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1 Inhaltliche Schwerpunkte
Raumstrukturen und raumwirksame Prozesse in der Wechselwirkung von natürlichen
Systemen und Eingriffen des Menschen
Aride Zonen:
Vielfältige Methoden der Wassergewinnung und – nutzung entwickelt worden
Fossiles Grundwasser zu erschließen = Wenig zukunftsfähiges Konzept, nicht erneuerbare
Ressource
Oasenwirtsschaft
traditionelle, sehr intensive Wirtschaftsform in den Oasen von Trockengebieten
Dreiteilung durch den „Stockwerbau“
→ unterste Ebene: Weizen, Gerste, Mais, Gemüse, Reis, Futterpflanzen
→ zweite Ebene: niedrige Baumkulturen wie Feigen, Granatäpfel
→ dritte Ebene: Dattelpalme (Früchte als Nahrungsgrundlage der Bewohner und als
Exportgüter)
Staudämme:
Ziel:
Kontrolle von Überschwemmungen
Wasser zur Stromerzeugung nutzbarmachen
Trinkwasser + Wasser für Industrie bereitstellen
Wasser für landwirtschaftliche Bewässerung bereitstellen
Eindämmung von Tiga und Challawa (wasserarmer Nodern Nigerias) (→ Zur Erzeugung von
Strom)
Flüsse versorgten Feuchtgebiete am Rande der Sahara
Folge: Ungerechte Verteilung von Wasser
→ Wasserzustrom in das Feuchtgebiet von Hadejia-Nguru ist drastisch zurückgegangen
→ Unterhalb der Staumauer befindet sich gar kein Wasser mehr
1992: Kurz nach Fertigstellung des Challawa-Schlucht-Dammes → Reisernte fiel völlig aus
(Fluss tritt nicht mehr über die Ufer)
Umgebung von Gorgoram → Hunderte von Bäumen sind abgestorben
Grundwasserspiegel mancherorts um 25m gesenkt
Quellen hunderte Kilometer stromabwärts sind versiegt
Wasserstellen sind flacher und kleiner, trocknen um viele Wochen früher im Jahr aus
Aralsee ist zu 2/3 ausgetrocknet (wegen der Dämme im Oberlauf des Amu-Darja und des
Syr-Darja in den ehemaligen Sowjetstatten Mittelasiens)
→ Fischerei ist eingegangen
→ extreme Wetterlagen sind häufiger
→ Stürme wirbeln pestizidhaltigen Sand vom trocken gefallenen Seegrund weit ins Land
→ Felder werden so stark bewässert, dass sie versumpfen/versalzen (Agrarflächen gehen
verloren)
→ Senkung des Grundwassers bis zu 25%
→ Ernteausfälle, Austrocknen von Seen, extreme Wetterlage usw
Bauern und ärmere Menschen = Kein Profit der Energiegewinnung, noch Trinkwasser oder
Anbaufläche für die Selbstversorgung (Felder versumpfen oder versalzen durch häufiges
oder starkes Bewässern)
gefährdete Bereiche
o alle künstlich bewässerten, ariden Bereiche der Erde
o besonders betroffen: Pakistan, Afghanistan, Peru, Argentinien
Gegenmaßnahmen
o bei hohem Grundwasserspiegel
zur Verhinderung des kapillaren Wasseraufstiegs Senkung des GW-Spiegels
o bei Überflutungsbewässerung
zur Abführung des Überschusswassers durch Sickerwasserbewegungen Zufuhr
sehr großer Wassermengen
o grundsätzlich: Rekultivierung eine Salzfläche möglich, jedoch kostenintensiv (viel
Wasser zum Ausschwemmen nötig)
stabile Nachhaltigkeit
gerechte Verteilung
wirtschaftliche der Lebenschancen
Entwicklung (soziale
(ökonomische Nachhaltigkeit)
Nachhaltigkeit)
ökologische Nachhaltigkeit:
Beanspruchung der natürlichen Lebensgrundlagen nur in dem Maße, das
Regenerationsfähigkeit nicht übersteigt
Behebung entstandener Schäden
soziale Nachhaltigkeit:
Einhaltung der Menschenrechte
möglichst soziale Gerechtigkeit (Wohlstand für breite Bevölkerungsschichten)
friedliche Konfliktlösungen
Schaffung einer zukunftsfähigen Gesellschaft
ökonomische Nachhaltigkeit:
dauerhaft stabiles und funktionierendes Wirtschaftssystem, möglichst nicht auf Kosten
nachfolgender Generationen
Schaffung einer Grundlage für Wohlstand und Arbeit
effizientes, kostenbewusstes Handeln
fehlende Schattenwirkung
stärkere Bodenaustrocknung
Oberflächenverkrustung
Wachstum unmöglich
Bsp. Sahel
Ausgangsituation
Eingriff
Grenzziehung der Kolonialmächte Abschnitt der Rückzugsgebiete im
Süden
Projekte zur Sesshaftmachung Einschränkung des Aktionsraums der
Nomaden
Anbau von cash crops in fruchtbarsten und klimatisch günstigsten
Gebieten im Süden
Verlagerung des Hirseanbaus für Eigenbedarf auf schlechte
Steppenböden im Norden
Missachtung von Brachzeiten
mineralische Erschöpfung der Böden, zusätzliche Erosion
Kampf um Raum zwischen Nomaden und Hackbauern (soziale
Spannungen)
Entwicklungsprogramme für Viehzüchter in 50ern
Tiefbrunnenbohrungen für kostenloses Wasser für Viehzüchter
unverhältnismäßiges Anwachsen der Herden (Viehbesitz = Reichtum
und Ansehen)
katastrophale Überweidung
Erosion durch Viehvertritt
1973: Dürrekatastrophe Massenviehsterben Hungersnöte
sinkender Grundwasserspiegel und Vegetationsvernichtung begünstigen
Bodenerosion Desertifikation
mögliche Gegenmaßnahmen
1. Betrieb nomadischer Viehzucht in Trockensavanne:
2. reduzierter Viehbestand bei höherer Qualität
3. Anlage von Futterreserven bei Trockenheit
4. Einführung kontrollierter Weiderotation
5. teilweise Schließung von Tiefbrunnen
6. statt vieler Großbrunnen kleinere Brunnen in breiter Streuung
10.Erosionsvermeidung
11.Bau von Windschutzhecken
12.Anlage kleiner Erddämme
13.Wiederaufforstung
14.Energieversorgung:
15.strenge Überwachung der Baumbestände
16.Anlage von Brennholzplantagen in Nähe großer Siedlungen
17.Nutzung alternativer Energiequellen: Windräder, Parabolspiegel
in Afrika lediglich Marokko, Tunesien, Ägypten und Südafrika (Küsten)
weite Gebiete Asiens und Südamerikas unerschlossen
Tourismusformen:
Privatreiseverkehr Geschäftsreiseverkehr
Winterurlaub
Sommerurlaub
Sporturlaub
Abenteuer- und Erlebnistourismus
Städte- und Kulturtourismus
→ starke Abhängigkeit von ökonomischen Entwicklungen
2. Erschließung
systematische Schaffung touristischer Infrastruktur Verbesserung der
Rahmenbedingungen für weitere Entwicklung
3. Entwicklung
Anstieg der Nachfrage & boom artige Entwicklung des Tourismus, verbunden mit
zunehmender Umweltbelastung
4. Konsolidierung
Etablierung der Region auf (inter)nationalem Tourismusmarkt, Verkleinerung und
Zuwachsrate
5. Stagnation
Trotz kleinerer Oszillationen der Nachfrage keine generellen Zuwächse mehr zu
verzeichnen
2. Wachstumsphase
Steigende Zahl der Tourismusankünfte Zahl der Beschäftigten und Betriebe erhöht
sich sowohl im TIS als auch im TFS (TIS hat jedoch mehr Beschäftigte & Unternehmen
vorzuweisen)
Tourismus wird zur Haupterwerbsquelle
Investitionen wohlhabender Einheimischer (z.B. Händler, Politiker, Lehrer); Fischerboote
dienen hauptsächlich Sightseeing-Touren; Zunahme der Souvenir-Verkäufe
Anerkennung des Tourismus als Einnahmequelle von staatlicher Seite
→ Bau von Infrastruktur, Schaffung von Investitionsanreizen für nationale Investoren
zunehmende Entwicklung des Tourismus & Schaffung von Arbeitsplätzen zieht in- und
ausländische Migranten aus wirtschaftlich schwachen Regionen an
(wegen fehlender formaler Bildung oder im Falle Illegaler auch fehlendem Visa und
Arbeitsberechtigungen sind diese gezwungen, im TIS zu arbeiten)
3. Konsolidierungsphase
zunehmendes Interesse & Investitionen seitens ausländischer Investoren bedingt
Ansturm kaufkräftiger Touristen
gestiegene Erwartungen an touristische Produkte können über den TIS nicht mehr
befriedigt werden
→ Entstehung transnationaler Luxus- und Großhotels, befestigter Straßen und
Einkaufszentren
Eindämmen des TIF durch Maßnahmen wie Lizensierungen oder der strengeren
Überprüfung von Gesetzen
→ Abnahme der Beschäftigten im TIF
Viehzucht - Massentierhaltung:
Zunahme der Ertragsleistung von Milch und Fleisch durch gezielte Viehzucht
o Hochleistungskühe/ Turbokühe erbringen um Vielfaches mehr Milch als üblich
o Hochleistung nur über kurzen Zeitraum bei hohem Kraftfutteraufwand
o deutlich höhere Stickstoffproduktion aufgrund des Wiederkauens
verkürzte Mast- und Aufzuchtzeiten in Fabriken
o Einschränkung der Bewegungsfreiheit der Tiere auf ein Minimum
o Verabreichung besonders nährstoffreichen Futters
o prophylaktische Zugabe von Medikamenten
o Verabreichung von Beruhigungsmitteln wegen hohen Stresses notwendig
ökologischer Landbau
o Abkehr von der industrialisierten Landwirtschaft
o möglichst geschlossener innerbetrieblicher Kreislauf
o vielseitige und abwechslungsreiche Flächennutzung
o geringer Viehbesatz/ Flächeneinheit
o geringer Düngeraufwand
o Verzicht auf künstliche Pflanzenschutzmittel
geringere Erträge als konventionelle LW Produktzertifizierung und
Direktvermarktung = höhere Preise
*Zweischichttonminerale: *Dreischichttonminerale:
z.B. Kaolinit (von Gaoling, China, Fundort von z.N. Montmorrillonit (von Montmorillion,
Porzellanerde = Koalin.) Frankreich)
Der Abstand zwischen der Grenzfläche der Der Abstand zwischen den Grenzflächen der
Zweischichttonminerale ist nicht aufweitbar, Dreischichttonminerale ist variabel, das
sie sind deshalb nicht quellbar; Eindringen von Wasser ist deshalb gut
eine Ionenadsorption kann nur an den möglich, weshalb Dreischichttonminerale gut
Außenflächen stattfinden quellbar sind, eine Ionenadsorption findet
wohl an den Außenflächen als auch „innen“,
an den Grenzflächen, statt.
Geschlossener Nährstoffkreislauf
tropischer Wald nutzt den Boden vielmehr als Substrat für seine mechanische Fixierung,
anstatt als Nährstoffquelle
Wald hat ein oberflächliches Wurzelsystem (von außerordentlicher Dichte ( 3x so dicht wie
das der gemäßigten Klimagürtel))
→ perfekte Filter, das alle Nährstoffe, die bei der Zersetzung der Laubstreu mit den
Exkrementen der Waldtiere usw frei werden, sofort wieder aufnimmt und in die lebende
Substanz des Waldes zurückführt
→ die selben Nährstoffe, die stets wiederholt durch die Generationen der Urwaldorganismen
kreisebn
Remineralisation der Waldstreu und zum Teil direkte Rückführung der in ihr enthaltenen
Nährstoffe in die Wurzeln der Bäume werden vorallem durch Bodenpilze (Mykorrhizen),
besorgt
Pilze erhalten von den Bäumen Assimilationsprodukte (Kohlenhydrate), liefern als
Gegenleistung Wasser und Mineralsalze
=> Labiles Gleichgewicht
Wanderfeldbau:
Wirtschaftsform, bei der sowohl die Wirtschaftsflächen als auch die Siedlungen in einem
gewissen zeitlichen Rhythmus verlegt werden
Ökologische Schäden durch steigende Bevölkerungszahlen
Landwechselwirtshaft (erste Intensievierungsstufe des Wanderfeldbaus):
Siedlungen werden nicht verlegt, Fixierung der Siedlungen
nur die Anbauflächen wechseln nach einem gewissen Zeitraum, dessen Dauer primär vom
Grad der Bodenerschöpfung abhängt
verkürzte Brache, keine Regeneration der Waldvegetaion
traditionelle Form der LW/ einfachste Form der Nahrungsmittelerzeugung in den tropischen
Waldgebieten : Brandrodungs-wanderfeldbau (Shifting Cultivation)
Rodung eines Waldstücks mit Axt, Säge und Hausmesser
baumstümpfe verbleiben im Boden
Gegen Ende der Trockenzeit wird das abgeschlagene Holz (Brandrodung) abgebrannt
zu Beginn der Regenzeit erfolgt die Aussaat mit dem Pflanzenstock
wichtigste Kulturen: Trockenreis, Maniok, Mais
Brand → wichtige Funktionen:
→ liefert Nährstoffen in Form von Aschedünger
→ lockert den Boden
→ vernichtet Unkraut und andere Schädlinge
→ deutliche Anhebung des pH-Wertes durch die Aschelieferung
- Vorteile der Brandrodung nur für eine Saison
- zeitintensiv, kostenaufwändig
- dauerfeuchte Tropen: Anbauphase traditionell auf 1Jahr
- wechselfeuchten Tropen: Anbauphase auf 2-4 Jahre
o sobald Nährstoffe vom Anbau aufgebraucht, benötigt Boden Brachzeit
→ Anwachsen eines Sekundärwaldes (geringere Artenvielfalt und Höhe)
o Anbauintervalle ausreichend lang zur Regeneration der Ertragsfähigkeit
Plantagenwirtschaft
- stammt aus der Kolonialzeit; nach Enteignung oft in staatliches oder
genossenschaftliches Eigentum überführt; heute oft von großen ausländischen
Kapitalgesellschaften betrieben
- landwirtschaftliche oder forstwirtschaftliche Großbetriebe, die für den Weltmarkt, teils
auch für den Binnenmarkt produzieren;
→ Nachteil: Weltmarktabhängigkeit
- Hoher Kapitaleinsatz, Rationaliserung, Technisierung, Spezialisierung
→ Ziel: Gewinnmaximierung
- Zahlreiche Arbeitskräfte: Manager, Facharbeiter, Hilfskräfte
- mehrjährige Pflanzen oder Dauerkulturen: Kautschuk, Zuckerrohr, Bananen, Kaffee,
Tee, Sisal, Öl- und Kokuspalmen oder tropische Hölzer, auch Soja als Futtermittel für
Massentierhaltung in USA und Europa; Monokultur
- Erscheinungsbild: große Feldflächen, gutes Wegenetz; Landarbeitersiedlungen
- die Produkte werden im eigenen Betrieb aufbereitet oder weiterverarbeitet
- Erträge: durch hohen Düngereinsatz können die kapitalkräftigen Betriebe die geringe
Bodenfruchtbarkeit ausgleichen, was einheimischen Kleinbauern nicht möglich ist
- Bei mehrjährigen Baum- und Strauchkulturen kann das Mykorrhiza-Mycel wieder
nachwachsen, was die Nährstoffverluste mindert
- Ökologische Bewertung: Wenn Regenwald gerodet wird: → Klimaschädlichkeit durch
CO2-Freisetzung; Bodendegradierung und Bodenerosion; Verlust von Biodiversität; da
es sich um Großflächen in Monokultur handelt ist die Erosionsgefahr immer gegeben,
auch unter Baumkulturen, weil der Boden nicht bedeckt ist.
- Durch Pestizideinsatz wird der Boden belastet, er stellt auch für die Arbeitskräfte eine
Gefahr dar, weil Vorsichtsmaßnahmen oft nicht eingehalten werden. Übermäßig
verseuchte Böden müssen aufgegeben werden, weil die Produkte nicht mehr abgesetzt
werden können
- Problematik: Flächen, auf denen Exportgüter, auch nachwachsende Rohstoffe,
angebaut werden, fehlen für die Ernährung der heimischen Bevölkerung
Holzwirtschaft
- Artenreichtum an Bäumen erschwert die Holzgewinnung, weil man die gewünschten
Bäume aus der großen Menge anderer Bäume herausholen muss
- Für die Holzgewinnung werden Großmaschinen eingesetzt
- Dabei wird bis zu 70% der anderen Vegetation geschädigt (beim Fällen, Rücken und
Abtransport auf Straßen, die erst angelegt werden mussten)
- Alternative: Holz aus kontrolliertem Plantagenanbau als das kleinere Übel
steigende Bevölkerungszahlen und Anbau von cash crops (Kakao, Bananen, Kaffee, Tee)
→ Rodung immer größerer Flächen bzw. zu schnelle Rodung
→ Boden kann sich nicht mehr regenerieren
kostenintensiver Anbau von cash crops auf Plantagen (Monokultur benötigt viel Dünger
und Pflanzenschutzmittel)
Einsatz teuer Maschinen nicht notwendig, da zahlreiche billige Arbeitskräfte verfügbar
Etagenanbau/Ecofarming:
Einbezug der ursprünglichen Landschaft: Zu den wild wachsenden Bäumen werden
zusätzlich viele verschieden Nutzpflanzen angebaut, ohne den Wald in seiner
Ursprünglichkeit zu zerstören
Pflanzen werden angebaut, die die Mykorizza annehmen (natürliche Nährstoffkreislauf
bleibt erhalten)
Der Acker wird beim Etagenbau sowohl horizontal als auch vertikal genutzt
→ Schattenverträgliche Pflanzen werden überdeckt von lichtbedürftigen, hoch wachsenden
Kulturen
→ Pflanzen mit hohen Nährstoffansprüchen befinden sich neben genügsamen/
Nährstoffspendenen Feldfrüchten (z.B. Leguminose, die den Boden mit Stickstoff
anreichern)
→ Pflanzen mit kurzem Wachstumszyklus stehen neben Pflanzen mit kurzem
Wachstumszyklus wie Bananen, Kaffee oder Maniok
→ mittlere Schicht: Bananen, Zitrusfrüchte, Mangos u.a. angebaut
→ Strauchschicht lässt sich Gemüse anbauen, in der Erde wachsen Süßkartoffeln und
Yamswurzeln
=> Wald wird in seiner ganzen Höhe genutzt
= gute Durchwurzelung des Bodens
=> eine optimale Nährstoffaufnahme der Pflanzen
=> In einer Mischkultur können Schädlings-und Krankheitsbefall der Pflanzen eher
vermieden werden als in einer Monokultur (Sparen von Düngemitteln)
=> Ernte über das ganze Jahr
=> ökologisch von Vorteil, ökonomisch (kostengünstiger)
Tierhaltung
→ Stallhaltung (Macht Land für Anbau frei)
→ Organische Düngung (Stallmist, aber auch Kompost, Gründünger)
→ Pflanzenreste als Futter
→ Milch, Fleisch
Grüne Revolution
Def.: Die nach 1965 in Entwicklungsländern einsetzende Beschleunigung im Wachstum der
Agrarproduktion durch die gleichzeitige Einführung von hochertragsreichen Sorten und
mineralischer Düngung.
Ziele:
· Steigerung der Nahrungsmittelproduktion in den Entwicklungsländern
· Versorgung der Bevölkerung sichern; Importsenkung + Exportförderung
· vermarktbare Überschüsse erzielen, damit die Bauern am Wirtschaftswachstum teilhaben
können
Maßnamen:
Neue Agrartechnologie :
· Einführung von HYV-Getreidesorten, insbesondere Weizen und Reis
·Steigerung der mineralischen Düngung
Ausweitung des Bewässerungsfeldbaus, u.a. Bau von Stauseen
·Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (Pestizide, Herbizide, Fungizide)
· Mechanisierung der Landwirtschaft: verstärkter Einsatz von Maschinen
·verstärkte Nutzung von Elektropumpen zur Wasserförderung
·Bewilligung von (Klein-)Krediten
· Bereitstellung technischer Informationen und Beratung
Erfolge:
- Flächenerträge mit Hilfe des gezüchteten Saatguts erhöht (hauptsächlich bei Weizen und
Reis)
Produktionserhöhung (vgl. Tabelle oben)
z.T. Importsenkung von Cerealien(Getreide- und Halmfrüchte)
Exportverdopplung von Reis, Hirse, Tee z.B. in Indonesien, Indien
Erfolge bei der Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln
Mehrere Ernten pro Jahr, statt nur eine
Ausbau des Bewässerungssystems
Erhöhter Einsatz von Maschinen
Kritik / Probleme:
Abhängigkeit von ausländischer Industrie (Dünger, z.T. Maschinen und Treibstoff)
· Entwicklungsgefälle zwischen verschiedenen Regionen (z.B. Punjab -
Westbengalen); teilweise schon vor der .Revolution" vorhanden gewesen
Keine .Grüne Revolution" in Hungergebieten Afrikas: zu trocken,
Verteilungsproblem: zwar kann der gesamte Bedarf gedeckt, aber von Armen nicht
bezahlt werden
soziale Ungleichheit: Großbauern erweitern, Kleinbauern werden z.T. Landlose oder
haben hohe Schulden; heute sind Kleinbauern teilweise involviert
Hybridgetreide nicht vom Bauern selbst vermehrbar - Abhängigkeit von Genbanken
durch Monokulturen Abhängigkeit vom Weltmarkt
Pflanzenbau:
Ziel ist die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit durch vielfältige Fruchtfolgen
gezielte Sortenwahl
Unkrautbekämpfung biologisch und durch Bodenbearbeitung
Gründüngung
Kompostierung
vorbeugender Pflanzenschutz
Förderung von Nützlingen (Destruenten, Nitrifikanten)
Betriebseigener organischer Dünger, Stallmist, Gülle
Leguminosen (Tierfutterbereitung und Boden)
Verzicht auf leicht löslichen Mineraldünger
Nur bei Bedarf eingeschränkte Zufuhr von Phosphor und Kalium
Apfelsaftprojekt
gemeinsames Projekt von BUND, NABUgruppen und Keltereien der Region
höhere Preise für (Vertrags-)Landwirte → Äpfel müssen zu einem Qualitätsprodukt
verarbeitet werden
Anbaurichtlinien, Kontrollen durch Vertragaspartner, Erzeugerpreise
→ extensiv, ohne Pestizide, ohne mineralischen Stickstoffdünger, mit Bestandserhaltung
durch Nachpflanzungen
Keltereien: Ohne Konzentrat, Zuckerzusatz oder Konservierungsstoffe
=> Bewusstes, gesundes Ernähren wird langsam für vieler Verbraucher wichtiger (Trend)
=> hochwertige Produkte, zwar teurer, aber gesund und verläßliche Richtlinien/Kontrollen
=> dient als mögliche Alternative, dient aber nicht der Basisversorgung eines Produktes →
Masse
Standortwahl
wichtigste langfristig wirksame Unternehmensentscheidung
Präferenzprofil umfasst die aus betrieblicher Sicht vorhandenen Anforderungen an mögliche
Standorte
→ Merkmale verschiedener infrage kommender Standorte werden gegenübergestellt
→ welcher am besten die Anforderungen erfüllt, wird ausgewählt
Qualität des Entscheidungsprozesses differiert stark:
große Unternehmen
große Unternehmen führen meist eine sehr professionelle Standortanalyse durch, verfügen
über umfassende Informationen oder lassen sich von Experten beraten
→ Verhalten eines „Optimisers“ (Auswertung einer großen Datenmenge = Wahl eines
optimalen Standortes)
kleinere Unternehmen
können sich einen derartigen Aufwand oft nicht leisten
häufig wird das Verhalten des Inhabers auch durch persönliche Einflüsse (z.B. Wohnortnähe)
bestimmt
→ Verhalten eines „satisficers“ (Wahl eines befriedigenden, aber nicht optimalen Standort)
Heute kann dieser Ansatz nur noch Standorte der Grundstoffindustrie (z.B. Zementfabriken)
erklärt werden
Altindustrialisierte Räume
Merkmale
hohe Industriedichte und hoher Anteil der Beschäftigten im sekundären Sektor
oft nur wenige Großbetriebe der Schwerindustrie, unterdurchschnittliches Wachstum, häufig
schon am Ende eines Produktionszyklus
veraltete, Umwelt belastende Produktionsanlagen, zurückgehende Wertschöpfung
wachsende Arbeitslosigkeit, Abwanderung von Fachlräften
mangelnde bzw. fehlende Innovationskraft
Europa: Entstanden auf der Basis von Steinkohlevorkommen (die sich von Schottland über
Mittel- und Südengland in das nordfranzösisch-belgische Revier und dort über das Saarland
und Ruhrgebiet nach Oberschlesien bis in das Donezbecken erstreckten)
Heute: Auf Kohle und Stahl basierende industrielle Zentren der im 19. und bis Mitte des 20.
Jahrhunderts = erfolgreiche Regionen mit wenigen Ausnahmen zu strukturschwachen
Räumen
Steinkohlebergbau, Eisen-, Stahl- und Textilindustrie = Schrumpfungsbranchen
Ursachen (intern & extern):
→ intern erschweren sowohl die Durchmischung von Wohn- und Industriegebieten als auch
eine überholte Infrastruktur, eine schnelle Modernisierung
→ ein schneller Anpassungsprozess wird auch durch das Festhalten an alten Strukturen
gebremst, besonders durch staatliche Subventionen (z.B. der seit Jahrzehnte nicht mehr
wettbewerbsfähige deutsche Steinkohlebergbau erhält Zuschüsse zur Verstromung und zur
Stahlherstellung)
→ extern verursacht sind Schwankungen bei Nachfrage und Angebot
→ Teils können alte Branchen höherwetige Produkte nicht liefern, teils findet eine
Verlagerung von Hochlohnländern in Niedriglohnländern statt
Transportwesen
Größere Ladekapazität/Tragfähigkeit bei Öltankern, Containerschiffen, Massengutfrachter
→ Bei einer zu enormen Größe können sie nur noch wenige Häfen anlaufen und nicht mehr
alle Großkanäle passieren
Organisation des Gütertransports über neue Logistiksysteme
→ durch elektronische Steuerungssysteme wird der gesamte Transportweg vom Versender
bis zum Empfänger über alle Zwsichenschritte (LKW, Zug, Binnenschiff, Hochseeschiff,
Zollabfertigung zsw.) durchgeplant und überwacht
Integrierte Transportketten erlauben die Zusammenfassung mancher Sendungen
das Transportgut bleibt in der Obhut einer internationalen Spedition
Liegezeiten in Häfen werden weitgehend vermieden
Alle Beteiligten wissen jederzeit über den aktuellen Aufenthaltsort einer Sendung Bescheid
wichtig sind: schnelle Containerbrücken mit langen Auslegern in den Häfen für das Löschen
der Containerladung
Ergebnis: Transportkosten und Transportzeiten werden radikal gesenkt
Der Transportkostenanteil an den Produktionskosten liegt zwischen ½ % und 6%
Auch bei Fracht- und Passagierflugzeugen nimmt die Kapazität zu
Ebenfalls Verbesserung der Logistik
notwendig aufgrund von
o steigendem globalen Wettbewerbsdruck
o verstärkte Dynamik der Märkte (wechselnde Bedürfnisse)
o ungewisse Kundenloyalität
→ wachsende Ansprüche
Wirtschaftssonderzone:
vom Binnenland abgegrenztes Territorium mit rechtlichem Sonderstatus als Anreiz für
ausländische Unternehmen mit exportorientierter Produktion
Vorteile für China:
→ Erlernen marktwirtschaftlicher Prinzipien, Devisengewinn
Geöffnete Städte:
Städtische Räume mit zusätzlich zu den Bedingungen der Wirtschaftssonderzone auch auf
den chinesichen Markt ausgerichteter Produktion und binnenwirtschaftlicher Verflechtung:
Vorteile für China:
→ Kapital-, Technologie- und Know-how-Transfer nach China; Impulse für einheimische
Industrie
China trat der WTO 2001 bei, seit 1.1.2005 sind Einfurbeschränkungen für chinesiche Importe
in WTO-Mitgliedsländern entfallen
Handelsbilanz-Defizits China
teilweise noch negative Bilanzen
→ Wirtschaftskrise, noch nicht vollkommen erholt
muss für den einheimischen Markt viel importieren → heimische Wirtschaft am laufen zu
halten → trotz fehlender Gelder
China = heiße Gasblase, die kurz davor ist zu explodieren, sollte sie weiter auf „pump“
wirtschaften
Möglichkeiten der Logistik: Senkung der Kosten, Verkürzung der Reaktionszeit auf
Kundenwünsche, Verbesserung der Belieferungsqualität
Die Logistik ist verantwortlich für: den Transport vom Hersteller zum Unternehmen,
den innerbetrieblichen Transport und den Transport zum Kunden
Voraussetzung ist eine gut ausgebaute und effiziente Verkehrsinfrastruktur
Weitere Funktionsbereiche: die Warenprüfung und Handhabung, Lagerung,
Verpackung, Steuerung und Planung der Produktionsabläufe und Koordination der
Prozessdurchführung
Spezialgebiete der Logistik betreffen beispielsweise die Sicherung und Durchführung
von Geld- und Gefahrguttransporten
Logistik im eigentlichen Sinne kann in vier Subsysteme untergliedert werden
Beschaffungslogistik
Produktionslogistik
Distributionslogistik
Entsorgungslogistik
Beschaffungslogistik
umfasst den Wareneinkauf bis zum Transport des Materials zum Eingangslager oder zur
Produktion
verbindet damit die Distributionslogistik der Lieferanten und die Produktionslogistik eines
Unternehmens
Wesentliche Aufgaben der Beschaffungslogistik sind
→ die Produktion betriebsbereit zu halten
→ das Material verfügbar zu machen.
Die Beschaffung steht am Anfang der logistischen Kette. Somit fällt der
Beschaffungslogistik eine besondere Rolle im Rahmen der optimalen Kundenversorgung zu
Güterverkehrszentren
Zunahme der geforderten Kompetenzen erfordert Einrichtung von Drehkreuzen seitens
der Spediteure
Knotenpunkt im Netz der Transportkette, logistische Dienstleistungszentren zum Laden,
Sammeln, Umschlagen, Verteilen; überbetriebliche Kooperationen
Ziele:
o Trennung von Güterfern- und Nahverkehr
o Bündelung von Dienstleistungen
o Strukturverbesserungen für klein- und mittelständische Unternehmen
o Ansiedlungsanreiz
o Entlastung der Städte
o rationelle Nutzung der Verkehrswege, bessere Fahrzeugauslastung
o Verringerung der ökologischen Bilanz
Zunahme der Straßenbelastung aufgrund differenzierter Sendungsaufteilung
Tertiärisierung als Motor für die räumliche Verteilung von Arbeitsplätzen und
Warendistribution
Wirtschaftsfaktor Fremdenverkehr in seiner Bedeutung für Zielregionen
Tertiärisierung
Wirtschaft und Gesellschaft haben sich seit der Industrialisierung grundlegend verändert
Verlagerung des wirtschaftlichen Schwerpunkt hin zum Dienstleistungssektor
Wirtschaftssektoren im Wandel
- Primärer Sektor
Strukturwandel: Mit der Industrialisierung im 18./19. Jahrhundert der sich in der zweiten
Hälfte des 20. Jahrhunderts mit der europäischen Zusammenführung und durch die
Globalisierung verschärft hat
→ Veränderung des primären Sektors
- Agrarwirtschaft ist ein wichtiger Bestandteil der
europäischen Wirtschaft
- Durch neue Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten kam es zu einer kaum für möglich
gehaltenen Steigerung der Produktionsmengen und Produktivität
- Landwirtschaftliche Betrieb steht nicht mehr im
Mittelpunkt der Lebensmittelproduktion
- Weiterhin große Spannbreite von Betriebsgrößen, Betriebsformen und
Bodennutzungssystemen
- Sektorenwandel sorgt für demographischen Wandel → Entleerung der ländlichen Räume
- Stützung des primären Sektors durch Zuschüsse der EU
- Wiedervereinigung sorgt für Strukturwandel in der Landwirtschaft in Deutschland
- Konzentration auf immer weniger, aber immer größere Betriebe mit immer weniger
Beschäftigten
- Sekundärer Sektor
- Industrie: Die arbeitsteilig organisierte, mit hohem Maschinen- und Energieeinsatz betriebene
Massenproduktion normierter Investitions- und Verbrauchsgüter
- Mit der ab Mitte des 18. Jahrhunderts von England ausgehenden industriellen Revolution
wurde dieser Sektor immer bedeutender
- Selbstständiger Wandel des sekundären Sektors
- Strukturwandel nach dem zweiten Weltkrieg
- Strukturänderungen durch die Ölkrisen in den 1970er Jahren
- Strukturwandel durch Entstaatlichung der Betriebe
- Strukturwandel durch Globalisierung → Neue Produktionsketten, Erschließung neuer Märkte,
Produktionsbereiche und neue Konkurrenz
- Transformation im Osten durch Wegfall des „Eisernen Vorhangs“
- Strukturwandel durch Deindustrialisieren
- Cluster: räumliche Konzentration bestimmter wirtschaftlicher Aktivitäten mit >Standort- und
Agglomerationsvorteilen sowie mit ausgeprägten Standortgemeinschaften
- Bratislava Cluster der Automobilindustrie
→ Niedriglohn
→ Hohe Flexibilität bei Arbeitszeiten
→ Viele Zuschüsse
→ Niedrige Steuern
→ Dank EU ungehinderter Waren- und Dienstleistungsverkehr
- Tertiärer Sektor
- Handel, Verkehr, Tourismus, Banken, Versicherungen, öffentliche Haushalte
- Dominierender Wirtschaftssektor
- Immaterielle Leistung
- Viele Cluster
- Logistikzentren wie der Hafen von Rotterdam oder Singapur
- Quartärer Sektor
- High-Tech, Beratung, Kommunikationstechnologie
- Voraussetzung für Gebiete mit einem tertiären Sektor sind Hochschulen und
Forschungseinrichtungen
- Subventionierung durch EU
Dresden Deutschlands High-Tech Metropole (München, Nürnberg, Karlsruhe)
Standortfaktoren
besonders ausgeprägte Verkehrs- und Kommunikationsanbindungen
qualifiziertes Personal
weiche Standortfaktoren (u.a. zur Attraktivitätssteigerung für Arbeitnehmer)
Imagestandorte
o z.B. Straße mit besonderem Ruf
o Wolkenkratzerviertel
o Historisches Stadtviertel
Weitere Folgen
weltweite Arbeitsteilung (Arbeit rund um die Uhr)
meist keine Bindung an Standort oder Tageszeit
=> Nähe hat keine Bedeutung mehr (Arbeit kommt zum Menschen)
=> keine Bindung an lokale und regionale Märkte (Internet)
=> Bedarf an Büroräumen, Verkaufs- und Ausstellungsflächen sinkt (alles online)
⇒ Telearbeit und E-Commerce = footlose-industries
Tourismus – Frauen
Anteil der im Tourismus beschäftigten Frauen in den dritte-Welt-Ländern : über 60 %
Tourismus = Fraunen haben die Chance, sich durch persönliche Begegnungen mit den
Reisenden von überkommenden Strukturen zu lösen
Tourismus = Antrieb für mehr Einfluss der Frauen bei politischen und gesellschaftlichen
Entscheidungsprozessen
→ Gegensätzliche Beurteilung der Veränderung traditioneller Werte und Strukturen durch
den Kontakt mit Fremden
WTO (World Trade Organization): emanzipatorischer Prozess
Tourismuskritiker: Negative Auswirkungen
Auswirkungen des Tourismus auf Zielgebiete der dritten Welt (Fettgedruckt = Positiv)
Wirtschaftlich Gesellschaftlich Kulturell Landschaftlich,
ökologisch
- Arbeitsplätze im Erforschung, Landschafts- und
Deviseneinnahmen formellen und Renovierung und Denkmalschutz,
zur Verbesserung informellen Sektor, Schutz historischer Anlage von
der Hotels und Stätten, dadurch Naturparks zur
Außenwirtschaftsbil Gaststätten, Bau, auch Stärkung der Erhaltung von
anz Verkehr, nationalen Identität Tierwelt und
Versorgung, Vegetation,
- Steigerung des tourismus- Ressourcensicherun
BSP/BIP spezifische g
Dienstleistungen
- Verbesserung der (Reisebüro,
Zahlungsbilanz Mietwagen,
Strandhandel)
- höhere
Steuereinnahmen - Abbau räumlicher
und sozialer
- steigende Disparitäten
Beschäftigung
- steigende
Einkommen
- Wandel und
Dynamisierung der
Wirtschaftsstruktur
- Nur Bruchteil des - Abhängigkeit von - Gefährdung - Rodung,
Gewinns bleibt in den Großkonzernen Umweltzerstörung
EL -
- erhöhter - steigende soziale Ressourcenzerstörung
Devisenabfluss Kosten
-Verschuldung im - wenig Geld an - Entwicklung nicht - Aufwand
Ausland Einheimische möglich → CO2-Ausstoß
- erhöhter → Wasserverbrauch
- Privater - saisonal bedingt - Wiederbelebung Tourismus wegen
Einkommenszuwach des Exotic
s Kunsthandwerks
- ungerechte - Ausbeutung Kein Markt (All-
Verteilung → Kluft inclusive)
zwischen Arm und
Reich
- - Akkulturation - Erhaltung und
Lebenshaltungskosten durch amtliche
steigen an Demonstrationseffe Unterstützung von
kte traditionellen
- Preissteigerung, Volksbräuchen und
Inflation Festen
Soziokulturelle Effekte
Pro Contra
- Erhaltung/Wiederbelebung überlieferter - Zerstörung der lokalen Identität (durch
Tradition Entfremdung der traditionellen Moral)
Kulturexport
Tourismus fördert in verschiedenen Ländern das, was man als Fünf-Sterne-Kultur
beschreiben kann
schafft Oasen des Vergnügens in einer Wüste von Armut
=> negative Folgen, zu schnelle Entwicklung
Zerstörung der lokalen Identität, indem sie die einheimische Bevölkerung ihrer
traditionellen Moral entfremden, wenn die Einheimischen sich an die Gewohnheiten und
Bedürfnisse der Gäste (meist aus den Westen kommenden) anpassen
Entstehung eines einseitigen und mithin falschen Bildes vom Touristen, der außerhalb
seiner normalen Umwelt erlebt wird und möglicherweise ein Verhalten an den Tag legt, das
er sonst nicht zeigt
Kritische soziologische Stimmen
Fremdenverkehr zwingt die gastgebende Gesellschaft, ihre Kulturgüter zu
kommerzialisieren, womit ein Verlust der kulturellen Identität einhergeht
Der Vergleich der eigenen mit der als fortschrittlichen erachteten Lebensführung der
westlichen Gesellschaften kann in der einheimischen Bevölkerung ein Gefühl der
Unterlegenheit oder Minderwertigkeit hervorrufen
Die Touristen nehmen teilweise die Rolle der ehemaligen kolonialen Herrscher ein, an deren
Werte und Normen, vor allem Jugendliche, ihre Identifikationsversuche binden
Es entstehen Neid oder aber auch Auflehnung, die leicht in Hass umschlagen können
Der Tourismus verstärkt Migrationsprozesse, dies bewirkt eine Aufgabe des traditionellen
Lebensstils und eine Auflösung der familiären Bindungen
Kommerzialisierung von Gastfreundschaften und Kunst, das Ansteigen von Kriminalität,
Prostitution und Geschlechtskrankheiten sowei die Entstehung neuer Bedürfnisse und
Erwartungen, Zerstörung gewachsener sozialer Strukturen
=> Akkulturationseffekte
Fehgeschlagene Regionalpolitik
1973: Pläne zur Entwicklung von Tourismusregionen, mit dem Ziel der Förderung
abgelegener Räume
Bis 1983: Präsidentenfamilie gab dengrößten Teil der Gelder in Hotelinvestitionen (in der
Metropole) aus
Manila sollte zu einem Luxustandort internationaler Kongresse ausgebaut werden
(Entstehung eines riesigen Messezentrums)
Erst später gab es ernstliche Bemühungen, auch Investitionen in die peripheren Zonen
Bis 1992: Ergebnis enttäuschend
Förderung der peripheren Gebiete trat zurück, internationale Investoren wollten nicht
außerhalb der Metropole investieren
Metropole: überproportional viele Arbeitsplätze im Fremdenverkehrsgewerbe wegen der
Luxusherbergen
Schattenseiten
200 Touristenunterkünfte aller Klassen auf Boracay (200.000 Touristen/Jahr)
Westküste: Anreihung von Beach Resorts, Restaurants, Surf- und Tauchschulen, Bars,
Diskotheken
Stromversorgung vom Festland, Dieselgeneratoren
Umweltgefahren
Verlust von Natur – und Kulturlandschaften
Folgekosten (ökologischer Rucksack)
Verlust/Zerstörung von Fauna & Flora
Erhöhtes Müllaufkommen /unzureichende Entsorgung => Wasserverschmutzung
Luftverschmutzung
steigende Lärmbelästigung
Verschwendung von Energie und Trinkwasser
Flächenversiegelung, Bodenverschmutzung
Konkurrierende Ressourcennutzung
konkurrierende oder sich gegenseitig auschließende Landnutzungsansprüche zwischen dem
Fremdenverkehr und den Interessen bzw. wirtschaftlichen Notwendigkeiten der ansässigen
Bevölkerung
Abholzen der Wälder in Nepal → größte Katastrophe auf dem indischen Subkontinent
Ungerechte Verteilung von Wasser: Touristen sind fließend Kalt-und Warmwasser in ihrem
Wüstenurlaub gewöhnt, Oasenbauer haben kaum Wasser zur Bewässerung ihrer Palmen
tägliche Wasserverbauch durch Touristen: 1983-1985 von 500.000l auf 1200.000l
würde zur Versorgung von 50ha Oasenland mit 12.000 Dattelpalmen genügen
=> landwirtschaftlich nutzbare Vegetation verdorrt, Ziergrünanalgen der Hotels sprießen
Alternativen im Tourismus
1990: Öko-Tourismus: Nutzung und langfristige Sicherung der natürlichen Ressourcen mit
den wirtschaftlichen Zielen im Einklang
umweltverträgliches Reisen
→ geeignete Wahl der Transportmittel und Unterkünfte
→ strenge Schutzbestimmungen
→ gezielte Lenkung der Besucherströme oder deren zahlenmäßige Beschränkung
Einkünfte aus dem Tourismusgewerbe → Finanzierung von Schutzgebieten
→ Einkommensmöglichkeiten für die lokale
Bevölkerung
Grundsätze:
Menschen stehen im Mittelpunkt der Bemühungen um eine nachhaltige Entwicklung
gesundes produktives Leben im Einklang der Natur
Ökobilanzierung
Ökobilanzierung
listet alle Umweltbelastungen aus, die ein Prordukt im Laufe seines Lebenszyklus verursacht
hat
gesamter Zyklus von der Entwicklung bis zu Entsorgung wird untersucht
→ Erreichung der ökologischen Optimierung
Dient zur Analyse von Vor- und Nachteilen bestimmter Produkte im Vergleich zu anderen
Produkten oder Verfahren
trägt zum ganzheitlichen Denken bei Konsument und Produzent an
Mittel staatlicher Umweltpolitik & Möglichkeit, aus der Sicht der Unternehmen
umweltgerechte Fertigung zu fördern
Öko-Audit
EU-weites System der Berechnung und des Umweltmanagements
ermöglicht Unternehmen den betrieblichen Umweltschutz zu bewerten und zu verbessern
Produktlinienanalyse
Ergänzt die ökologische Bilanzierung durch eine Untersuchung der wirtschaftlichen Aspekte
(„Öko-Effizienz“) und der Sozialverträglichkeit des Produktes
Das Verfahren umfasst den gesamten Produktlebenszyklus
→ die Auswirkungen von Produkten und ihrer Alternativen auf allen Stufen des Zyklus sollen
systematisch erfasst und bewertet werden, einschließlich wirtschaftlicher und
gesellschaftlicher Faktoren
Verfahren = überzeugend, aber sehr aufwendig
Verlangt eine Vielzahl von Untersuchungen→ wird häufig nur in Ansätzen angewandt
Konsumverhalten
Verbraucher möchte billigere Lebensmittel
hochwertige Produkte
Aufstieg von Discounter und Großketten (können durch große Mengen, aber
eingeschränkter Vielfalt, wesentlich günstiger einkaufen und preisgünstiger anbieten, als
der Lebensmittelfachhandel
Ungleicher Ressourcenverbrauch
hoher Lebensstandart in Europa und Nordamerika
Ressourcenverbrauch ist viel höher als eigentlich nötig
technische Lösungen → Steigerung der Ressourceneffizienz, Reduzierung & Nachhaltigkeit
der Umweltbelastung
Commons:
- globale, regionale, lokale Gemeinschaftsgüter wie Biodiversität, Boden, Klima, Wasser, Luft
=> nicht ersetzbar
1. Phase - Vorbereitung
- Agrarbevölkerung mit hoher Geburten– und Sterberate
→ wegen Seuchen, Hungersnöten und Kriegen ist die Lebenserwartung niedrig
→ die Bevölkerung wächst kaum oder nur gering
2. Phase – Einleitung
- Absinken der Sterberate der frühindustriellen Bevölkerung, bei gleichbleibender
Geburtenrate ( aus Tradition, religiösen Vorstellungen oder als Altersversorgung,
aufgrund eingeschränkter Rechte, schlechter Bildung und finanzieller Abhängigkeit
schwierig für Frauen, Mutterrolle zu entkommen)
→ dank besserer Ernährung und medizinischen Fortschritten nimmt die
Bevölkerungszahl zu
→ Bevölkerungsschere beginnt sich zu öffnen
3. Phase - Umschwung
- weiteres Absinken der Sterberate
- regenerative Verhalten verändert sich
- Umdenken:
→ Altersversorge erfolgt nicht mehr durch Kinder allein
→ (bessere medizinische Versorgung ( → früher: hohe Sterberate = ca. 50% der Kinder
sterben)
→ Kinder als Kostenfaktor bei zunehmender Verstädterung und Einschulung)
- verändertes Konsum- und Freizeitverhalten (Frauen verstärkt berufstätig, Anstieg des
Lebensstandards)
- Empfängnisverhütung
=> geringere Geburtenrate
=> Bevölkerungswachstum erreicht seinen höchsten Stand
=> wirtschaftlicher Aufschwung des Landes: meistens "öffnet" sich in dieser Phase das
"demografische Fenster", das bedeutet, dass der Großteil der Bevölkerung im Alter von
ca. 15-65 ist, also im arbeitsfähigen Alter. Dieser Anteil ist größer als der Jugendsockel
(Bevölkerung im Alter von ca. 0-15) und der Rentensockel (Bevölkerung im Alter ab ca.
65). Somit gibt es mehr Menschen, die etwas erwirtschaften, als Menschen, die versorgt
werden müssen.
4. Phase – Einlenken
- stagnierende Sterberate
- sinkende Geburtenrate (durch Industrialisierung, Verstädterung, staatliche Maßnahmen
(z.B. Indien und China), Verbeserung des Bildungsstandes von Frauen und Mädchen
→ starke Verringerung des Bevölkerungswachstums, Bevölkerungsschere schließt sich
5. Phase – Ausklingen
- Geburten- und Sterberate sind stabil und niedrig
- konstante Bevölkerungswachstum (gering und unterliegt kaum Schwankungen
→ bei zunehmender Überalterung und gleichzeitig rückläufiger Geburtenrate
Bevölkerungsrückgang (Bsp.: Italien, Japan, Deutschland)
Bevölkerungspyramiden
a) Dreicksform (gleichschenkliges Dreieck)
über längere zeit konstante hohe Geburtenhäufigkeit (Fertilität),
sowie Sterbevorgänge (Mortalität), mit dem Alter zunehmend;
geringe Bevölkerungszunahme aufgrund hoher Mortalität
b) Pyramidenform (mit weit verbreiterter Basis und geschwungenen
Seiten)
hohe Geburtenüberschüsse bedingen ein rasches
Bevölkerungswachstum
c) Bienenkorbform
annähernd gleichbleibende (stationäre) Bevölkerung; über längere
Zeit gleichbleibende niedrige gebruten- und Sterberate, verbunden
mit hoher Lebenserwartung
d) Glockenform
aufgrund des Ansteigens der Geburtenzahlen bei gleichbleibend
niedriger Sterblichkeit beginnt die stationäre Bevölkerung wieder zu
wachsen
e) Urnenform
bei hoher Lebenserwartung und kontinuierlich abnehmenden
Geburtenzahlen schrumpft die Bevölkerung über lange Zeit
f) Tropfenform
- abrupt einsetzender Geburtenrückgang
Pullfaktoren:
Hoffnung auf bessere Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten
Ausbildungsmöglichkeiten
bessere medizinische Versorgung
soziale Aufstiegsmöglichkeiten
leichterer Zugang zu Konsumgütern und größeres Freizeitangebot
Stadtentwicklung in Europa
Entwicklung der Städte vor allem im Mittelalter
o damalige Gunstfaktoren:
Verkehrsgunst (Kreuzung von Handelswegen und Flüssen)
Verfügbarkeit von Wasser
Handels- und Marktrecht
ausreichender Schutz
o Ausbreitung der Siedlung um das religiöse Zentrum und den Markt
o teilweiser planerischer Eingriff der Landessherren (z.B. Karlsruhe)
o historische Merkmale: Stadtmauer, Burganlage, Marktplatz
Entstehung von Industriestädten im Zuge der Industrialisierung durch Zusammenlegung
von Dörfern zu großen Städten (z.B. Gelsenkirchen)
Stadtentwicklung in Nordamerika
Grundriss:
Schachbrettmuster, nach Nord-Süd und Ost-West ausgerichtet
gleicher Straßenabstand, niemals gewundene Straßen
Verlauf der Main Street: Stadtmitte in Nord-Süd-Richtung
selten Diagonalstraßen
fehlende Marktplätze wie im Zentrum europäischer Städte
neue Außenbezirke: Anpassung des Straßenverlaufs an Gelände
Aufriss:
Hochhausbebauung (Wolkenkratzer) im Zentrum (CBD)
Gründe für Hochhausbebauung:
o Raummangel
o hohe Grundstückpreise
o Fühlungsvorteile der Wirtschaftsunternehmen
starke Konzentration von Arbeitsplätzen des dritten Sektors
extreme Verkehrsströme wegen völliger Trennung von Wohn- und Arbeitsplatz
niedrige Bebauung mit Ein- und Zweifamilienhäusern im Außenbereich
weit ausufernde Vorstädte
funktionale Gliederung:
Innenstadt (Downtown)
o Konzentration von Dienstleistern:
Handel
Banken
Versicherungen
Geschäfte
öffentliche Verwaltung
Verwaltung von Konzernen
o Verhinderung der weiteren Ausdehnung der Downtown zu einer Seite durch
vorbeiführende Bahnlinien oder Schnellstraßen
o Splittung der Downtown in CBD und Downtown außerhalb des CBD
CBD:
geringe Flächenausdehnung
Hochhausbebauung
sehr gepflegtes Erscheinungsbild
Sitz von Handelsfirmen, Banken, Versicherungen
Einzelhandelsgeschäfte
Downtown außerhalb CBD:
neben Hochhausbauten viele heruntergewirtschaftete, alte 3- bis
4- geschossige Häuser, teilweise leer, teilweise abbruchreif
manchmal Freiflächen, genutzt als Parkplätze
Funktionen: neben Einzelhandel und Dienstleistungen Gebäude
der öffentlichen Verwaltung
→ Verfall alter Bausubstanz Hinweis auf Bedeutungsschwund
(Wegzug der Wohnbevölkerung, Bedeutungsverlust des
Einzelhandels)
o Maßnahmen der Städte zum Aufhalten des Bedeutungsschwundes
Bau eines Kongresszentrums mit Hotels und Restaurants, Chance für
Einzelhandel mit Spezialgeschäften
Anlage eines Schnellbahnnetzes
Bau eines Stadiums am Rand
Einrichten einer Fußgängerzone
→ Downtown-Aufwertung oft gelungen (Zunahme privater Dienstleister,
Hochhausbau
Übergangszone
o in großen Städten sehr breit, bis zu 13 km
o sehr versch. Funktionen:
öffentlicher Dienst (25%)
Handel und Industrie (14%)
Wohngebäude (alte Mietshäuser in schlechtem Zustand) (14%)
Großhandel mit Lagerhallen (14%)
Speditionen
Busbahnhöfe
Parkgaragen für Downtown
Leichtindustrie, manchmal auch Schwerindustrie
o Wegzug Weißer → Zuzug Schwarzer
→ Ghettobildung → Abwanderung von Dienstleistungen und
Einzelhandel in Vororte, z.T. auch Industrie
→ Verfall → Slumbildung
am stärksten an Grenze zur Downtown, nach außen hin abnehmend
o Sanierungsmaßnahmen der Behörden:
neue Parkhäuser für Downtown
Wohnhochhäuser mit sehr guter Ausstattung für junge, in Downtown
arbeitende Berufstätige
→ Übergangszone trotz Sanierungsversuchen Problemgebiet
Strukturmodelle
Modelle zur Erfassung der Stadtstruktur
Sternmuster: älteste, Stadtentwicklung im Straßenbahnzeitalter (Epoche zwischen
Fußgängerstadt und Autostadt)
„Modell der konzentrischen Zonen“ (Kreismodell) geht aus dem Sternmuster hervor
Stadtmodelle
Wenn sich auch in der Standortverteilung für jede einzelne Stadt unterschiedliche
Ausprägungen ergeben, so lassen sich doch insgesamt deutliche Regelhaftigkeiten in der
funktionalen Gliederung erkennen
aus Beobachtung und Beschreibung von individuellen Städten Gesetzmäßigkeiten und
Ordnungsprinzipien abzuleiten und diese in Strukturbilder aufzuzeigen
daraus ergibt sich die Gliederung einer Stadt
Kreismodell:
Geschichtliche Entwicklung:
- Stadtmauer als Schutz → alle wollen innerhalb der Stadtmauer wohnen → Verdichtung des
Kerns → Kein Platz mehr → zweite Stadtmauer um Neuansielder mit einzuschließen → Fixierung
der Kreisform
(Kreis-)Sektorenmodell
1939: Homer Hoyt, Grundlage: räumliche Mietpreisstruktur in 30 US-Städten
Stadtkern wird von ringförmigen und sektoralen Strukturelementen umgeben, die sich an
Ausfallstraßen, Schnellbahnstrassen und Wohngebieten
orientieren (gute Erreichbarkeit)
die Entwicklung von Wohngebieten unterschiedlicher
Miethöhe verlaufen sektoral nach außen
Ausdehnung von Wohngebieten höheren Status verläuft
entlang bestehender Verkehrswege oder in Richtung auf
freies, höher gelegenes Land.
Wohngebiete, insbesondere die der gehobenen Schichten ,
bilden sich sektoral aus
diese Sekoren vergrößern sich mit dem Städtewachstum
Entwicklung vollzieht sich entlang radialer Verkehrslinien
oder in Richtung auf freies, höher gelegenes Land.
Wenn Wohngebäude wegen zu hoher Mieten verlassen
werden, drängen Bevölkerungsgruppen der
darunterliegenden Einkommensschicht nach
Städte gliedern sich in homogene Sektoren, was
insbesondere für Industrie- und Arbeiterwohngebiete gilt
Die wohlhabenden Schichten meiden gerade diese Sektoren
und siedeln sich dazwischen mit peripherer Ausrichtung an
sieht die Ursache für die Stadtentwicklung in der Wohnstandortveränderungen der
statushohen Bevölkerung.
Filtereffekt: Bevölkerungsgruppen des nächstniedrigen Status dringen in die leerstehenden
Gebäude in Wohngebieten hoher Miete nach, wenn diese von ihren Bewohnern verlassen
werden.
Mehrkernmodell
1945: C.D. Harris und E.L. Ullmann
Mit dem Wachstum der Stadt, teils durch Eingemeindungen von Vororten, nimmt die Zahl
der Kerne (periphere Geschäfts-, Industrie- und Gewerbezentren) zu (zwangsläufig)
Wohngebiete: Sozialgefälle von außen nach innen
Industriekerne liegen am Rand der Stadtmitte, am Stadtrand, in den Vororten
manche Aktivitäten ziehen andere an und andere Aktivitäten stoßen sich wiederum ab
gegenseitigen Anziehungskräfte → funktionale Beziehungen zwischen industriellen
Nutzungen und Arbeiterwohngebieten
1987: Amerikaner M. White: Stadtmodell für das 21. Jhd (Burgess modifiziert)
Funktionen des CBD (central Business District) bleiben weitgehend erhalten
nur um den Kern bildet sich eine Stagnationszone ohne nennenswerte Investitionen, die als
Wohngebiet der ärmeren Bevölkerung zu Sums absinkt
Wohngebiete der Mittelschicht liegen verstreut
Wohngebiete der Oberschicht liegen an der Stadtgrenze, z.T. Noch nahe des Kerns
Eingestreut sind Inseln mit ethnischen Minoriäten, Büro- und Geschäftszentren sowei
Forschungseinrichtungen
Dienstleistungsbetriebe entwickeln sich an den peripheren Schnittpunkten von Ringstraßen
und axialen Stadtautobahnen, in Konkurrenz zum CBD
Stadtentwicklung in Mitteleuropa
europäische Stadt gegenüber Städten anderen Kulturen: größere historische Vielfalt
Wichtige Fixpunkte: Kirchen, Paläste, Schlösser
oft erhaltene Kernstadtbereich wird von einem Ring umgeben (Stadtmauer)
Mit Beginn der Industrialiserung: linienhafte oder sektorale Ausbreitung von Industrieareale
entlang von Hauptverkehrsachsen
Typisch: räumliche Verteilung der sozialen Schichten
Unterschicht: ringförmig um den Innenstadtbereich
Mittelschicht: sektoral, nimmt größten Raum ein, Subzentren durchstzt vom tertiären Sektor
Oberschicht: Peripherie
Citybereich: hochpreisige Wohngebiete
Verkehrserschließung beeinflusst Wachstum und Gliederung der Stadt
→ Fußgängerstadt: hohe Bevölkerungsdichte, enge Bebauung ( 1h zwischen Wohn- und
Arbeitsplatz)
Ende des 19Jhd. Bahnen, fuhren im Stadtradius von 4km → ermöglichen eine größere
Entfernung zwischen Wohn- und Arbeitsplatz
→ Trennung von Wohn- und Arbeitsplatz → Wachstum der Pendlerströme
→ Ausdehnung der Stadt, gewann durch Eingemeindungen an Fläche
Funktionale Gliederung
die meisten angloamerikanischen Städte besitzen eine weitgehend einheitliche funktionale
Gliederung
Downtown: wirtschaftliche Zentrum der Kernstadt
Unterteilung der Downtown in: Central Business District (CBD) im Kern, daran
anschließenden Ring (Ergänzungsfunktion für den CBD)
Funktion des CBD = Funktion der Cities der mitteleuropäischen Städte
→ Ballung von Einrichtungen des tertiären Sektos, vorallem hochrangigen
Verwaltungseinrichtungen von Unternehmen, Banken und Versicherungen
Charakeristisches Merkmal : Hochhäuser
Nach Außen an den CDB angrenzenden Bereich der Downtown (transition zone) :
Stärkere Mischfunktion, z.b. Gewerbebetriebe, Bürozentren, Einkaufszentren Hotels,
Tagungsgebäude, vereinzelt Wohnungen
Zone of transition( an die downtown anschließende Übergangszone) : starke Mischung von
Wohngebäuden (meist sozial Schwächere, ethnische Minderheiten), Lagerhallen,
Parkflächen, Kleingebewerbebetrieben
→ diese Zone ist das Hauptproblemgebiet der Stadt (Verfall der Bausubstanz, Ghettobildug)
→ Aufwertung = Gentrification
→ auch Gated Communities der Oberschicht
öffentlicher Nahverkehr = schwach ausgeprägt → hoher Individualverkehr (→
Suburbanisierung ist weit fortgeschritten)
Nach außen folgen die Suburbs (niedrige Einfamilienhäuser, die sich über sehr große
Flächen erstrecken)
→ beliebte Wohngebiete, ziehen in ihren Kernen immer mehr Funktionen auf sich →
Entwicklung von edge cities → erspart lange Pendlerwege in den CBD
Begrifflichkeiten
Gentrification
Gegensatz zur Sanierung durch die öffentliche Hand
soziale Aufwertung eines einzelnen Stadtviertels mittels Aufwertung der historischen
Bausubstanz
durch die „Gentrifiers“ oder „Yuppies“, also jüngeren Menschen mit einem bestimmten
Lebenstil und gut bezahlter, oft in der City lokaliserter Tätigkeit im Dienstleistungssektor
Gated Community
mit Sicherheitseinrichtungen geschützte private Wohngebiete
Schutz vor Kriminalität bei den Unterprivilegierten
Wunsch nach Exklusivität und Sicherheit bei den Mittel- bzw. Oberschichten
Unterscheidung von drei Haupttypen
1. Lebensstil-Communities
- ersten einer Massenmarktentwicklung
- Siedlungen für spezifische Lebenstile (Senioren, Ehepaaren nach dem Auszug der
Kinder, spezifische Freizeitaktiviäten wie Golf- bzw. Country-Stil, neu angelegte Städte)
2. „Elite-Communities“
- traditionellen Gated Communities
3. Die aus Angst vor Kriminalität entstehenden
Shrinking City
Deutschland: sinkende Geburtenrate, aber wachsende Lebenserwartung → konstante
Bevölkerung, Abnahme der Zahl der Einwohner mit wachsender Geschwindigkeit
Sinkende Nachfrage nach privaten Gütern und Diensten → führt zu wirtschaftlichen
Schwierigkeiten vom Einzelhandel bis zu den freien Berufen
Schließung von öffentlichen Einrichtungen, wie z.B. Schulen
Rückläufige Bevölkerung → beeinflusst das Angebot von (qualifizierten) Arbeitskräften (→
wichtiger Standortfaktor)
=> Akktraktivitäsverluste → betreffen Stadt als Wirtschafts- und Lebensraum → betreffen
kommunale Einnahmen
=> wirtschaftliche Grundlage einer City bricht weg
zwar sind Bevölkerungsgewinne der wachsenden Städte deutlich höher als die Verluste der
schrumpfenden Städte, aber → Anzahl der schrumpfenden Städte stark zugenommen
Segregation
soziale: lokale Konzentration bestimmter Bevölkerungsgruppen → weitgehende
Gemeinsamkeiten in Bildungsstand, Beruf und Einkommen
Verhinderung des Zuzugs unterer Schichten in Wohnviertel der oberen Schichten durch
strenge Bauvorschriften, Bebauungspläne und entsprechende Besteuerung
o upper class: große Villen auf Grundstücken in exklusiven Vororten
o middle and upper middle class: bessere Einfamilienhäuser am Stadtrand
o lower middle class: weniger gute Einfamilienhäuser in ungünstigen Bezirken und
Randbereichen der Übergangszone
ethnischer: dieselben Merkmale im Hinblick auf Staatsangehörigkeit, Herkunft oder
Geburtsland, Sprache
Ghetto
jüdisch-italienischer Begriff für die im Mittelalter den Juden zugewiesenen Stadtvierteln
Da Gehttos in den meisten Städten nachts durch Tore abgeschlossen wurden, beinhaltet der
Begriff Ghettoisierung heute allgemein die
→ weitgehende Isolierung einer bestimmten Bevölkerungsgruppe
starke räumliche Konzentration
geringe Chancen auf dem Arbeitsmarkt (→ einhergehende Arbeitslosigkeit)
Bildungsmisserfolge von Migrantenkindern
schlechte Sprachkenntnisse
Kriterien eines Ghettos:
ein mehr als nur einzelne Straßenzüge oder Häsuerblocks umfassendes, häufig
diskriminertes Minderheitenviertel mit nach Herkunft, Ethnie, Religion oder
sozioökonomischem Status homogenen Bevölkerungsgruppen
weitgehende Versorgung mit Waren und Dienstleistungen durch die eigene Gruppe
Binnenintegration mit bewusst auf einem Mindestmaß beschränkten Kontakten zu anderen
Gruppen aufgrund der sozialen Diskriminierung
Hyper-Ghettos
Ausmaße europäischer Großstädte
nehmen z.b. in Atlanta mehr als die Hälfte des Stadtgebietes ein, in Washington D.C. Knapp
40%
für künftige Generationen: Sozial vordefinierte Lebenswelt: „Basic needs“ (nötigste
Versorgung mit Nahrung, Kleidung, Arbeit)
den Bewohnern wird ein völlig andersartiges, kollektives Muster der Lebensbewältigung
aufgezwungen (lässt kaum Handlungsspielräume zu)
Mangelende Arbeitsplätze → Drogenhandel, kriminelle Aktivitäten
Parallelgesellschaften
Erlebnisgesellschaft
sozioökonomischer Begriff = hedonistische Lebenseinstellung (Alles ist auf Spaß
ausgerichtet)
Gebäude werden einzig zum Zweck der Unterhaltung errichtet (Clubs, Musicalhalls,
Konzerthäuser, Erlebnisbäder, Skihallen)
Grund für Shrinking Cities, wenn Städte sich nicht anpassen
Slums
ein Wohngebiet in Städten, das einer Reihe von Merkmalen der Bewohner und Behausung
aufweist, die unter den Standarts des betreffendes Landes liegt
→ Standard muss länderspezifisch festgelegt werden
innerstädtische Wohngebiete, früher von Ober-, Mittel- oder Unterschicht bewohnt, stark
heruntergekommen
einseitige soziale Sozialstruktur (Standard extrem niedrig)
meistens erste Anlaufstelle für Zuwanderer
hohe Kriminalität
Mit staatlicher Unterstützung oder in Eigenregie werden Strom- und Wasserleitungen und
Kanalisationsrohre verlegt
Bewohner arbeiten meistens im informellen Sektor
Erfolg durch homogenen Zusammenhalt, doppelter Verdienst, schützende Hand durch
Regierung, Selbsthilfegruppen (Verbesserung des Images, Beseitigung von Vorurteilen,
Reklame)
In EL ist der Grund für die Entstehung von Slums Landflucht
Marginalisierung
am Stadtrand gelegene Hüttensiedlungen ( halb – oder illegal angeeignete Flächen)
in Eigentätigkeit errichtet
Fehlen von Wasser-, Kanal- und Stromanschlüssen und Müllabfuhr
Infrastruktur gelegentlich nachträglich errichtet
Bewohner leben am Rand des Existenzminimums
sind selbst marginalisiert → sind als Randgruppe weder wirtschaftlich noch gesellschaftlich
integriert
Gelegenheitsjob oder Tätigkeit des informellen Sektors
Selektive Abwanderung
ins Umland ziehende Haushalte: - junge und einkommensstärkere Familien
→ Kernstädte → selektive Abwanderung → Zurückbleiben Einwohner die aus Altersgründen
ihren angestammten Wohnplatz nicht mehr verlassen wollten, und diejenigen, denen die
finanziellen Voraussetzungen für einen Wohnstandortwechsel fehlten
frei gewordenen Wohnungen: ausländische Arbeitsmigranten und ihre Familien, Umsiedler,
Asylanten und andere Minoritäten
Strukturwandel in Stadtvierteln
Gentrification (Aufwertung eines Stadtviertels)
Degradierung von Stadtvierteln
Gated Communities (Zusammenschluss der Bewohner eines Viertels, um Viertel
abzuschotten, einzäunen und bewachen zu lassen)
Segregation + soziale Randgruppen
Überalterung in best. Vierteln
Verfall von Stadtvierteln
Stadträume
1. Zentren
wirtschaftlichen und kulturellen Knotenpunkte in Städten
Orte der Kommunikations und Identifikation
City, zentralste Stadtgebiet
besondere Bedeutung: Hauptgeschäftszentrum der Stadt & Versorgung der
Umlandbewohner mit Gütern und Dienstleistungen
wird am deutlichsten wahrgenommen von Besuchern → trägt mehr als andere Stadtteile zur
Imagebildung bei
Definition: junger, innerstädtischer Teilraum (Funktionale Zentrum einer größeren Stadt)
→ hochrangige Wirtschafts – und Verwaltungsfunktionen
1820: Citybildung (zuerst in London, City of Westminster)
2. Hälfte des 19 Jh. Citybildung auch in anderen europäischen Großstädten
rasch entwickelnde Einzelhandel suchte die zentralsten Standorte auf: gute Lage,
Verkehrsbündelung → größte Kundenpotential
Kennzeichen der Citybildung: Verdrängung der Wohnbevölkerung (gestiegenen
Bodenpreise) zu Gunsten kommerzieller und administrativer Funktionen
später Verdränungswettbewerb im Einzelhandel..Ansiedlung von Fach- und
Spezailgeschäften sowie Warenhäusern mit einem breiten und zugleich tiefen Sortiment
Möglich durch;
→ Industrialiserung, wirtschaftl. Entwicklung → Nachfrage nach zentralen Plätzen (auf
Grund des wirtschaftlichen Erfolgs bezahlbar)
→ fortschreitende Trennung von Wohn- und Arbeitsplatz während der Industrialiserung
(Menschen ziehen vor die Stadt wenn Fabriken sich vor der Stadt ansiedeln) → Stadt wächst
um die Fabriken herum → Problem: später sind die Fabriken mitten in Wohnvierteln
Beschleunigung des Prozesses durch wachsenden tertiären Sektor
1960: Cityentwicklung stößt an ihre Grenzen → Stagnation
zunehmender Wohlstand, Automobiliserung → zunehmende Beengtheit, Autolärm und
Abgase
Umwandlung der am stärksten frequentierten City-Einkaufsstraßen in Fußgängerzonen,
Parkhäuser und Tiefgaragen
=> City, Subzentren „Shopping-Center“, Fachmarktzentren, ältere Nebenzentren, Urban
Entertainment Center (UEC)
Innenstadt
City + umliegende Bebauung
2. Wohngebiete
Architektur, Zustand = Ergebnis von historischen Ereignissen und Prozessen
→ wie Kriegszerstörung und Wiederaufbau,
→ von kommunaler Stadtplanung, wie Stadtsanierung
→ privaten Initiativen, wie Gentrification
=> Altstadt-Wohngebiete, Neustadt-Wohngebiete, Gründerzeitliche Vorortwohngebiete
(Arbeiterquartiere, Villenviertel), Stadtrandsiedlungen, Großwohnsiedlungen, New Town
3. Industriegebiete
trotz Deindustrialisierung bildet Industrie in den meisten Städten noch immer das zentrale
wirtschaftliche Fundament, ohne das viele Dienstleistungsbetriebe nicht existenzfähig
wären
Industriebetriebe → Umweltgefährdent (kontaminierte Böden, Emissionen)
Industriebrachflächen (durch Aufgabe industrieller Nutzungen) = aus stadtplanerischer
Sicht von Bedeutung
=> Industrieller Großbetrieb, Industrieparks, Gewerbeparks
4. Grün – und Freiflächen
Naherloungsgebiete
ökologische Ausgleichsräume
Die Außenzone
aufgelockerte Bebauung, Heterogenität von Baukörpern und Flächennutzung
Vielfalt → mit dem Städtewachstum wurden die unterschiedlichsten Siedlungselemente
miteinander verbunden
alte Dorfkerne, selbstständige Städte, Vorstadtgründungen des 18./19. Jahrhunderts,
Werkssiedlungen großer Industriebetriebe, Kleingartenkolonien, Industrieflächen oder neue
Wohnsiedlungen
viele Einrichtungen, die einen hohen Flächenverbrauch bzw. starke Emissionen aufweisen
z.B. kommunale Ver – und Entsorgungseinrichtungen wie Wasser- oder Kraftwerke, Klr – und
Müllverbrennungsanlagen oder Verkehrs – und Messeeinrichtungen, Vergnügungsparks,
Sporteinrichtungen
Funktion der City (die den Standort nötig haben & sich ihn leisten können)
Städte: Wohnorte, Standorte von Güterproduzenten und Dienstleistungsunternehmen,
Verteilerstellen, Innovations- sowie Macht-und Verwaltungszentren.
Also Einrichtungen des Einzelhandels und der Dienstleistungen
Diese Funktionen siedeln sich innerhalb des Stadtgebietes in bestimmten Zonen, Gürteln
oder Quartieren an
Ihr Standort wird beeinflusst durch Faktoren Verkehrsanbindung, Transportkosten, Boden-
und Mietpreise, Flächenbedarf, historische Voraussetzungen
Spezialgeschäfte, Großkaufhäuser, Zentralen von Banken und Versicherungen, Makler,
Architekturen, Ingenieurbüros, Werbeagenturen, Rechtsanwaltskanzleien: Erreichbarkeit
durch einen großen Kundenkreis, Möglichkeit direkter Kontakte (Fühlungsvorteile)
aufzusuchen (=> Werbung, Auftreten (→ Präsenz), Kundennähe, Kontakt zwischen
Geschäften (konkurrierende Marktbeobachtung, Kontakte zu konkurrierenden Gewerben)
Extreme Boden-und Mietpreise → Hohe Umsätze pro Flächeninhalt, um sich dieses leisten
zu können
Öffentliche Verwaltung besitzt besitzt Grundstücke und Gebäude in zentraler Lage
Weiterer Funktionsbereich: Zeitungs- und Verlagswesen, Gründe für die Ansiedlung in der
Stadt: Informationsbeschaffung und – übermittlung, Nähe zu zentralen Auftraggebern
zentrale Angebote im Bereich Unterhaltung und Vergnügen, Kunst und Kultur, Gastronomie
spielen eine immer größere Rolle
Einzelhandel zieht sich immer mehr zurück
Verdrängungswettbewerb zwischen der City und der „grünen Wiese“
Siedlungssystem
Gesamtheit der Siedlungen (= menschliche Niederlassungen), durch Funktionsverflechtungen
miteinander verbunden
Ökumene
menschlischer Siedlungs- und Wirtschaftsraum, durch naturgegebene Grenzen bestimmt
(Kälte-, Trocken-, Höhengrenze); Gegenteil: Anökumene, vom Menschen nicht besiedelt
Suburbaniserung
Definition:
flächenhafte Ausdehnung städtischer Siedlungsweise bzw. Bevölkerung in das Umland einer
Stadt. Zudem kann Suburbanisierung auch die Prozesse der Abwanderung von
Dienstleistung/Handel und Industrie bedeuten.
Jährlich verlieren die großen deutschen Städte durch die Suburbanisierung Einwohner an ihr
Umland. Somit gewinnt dasUmland an Bedeutung, wobei gleichzeitig die Bedeutung der
Kernstadt abnimmt.
Nach dem zweiten Weltkrieg: Dezentralisierungswelle, hing mit der Nutzung des PKWs für
die meisten Wege, eingeshlossen dem zur Arbeit, zusammen
Laufe des 20. Jh.s.: Verlagerung von Wohnungen, Arbeitsplätzen aus den Städten ins
Umland → Anstieg im Lebensstandart, zunehmende Mobilität, Bevorzugung
von Grunflächen und reichlich Platz, zuviel Lärm und Schmutz
=> vielfältige raumplanerische Stadt-Umland-Probleme
→ Funktionsverlust der Kernstadt, zentrale Funktion der Stadt bleibt aber bestehen
→ erhöhten Verkehrsbelastungen durch den zunehmenden Pendelverkehr
→ Preisverfall der Mieten in der Stadt
→ finanzielle Belastung der Städte, Steuereinnahmen fehlen
(Von der zentralen Kernstadt wird erwartet, dass sie weiterhin hochwertige Einrichtungen
der Infrastruktur (z.B. Krankenhausplätze, Spezialkliniken, Opernhaus und Messehallen)
bereitstellt. Andererseits vermindern sich durch die Abwanderungen von Bevölkerung und
Gewerbe ihre Steuereinnahmen)
→ Betriebsauflösung
→ Degegradierung von Wohnvierteln
→ verarbeitende Gewerbe, das größere, als im Zentrum vorhandene Flächen benötigte
→ Hochtechnologiebranche, die durch gute Wohnqualität in der direkten Umgebung
versuchte hochqualifizierte Arbeitskräfte zu locken
→ Unternehmen der elektronischen Datenverarbeitung, die ihren Standort wechselten, um
im Zentrum sehr teure Büromieten zu sparen und Dienstleistungen, die keinen
Kundenkontakt benötigten „suburbanisiert“ haben
→ Ausbau der Infratsurktur und die damit verbundenen Kosten
→ Versiegelung von Flächen
→ Verlust von Grünflächen: Umweltbelastung in den Kernstädten steigt
→ Landwirtschaftliche Nutzflächen werden verkleinert
→ Standortkonkurrenz zwischen den Unternehmen in der City und den in den Vorstädten
→ Zunehmende Verkehrsbelastung durch die wachsenden Verkehrsströme
→ Zerfall der Innenstädte, bemerkbar durch leer stehende Gewerbsflächen
Vorteile des Standortwechsels: Expansionsmöglichkeiten sind gegeben, die eine sofortige
Ausdehnung der Produktionsfläche ohne innerstädtische, strenge Umweltauflagen
ermöglichen
=> Stadt-Rand-Wanderung: soziale und demographische Polarisierung
Teilprozesse der Suburbanisierung
1950er & 1960er Jahre: Bevölkerungssuburbaniserung
rasche Zunahme der Bevölkerung in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg → Flüchtlinge,
Zuwanderung von Vertriebenen, persönlich generative Verhalten
→ starke Bevölkerungswachstun → hohe Bevökerungsdichte in den Kernstädten
Knappheit von Wohnräumen
finanzkräftige tertiäre Sektor treibt Boden- und Immobilienpreise in die Höhe
wachsende wirtschaftliche Bedeutung der Innenstädte (Kommerzialisierung des
Stadtzentrums)→ Verdrängung der Wohnbevölkerung
Anstieg des Lebensstandarts der Mittelschicht → aufgrund finanzieller Mittel Möglichkeit
abzuwandern
Arbeitsplätze verbleiben noch in den zentralen Innenstadtkomplexen, sodass es vorerst nur
zur Verlagerung von Wohnungen und einer Abwanderung des Wohlstands der Bevölkerung
ins Umland (Suburbs) der Städte kommt
→ Ausdruck des Wunschen, im eigenen Heim „draußen im Grünen“ zu wohnen
zunehmende Motorisierung des Einzelnen, verbunden mit dem Ausbau der Infrastruktur des
öffentlichen Nahverkerhs wie der U.- bzw S-Bahnnetze, ist der Bevölkerung das tägliche
Pendeln in die zentrennahen Arbeitsstätte ermöglicht
1970er & 1980er Jahre: Industriesuburbanisierung
Bisher war der Stadtkern ein hervorragender Standort der Industrie, umgeben von den
Wohngebieten der Arbeitskräfte
Voorte verfügen jedoch über ein großes Angebot an freien Gewerbeflächen, die von
Industriebetrieben u.a. für die Lagerhaltung genutzt werden können
Leitungs-, Verwaltungs- und Handelsfunktionen sowie Forschung und Entwicklung befinden
sich in den Kernstädten, die Produktionsbetriebe wandern in den suburbanen Raum ab
Enge Straßen, hohe Verkehrsdichte → erschweren für Kunden, Lieferanten und
Arbeitskräften die Anfahrt
Flächenbedarf nimmt immer mehr zu, z.B. für den ruhenden Verkehr (Parkplätze)
Suburbanisierung des Einzelhandels
→ Mietpreise außerhalb der City günstiger
→ viele Betriebe wie Gastronomie sind auf die Bevölkerungszunahme im suburbanen Raum
angewiesen
Durch elektronische Datenübertragung und Fernverarbeitung, sowie durch Verkehrs-,
Transport-, und Kommunikationstechnologien ist der Bedarf an zentralen Standorten stark
gesunken
1990er Jahre: Suburbaniserung im tertiären Sektor
industrielle Produktion und Dienstleistungsroutinen werden in Ländern mit geringer
Regulationsdichte verlagert
Standortverlagerung von Dienstleistungsbüros geschieht im Grunde aus den gleichen
Gründen wie bei der Industriesuburbaniserung
in den Wohnvierteln der Innenstadt, insbesondere der zone of transition, entwickelten sich
Slums und Ghettos
→ vornehmlich einkommensschwace Bevölkerungsgruppen der „Urban underclass“ sowie
Mitglieder ethnischer Minderheiten
=> Niedergang der Kernstädte und Aufschwung der Suburbs
Beispiel USA
Suburbanisierung hat früher eingesetzt als in Europa
viel umfassender gewesen → angesichts anderer politischer Vorgaben, schwacher
Kommunen, fehlender Regionalplanung, eines praktisch unbegrenzten Raumangebotes,
Investorenstädtebaus sowie anderer Mentalitäten
an peripheren Autobahnkreuzen entstanden Edge Cities, gewaltige Zentrenkonzentrationen
mit Büros, Einzelhandel und Wohnen
Geographische Stadtbegriff
Es kann keinen für alle Zeiten und Länder gültigen Stadtbegriff geben
Merkmale von Städten
statistischer Stadtbegriff: wenig aussagekräftig wegen der etwas willkürlichen
Festlegung der Mindestgrößen und der von Land zu Land sehr unterschiedlichen
administrativen Abgrenzung
rechtlich-historischer Stadtbegriff: Gemeinde mit historisch erworbenen
Stadtrecht ebenso wenig aussagekräftig
- Jede Gemeinde erhielt irgendwann das Stadtrecht (durch Landesherren, König oder Kaiser)
- Mittelalter: Verleihung des Stadtrechts → besondere Privilegien wie Marktrecht, Zollrecht,
Gerichtsbarkeit, Aufhebung der Leibeigenschaft
- Zuge der Industrialiserung: Auflösung der räumlich scharfen Trennung zwischen Stadt
und Umland
→ Verlust von Landgericht und anderen zentralen Einrichtungen → Rückgang von Handel
und Handwerk → Gemeinden konnten städtische Funktionen nicht mehr ausüben, verloren
aber nicht den Stadttitel
- Erscheinungsbild: Grund- und Aufriss mit Stadtmauer
geographischer Stadtbegriff:
- Kompakter Siedlungskörper mit hoher Wohnstätten- und Arbeitsplatzdichte
- durch Wanderungsgewinn wachsende Bevölkerung, begleitet vom generatives
Verhalten der Stadtbevölkerung mit sozialen Trend zu Einpersonenhaushalten und
Kleinfamilien
- weit gefächertes Berufsspektrum der Einwohner bei überwiegend tertiär- und
sekundärwirtschaftlichen Tätigkeiten
- gut ausgebaute Infrastruktur mit hoher Verkehrswertigkeit
- Marktfunktion und ein mit wachsender Größe zunehmender Bedeutungsüberschuss
des Waren- und Dienstleistungsangebotes auch für einen außerhalb des Stadtgebiets
gelegenen Bereich
- mit wachsender Größe zunehmender Grad innerer räumlicher Differenzierung (z.B.
Viertelsbildung)
- hohes Maß künstlicher Umweltgestaltung und meist starke Umweltbelastung
2.
unterschiedliche Mindestgröße an Bevölkerung und Flächen (zu allen Zeiten, in allen
Kulturen)
Bei überschreiten einer gewissen Größe kann eine Siedlung ihre Bewohner nicht mehr
unmittelbar durch den eigenen Boden ernähren
3. (schwaches Kriterium)
hohe Bebbauungs- und Bevölkerungsdichte bedingen die Geschlossenheit der
Ortsform.
in allen Kulturen und Epochen: innerer Teil einer Stadt → morphographisch verhältnismäßig
kompakte Siedlungs- und Baukörper mit hoher Wohnstätten- und Arbeitsdichte (haben sich
von ihren Randzonen abgehoben)
Heute: durch Sub- und Desuburbanisierung → (Groß)städte sind stark verschmolzen mit
ihrem Umland
4.
Funktionsräumliche Gliederung von Vierteln
Städte → hoher Grad an funktionaler Differenzierung
in Abhängigkeit von der jeweiligen Lage unterschiedlichen Bodenpreise → priorisieren
bestimmte Nutzungen, schließen andere dagegen aus
5.
ausgeprägte soziale und ethnische Differenzierung ihrer Bevölkerung
Segregation nach Quartieren unterschiedlicher Wohnstatus
Konzentration bestimmter sozialer oder ethnischer Gruppen in bestimmten Stadtvierteln
bedingt durch Standortvor- oder nachteile
6.
aus politischer, gesellschaftlicher und technologischer Sicht → normative
Innovationszentren (politisch, gesellschaftlich, technologisch)
Entwicklung von neuen gesellschaftlichen Trends, Normen und Wertvorstellungen → werden
auf unterschiedlichen Wegen (Medien, persönliche Erfahrungen) in den ländlichen Raum
eingetragen
technologische Innovationszentren
7.
Städte profitieren von den Ressourcen des ländlichen Raumes
ökologische Ausgleichsfunktionen des ländlichen Raums = ökologisch notwendige
Ergänzungsräume & Naherholungslandschaften für städtische Bevölkerung
Funktion des ländlichen Raumes als Standort „sperriger“ Infrastruktureinrichtungen (z.B.
Trinkwassertalsperren, Sondermülldeponien, Großflughäfen)
8.
Stadt: ökologisch stark bzw. überlasteter Raum
Verdichtungsschäden → Emissionen, Verkehrs- und Industrielärm,
Wasserverunreinigungen, Flächenversiegelung etc.
Zentrale Orte höherer Ordnung haben ein größeres Einzugsgebiet als zentrale Orte niederer
Orte
Hierachie der Verfelchtungsbereiche
Zentraler Ort höchster Stufe (z.B. Landeshauptstadt)
Angebote des hochspezialisierten und seltenen Bedarfs
überregionales Verwaltungs-, Wirtschafts-, Kulturzentrum
Oberzentrum (Großstädte)
spezialisierte Fachgeschäfte mit hoch- und höchstwertigen Gütern für den
langfristigen/episodischen Bedarf
z.B. Krankenhäuser, Universitäten, Museen, bedeutende Verwaltungszentren
Mittelzentrum (Mittel-/Kreisstädte)
Einrichtungen für den mittelfristigen (periodischen) gehobenen Bedarf des Stadtumlandes
z.B. Fachärzte, Rechtsanwälte, höhere Schulen
Unterzentren (Kleinstädte im ländlichen Raum)
zur Versorgung des Nahbereiches mit Gütern & Dienstleistungen des täglichen &
kurzfristigen Bedarfs
Die Zahl der zentralen Orte, die den Raum versorgen, soll minimal sein
(Verkerhserschließung in alle Richtungen gleich)
Lösungsansätze:
Nachfragekreise eines Standortes im gleichen Abstand zueinander → unversorgte Gebiete
Es soll aber kein Gebiet unversorgt bleiben → Kreisen rücken näher zusammen
→ Versorungsgebiete überschneiden sich → Überangebot
optimale Form: Hexagonales (Sechseckiges) Muster
Anfang des 20. Jh.s. Berlins wirtschaftlichen Verflechtungen reichen weit über die nationalen
Grenzen hinaus
dynamischer Industriestandort
wichtiger Knotenpunkt im europäischen Verkehrsnetz
Mitte des 20. Jh.s. Entwicklung wird schlagartig unterbrochen
→ Teilung als Folge des zweiten Weltkrieges (7.10.1949)
Berlin – Marzahn
Probleme:
→ leerstehende Wohnungen, Kosten, Wertverfall, Image der Stadt
Zwänge
→ Vermietung, Kosten, Einheitliches Stadtbild (Angleichung)
Maßnahmen:
→ Rückbaumaßnahmen, Abriss, Sanierung
Perspektive:
→ Attraktivität durch großzügige Dachterassen, attraktive Grundrisse, Angleichung der
Lebensqualitäten (Ost/West), Mietpreise, Zuwanderung
Wirtschaftsstandort Berlin
vorangekommen beim Umbau seiner Wirtschaftsstruktur
insbesondere im privaten Dienstleistungsbereich (50%)
(einschließlich im bereich Handel, Banken und Versicherungen, Verkehr und Nachrichten)
Konzentration auch auf eine moderne und leistungsfähige industrielle Fertigung
(als Anker für den wachsenden Bereich produktionsnaher Dienstleistungen)
Berlin besitzt herausragende Wissenschafts, Forschungs – und Entwicklungslandschaft
besondere Perspektiven bieten:
→ Informations – und Kommunikationstechnik
→ Bio – und Medizintechnik
→ Verkehrstechnik
=> Kompetenzzentrum auf diesen Gebieten = wichtigste wirtschaftspolitische Ziel
deutschlandweit sehr hohe Arbeitslohenquote
BIP sehr niedrig, stabilisert sich langsam wieder
Berlin stark verschuldet
weitere Herausforderungen
→ Zunehmende Verkehrsaufkommen
→ steigende Ansprüche an die Umweltverträglichkeit
→ höheres Maß an Effizienz und Wirtschaftlichkeit aus finanziellen Gründen
Pilz-Konzept
Trasse der alten Stdtbahn wird ausgebaut → Ost-West-Verkehr
fehlende Nord-Süd-Verbindung entsteht völlig neu
→ im zentralen Bereich der Stadt durch einen aufwändigen Tunnel geführt
→ vierspurige Straße, U-Bahn
Schnittpunkt beider Achsen:
→ Lehrter Bahnhof als neuer zentraler Großbahnhof Berlins
→ Kreuzungspunkt von ICE-Strecken
Ausbau des Schienennetzes
Funktion des Bahnhofs wird verändert
beseitigt die Probleme des früheren Systems der Kopfbahnhöfe, das zu einem Anstieg des
innerstädtischen Verkehrs geführt hatte
Berlin/Brandenburg
Verflechtungen regional weit entwickelt, in das brandenburgische Umland hinein
→ mehr Baugrund zu günstigeren Bodenpreisen
→ Suburbanisierungsprozess
Verhinderung von Fehlentwicklungen = Aufgabe der Raumplanung (Umsetzung, Erreichung
des Ziels)
Leitidee für die Region Berlin/Brandenbrug ist das Prinzip der dezentralen
Konzentration(Entlastung Berlins)
Ausbau und die Funktionsstärkung von Mittelstädten im „Brandenburgischen Städtekranz“
→ Raumordnung (Planung des Raums, wie er sein soll)→ Steuerung des
Suburbaniserungsprozesses (im Sinne des Konzeptes der zentralen Orte und der
Entwicklungsachsen)
Zwischen Mittelzentren sollen Freiräume gesichert werden → sollen den Hauptstädtern eine
naturnahe Erholung ermöglichen, Existenzgrundlage einer leistungsfähigen Landwirtschaft,
Versorgung Berlins
Trinkwasserversorgung → im Berliner Raum müssen entsprechende Schutzgebiete
freigehalten werden
Entsorgung von Abwasser und Abfall
Bereitstellung von Energie
=> enge Zusammenarbeit innerhalb der Region Berlin/Brandenburg
Das Konzept der dezentralen Konzentration unterscheidet für Brandenburg zwei Teilräume:
→ der „negere Verflechtungsraum“ (der neu entstandene „Speckgürtel“)
= Ausgleichs-, Entlastungs- und Ergänzungsfunktionen für die Hauptstadt
→ „Äußere Entwicklungsraum“ (Regionen wie Prignitz, Uckermark, ist durch
Strukturprobleme unud Abwanderung junger Menschen gekennzeichnet)
= gezielte Förderprogramme zur Erhaltung industrieller Kerne und zur Bewahrung ländlicher
Areale als wertvolle Natur-, Erholungs- und Kulturlandschaften
Zusammenbruch der Sowjetunion und der Auflösung dessowjetisch dominierten „Rates für
Gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW)
→ Ziel der Länder in Mittel-, Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa: radikale Umgestaltung ihrer
Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung
→ Bezeichnung der Länder: Transformationsländer, Reformländer, MOE-Staaten (Mittel- und
Osteuropa), GUS(Gemeinschaft unabhängiger Staaten → 12 Mitgliedstaaten, 3 batische
Staaten)
Transformation hin zu einer Dinestleistungsgesellschaft
Transformation verlief in den einzelnen Staaten mit unterschiedlicher Intensität und
unterschiedlichem Zeithorizont
Anfangsphase: De-Industrialisierung und Entstaatlichung des Arbeitsmarktes (fast überall)
→ Folgen waren: Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten, hohe Arbeitsloigkeit, hohe
Inflationsraten bis hin zur Hyperinflation
Privatisierung der Industrie verlief zum Teil nur schleppend oder mit schweren
wirtschaftlichen Verwerfungen
krasses Beispiel: die Umwandlung von russischem Staatsbesitz in Aktiengesellschaften
→ Betriebsangehörige, die Anteilsscheine erhalten hatten, verkauften diese später an
Wirtschaftsführer (Oligarchen), die neue Wirtschaftsimperien aufbauten
Kritik: Schocktherapie in den Transformationsländern → Lösung von zu vielen Problemen auf
einmal
→ keine Rücksichtnahme auf die Befindlichkeit der Bevölkerung (Wertvorstellungen,
Normen, ideologische Erziehung)
=> Widerstand gegen die Reformprogramme
=> Gesellschaftliche Transformationsprozesse erfordern einen längeren Zeitraum
Agrarsektor
tiefgreifende Wandlungen von der Kollektiv- zur Marktwirtschaft (außer Landwirtschaft in
Polen = nicht kollektiviert)
Rückgang der Agrarproduktion und der Einkommen der Landwirte in der ersten Hälfte der
1990er-Jahre
→ Preisfreigabe, Subventionsabbau und geringere Kaufkraft der Bevölkerung
Im Rahmen der Privatisierung erhielten in einigen Ländern Alteigentümer ihre Flächen
zurück (Restitution)
→ z.T. Wurden überdimensionierte Großbetriebe in kleinere Einheiten aufgeteilt und in eine
neue Eigentumsstruktur überführt
Transeuropäisches Verkehrsnetz
Verdopplung des Verkehrsaufkommen in der EU, insbesondere durch die Osterweiterung der
EU bedingte Lkw-Verkehr in Ost-West-Richtung
Transitländer in Mitteleuropa wie z.B. Deutschland sind besonders betroffen
Streckenstill-Legungen → prozentuale Anteil des Güterverkehrs auf der Bahn
zurückgegangen
Gewährleistung des schnellen Personen- und Güterverkehrs → Vernetzung der europäischen
Regionen bis 2020
→ Ausbau der Straßen, Eisenbahnhochgeschwindigkeitsstrecken, Binnenwasserstraßen,
Häfen, Flughäfen, kombinierte Verkerhs Schiene/Straße
zur Ergänzung 10 Paneuropäische Verkehrskorridore
Meeresautobahnen, d.h. Seeverbindungen zwischen mindestens zwei mitgliedsstatten
→ bessere Anbindung peripherer Räume & Entlastung der Verkehrskorridore auf dem Land
Beispiel: zwischen Spanien, Frankreich und Italien den Frachtverkehr über die Pyrenäen und
Alpen verringern
Europäische Union
Überwindung der nationalistischen Gegensätze
Sicherung des Friedens durch eine organisierte Einigung Europas
Die Vertreter dieser Europa-Idee argumentierten:
Das System souveräner Nationalstaaten in Europa sei auf Dauer nicht in der Lage,
zwischenstaatliche Konflikte gewaltfrei zu lösen
größerer Wohlstand sei erst durch die ungehinderte Entfaltung der Produktionsfaktoren in
einem einheitlichen Wirtschaftsraum möglich
angesichts der dominierenden Stellung der beiden Weltmächte USA und Sowjetunion könne
nur ein Vereinigtes Europa die Interessen der europäischen Länder wirksam vertreten
27 Mitgliedsstaaten
17 Staatssprachen
Beitrittskandidat: Türkei, Kroatien, Mazedonien
Gründungsstaaten, 1951: DE, Frankreich, Italien, Niederlande, Brüssel, Luxemburg
Binnenmarkt funktioniert nach dem Prinzip der „vier Freiheiten“; der Reisefreiheit, der
Handelsfreiheit für Waren und Dienstleistungen“, Freiheit im Kapitalverkehr
→ Voraussetzung ist die gegenseitige Anerkennung von Rechts- und
Verwaltungsvorschriften
Privatpersonen können in einem anderen EU-Land wohnen, arbeiten und studieren
Ausgenommen sind Beamte, die hoheitliche Aufgaben erfüllen (Polizei, Finanzverwaltung)
Grundprinzipien des Europarates:
→ Menschenrechte, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit
Die EU als „Global Player“
„Global Player“
Weltkonzern, umgangssprachlich auch Multi; kapitalstarkes international tätiges
Großunternehmen mit Tochtergesellschaften in anderen Ländern, global-strategisches
Unternehmen für produktion und Absatz
=> einheitlicher Wirtschaftsraum, nur ein Einfuhrzoll => viele Abnehmer, sehr großer Markt,
große Kaufkraft & Wirtschaftsleistung, dank des zunehmenden Wettbewerbs profitieren
Verbraucher von niedrigen Preisen und einem verbesserten Verbraucherschutz
- Goldene (Gelbe) Banane: Erstreckt sich um den nordwestlichen Mittelmeerraum und ist so
eine Raumerweiterung zur „Blauen Banane“
- Blaue Banane: Modell des Franzosen Roger Brunet von 1989, der Europa in Aktiv- und
Passivräume untergliedern wollte. Die „Blaue Banane“ ist ein europäischer Großraum, der sich
vom nördlichen England bis nach Norditalien erstreckt und eine zentrale Rolle einnimmt, vor
allem in der Wirtschaft.
- Europäisches Pentagon: London-Paris-Mailand-München-Hamburg
- Sunbelt Europas: Gebiet mit Wachstumsindustrien, Tourismus und Zuwanderung im
nordwestlichen Mittelmeerraum