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Gliederung:
Bloggen als eine der neueren Kommunikationsformen im Internet beginnt sich auch
hierzulande zu etablieren. Die Blog-Suchmaschine Technorati1 zählt mit Stand vom 11.
August 2006 50,9 Millionen Blogs (zum Vergleich: 15. November 2005 22 Millionen
Blogs) weltweit. Die österreichische Blogosphäre wird auf 10000 bis 20000 Blogs
geschätzt, Tendenz steigend.2
Weblogs3, auch Blogs genannt, sind Webseiten, meistens betrieben von einer Person,
seltener auch mehreren gemeinsam, auf der täglich Einträge zu verschiedensten
Themen getätigt werden. Manche dieser Online-Journale widmen sich nur dem
Privatleben und der Selbstdarstellung der jeweiligen Bloggerin (des Bloggers), andere
beschäftigen sich mit wissenschaftlichen, religiösen, rechtlichen, medizinischen,
politischen, journalistischen oder anderen Themen. Blogs werden häufig aktualisiert, sind
oft mit anderen Blogs verlinkt und miteinander vernetzt. Die Gesamtheit aller Weblogs
wird auch als Blogosphäre bezeichnet. Unterschieden wird vor allem zwischen
Filterblogs (betrieben von jenen Menschen, die das Internet nach interessanten Inhalten
durchsurfen und dies dann auf ihrem Blog publizieren und mit dem entsprechenden Link
versehen) und persönlichen Tagebüchern (siehe oben).
Der interaktive Aspekt der „Kommunikationsform Blog“ wird noch verstärkt durch die
Kommentarfunktion, die oft zu ausführlichen Diskussionen in den Blogs führt.
Aufgrund ihrer technischen und interaktiven Möglichkeiten eröffnen Weblogs eine Reihe
von (medien-)pädagogischen Möglichkeiten, die folgend expliziert werden sollen.
1
2. Wozu kann man Weblogs verwenden und was können sie?
Eine Auswahl:
20six: http://www.20six.de/
beeplog : http://beeplog.de/
blog.de : http://www.blog.de/
blog1.de : http://blog1.de/
blogecke.de : http://www.blogecke.de/
blogg.de : http://blogg.de/
blogigo.de: http://www.blogigo.de/
Blogger: http://www.blogger.com/start
blogger.de: http://www.blogger.de/
bloghof: http://www.bloghof.net/
blognic: http://www.blognic.net/
blogstart: http://blogstart.de/
blogtiger: http://www.blogtiger.de/
diary-z: http://www.diary-z.de/
LiveJournal: http://www.livejournal.com/
msn spaces : http://spaces.msn.com/ (hier heißen die Blogs « Spaces »)
myblog: http://www.myblog.de/
freenet: http://weblog.freenet.de/
MyBloger: http://www.mybloger.de/
Simpleblog: http://www.simpleblog.org/simple.php
themeblogs: http://www.themeblogs.com/
twodaynet: http://www.twoday.net/
WordPress: http://wordpress.de/
xanga: http://www.xanga.com/
Yahoo:
http://de.360.yahoo.com/login.html?.done=http%3A%2F%2Fde.360.yahoo.com%2F&
.src=360
sms.at: http://www.sms.at/
uboot: http://www.uboot.com/
Myspace: http://www.myspace.com/
• Textbasierte Weblogs
2
• Audioblogs oder Podcasts:
• Fotoblogs:
• Moblogs:
Weblogs, die von einem Handy oder PDA (Personal Digital Assistent) „beliefert“
werden.
http://joi.ito.com/moblog/
http://mariegoessmscam.twoday.net/
• Videoblogs (Vlogs):
Ein Vergleich der Videodienste wurde von der Online-Zeitschrift Netzwelt gemacht:
http://www.netzwelt.de/news/73482_1-videoblogs-leicht-gemacht-kostenlose-
videodienste.html
http://www.kurier.at/interaktiv/blog/mobil/
http://blogs.guardian.co.uk/news/ (in Englisch)
http://www.dienstraum.com/
http://www.bildblog.de/ Kritische Notizen über eine große deutsche Boulevard-
Zeitung)
http://www.sixtus.net/
3
http://www.ankegroener.de/
http://infam.antville.org/
• politische Blogs:
http://www.alles-internet.com/blog/
http://www.blog-frosta.de/
Weblogs werden meist von Einzelpersonen, aber auch von Gruppen oder
Communities betrieben.
4
5. Möglichkeiten von Weblogs
a) Privat: Als Tagebücher verwendet stellen Weblogs für viele Menschen ein kleines
virtuelles, sehr persönlich gestaltetes Zuhause dar, wo über Themen von
allgemeinem Interesse oder personenbezogene Themen reflektiert, Tagesbilanz
gezogen und diskutiert wird.
Stephan Mosel4 beschreibt Weblogs als gut geeignet für selbst gesteuerte Lernprozesse
bzw. die Reflexion der eigenen Lernpraxis und soziales, kooperatives Lernen.
5
erst veröffentlichen. Blogs können so zu sehr aktuellen Klassen- oder Schulzeitungen
werden.
Der Deutsch- und Philosophielehrer Norbert Tholen nennt als Möglichkeiten der
Nutzung unter anderem: „zeitunabhängiges Lernen fördern“ und stellt die
Hausaufgaben ins Netz.5
Aber auch Probleme sollen hier erwähnt werden, die sich erst mit zunehmender
Blogpraxis herausstellen. Im Lehrerfreund6 ist zu lesen: „Nach anfänglicher Begeisterung
für das Bloggen sackt die Motivation der SchülerInnen gerne ab, wenn kein
konsequentes didaktisches Konzept vorliegt, und das Blog verwandelt sich in einen
Friedhof)“ …“Es wird eifrig gebloggt und kommentiert - Lerneffekt tritt aber kaum einer
ein. Vor lauter Blogginghype bemerkt man es gar nicht“. Verwiesen sei auch auf Steven
Krauses Beitrag “When Blogging Goes Bad: A Cautionary Tale About Blogs, Email Lists,
Discussion and Interaction”.7 Blogging GoeACautionary Tale About Blogs,
Email Lists, Dis
6. Praxisbeispiele:
Blog eines Leistungskurses Deutsch, geführt von 2003 – 2005, beendet durch
Schulabgang: http://www.herr-rau.de/mt_rau/
6
Schulen, die Weblogs anbieten:
Gymnasium Blomberg: http://www.gymnasium-blomberg.de/
Lehrerblogs:
http://www.herr-rau.de/wordpress/
Metzeners Notizblock (geografische, naturkundliche und andere Anmerkungen):
http://php.educanet2.ch/weblog/wordpress/
7. Sicherheitsaspekte:
Bei Weblogs ist, wie bei jeder Kommunikation im Internet auf eine kontrollierte
Bekanntgabe von Persönlichem zu achten. Vor Beginn des Bloggens müssen
diesbezüglich bestimmte Verhaltens-Regeln festgelegt werden, z.B. nur Vornamen
verwenden, keine Handynummern, den Namen der Schule nicht nennen etc.. Es ist auch
möglich, Passwort-Blogs einzurichten, zu denen nur eine definierte Gruppe das Passwort
und damit die Eintrittsmöglichkeit ins Blog bekommt.
8. Kleines Blog-Glossar:
• Blogosphäre
Gesamtheit aller Weblogs und Blogger, die Weblogszene und deren Autoren. Die
Blogospäre ist ein offenes Netz.
• Eine Blogroll ist eine Liste (Lesezeichen) gern gelesener Blogs.
• Moblog: Eine Kombination von „mobile“ und „Weblog“. Ein mobiler Weblog oder
Moblog ist demnach ein Weblog, auf das via Handy publiziert wird. Dadurch wird der
Weblog Autor orts- und zeitunabhängig.
• Permalink (permanenter Hyperlink): Gehört zu jedem Weblog-Eintrag. Damit kann
man einen genau bestimmten Beitrag auf einer Seite referenzieren (URL eines
Weblogbeitrages).
• RSS:(Really Simple Syndication oder «Rich Site Summary») RSS ist ein XML-
Standard, um Textinformationen für andere Rechner zur Verfügung zu stellen.
Zusammenfassung von Überschriften.
• RSS-Feeds (to feed - füttern). Feeds sind Text-Dateien, die die aktuellen Weblog-
Inhalte speichern. Sie werden mit Hilfe von RSS-Readern abonniert. Dazu benötigt
man einen Feedreader, ein kleines Programm. Dazu gibt es verschiedene Anbieter,
meist ist es gratis zum Download. Browser wie z.B. Firefox oder Opera haben einen
Feedreader bereits integriert.
• Trackback informiert ein anderes Blog, dass auf einen Artikel Bezug genommen
wurde. Jede Logbuch-Eintragung wird in einem Datensatz in einer Datenbank
abgelegt, aus der das das Content-Management-System dann automatisch
unterschiedliche statische Webseiten zusammenbaut.
7
Read/Write Web in the Classroom: http://www.weblogg-ed.com/
Steven D. Krause: When Blogging Goes Bad: A Cautionary Tale About Blogs, Email
Lists, Discussion, and Interaction:
http://english.ttu.edu/kairos/9.1/binder.html?praxis/krause/index.html
8
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1
http://www.technorati.com/
2
http://www.socialtext.net/loicwiki/index.cgi?austrian_blogosphere
3
Vgl. auch Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Weblog
4
Mosel, Stephan: Praktiken selbstgesteuerten Lernens anhand der Nutzung von web-basierten
Personal-Publishing-Systemen. Unveröffentlichte Diplomarbeit, Uni Gießen 2005.
http://weblog.plasticthinking.org/media/1/diplomarbeit-weblogs-lernen.pdf
5
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6
http://www.lehrerfreund.de/in/schule/1s/weblogs-unterricht/#kommentareintrag
7
Steven D. Krause: When Blogging Goes Bad: A Cautionary Tale About Blogs, Email Lists,
Discussion, and Interaction. Online:
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