugen
m
20
m 40

Arbeitsfugen
(Grafik 4-15) sind in folgenden Berei- 2
1
1
chen erforderlich: 2
1
• bei konstruktionsbedingtem An- 1
2

schluss der Bodenplatte an die Wand 6m


ca.
ca. 1,8-2,0 m

bzw. der Wand an die Decke


• an konstruktionsbedingten Untertei-
lungen größerer Bauteile
• bei Teilung in Betonierabschnitte, (be-
dingt durch die Hydratationswärme­
entwicklung). An Arbeitsfugen sollten Grafik 4-12: Betonierabschnitte Grafik 4-17: Beispiel für die Fugenausbil-
Abwinkelungen (Grafik 4-16) mög- dung (Quelle: ÖVBB)
lichst vermieden werden. Der Scha-
lungsansatz für die Arbeitsfuge in
der Bodenplatte sollte etwa 10 cm
angehoben werden (Grafik 4-17),
um Kollisionen von Bewehrung und
Fugenband zu vermeiden. Der Rand
der Bodenplatte wird günstigerweise
20 bis 25 cm über die Außenfläche
der Wand vorgezogen, um einen
Grafik 4-18: Abschalung bei einem Außen-
besseren Schalungsansatz zu ge- fugenband in der Bodenplatte
Grafik 4-13: Betonierfolge
währleisten und die Bodenpressung
zufolge Wandlast zu verringern.
Beim Betonieren ist besonders auf
das Abschalen im Bereich von Fu-
genbändern zu achten. Grafik 4-18
zeigt die Abschalung im Bereich ei-
nes Außenfugenbandes einer Boden-
platte, Grafik 4-19 die Abschalung für
ein Körperband (Innenfugenband) in
einer vertikalen Wandfuge. Um das Grafik 4-14: Stöße und Überlappungen der Grafik 4-19: Abschalung bei einem Innenfu-
Bewehrung möglichst nicht gleichförmig in genband in einer vertikalen Wandfuge
Fugenband nicht aus der vorgese- einer Zone
henen Lage zu drücken, ist auf eine

53
Körperbänder

Grafik 4-20: Rütteln im Fugenbandbereich


(links: falsch)

Bauabschnitt 1

Randbänder Quellband
Grafik 4-21: Scheinfuge
Bandprofil 30 x 30

Haftvermittler
Fugenabschluss­ Klebe- oder
band Quellpaste

Bauabschnitt 2

Grafik 4-22: Dehnungsfuge Grafik 4-23: Fugenbänder für Dehnungsfugen Grafik 4-24: Quellfugenband

beiderseits gleichmäßig satte Hinter- Setzungsunterschiede auf. Zum Einsatz hinsichtlich der Werkstoffeigenschaften
füllung zu achten, wobei besonders kommen unterschiedliche Fugenbänder Elastomeren, können jedoch thermisch
vorsichtig zu rütteln ist (Grafik 4-20). (Grafik 4-23) oder Quellfugenbänder verschweißt werden. Fugenbleche müs-
(Grafik 4‑24). sen der Stahlgüte S 235 entsprechen
Scheinfugen und eine Mindestdicke von 2 mm aufwei-
(Grafik 4-21) entsprechen einer durch Fugenbandmaterialien sen. Quellbänder wirken durch Volums-
gezielte Querschnittsschwächung her- Abhängig vom Abdichtungsprinzip wer- vergrößerung (Einlagerung von Wasser
vorgerufenen „Sollbruchstelle“. Dabei den unterschiedliche Fugenbandmate- in die Molekularstruktur) wasserdichtend
unterscheidet man zwischen Schein- rialien eingesetzt. Allen Abdichtungs- (Quellfaktor des wirksamen Dichtmate-
fugen für Verformungen während der prinzipien liegt zugrunde, dass der Um- rials mind. 200 %). Verpressschläuche
Bauherstellung („Schwindfugen“) und wanderungsweg ausreichend konzipiert wirken wie Quellfugenbänder, sie wer-
„Dehnungsfugen“. Erstere werden nach- sein muss. Die Abdichtungsprinzipien den nachträglich verdrückt und können
träglich ausgegossen oder injiziert und und Materialien sind abhängig von den nachinjiziert werden. Eine Neuerung auf
entsprechen daher im Endzustand ei- objektspezifischen Randbedingungen zu
ner Arbeitsfuge. Zweitere entsprechen wählen. Im Wesentlichen ist nach Mate-
Scheinfugen für Verformungen während rial und Wirkungsweise zu unterschei- Tabelle 4-5: Abdichtungsprinzip und Fugen-
der Bauherstellung und für wiederkeh- den. bandmaterialien
rende Formänderungen. Abdichtungsprinzip Fugenbandmaterial
Materialeigenschaften
Labyrinthprinzip Fugenbänder aus
Dehnungsfugen Fugenbänder aus PVC-P (P = Plasto-
PVC-P (Thermoplasten),
(Grafik 4-22) gehen durch den gesamten mer) sind thermisch verschweißbar. Fugenbänder aus Natur-
Querschnitt und nehmen Verformungen Natur- und Synthese-Kautschukbänder oder Synthesekautschuk
während der Herstellung, Wärmedeh- (Elastomere) sind nur durch Vulkanisie- (Elastomere)
Einbettungsprinzip Blechstreifen
nungen des Betons und (gegebenen- ren (mit hohem technischen Aufwand)
Anpressprinzip Quellprofile
falls) wiederkehrende andere Formän- miteinander zu verbinden. Kombinati- Verfüllprinzip nachinjizierbare
derungen des erhärteten Bauteils sowie onspolymerisate (PVC/NBR) gleichen Systeme

54
dem Markt sind kombinierte Quell-Ver- und die Fugenbänder sind vor dem Fugenbandmaterialien und Prinzipien
pressschläuche. Der äußere Mantel be- weiteren Betonierbeginn zu reinigen der Abdichtung
steht aus einem quellfähigen Dichtmate- und der Beton ist ausreichend vor- Je nach Anforderung (Technik, Chemika-
rial, im Kern ist ein Verpressschlauch zunässen. Es ist dafür Sorge zu tra- lienbeständigkeit etc.) ist beim jeweiligen
eingebettet, durch den nachträglich gen, dass es zu keiner Umläufigkeit Bauvorhaben zu entscheiden, welche
injiziert werden kann. Eine Zusammen- des Arbeitsfugenbandes kommt. Bei Materialien gemäß Tab. 4-6 (Seite 56)
stellung der Abdichtungsprinzipien ist in schwer herzustellenden Arbeitsfugen zur Abdichtung von Arbeits- oder Bewe-
Tabelle 4-5 dargestellt. (z. B. Anbetonieren von unten) emp- gungsfugen zur Anwendung kommen
fehlen sich zusätzlich Injektionsmög- sollen. Die Fugenbänder sind in dichtem
Bauwerksfugen lichkeiten in der Kontaktfläche. Beton einzubetten bzw. aufzukleben.
Überschreiten Bauwerke aus Stahlbeton • Bewegungsfugen Die Dichtwirkung der Fugenbänder funk-
die in den unterschiedlichen Konstrukti- Überschreiten Bauwerke aus Stahl- tioniert nach folgenden Prinzipien:
onsklassen für geschalte Stahlbetonbau- beton die in Tab. 4-4 empfohlenen • Labyrinthprinzip
teile angegebenen maximalen Bauteillän- maximalen Bauteillängen, sollen Beruht auf der Verlängerung des
gen, müssen sie durch Fugen in Einzel- sie durch Fugen in Einzelabschnit- Wasserumlaufweges mit häufiger
abschnitte unterteilt werden. Dabei unter- te unterteilt werden. Die Fugen sind Richtungsänderung.
scheidet man im Wesentlichen zwischen so anzuordnen, dass zwischen den • Einbettungsprinzip
Arbeitsfugen und Fugen zur Aufnahme einzelnen Bauabschnitten genügend Beruht auf der satten Einbettung des
von Bewegungen (Dehnfugen). Spielraum für eine zwängungsfreie Metallbandes und der zusätzlichen
Bei wasserundurchlässigen Betonbau- Eigenbewegung gewährleistet ist. Haftung am Beton.
werken ist im Fugenbereich die Forde- Dafür sind in der Regel durchge-
rung nach gleicher Dichtigkeit wie im hende Bewegungsfugen erforder-
Bauteil gegeben. Alle erforderlichen lich. Die Dichtfunktion wird durch
Maßnahmen für die Abdichtung sind ein Dehnfugenbänder sichergestellt, wo-
Bestandteil der Planung und der Ausfüh- bei innen liegenden Fugenbändern
Bild 17
rung und unterliegen einer hohen Quali- der Vorzug gegeben wird.
tätsanforderung. Dabei werden die Fugen mit einer
oder ohne eine weiche Fugeneinlage
Zur Verringerung von Zwängungsspan- ausgebildet. Bei schwer herzustel-
nungen zufolge abfließender Wässer lenden Bewegungsfugen empfehlen
empfiehlt es sich Bodenplatten und sich zusätzliche Injektionsmöglich-
Wände auf „Lücke“ herzustellen, wobei keiten im Bereich der einbetonier-
die Anzahl der Arbeitsfugen möglichst ten Fugenbandschenkel.
gering gehalten werden sollte. Wenn bei Bewegungsfugen ein
Systemwechsel stattfindet (z. B.:
Fugenarten Übergang von Tieffundierung auf
• Arbeitsfugen Flachfundierung, Übergang von ei-
Arbeitsfugen sind herstellungsbe- nem geschlossenen Rahmen in eine
dingte Fugen, die in der Regel als Wanne, ...), wird empfohlen, Dehnfu-
Schubfugen gemäß ÖNORM EN gendübel zur Vermeidung von Verfor-
1992-1-1 hergestellt werden. Die mungsdifferenzen einzubauen.
Dichtfunktion wird durch Arbeitsfu- Bei Wannenbauwerken in offener
genbänder, Injektionssysteme etc. Bauweise ist die Notwendigkeit einer
sichergestellt, wobei innen liegenden Blockverdübelung in Abhängigkeit
Fugenbändern der Vorzug gegeben der Bodenverhältnisse zu prüfen.
wird. Arbeitsfugen sind hinsichtlich • Scheinfugen
der Kraftübertragung nachzuwei- Scheinfugen sind Sollrissfugen. Das
sen. Die Fugenanordnung wird Abdichtungsprinzip hat mit dem der
durch Arbeitstakte (Schalung, Be- Arbeitsfugen identisch zu sein.
wehrung), Art sowie Beanspruchung Der Korrosionsschutz der durchge-
des Bauteils bestimmt. Bewegungen henden Bewehrung muss entspre-
zwischen den Bauwerksabschnitten chend den einschlägigen Normen
sind nicht zulässig. Die Arbeitsfugen sichergestellt werden.

55
Tab. 4-6: Fugenbandmaterialien und Abdichtungsprinzipien
Material Abdich­ Verbindungs- Eignung für Fugenart Anforderungen
tungsprinzip möglichkeit
PVC-P Labyrinthprinzip thermisch Dehnfuge, Zugfestigkeit
Thermoplaste verschweißen Arbeitsfuge gem. ON EN ISO 527 Teil 1-3 > 8 N/mm2
Elastomere Labyrinthprinzip vulkanisieren Dehnfuge, Arbeitsfuge Reißdehnung
(Natur/Synthe- gem. ON EN ISO 527 Teil 1-3 > 300 %
se-Kautschuk) Weiterreißfestigkeit
gem. ON ISO 34-1 > 8 N/mm2
PVC/NBR Labyrinthprinzip thermisch Dehnfuge, Arbeitsfuge
Reißdehnung (-20 °C)
Kombinations- verschweißen
gem. ON EN ISO 527 Teil 1-3 > 200 %
polymerisate
Beständigkeit: dauernd gegen Wasser, Kommunal-
abwasser, Tausalzlösung und Alkalität des Betons,
zeitweilig gegen verdünnte Säuren und anorganische
Alkalien, Bitumen, Heizöle, Treibstoffe
Fugenblech Einbettungs- schweißen, Arbeitsfuge Stahlgüte S 235-
mit und ohne prinzip kleben
Beschichtong (überlappen)
Quellfugenband Anpressprinzip stumpf stoßen Arbeitsfuge und Fuge zwischen Schlitzwand und Quellfähigkeit:
oder seitlich Bodenplatte mind. 200 %
überlappen Quellverhalten:
reversibles Quellverhalten, Verzögerung des Erst-
quellens
Materialeigenschaften:
nicht auswaschbar; nicht versprödend
Injektionssys- Verfüllprinzip seitlich überlappt Arbeitsfuge und Fuge zwischen Schlitzwand DBV-Merkblatt „Verpresste Injektionsschläuche für
teme und Bodenplatte und zusätzlich für Dehnfugen Arbeitsfugen"
in Kombination mit einem innen liegenden
Fugenband
Geklebte Klebeprinzip schweißen Dehnfuge, Arbeitsfuge Haftzugfestigkeit ≥ 1,5 N/mm2 und Zusatzmaßnah-
Bänder men gegen Ablösung bei negativem Wasserdruck
Zugfestigkeit: > 4 N/mm2
Reißdehnung: > 400 %
Beständigkeit: dauernd gegen Wasser, Kommu-
nalabwasser, Tausalzlösung, Alkalität des Betons,
verdünnte Säuren, anorganische Alkalien und Bitu-
men, zeitweilig gegen Heizöle, Treibstoffe, Äthanol,
Methanol, Petrol

• Anpressprinzip und Gefügestörungen im Beton wer- baulicher Situation bis zu 8 m Län-


Beruht auf der Anpressung des den dadurch vermieden. ge, in Sonderfällen bis 10 m, verlegt
Quellprofils an die Fugenflanken. Der mit dem Wasser reagierende Be- werden. Maßgebend sind jedoch die
Quellbänder wirken wasserdichtend standteil des Quellfugenbandes darf Einbau- und Verpressanleitungen des
über die Volumsvergrößerung, die nicht ausgewaschen werden oder Herstellers. Als Verpressgut werden
über die chemische Einbindung von schädliche Stoffe an das Umgebungs- je nach Anforderung Mikrozement-
beaufschlagtem Wasser wirkt. wasser abgeben. Das Quellverhalten suspensionen oder wasserquellfähi-
Quellbänder müssen aus Materia- muss reversibel und unabhängig von ge Polymere (Acrylate und Polyur­
lien bestehen, welche eine ausrei- der chemischen Zusammensetzung ethane) verwendet.
chende Quellfähigkeit (Quellfaktor des Kontaktwassers sein. Vom Her- • Klebeprinzip
des wirksamen Dichtmaterials mind. steller ist ein Nachweis für die dich- Für die nachträgliche Abdichtung von
200 %), entsprechende Quellzeit tende Wirkung und die chemische Arbeits- und Dehnfugen können Dich-
und genügend Stabilität aufweisen. Beständigkeit zu erbringen. tungselemente, z. B. auf Hypalonba-
Zum Einsatz kommen beschichte- • Verfüllprinzip sis sowie ein Systemkleber auf Ep-
te Quellprofile, bei denen es zu kei- Das Verfüllprinzip beruht auf der oxydharzbasis, bis 5 m Wasserdruck
nem vorzeitigen Aufquellen während nachträglichen Verfüllung von Ar- eingesetzt werden.
der Einbauphase und der Erhärtung beitsfugen, Rissen, Kiesnestern und
des Betons kommt. Eine unnötige Hohlräumen über Injektionssysteme.
Vergrößerung der Fugenkammer Injektionssysteme können je nach

56
Dimensionierung der Fugenbänder Tab. 4-7: Fugenbandklassen für innen liegende Arbeitsfugenbänder
(Fugenbandklassen) Profile für innen liegende Arbeitsfugenbänder
Die Mindestdicken und Mindestbreiten Wasserdruck- Fugenband- Material Mindestbreite Mindestdicke
der Fugenbänder sind in Abhängigkeit klasse klasse [cm] [mm]

von der Wasserdruckklasse gemäß Gra- W0/W1 1 PVC; PVC/NBR 24 3,5


fik 4-10 und der zu erwartenden Bewe- Elastomer 24 8
gung (Einbaurichtung beachten) gemäß Fugenblech 1)
30 2
Tab. 4-7 bzw. Tab. 4-8 zu entnehmen. Quellprofil 2) 2 7
W2/W3 2 PVC; PVC/NBR 32 4,5
Fugenausbildung Elastomer 32 8
Bei allen Fugenausbildungen in Beton- Fugenblech 35 2
konstruktionen ist auf eine konsequente W4 3 PVC; PVC/NBR 50 6
Durchbildung zu achten. Komplizierte Elastomer 50 10
Eckverbindungen und unvorteilhafte Fugenblech 50 2
Krümmungen sind zu vermeiden. Eck-, 1)
Beschichtete Fugenbleche (Breite ≥ 12 cm) sind für die Wasserdruckklasse W0 zulässig, wenn beim
Kreuz- und T-Verbindungen sind mittels Einbau eine Mindesteinbindungstiefe von 3 cm sichergestellt ist.
Fugenbleche mit zusätzlicher Quellbeschichtung (Breite ≥ 15 cm) sind für die Wasserdruckklasse W1
vorgefertigter Formstücke herzustellen. zulässig, wenn beim Einbau eine Mindesteinbindungstiefe von 3 cm sichergestellt ist.
2)
In Kombination mit Injektionssystemen dürfen Quellprofile in allen Wasserdruckklassen verwendet
Nachstehende Kriterien für Fugenbän- werden.
der, Quellbänder und nachinjizierbare
Systeme werden empfohlen: Tab. 4-8: Fugenbandklassen für innen liegende Bewegungsfugenbänder

Profile für innen liegende Bewegungsfugenbänder


Fugenbänder:
Wasserdruck- Fugenband- Material Mindestbreite Mindestdicke
• Aus den Ausführungsplänen müssen
klasse klasse [cm] [mm]
Lage, Art und Führung der Fugen
W0/W1 1 PVC; PVC/NBR 24 4
eindeutig ersichtlich sein.
Elastomer 24 9
Das kann in komplizierten Fällen die
W2/W3 2 PVC; PVC/NBR 32 5
Erstellung eigener Übersichtszeich-
Elastomer 32 12
nungen erfordern. Falls erforderlich,
Elastomer/Fugenblech 32 10/1
sind eigene Pläne für die Fugenband-
W4 3 PVC; PVC/NBR 50 6
führung zu erstellen.
Elastomer 50 13
• Transport, Lagerung und Einbau der
Elastomer/Fugenblech 50 12/1
Fugenbänder haben sach- und fach-
gemäß nach den Angaben des Her-
stellers zu erfolgen. Bild 18
• Die Fugenbänder sind gemäß Richt-
linien des Herstellers so einzubauen,
dass sie beim Einbringen des Betons
in ihrer Lage gesichert sind (Fugen-
bandhalterungen, Fugenbandkörbe
etc.). Ein nachträgliches Eindrücken
ist nicht zulässig.
• Kommen Fugeneinlagen (Schaum-
stoffplatten, Weichfaserplatten, Stein-
wolleplatten) zur Anwendung, so sind
diese vollflächig ohne Zwischenräu-
me zu verlegen. Die Verträglichkeit
zwischen Fugeneinlage und Fugen-
bandmaterial ist sicherzustellen.
• Die Bewehrung ist so auszubilden,
dass eine satte Umschließung des
Fugenbandes mit Beton gewährleis-
tet ist. Die Fugenbänder und die Fuge

57
sind vor dem Betonieren zu reinigen • Bei vertikal eingebauten Injektions- Fugenbänder sind vor Beschädigun-
und auf Beschädigungen zu kontrol- systemen erfolgt das Injizieren von gen, insbesondere in der Baupha-
lieren. unten nach oben. se, mit geeigneten Maßnahmen zu
• Die Fuge ist vor dem Betonieren aus- • Zur Entlüftung ist das Injektionssys- schützen.
reichend vorzunässen. tem von einer Seite aus mit Injekti-
onsmaterial zu füllen, bis das Material 4.9.7 Durchdringungen
Quellbänder: am anderen Ende blasenfrei austritt.
• Quellbänder sind nach den Angaben Nach dem Verschließen des System­ Durchdringungen der wasserundurch-
des Herstellers so einzubauen, dass endes soll der Druck langsam und lässigen Bauteile lassen sich nicht immer
sie im Frischbeton gegen Auftrieb ge- gleichmäßig gesteigert werden. In vermeiden. So sind z. B. Rohrleitungen
sichert sind. besonderen Fällen kann ein Nachin- und Kabel durch die Wände zu führen
• Die Fixierung der Quellbänder darf jizieren erforderlich sein. Dann sind oder Schalungsanker anzuordnen, die
das Gefüge des Untergrundes nicht die Systemwahl und das Verpress- die Wanne durchstoßen. Diese Durch-
negativ beeinträchtigen (z. B. Gefü- material auf diese Anforderung abzu- dringungen sind wasserundurchlässig
gestörung durch mechanisches Be- stimmen. Um einen weiteren Injekti- herzustellen. Sie sollen die Bauteile
festigen). onsvorgang zu ermöglichen, ist der rechtwinklig durchstoßen (Grafik 4-25).
• Das Korngerüst ist freizulegen, um Injektionsschlauch mit Wasser freizu- Längsgeführte Leitungen in Sohlplatten
eine Wasserunterwanderung der spülen. und Wänden sind auf jeden Fall zu ver-
Betonschlempe hintanzuhalten. Die • Die Injektionsarbeiten sind sorgfältig meiden: Sie gelten bei Weißen Wannen
Fixierung auf dem Untergrund hat zu protokollieren. als nicht fachgerecht.
so zu erfolgen, dass auch im unge-
quollenen Zustand keine Umläufigkeit Geklebte Fugenbänder: Stemmarbeiten für Durchbrüche und
auftreten kann. Dies kann bei rauem • Der Untergrund muss rau, sauber und das nachträgliche Einsetzen der Durch-
Untergrund z. B. durch die Verwen- tragfähig sein. Dazu müssen Öl, Fett, dringungen in die Betonwand scheiden
dung von Quellkitten, 1-komponenti- lose Teile, Rückstände von Nachbe- auf jeden Fall aus. Aus diesem Grund
gen PU-Kitten oder 2-komponentigen handlungsmitteln, alte Anstriche, die sollten Einbauten in der Planungsphase
Klebemörteln auf Epoxidharzbasis Zementhaut, Beschichtungen etc. berücksichtigt werden (siehe auch Tab.
erfolgen. entfernt werden. Die Vorbereitung 1-1). Bohrungen für das spätere Durch-
• Das vorzeitige Quellen der Quellbän- des Untergrundes erfolgt je nach Art schieben der Leitung sind möglich, je-
der vor dem Betonieren ist zu verhin- der Fläche, z. B. durch Schleifen,
dern. Sandstrahlen oder Ähnliches. Bei
• Die Quellbänder sind in der Regel der Applikation muss der Untergrund
mittig im Betonquerschnitt anzuord- trocken sein (max. 4 Masseprozent).
nen, ist dies nicht möglich, muss ein Die Abreißfestigkeit der Betonober-
seitlicher Mindestabstand von 10 cm fläche hat mindestens 1,5 N/mm2 zu
eingehalten werden. betragen.
• Die Oberflächen- und Umgebungs-
Injektionssysteme: temperatur muss der Mindesttempe-
• Injektionssysteme sind nach Anga- ratur gemäß Verarbeitungsrichtlinie
ben des Herstellers einzubauen und des Herstellers entsprechen, min- Bild 19
zu verpressen. destens jedoch +5 °C betragen und
• Das Injektionssystem muss gegen mindestens 3 °C über der Taupunkt-
Auftrieb im Frischbeton sicher veran- temperatur liegen.
kert werden. • Geklebte Fugenbänder sind auf der
• Es wird empfohlen, die Positionierung Wasserseite der Baukonstruktion
des Injektionssystems, die Art der Be- einzubauen. Falls die Wasserseite
festigung und die Anzahl und Art der nicht zugänglich ist, können Fugen-
Injektionsanschlüsse zu protokollie- bänder auch auf der wasserabge-
ren. wandten Seite angeordnet werden.
• Die Injektionsarbeiten haben an zu- In diesem Fall muss der auf die Fu-
sammenhängenden Bauteilbereichen genbänder wirkende Wasserdruck
abschnittsweise, von einer Seite be- mit einer geeigneten Stützkonstruk-
ginnend, zu erfolgen. tion abgetragen werden. Geklebte Bild 20

58
Die wesentlichen Vorteile dieser Bau- Die notwendige Bentonitschicht wird –
Stahlbeton weise sind die hohe Sicherheit und die abhängig von der Art der Vorbereitung –
Wirtschaftlichkeit, da hinsichtlich der zwischen Deckschichten aus Geotextili-
Rissweitenbeschränkung deutlich gerin- en oder Karton eingebettet und – außer-
gere Anforderungen gestellt werden als halb der Stahlbetonkons­ truktion – auf
bei der Weißen Wanne. der Schalung und Sauberkeitsschicht
Die unbedenkliche Rissbreite wcal liegt unter der Fundamentplatte oder an den
bei Weißen Wannen – abhängig von erdberührten Wänden aufgebracht.
den Anforderungsklassen – im Bereich Die abdichtende Wirkung der außen
von 0,15 bis 0,25 mm, bei so genannten liegenden Matten wird durch Bentonit,
Braunen Wannen kann mit Rissweiten einem durch Verwitterung vulkanischer
von wcal = 0,30 das Auslangen gefunden Aschen oder gleichartiger Ablagerun-
werden. gen entstandenen Ton, erreicht. Dieses
Die Wirkung von Bentonit kann (ohne de- Material ist bei Zutritt von Wasser in der
tailliert auf die materialtechnologischen Lage, das Fünf- bis Siebenfache seines
Eigenschaften einzugehen) als „selbst- Gewichtes an Wasser zu binden, wobei
Grafik 4-25: Wanddurchdringung heilende Wirkung“ beschrieben werden. eine entsprechende Volumszunahme
Die grundsätzlichen Eigenschaften von eintritt.
Bentonit sind für den Fachmann der Dar- Bei Zutritt von Feuchtigkeit kommt es
stellung in Grafik 4-26 zu entnehmen. zum Aufquellen der Bentonitschicht und

doch nur mit Diamant-Bohrkronen. Der


Zwischenraum zwischen Wandung und
Leitung muss mit Dichtungsmaterial aus-
gefüllt und abgedichtet werden.

Der Schwachpunkt bei diesen Ausfüh-


rungen ist das Abdichten der Rohrdurch-
führung. Bei Flanschrohren wird die
Rohrleitung dichtend angeflanscht. Hier-
bei handelt es sich um eine starre Ver-
bindung, die gegen Bewegungen sehr
empfindlich ist, z. B. bei Setzungen des
Bodens im Bereich der Baugrube.

4.9.8 „Braune Wanne“

Neben Schwarzer und Weißer Wanne


konnte sich in den letzten Jahren die so
genannte „Braune Wanne“ etablieren.
Dabei handelt es sich um eine Stahl-
betonkonstruktion mit außen liegenden
(wasserseitig angeordneten) Dichtmat-
ten aus Bentonit, wobei die abdichtende
Wirkung durch das Zusammenwirken
von Stahlbetonkonstruktion (WU-Beton)
und außen liegender Dichtschicht aus
Bentonit erreicht wird. Wegen der brau-
nen Färbung der Bentonitelemente er-
hielt diese Bauweise die Bezeichnung
Grafik 4-26: Eigenschaften von Bentonit
„Braune Wanne“.

59
Tabelle 4-9: Gegenüberstellung der Maßnahmen bei drückendem Grundwasser

Schwarze Wanne Weiße Wanne Braune Wanne

Nutzung keine Auswirkungen Auswirkungen aufgrund der mögliche geringe Auswir-


Dampfdiffusion kungen
Chemischer Tragkonstruktion ist Tragkonstruktion ist korrosiven Tragkonstruktion weitge-
Angriff geschützt Angriffen ausgesetzt hend geschützt
Bauzeit Auswirkungen auf praktisch keine Auswirkungen praktisch keine Auswir-
Bauzeit beachten kungen
Witterung Herstellung witterungs- Herstellung weitgehend witte- Herstellung weitgehend
abhängig rungsunabhängig witterungsunabhängig
Konstruktion geringe Anforderungen wesentliche Auswirkungen auf geringe Anforderungen an
an die Baukons­truktion die Baukonstruktion die Baukons­truktion
Technologie durch Normen keine Norm, jedoch als Richtli- kein festes Regelwerk
und Regelwerk geregelt nie (ÖVBB)
Schadens­ sehr aufwändig Schadensauftreten möglich, Regulierung großteils
sanierung Sanierung meist relativ einfach durch Selbstheilung
Kosten relativ hoch relativ gering etwas höher als bei der
Grafik 4-27: Wirkung der Bentonitschicht
Weißen Wanne
(Aufquellen bei Feuchtezutritt)

damit zum „Verheilen“ der entstandenen fik 4-28), sollte darauf geachtet werden, artigen Konstruktionen stehen derzeit
Risse (Grafik 4-27). dass (ähnlich wie bei so genannten jedoch noch aus).
Wird diese Quellung in ihrer Ausdehnung Weißen Wannen) die Fundamentsohlen Wie bei der Weißen Wanne ist der Ein-
behindert (Auflast der Fundamentplatte möglichst eben ausgeführt werden. satz der Braunen Wanne nur unter be-
oder Anpressdruck der Hinterfüllung an In einer vergleichenden Gegenüberstel- sonderen Rahmenbedingungen möglich.
die Kellerwände), bewirkt der Quelldruck lung (Tabelle 4-9) können die Vor- und Die im Gebrauchszustand durch Abdich-
eine hochabdichtende Wirkung. Nachteile der drei Ausführungsarten von tung und Stahlbetonkonstruktion eindrin-
Das Quellvermögen und damit die ab- Kellerkonstruktionen bei (zeitweise) drü- gende Feuchtigkeit muss in jedem Fall
dichtende Wirkung kann durch Salz- ckendem Grundwasser dargestellt wer- im Gebäude schadlos abgeführt werden
konzentrationen im Grundwasser beein- den. können.
flusst werden, weshalb vor Einsatz einer Zusammenfassend kann festgehalten Die Abdichtung darf in der Regel durch
Braunen Wanne das Grundwasser zu werden, dass die Kosten von Weißen keine in ihrer Ebene wirkenden Scher-
untersuchen ist. und Braunen Wannen etwa in der glei- kräfte beansprucht werden.
chen Größenordnung anzusetzen sind. Die Qualität des auf die Abdichtung tref-
4.9.9 Vergleich der Systeme Der wesentliche Unterschied zwischen fenden Grundwassers ist in der Vorpro-
Weißer und Brauner Wanne liegt darin, jektphase zu untersuchen.
Obwohl mit einer Braunen Wanne auch dass nachträglich entstandene Risse in Die Ausführung von Rohr- und Kabel-
relativ komplizierte Fundamentformen Braunen Wannen wieder verschlossen durchführungen bei Braunen Wannen ist
abgedichtet werden können (Gra- werden. (Langzeiterfahrungen mit der- in Grafik 4-29 skizziert.

Stahlbeton

Grafik 4-29: Rohrdurchführungen bei Brau-


Grafik 4-28: Fundamentunterkanten sind möglichst eben auszuführen nen Wannen
(Quelle: www.dichte-bauwerke.de) (Quelle: www.dichte-bauwerke.de)

60
5 Brandschutz eines Brandes beitragen oder die
Brandlast erhöhen.
Die europäischen Brandschutznormen
belegen die güns­ tigen brandschutz-
technischen Eigenschaften von Beton.
Das günstige Verhalten von Beton im Aufgabe des baulichen Brandschutzes Alle Baustoffe wurden hinsichtlich ihres
Brandfall beruht auf zwei grundlegen- ist es, die Entstehung und Ausbrei- Verhaltens im Fal­le eines Brandes ein-
den Sachverhalten: Dies sind seine tung von Bränden zu verhindern und gestuft. Von dieser Bewertung hängt
grundsätzlichen Eigenschaften als Bau­ menschliches Leben sowie Sachgüter ab, ob ein Material als Baustoff ange-
stoff und die Funk­tion, die er in einer zu schützen. Die gesetzlichen Bestim- wendet und wann bzw. wie es unter
Konstruktion übernimmt. Beton ist mungen werden in der OIB Richtlinie 2 Brandschutzgesichtspunkten einge­setzt
nicht­brennbar und weist einen hohen und in der harmonisierten Bauordnung werden darf. Ausgehend von der Euro-
Durch­ wärmungswi­ derstand auf, d. h., geregelt. Für tragende Außenwände päischen Bau­produktenrichtlinie werden
er wirkt Hitze abschirmend. Daher sind und Kellerdecken werden in der Regel gemäß EN 13501-1: 2002: Klassifizie-
bei einer Verwendung von Beton bei Konstruktionen, die der Brandschutz- rung von Bauprodukten und Bauteilen
den meisten Kons­ truktionen keinerlei klasse RE 90 entsprechen („brandbe- zu ihrem Brandverhalten – Teil 1: Klas-
zusätzliche Brandschutzmaßnahmen, ständige Konstruktionen“), vorgeschrie- sifizierung zum Brandverhal­ten die Bau-
wie Bekleidungen, Beschichtungen ben. Für Häuser in Kleingartenanlagen stoffe je nach den Ergebnissen in den
etc., erforderlich. Auf viele der Feuer- und ähnliche Bauwerke sind in der Bau- Brand­ prüfungen in sieben Stufen mit
widerstandseigenschaften von Beton ordnung Erleichterungen vorgesehen. den Bezeichnungen A1, A2, B, C, D, E
hat es keinerlei Einfluss, ob er in Form und F eingeordnet.
von Normal- oder Leichtbeton, als Be- Darüber hinaus sind vor allem die bau-
tonmauerwerk oder als Porenbeton ver- lichen Brandschutzbestimmungen hin- Die höchstmögliche Klasse hat die Be-
wendet wird. Kurz gesagt, kein anderer sichtlich der im Keller angeordneten zeichnung A1 – nichtbrennbare Bau-
Baustoff prä­ sentiert sich beim Brand- Heiz- und Brennstofflagerräume zu be- stoffe. Die Europäische Kommission hat
schutz so rundum überzeugend. achten. Forderungen hierfür siehe Tabel- eine verbindliche Liste von A1-Baustof-
le 5-1. Zusätzlich ist für eine ausreichen- fen herausge­ geben, die ohne Prüfung
Im Gegensatz zu einigen anderen Bau-
de Be- und Entlüftung der Heizräume zu für diese Klasse zugelassen sind [4]. Da-
stoffen kann Beton nun einmal nicht
sorgen. Die entsprechenden Vorgaben rin sind die unterschiedlichen Betonsor-
angezündet werden. Er ist beständig
sind in den Abbildungen in Abschnitt ten sowie die mineralischen Betonaus-
ge­gen Schwelbrände, die sehr hohe
1 berücksichtigt. Die Beurteilung des gangsstoffe enthalten. Beton erfüllt die
Temperaturen erreichen und daher ei-
Brandverhaltens von Bauteilen sowie die Anforderungen der Klasse A1, weil
nen Brand entfachen oder sogar wieder
Zuordnung von Konstruktionen in Brand- seine mi­neralischen Ausgangsstoffe
ent­fachen können. Auch Flammen aus
widerstandsklassen sind in der ÖNORM effektiv nichtbrennbar sind.
brennendem Inven­ tar können Beton
EN 13501-1 bis 5 geregelt.
nicht entzünden. Da Beton also nicht
brennt, setzt er im Fall eines Brandes
weder Rauch noch toxische Gase frei.
Aus Beton tropfen auch keine bren­
nenden Teilchen he­rab, die etwas ent- Tabelle 5-1: Brandschutzbestimmungen für Heiz- und Brennstofflagerräume
zünden können, wie es bei einigen
Bauteil Brandschutzanforderung
Kunststoffen oder Metallen der Fall sein Wände, Decken REI 90
kann. Beton kann in keiner Weise Türen und Fenster EI 30
zum Ausbruch und zur Ausbreitung Fußböden Bfl, Lfl

61
6 Schutzräume
Die Errichtung von Schutzräumen ist
immer noch, besonders aufgrund ver-
gangener Ereignisse, von Bedeutung.
In Österreich sind für ca. 40 % der
Bevölkerung Schutzräume fertig ge-
stellt, zum Großteil im Rohbau. Even-
tuelle Verpflichtungen zu notwendi-
gen Baumaßnahmen für den Einbau
von Schutzräumen sind der jeweils
gültigen Bauordnung zu entnehmen.
Ebenso sollten Erkundigungen über
Landesförderungen zum Schutzraum-
bau eingeholt werden. Die Einzelhei-
ten angesprochener Verpflichtungen
werden entweder in den jeweiligen
Bauordnungen oder in eigenen Schutz-
raumverordnungen kundgemacht.
Die folgenden Angaben beschrän-
ken sich auf Einzelschutzräume (Typ:
Bild 21: Der Raumbedarf eines Schutzraumes ergibt sich aus der Anzahl der notwendigen
Grundschutz) mit einem Fassungs- Schutzraumplätze, dem nötigen Luftbedarf sowie dem Platzbedarf für Toilette, Waschgelegen-
vermögen von maximal 50 Personen. heit, Lüftungsanlage sowie Vor- und Nebenräume (Foto: Firma Krobath)

6.1 Schutzumfang

Zur Sicherstellung eines hinreichenden • Schutz gegen kriegerische Einwir- • Einbau einer trümmersicheren
Schutzes gegen technische und natur- kungen herkömmlicher militärischer Schutzraumdecke und gasdichter
bedingte Gefährdungen ist der jeweili- Sprengstoffe Schutzraumabschlüsse
gen Bedrohungsart ein entsprechender • Schutz gegen Brandeinwirkungen • Vorkehrung einer natürlichen Be- und
Schutzumfang (Schutzklasse) zuzuord- • Schutz gegen Zerstörungen durch Entlüftung mit Absperrventilen
nen. In jeder Schutzklasse ist auf die Naturkatastrophen, z. B. Erdbeben • Einbau einer mechanischen Schutz-
Sicherstellung ausreichender Luftzu- lüftung (über einen Sandfilter) und
fuhr in den Schutzraum sowie auf einen Folgende Faktoren sind zu berücksichti- Entlüftung über ein Überdruckventil
minimalen Platzbedarf, bezogen auf die gen, um den geforderten Schutzumfang • Gewährleistung eines Daueraufent-
Anzahl der aufzunehmenden Personen, zu erreichen: haltes von mindestens zwei Wochen
zu achten. Grundsätzlich sollen Schutz- • Auswahl einer möglichst geschütz- ohne Versorgung von außen
räume folgende Funktionen überneh- ten Lage (Anordnung unter Gelände, • Ausstattung (und Kennzeichnung)
men: günstig – innerhalb des Gebäudes) der Schutzräume entsprechend den
• Schutz gegen radioaktiven Nieder- • entsprechend dimensionierte mas- technischen Vorgaben (ÖNORMEN)
schlag sive Umfassungsbauteile aus nicht • Anordnung von Notausgängen zum
• Schutz gegen die Wirkung biologi- brennbaren Baustoffen mit hoher gesicherten Verlassen der Schutz-
scher und chemischer Stoffe Dichte räume

Firmen, die sich auf Schutzraumbau und Ausstattung spezialisiert haben:


EKO Life Style | Austr. 75, 6832 Sulz | Tel. +43 (55 22) 44 6 56
Grim Schutzraumtechnik | Johann-Georg-Albrechtsbergerstr. 32, 3390 Melk, | Tel. +43 (27 52) 545 37 | E-Mail: ernst.grim@utanet.at
Keinrad Hubert Schutzraumtechnik | Hausleitenstr. 14, 4522 Sierning | Tel. +43 (72 59) 27 65
Krenn Josef, Umwelttechnik | Edersgraben 45, A-8330 Feldbach | Tel. +43 (31 55) 25 98 | E-Mail: krenn-umwelttechnik@aon.at
Krobath protech GmbH | Grazer Str. 35, 8330 Feldbach, | Tel. +43 (31 52) 37000-0 | E-Mail: office@protech.krobath.com
SEBA Selbstschutzzentrum Gmunden GesmbH | Herakhstr. 36, A-4810 Gmunden | Tel. +43 (76 12) 700 97 | E-Mail: office@seba.at

62
6.2 Planungsgrundlagen Als Grundlage für die Dimensionierung als Stahlbetondecke in Ortbeton oder
der Bauteile sind im Schutzraumbau als Stahlbetonfertigteildecke mit sta-
Schutzräume sollten nach den Erfah- nicht nur statische Überlegungen, son- tisch wirksamem Aufbeton, jedoch nicht
rungen der Wissenschaften geplant, dern auch Strahlenschutzberechnungen als Hohlkörperdecke herzustellen. Bei
berechnet und ausgeführt werden. Als erforderlich. Außenbauten richtet sich der Decken-
solche sind im Besonderen die einschlä- aufbau nach der Stärke der Erdüberde-
gigen ÖNORMEN (S 6000, S 6001, S ckung. Zur Sicherstellung der Gasdicht-
6010, S 6020 bis S 6023, S 6050 bis 6.3 Konstruktionshinweise heit und des Strahlenschutzes sind im
S 6053, S 6070, S 6072, S 6075 bis S Allgemeinen nur solche Schalungssyste-
6078, S 6090, S 6010) und die vom Bun- Die Umfassungsbauteile eines Schutz­ me zu verwenden, bei denen nach dem
desministerium für Wirtschaft und Arbeit raumes müssen aus Stahlbeton (Aus- Ausschalen der Wände keine durchge-
(vormals „BM f. Bauten und Technik“) he- nahmeregelungen in einzelnen Bauvor- henden Löcher (Rödelöffnungen) und
rausgegebenen technischen Richtlinien schriften) in Ortbeton (zumindest der Rohre im Beton verbleiben. Neben der
anzusehen, sofern in den zutreffenden Festigkeitsklasse C 20/25) mit einer Errichtung von Schutzräumen in Ortbe-
Landesverordnungen keine anderen Re- Mindestdichte des Betons von 2.200 kg/ tonbauweise besteht die Möglichkeit,
gelungen enthalten sind. Weitere Infor- m³ hergestellt werden. Umfassungswän- diese aus Fertigteilen herzustellen.
mationen sind auch über die Homepage de aus Ortbeton müssen mindestens
www.bmwa.gv.at oder den Österreichi- 30 cm dick sein. Gemauerte Wände sind
schen Zivilschutzverband erhältlich. nicht zulässig. Die Schutzraumdecke ist

63
7 Keller bauen –
plus, Wohn­-
infrastruktur
Je nach Planung und Ausführung des
Bauwerks und im Speziellen des Kel-
lers sind in der Folge weitere bauliche
Maßnahmen vorzusehen, die für die
gewünschte Benutzung des Gebäudes
erforderlich sind.

Nicht nur die zweckmäßige und prak-


tische Raumaufteilung, E-Anschlüsse, Grafik 7-1: Kaminfuß-
Beleuchtung, Belüftung usw., sondern schnitt (Grafik: Firma
Schiedel)
auch der Nahbereich des Hauses soll-
te in die Planung einbezogen werden.
Mit diesem Nahbereich sind die Wohn­
infrastruktur, das gesamte Umfeld um ein
Gebäude gemeint, welches neben div.
Anschlüssen für Ver- und Entsorgung
die Funktionen des Gebäudes ergänzt.
(Beispielsweise Einfriedungen, Boden-
beläge, Wege und Terrassen, Mauern
und Hangsicherungen, Garagenzufahrt
u. dergleichen). Daher werden an die-
ser Stelle als Ergänzung zum eigentli-
chen Kellerbau mehrere Themen im An-
schlussbereich zum Keller dargestellt.

7.1 Kaminfuß

Die Position von Rauchfängen zentral


im Gebäudeinneren ist die einfachste im
Sinne der Ausführung. Ist die Lage des
Rauchfangs in der Außenwand erfor-
derlich, so ist er auf keinen Fall in den
Wandquerschnitt einzubinden; neben
konstruktiven Problemen (Deckenrost,
Fußpfette) kann dies zum Versotten
Grafik 7-2: Kaminfußfertigteil (Grafik: Firma Schiedel)
(Durchfeuchtung mit stark verschmutz-
tem Kondensat) führen. Weiters ist die
Platzierung des Rauchfangs auch an der
Außenwand denkbar, allerdings muss
hier besonders auf Abdichtung gegen
Feuchtigkeit und ausreichende Wärme-
dämmung geachtet werden. Rauchfänge sind entweder steinhoch oder geschoss-
werden heute meistens aus Fertigteilen hoch. Für die Anschlüsse an das Rauch-
hergestellt, die durch ihren mehrschali- rohr und die Reinigungsöffnungen gibt es
gen Aufbau die erforderliche Dichtheit, Sondersteine. Die Grafiken 7-1 und 7-2
Wärmedämmung und Bewegungsmög- zeigen ein Beispiel für einen dreischa-
lichkeit gewährleisten. Diese Fertigteile ligen Rauchfang aus Betonfertigteilen.

64
Stahlbeton ser denselben Anforderungen bezüglich entsprechend den unterschiedlichen
Dichtheit wie die Umfassungswände ent- Nutzungen geeignet ausgeführt werden.
sprechen. Diese Flächen können vorzugsweise
Bei nicht drückendem Wasser (Gra- durch Pflaster oder Platten hergestellt
fik 7-3) besteht die Möglichkeit einer ge- werden, die auf die unterschiedlichen
trennten Ausführung von Mauerwerk und Nutzungen abgestimmt werden können.
Lichtschacht (eigenes Fundament), oder Entsprechend der Belastung und dem
die Einbindung des Lichtschachts in das Untergrund ist der Konstruktionsaufbau
Kellermauerwerk, wobei der Schacht in zu wählen. Je nach Verlegeart – ob auf
die Abdichtung des Kellers einbezogen ungebundenem Untergrund oder auf Un-
werden muss. terbeton (z. B. bei Platten) – muss auf
den geeigneten Aufbau der Unterkonst-
Unterschiedliche Produkte stehen für ruktion geachtet werden.
diese Verwendung zur Verfügung, unter
anderem moderne Betonfertigteillicht- 7.3.1 Verkehrswege
schächte, die an die fertig abgedichtete
Wand sehr einfach durch Verschraubung Verkehrswege wie Gehwege, Pkw- und
Grafik 7-3: Lichtschacht (Grafik: TU Wien) befestigt werden können. Lkw-Zufahrten dienen unterschiedlichen
Funktionen und sind entsprechend den
Lichtschacht im Bereich drückenden Anforderungen und Beanspruchungen
Wassers zu planen und auszuführen. Steigende
Belastungen, hohe Anforderungen an
Lichtschächte (Grafik 7-4), die ins Grund- Material, Wirtschaftlichkeit, lange Ge-
wasser hineinreichen, müssen was- brauchstauglichkeit und Nachhaltigkeit
serundurchlässig ausgebildet werden. sind die Herausforderungen, die befes-
Hierbei entstehen jedoch Querschnitts- tigte Flächen zu erfüllen haben. Pflas-
schwächungen des Kellermauerwerks tersteine und Pflasterplatten aus Beton
und zusätzlich Vorsprünge. Grundsätz- bieten mit ihrer Produktvielfalt dauerhaf-
lich ist die Angriffsfront für das Wasser ten Nutzen, setzen der gestalterischen
möglichst kurz zu halten und getrennte Kreativität keine Grenzen und können
Arbeitsabschnitte sind zu vermeiden, entsprechend der geplanten Nutzung
damit die Anzahl der Arbeitsfugen und und Belastung ausgewählt werden. Far-
somit potenzielle Schwachstellen verrin- ben, Formen und Oberflächenstrukturen
gert werden können. Bei der Herstellung sind anpassungsfähig an jeden Baustil,
der Fundierung wird die Bauwerkssohle ob passend zum historischen Gebäude,
bis zur Außenseite des Lichtschachtes südländischem Flair oder zu moderner
durchgeführt. Die tragende Außenwand Architektur.
und die Lichtschachtwand stehen auf
der Sohle, die als Gründungsplatte be- Eine korrekte Planung und Bemessung
rechnet wird. Diese Lichtschachtlösung sowie eine fachgemäße Ausführung
Grafik 7-4: Lichtschacht bei drückendem kann auch bei Kelleraußentreppen Ver-
Wasser (Grafik: TU Wien) durch qualifizierte Fachfirmen bilden die
wendung finden. Im Grundriss betrachtet Basis für eine qualitativ hochwertige Flä-
ergibt sich eine einfache Geometrie mit che mit ausreichender Tragfähigkeit und
einer „Frontverkürzung“ und einer Re- langer Nutzungsdauer.
duktion der Anschlusspunkte durch Zu-
sammenfassen mehrerer Lichtschächte 7.3.1.1 Planung
zu einem großen. Am Anfang jeder Planung stehen die
7.2 Lichtschacht Anforderungen an die zu pflasternde
7.3 Verkehrswege Fläche. Sobald ein Konzept vorliegt,
Lichtschächte dienen der Belüftung sind Bauherr und Planer gefordert, sich
und Belichtung der Kellerräume. Die- Die Verkehrswege, wie Fußweg, Pkw- konkrete Gedanken über die Nutzung zu
se Schächte müssen dem Erddruck Zufahrt und Lkw-Zufahrt, dienen unter- machen und folgende Fragestellungen
standhalten und bei drückendem Was- schiedlichen Funktionen und müssen zu beleuchten:

65
Zugspannungen Risse verursachen
können. Thermische Dehnungen sind
daher unbedingt bei der Planung zu be-
rücksichtigen.

7.3.1.2 Konstruktionsaufbau
Die Befestigung einer Fläche mit Beton-
pflastersystemen besteht aus mehreren
Schichten (Grafik 7-5), die jede für sich
verschiedene Aufgaben zu erfüllen hat.
Die Pflasterdecke wird aus Betonstei-
nen und Fugen gebildet. Die darunter
liegenden Oberbauschichten müssen
Grafik 7-5: Schichten und Tragschichten bei der Verlegung von Betonsteinpflaster in der
ungebundenen Bauweise (Grafik: Forum Qualitätspflaster) dauerhaft wasserdurchlässig ausgeführt
1 Pflastersteine oder -platten; 2 Randeinfassung; 3 Bettung; 4 Obere ungebundene Trag- werden. Als Regelbauweise gilt die un-
schicht; 5 Untere ungebundene Tragschicht (Frostschutzschicht); 6 Unterbauplanum gebundene Bauweise (ungebundene
Pflasterbettung und ungebundene Fu-
genfüllung).

Die Dicke der Tragschichten und der Be-


tonpflastersteine und -platten sowie der
zu verwendenden Materialien ist in Ab-
hängigkeit von der zu erwartenden Nut-
• Welche Anforderungen werden an ermitteln. Zu unterscheiden ist zwischen zung und Beanspruchung auszubilden.
die Fläche gestellt? Wie soll sie ge- mechanischen, thermischen und che-
nutzt werden? mischen Belastungen. Mechanische 7.3.1.3 Betonpflastersteine und
• Welchen Belastungen muss die Flä- Beanspruchungen entstehen z. B. durch Betonpflasterplatten
che standhalten? Straßenverkehr, besonders durch das Betonpflastersysteme sind in verschie-
• Wie sollen die Flächen gereinigt wer- Rangieren von Fahrzeugen. Chemisch denen Qualitäten am Markt verfügbar:
den? Sind spätere Aufgrabungen kann der Beton durch Flüssigkeiten wie Die Mindestanforderungen an die Qua-
oder Umbauarbeiten zu erwarten? Bier, Essig, Milchsäure oder Reinigungs- lität sind in den europäischen Normen
• Wie soll die Instandhaltung und In- mittel angegriffen werden. Bei großen EN 1338 und EN 1339 geregelt und wer-
standsetzung erfolgen? Temperaturunterschieden kommt es zu den durch die CE-Kennzeichnung bestä-
thermischen Dehnungen und Spannun- tigt. Das CE-Zeichen zeigt dem Konsu-
Anschließend sind die zu erwartenden gen des Belagmaterials, die in der ge- menten, dass ein Produkt nach den für
Beanspruchungen und Belastungen zu bundenen Bauweise durch Druck- und dieses Produkt gültigen europäischen
Normen erzeugt worden ist. Der Herstel-
ler bestätigt selbst, dass das Produkt der
Norm entspricht.
Bild 22: Pflasterung (Foto: Semmelrock)

Die ÖNORM B 3258 legt zusätzlich


Verwendungsklassen nach den Um-
weltbedingungen für den Einsatz von
Betonpflastersystemen in Österreich
fest. Produkte, die ÖNORM-geprüft und
registriert sind, geben die Sicherheit,
dass die gekennzeichneten Pflasterstei-
ne tatsächlich den Verwendungsklassen
entsprechen. Die Einhaltung der Anfor-
derungen wird von einer akkreditierten
Prüfanstalt überprüft.
Noch höhere Qualitätsanforderungen
bieten die Mitglieder des Forums Qua-

66
litätspflaster mit ihrem Sortiment an
Betonpflastersystemen je nach den An-
sprüchen der Nutzer: österreichische
Rohstoffe in ausgesuchter Qualität, der
Einsatz von Naturstein-Edelsplitten für
noch höhere Farbbeständigkeit, höhe-
re Festigkeiten und geringer Abrieb der
Steinoberflächen sowie neue Verfahren
der Oberflächenbehandlung zum Schutz
der Betonpflastersysteme vor Verunrei-
nigungen und Beanspruchungen (Infor-
mation zu den Mitgliedern des Forums
Qualitätspflaster auf www.fqp.at/forum-
qualitaetspflaster-die-mitglieder.asp).
Bild 23: Pflasterung (Foto: Weissenböck)

7.3.1.4 Anforderungen an Bettungs-


und Fugenmaterialien
Es gelten die Anforderungen der RVS eine ausreichende Entwässerung der unterseite mit der Bettung kraftschlüssig
08.18.01. Für ungebundenes Bet- Bettung ist zu sorgen. zu verbinden, wobei die Wasserdurch-
tungsmaterial (Sandbettung) sind aus- lässigkeit der gebundenen Bettung nicht
schließlich gebrochene Gesteinskör- Für die Verlegung von Betonsteinpflas- gemindert werden darf.
nungen der Korngruppen 2/4, 4/8 und ter ist die VÖB-Richtlinie, Pflasterbau
8/11 mm sowie Gemische aus diesen FQP 02, für die Verlegung von Beton- 7.3.1.6 Regelwerke
Korngruppen zu verwenden. Das Bet- steinplatten die VÖB-Richtlinie, Pflas- Der Stand der Technik bei der Verle-
tungsmaterial muss wasserdurchlässig terbau FQP 03 zu beachten (www.fqp. gung von Betonsteinpflaster und Be-
sein, die Filterstabilität Tragschicht – at, www.voeb.com). Die Ausführung auf tonplatten wird in den Richtlinien des
Bettung – Fuge ist zu gewährleisten. gefrorenem Untergrund ist unzulässig. Verbandes Österreichischer Beton- und
Fertigteilwerke und des Forums Qua-
Für ungebundenes Fugenmaterial Alle Arten von Pflasterstein- und Pflas- litätspflaster in den VÖB-Richtlinien,
(Sandfugenfüllung) sind ausschließlich terplattendecken sind mit Randeinfas- Pflasterbau, FQP 02, „Anleitung für
gebrochene Gesteinskörnungen der sungen, die auf eine erhärtete Beton- die Verlegung von Betonsteinpflas-
Korngemische 0/2, 0/4 und 0/8 mm zu unterlage in Mörtelbett zu verlegen oder ter“, und Pflasterbau FQP 03, „Anlei-
verwenden. Das Größtkorn richtet sich in eine Betonbettung zu versetzen sind, tung für die Verlegung von Beton­
nach der maximal zulässigen Fugen- einzufassen (Regelquerschnitte siehe steinplatten“, festgehalten. Diese sind
breite gemäß ÖNORM B 2214 und muss RVS 08.18.01). Die Einfassungssteine kostenlos zum Download auf www.fqp.
zwischen 40 und 50 % dieser betragen. sollten dicker als die Steine oder Platten at oder www.voeb.com verfügbar. Wei-
Es ist auf ausreichenden Anteil an Stütz- der Fläche sein und müssen auftreten- ters gelten Normen und Richtlinien, ins-
korn zu achten. de Kräfte aufnehmen und in den Unter- besondere die ÖNORM B 2214, sowie
grund ableiten können. die Richtlinien und Vorschriften für den
Die Dicke der Sand- oder Mörtelbettung Straßenbau (RVS), speziell die RVS
darf nicht weniger als 3 cm und nicht Die Mindestneigung beträgt bei Pflas- 03.08.63 Oberbaubemessung und RVS
mehr als 6 cm betragen. Für eine gebun- terstein- oder Pflasterplattendecken mit 08.18.01 Pflasterstein- und Pflasterplat-
dene Bettung (Mörtelbettung) bzw. eine grob bearbeiteter Oberfläche 2,0 %; Ab- tendecken.
gebundene Fugenfüllung (Mörtelverfu- weichungen dürfen im Einzelfall nicht
gung) sind vorzugsweise werksgemisch- mehr als 0,5 % betragen. Wasser füh- 7.3.1.7 Ökosteine
te Fertigmörtel zu verwenden. rende Rinnen sind im Längsgefälle mit Durch die Versiegelung bebauter Flä-
mindestens 0,5 % auszuführen. chen werden Kläranlagen und die Kana-
7.3.1.5 Ausführung lisation bei starken Regenfällen immer
Vor der Verlegung sind die ausreichen- Bei der Ausführung in gebundener Bet- höheren Spitzenwerten ausgesetzt.
de Wasserdurchlässigkeit des Unter- tung darf die Bodentemperatur nicht un- Rasengittersteine und Sickerpflaster
grundes und die Ausbildung eines Ge- ter + 5 °C liegen. Pflasterplatten, die in entsiegeln Flächen und helfen, das
fälles zur Ableitung oder Versickerung gebundener Bettung gepflastert werden, Prob­lem der Versiegelung entscheidend
von Oberflächenwässern zu prüfen. Für sind mit einer Haftbrücke an der Platten- zu entschärfen, indem sie Oberflächen-

67
wässer wieder dem natürlichen Kreislauf Konstruktive Hinweise:
zuführen. Auch auf Stellplätzen schaffen Für ausschließlich von PKWs befahrene
sie ein angenehmes Kleinklima und bil- Flächen genügt die Verlegung auf einem
den eine ideale Verbindung zur Natur. höhengerechten, tragfähigen Planum.
Bei regelmäßiger, höherer Belastung
Begrünbare Rasengittersteine brin- (Klein-Lkw) ist eine Tragschicht wie bei
gen Stabilität, ohne auf Natürlichkeit zu einem Pflasterunterbau vorzusehen.
verzichten. Die Kammern werden mit
Humus-Sand-Gemisch aufgefüllt und mit Generell gelten bei der Verlegung in
den entsprechenden Grassorten besämt. Splittbett als auch in Betonbett die Richt-
linien der ÖNORM B 2213, weiters gel-
Sicker- und Ökopflaster weisen breite ten die Richtlinien und Vorschriften für
Dränfugen mit hoher Sickerfähigkeit auf. den Straßenbau (RVS), erhältlich beim
Die Fugen können entweder als Rasen- Österreichischen Ingenieur- und Archi-
fugen (so genanntes Rasenfugenpflas- tektenverein (ÖIAV). Beim Versetzen der
ter) ausgeführt oder mit Splitt ausgefüllt Steine müssen einschlägige gesetzliche
werden. und technische Vorschriften eingehalten
werden.
7.3.2 Rasengitterstein
7.3.4 Traufenpflaster
Der Rasengitterstein (Grafik 7-6) lässt
sich sowohl im privaten wie auch im Das Traufenpflaster, der „Weg ums
öffentlichen und gewerblichen Bereich Haus“, trennt das Gebäude klar vom
auf Parkplätzen, Stellplätzen und all- anschließenden Gelände, Rasenflächen
gemein befahrbarem Bereich verlegen. etc. und bietet neben dem ordentlichen
Ebenso kann der Rasengitterstein zur Erscheinungsbild und der Erschließung
Oberflächensicherung von Hängen, Ge- Grafik 7-6: Rasengitterstein (Grafik: Firma durch einen befestigten Weg auch
rinnen und Uferböschungen eingesetzt Semmelrock) Schutz vor Nässe. Allerdings nur bei
werden. richtig – von der Hauswand abfallend –
ausgeführtem Gefälle.
Konstruktive Hinweise:
Für Böschungen und ausschließlich von 7.4 Einfriedung
Pkws befahrene Flächen genügt die Ver-
legung auf einem höhengerechten, trag- Mauern im Garten bilden wichtige Ge-
fähigen Planum. Bei regelmäßiger, höhe- staltungselemente. Sie dienen nicht nur
rer Belastung ist eine Tragschicht wie bei der Begrenzung von Grundstücken, son-
einem Pflasterunterbau vorzusehen. Der dern können Böschungen auch Halt ge-
Rasengitterstein wird auf die Tragschicht ben. Für die Art der Ausführung sind die
bzw. das Sandbett verlegt. Es ist darauf Höhe der Böschungen, die Bodenqua-
zu achten, dass auch im Tragschichten- lität und die Beanspruchung der Mauer
material humose oder lehmige Bestand- entscheidend.
teile enthalten sind, damit der Humus aus
den Erdkammern nicht in den Untergrund Ein kostengünstiges Element ist der
ausgeschwemmt wird. Außerdem wird Zaunstein. Diese Steine lassen sich mü-
dadurch ebenfalls der Wasserhaushalt helos zu Mauern (Grafik 7-8), Torpfeilern
reguliert und tief greifende Graswurzeln (Grafik 7-9), Böschungsbefestigungen
finden einen Nährboden. und Terrassenabschlüssen verarbeiten.
Mauern aus Zaunsteinen können gleich-
7.3.3 Rasenfugenstein zeitig die Funktion als Wind-, Lärm- und
Sichtschutz übernehmen. Ergänzt wird
Der Rasenfugenstein ist ausschließlich das Angebot noch durch Gittersteine
für Pkw-befahrene Park- und Stellplätze Grafik 7-7: Rasenfugenstein (Grafik: und ähnliche Teile. Die Maßhaltigkeit
geeignet (Grafik 7-7). Firma Semmelrock)
und die handliche Form erleichtern die

68
Ausführung und ermöglichen die kosten-
günstige Herstellung.

Solche frei stehende Mauern bedürfen


aber ab einer bestimmten Höhe einer
Beurteilung durch einen Statiker – ins-
besondere die geeignete Fundamentie-
rung – je nach Bodenverhältnissen und
Windlasten. Überdies dürfen Mauern im
Normalfall – regional unterschiedlich –
nur bis zu einer Höhe von zwei Metern
ohne Baubewilligung errichtet werden.

7.5 Hangsicherung und


Böschungselemente

Durch Böschungen kann bei Licht-


schächten für Kellerfenster, bei Gara-
geneinfahrten, bei Terrassen, Stiegen-
auf- und -abgängen, bei Schwimmbad-
umrandungen eine Sicherung des Ge-
ländes hergestellt werden. Böschungen
können mit unterschiedlichen Bauteilen
hergestellt werden, mit Mauersteinen,
Grafik 7-8: Mauer-Einfriedung (Grafik: Fir- Grafik 7-9: Torsäule (Grafik: Firma Sem- Pflanzsteinen, Palisaden oder mit be-
ma Semmelrock) melrock)
wehrten L-Profilen, die vor allem bei hö-
heren Böschungsmauern Verwendung
finden. Grundsätzlich gilt schon vorher
Gesagtes: Je höher und je größer die
Belastung, umso wichtiger ist die geeig-
nete Fundamentierung, die schon bei
der Hausplanung bzw. beim Kelleraus-
hub mitberücksichtigt werden sollte. Je
nach Baumaßnahme und örtlicher Ge-
gebenheit ist eine Dränageleitung auf
Höhe des Fundamentes anzuordnen
(Grafik 7-10). Zur Hinterfüllung ist nicht-
bindiges Material zu verwenden. Bei
hohen Böschungen ist ein Fachmann
hinzuzuziehen.

7.5.1 Böschungsstein

Für die Herstellung von Stütz- und


Böschungsmauern sind auch Scha-
lungssteine aus Beton gut geeignet,
die auch die Möglichkeit der Begrü-
nung bieten. Solche Elemente finden
als Lärmschutzwände, Böschungen
und zur Überwindung von Höhenunter-
schieden im Gelände Verwendung. Die
Grafik 7-10: Hangsicherung: Typenbeschreibung und Statik der Hersteller sind
zu beachten so genannten Pflanzsteine bieten eine
gute Möglichkeit Böschungen einzu-

69
Material (z. B. sandhaltiger Humus) zu
verfüllen. Das Hinterfüllmaterial ist la-
genweise einzubauen und mit leichtem
Gerät gut zu verdichten. Als Hinterfüll-
material sind wasserdurchlässige, frost­
unempfindliche Materialien, wie Sand,
Kies, Schotter u. Ä., zu verwenden. Bei
Oberflächen-Hangwasser, auftretendem
Hang- oder Sickerwasser ist eine fach-
männisch verlegte Dränage vorzusehen.
Schon längere Regenfälle ergeben ei-
nen erheblichen Wasseranfall, der durch
die vorderen Steinöffnungen nicht voll-
ständig abgeführt werden kann.
Bild 24: Garageneinfahrt (Foto: Firma Ebenseer)
7.5.2 Palisaden

fassen, abzustützen und natürlich auch u. a. vorhanden, ist ein Bodenabtrag, Zum Überbrücken nicht allzu großer
zu gestalten. Darüber hinaus sind auch ausgehend von der Oberkante Fun- Höhenunterschiede im Gelände eignen
senkrechte Stützwände, Sicht- und dament mit einem Winkel von u. 25°, sich auch vorzüglich Palisaden, die als
Windschutzanlagen im geschlossenen erforderlich. Die Hinterfüllung ist dann Einzelsteine oder Elemente gefertigt
Verband (unbepflanzt) oder auch als wieder mit dem oben beschriebenen werden. Die Produktpalette der Palisa-
„blühende“ Wand möglich (durch Dre- Material mit einem Winkel der inneren den reicht von Hochbeeteinfassungen,
hen der Steine um 90°). Reibung ϕ ≥ 35° auszuführen. Stiegenbegrenzungen bis zu Elementen
für große Belastungsfälle, z. B. für eine
Konstruktionshinweis: Sollte aufgrund einer extremen Südlage Stützwand mit Verkehrsauflast. Prinzipi-
Sind an der Baustelle Böden mit einem oder einer speziellen Bepflanzung, die ell kann man drei Belastungskategorien
Winkel der inneren Reibung von ϕ ≥ 35° eine höhere Feuchtigkeit benötigt, eine unterscheiden. Für alle drei Fälle gilt,
vorhanden (d. h. rolliges Material wie automatische Bewässerung der Grün- dass immer eine frostfreie Gründung auf
z. B. Sand, Kies, Schotter u. Ä.), kann pflanzen vorgesehen sein, so sind die gewachsenem Boden erfolgen soll:
ohne Bodenabtrag aufgebaut werden. dafür notwendigen Tropferrohre bereits
während des Wandaufbaues mit einzu- • frei stehende Bauweise: Palisaden
Sind an der Baustelle andere Böden, bauen. Die Steine und die Zwischenräu- zur Beetumrandung oder z. B. zur
z. B. Lehm, Ton, tonige Sande, Schluff me sind lagenweise mit sickerfähigem Trennung zwischen Rasen- und
Pflasterfläche
• einseitige Erdhinterfüllung: Palisaden
mittlerer Bauhöhe zur Trennung von
Bild 25: Böschungssteine (Foto: Firma Ebenseer)
Flächen auf ansteigendem Gelände
• einseitige Hinterfüllung, mit oberer
Belastung: Palisaden als Stützwand
mit oberer Belastung – z. B. Wege,
Parkplatz usw., hier gilt prinzipiell vor-
her Gesagtes, allerdings ist bei die-
sen Bauteilen eine statische Berech-
nung notwendig. Überdies kommt bei
größeren Bauhöhen der Hinterfüllung
große Bedeutung zu. Hangwässer
müssen mit geeigneten Dränage-
maßnahmen abgeleitet werden

Konstruktionshinweis:
Die Form der Gründung ist von der Ver-
wendung, der Wandhöhe und -neigung

70
Terrassieren und Gestalten geeignet.
Auch Pflanztröge, Terrasseneinfassun-
gen, Stufeneinfassungen, Sichtschutz,
Hochbeeteinfassungen, kleine Garten-
stufen, sogar Tribünenbau und Dachbio-
tope sind Beispiele für den vielseitigen
Einsatzbereich der Winkelstützen. Diese
Winkelstützen gibt es in den verschie-
densten Höhen, in unterschiedlichen
Stärken, mit Passstücken und mit gera-
dem oder abgeschrägtem Haupt, z. B.
für Treppeneinfassungen. Diese Ele-
mente bieten Sichtbetonqualität.

Bild 26: Palisaden (Foto: Firma Ebenseer) Konstruktionshinweis:


Bei Höhen bis 1 m der Winkelstützen
beträgt die Aushubtiefe ca. 50 cm. Für
größere Höhen ist eine frostfreie Grün-
dung erforderlich. Die unterste Schicht
abhängig. Für kleine Wandhöhen mit Betonverfüllung sind jeweils im Einzelfall des Fundamentes besteht aus einer ca.
geringen Beanspruchungen reicht ein zu berechnen. 20-50 cm starken Lage Frostschutzma-
40 cm tiefer Aushub. Auf die gut verdich- terial, die ausreichend verdichtet sein
tete Frostschutzschicht (ca. 30 cm) wird 7.5.3 Winkelstützen muss. Die Lagerfläche der Winkelstüt-
die erste Steinlage in eine mind. 10 cm zen ist mit ca. 10 cm Beton C 12/15
starke Magerbetonschicht (erdfeucht) Bei höheren Böschungsmauern sind herzustellen. Das Versetzen erfolgt in
gesetzt. Bei größeren Wandhöhen und bewehrte Betonbauteile erforderlich. eine erdfeuchte Estrichmischung von
nicht tragfähigem Baugrund muss immer Hier bieten sich die so genannten Mau- ca. 5 cm Stärke. Die Fugen werden ent-
eine frostfreie Gründung erfolgen. Das erscheiben an – ein System nach dem weder durch Bitumenbahnen oder dau-
Betonfundament ist mindestens 20 cm Prinzip der Winkelstützmauer (Gra- erelastische Fugenbänder abgedichtet.
stark auszubilden. Fundamente für grö- fik  7-11). Diese L-förmigen Elemente Winkelstützen sind mit einem nichtbin-
ßere Wandhöhen und Stützwände mit sind bestens zum Abstützen, Einfassen, digen Material zu hinterfüllen.

Bild 27: Winkelstützen

Grafik 7-11: Schnitt Winkelstützen (Grafik: Firma Maba)

71
7.6 Hausanschluss-Bock

Für die Herstellung eines Hausan-


schlusses, zur Versorgung von Gebäu-
den mit Strom und Gas, aber auch für
Telefon, Postanschlüsse und Kabel-TV
können Fertigteilprodukte verwendet
werden. Diese Betonfertigteil-Böcke
können auf die unterschiedlichsten
Nutzungsvarianten abgestimmt werden
(Grafik 7-12). So können sowohl Posi­
tion und Anzahl der Öffnungen bestimmt
werden als auch das richtige Produkt für
jede Gebäudegröße. Auf Basis der Infor-
mation des Energieversorgers über die
Art des benötigten Trennanschlusskas-
Grafik 7-12: Hausanschluss-Bock (Grafik: Firma Maba)
tens kann das entsprechende Produkt
ausgewählt werden.
Bei der Errichtung des Hausanschluss-
Bocks sind die Bestimmungen der Bau-
ordnungen zu beachten.

7.7 Garagen

7.7.1 Garage im Kellergeschoß

Wie schon erwähnt können Garagen


auch im Keller eingeplant werden. Dabei
sind mehrere Punkte zu beachten: u. a.
Herstellung einer geeigneten Abfahrt
(evtl. mit begleitender Treppe), Rampe
mit waagrechtem Vorplatz, Steigungs-
verhältnis, Fahrbahnbreite, Brandwider-
stand der Bauteile, Schutz vor Eindrin-
gen von Wasser.
Rampen dürfen nur ein max. Steigungs-
verhältnis aufweisen, das in den einzel-
nen Bauordnungen geregelt wird. Für
Wien ist auf das Garagengesetz Wien Bild 28: Hausanschluss-Bock (Foto: Firma Bild 29: Hausanschluss-Bock (Foto: Firma
Maba) Maba)
zu verweisen. Bei der Anordnung einer
Treppe sind die entsprechenden Bau-
ordnungen maßgebend. Die Garage vor eindringendem Wasser zu schützen Errichtung dar (Grafik 7-13). Dabei ste-
muss vor dem Eindringen von Wasser (Schwarze, Braune, Weiße Wanne). hen unterschiedliche Größen und Auf-
geschützt werden. Die erforderliche bauvarianten zur Verfügung, Innen- und
Konstruktion ist im Einzelfall zu prüfen. 7.8.2 Fertiggarage Außenoberflächen (Putze) können frei
Bei nicht drückendem Wasser besteht gewählt werden. Die gelieferte Fertig-
die Möglichkeit der Anordnung einer Oft besteht der Wunsch nach einer garage wird lediglich auf Streifenfun-
Rinne vor der Garagenabfahrt bzw. dem ebenerdigen Anordnung des Stellplat- damente versetzt. Dabei sind sämtliche
Garageneingang und des Versickerns zes oder einer nachträglichen Errich- Zusatzteile, wie Tor, Türen und Fenster,
der Oberflächenwasser durch einen tung einer Garage am Grundstück. bereits montiert, die Garage ist daher
Pflasterbelag. Bei drückendem Wasser Hierzu stellen Garagen und halboffene ohne weitere bauliche Maßnahmen be-
sind die Rampe und die Umfassungs- Carports in Betonfertigbauteilweise eine nutzbar.
wände in gleicher Weise wie der Keller interessante Möglichkeit zur schnellen

72
Fertiggaragen können seitlich gestaffelt
werden, mit räumlich getrennten Stell-
plätzen oder verbundenen Bereichen.
Weiters können die Module sowohl ver-
tikal gestapelt (in Hanglagen zwei Gara-
gen übereinander) als auch als Element
einer Tiefgarage ausgeführt werden.
Zu beachten sind die Vorschriften der
jeweiligen Bauordnungen zur Errichtung
einer Garage. Grafik 7-13: Grundriss und Längsschnitt Fertiggarage (Grafik: Firma Weissenböck)

7.8 Luft-Erdwärmetauscher,
L-EWT-Frischluft­-
brunnen, Erdregister
Der bewusste Umgang mit Energie und
nicht zuletzt das beträchtliche Einspa-
Allgemeine Anforderungen
rungspotenzial führen zu einer immer grö-
ßeren Verbreitung von Frischluftbrunnen
Schematischer Aufbau:
und Erdregistern. Die Nutzung der Erd-
In der Grafik 7-14 ist der schematische
wärme zur Vortemperierung der Frischluft
Aufbau eines Registers dargestellt.
während der Heizperiode und die Mög-
lichkeit der Kühlung von Gebäuden sind
• Revisionsschacht:
neben der kontinuierlichen Versorgung
Der Revisionsschacht dient als An-
mit Frischluft und einer Reduktion von
saugöffnung, dabei muss der Quer-
Pilzsporen und Bakterien (Erdregister
schnitt des Sammelstrangs erhalten
mit Luftfilter) eine deutlichen Komfortstei-
bleiben. Das Schotterbett wird über
gerung und die Hauptmotive zur Einrich-
tung einer solchen Anlage. Besonders bei
Energie sparenden Gebäudekonzepten
(z. B. Passivhaus, hochwertige Sanie-
rungen) mit hoher Wärmedämmung und
großer Luftdichtheit ermöglicht das Erdre-
gister mit kontrollierter Be- und Entlüftung
einen energieeffizienten Betrieb und ein
gesundes Raumklima.

Technische Hinweise:
Die Verlegung der Betonrohre erfolgt in
Grafik 7-14: Schema Betonrohrregister
mind. 1,5 bis 2 Meter Tiefe, sodass die nach Tichelmann (Grafik: EVN)
durchströmende Frischluft temperiert Bild 30: Luftkollektor-Verlegung (Foto: EVN)
werden kann. Es ist nötig, die Gesamt- einschlägigen Normen zu verweisen:
fläche des Registers auszuheben, wel- Verkehrslasten nach den ÖNORMEN
che nach der Montage wieder aufge- B 4002 Straßenbrücken; allgemeine
schüttet wird. Bei der Verlegung sollten Grundlagen; Berechnung und Ausfüh-
die Rohre sorgfältig hinterfüllt werden, rung der Tragwerke und B 4003 Erd-
um einen guten Wärmeübergang zu und Grundbau; Bodenklassifikation für
ermöglichen und um eine Beschädi- bautechnische Zwecke und Methoden
gung durch nachfolgende Arbeiten zu zum Erkennen von Bodengruppen
vermeiden. Ferner muss der Bereich ÖNORM B 4400, ÖNORM EN 1295-1
unterhalb des Rohres verfestigt sein, Statische Berechnung von erdverlegten
um ein Absenken und Beschädigen des Rohrleitungen unter verschiedenen Be-
Rohres zu verhindern. Dabei ist auf die lastungsbedingungen – Teil 1. Bild 31: Luftkollektor-Verlegung (Foto: EVN)

73
se nicht wirtschaftlich an ein öffentliches
Kanalnetz angebunden werden und müs-
sen ihre Abwässer daher in Senkgruben
zwischenlagern oder in Kleinkläranlagen Ablauf
(Grafik 7-15, 7-16) entsorgen. DIN 150

Unterschiedliche Verfahren der Rei-


nigung stehen zur Verfügung, so z. B.
SBR-(sequenced batch reactor)-Ver-
Zulauf
fahren oder Bodenkörper-Filteranlagen. DIN 150

Dabei werden die häuslichen Abwässer Grafik 7-15: Kleinkläranlage Schema


Bild 32: Luftkollektor-Verlegung (Foto: EVN) biologisch gereinigt und das gereinigte (Grafik: Firma: SW-Umwelttechnik)
Wasser wird der Versickerung zuge-
einen Siphon in den Kanal entwäs- führt. Der anfallende Schlamm kann in
sert. Betonrohre sind physikalisch ak- der Folge kompostiert werden, wobei
tiv, haben eine hohe Wärmespeicher- die Schlammmenge abhängig von der
kapazität und können Feuchtigkeit Art der Abwässer und dem Benutzerver- Ablauf

aufnehmen und abgeben. halten ist. Dazu kann auf die ÖNORM
• Kollektor: B 2502-1, Kleinkläranlagen (Hausklär-
Registerstränge und Sammelstränge anlagen) für Anlagen bis 50 Einwohner-
bilden den Kollektor. In der Regel ist werte, verwiesen werden.
die Ansammlung von Feuchte unbe-
denklich, dennoch soll das Rohr mit Konstruktionshinweise:
einem leichten Gefälle vom Haus Der Zulauf muss unbedingt in frostfreier
zum Schacht hin ausgeführt werden. Tiefe liegen. Es sind die jeweils gültigen
Anfallendes Kondensat kann damit Sicherheits- bzw. Bauvorschriften (z. B.
für Pölzungen) einzuhalten. Grafik 7-16: Kleinkläranlage Schnitt
ablaufen und im Schotterbett des
(Grafik: Firma: SW-Umwelttechnik)
Schachtes versickern.
• Revisionsschacht: Die Fundamente sind entsprechend
Der Revisionsschacht beim Tech- den Bodenverhältnissen und örtlichen
nikraum wird ebenfalls in den Kanal Gegebenheiten (z. B. starke Hanglage,
entwässert. Die Wandteile und der
luftdichte Deckel müssen wärmege-
dämmt werden.

Zur Ausführung kommen unterschiedli-


che Rohrdimensionen (D 30-80 cm) und Tabelle 7-1: Bodenklassen und Maßnahmen lt. SW-Umwelttechnik

Rohrlängen (6-160 m) – in Abhängigkeit Grobkörnige Böden Gemischtkörnige Böden Feinkörnige Böden


von Gebäudegröße und Nutzung. An Bodenklassen Kies, Sand Kies-Ton-Gemische Kies- Ton,Schluff
Schluff-Gemische
dieser Stelle kann keine allgemein gülti-
Boden­arten Hangschutt Lehmiger Hangschutt Löss, Lehm
ge Richtlinie zur Dimensionierung eines Flusskies Murenschutt Schluff, Ton
L-EWTs angeführt werden, die Planung Behälter Dmr. Unterbauplanum Sauberkeitsschichte Sauberkeitsschichte
muss für das konkrete Objekt und den und 5 cm B 80 und 5 cm B 80 und 5 cm
Splittschüttung Splittschüttung Splittschüttung
Standort durchgeführt werden.
(Körnung 2-5 mm) (Körnung 2-5 mm) (Körnung 2-5 mm)
ebenflächig, abgezogen ebenflächig, abgezogen ebenflächig, abgezogen
7.9 Kleinkläranlagen Behälter Dmr. Sauberkeitsschichte Sauberkeitsschichte Fundamentplatte
B 80 und 5 cm B 80 und 5 cm (z.B. 20 cm, B 300)
Splittschüttung Splittschüttung und 5 cm Splittschüttung
Die gesetzlichen Bestimmungen schrei- (Körnung 2-5 mm) (Körnung 2-5 mm) (Körnung 2-5 mm)
ben vor, dass die Abwässer in das öffent- ebenflächig, abgezogen ebenflächig, abgezogen ebenflächig, abgezogen
liche Kanalnetz eingeleitet und nach dem Behälter Dmr. Fundamentplatte Fundamentplatte Fundamentplatte
(z.B. 20 cm, B 300) und (z.B. 20 cm, B 300) und (z.B. 20 cm, B 300) und
aktuellen Stand der Technik gereinigt 5 cm Splittschüttung 5 cm Splittschüttung 5 cm Splittschüttung
werden müssen. Kleinsiedlungen und (Körnung 2-5 mm) (Körnung 2-5 mm) (Körnung 2-5 mm)
allein stehende Objekte können teilwei- ebenflächig, abgezogen ebenflächig, abgezogen ebenflächig, abgezogen

74
Grundwasser, größere Einbautiefen als 7.11 Möblierung bewässern, das Auto waschen etc. Auch
4 m) laut statischen Erfordernissen aus- die Nutzung im Haus kann umgesetzt
zubilden, sofern vom Hersteller keine Zur Ergänzung und Komplettierung der werden: Toilettenspülung und Wäsche-
Angaben gemacht werden. Die in der Gartenanlage können noch zusätzlich waschen sind bei entsprechender vor-
Tabelle 7-1 angegebenen Maßnahmen Möblierungselemente vorgesehen wer- ausschauender Planung in einem eige-
basieren auf Erfahrungswerten und ste- den, vom Pflanzenkübel über Blumen- nen Nutzwasserkreislauf (Vereinbarung
hen im Wesentlichen in Abhängigkeit zu tröge bis hin zum Gartenkamin. Diese mit Abwasserentsorger nicht verges-
der auf der Baustelle vorgefundenen Bo- Elemente können je nach Verwendung sen!) möglich.
denklasse – laut ÖNORM B 4400. und Gewicht entweder frei auf den Un-
tergrund gestellt werden, z. B. Pflanzen- Das Prinzip ist ganz einfach: Das Regen-
7.10 Swimmingpool kübel, oder auf eigens dafür vorgesehe- wasser wird über die Dachrinnen sowie
ne Fundamente versetzt werden, z. B. Fallrohre abgeleitet, durch einen Filter
Die einfachste Möglichkeit, zu einem ein frei stehender Kamin. gereinigt und läuft ohne Aufwirbelungen
vollwertigen und massiven Schwimm- in die unterirdische Regenwasserzister-
becken für Generationen zu kommen, 7.12 Regenwassernutzung ne ein. Die Regenwassernutzung wird in
bietet ein kleiner Beton-Bauteil: der den natürlichen Kreislauf von Verduns-
Schalungsstein. Mit diesem Stein kön- Die Nutzung von Regenwasser ist in- tung, Regen und Versickerung integriert
nen Sie ein Kinderplanschbecken eben- telligent und gratis obendrein. Dabei ist und ist damit aus ökologischer und öko-
so wie ein vollwertiges Schwimmbad eine rechtzeitige Planung das Um & Auf nomischer Sicht eine sinnvolle Ressour-
herstellen. Die Verarbeitung ist einfach für die sinnvolle und nachhaltige Ver- cennutzung, die den Wasserhaushalt
und ermöglicht ein hohes Maß an Ei- wendung. Ist einmal der Tank aufgefüllt, nachhaltig für Mensch und Natur in Ein-
genleistungen. Viele Vorteile bietet auch lässt sich mit Regenwasser der Garten klang belässt.
ein Schwimmbad aus großformatigen
Fertigteilen. Der Beton muss nicht für
eine „Überwinterung“ präpariert wer-
den. Selbst der härteste Winter schadet
Ihrem Becken nicht; ein Schwimmbad
kann zur Last werden, wenn Pflege
und Wartung viel Zeit und Kosten in An-
spruch nehmen. Ein Schwimmbad aus
Betonbauteilen ist nahezu wartungsfrei.
Die Verwendung von Fertigteilen garan-
tiert außerdem kürzeste Bauzeiten und
Ihr Garten wird während der nur wenige
Tage dauernden Montagearbeit nicht
zur „Großbaustelle“. Weiters kann auch
die Ausstattung individuell angepasst
werden. Eine Verfliesung kann bereits
im Betonwerk oder erst am Einbauort
aufgebracht werden. Das Becken kann
mit Kunststoff- oder Kautschukanstrich
versehen werden, auch eine Ausklei-
dung mit einer herausnehmbaren Kunst-
stoffhaut ist möglich. Das Zubehör, wie
z. B. Wasseraufbereitungsanlage oder
Unterwasserscheinwerfer, kann ebenso
eingeplant werden. Grafik 7-17: Regenwassernutzung

Besonders ist auch hier auf die tech-


nisch korrekte Gründung zu achten, eine
frostsichere Fundierung und die Tragfä-
higkeit des Untergrunds sind zu gewähr-
leisten.

75
Einschlägige Normen

Die EUROCODES sind die europäi- ÖNORM B 3615: Bitumenlösungen für ÖNORM B 5074: Ergänzende Bestim-
schen Bemessungsregeln für das Bau- Vor- und Deckanstriche – Anforde- mungen zur ÖNORM EN 1916 – Roh-
wesen. Nähere Informationen sind unter rungen re und Formstücke aus Beton, Stahl-
www.eurocode.at zu finden. ÖNORM B 3651-2: Bitumen-Dach und faserbeton und Stahlbeton
Zahlreiche ÖNORMEN enthalten Bestim- Abdichtungsbahnen mit Glasvlies­ ÖNORM B 5140: Flexible Dränrohre; ge-
mungen, die die Planung und Herstellung einlage und einseitiger Kunststofffoli- wellt; aus PVC-hart – Abmessungen,
von Kellerbauteilen betreffen; die folgen- en-Kaschierung – Anforderungen technische Lieferbedingungen und
de Aufstellung stellt einen Auszug dieser Prüfungen
ÖNORM B 3652: Bitumen-Dach- und
Normen dar.
Abdichtungsbahnen mit Glasgewe- ÖNORM B 6053: Dämmstoffe für den
beeinlage – Anforderungen Wärme- und Schallschutz im Hoch-
ÖNORM B 2205: Erdarbeiten; Werkver-
bau; Polystyrol-Extruderschaumstoff
tragsnorm ÖNORM B 3656: Polymerbitumen-Dach-
XPS
ÖNORM B 2206: Mauer- und Versetzar- und Abdichtungsbahnen mit Glasge-
webeeinlage – Anforderungen ÖNORM B 8110 -1 V: Wärmeschutz im
beiten – Werkvertragsnorm
Hochbau – Anforderungen an den
ÖNORM B 2209-1: Abdichtungsarbeiten ÖNORM B 3657: Polymerbitumen-
Wärmeschutz und Deklaration des
– Werkvertragsnorm, Teil 1: Bauwer- Dach- und Abdichtungsbahnen mit
Wärmeschutzes von Gebäuden
ke Kunststoffvlieseinlage – Anforderun-
gen ÖNORM B 8115-1 bis 4: Schallschutz
ÖNORM B 2209-2: Abdichtungsarbeiten
und Raumakustik im Hochbau. Die im
– Werkvertragsnorm, Teil 2: Genutzte ÖNORM B 4400: Erd- und Grundbau;
Zusammenhang mit der Ausstattung
Dächer Bodenklassifikation für bautechni-
von Schutzräumen zu beachtenden
sche Zwecke und Methoden zum Er-
ÖNORM B 2274: Bodenaufschlussar- ÖNORMEN (Gruppe S) sind unter
kennen von Bodengruppen
beiten in Locker- und Festgestein - Abschnitt 7 angeführt.
Werkvertragsnorm ÖNORM EN ISO 22475-1: Geotechni-
ÖNORM EN 13501-1: Klassifizierung mit
ÖNORM B 2280: Verbauarbeiten; Werk- sche Erkundung
den Ergebnissen aus den Prüfungen
vertragsnorm ÖNORM B 4431 T 1 und T 2: Erd- und zum Brandverhalten von Bauproduk-
ÖNORM B 3208: Mantelsteine – Anfor- Grundbau; zulässige Belastungen ten
derungen und Prüfungen – Norm- des Baugrundes (Setzungen)
ÖNORM EN 13501-2: Klassifizierung
kennzeichnung ÖNORM B 4434: Erd- und Grundbau- von Bauprodukten und Bauarten zu
ÖNORM B 3305: Betonangreifende Wäs- Erddruckberechnung ihrem Brandverhalten
ser, Böden und Gase – Beurteilung ÖNORM B 4435-2: Erd- und Grundbau –
und chemische Analyse Flächengründung EUROCODE-nahe
ÖNORM B 3350: Tragende Wände – Be- Berechnung der Tragfähigkeit
messung und Konstruktion Eurocode 2: Betonbau

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Weiterführende Webseiten

www.zement.at Schutzbrille und der üblichen Arbeits- www.leichtbeton.at


Die Site der österreichischen Zement- kleidung und betrifft auch die richtige Näheres zum Thema Leichtbeton in Ös-
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Baustoffen Zement und Beton, aktuellen nach der Arbeit mit Zement und Beton. auf der Informationsseite der Cooperati-
Entwicklungen, Wissenswertem zu ze­ Das Bewusstsein muss geschärft wer- ve Leichtbeton.
mentgebundenen Anwendungen und einer den, dass die menschliche Haut bei der
Literaturdatenbank mit Bauberichten. Verarbeitung von Zement und Frischbe- www.forum-qualitaetspflaster.at
ton ganz einfach geschützt werden kann (www.fqp.at)
www.voeb.com – und das praktisch zum Nulltarif. Das FQP ist ein freiwilliger Zusam-
Informationsseite des Verbandes Ös- menschluss österreichischer Beton­
terreichischer Beton- und Fertigteilwer- www.betonfibel.at steinpflaster-Erzeuger. Ziele des Forums
ke. Ziele sind die Sicherung der hohen Ein Nachschlagswerk mit Anwendungs- sind die Pflege, Förderung und Quali-
österreichischen Güte der Bauteile in beispielen aus den Kategorien Hochbau, tätssicherung der Bautechnik mit Beton-
den Produktionswerken, die laufende Industriebau, Tiefbau sowie Landwirt- pflaster sowie die Förderung und Erhal-
Aktualisierung des Stands der Technik schaft zum richtigen Umgang mit der tung der Pflasterkultur in Österreich.
in europäischen und österreichischen ÖNORM B 4710-1. Die Navigation führt
Normenwerken sowie die ständige Kom- den Benutzer ausgehend von überge- www.ig-fertiggaragen.at
munikation neuester Entwicklungen im ordneten Begriffen über Anwendungskri- 12 gute Gründe und mehr überzeugen
Umfeld der Betonfertigteile zu den Ver- terien zu Bauteilen. Die verschiedenen Bauherren zum Einsatz von Fertiggara-
bandsmitgliedern und deren Kunden. Anforderungen an die einzelnen Bauteile gen. Teilnehmer an der IG Fertiggaragen
Die Seite enthält ein Verzeichnis der Mit- und an die Umweltbedingungen führen sind die vier österreichischen Erzeuger
gliedsbetriebe des VÖB und einen „Pro- zu Kurz- und Langbezeichnungen wie von Fertiggaragen aus dem Werkstoff
duktkompass“. auch zu Expositionsklassen der Beton- Beton.
sorte.
www.echtstarkbeton.at www.ig-regenwassernutzung.at
Diese Internetseite des Güteverbandes www.baumassiv.at (www.igrw.at)
Transportbeton bietet allgemeine wie Wissenswertes rund ums massive Bau- Die Nutzung von Regenwasser ist ein
auch Fachinformationen über Transport- en. Mit einer übersichtlichen und einfa- Baustein am Weg zu ökologischer Le-
beton und dessen Einsatzmöglichkeiten chen Navigation werden die Vorteile der bensweise. Die Seite bietet viel inter-
entsprechend dem Stand der Technik Massivbauweise vorgestellt. Das Portal essante Information zur Nutzung von
sowie Tipps zur richtigen Bestellung von bietet einen umfassenden Überblick Regenwasser. Die IG Regenwasser-
Transportbeton und Adressen der Her- über die Branche sowie Kontaktmöglich- nutzung ist der Zusammenschluss von
stellerwerke. keiten zu Unternehmen des Baugewer- Erzeugern von Anlagen mit Betontanks
bes. Eine neue Serviceleistung ist das und Importeuren von Anlagen mit Kunst-
www.hautschutz-info.at „Baumassivlexikon“. Dabei handelt es stofftanks.
Hautschutz am Bau bedeutet Schüt- sich um ein Nachschlagewerk, das die
zen von unbedeckten Hautpartien der wichtigsten Baustoffe und Begriffe rund
arbeitenden Person mit Handschuhen, ums massive Bauen erklärt.

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Literatur

Bachmann, H.: Hochbau für Ingenieure: eine Einführung. Zürich: Verl. der Fachvereine; Stuttgart: Teubner, 1994
Brandt, J., Lohmeyer, G., Wolf, H.: Keller richtig gebaut. Planen. Konstruieren. Ausschreiben.
Köln: Bundesverband der Deutschen Zementindustrie, 1984
Brusatti, W.: Feuchte Betonkeller: Problemstellung und Lösungsansatz 2010
CEN:EN 13501-1 (2002): Fire classification of cons­truction products and building elements – Part 1;
Classification using test data from reaction to fire tests. CEN, Brussels, Belgium.
Cziesielski, E.: Lufsky Bauwerksabdichtung, BG Teubner Stuttgart, Oktober 2001
Haack, A., Emig, K.-F., Hilmer, K., Michalski, C: Abdichtungen im Gründungsbereich und auf genutzten Deckenflächen.
Berlin: Ernst&Sohn, 1995
Hilmer, K. (Hrsg.): Schäden im Gründungsbereich. Berlin: Ernst&Sohn, 1991
Huber, G.: Wasserdicht Bauen mit Beton. Wien: Zement + Beton Handels- u. Werbeges.m.b.H.
IBH (Hrsg.): Merkblatt; Bauwerkabdichtungen mit kaltverarbeitbaren kunststoffmodifizierten Beschichtungsstoffen
auf Basis von Bitumenemulsionen. Frankfurt: Industrieverband Bauchemie und Holzschutzmittel e.V., 1993
IBH (Hrsg.): Merkblatt; Bauwerkabdichtungen mit zementgebundenen starren und flexiblen Dichtungsschlämmen.
Frankfurt: Industrieverband Bauchemie und Holzschutzmittel e.V., 1993
ÖVBB: Richtlinie: Wasserundurchlässige Betonbauwerke - Weiße Wannen.
Pauser, A.: Hochbau, Keller und Gründungen. Skriptum des Institutes für Hochbau und Industriebau der TU Wien
Pauser, A.: Beton im Hochbau; Handbuch für den konstruktiven Vorentwurf. Düsseldorf: Verlag Bau+Technik GmbH.,1998
Pech, A.: Schutzräume, Grundschutz durch Einzelschutzräume. Wien: Zement + Beton Handels- u. Werbeges.m.b.H.
Umfassender Brandschutz mit Beton, Zement + Beton Handels- und Werbeges.m.b.H., 2008

Bildnachweis

Bild 1, 5, 7, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20,
Cooperative Leichtbeton | www.leichtbeton.at
Bild 2, 3
Andrea Baidinger Bauen Wohnen Immobilien Kommunikationsberatung GmbH
Bild 4
Schnauer Energie-, Solar- und Umwelttechnik GmbH & Co KG | www.schnauer.at
Bild 6, 8
Güteverband Transportbeton | www.gvtb.at
Bild 21
Krobath Gebäudetechnik und Service GmbH & Co KG | www.krobath.com
Bild 22, 24, 25, 26
Semmelrock Ebenseer Baustoffindustrie GmbH & Co KG, | www.semmelrock.com
Bild 23
Weissenböck Baustoffwerk Gesellschaft m.b.H. | www.weissenboeck.co.at
Bild 27, 28, 29
Maba Fertigteilindustrie GmbH | www.maba.at
Bild 30, 31, 32
EVN Gmünd, Kundenbetreuung, Hr. Kaspar

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„Papa, du schummelst.
Du hast nicht
bis zehn gezählt.“

Impressum:
Medieninhaber und Herausgeber:
Beton-Marketing Österreich | www.beton-marketing.at
Autoren:
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Andreas Kolbitsch
Unter Mitwirkung von Frau Dipl.-Ing. Arch. Marie Luise Stalf-Lenhardt
TU-Wien / Institut für Hochbau und Technologie, 1040 Wien / www.tuwien.ac.at
Redaktion:
Dipl.-Ing. Thomas Schönbichler / Cooperative Leichtbeton, 1060 Wien / www.leichtbeton.at
Dipl.-Ing. Dr. techn. Frank Huber / Zement + Beton, 1030 Wien / www.zement.at
Grafik:
SALT: Werbeagentur GmbH | A-1230 Wien | www.wa-salt.at
Brigitte Nerger | Zement + Beton, 1030 Wien | www.zement.at
Hersteller, Ort:
Zement + Beton Handels- und Werbeges.m.b.H. | 1030 Wien | Reisnerstraße 53 | www.zement.at
Titelbilder:
Güteverband Transportbeton | Andrea Baidinger Bauen Wohnen Immobilien
Kommunikationsberatung GmbH | Cooperative Leichtbeton
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A-1090 Wien
www.betonmarketing.at Tel. +43 (0)1 403 48 00

Vereinigung der Österreichischen Verband Österreichischer Güteverband Forum


Zementindustrie Beton- und Fertigteilwerke Transportbeton Betonzusatzmittel
Reisnerstraße 53 Kinderspitalgasse 1 Wiedner Hauptstraße 63 Wiedner Hauptstraße 63
A-1030 Wien A-1090 Wien A-1045 Wien A-1045 Wien
Tel. +43 (0)1 714 66 81-0 Tel. +43 (0)1 403 48 00 Tel. +43 (0)5 90 900-4882 Tel. +43 (0)5 90 900-3749

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