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Grusswort

Ab diesem Monat versenden wir unsere Zeitschrift im deutschsprachigen Raum ungefaltet,


eingehüllt in eine Klarsichtfolie. Unsere holländische Ausgabe wird schon seit längerer Zeit auf
diese Art verschickt. Die Gründe dafür sind nahe liegend: Diese Versandart ist erstens preis-
günstiger. Zweitens ist es angenehmer, ein ungefaltetes Exemplar in den Händen zu haben. Wir
konnten allerdings nicht im Voraus wissen, wie Sie als Abonnenten darauf reagieren würden.
Eine repräsentative Umfrage ergab dann aber, dass eine überwältigende Mehrheit diese neue
Versandart befürwortet. Nur wenige meinten, dass ein diskreter Versand besser wäre, begrün-
det etwa mit dem Hinweis: «Zu bedenken ist, dass diese Zeitschrift auch Feinde hat …»
Jetzt ist es also soweit. Bis Ihr persönliches Exemplar bei Ihnen im Briefkasten liegt, wird
unterwegs so manch einer die Titelseite gesehen und die wenigen Worte darauf gelesen haben.
Vielleicht konnte dadurch sogar eine gewisse Neugierde geweckt werden. Diesen «Nebenef-
fekt» wollen wir gezielt nutzen.
Inhalt 09/2002 Schon zu dem Propheten Habakuk sprach der Herr: «Schreib das Gesicht und male es auf
eine Tafel, dass es lesen könne, wer vorüberläuft» (Hab 2,2). Das prophetische Wort sollte
Biblische Botschaft nicht nur gepredigt, sondern ganz gezielt auch so dargestellt werden, dass Passanten, die es
4 Brennpunkt Nahost nur zufällig sehen, davon erfasst werden. Genau eine solche «Tafel» will unsere «Mitternachts-
ruf»-Titelseite auch sein.
Im Blickfeld Der Herr Jesus schnitt dieses Thema an, als Er sagte: «Niemand zündet ein Licht an und
setzt es an einen heimlichen Ort, auch nicht unter einen Scheffel (= ein Gefäss), sondern auf
8 Stimmungswechsel? den Leuchter, auf dass, wer hineingeht, das Licht sehe» (Lk 11,33). Das Licht des Wortes auf
10 Das Evangelium auch den Juden
einen Leuchter zu stellen, ist nicht nur Sache eines christlichen Verlages, sondern jeder Einzel-
11 Das messianische Zeugnis eines Rabbis
ne von uns ist dazu aufgefordert. Sicherlich liegt das nicht jedem. Aber der Herr sagte sehr
12 Wer pro Israel ist, fliegt aus dem Netz
12 Was man über Israel wissen sollte deutlich: «Wer nun mich bekennet vor den Menschen, den will ich bekennen vor meinem
13 Möchten Sie 120 Jahre leben? himmlischen Vater. Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen
15 Ein Brief aus dem Himmel vor meinem himmlischen Vater» (Mt 10,32-33). Merkt man uns an, dass wir Christen sind?
16 Wie wird es im Himmel sein? Passt das Attribut «bekennender Christ» zu uns? Oder verhalten wir uns wie jener junge Mann,
der in die Rekrutenschule einrücken musste? Als er diese beendet hatte, fragte man ihn, ob er
Kompromissloser Glaube wegen seines christlichen Glaubens oft gehänselt worden sei. Darauf antwortete er: «Niemand
hat bemerkt, dass ich ein Christ bin.» Ein Christ kann nicht «inkognito» bleiben. Vielmehr sollte
17 Das Geheimnis der Standhaftigkeit
jedermann erkennen, dass wir zu Jesus gehören. Deshalb ist es auch so traurig, wenn manche
in sturmbewegter Zeit
Christen die Würde ihres Wandels missachten. Viele Christen scheinen nur sonntags «lesbare
Briefe» zu sein. Bereits am Montag aber stülpen sie sich eine andere «Titelseite» über; ganz zu
Fragen – Antworten schweigen von dem, was sie tun, wenn sie sich in ihren vier Wänden unbeobachtet fühlen …
20 Anonyme Briefe Echte Christen sollten überall und jederzeit «ein Brief Christi» sein, der als solcher «erkannt
20 Kann sich denn nicht jeder Mensch und gelesen (wird) von allen Menschen» (2.Kor 3,2). Damit ist nicht gemeint, dass wir uns ein
bekehren? Etikett mit der Aufschrift «Ich bin Christ» umhängen sollen. Wie ein solch real lesbarer «Brief
21 Als Gotteskind den Herrn nicht sehen?
Christi» zustande kommt, beschreibt Paulus ebenfalls sehr treffend: «… geschrieben nicht mit
Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf stei-
3 Grusswort nerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln, nämlich eure Herzen»
11 Aufgegriffen (2.Kor 3,3). Hinterlässt der Geist Gottes noch Seine eingravierten
19 Streiflicht Spuren in uns? Oder haben wir uns Seinem Einfluss bereits entzo-
22 Dir kann nur Jesus helfen gen?
22 Impressum
In herzlicher Verbundenheit
Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkennt-
nis Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren
eigenverantwortlich ihre persönliche Sicht dar.

Mitternachtsruf > September 2002 3


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Biblische Botschaft

Brennpunkt Nahost
Der Kampf um Israel und Jerusalem ist ein Kampf zwischen Gott und Satan. Wie er
ausgehen wird, steht schon lange fest.

■ NORBERT LIETH genheit wirft ein prophetisches Schat- ben kanaanäische Nationen, die sich
tenbild auf die Endzeit und klingt wie gegen die Landeinnahme Israels und
m Hinblick auf diesen Kampf zwi- somit gegen die Verheissungen Gottes

I
eine grosse Kundgebung des Herrn für
schen Himmel und Hölle verspricht Sein Volk. stellten. Doch sie wurden alle besiegt.
der Allmächtige: «Um Zions willen Als Josua alt geworden und hochbetagt
will ich nicht schweigen, und um Die Einnahme des Landes unter war, rief er ganz Israel zusammen und
Jerusalems willen will ich nicht ru- sagte zu ihnen: «… ihr habt alles gese-
hen, bis seine Gerechtigkeit hervorbricht
Josua hen, was der Herr, euer Gott, allen die-
wie Lichtglanz und sein Heil wie eine Israel war aus der ägyptischen Gefan- sen Nationen euretwegen getan hat.
Fackel brennt» (Jes 62,1). Gott liebt Zion genschaft herausgeführt und nach vier- Denn der Herr, euer Gott, er ist es, der
und Jerusalem um des verheissenen zigjähriger Wüstenwanderung endlich für euch gekämpft hat. … Ein Mann von
Messias willen, denn Er ist die Gerech- ins verheissene Land hinein geführt euch jagt tausend. Denn der Herr, euer
tigkeit, der Lichtglanz und das Heil in worden. Das Buch Josua berichtet über Gott, er ist es, der für euch kämpft, wie
Person. viele militärische Auseinandersetzungen er zu euch geredet hat. … Ihr habt den
Weil Satan um diese Zusammenhän- Israels mit seinen Feinden. Es beschreibt Jordan überschritten und seid nach Je-
ge weiss, nimmt er immer wieder neue die Siege, die Gott den Israeliten durch richo gekommen. Aber die Bürger von
Anläufe, um diesen wunderbaren Plan Seine Wunder schenkte, und es bezeugt, Jericho, die Amoriter, die Perisiter,
Gottes zu durchkreuzen. Schon Asaph die Kanaaniter,
betete: «Gott, schweige nicht! Verstum- die Hetiter, die
me nicht, und sei nicht stille, o Gott! Girgaschiter,
Denn siehe, deine Feinde toben, und die die Hewiter
dich hassen, erheben das Haupt. Gegen und die Jebusi-
dein Volk planen sie listige Anschläge, ter kämpften ge-
und sie beraten sich gegen die, die bei gen euch, und
dir geborgen sind» (Ps 83,2-4). Der Hass ich gab sie in
der Feinde Gottes richtet sich gegen das eure Hand. Und
Volk Seiner Erwählung. Nach Psalm 2 ich schickte Ent-
kann man es auch so sagen: Der Hass setzen vor euch
gegen den Messias tobt sich am jüdi- David Ben Gurion: her, und es ver-
schen Volk aus. trieb sie vor euch,
Solange Israel existiert, steht es im «Wer in Israel Jitzchak Rabin: die beiden Köni-
Brennpunkt der Menschheitsgeschich-
te, der Nationen, aller weltlichen Poli-
nicht an Wunder «Wir wollen sein ge der Amoriter;
es geschah nicht
tik und der Feindschaft. Durch alle Zei- glaubt, ist kein wie alle Natio- durch dein
ten hindurch war es das meist gehasste
und bekämpfte Volk, das je auf Erden
Realist!» nen» Schwert und
nicht durch dei-
lebte. Und das aus einem einzigen nen Bogen» (Jos
Grund: Israel ist von Gott erwählt! wie der Herr ihnen das Land zuteilte, 23,3.10; 24,11-12).
Wenn wir die biblische Geschichte um Seine Verheissungen an den Vätern Spiegelt das nicht die neuere Ge-
des Bundesvolkes Gottes mit dem heu- zu erfüllen. Das ist die Charakteristik, schichte Israels um 1948 wider? Tat-
tigen Israel vergleichen, entdecken wir die uns das Josuabuch vermittelt. sächlich ist es wie eine Parallele zu
interessante Parallelen. Israels Vergan- Besonders hervorgehoben werden sie- damals: Der Herr, ihr Gott, führte sie

4 Mitternachtsruf > September 2002


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aus der «Gefangenschaft» der Nationen Josua lebten und alle Werke des Herrn schen Staaten dieser Welt. Es ist nicht
heraus. Er befreite die Juden aus Jahr- kannten, die er an Israel getan hatte» bloss ein schlechter Scherz, wenn sich
hunderte langer Verfolgung, Sklaverei (Jos 24,31). Im Laufe der Zeit verstar- die Israelis selber sagen: «Unser Land
und Unterdrückung und führte sie ben diejenigen, welche die Einnahme ist unregierbar. Von anderen Demokra-
wieder in das verheissene Land hinein. des Landes miterlebt hatten, und mit tien unterscheidet uns, dass diese einen
Einen Tag nach der Staatsgründung, ihrem Tod änderte sich auch der Zustand Regierungschef haben, wir aber haben
am 15. Mai 1948, stellten sich sieben des Volkes: «Nach und nach starb auch Millionen. … Wir Israelis schmeissen
Nationen im Krieg gegen die gerade die ganze ältere Generation, und es uns unsere Klugheit gegenseitig recht-
heimgekehrten Juden auf: der Irak, Jor- wuchs eine neue Generation heran, die haberisch vor die Füsse.»
danien, Syrien, der Libanon, Und bei alldem
Ägypten, Saudi-Arabien und der wird das Problem
Jemen. Doch Israel erfuhr ge- der modernen Phi-
nau dasselbe wie damals unter lister, das heisst der
Josua: «Denn der Herr, euer terroristisch islami-
Gott, er ist es, der für euch ge- schen Gruppen
kämpft hat. … Ein Mann von immer grösser. Sie
euch jagt tausend. … Und ich scheinen unbesieg-
schickte Entsetzen vor euch bar und wohnen in-
her, und es vertrieb sie vor mitten Israels.
euch.» Von David Ben Gurion,
Israels erstem Ministerpräsi- Die Suche nach
denten, stammt das geflügelte
Wort: «Wer in Israel nicht an
einem König
Wunder glaubt, ist kein Rea- Nach dem Rich-
list!» terbuch (ausgenom-
Auch die späteren Kriege men das Buch Ruth,
wurden jeweils durch grosse das in die Richter-
Wunder zugunsten Israels ge- zeit fällt) gelangen
führt, obwohl die zahlenmässi- wir zum ersten Sa-
ge Überlegenheit der Feinde oft Einen Tag nach der Staatsgründung, am 15. Mai 1948, stellten sich sieben Nationen im muelbuch. Der Ho-
erdrückend war. Damit wurde Krieg gegen die gerade heimgekehrten Juden auf: der Irak, Jordanien, Syrien, der hepriester Eli und
Libanon, Ägypten, Saudi-Arabien und der Jemen
Israel und der Welt deutlich, der Prophet Samuel
dass ein lebendiger Gott an der waren auch noch
Seite dieses Volkes steht. vom Herrn nichts wissen wollte und Richter in Israel (1.Sam 4,18).
Zur Zeit Josuas konnte das Gebiet der seine grossen Taten für Israel nicht mit- Im ersten Samuelbuch wird dem Volk
Philister eigenartigerweise von Juda nie erlebt hatte» (Ri 2,10). die zukünftige Herrschaft des Messias
vollständig eingenommen werden: Auf das Buch Josua folgt das Buch der vor Augen geführt. Hier wird der Mes-
«Doch nahm Juda Gaza und sein Gebiet Richter, das durch den zweimal vorkom- sias zum ersten Mal wörtlich erwähnt,
nicht in Besitz, ebenso Aschkelon und menden Schlüsselvers charakterisiert und zwar im Lobgesang der Hanna: «Die
sein Gebiet und Ekron und sein Gebiet» wird: «In jenen Tagen war kein König mit dem Herrn rechten, werden nieder-
(Ri 1,18). Obwohl auch dieser Teil des in Israel. Jeder tat, was recht war in sei- geschlagen werden, im Himmel wird er
Landes klar und deutlich Israel bzw. Juda nen Augen» (Ri 17,6; 21,25). Es war über ihnen donnern. Der Herr wird rich-
als Erbbesitz zugesprochen war (vgl. Jos damals eine von Niedergang und Unei- ten die Enden der Erde. Er wird seinem
15,45), konnte dieses Gebiet nie rich- nigkeit geprägte Zeit. Immer, wenn Is- König Macht verleihen und erhöhen das
tig in Besitz genommen werden, ebenso rael in grösster Not zu Gott schrie, gab Horn seines Gesalbten (d.h. Messias)»
wie das Land der Sidonier und Hewiter, Er Seinem Volk wieder einen Richter. (1.Sam 2,10). So gelangte die Botschaft
die das Libanongebirge bewohnten (vgl. Dieser regierte in Israel eine gewisse Zeit des kommenden Messias mitten im To-
Ri 3,1.3). Wie sieht es heute aus? Ge- und befreite es von seinen Feinden. Aber huwabohu der Richterzeit an das Ohr
nau von diesen Regionen, Gaza und Li- keiner dieser Richter war zu einer Füh- Israels und damit die Hoffnung, dass nur
banon, geht auch in unseren Tagen die rung wie unter Josua fähig. In dieser Zeit Seine Regierung Gerechtigkeit, Frieden
grösste Feindschaft gegen Israel aus. Der wurden die Völker inmitten Israels zu und Sicherheit bringen wird, dass nur
Libanon steht de facto unter der Herr- einem immer grösser werdenden Prob- in Ihm die Lösung gegen die Feinde Is-
schaft Syriens. So entwickelten sich die lem für das jüdische Volk. raels zu finden ist.
Philister mit der Zeit zu den hartnäckigs- Auch hier finden wir Parallelen, die Wird nicht angesichts der derzeitigen
ten Feinden inmitten des Landes und der heutigen Lage in Israel ähneln. Vie- Situation Israels immer deutlicher, dass
Volkes der Juden. le der Staatsgründer, Männer und Frau- der Herr bald zurückkommt? Aber kurz
en mit Pioniergeist, sind inzwischen vor Seinem Auftreten wird im jüdischen
Die Wende in Israel – damals und verstorben: Ben Gurion, Golda Meir, Volk noch eine folgenschwere Situation
Menachem Begin und andere mehr. eintreten. Auch hierzu liefert uns das
heute Heute herrschen in Israel Uneinigkeit, erste Samuelbuch eine Parallele.
In Josua 24,31 lesen wir: «Israel dien- moralischer Niedergang und Korrupti- Israels Ratlosigkeit zur Zeit Samuels,
te dem Herrn, solange Josua lebte und on. Israel unterscheidet sich in dieser wer nach diesem unbestechlichen Rich-
die Ältesten, die noch lange Zeit nach Hinsicht kaum von anderen demokrati- ter die Geschicke des Landes in die Hand

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de so wird es sein an dem Tag, da der
Biblische Botschaft Sohn des Menschen geoffenbart wird»
(Lk 17,28.30).

nehmen sollte, trieb das Volk in die Wie sieht es heute in den
Arme Sauls. Der war schon wegen sei- westlichen Völkern aus?
Israel will sein wie alle Völker
nes Aussehens und seiner Körpergrösse Die neue Generation in Israel will
eine herausragende Persönlichkeit: In Europa herrschen Uneinigkeit, mo- sich nicht mehr von den übrigen Natio-
«… es war niemand unter den Israeli- ralischer Niedergang und eine bewuss- nen unterscheiden. Nur sechs Tage nach
ten so schön wie er, eines Hauptes län- te Abkehr von allen biblischen Grund- dem Homosexuellen-Fest in Berlin fand
ger als alles Volk» (1.Sam 9,2). Zu Be- sätzen. So fand beispielsweise am 22. am 28. Juni 2002 in Israel ein ähnlicher
ginn seiner Regierungszeit war Saul Juni 2002 in Berlin die grösste Homo- Umzug statt. In Tel Aviv trafen sich Un-
zunächst gottergeben, entwickelte sich sexuellen-Parade statt, der so genannte zählige, die an dieser Homosexuellen-
aber später zu einem gottlosen König «Christopher Street Day» (CSD), der Parade teilnahmen. Aus dem ganzen
und zum grössten Feind eine halbe Million Land wurden sie mit Bussen dorthin ge-
des jungen David. Besucher anzog. bracht. Homosexuelle können sich heu-
Zu jener Zeit wurde das In einem Gruss- te in Israel sogar zur Heirat registrieren
Problem mit den Philis- wort würdigte Bun- lassen.
tern immer grösser. Es deskanzler Gerhard Die Bibel sagt über die zwei Zeugen,
musste jemand her, der da- Schröder diese Para- die in der Endzeit vom Antichristen
mit fertig wurde. Darum de als «ein Fest für umgebracht werden: «Und ihr Leichnam
wollte Israel einen eige- uns alle». Die Ge- wird auf der Strasse der grossen Stadt
nen König haben, wie sellschaft sei durch liegen, die, geistlich gesprochen, Sodom
auch alle anderen Völker den CSD «bunter, und Ägypten heisst, wo auch ihr Herr
einen hatten. Deshalb aber auch offener gekreuzigt wurde» (Offb 11,8). Jerusa-
sprachen die Ältesten Is- und toleranter» ge- lem, die Hauptstadt und der Regierungs-
raels zu Samuel: «Siehe, du worden. sitz Israels, wird mit «Sodom und Ägyp-
bist alt geworden, und Bundestagspräsi- ten» verglichen.
deine Söhne wandeln dent Wolfgang Zur Zeit Sauls spitzte sich die Lage in
nicht in deinen Wegen. Thierse und die Ver- Israel dramatisch zu. Dieser erste König
Keystone

Nun setze doch einen Kö- braucherschutzmi- Israels wurde immer hochmütiger, so
nig über uns, damit er Klaus Wowereit hisst am Berliner nisterin Renate dass er sich sogar am Opfer vergriff
über uns Richter sei, wie Rathaus die Regenbogenflagge – Künast führten in (1.Sam 13,9). Nach anfänglichen Siegen
es bei allen Nationen ist» das Symbol der weltweiten Homose- einem Wagen die über die Philister bekamen diese immer
xuellen-Bewegung
(1.Sam 8,5). Als ihnen Sa- Parade an. Der Ber- mehr die Oberhand. Der Philister Goli-
muel daraufhin alle Nach- liner Regierende ath verhöhnte die Schlachtreihen Isra-
teile kundtat, die ihnen ein König brin- Bürgermeister Klaus Wowereit – selbst els (vgl. 1.Sam 17,8.10). Angst und Rat-
gen würde (V 10-18), lesen wir: «Aber ein bekennender Homosexueller – hiss- losigkeit nahmen zu (V 11), bis David
das Volk weigerte sich, auf die Stimme te am Berliner Rathaus eigenhändig die diesem Schrecken ein Ende setzte (V 45-
Samuels zu hören. Und sie sagten: Nein, Regenbogenflagge als Symbol der welt- 51). Saul entwickelte sich daraufhin
sondern ein König soll über uns sein, weiten Homosexuellen-Bewegung. immer mehr zu einem unbarmherzigen
damit auch wir sind wie alle Nationen, Auch die Initiative «Homosexuelle Tyrannen, der David bis aufs Blut ver-
und dass unser König uns richtet und und Kirche» (HUK) und zahlreiche Ho- folgte und alle gnadenlos umbrachte, die
vor uns her auszieht und unsere Kriege mosexuellen-Gruppen der CDU, SPD, David unterstützten. Da Saul wegen fort-
führt» (V 19-20). Auf dieses Begehren Grünen, PDS und FDP schlossen sich der gesetzten Ungehorsams keine Weisun-
hin wurde ihnen Saul als König gege- Parade an.
ben. Warum? Weil sie Gott als König Anlässlich dieses CSD-Umzuges ver-
über sich verworfen hatten (1.Sam 8,7). kauften die Berliner Verkehrsbetriebe «Denn siehe, deine Feinde toben, und die dich
Saul war der Mann nach dem Herzen Slips, die man als gültige Fahrscheine hassen, erheben das Haupt. Gegen dein Volk
planen sie listige Anschläge...»
des Volkes. Nach ihm wurde David Kö- vorzeigen konnte.
nig, ein «Mann nach dem Herzen Got- Die offiziellen Vertreter der Grosskir-
tes» (vgl. 1.Sam 13,14), ein Vorbild auf chen äusserten sich eher zurückhal-
den Messias. tend.2
Im heutigen Israel geht es zu wie in Wir sind heute bereits so weit, dass
allen westlichen Nationen. Der Erste, die Regierenden der Nationen keine
der öffentlich äusserte, Israel wolle sein Bremse mehr sind für die Sünde. Im
«wie alle anderen Nationen», war der Gegenteil, sie fördern das Böse, stehen
ehemalige Ministerpräsident Rabin. Dies dafür ein und machen sogar mit. Die
sagte er in Kairo bei der Unterzeichnung Stimme Dessen aber, der solches voraus-
des Abkommens mit Arafat in Gegen- sah und auf Seine Wiederkunft hin deu-
wart des amerikanischen Präsidenten tete, wird im Lärm des sinnlich-irdischen
Clinton, während alle Fernsehkameras Treibens überhört: «Ebenso ging es auch
der Welt auf ihn gerichtet waren.1 in den Tagen Lots (Sodom) zu … Gera-

6 Mitternachtsruf > September 2002


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gen mehr von Gott erhielt, suchte er wickeln, der nur und aufgenommen
schliesslich bei einer Wahrsagerin Rat. auf eigene Ehre be- wurde. Der Grund-
Zuletzt nahm Saul sich das Leben, um dacht ist. Deshalb stock der Gemein-
nicht in die Hände der Philister zu fal- wird er sich am de Jesu bestand aus
len (vgl. 1.Sam 31,4). Die Situation in Opfer vergreifen Juden.
Israel eskalierte, bis David König wurde und das Volk an Ebenfalls in Heb-
und alles wieder ins Lot brachte. den Rand des Ab- ron geschah die
grundes führen. Er dritte Salbung Da-
wird der grösste vids: «Und alle
Der grosse Unterschied Feind des wahren Stämme Israels ka-
Zwischen den vom Propheten Samu- Gesalbten, des men zu David nach
el vorgenommenen Salbungen Sauls und Messias Jesus Hebron. Und sie
Davids zum König besteht ein auffallen- Christus, werden. sagten: Siehe, wir
der Unterschied von grosser Tragweite Doch sein Reich «Horch! Deine Wächter erheben die Stimme, sind dein Gebein
und prophetischer Bedeutung. wird keinen Be- sie jubeln allesamt. Denn Auge in Auge sehen und dein Fleisch.
Von der Salbung Sauls zum König stand haben – es sie, wie der Herr nach Zion zurückkehrt» Schon früher, als
wird berichtet: «Und Samuel nahm den wird zerbrechen. Saul König über uns
Krug mit Öl (a.Elb.: Ölflasche) und goss Dann, wenn es scheint, dass es kei- war, bist du es gewesen, der Israel ins
es auf sein Haupt, und er küsste ihn und nen Ausweg mehr gibt und das politi- Feld hinausführte und wieder heim
sagte: So hat der Herr dich nun zum sche Problem Israels riesengross ist, wie brachte. Und der Herr hat zu dir gespro-
Fürsten über sein Erbteil gesalbt!» Goliath, wird der himmlische David chen: Du sollst mein Volk Israel weiden,
(1.Sam 10,1). kommen, der Mann nach dem Herzen und du sollst Fürst sein über Israel! Und
Als Samuel später David zum König Gottes. Er wird den wahren Sieg und alle Ältesten Israels kamen zum König
salbte, heisst es: «Da nahm Samuel das den echten Frieden bringen. nach Hebron, und der König David
Ölhorn und salbte ihn mitten unter schloss vor dem Herrn einen Bund mit
seinen Brüdern. Und der Geist des Die dreifache Salbung Davids und ihnen in Hebron. Und sie salbten David
Herrn geriet über David von diesem Tag zum König über Israel» (2.Sam 5,1-3).
an und darüber hinaus» (1.Sam 16,13).
ihre prophetische Bedeutung Hierin wird uns die herrliche Rückkehr
Ein Krug bzw. eine Flasche ist zer- Von der ersten Salbung Davids le- Jesu Christi zu Seinem Volk veranschau-
brechlich, ein Horn hingegen nicht. sen wir: «Da nahm Samuel das Ölhorn licht. Dann wird ganz Israel das hier Vor-
Hanna wies schon auf den Messias hin und salbte ihn mitten unter seinen Brü- geschattete erkennen und bekennen:
und sagte: «Er wird seinem König Macht dern. Und der Geist des Herrn geriet «Siehe, wir sind dein Gebein … du bist
verleihen und erhöhen das Horn seines über David von diesem Tag an und es gewesen …», und der Herr wird ei-
Gesalbten.» darüber hinaus» (1.Sam 16,13). Das ist nen neuen Bund mit ihnen aufrichten.
Bevor der wahre Gesalbte, Jesus ein Bild für die erste Ankunft Jesu und Bis dahin bleibt der Brennpunkt Nah-
Christus, wieder zu Seinem Volk kommt, Seine Taufe im Jordan. Mitten unter Sei- ost hochaktuell und explosiv. Israel steht
wird ein anderer, der Antichrist, auf der nen Brüdern kam der Geist Gottes in im Brennpunkt des Gottes Abrahams,
Bildfläche Israels erscheinen – ähnlich Form einer Taube auf Ihn (Mt 3,16) und Isaaks und Jakobs und aller Feinde, die
wie Saul vor David. Die Geschichte der «eine Stimme vom Himmel herab es hassen. Israel muss auch im Brenn-
beiden ersten Könige Israels ist wie ein sprach: ‹Dies ist mein lieber Sohn, an punkt der Gemeinde Jesu stehen, weil
prophetischer es uns den Messias brachte.
Hinweis auf Nach fast zwei Jahrtausenden, dem
die nahe und Sauls Reich zerbrach, weil es auf menschli- Holocaust und der so genannten «End-
ferne Zu-
kunft. Sauls
cher Initiative beruhte. Davids Reich blieb lösung der Judenfrage» wurde am 14.
Mai 1948 der Staat Israel ausgerufen.
Reich zer- bestehen, weil es dem Willen Gottes ent- Seitdem sind Hunderttausende Juden
brach, weil es
auf menschli-
sprach aus aller Welt in ihre Heimat zurückge-
kehrt. Zu einem nur Gott bekannten
cher Initiative Zeitpunkt wird der wahre Messias, Je-
beruhte. Davids Reich blieb bestehen, dem ich Wohlgefallen habe›» (V 17). sus Christus, nach Jerusalem zurückkeh-
weil es dem Willen Gottes entsprach. Mit der zweiten Salbung Davids ver- ren (Sach 14,4) und den Überrest Isra-
Das Problem der Palästinenser und hielt es sich so: «… sie liessen sich in els aus der Hand des Antichristen erret-
aller islamischen Feinde Israels wird den Städten Hebrons nieder. Und die ten (Röm 11,26). Alle Zeichen der Zeit
immer grösser werden, bis eine heraus- Männer von Juda kamen und salbten verweisen auf die baldige glorreiche
ragende Persönlichkeit, ein Mann nach David dort zum König über das Haus Wiederkunft Jesu nach Israel. «Horch!
dem Herzen des Volkes, auftreten wird Juda. Und man berichtete David: Die Deine Wächter erheben die Stimme, sie
(ein «Gesalbter» – der falsche Christus Männer von Jabesch in Gilead sind es, jubeln allesamt. Denn Auge in Auge se-
bzw. Messias). Anfänglich wird er sym- die Saul begraben haben» (2.Sam 2,3- hen sie, wie der Herr nach Zion zurück-
pathisch sein, Siege erringen und «Frie- 4). In Hebron wurde David über einen kehrt» (Jes 52,8). ■
den» bringen; obwohl Gott ihn wie Teil Israels (Juda) zum König gesalbt. Das
damals Saul gewähren lässt, wird er sich deutet auf den Herrn Jesus hin, der bei 1 Ramon Bennett, Die Wand, Shekinah Books Ltd,
gegen Ihn stellen. Er wird Ihm ungehor- Seinem ersten Kommen nur von einem Oregon/USA, Okt. 2000, S. 329
sam sein, sich zu einem Tyrannen ent- Teil der Israeliten als Messias anerkannt 2 Privat-Depesche, 26.6.2002

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Im Blickfeld
Stimmungswechsel? Auch anderen Nachrichtenagenturen
scheinen über die wahre Situation zwi-
schen islamischem Terrorismus und is-
raelischer Demokratie die Augen aufzu-
Langsam aber sicher scheint sich die Stimmung in Europa zugunsten Israels gehen. Darum tun sie auch vermehrt
zu ändern. Immer mehr Medien nehmen nun auch Stellung pro Israel, weil es den Mund auf und schreiben offener
immer unverhüllter zu Tage tritt, dass Arafat den Terror finanziell unterstützt. darüber, wie die Situation wirklich aus-
sieht. Focus zum Beispiel
kritisiert die EU-Poli-
ogar das sonst eher gegen Israel ein- auf die Idee, lieber in irgendeinem der

S
tik in aller Schärfe
gestellte Wochenmagazin Der Spie- arabischen Bruderländer zu leben, und nennt sie eine
gel brachte in seiner Juni-Ausgabe die den Staat Israel vernichten «Strategie des
einen grösseren Artikel des bekannten möchten.» … «Der General Ariel We g t a u c h e n s » ;
deutschen Liedermachers Wolf Bier- Sharon ist die rein militärische Ant- EU-Kommissare
mann, der unverblümt die Haltung der wort des Judenstaates auf diese ara- verschlössen ganz
Deutschen gegenüber dem jüdischen bische Politik ohne Politik. … Es ist einfach die Augen
Staat an den Pranger stellt. «Verurteilt ja so viel leichter, eine Bombe zu vor Tatsachen, die of-
werde», so Biermann, «das demokrati- basteln und halbe Kinder damit ins fen auf dem Tisch lie-
sche Israel», nicht aber «der totalitäre Paradies abzukommandieren, als gen. In der Juni-Aus-
Arafat», dessen Ziel «die Auslöschung am Leben zu bleiben und die gabe schrieb Fo-
des jüdischen Lebens im Nahen Osten» kommunale Müllabfuhr zu orga- cus: «Unter
sei. Biermann schreibt weiter: «Drei mit- nisieren. Es ist für einen jungen höchster Ge-

Keystone
telstarke Bomben reichen für Tel Aviv Märtyrer bequemer, im Paradies heimhaltungs-
und Haifa und Jerusalem. Nach solch Allahs die versprochenen 70 stufe informierte
Wolf Biermann
einem Vernichtungsschlag hätte Israel Jungfrauen zu deflorieren, als der Leiter der
womöglich in Deutsch- eine einzige richtige jun- EU-Delegation in Israel seinen Vorge-
land eine etwas bessere ge Frau hier auf Erden setzten in Brüssel. … Die Israelis hat-
Keystone

Presse.» glücklich zu machen und ten neue Dokumente über den palästi-
Biermann beschreibt mit ihr drei gesunde und nensischen Terror auf den Tisch ge-
weiter, wie er Israel das kluge und friedensfähige legt. … Die persönliche Verwicklung Jas-
erste Mal direkt nach Kinder aufzuziehen.» sir Arafats in militante Organisationen
dem Golfkrieg besuchte Der deutsche Aussen- und seine aktive Unterstützung ist ab-
und damals noch gut re- minister Joschka Fischer solut glaubhaft. Sie sei auch nicht mehr
den hatte, weil er Israel befand sich ganz in der zu leugnen, heisst es in der Depesche,
so gut wie gar nicht kann- Nähe, als in der Diskothek die Focus vorliegt.» Weiter wird darüber
te. Inzwischen bereist er Delphinarium in Tel Aviv berichtet, dass viele EU-Gelder wahr-
den jüdischen Staat jedes eine Bombe explodierte scheinlich für terroristische Zwecke von
Jahr, und seine Einstel- und viele junge Menschen der Autonomiebehörde missbraucht
lung Israel gegenüber hat mit in den Tod riss. Seit- werden. Doch ignorieren viele innerhalb
sich grundlegend geän- Joschka Fi- dem setzt er sich für den der EU diese Tatsachen. Zu ihnen zählt
dert. Über den «gutge- Frieden im Nahen Osten der englische EU-Aussenkommissar
hassten … Haudegen»
scher befand ein und gilt in Israel als ein Chris Patten. Doch andere Nahostexper-
Sharon sagt er, dass die- sich ganz in guter Freund. Vor kurzem ten der Mitgliedstaaten nennen Patten
ser «eine moralische wurde er für seinen uner- unverblümt «palästinenserlastig». «Fehl-
Lichtgestalt im Vergleich
der Nähe, als müdlichen Einsatz für die verhalten der Israelis», so Focus, «kom-
zu seinem Kontrahenten in Tel Aviv am Verständigung zwischen mentiert er gern wortgewaltig und em-
Arafat und anderen ara- der jüdischen und der pa- pört, auf der anderen Seite lautes
bischen Selbstherr-
1. Juni 2001 lästinensischen Seite von Schweigen. Als vor einigen Monaten öf-
schern» sei. «Zugleich eine Bombe der Universität Haifa mit fentlich wurde, dass die von der EU fi-
aber gibt es kein einziges dem Ehrendoktortitel ge- nanzierten palästinensischen Schulbü-
arabisches Land, in dem
explodierte und würdigt. Fischer hat Isra- cher eindeutig rassistisch sind, bestritt
Araber solche demokrati- viele junge el als Aussenminister der 58-jährige Historiker jede Verantwor-
schen Rechte und Frei- bereits viermal besucht tung.» Doch innerhalb der EU scheint
heiten geniessen wie im
Menschen mit und ist seit Jahren Vizeprä- der Missmut über Patten und die Regie-
gehassten Israel. Kein in den Tod riss sident der Deutsch-Israe- rung Arafats zu wachsen. Inzwischen
arabischer Israeli käme lischen Gesellschaft. empört man sich über «freche Geldfor-

8 Mitternachtsruf > September 2002


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derungen» der Palästinenserbehörde an Hamas und ihrer Konsorten nicht immer arbeiten wird, können wir davon ausge-
die Europäische Union. Und Patten muss blind bleiben. Gleichgültig, was Israel hen, dass es sich um ein Sicherheits-
den 15 EU-Aussenministern Bericht er- tut, ob es nun hart oder entgegenkom- bündnis zum Schutz des Staates Israel
statten. Parlamentarier vor allem aus mend reagiert oder aber sich zurückzieht handelt. So kommt es wahrscheinlich zu
Deutschland und Österreich drängen – die Terrorangriffe bleiben. Auch wenn der Situation, dass man in Israel «Frie-
sogar auf einen Stopp der EU-Haushalts- sich die EU mit ihrer einseitigen Hal- den und Sicherheit» oder wie Luther
direkthilfen. tung gegenüber den Palästinensern lang- übersetzt: «Es ist Friede, es hat keine
Die Zeitung Die Zeit veröffentlichte sam lächerlich macht, so sieht die Wahr- Gefahr» (1.Thess 5,3) rufen wird. Aber
einen Teil der Freitagspredigt eines heit eben doch anders aus. Es mag viele aus den weiteren Hinweisen in der bib-
Imam (eines islamischen Geistlichen) in Antworten auf die Nahostfrage geben. lischen Prophetie wissen wir, dass sich
einer Mosche in Gaza-Stadt. 500 Män- Aber eine von ihnen lautet: Die Bibel dieses «Friedens-Bündnis» als Fallstrick
ner und Knaben hörten seiner Rede zu, sagt voraus, dass es zu einem Friedens- für Israel erweisen wird, werden sich
in der es hiess: «Wir glauben an den Sieg bündnis des Westens zum Schutz Isra- doch am Ende alle Nationen gegen Jeru-
Allahs. Wir glauben, dass wir eines Ta- els kommen muss. salem wenden (vgl. Sach 12,3.9; 14,2;
ges als Eroberer in Jerusalem einziehen Das prophetische Wort Gottes redet Joel 4,2).
werden, als Eroberer in Jaffa, als Erobe- in seinen endzeitlichen Aussagen deut- Vielleicht wird die Stimmung in der
rer in Haifa, in Ramle, in Lod und in ganz lich darüber, dass ein weltweites, end- politischen Landschaft langsam aber si-
Palästina, wie Allah es uns aufgegeben zeitliches Reich entstehen wird, in dem cher umschwenken, und der Westen
hat. … Jeder, dem in diesen Tagen nicht zwei Männer eine Hauptrolle spielen: erkennt – nicht zuletzt durch die ste-
die Gnade des Martyriums zuteil wird, Einer von ihnen wird zur politischen tig zunehmende Gefahr des
sollte mitten in der Nacht aufwachen und wirtschaftlichen Leitfigur des terroristischen
und sich fragen: ‹Warum, mein Gott, Westens, insbesondere Europas.
hast du mir um deinetwillen den Mär- Der andere wird als Antichrist
tyrertod vorenthalten?› … Im Hadith- in Israel auftreten. Diese beiden
Kommentar heisst es: ‹Die Juden wer- endzeitlichen Persönlich-
den euch bekämpfen, aber ihr seid aus- keiten werden insbe-
ersehen, über sie zu herrschen.› … Und sondere in Offenbarung
wenn dann der Jude hinter dem Fels und 13 beschrieben. Nach
dem Baum sich versteckt, so werden der Daniel 9,27 wird die
Fels und der Baum sagen: ‹Oh, Muslim, kommende, politi-
oh, Diener Allahs, ein Jude versteckt sich sche Persönlich-
hinter mir, komm und töte ihn … Oh, keit ein Bündnis
Allah, nimm uns als Märtyrer auf in den mit Israel schlies-
Himmel. Oh, Allah, bring’ einen raben- sen. «Und nach
schwarzen Tag über die Juden. Oh, Al- den zweiundsech-
lah, lösche die Juden aus und auch ihre zig Wochen wird
Förderer. Oh, Allah, hisse das Banner des der Messias weg-
Heiligen Krieges im ganzen Land. Oh, getan werden und
Allah, vergib uns unsere Sünden.» nichts haben. Und
Der Imam sprach diese Sätze im Auf- das Volk des kommenden Fürsten wird
trag der Palästinensischen Autonomie- die Stadt und das Heiligtum zerstören,
Mit EU-Geldern wurden
behörde (PA), die ihn überdies für seine und das Ende davon wird durch die über- rassistische Schulbücher
Dienste honoriert. Seine Predigten muss strömende Flut sein; und bis ans Ende:
er zuvor bei Jassir Arafats Behörde auto- Krieg, Festbeschlossenes von Verwüs-
für die PA finanziert
risieren lassen. PA-TV, der Fernsehsen- tungen. Und er wird einen festen Bund
der der Autonomiebehörde, überträgt mit den Vielen schliessen für eine Wo- Islam und aus eigenen Interessen –, dass
die Predigt am selben Tag. Und just die- che; und zur Hälfte der Woche wird er Israel als einziges demokratisches Land
ser Sender – Arafats Sender – wird von Schlachtopfer und Speisopfer aufhören im Nahen Osten den Rückhalt der west-
der Europäischen Union seit Jahren ge- lassen. Und wegen der Beschirmung der lichen Demokratie braucht. So hiess es
fördert. Gräuel wird ein Verwüster kommen , in einer Pressemitteilung, dass George
Vielleicht wegen ihres schlechten und zwar bis Vernichtung und Festbe- W. Bush dabei sei, seine Vorschläge zum
Gewissens hat die EU kürzlich eine An- schlossenes über das Verwüstete ausge- Frieden in Nahost mit dem so genann-
zeigenseite in der grössten Ostjerusale- gossen werden» (Dan 9,26-27). Mit dem ten «Quartett» abzustimmen (die USA
mer Zeitung El Kuds finanziert. Darin «Volk des kommenden Fürsten» sind die gemeinsam mit den Vereinten Nationen,
äussern sich intellektuelle Palästinenser Römer gemeint, die 70 n.Chr. Jerusalem der Europäischen Union und Russland).
negativ zu Selbstmordaktionen gegen und den Tempel zerstörten. Doch der Bei diesem Friedensplan geht es sowohl
israelische Zivilisten. kommende Fürst dieses Volkes scheint um einen provisorischen Palästinenser-
Solche Veröffentlichungen waren sich auf das endzeitliche, politische Staat als auch um eine Lösung für Jeru-
noch vor wenigen Monaten undenkbar. Oberhaupt des Westens zu beziehen, der salem und das Schicksal der israelischen
Wie ist dieser Stimmungswechsel zu für sieben Jahre «einen festen Bund mit Siedlungen. Könnte dieses Bestreben
erklären? Vielleicht muss die Gerechtig- den Vielen», das heisst mit den Israelis, nicht dazu dienen, die westliche Welt
keit doch siegen, und man kann gegen- schliessen wird. Da dieser Mann Hand auf die kommenden, antichristlichen Er-
über den terroristischen Übergriffen der in Hand mit dem Antichristen in Israel eignisse einzustimmen? ■ N.L.

Mitternachtsruf > September 2002 9


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werden soll. Wenn es nicht wichtig ge-
Im Blickfeld wesen wäre, auch den Juden das Evan-
gelium zu verkündigen, dann hätte der
Herr sicherlich Jerusalem, Judäa und
Samaria ausgeklammert. Das Gleiche
wird übrigens im ersten Korintherbrief
betont, in dem deutlich geschrieben
steht: «Denn in einem Geist sind wir alle
zu einem Leib getauft worden, es seien
Juden oder Griechen, es seien Sklaven
oder Freie, und sind alle mit einem Geist
getränkt worden» (1.Kor 12,13). Im jet-
zigen Zeitalter kommt es nicht in erster
Linie darauf an, ob man nun Jude bzw.
Israeli, Deutscher oder Schweizer ist,
sondern ob man durch die Kraft des
Heiligen Geistes eine Wiedergeburt er-
lebt hat und zur Gemeinde, das heisst
zum Leib Christi gehört. Und das
wiederum geschieht nach Römer 10 nur
durch die Verkündigung und die Annah-
me des Evangeliums; nur dadurch emp-
Ob Jude bzw. Israeli, Deutscher, Schweizer, Franzose usw. – alle brauchen Jesus Christus als ihren Herrn fängt man die Neugeburt «in einem
und Heiland!
Geist». Das jüdische Volk wird erst dann
wieder seine vorrangige, heilsgeschicht-
lich bedeutende Stellung einnehmen,
Das Evangelium auch wenn die Gemeinde Jesu – bestehend
aus Juden und Heiden – als Heilsorgan
von der Erde entrückt worden ist. In
den Juden Römer 11,25-26 steht geschrieben:
«Denn ich will nicht, Brüder, dass euch
dieses Geheimnis unbekannt sei, damit
Nicht wenige, auch prominente Christen, sind der Ansicht, dass Gott mit den ihr nicht euch selbst für klug haltet:
Juden einen alternativen Erlösungsplan verfolgt. Doch wird dabei eine wichti- Verstockung ist Israel zum Teil wider-
fahren, bis die Vollzahl der Nationen
ge Heilswahrheit nicht beachtet, nämlich die, dass es keine Alternative zu hineingekommen sein wird; und so wird
Jesus gibt. ganz Israel errettet werden …»
Aus diesem Grund wird in der Offen-
n Johannes 14,6 sagt Jesus, der Sohn tötet hat. Und er kam und hat Frieden barung dann auch wieder ein Unter-

I Gottes: «Ich bin der Weg und die


Wahrheit und das Leben. Niemand
kommt zum Vater als nur durch mich.»
verkündigt euch, den Fernen (das sind
die Nationen), und Frieden den Nahen
(das sind die Juden). Denn durch ihn
schied zwischen Juden (Offb 7,4-8) und
den Gläubigen aus den Nationen gemacht
(V 9-17). Deshalb ist davon auszugehen,
Im gegenwärtigen Heilszeitalter der haben wir beide durch einen Geist den dass die Gemeinde zu diesem Zeitpunkt
Gnade zählt nicht mehr ein Volk als sol- Zugang zum Vater.» Das heisst mit an- bereits nicht mehr auf Erden ist.
ches, sondern nur ein neuer, das heisst deren Worten, dass es heute – ob für Fassen wir zusammen: Das Evangeli-
durch die Kraft des Heiligen Geistes wie- Juden oder Heiden – keinen anderen um muss heute ausnahmslos allen Men-
dergeborener Mensch. Der Herr Jesus Zugang zum Vater gibt als nur eine Neu- schen verkündigt werden, weil es in die-
selbst hat zu dem Juden Nikodemus ge- geburt durch den Heiligen Geist. Des- sem Heilszeitalter der Gnade keinen
sagt, dass er «von neuem geboren» wer- halb ist es wichtig, dass man sowohl den Unterschied zwischen Juden und Hei-
den muss (Joh 3,3). Nach Galater 3,28 Juden als auch den Heiden das Evange- den gibt. Nur durch die Annahme Jesu,
und Kolosser 3,11 zählt in unserem lium Jesu Christi verkündigt. Nicht indem man das Evangelium gehört und
Heilszeitalter nicht mehr, ob man Grie- umsonst hat der Herr Jesus kurz vor Sei- angenommen hat, wird man durch die
che bzw. Heide, Jude, Mann oder Frau ner Himmelfahrt Seinen Aposteln den Wiedergeburt des Heiligen Geistes er-
ist, sondern nur, ob man durch Jesus Auftrag gegeben: «… ihr werdet Kraft löst und ein Glied am Leibe Christi.
Christus von neuem geboren ist. empfangen, wenn der Heilige Geist auf Wenn dann die Gemeinde entrückt ist,
Das heute auf Erden existierende euch gekommen ist; und ihr werdet nimmt Israel in der Heilsgeschichte
Heilsorgan ist die Gemeinde Jesu, die meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem wieder eine andere Stellung ein. Dass
sich aus Juden und Heiden zusammen- als auch in ganz Judäa und Samaria und in Israel die messianischen Juden am
setzt. Das wird auch deutlich durch bis an das Ende der Erde» (Apg 1,8). besten geeignet sind, ihrem Volk das
Epheser 2,16-18: «… die beiden (das Der Herr Jesus Christus selber befiehlt Evangelium zu bringen, liegt auf der
heisst: Juden und Griechen) in einem also, dass das Evangelium in Jerusalem Hand. Wir aus den Nationen sollten sie
Leib mit Gott zu versöhnen durch das und in ganz Judäa und in Samaria und dabei aber tatkräftig (durch Gebete und
Kreuz, durch das er die Feindschaft ge- bis an das Ende der Welt verkündigt Gaben) unterstützen. ■ N.L.

10 Mitternachtsruf > September 2002


Das messianische Zeugnis

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Aufgegriffen


eines Rabbis Am 7. Juli 2002 wurde in Deutschland,
in Hamm/Westfalen, der grösste Hindu-Tem-
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Das folgende Zeugnis stammt von Daniel Zion, dem ehemaligen Hauptrabbi- pel auf dem europäischen Kontinent einge-
ner Bulgariens. Wir zitieren aus einer Mitschrift der Übertragung im Rahmen weiht. Im Innenraum befinden sich zahlrei-
che kleine Altäre für mehr als 200 Götter.
der monatlichen Sendezeit des «United Protestant Service» in Jerusalem am
14. September 1952 über Radio «Kol Israel». Ein führender westeuropäischer Bud-
dhist betonte gegenüber Idea-Spektrum,
eine Geschichte. Vor mehr als Glauben öffentlich bekannte. Alle

M
dass im Westen immer mehr Menschen zum
20 Jahren hatte ich die Möglich- Schwierigkeiten, Leiden und Verfolgun- Buddhismus übertreten, während sich in Asi-
keit, das Neue Testament zu le- gen, die mir beständig begegneten, konn- en immer mehr Einwohner dem christlichen
sen. Es hat mich so sehr beeindruckt, ten mich nicht mehr von meinem Glau- Glauben zuwenden.
dass ich in einem kleinen Kreis darüber ben abbringen. Im Gegenteil, Gott, dem
berichtete: Ich bedauerte ausserordent- ich mein Herz gegeben hatte und an Den
lich, dass Jesus, der Messias, dem Volk ich mich in allen meinen Nöten wandte, Ende Juni 2002 durfte ein hinduistischer
Israel mehr und Guru in der evangelischen Heilig-Kreuz-Kir-
mehr fremd gewor- che in Berlin Kreuzberg sein Programm zur
den ist. Jesus hatte «Ein brennendes Feuer in meinem Her- «Wiederkehr menschlicher Werte» aufführen.
dem jüdischen Volk
nur Gutes getan. Er
zen liess mir keine Ruhe, bis ich mei- Als «Lamm Gottes» setzte er sich zum Medi-
tieren an die Stelle des Altars. Ein Grossteil
rief es zur Umkehr, nen Glauben öffentlich bekannte» des Publikums in der Kirche sang die hindu-
proklamierte die
istischen Gesänge mit.
Königsherrschaft
Gottes und die göttliche Liebe zu allen gab mir Stärke und Kraft, durchzuhalten.
Menschen, selbst zu den Feinden. Er sprach zu mir durch den Vers aus Jesaja In keinem der 53 islamischen UNO-Mit-
Den Preis für die Sünde, dass wir den 41,10: «Fürchte dich nicht; denn ich bin gliedsländern besteht Religionsfreiheit. In
Messias nicht annahmen, bezahlen wir mit dir, weiche nicht; denn ich bin dein Nigeria beispielsweise wurden seit Anfang
bis heute mit unendlichem Leid. Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch. 2001 fast eine Million christliche Tiv (Volks-
Ich muss bekennen, dass meine Po- Ich halte dich durch die rechte Hand gruppe) aus ihrem Gebiet vertrieben und
sition als Rabbiner mir nicht erlaubte, meiner Gerechtigkeit.» Durch dieses 7 000 ermordet.
diese Wahrheit zu proklamieren. In Sei- Wort verstand ich, dass der Ewige mir
ner grossen Gnade befreite mich Gott eine grosse und wichtige Aufgabe über-
aber von aller Furcht. tragen hatte, die ich um jeden Preis aus- Nach jüngsten Zählungen leben derzeit
Er brachte mich hierher nach Israel, führen muss. Meint bitte nicht, ich hätte über 51 Millionen Muslime in Europa. Von
wo ich als Erstes in Jaffa meine Verpflich- das Judentum verlassen. Im Gegenteil, ich ihnen befürworten etwa 25 Prozent offen und
tungen als Rabbiner aufkündigte. Nach- bin und bleibe Jude. Ich bin jetzt sogar weitere 25 Prozent im Verborgenen einen
dem ich dieses Amt aufgegeben hatte, mehr Jude als je zuvor. Jesus selbst war orthodoxen Islam und das System der Scha-
ging ich nach Jerusalem. Dort verbrach- und blieb Jude. Ich möchte die Thora er- ria (islamisches Recht). In einem Interview
te ich einen ganzen Monat mit Fasten, füllen, wie Jesus sie erfüllt hat. des Deutschlandfunks (26. Juni 2002) mit
Beten und Bitten, dass Gott mir den rich- Ich wünsche, dass nach Gottes Wil- dem Leiter des Islam-Archivs Deutschland
tigen Weg zeigen möge. len der Messias Jesus kommt und die
(Soest), Salim Abdullah, sagte dieser, dass
Am 1. Tag des Monats Shebat 5710 ganze Welt eins werde in einem Glau-
(Frühjahr 1950) kam der Heilige Geist ben. Möge sich jeder vorbereiten auf die
einige Muslime die folgende Haltung hätten:
über mich und zeigte mir, dass Jesus Königsherrschaft des Allmächtigen, so «Wir nehmen den Säkularismus nur so lan-
wahrhaftig der Messias ist, der für uns dass sich Sacharjas Worte durch den ge ernst, wie wir eine Minderheit sind» – und
gelitten hat als Opfer für unsere Sünde. Messias Jesus erfüllen: «Der Herr wird er selbst fügte hinzu, es sei «schlimm, wenn
Ein brennendes Feuer in meinem Her- König sein über die ganze Erde» (Sach das öffentlich gesagt wird.»
zen liess mir keine Ruhe, bis ich meinen 14,9). ■ Rabbi Daniel Zion
In einer Sitzung vom 31. Mai 2002 hat
sich der schweizerische Bundesrat für eine
«Fürchte dich nicht; denn ich bin mit «Vorratsspeicherung» ausgesprochen.
dir, weiche nicht; denn ich bin dein Danach sollen Internetprovider und Telecom-
anbieter verpflichtet werden, alle Daten ih-
Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch. rer Kunden zu speichern. Ausserdem sollen
Ich halte dich durch die rechte Hand die Netzbetreiber die Überwachung von Mo-
meiner Gerechtigkeit» biltelefonen ermöglichen.

Mitternachtsruf > September 2002 11


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▲ Laut Statistiken haben antisemitische Im Blickfeld
Vorfälle in den letzten zwei Jahren weltweit
erheblich zugenommen.

Der ehemalige Bundesgrenzschutzde-


kan und Leiter der evangelischen Seelsorge
Wer pro Israel ist, fliegt
im Bundesgrenzschutz, Kirchenrat Rolf Sau-
erzapf, ist als Gastprediger nicht mehr er-
wünscht. Kirchenvorsteher hatten an Äusse-
aus dem Netz
rungen des Theologen Kritik geübt. Einer Frankreich gehört nicht gerade zu den Nationen, die für Israel durchs Feuer
bemängelte, dass Sauerzapf in einer Predigt gehen. Im Gegenteil, es entzieht auch denjenigen den Boden, die für Israel
über die Einzigartigkeit Jesu Christi der einstehen.
«Grossartigkeit der buddhistischen Religion»
nicht gerecht geworden sei. Ein anderer Kir- as bekam ein Leser unserer fran- den, mit dem ich die Arbeit weiterfüh-
chenvorsteher kritisierte die Äusserung Sau-
erzapfs: «Ich leide darunter, wenn Pfarrer
Gleichgeschlechtliche segnen, anstatt ihnen
D zösischen Ausgaben des «Mitter- ren kann.» Dass Frankreich nicht gerade
nachtsruf» und der «Nachrichten
aus Israel» am eigenen Computer zu
auf der Seite Israels steht, ist immer
wieder zu hören. Die «Grande Nation»
seelsorgerliche Hilfe zukommen zu lassen.» spüren. Er stellte regel- ist übersät mit Muslimen, und da spielt
mässig biblische The- die Angst eine wesentliche Rolle.
men und Israelbe- Aber sich deswegen gegen dieje-
Das Rätsel um die «weinende Klagemau-
richte aus unseren Zeit- nigen zu stellen, die eine positi-
er» ist gelöst. Die Flüssigkeit, die eine schriften ins Internet. Vor ve Haltung gegenüber Israel einneh-
10x40 cm grosse Fläche der Klagemauer einiger Zeit schrieb er men, zeigt nur zu deutlich, wie leicht
befeuchtete, stammt von dem auslaufenden uns: «Ich muss Sie eine grosse Nation zu beeinflussen ist.
Harz einer zwischen den Steinen wachsen- leider darüber infor- Ermutigend ist, dass es überall noch
den Pflanze. Das Phänomen hatte für kurze mieren, dass meine Christen gibt, die sich nicht ein-
Zeit für Spekulationen gesorgt. Jüdische Website … nicht mehr Die «Grande Nation» ist schüchtern lassen, die alle sich
Mystiker sahen darin ein Zeichen für die nahe zugänglich ist. Der mit Muslimen übersät bietenden Möglichkeiten nut-
bevorstehende Erlösung. Grund dafür ist mein zen, um das Evangelium Jesu und
Dienstanbieter (Provider), der die von mir das Bekenntnis zu Israel hochzuhalten.
Eine kürzlich in London durchgeführte behandelten Themen der Bibel und Isra- Genau das ist ja die Aufgabe der Gemein-
el nicht mehr akzeptiert. So hat er ohne de Jesu: Wir dürfen nicht schweigen,
Studie besagt, dass der Glaube bei Trauer-
Vorwarnung die Site einfach aufgehoben denn der Herr hat uns für unsere Gene-
arbeit eine starke Hilfe ist: «Glaube hilft, mit und mich aus dem Netz geworfen, ob- ration zum Licht und Salz gesetzt. Las-
Trauer fertig zu werden. Und je stärker der wohl der Vertrag noch gültig und bezahlt sen Sie uns deshalb Rufer auf Zions Mau-
Glaube ist, desto grösser ist die Hilfe bei der war. Ich könnte die Angelegenheit der ern sein, die unerschrocken die Zeit aus-
Trauerarbeit.» Nach 14 Monaten trauerten Justiz übergeben, aber ich unternehme kaufen, und das umso mehr, als wir se-
Atheisten fast noch genauso stark um die nichts. Ich habe keine Zeit zu verlieren hen, dass der Herr bald wiederkommt.
verstorbenen Angehörigen und Freunde wie durch lange und kostspielige Gerichtsver- «Horch! Deine Wächter erheben die Stim-
zu Beginn der Studie. Gläubige hingegen fahren. Ich lade Sie deshalb ein, mich un- me, sie jubeln allesamt. Denn Auge in
hätten nach 14 Monaten die Trauer verar- ter anderer Adresse zu erreichen, in der Auge sehen sie, wie der Herr nach Zion
Erwartung, einen neuen Anbieter zu fin- zurückkehrt» (Jes 52,8). ■ N.L.
beitet.

In Grossbritannien werden Eltern derzeit


vor einem Buch gewarnt, mit dessen Hilfe
Kinder ihre ganze Klasse in Trance versetzen
könnten. Das Kinderbuch sei für Acht- bis
Dreizehnjährige geeignet. Die «British Soci-
Was man über Israel
ety of Hypnotherapists» hat davor gewarnt,
dass Schüler die darin beschriebenen Tech-
wissen sollte
niken kopieren könnten, da Kinder generell
für Hypnose empfänglich seien. Es ist gut, wenn man bei der Beurteilung der Geschehnisse in Israel gewisse
biblische Sachverhalte vor Augen hat, weil sich durch die ganze Geschichte
Seit der Staatsgründung Israels 1948 hindurch das Wort Gottes als zuverlässig und als rechtsgültige Wahrheit
bis zum 5. Juni 2002 gab es 2423 palästi- erwiesen hat.
nensische Terroranschläge. Das entspricht in-
nerhalb von 54 Jahren einem Anschlag pro it freundlicher Genehmigung des – aktuell» die folgenden acht Punkte von
8 Tage.
M Herausgebers veröffentlichen wir
zu diesem Thema aus «Pro Israel
Thomas Wiesmann:
«1. Der Gott Israels offenbart sich in

12 Mitternachtsruf > September 2002


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Moslemische (osmanische), das britische, das deutsch- • verhindern wollen, dass sich die Ju-
Führer wie nationalsozialistische und das sowje- den auf den Bergen Israels (Judäa, Sa-
Arafat machen
sich wie tisch-kommunistische. maria und Jerusalem) niederlassen
seinerzeit • Moslemische Führer wie Arafat ma- (Hes 36). Der Islam beansprucht ganz
Goliath über chen sich wie seinerzeit Goliath (1.Sam Israel für sich. Eine Entislamisierung
den Gott 17,36) über den Gott Israels lustig. Gott kommt einer Niederlage Allahs gleich.
Israels lustig. wird diesem Hochmut ein Ende setzen 6. Die Medien stehen mehrheitlich
Gott wird
diesem (Gal 6,7). auf der islamischen Seite und geben ein
Hochmut ein • Es ist Zeit, dass Muslime von der verzerrtes und unwahres Bild der Situa-
Ende setzen Knechtschaft des Is- tion wieder. Die Medi-
lam befreit werden. enschaffenden und
5. Eine Hinwen- ihre Arbeitgeber soll-
Seinem Handeln und Reden (Hes dung der Juden zu ten sich bewusst sein,
38,23). Er schloss mit den Erzvätern Gott wird im grossen dass das für sie persön-
Bündnisse und schaltete sich in die Ge- Stil erst nach der lich Konsequenzen ha-
schichte Seines Volkes Israel ein. Gott Rückkehr ins Land ih- ben wird (1.Mo 12,3).
ist nicht ein Gott der humanistischen rer Väter erfolgen 7. Viele Nationen
Menschenrechte. Er definiert, was Ge- (5.Mo 30,5-6; Hes fühlen sich bemüssigt,
Die Medien stehen mehrheitlich auf
rechtigkeit ist (Jos 6,17-21; 1.Sam 15,2- 36,24-28). Dieses der islamischen Seite und geben ein uns gute Ratschläge zu
3.7-9.23; Mt 20,1-16; Röm 1,17; 3,21- Auferstehungswunder verzerrtes Bild der Situation wieder erteilen, die sie selber
26). Er beruft, wen Er will, und Er hält wird geschehen (Röm nie annehmen würden
sich nicht an menschliche Massstäbe 11,15). (Mt 7,1-5). Die politische Situation wird
(Röm 9,6-24). Wenn es auf den Haager Die Mächte der Finsternis setzen al- sich verschlechtern. Wir beten, dass al-
Gerichtshof oder die belgischen Gerich- les daran, dass das nicht geschieht, in- les zu Gottes Zeit geschieht und auf al-
te ankäme, sässe Gott schon lange auf dem sie len Seiten möglichst wenig Blut fliesst.
der Anklagebank … Gott ist Gesetzge- • durch Krieg, Spannungen im Land, 8. Gott ist daran, nach vielen Jahr-
ber, Richter, Erlöser und Strafvollzieher. Wirtschaftsprobleme usw. verhindern hunderten Sein Reich in Israel wieder
2. Gott wählte Israel als Sein Volk, wollen, dass die Juden überhaupt ins aufzurichten. Viel Wunderbares ge-
damit es eine heilige (oder für Ihn abge- Land kommen. schieht im Verborgenen: Zeugnis, Be-
sonderte, Ihm gehorchende) Nation • das Leben der Israelis so schwierig kehrungen, Taufen, Jüngerschaft, Zusam-
werde und ein Königreich von Priestern machen, dass sie das Land wieder ver- menrücken der Gläubigen (u.a. messia-
(2.Mo 19,6). Es soll das Wesen Gottes lassen. nische Juden und christliche Araber),
widerspiegeln und ein Aufbruch unter der Jugend, Anbetung,
Segen für die Nationen Fürbitte usw. Viele arabische Christen
sein. Gott ist nicht ein Gott der humanis- in den traditionellen Kirchen sind jedoch
3. Ganz Israel (als nationalistisch gesinnt und haben eine
ethnische Einheit und
tischen Menschenrechte. Er defi- unbiblische Einstellung Israel gegen-
nicht nur als einzelne In- niert, was Gerechtigkeit ist über.» ■ THOMAS WIESMANN
dividuen) soll gerettet
werden (Röm 11,26).
Was heute völlig unmöglich scheint,
wird Gott tun, weil Er es versprochen
hat (1.Mo 18,14).
4. Bevor die Verhärtung Israels weg-
genommen wird, muss die Vollzahl der
Heiden eingebracht werden (Röm
11,25). Zur Vollzahl der Heiden gehö-
Möchten Sie 120 Jahre
ren auch Muslime, die heute ein Siebtel
der Weltbevölkerung ausmachen. Der Is-
lam ist eine jüdisch-christliche Irrlehre.
leben?
Der biblische Gott ist der Gott von Ab- Am Ende meint jeder Mensch, er sterbe zu jung, gleichgültig welches Alter er
raham, Isaak und Jakob (2.Mo 3,15) und
nicht der Gott von Abraham, Ismael und
erreicht hat, und er will selbst nach 120 Jahren noch gerne weiter leben.
Esau. Er ist der Vater des Messias Jesus Doch «wo ist jemand, der da lebt und den Tod nicht sähe, der seine Seele
(Eph 1,3). Nach dem Koran hat Gott errette aus des Todes Hand?» (Ps 89,49). Selbst die beste «Lebensverlänge-
keinen Sohn.
• Der Islam ist eine geistliche Macht
rungs-Pille» kann nichts daran ändern, dass es «den Menschen bestimmt ist,
(Eph 6,12), die im Triumphzug des Kreu- einmal zu sterben, danach aber das Gericht» (Hebr 9,27).
zes öffentlich zur Schau gestellt und ge-
demütigt wurde (Kol 2,15). us der Wochenzeitung «Der Brü- «Ewiges Leben? Es ging schneller als
• Gott kapituliert nicht vor dem Islam.
Im 20. Jahrhundert sind vier Grossrei-
che entmachtet worden: das türkische
A
get:
ckenbauer» zitieren wir zu diesem
Thema einen Artikel von Carl J. Wi-
erwartet: Amerikanische Forscher ha-
ben bei Hundertjährigen Gene gefun-
den, die für ein langes Leben sorgen. Die

Mitternachtsruf > September 2002 13


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tungen zusammen, um in einem Vorge-
Im Blickfeld spräch den Ablauf dieses seltenen Fes-
tes zu planen. Man fragte den Jubilar,
was er in einer Ansprache gerne hören
Wissenschaftler Louis Kunkel (Washing- Dies belegt ausgerechnet die Gen-For- wollte und welche Lieder gesungen
ton) und Thomas Perls (Boston) klopfen schung – zum Beispiel bei Fruchtfliegen werden sollten. Der alte Mann gab fol-
bereits ans Tor zum Paradies der ewi- mit veränderten Genen: Fliegen, die gende Anweisung: «Ihr dürft alles sagen
gen Jugend: Mit Medikamenten könne weniger Kalorien aufnehmen, leben und singen, was ihr wollt; es gibt da
man diese Gene nachahmen, verspre- länger. ‹Bei den Zellen ist es wie keinerlei Einschränkungen
chen sie. bei einem Auto, das ständig bis auf eine, die ihr unbe-
Viele Forscherkollegen sind über- auf Hochtouren läuft: Die dingt beachten müsst: Vom
rascht. Alt werden scheint ein einfache- Zellen werden schneller Tod möchte ich kein einziges
rer Prozess zu sein als angenommen. abgenutzt, wenn sie stän- Wort hören.»
Nicht Hunderte bis Tausende Gene, son- dig viele Nährstoffe aufnehmen Fliegen, die Was ist das doch für eine
dern schon ein paar wenige Gen-Versi- müssen.› Auch für den Men- weniger Kalorien unkluge Einstellung. Ein
aufnehmen,
onen auf Chromosom 4 können das Al- schen gilt also: Wer weniger leben länger Mann verdrängt bewusst –
tern aufschieben. Allerdings wusste man isst, lebt länger. Dazu braucht bis ins höchste Alter –
bereits: Seltene Erbkrankheiten wie die er keine Pillen. Unangenehm den Gedanken an den
vorzeitige Vergreisung zeigen, dass ein- ist bloss, dass er vielleicht eher Tod, der doch gewiss kom-
zelne Gene beim Altern eine wichtige ein Hungergefühl ertragen muss. men wird. Psalm 90,12
Rolle spielen. Alte Mythen ranken sich um den sagt etwas ganz anderes
25 Jahre älter werden. ‹Wir kom- Jungbrunnen. Zittrige alte Männer über das, was wir tun sollen:
men langsam dem Mechanismus auf die steigen hinein und kommen «Lehre uns bedenken,
Spur, der zu einer Verlängerung des Le- als kraftstrotzende Jünglinge dass wir sterben müssen,
bens führt›, sagt Ernst Hafen, Professor heraus. Und die Medizin hat auf dass wir klug werden.»
am Zoologischen Institut der Universi- es schon weit gebracht: Dieser Wunsch- Die Klugheit besteht also da-
tät Zürich. traum wird immer realistischer. Doch rin, zu erkennen, dass unser Leben
Können wir also dank Medikamen- Professor Hansjakob Müller bleibt skep- einmal zu Ende geht. Von dieser Sicht
ten 100 Jahre oder sogar 120 Jahre alt tisch: ‹Der Medizin ist es gelungen, den aus sollen wir beurteilen, was für das
werden – im Durchschnitt? Zeitpunkt des Todes hinauszuzögern, Leben wirklich wichtig ist und bleiben-
‹Es gibt sicher eine obere Grenze des aber den Alterungsprozess konnte sie den Wert hat.
Alterns, die wir noch nicht kennen›, sagt nicht abschaffen – und wird es auch Die Flucht vor dem Gedanken an den
Ernst Hafen. Aber: ‹Eine Lebensverlän- nicht.› Tod ist im Grunde genommen die Flucht
gerung von 25 bis 30 Prozent könnte in Teures langes Leben. Müller sieht vor einem lebendigen Gott, vor dem
Zukunft möglich sein. Bis jedoch ein sol- das Alter als einen naturnotwendigen man sich einmal verantworten muss.
ches Medika- Teil des Lebens, das in Dabei muss man gar nicht vor Ihm weg-
ment entwickelt Phasen abläuft: ‹Es tut laufen. Im Gegenteil, Gott hat uns die
ist, werden ge- mir weh, wenn ich Kin- Möglichkeit gegeben, in Seine Arme zu
wiss noch 30 der sehe, die wegen ei- fliehen. Der Herr bietet uns mehr als
Jahre vergehen. ner Erbkrankheit früh nur eine vage Chance an, das Leben um
Die Frage ist: sterben müssen. Doch ein paar Jahrzehnte zu verlängern. Gott
Wollen wir das, wie langweilig wäre es, bietet uns ewiges Leben an! Jesus ist
und ist dies sinn- wenn wir immer 20 der Herr des Lebens. Er hat durch Seine
voll?› wären, wie dies die Auferstehung den Tod überwunden und
Weniger es- Sekte Rael neuerdings den Himmel geöffnet. Wir brauchen
sen nützt. Hans-
jakob Müller,
Wir brauchen keine propagiert!› keine Pillen, um ein paar Jahre älter zu
Und ein höheres Le- werden, sondern wir brauchen Jesus,
Leiter der medi- Pillen, um ein paar bensalter würde teuer! der uns unendlich mehr geben kann:
zinischen Gene-
tik des Universi-
Jahre älter zu werden, Der Konflikt um Krank- «… ich gebe ihnen ewiges Leben, und
heits- und Pflegekosten sie gehen nicht verloren in Ewigkeit,
täts-Kinderspi- sondern wir brauchen ist vorprogrammiert. und niemand wird sie aus meiner Hand
tals in Basel,
warnt vor der Il-
Jesus, der uns unend- Hansjakob Müller: rauben» (Joh 10,28). Selbstverständlich
‹Krankenkassen wollen muss jeder Mensch noch durch die Tür
lusion, das Al- lich mehr geben kann immer häufiger wissen, des natürlichen Todes gehen, doch
tern beliebig len- ob manche Therapien danach wird der an Jesus Gläubige in
ken zu können: wirklich nötig seien.›» der Herrlichkeit Gottes weiter leben und
‹Es gibt unter den Genen Generale und niemals mehr sterben.
Soldaten. Bisher kennen wir vor allem In einem Dorf wurde jemand 100 Jah- Man gibt Millionen für Forschungs-
Soldaten, die eine sichtbare Funktion re alt. Man überlegte im Ort, wie man zwecke und Medikamente aus, die das
erfüllen. Aber die steuernden Gene im seinen Geburtstag angemessen feiern Leben verlängern sollen, obwohl man
Hintergrund kennen wir nicht.› könnte. So kamen der Bürgermeister, der letztlich doch sterben muss. Dabei soll-
Nicht nur Gene, sondern auch Ernäh- Leiter des Gesangvereins und die Vor- ten wir vielmehr nach Dem forschen
rung bestimmt, wie lange wir leben. sitzenden anderer öffentlicher Einrich- und Den suchen, der Sünden vergeben

14 Mitternachtsruf > September 2002


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und das ewige Leben schenken kann. wollte. «Ich habe einen angeborenen wenig über die Ewigkeit gepredigt und
«Dies aber ist das ewige Leben, dass sie Herzfehler. … Nach dem jetzigen Stand so wenig darüber geschrieben? Warum
dich, den allein wahren Gott, und den der Dinge geben mir die Ärzte nur noch befassen sich die meisten Predigten nur
du gesandt hast, Jesus Christus, erken- einige Jahre. So muss ich einfach wis- mit diesseitigen Aspekten? Den Hörern
nen» (Joh 17,3). sen, wie die Ewigkeit ist, und das ganz wird ja das Beste vorenthalten.» Es gibt
Eine junge Studentin kam einmal zu konkret.» Diese junge Frau stellte eine eine bessere Botschaft als die «Wunder-
einem Verkündiger des Evangeliums und kluge Frage. Sie flüchtete nicht einfach pille». Sie heisst: Jesus Christus. In Jo-
fragte ihn: «Was ist die Ewigkeit ganz vor dem Tod, sondern machte sich Ge- hannes 20,31 steht: «Diese aber sind ge-
konkret?» Der Prediger war ganz ver- danken über die Ewigkeit; sie suchte schrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus
wundert über diese Frage und fragte und forschte nach einer Antwort. Nach- der Christus ist, der Sohn Gottes, und
deshalb zurück, warum sie gerade diese dem ihr die Frage beantwortet wurde, damit ihr durch den Glauben Leben habt
Frage unbedingt beantwortet haben sagte sie: «Warum wird eigentlich so in seinem Namen.» ■ N.L.

Ein Brief aus dem Himmel deine Bedürfnisse


(Mt 6,31-33).
Mein Plan für
Der allmächtige Gott ist der Vater aller, die Seinen Sohn deine Zukunft ist
Jesus Christus als Seine unaussprechliche Gabe im immer voller Hoff-
nung gewesen (Jer
Glauben angenommen haben. Doch lesen Sie selbst, was 29,11). Meine Ge-
Er Ihnen zu sagen hat. danken, die zu dir
hin gerichtet sind,
er folgende Brief wurde sinnge- Du bist zu Mei- sind unzählig wie

D mäss aus dem Englischen über-


setzt:
«Mein lieber Sohn, meine liebe Toch-
nem Ebenbild ge-
schaffen (1.Mo
1,27). Dein gan-
der Sand am Meer
(Ps 139,17-18).
Ich bin über dich
ter. Du kennst Mich wahrscheinlich zes Leben und hoch erfreut (Zef
nicht so gut, aber Ich kenne dich genau Wirken, dein Sein 3,17). Ich werde
(Ps 139,1). Ich weiss, wenn du dich nie- ist in Mir (Apg unaufhörlich Gu-
dersetzt oder aufstehst (Ps 139,2). Mir 17,28). Ich kann- tes an dir tun (Jer
sind alle deine Wege bekannt (Ps 139,3). te dich sogar, ehe du im Mutterleib emp- 32,40), denn du bist Mein hoch ge-
Alle Haare auf deinem Haupt sind ge- fangen wurdest (Jer 1,4-5). Ich hatte dich schätztes Eigentum (2.Mo 19,5). Es ver-
zählt (Mt 10,30). erwählt, als Ich die Schöpfung plante langt Mich von ganzem Herzen und von
(Eph 1,11-12). Du bist für einen Zweck ganzer Seele, dir eine bleibende Stätte
geschaffen worden, denn alle deine Le- zu bereiten (Jer 32,41). Ich will dir gros-
Alle Haare auf benstage sind in Meinem Buch aufge- se und unfassbare Dinge kundtun (Jer
deinem Haupt sind schrieben (Ps 139,15-16). Ich bestimm- 33,3).
gezählt (Mt 10,30) te die genaue Zeit deiner Geburt und Wenn du Mich von ganzem Herzen
wo du leben wirst (Apg 17,26). Du bist suchst, wirst du Mich finden (5.Mo
wunderbar geschaffen worden (Ps 4,29). Habe deine Lust an Mir, dann
139,14). Ich habe dich im Mutterleib werde Ich dir zukommen lassen, was
gebildet (Ps 139,13) und habe dich am dein Herz verlangt (Ps 37,4), denn Ich
Tage deiner Geburt hervorgebracht (Ps habe dir solches Verlangen gegeben (Phil
71,6). 2,13). Ich bin im Stande, mehr für dich
Ich bin von denen falsch vertre- zu tun, als du es dir vorstellen kannst
ten worden, die Mich nicht ken- (Eph 3,20), denn Ich bin der mächtigs-
nen (Joh 8,41-44). Ich habe Mich te Tröster, der dir Mut und Hoffnung
nicht distanziert und bin nicht zor- zuspricht (2.Thess 2,16-17). Ich bin
nig, sondern Ich bin der vollkom- auch der Vater, der dich in deinen Trüb-
mene Ausdruck der Liebe (1.Joh salen tröstet (2.Kor 1,3-4). Wenn du Her-
4,16). Und es ist Mein Verlangen, zeleid hast, bin Ich bei dir (Ps 34,19).
dich mit Meiner Liebe zu über- Wie der Hirt sein Lämmchen trägt, so
schütten (1.Joh 3,1). Ich biete dir habe Ich dich nahe am Herzen getragen
mehr an als ein irdischer Vater im (Jes 40,11). Der Tag wird kommen, an
Stande ist, dir anzubieten (Mt 7,11), dem Ich deine Tränen abwischen wer-
denn Ich bin der vollkommene Va- de (Offb 21,3-4).
ter (Mt 5,48). Alle guten Gaben, Ich bin dein Vater, und Ich liebe dich
die du erhältst, kommen aus Mei- nicht weniger als Ich Meinen Sohn Je-
ner Hand (Jak 1,17), denn ich bin sus liebe (Joh 17,23); denn in Jesus wird
dein Versorger und befriedige alle Meine Liebe zu dir offenbar (Joh 17,26).

Mitternachtsruf > September 2002 15


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• Wir werden rein gewaschen sein
Im Blickfeld durch das Blut Jesu Christi, des für uns
geopferten Lammes, und weisse Kleider
tragen (Offb 7,14).
Er (Jesus) ist Mein Ebenbild Ich deine Liebe • Hölle, Tod und Teufel können uns
und der Vertreter Meines We- erfahren kann nicht mehr anfechten, auch nicht Krank-
sens (Hebr 1,3). Er ist gekom- (Röm 8,31-32). heit und Leid, Hunger und Durst u. ä.
men, um zu bezeugen, dass Wenn du Meinen (1.Kor 15,55-57; Offb 21,1ff.).
Ich nicht wider dich bin, son- Sohn als Ge- • Der Himmel ist ein heiliger Ort, in
dern für dich (Röm 8,31), und schenk ange- den nichts Unreines hinein kann (Offb
um dir mitzuteilen, dass Er dir nommen hast, 21f.).
Gottes Gedanken, die zu dir hin
deine Sünden nicht zurech- gerichtet sind, sind unzählig wie der dann hast du • Feige Verleugner, Ungläubige, Frev-
net; Jesus gab Sein Leben, da- Sand am Meer (Ps 139,17-18) auch Mich ange- ler, Mörder, Unzüchtige, Okkultisten,
mit du versöhnt werden nommen (1.Joh Götzendiener und Lügner werden kei-
kannst (2.Kor 5,18-19). Sein Tod war der 2,23), und nichts wird dich wieder von nen Platz im Himmel haben – es sei
äusserste Ausdruck Meiner Liebe dir ge- Meiner Liebe trennen (Röm 8,38-39). denn, sie sind zu Jesus Christus umge-
genüber (1.Joh 4,10). Durch Meinen In Liebe, dein Vater, der allmächtige kehrt und haben für ihre Schandtaten
Sohn habe Ich alles hingegeben, damit Gott.» ■ N.L Busse getan (Offb 21,8).
• Für Gläubige aber gilt: Wir werden
Könige und Priester Gottes sein (Offb
5,10).
• Wir werden Menschen aus allen

Wie wird es im Himmel sein? Stämmen, Völkern, Sprachen und Nati-


onen vor dem Thron Gottes treffen (Offb
7,8).
• Es wird für die Überwinder verschie-
Es wird einen neuen Himmel und eine neue Erde geben. Welches wird dann dene Kronen geben: die Krone des Le-
die grösste Freude der Gläubigen sein? bens für erduldete Versuchung (Jak
1,12), die Krone der Freude für Seelen-
anz deutlich sagt die Bibel, dass die denn das Erste ist vergangen. Und der gewinner (1.Thess 2,9), die Krone der

G bestehende Welt, der jetzige gott- auf dem Thron sass, sprach: Siehe, ich Gerechtigkeit für alle, die im Warten auf
feindliche Kosmos, vergänglich ist mache alles neu!» (Offb 21,1-3).
(vgl. Mt 24,35; 1.Kor 7,31; 1.Joh 2,17;
den Herrn standhaft geblieben sind
Wie wird es im Himmel sein? Kön- (2.Tim 4,8) und die Krone der Treue für
2.Petr 3,10-13; Offb 6; 8f.; 16; 19ff.). nen wir etwas darüber sagen? In aller alle Blutzeugen Jesu Christi (Offb 2,10).
Die Elemente werden im Feuer zer- Demut und Vorfreude nenne ich die fol- • Das neue Jerusalem, die Stadt aus
schmelzen. Dann wird eine neue herr- genden Punkte: dem Himmel, wird eine Schönheit und
liche Welt entstehen, die in ganz ande- • Das Ziel lautet, dass wir Gott schau- Reinheit besitzen, die mit menschlichen
ren Dimensionen verläuft als die uns en, Ihn lieben und Ihm dienen dürfen Worten nur angedeutet werden kann:
bekannte, vorstellbare Wirklichkeit. Und (Offb 4f.; 7,15; 22,4). reines Gold, Edelsteine, Perlentore, voll-
deren Herrlichkeit ist so gross, dass sie • Als Lohn erwartet uns ewige Selig- kommene Masse; Gott selbst ist ihr
mit einer Stadt verglichen wird, die Per- keit, Freude und Friede Licht.
lentore und die schönsten Edelsteine (1.Petr 1,9; Offb 7,16f.). Treffend sagte
besitzt. Menschliche Worte können die- • Der Weg zum Himmel der bekannte Erwe-
se Herrlichkeit nur andeuten und erah- führt allein über Jesus ckungsprediger
nen lassen. Christus, der am Kreuz auf Charles Haddon
Der Apostel Johannes schreibt: «Und Golgatha für uns starb (Joh Spurgeon über die
ich sah einen neuen Himmel und eine 14,4; Apg 4,12; 1.Kor himmlische Herr-
neue Erde; denn der erste Himmel und 3,11). lichkeit: «Die Stras-
die erste Erde sind vergangen, und das • Als Vorbereitung sollen sen aus Gold wer-
Meer ist nicht mehr. Und ich sah die wir nach dem Reich Got- den uns wenig be-
heilige Stadt, das neue Jerusalem, von tes und Seiner Gerechtig- eindrucken, und die
Gott aus dem Himmel herabkommen, keit trachten; dann wird Harfenklänge der
bereitet wie eine geschmückte Braut für uns alles andere aus Gna- Engel werden uns
ihren Mann. Und ich hörte eine grosse den zufallen (Mt 6,33). Die Bibel sagt deutlich, dass die nur wenig erfreuen
Stimme von dem Thron her, die sprach: • Im Himmel wartet auf bestehende Welt, der jetzige im Vergleich zu
gottfeindliche Kosmos, vergänglich ist
Siehe da, die Hütte Gottes bei den Men- uns ein Erbe, das nicht dem König in der
schen! Und er wird bei ihnen wohnen, vergeht (1.Petr 1,4). Mitte des Thrones. Er ist es, der unsere
und sie werden sein Volk sein, und er • Wir werden Gott mit allen Engeln lo- Blicke und Gedanken an sich ziehen
selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott ben (Offb 4f.). wird, der unsere Liebe entfachen und
sein; und Gott wird abwischen alle Trä- • Wir werden einen neuen himmli- all unsere geheiligten Gefühle auf ein
nen von ihren Augen, und der Tod wird schen Körper bekommen, der unverwes- Höchstmass unaufhörlicher Anbetung
nicht mehr sein, noch Leid noch Ge- lich, rein und voller Kraft ist (1.Kor bringen wird. Wir werden Jesus sehen.»
schrei noch Schmerz wird mehr sein; 15,35ff.). ■ DR. LOTHAR GASSMANN

16 Mitternachtsruf > September 2002


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Kompromissloser Glaube

Das Geheimnis der


Standhaftigkeit in
sturmbewegter Zeit
wandt und wurden dann durch Antio-
Männer wie Abraham, Mose und Daniel waren Freun- chus Epiphanes endgültig «durch
de Gottes, weil sie innigen Kontakt mit Ihm pflegten Schmeicheleien zum Abfall» verleitet.
Daneben gab es aber auch Israeliten, die
und Ihn darum gut kannten. So blieben sie auch in ihren Gott kannten, standhaft blieben
und sich nicht in diesen allgemeinen
den Stürmen des Lebens fest und siegreich. Abfall hineinziehen liessen: die so ge-
nannten Makkabäer. Sie wandten sich
mit grossem Heldenmut gegen den fre-
■ MARCEL MALGO viele andere schwere Verbrechen, die ih- velhaften König Antiochus Epiphanes
resgleichen suchen. Über ihn wird und brachten ihm manche Niederlage
aniel lebte in einer sturmbe- übrigens auch ausführlich in Daniel 8 bei.

D wegten Zeit. Seine Weissagun-


gen reichten vom babyloni-
schen Weltreich, in dem er bei
Nebukadnezar selber eine
hohe Position innehatte, bis hin zum
ewig bestehenden Reich Jesu Christi.
Daniel erwähnt in seinem Buch die
gesprochen. – In der damaligen schwe-
ren Drangsalszeit werden wir ganz plötz-
lich mit einem herrlichen Lichtstrahl
konfrontiert. Zunächst wird über Antio-
chus Epiphanes gesagt: «Und er wird die,
welche gegen den Bund freveln, durch
Schmeicheleien zum Abfall verleiten …»
Bei ihnen handelte es sich hauptsäch-
lich um den Priester Mattathias und sei-
ne Söhne Johannes, Simon, Judas,
Eleasar und Jonathan. Die Geschichte
ihres Aufstandes gegen Antiochus Epi-
phanes finden wir in den zwei apokry-
phen Büchern der Makkabäer. Sie gehö-
vier letzten Könige des medo-persischen (Dan 11,32). Im gleichen Vers heisst es ren zwar nicht zum Kanon der Bibel,
Reiches, spricht danach über Alexander dann aber weiter: «… die Leute aber, die sind aber aus historischer Sicht wertvoll
den Grossen, dann über die Vierteilung ihren Gott kennen, bleiben fest.» zu lesen.
des griechischen Weltreiches und Das Neue Testament spricht sehr klar
letztlich über Antiochus Epiphanes. Von Wankelmütigen und über den Abfall in der Endzeit, zum Bei-
Dieser Antiochus Epiphanes war der spiel im ersten Timotheusbrief: «Der
König, der das Heiligtum in Jerusalem in
Standhaften Geist aber sagt deutlich, dass in den letz-
schlimmster Weise verunreinigte, indem Zur Zeit des Antiochus Epiphanes ten Zeiten einige von dem Glauben ab-
er ein Schwein auf dem heiligen Altar haben sich viele Menschen in ihrem fallen werden und verführerischen Geis-
Gottes opferte. Daneben beging er auch Herzen bereits vom Gott Israels abge- tern und teuflischen Lehren anhängen»

Mitternachtsruf > September 2002 17


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nicht sagen: «Mein Geliebter!» Das Ge-
Kompromissloser Glaube heimnis Daniels bestand darin, dass er
seinen Gott durch und durch kannte;
und sein Gott kannte auch ihn. Aus die-
(1.Tim 4,1). Wie kommt es aber, dass nis», der Teufel selbst, wartet nur allzu ser Perspektive dürfen wir auch die Lie-
einige «von dem Glauben abfallen wer- gern darauf, Kinder Gottes zu verführen! beserklärung des Herrn sehen: «Daniel,
den und verführerischen Geistern und Wir wollen uns deshalb ganz neu auf die du viel geliebter Mann!»
teuflischen Lehren anhängen»? Es han- Seite derer schlagen, die auch
delt sich dabei um Menschen, die sich in allen Stürmen dieser Zeit fest
innerlich bereits von Gott abgewandt bleiben. Wer sind diese? Dani-
haben und die, wie damals die Israeli- el schreibt: «… die Leute aber,
ten durch Antiochus Epiphanes, zum die ihren Gott kennen, bleiben
totalen Abfall verführt werden. fest» (Dan 11,32).
In Daniel 11,32 haben wir gelesen: Kennen Sie Ihren Gott, Ih-
«Und er wird die, welche gegen den ren Heiland? Auch in dieser Fra-
Bund freveln, durch Schmeicheleien ge wenden wir uns einmal
zum Abfall verleiten …» (Dan 11,32) – mehr an das Wort Gottes bzw.
und genau das ist eben der Werdegang an den Propheten Daniel, der
zum Abfall. Wo wir uns in irgendeiner alles über Antiochus Epiphanes
Weise erlauben, «gegen den Bund (mit und dessen Schreckensherr-
Jesus zu) freveln», da wird sehr schnell schaft niederschreiben musste.
der Teufel «als Engel des Lichts» (2.Kor Wenn es einen Menschen gibt,
11,14) kommen, um uns «durch Schmei- der mit besonderer Vollmacht
cheleien zum Abfall (zu) verleiten»! sagen kann, was es bedeutet,
seinen Gott zu kennen, dann ist
das sicher Daniel. Natürlich gibt
Stufen des Abfalls es in der Schrift auch noch
Wie ist es damals Demas ergangen? manch andere Persönlichkei-
Im Philemonbrief erwähnt ihn Paulus als ten, die uns da überzeugend
einen seiner Mitarbeiter: «Markus, Aris- helfen könnten; aber Daniel
tarch, Demas, Lukas, meine Mitarbeiter» nimmt doch eine etwas beson-
(Phil 1,24). Dann steht in Kolosser 4,14 dere Stellung ein. Warum? Weil Die Voraussetzung, dass sich zwei Menschen lieben, ist, dass
sein Name noch bei denen, die grüssen: in der Bibel nur Daniel das aus- sie einander kennen
«Es grüsst euch Lukas, der geliebte Arzt, sergewöhnliche Prädikat erhält,
und Demas.» Aber im zweiten Timo- ein viel geliebter Mann zu sein, und das Warum kannte Daniel seinen Gott so
theusbrief lesen wir über ihn: «Demas sogar drei Mal: gut? Weil er Ihn ständig aufsuchte, weil
hat mich verlassen und diese Welt lieb • «… denn du bist ein Vielgeliebter» er täglichen Umgang mit Ihm hatte: «Er
gewonnen und ist nach Thessalonich (Dan 9,23). (Daniel) hatte aber an seinem Oberge-
gezogen …» (2.Tim 4,10). • «Daniel, du viel geliebter Mann!» mach offene Fenster nach Jerusalem,
Irgendwann begann Demas, wieder (Dan 10,11). und er fiel dreimal am Tag auf seine
mit der Welt zu liebäugeln. Anfänglich • «Fürchte dich nicht, du viel geliebter Knie, betete, lobte und dankte seinem
sicher nur ein klein wenig; aber sein Ver- Mann!» (Dan 10,19). Gott …» (Dan 6,11). Daniel suchte sei-
langen nach dem irdischen Treiben wur- Gottes Liebe gilt all Seinen Geschöp- nen Gott dreimal am Tag auf, und
de immer grösser – bis er schliesslich fen in gleicher Weise. Aber warum wur- dreimal wurde er von Ihm der «Vielge-
diese Welt und was sie zu bieten hat, de Daniel dreimal gesagt, dass er «ein liebte» genannt.
wieder lieb gewann. So wurde Demas Vielgeliebter» sei? Beleuchten wir die- Keiner von uns darf sagen, er kenne
von einem Mitarbeiter im Reich des se Frage einmal von einer anderen Sei- den Herrn, wenn wir nicht regelmässi-
Herrn zu einem Feind Gottes. Denn es te: Was ist die Voraussetzung, dass ein gen Umgang mit Ihm haben. Wenn un-
steht geschrieben: «Wer der Welt Mann seiner Frau sagen kann: «Ich sere Gemeinschaft mit dem Herrn nur
Freund sein will, der wird Gottes liebe dich!» und sie ihm erwidert: auf Sparflamme ist, brauchen wir uns
Feind sein» (Jak 4,4). «Und du bist mein Geliebter»? nicht zu wundern, wenn wir in den täg-
Doch nichts an- lichen Anfechtungen, Versuchungen
Fest bleibt, wer Gott deres, als dass und Stürmen nicht fest bleiben.
sie einander Wenn wir in dieser letzten Zeit, be-
kennt! kennen. Ein vor der Herr Jesus wiederkommt, in
Gerade in dieser Mann wird welcher der «Antiochus Epiphanes der
Endzeit sollten wir doch einer wild- Finsternis» wie ein brüllender Löwe
uns mehr denn je fremden Frau umhergeht (1.Petr 5,8), bestehen wol-
davor hüten, auch nicht sagen: «Ich len, müssen wir innigen Umgang mit
nur ein wenig mit der liebe dich!» Und eine unserem Gott pflegen. Es ist vonnöten,
Sünde zu liebäugeln. «… am Ende der zehn Tage zeigte sich Frau wird einem unseren Gott durch und durch zu ken-
ihr Aussehen schöner und wohlgenähr-
Denn der «Antiochus ter als das aller jungen Männer, die die Mann, den sie noch nen. Wir müssen stets Sein Bild vor un-
Epiphanes der Finster- Tafelkost des Königs assen» nie zuvor gesehen hat, serem inneren Auge haben, mit Ihm und

18 Mitternachtsruf > September 2002


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Seinem Wort völlig übereinstimmen und
Streiflicht


es tun. Nur so bleiben wir «fest, uner-
schütterlich» und nehmen «immer zu in


dem Werk des Herrn» in dem Wissen,
dass unsere «Arbeit nicht vergeblich ist
in dem Herrn» (1.Kor 15,58).
Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen
War das nicht auch das Geheimnis «Seit der Zeit fing Jesus an zu predigen: Tut Busse, denn das Himmelreich ist nahe herbeige-
eines Abraham, Mose oder David? Über kommen!» (Mt 4,17). Wer an Jesus Christus glaubt, zu dem ist das Himmelreich «nahe» herbei-
Abraham sagt die Schrift: «Er wurde ein gekommen. Ja, es ist inwendig in uns, es ist das Fundament unseres Glaubens und Lebens. So
Freund Gottes genannt» (Jak 2,23). Von schwer und so einfach ist es! Bedingung: eine Frucht wirkende Reue über das bisherige Leben
Mose wird gesagt: «Der Herr … redete ohne Jesus. Die beste Reichgottes-Theologie erschliesst uns das Himmelreich nicht, wenn wir
mit Mose von Angesicht zu Angesicht,
nicht in Demut und Busse unser Leben Seiner Herrschaft unterstellen. Glückselig nennt Jesus all
wie ein Mann mit seinem Freunde re-
det» (2.Mo 33,11). Und David bekommt jene, die Seinen Worten folgen.
das Zeugnis: «Ich habe David gefunden, Es ist beglückend in der Bibel zu lesen, wo Jesus die Frohbotschaft vom Himmelreich zuerst
den Sohn Isais, einen Mann nach mei- verkündigte und wer sie zuerst hören durfte. Sie kam nicht von der theologischen Fakultät der
nem Herzen» (Apg 13,22). Diese drei Metropole Jerusalem, sondern wurde von Jesus Christus zu den ungebildeten Menschen in das
Männer pflegten, wie Daniel, innigen Galiläa der Heiden gebracht. Das waren vor allem die Stämme Sebulon und Naftali. Dort herrschte
Kontakt mit ihrem Gott und kannten Ihn Not, Armut, religiöse Finsternis. Jesus konnte folglich nicht damit rechnen, mit offenen Armen
deshalb auch. Damit waren sie gewapp-
empfangen zu werden. Aber Er hielt sich nicht für zu schade, gerade diesen unglücklichen heid-
net, den Stürmen des Lebens zu begeg-
nen und wurden nicht so schnell aus nischen Galiläern die Heilsbotschaft vom Himmelreich zuerst zu bringen. Aus jenen Menschen
dem Feld geschlagen. erwählte Er sich auch Seine Jünger (= Lernende) und Apostel, die einen grossen Bildungsrück-
stand aufwiesen. Jesu Weg musste in das heidnische Land führen, denn Jesaja sprach dies 700
Das Geheimnis der Beständigkeit Jahre zuvor prophetisch aus: «Doch es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind.
Daniels Hat er in früherer Zeit in Schmach gebracht das Land Sebulon und das Land Naftali, so wird er
hernach zu Ehren bringen den Weg am Meer, das Land jenseits des Jordans, das Galiläa der
Weil Daniel innigen Umgang mit Gott
pflegte und Ihn kannte, blieb er unter
Heiden. Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein grosses Licht, und über denen, die da
allen Umständen fest. Das sah bei Dani- wohnen im finstern Lande, scheint es hell» (Jes 8,23-9,1). Welch grosses Glück wurde dort jenen
el im Alltagsleben so aus: Menschen zuteil, denen Jesus Christus als das grosse Licht der Welt zuerst geschenkt wurde!
1. Daniel blieb fest, weil er Gott Also gilt die Himmelreichsbotschaft nicht nur ein paar privilegierten Frommen, sondern all
über alles stellte. Er und seine Freun- denen, die in der Finsternis der Gottesferne und Knechtschaft der Sünde leben, das heisst den
de wollten sich nicht an der Speise des Erlösungsbedürftigen. Das muss doch in einem jeden Herzen Hoffnung wecken, denn für Jesus
babylonischen Königs verunreinigen
gibt es keine hoffnungslosen Fälle. So lautet Jesu Einladung auch heute für jeden Menschen:
(3.Mo 11). Darum schloss Daniel mit
dem «Aufseher, den der Oberste der «Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstossen» (Joh 6,37).
Hofbeamten über» ihn und seine Freun- «Seht zu, bringt rechtschaffene Frucht der Busse!», sagt Jesus in Matthäus 3,8. Doch das
de «bestellt hatte», folgendes Abkom- fällt niemandem leicht, denn es bedeutet, Schuld im Licht der Wahrheit zu erkennen, zu bereuen
men: «Versuche es doch zehn Tage lang und eine bewusste Abwendung von der Sünde zu vollziehen. Aber das ist die Bedingung zum
mit deinen Knechten, dass man uns Eingang ins Himmelreich. Diese Abkehr vom alten Lebenswandel hin zur Nachfolge Jesu, also
Gemüse zu essen und Wasser zu trin- eine echte Bekehrung, ist eine Frucht des Geistes. Die Voraussetzung dazu hat unser Herr Jesus
ken gebe! Und dann möge unser Ausse-
am Kreuz auf Golgatha geschaffen. Im Heiligen Geist, der uns in der Wiedergeburt zum neuen
hen und das Aussehen der jungen Män-
ner, die die Tafelkost des Königs essen, Leben geschenkt wird, erschliesst sich uns eine immer fliessende Kraft- und Freudenquelle. Er ist
von dir geprüft werden! Dann verfahre das Wasser und das Brot des Lebens, und in Seinem Wort haben wir einen sicheren Führer auf
mit deinen Knechten je nachdem, was dem Weg zum ewigen Ziel.
du sehen wirst» (Dan 1,11-13). Himmelreich in menschliche Worte fassen zu wollen, ist ein Geheimnis und übersteigt unsere
Daniel glaubte felsenfest, dass Gott es Begriffe himmelweit. Dennoch ist es erfahrbar in der Person des Sohnes Gottes, unseres Herrn
ihm lohnen würde, wenn er hier für Ihn Jesu Christi. Er, der Seinem himmlischen Vater gegenüber in absolutem Gehorsam lebte (Phil
eine kompromisslose Haltung einnäh-
me. Und tatsächlich lesen wir: «… am
2,8), Er lässt uns durch Seinen Sühnetod am Kreuz von Golgatha Teilhaber sein am Königreich
Ende der zehn Tage zeigte sich ihr Aus- der Himmel. So ist uns in Ihm das Himmelreich nahe gekommen. Das bedeutet Friede und tiefe
sehen schöner und wohlgenährter als Geborgenheit für unser irdisches Leben, aber darüber hinaus auch für alle Ewigkeiten. – Wer
das aller jungen Männer, die die Tafel- würde denn das nicht wollen? Es ist der Gegenspieler Gottes, der Satan, dem wir die Gefolg-
kost des Königs assen» (V 15). schaft abgesagt haben. Aber er ist ein geschlagener Feind, weil Jesus ihn auf Golgatha mit
Seinem Sterben am Kreuz besiegte. Nun versucht er vergeblich, uns zurückzugewinnen. Doch
2. Daniel blieb fest, weil er gros-
Bluterkauften ist das himmlische Königreich in Ewigkeit verbürgt. Können wir somit anders als in
sen Glauben und tiefes Vertrauen
bewies. Nachdem König Nebukadnezar ständiger Dankbarkeit und Anbetung diesem Retter-Heiland die Treue halten? Dort, wo alle En-
allen Weisen in Babylon angedroht hat- gel Ihn lobend anbeten, werden auch wir dereinst mit einstimmen dürfen in das himmlische
te, sie umzubringen, weil sie seinen Gloria! ■ BURKHARD VETSCH
Traum nicht kannten, heisst es von Da-

Mitternachtsruf > September 2002 19


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niel: «Darauf zog sich Daniel in sein
Haus zurück und teilte seinen Mitver-
bundenen Hananja, Misael und Asarja
die Sache mit; damit sie von dem Gott
Fragen – Antworten
des Himmels Erbarmen erflehen möch-
ten wegen dieses Geheimnisses, damit
nicht Daniel und seine Mitverbundenen
samt den übrigen Weisen von Babel
umkämen» (Dan 2,17-18). Anonyme Briefe
Daniel raufte sich also nicht in einer
verzweifelten Stunde die Haare, sondern Immer wieder mal erreicht uns eine anonyme Zu-
Mission
wandte sich voller Vertrauen an den schrift. Solche Briefe landen in der Regel sogleich im Mitternaswerk
Herrn. Und was geschah? «Da wurde Papierkorb. Hin und wieder kommt es aber vor, dass Abteilun chtsruf
g
Daniel dies Geheimnis durch ein Ge- jemand ein Sündenbekenntnis ablegt und sich nicht E ichholzs Seelsorge
trasse 3
sicht in der Nacht offenbart» (V 19). CH-833 8
getraut, seinen Absender zu vermerken. Da wir solche 0 Pfäffik
on ZH
Briefe nicht in die Rubrik «Fragen – Antworten» auf-
3. Daniel blieb fest, weil er völli- nehmen können (wie viele andere auch nicht), bleibt
gen Mut und Furchtlosigkeit bewies.
der Briefschreiber dann ohne Antwort, was sich unter Umständen sehr negativ auswirken kann.
Nachdem sich König Belsazar in gröbs-
ter Weise gegen den Gott Israels versün-
Wer mit einer seelsorgerlichen Not an unser Werk gelangt und auf dem Umschlag deutlich «Ab-
digt hatte, trat Daniel furchtlos auf ihn teilung Seelsorge» vermerkt, der darf gewiss sein, dass sein Anliegen gleich in die richtigen
zu und sagte: «Aber du, Belsazar … hast Hände gelangt und dass das Seelsorgegeheimnis gewahrt bleibt. ■ E.V.
dein Herz nicht gedemütigt …, sondern
hast dich gegen den Herrn des Himmels
erhoben … Gott hat dein Königtum ge-
zählt und beendet. … man hat dich auf
der Waage gewogen und zu leicht be-
funden. … dein Reich ist zerteilt …» Kann sich denn nes jeden Menschen annehmen und
sich seiner erbarmen würde. Sie bedeu-
(Dan 5,22-23.26-28).
Die Folge von Daniels unerschrocke- nicht jeder Mensch ten vielmehr, dass ein Mensch nur zu
Jesus Christus finden kann, wenn Gott
nem Auftreten war, dass Belsazar ihn
nicht umbrachte, sondern vor diesem bekehren? ihm die Gelegenheit dazu gibt. Das
heisst mit anderen Worten, dass ein
vollmächtigen Zeugen Gottes kapitulie- Mensch sich nicht unbedingt zu einem
ren musste: «Da befahl Belsazar, dass Frage: Ich war der Meinung, dass sich beliebigen Zeitpunkt bekehren kann,
man Daniel mit Purpur kleiden sollte jeder bekehren kann, wenn er nur echt will, sondern nur dann, wenn der Herr ihm
und ihm eine goldene Kette um den und dass der Herr ihm dann die Wiederge- das Herz dafür öffnet, das Verständnis
Hals geben; und er liess von ihm ver- burt, das heisst Seinen Heiligen Geist dafür gibt und ihm Licht in seine finste-
künden, dass er der Dritte im König- schenkt. Nur so ist es einem Menschen ren Gedanken schenkt. So sagte der Herr
reich sei» (V 29). Haben wir diese drei dann auch möglich, die Schrift zu verste- Jesus Christus selber, dass niemand zu
Eigenschaften – Gott über alles stellen, hen. Doch scheint meine Sicht den Ihm kommen kann, es ziehe ihn denn
einen kompromisslosen Glauben und der Vater (Joh 6,44).
Aussagen im zweiten Buch Mose und im
völligen Mut sowie Furchtlosigkeit – Der Mensch ist von Natur aus geist-
nicht gerade in unseren Tagen dringend
Römerbrief zu widersprechen. In 2. Mose lich tot und hat kein Verständnis für die
nötig? Darum wollen wir uns noch viel es heisst: «Er sprach: Ich will vor deinem Dinge des Reiches Gottes. Darum muss
bewusster als jemals zuvor oder Angesicht all meine Güte vorübergehen der Herr ihm den Verstand und das Herz
vielleicht auch ganz neu auf die Seite lassen und will vor dir kundtun den Namen öffnen, damit er Licht bekommt und
derer stellen, die den Herrn, ihren Gott, des Herrn: Wem ich gnädig bin, dem bin Gott verstehen kann. Dann steht dieser
durch einen innigen Umgang kennen ich gnädig, und wessen ich mich erbarme, Mensch in der grossen Verantwortung,
– denn das war das eigentliche Geheim- dessen erbarme ich mich» (Kap 33,19). sich für Jesus zu entscheiden. Diese
nis Daniels. Er suchte die Gemeinschaft Und im Römerbrief steht: «So liegt es nun Gelegenheit wird dem einzelnen Men-
mit dem Herrn dreimal am Tag und nicht an jemandes Wollen oder Laufen, schen geschenkt, meistens sogar
wurde dadurch innerlich in jeder Hin- mehrmals. So sagt die Bibel zum Beispiel
sondern an Gottes Erbarmen. … So
sicht standhaft, stark und treu. Deshalb im Hiobbuch: «Siehe, Gott ist gewaltig,
rufe ich Ihnen mit der Strophe eines
erbarmt er sich nun, wessen er will, und doch verwirft er niemanden; er ist ge-
Glaubensliedes zu: verstockt, wen er will» (Kap 9,16.18). Ich waltig an Kraft des Herzens» (Hiob
«Fest und treu wie Daniel war wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir und 36,5). Solange ein Mensch lebt, ist er
nach des Herrn Gebot, meinen Schwestern im Herrn helfen noch nicht für ewig von Gott verwor-
sei der Kinder Gottes Schar könnten, denn wir haben hier niemanden, fen. In Hiob 33,24-30 steht geschrieben:
in der grössten Not. den wir fragen können. «… so wird der sich über ihn erbarmen
Bleibe fest wie Daniel, und sprechen: Befreie ihn, damit er
stehst du auch allein; ie von Ihnen angegebenen Stellen nicht in die Grube hinabfährt! Ich habe
wag es treu vor aller Welt,
Gottes Kind zu sein!» ■ D in 2. Mose 33 und Römer 9 besa-
gen nicht, dass Gott sich nicht ei-
Lösegeld für ihn gefunden. Sein Fleisch
wird frischer sein als in der Jugendkraft;

20 Mitternachtsruf > September 2002


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er wird zurückkehren zu den Tagen sei- Thema sagt. In diesem Fall denken wir niemand den Herrn sehen wird» (Hebr
ner Jugend. Er wird zu Gott flehen, und an Bibelworte wie: 12,14). Oder: «Fliehe die Begierden der
der wird ihn gnädig annehmen, und er «Meine Lieben, wir sind schon Got- Jugend! Jage aber nach der Gerechtig-
darf sein Angesicht schauen mit Jubel; tes Kinder; es ist aber noch nicht offen- keit, dem Glauben, der Liebe, dem Frie-
und Gott wird dem Menschen seine bar geworden, was wir sein werden. Wir den mit allen, die den Herrn anrufen aus
Gerechtigkeit zurückgeben. Er wird vor wissen aber: wenn es offenbar wird, reinem Herzen» (2.Tim 2,22). Wer die
den Menschen singen und sagen: Ich werden wir ihm gleich sein; denn wir Heiligung vernachlässigt, der wird zwar
hatte gesündigt und das Rechte verkehrt, werden ihn sehen, wie er ist» (1.Joh 3,2). nicht verdammt werden, aber sein Le-
und er hat mir nicht vergolten. Er hat «Vater, ich will, dass die, welche du ben wird vor dem Preisrichterthron Got-
meine Seele erlöst vor dem Abstieg in mir gegeben hast, auch bei mir seien, tes Schaden leiden (bitte lesen Sie un-
die Grube, und mein Leben darf das wo ich bin, damit sie meine Herrlich- bedingt 1.Kor 3,11ff.). Je ernster wir die
Licht schauen. Siehe, das alles tut Gott keit schauen, die du mir gegeben hast, Nachfolge Jesu nehmen, desto inniger
zweimal, dreimal mit dem Mann, um denn du hast mich geliebt vor Grundle- wird unsere Verbindung mit Ihm und
seine Seele von der Grube zurückzuho- gung der Welt» (Joh 17,24). desto reicher wird unser irdisches Le-
len, damit er vom Licht des Lebens er- ben. Von dieser
leuchtet werde.» Diese Bibelstelle redet Warte aus kön-
deutlich davon, dass Gott jedem Men- nen wir Hebrä-
schen wenigstens zwei-, dreimal in sei- er 12,14 nach
nem Leben Seine Barmherzigkeit meiner Er-
schenkt, damit er sich bekehren kann. kenntnis der
Bei diesen Gelegenheiten liegt es, wie Schrift so erklä-
schon gesagt, in der Verantwortung des ren: Je näher
Menschen, zum Angebot Gottes ja zu wir jetzt dem
sagen. Und die Bibel warnt mehrmals Herrn sind, des-
sehr eindringlich: «Heute, wenn ihr sei- to näher wer-
ne Stimme hören werdet, so verstockt den wir Ihm im
eure Herzen nicht …» (vgl. Hebr 3,7- Himmel sein.
8.15; 4,7). Und umge-
Der Herr Jesus ist in die Welt gekom- kehrt: Je weiter
men, um Menschen zu retten, und wir wir uns durch
wissen, dass Er während Seines Lebens «Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht …» Sünde und Ei-
niemanden, der zu Ihm kam, zurück- genliebe von Je-
stiess. In Römer 10,13 steht geschrie- sus entfernen,
ben: «Denn jeder, der den Namen des «Glückselig, die reinen Herzens sind, desto getrübter wird unser Blick in der
Herrn anrufen wird, wird errettet wer- denn sie werden Gott schauen» (Mt Ewigkeit sein, so dass wir den Herrn
den.» Und an anderer Stelle steht ge- 5,8). nicht in Seiner vollkommenen Erhaben-
schrieben, dass Gott nicht will, dass ein «Denn der Herr ist gerecht und hat heit und Schönheit zu sehen vermögen.
Mensch verloren geht, sondern dass er Gerechtigkeit lieb. Die Frommen wer- Paulus spricht in 2. Korinther 12,2-4
zur Erkenntnis der Wahrheit findet (vgl. den schauen sein Angesicht» (Ps 11,7). davon, dass er in den dritten Himmel
1.Tim 2,4). ■ N.L. Heiligung ist ein Geschenk Gottes an entrückt wurde, und das lässt den
jeden Menschen, der Jesus Christus in Schluss zu, dass es verschiedene Herr-
sein Herz aufnimmt und durch den Geist lichkeitsstufen gibt, je nachdem, wie ein
Gottes wiedergeboren wird. Das entneh- Gotteskind die ihm geschenkte Heili-
men wir folgenden Stellen: gung ausgestaltet hat! ■ E.V.
Als Gotteskind den «Durch ihn aber seid ihr in Christus
Jesus, der uns von Gott gemacht ist zur
Herrn nicht sehen? Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur
Heiligung und zur Erlösung» (1.Kor
Frage: Ich komme mit der Bibelstelle 1,30). Der Herr Jesus selbst sagt: «Ich
heilige mich selbst für sie, damit auch
Umgezogen …?
Hebräer 12,14 nicht zurecht: «Jagt dem sie geheiligt seien in der Wahrheit» (Joh
Frieden nach mit jedermann und der … dann geben Sie uns bitte Ihre Adress-
17,19).
Heiligung, ohne die niemand den Herrn änderung bekannt (Postkarte genügt). Ver-
Die Heiligung könnte man daher auch
sehen wird.» Es ist für mich unvorstellbar, als «Wesen von Gottes Wesen» bezeich- gessen Sie nicht, auch Ihre alte Adresse samt
dass ein Geretteter in den Himmel kommt nen, und das ist ein Grund dafür, dass Freundesnummer zu vermerken. Schreiben
und Jesus trotzdem nicht sehen kann. der Wiedergeborene sich sozusagen na- Sie beide Adressen deutlich, wenn möglich
turgegeben danach ausstreckt, Jesus ähn- in Druckschrift!
enn wir eine Schriftaussage wie licher zu werden. Darum hat er auch

W
Wenn die Post die Adressänderung ma-
zum Beispiel «ohne die (Heili- den Wunsch, Gottes Willen zu erfahren chen muss, kostet uns das jedes Mal Fr. 2.–.
gung) niemand den Herrn sehen und zu tun. Dazu werden wir ja auch Vielen Dank also allen, die uns Ihre Adress-
wird» nicht verstehen, dann sollten wir aufgerufen, zum Beispiel eben durch änderung beizeiten zukommen lassen.
herauszufinden suchen, ob und was die Worte wie: «Jagt dem Frieden nach mit
■ IHR MITTERNACHTSRUF
Heilige Schrift allenfalls sonst zu diesem jedermann und der Heiligung, ohne die

Mitternachtsruf > September 2002 21


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Dir kann nur Jesus helfen


hste
Die näc erscheint Jesus kennt keinen hoffnungslosen Fall
Ausgabe 9.2002, mit
am 25.0sem Thema*: Hoffnungslos! Das schwere Wort «hoffnungslos» steht über manchem Menschen, der vergeb-
u.a. die lich mit der Sünde gerungen und sich dann in die furchtbare Gewalt Satans begeben hat. Er ist von
D ie neue Welt-e Stufe zu Stufe gesunken und ist nun in Gefahr, in einem tiefen Schlamm der Sünde zu verderben!
« – ein
ordnungoder Er kann nicht mehr zurück, er ist ein hoffnungsloser Fall! Es gibt heute so viele solcher hoffnungs-
Utopie t?» losen Fälle in unseren Anstalten.
Realitä Aber es gibt auch solche hoffnungslosen Fälle, die ihr Elend und ihre abgrundtiefe moralische
alten
nderung vorbeh Not unter einem eleganten Äusseren verbergen und mit einem Lachen sich und andere über ihren
*Ä traurigen Zustand hinwegtäuschen wollen. Sie wissen ganz genau, dass es keine Hoffnung mehr für
sie gibt – und eines Tages steht ein Selbstmord in der Zeitung. Warum hat sich ein Mensch bloss
das Leben genommen? Er war ein hoffnungsloser Fall!
Sind Sie vielleicht damit gemeint? Sind Sie ein hoffnungsloser Fall? – Dann habe ich eine
Impressum herrliche Botschaft für Sie: Jesus kennt keinen hoffnungslosen Fall! Soll ich es Ihnen beweisen?
Missionswerk und Verlag Mitternachtsruf
Kommen Sie mit mir auf den stillen Hügel Golgatha. Da hängt Jesus Christus am Kreuz. Er trägt
www.mnr.ch die Sünden der Welt. Ja, Er hat die Sündenlast aller hoffnungslosen Fälle auf sich geladen. Die Bibel
Gründer: Wim Malgo (1922-1992) sagt: «Er hat unsere Sünden an seinem eigenen Leibe hinaufgetragen auf das Holz» (1.Petr 2,24).
Vorstand: Peter Malgo, Norbert Lieth, Conno Malgo, Jonathan Malgo
Schweiz: Mitternachtsruf, Eichholzstr. 38, 8330 Pfäffikon Und was hat Er damit gemacht? Er hat die Strafe für alle Sünden aller Menschen erlitten; Er hat für
ZH, Tel.: (0041) 01 952 14 14
Deutschland: Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V.,
die Schuld der Menschheit mit Seinem eigenen Leben bezahlt. So hat Er die Sünden durchgestri-
Kaltenbrunnenstr. 7, 79807 Lottstetten, Tel.: (0049) 07745 8001 chen und die Schuld getilgt, ja, Er hat sie in die Tiefen des Meeres geworfen!
Organ: Der «Mitternachtsruf» erscheint monatlich. Er ist ausserdem
in englischer, französischer, holländischer, italienischer, portugiesi- Da aber hängt neben Ihm ein Verbrecher am Kreuz, auch so ein hoffnungsloser Fall. Die Men-
scher, rumänischer, spanischer, tschechischer und ungarischer Spra-
che erhältlich. schen, das Gericht, das ihn verurteilte, hatten keine Hoffnung mehr für ihn! Nun ist sein verpfusch-
Redaktion: (Adresse Schweiz): Tel.: (0041) 01 952 14 16,
Fax: (0041) 1 952 14 05, E-Mail: redaktion@mnr.ch, Mitarbeiter: Brigitte tes Leben beinahe zu Ende, nur einige Stunden der Qual noch – und dann? Ja, dann wartet die
Hahn, Friedgard Huber, Werner Huber, Elke Lieth, Norbert Lieth,
Conno Malgo (Ltg.), Elsbeth Vetsch Hölle auf ihn. Wie schrecklich!
Layout: (Adresse Schweiz): E-Mail: layout@mnr.ch, Mitarbeiter:
Walter Dürr, Daniel Malgo, Jonathan Malgo, Stephan Nabulon, Fredy Aber er nimmt alle Kraft zusammen, die in seinem armseligen Leib noch ist, und ruft zu dem in
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Seelsorgerliche Fragen: (Adresse Schweiz): Tel.: (0041) 01 952 14
der Mitte Gekreuzigten hinüber: «Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst!» (Lk
08, E-Mail: seelsorge@mnr.ch, Mitarbeiter: Werner Huber, Marcel
Malgo, Samuel Rindlisbacher, Elsbeth Vetsch,
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Verlag, Abonnemente und Administration: (Adressen Schweiz und dem Haupt des Herrn ge-
Deutschland siehe oben): Tel. Schweiz: 01 952 14 15, Fax Schweiz:
01 952 14 11, Tel. Deutschland: 07745 8001, Fax Deutschland: schrieben: «Dies ist Jesus,
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anderen Länder: 0041 1 952 14 11, E-Mail: verlag@mnr.ch, Mitarbei- der Juden König» (Mt
ter: Hannelore Dölker, Ruth Dölker, Martina Lang, Thomas Lieth,
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Malgo, Susanne Peter, Beatrice Rindlisbacher, Stephan Rindlis-
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nen Monat vor Jahresende gekündigt werden. hoffnungsloser Fall. Darum kommen Sie zu Jesus, der retten kann bis zum Äussersten! ■ G.W.
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22 Mitternachtsruf > September 2002

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