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Die Rechtssoziologie als Grundlagenfach hinterfragt das Verhltnis von Recht und Gesellschaft
und entwickelt aus dieser Verhltnissetzung Ansatzpunkte zur Rechtskritik: Diskurstheoretische
Anstze kritisieren die mangelnde Legitimation, feministische Rechtstheorien dekuvrieren die
Konstruktion asymmetrischer Geschlechterverhltnisse durch das Recht, Systemtheorien
vermissen die Gesellschaftsadquanz und materialistische Theorien kritisieren die Blindheit des
Rechts gegenber sozialen Kmpfen. In der Veranstaltung wollen wir einigen
rechtssoziologischen Anstzen auf den Grund gehen und uns insbesondere mit Texten von
Adorno, Butler, Bourdieu, Foucault, Luhmann, Marx und Weber beschftigen.
Lektreprogramm:
Einen berblick zu den aktuellen rechtssoziologischen Anstzen finden Sie in Susanne Baer,
Rechtssoziologie. Eine Einfhrung in die interdisziplinre Rechtsforschung, 2. Aufl., 2015 sowie
in Sonja Buckel, Ralph Christensen & Andreas Fischer-Lescano, Neue Theorien des Rechts, 2.
Aufl., 2009. Wir werden im Seminar lesen und diskutieren:
Eugen Ehrlich, Grundlegung der Soziologie des Rechts (1912), 4. Aufl., hrsg. von Manfred
Rehbinder, Berlin 1989, 26 ff.
Jutta Limbach, Wie mnnlich ist die Rechtswissenschaft?, in: Hausen/ Nowotny (Hrsg.), Wie
mnnlich ist die Wissenschaft?, 1986, S. 87 ff.
Karl Marx, Debatten ber das Holzdiebstahlsgesetz (1842), MEW 1, S. 109 ff.
Theodor W. Adorno, Negative Dialektik, AGS 6, Frankfurt am Main 1970, S. 303-306.
Judith Butler, Kritik, Zwang und das heilige Leben in Walter Benjamins Zur Kritik der Gewalt, in:
Krasmann u.a. (Hg.), Rationalitten der Gewalt, 2007, S. 19 ff.
Niklas Luhmann, Das Paradox der Menschenrechte und drei Formen seiner Entfaltung, in: ders.,
Soziologische Aufklrung, 2008, S. 229 ff.
Organisation: Die Veranstaltung wird als Blockveranstaltung 26. bis 28. Juni 2015 im GW 1 C
2320 in Bremen stattfinden. Details zum Zeitplan und zum Ort werden im Termin zur
Vorbesprechung mitgeteilt. Einen Grundlagen- oder einen Seminarschein kann erwerben, wer
nach Absprache neben einem kurzen Einfhrungsreferat (nicht lnger als 10-15 Minuten) eine
schriftliche Arbeit zu einem der Texte oder einer bergreifenden, seminarbezogenen
Fragestellung anfertigt. Die Arbeit sollte ca. 20 Seiten haben und mit einem wissenschaftlichen
Funotenapparat sowie einer Bibliographie versehen sein.
Quelle: /personen/andreas-fischer-lescano/lehre/einfuehrung-in-die-rechtssoziologie/?