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Wahre Freude finden wir, wenn wir Gottes Wort, die Bibel studieren. Wir dan-
ken Gott dafür, dass das Evangelium aufgeschrieben wurde und für uns immer
und überall zugänglich ist. Darin wird die Wahrheit vom Licht geoffenbart.
Gläubige wandeln im Licht und damit ist die Rede von Gemeinschaft, die Gott
selbst zustande gebracht hat. Dadurch können Gläubige Gemeinschaft mitein-
ander haben, denn es gibt nichts, was uns scheiden kann (Röm. 8,38-39). Diese
Gemeinschaft haben nicht Gläubige zustande gebracht. Deshalb können sie
diese Gemeinschaft keinesfalls ungeschehen machen. Der Herr Jesus hat Sei-
nen himmlischen Vater (also nicht uns!) um diese Gemeinschaft gebeten (Joh.
17,21). Sein Gebet wurde selbstverständlicherweise erhört und auch das sollte
uns mit großer Freude erfüllen.
2006
Im Licht wandeln
1. Einleitung 2
Der Hauptsatz am Anfang dieses Johannesbriefes: "Was von Anfang an Johannes 1,1-2
war [...]" wird erst in 1. Johannes 1,3 fortgesetzt: "[...] verkündigen wir auch 1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und
euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt [...]"; 1. Johannes 1,4 "[...] das Wort war Gott.
damit unsere Freude vollkommen sei." Johannes verkündigt das, was er 2 Dieses war im Anfang bei Gott.
von Anfang an gehört hat. Das bedeutet auf jeden Fall, dass die Botschaft
die verkündigt und hier auf besondere Art beschrieben wird, unveränder-
lich und unvergänglich ist. Die Verkündigung des Evangeliums ist eine Die Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus
Verkündigung der Wahrheit, die unverändert der Zeit standhält.
Johannes eröffnet das von ihm geschriebene Evangelium genauso wie
seinen ersten Brief mit den Worten: "Im Anfang". Danach schreibt er:
Gottes Wort ist unveränderlich
Johannes 1,14
Wir Menschen haben von Natur aus ständig mit vergänglichen Dingen 14 Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und
zu tun. Das gilt besonders für all das, was verkündigt wird, egal auf wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlich-
welchem Gebiet. Auffassungen verändern sich. Der Mensch muss sich keit als eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und
fortwährend an verschiedene Umstände und Lehren anpassen. Was wir Wahrheit.
Petrus nennt hier nicht nur die Ankunft des Herrn Jesus Christus, sondern
auch Seine Macht. Diese Macht wird sich in der Zukunft manifestieren Wir Gläubigen sollten uns immer wieder auf den verherrlichten Christus
und geoffenbart werden. Der Herr Jesus Christus hat von Gott, dem Vater, richten, der hoch erhoben ist. Er ist außerdem der Gemeinde als
Ehre und Herrlichkeit empfangen. In Hebräer 2,9 finden wir ein weiteres Haupt gegeben. Viele Gläubige singen jede Woche Lieder, die von der
Beispiel dafür, wie die Worte "Ehre" und "Herrlichkeit" auf den Herrn Verherrlichung Christi sprechen. Es ist für uns Gläubigen aber notwendig,
Jesus Christus angewendet werden. uns bewusst zu machen, was die Konsequenzen dieser Verherrlichung
sind. Kennen wir Christus auch als den, den Gott der Gemeinde auf
Hebräer 2,9 Grund Seiner verherrlichten Position als Haupt gegeben hat?
9 Wir sehen aber Jesus, der ein wenig unter die Engel
erniedrigt war, wegen des Todesleidens mit Herrlichkeit Wir Gläubigen sollten den Herrn als unseren Heiland kennen. Das bedeu-
und Ehre gekrönt, damit er durch Gottes Gnade für jeden tet, dass wir Ihn nicht nur als denjenigen kennen, der unsere Sünden
den Tod schmeckte. weggenommen hat, damit wir irgendwann in den Himmel kommen. Es
geht darum, dass wir Ihn als denjenigen kennen, der jetzt für uns sorgt
und unserem Leben Richtung und Inhalt gibt. Durch die Verherrlichung
Christus hat vom Vater Ehre und Herrlichkeit empfangen. Diese Ehre, Christi haben wir ewiges Leben empfangen. Durch und in Christus haben
Herrlichkeit und Majestät hat Petrus auf dem Berg der Verklärung gese- wir teil an der Herrlichkeit, die Christus selbst empfangen hat. Aus der
hen und nennt sie: "herrliche Größe" (Matth. 17,1-8). Als Petrus die ver- Position heraus sollten wir Gläubigen leben! Johannes verkündigte den
herrlichte Gestalt des Herrn Jesus sah, hörte er die Stimme von Gott, dem verherrlichten Christus. In 1. Johannes 1 spricht er über den "Anfang". Das
Vater, die sagte: "Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen deutet auf den Anfang der neuen Schöpfung hin. Dieser Anfang ist auch
gefunden habe" (Matth. 17,5). Nur Petrus hat zusammen mit Johannes der Anfang einer neuen Haushaltung, die bei der Auferstehung Christi
und Jakobus diese Dinge gesehen. Das zeigt, dass nur ein kleiner Teil zustande kam. Es handelt sich dabei um die Haushaltung der Gnade
der Gläubigen sich der verherrlichten Position Christi bewusst ist. Für Gottes (Eph. 3,2).
die meisten Gläubigen ist sie verborgen. Es sollte aber so sein, dass wir
Gläubigen den Herrn Jesus Christus als den Verherrlichten kennen, der
Das Leben der neuen Schöpfung begann bei der Auferstehung des Herrn 1. Petrus 1,3
Jesus Christus. Bei Seiner Auferstehung wurde das Leben offenbar, das 3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus
im Alten Testament angekündigt und verheißen wurde. Das ganze Alte Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns
Testament kündigt dieses Leben an, nämlich das Kommen des lebendi- wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch
gen Messias. Das Leben ist geoffenbart worden. Wir stellen fest, dass die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten
Römer 1,1-4 die Fortsetzung von Johannes 1,10-13 ist:
Johannes 1,10-13 Durch die Auferstehung Christi ist das Leben geoffenbart worden, an
10 Er war in der Welt, und die Welt wurde durch ihn, und dem wir durch Glauben teilbekommen haben. Die Auferstehung des
die Welt kannte ihn nicht. Herrn, der den Tod überwunden hat, ist das zentrale Thema des Neuen
11 Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht Testamentes. Er hat das Leben und die Unvergänglichkeit ans Licht
an; gebracht (2. Tim. 2,10). Das verkündigt Johannes. Darum gebraucht er
12 so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, den Ausdruck "Wort des Lebens" (1. Joh. 1,1). Johannes spricht vom Wort
Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen Gottes, und dieses Wort ist Leben. Das Wort, nämlich das Leben, ist geof-
glauben; fenbart worden. Johannes und die Seinen haben dieses Leben gesehen
13 die nicht aus Geblüt, auch nicht aus dem Willen des und verkündigen dies.
Johannes ruft den Gläubigen auf, in Gemeinschaft mit dem Vater und 1. Johannes 1,7 spricht über die Beziehung der Gläubigen untereinander.
dem Sohn und in Gemeinschaft mit den anderen Gläubigen zu wandeln. Wenn wir im Licht wandeln, haben wir Gemeinschaft miteinander. Diese
Dann wandelt er auch im Licht, denn Gott ist Licht. Wer das tut, tut die Gemeinschaft haben wir Gläubigen nicht selber zustande gebracht,
Wahrheit. Wahrheit steht immer in der Einzahl, weil es eine Mehrzahl also können wir sie auch nicht ungeschehen machen. Auch nicht durch
eigentlich gar nicht gibt. Es gibt eine Wahrheit, die sehr vielumfassend begangene Sünden, denn von diesen werden wir gereinigt. Es geht hier
ist. Johannes verkündigte das Wort Gottes, damit Gemeinschaft ent- eigentlich nicht einmal um die Gemeinschaft, die wir mit Gott haben.
steht. In 1. Johannes 1,7 sagt er, dass es dann Gemeinschaft gibt, wenn Wir Gläubigen haben Gemeinschaft miteinander, weil das Blut Christi
man im Licht wandelt. Daraus können wir schließen, dass dieses Licht uns reinigt von jeder Sünde. Sein Wort, Sein Leben hat diese reinigende
mit Gottes Wort übereinkommt. Es geht nämlich um die Person des Wirkung. Wir wandeln nicht länger in Unsicherheit, wir wandeln nicht
Herrn Jesus Christus. Gott ist sowohl "Wort" (1. Joh. 1,1) als auch "Licht" (1. länger in Finsternis. Wir haben den festen Grund gefunden, nämlich
Joh. 1,5). "Wort" und "Licht" sind also identisch. Beide Begriffe weisen auf den Felsen: den Herrn Jesus Christus. Deswegen haben wir keine Angst
den Herrn Jesus Christus hin. Wenn Licht und Wahrheit im Gläubigen vor den anderen Gläubigen. Wir brauchen uns auch nicht an ihnen fest-
sind, dann sind dort Einigkeit und Gemeinschaft, weil Christus im zuhalten. Wir stehen in der Gnade. Wir Gläubigen sind uns des Lebens
Mittelpunkt steht. In diesem Fall sehen und kennen die Gläubigen ein- bewusst, das Gott uns geschenkt hat. Nichts steht zwischen uns und
ander, denn sie wandeln zusammen im Licht. Dann gibt es nichts, was Gott. Wir sind ja Gottes Kinder! Das Blut von Jesus Christus reinigt.
Trennung bringt. Christus hat all das weggenommen, was von Natur aus
Trennung zur Folge hatte (u.a. Sünde, Lüge). Er hat uns von jeder Sünde Das Blut in unserem Körper hat auch diese Wirkung. Unser eigenes
gereinigt. Er ist der Sohn, nämlich das Wort Gottes. Paulus sagt in diesem Blut reinigt unseren Körper. Außerdem versorgt es den Körper mit
Zusammenhang in Bezug auf die Gemeinde: Nährstoffen. Es transportiert die notwendigen Stoffe durch unseren
Körper. Durch das Blut werden alle Teile unseres Körpers miteinander
Epheser 5,26-27 verbunden. Darum ist es ein Körper. Das gleiche Prinzip gilt für unsere
26 um sie zu heiligen, sie reinigend durch das Wasserbad im Haushaltung. Wir Gläubigen sind ein Teil des Leibes Christi. Durch das
Wort, Blut Jesu Christi werden wir (die Glieder Seines Leibes) aufgebaut und
27 damit <er> die Gemeinde sich selbst verherrlicht darstell- ernährt. Durch Sein Blut haben wir Gläubigen Gemeinschaft, denn wir
te, die nicht Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen sind Bestandteil Seines Leibes. Wir öffnen unsere Herzen für Sein Wort,
habe, sondern daß sie heilig und tadellos sei. wodurch unser Leben auch in der Praxis verändert wird. Dann leben wir
miteinander in Gemeinschaft und werden durch nichts daran gehindert.
Wir Gläubigen sündigen zwar noch, aber das belastet unser Gewissen
Christus hat die Gemeinde gereinigt durch das Wasserbad, nämlich nicht mehr. Das Blut Christi reinigt nämlich auch das Gewissen (Hebr.
durch das Wort Gottes. Johannes spricht von der reinigenden Wirkung 9,14). Außerdem haben wir einen Beistand beim Vater Jesus Christus, den
des Blutes Christi. Der Sohn ist das Wort Gottes, so dass es eigentlich Gerechten (1. Joh. 2,1). Das griechische Wort "parakletos" (paravklhtoß),
um denselben geht. Das Wort Gottes lehrt uns, dass wir als Gläubige hier übersetzt mit "Beistand", wird oft mit "Tröster" übersetzt. Wären
Das Einzige, was von uns Gläubigen während unseres irdischen Lebens
erwartet wird ist, dass wir unser Herz für den Herrn und Sein Wort öff-
nen. Wir sollten dieses Wort Gottes ernst nehmen. Wir sollten daraus
leben. Das Leben des Gläubigen wird dann nicht von Kampf, sondern von
Gemeinschaft geprägt. Das ist ein von Liebe gekennzeichnetes Leben,
nämlich Liebe zu Gott und zu den anderen Gläubigen. Dann leben wir
Gläubigen in Gemeinschaft und wird unser Leben mit Freude erfüllt.
Dann wandeln wir im Licht!
Amen