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So kommen Sie ins Gespräch
Tipps für Ihren Vortrag vor Laien
Jürg Häusermann
Fachfremde Zuhörer können ein dankbares Publikum sein, wenn Sie sie ernst nehmen und wenn
Sie sie verständlich ansprechen.
Um Ihr Publikum ernst zu nehmen, müssen Sie sich bewusst machen, dass Sie es mit Bürgern zu
tun haben, die die Verantwortung für Ihre Forschung mittragen. Sie stehen zwar am Rednerpult,
aber Sie treten in einen Dialog, der schon längst begonnen hat.
Damit Ihr Stoff verständlich wird, müssen Sie ihn drastisch reduzieren. Aber um Ihr Publikum
wirklich anzusprechen, müssen Sie auch bereit sein, persönlich zu werden und etwas von sich
preiszugeben.
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Dialog während des Dies sollte sich auch auf der konkreten Ebene Ihres Vortrags ausdrü-
Vortrags cken. Auch da treten Sie einerseits als Fachperson auf, deren Kompe-
tenz gefragt ist. Andererseits aber klappt jedes kommunikative Vermit-
teln – jedes Lehren, Informieren, Präsentieren – nur, wenn ein Aus-
tausch zustande kommt.
Sie können Ihr Publikum in die Verantwortung für den Ablauf Ihres
Vortrags einbeziehen. Zwar sind für seinen informativen Gehalt immer
Sie selbst verantwortlich; aber für anderes sind Ihre Zuhörer mindes-
ten so kompetent – etwa dann, wenn es darum geht, die gesellschaftli-
chen Konsequenzen zu diskutieren. Und natürlich kann die Beteili-
gung des Publikums den Lernertrag vergrößern.
Möglichkeiten, den Wesentlich ist, dass Sie die Art des Dialogs, den Sie ermöglichen wol-
Dialog zu planen len, ebenso sorgfältig planen wie den inhaltlichen Gehalt Ihres Vortrags:
• Planen Sie nicht nur den inhaltlichen, sondern auch den dialogi-
schen Ablauf: Wie interaktiv soll der Vortrag sein und wie vermit-
teln Sie dies Ihrem Publikum?
• Widmen Sie besondere Sorgfalt dem Dialoginstrument Frage: In
welchen Situationen werden Sie eine Frage stellen? Mit welcher
Absicht? Was sollen die Zuhörer mit Ihren Antworten beitragen?
• Fragen Sie sich nicht nur, mit welcher Hauptaussage Ihr Vortrag
aufhören soll, sondern fragen Sie sich auch, mit welcher Aktivität
des Publikums er aufhören soll.
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Dies geschieht oft dann, wenn leicht zu erkennen ist, dass der Redner
die Frage aus rein taktischen Gründen einsetzt. Die Frage soll nur die
Eintönigkeit des Vortrags unterbrechen, führt aber nirgendwo hin. Zu
diesem Typ gehören alle Fragen, deren Antworten Sie bereits kennen.
("Wie wird wohl der Begriff X von der Wissenschaft definiert?" –
"Welches ist der Hauptbestandteil des Medikamentes Y?" – "Wo fand
die entscheidende Schlacht um Z statt?")
Wählen Sie stattdessen echte Fragen – solche, auf deren Antworten Fragearten während
Sie selbst gespannt sein können. Und wählen Sie Fragen, deren Ant- des Vortrags
worten weiterführen:
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Literaturhinweise
[1] Davis, Martha: Scientific Papers and Presentations. Burlington; San Diego;
London. 2. Aufl. 2004
[2] Häusermann, Jürg / Käppeli, Heiner: Rhetorik für Radio und Fernsehen. Aarau;
Frankfurt/Main. 2. Aufl. 1993.
[3] Hey, Barbara: Präsentieren in Wissenschaft und Forschung. Weinheim. Wiley-
VCH. 1. Aufl. 2008
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