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Magnusfe www.jesus.de.

vu
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Bernd

Ich war allein und wußte nicht weiter, es war


im Sommer 1998. Meine Arbeit hatte ich gekündigt, meine
Liebe verloren, meine Freunde schon länger vergessen.
Allein, eigentlich war da nichts mehr...so landete ich
irgendwann auf einer Intensivstation und daraufhin in einer
Psychatrie.
Naja, reden konnt ich schon immer ganz gut, wenn es um
etwas ging, und es ging um etwas. Ich wollte da raus! Das
schaffte ich auch nach einer Woche. Zuhause war niemand,
nur ich. Meine Bank, auch ver- wunderlich, räumte mir
damals (und sogar jetzt noch) einen Dispokredit von DM
10.000,- ein. Ich entschloss mich, ISDN zu beantragen und
Online zu gehen, aus Langeweile. Viel zu teuer, für einen
arbeitslosen Raucher...aber Zukunft?...was ging mich das
an?

Ich fing an zu chatten, die erste AOL Rechnung war bei


500,- DM - ohne Telefon. Ende November chattete ich, da
mir das hirnlose Gesülze überall eigentlich kaum Hoffnung
gab - in einen "Biblechat", wow war mir langweilig, dachte
ich.
Weit gefehlt...hier ging es um MICH ! Hier interessierte sich
jemand für MICH, nicht Größe, Alter, Aussehen...um MICH
ganz persönlich ! Mein Herz war leer, total leer...und ein
Satz wühlte mich total auf:

"Jesus liebt Dich - gerade Dich, ganz persönlich Dich !"


MICH ??????

Ich wußte von Jesus, ja...von damals noch, lange her... Und
jetzt, grad jetzt, sagt mir das jemand, der mich nicht mal
kennt, als Antwort auf eine Frage, auf die mir niemand sonst
bisher eine Antwort gab...Hat mein Leben noch Sinn? Ich
kann nix, weiß nix, bin nix....
Selbstbewußtsein, was ist das?
...und MICH liebt Jesus?
Das hat gesessen! Unglaublich gesessen hat das!
Ich wurde zu einem Gebet eingeladen, mir war ja alles egal,
klar, was sollte schon passieren, außer, daß ich mich
blamiere, obwohl, auch egal...
Alle waren nett, nicht nur nett, lieb waren sie...ich sah
niemanden, aber ich spürte, daß sie es ehrlich meinten, was
sie sagten, was sie beteten.

In dieser Nacht gab ich Jesus mein Leben, ich hatte ja nichts
weiter als das...und ich ahnte und war froh drüber, Jesus
wollte auch nicht mehr als das! Ich bat Jesus mir zu
vergeben, all die Zeit, die ich vertan hatte, all die Sünden,
die ich begangen hatte. Ich heulte alles aus mir raus,
aber...am Ende war ich nicht leer, sondern vollkommen
glücklich:-)
Ich mußte noch raus, an die Luft und Jesus ging mit mir, ich
spürte es förmlich, wie Er neben mir ging. Ich redete ständig
mit Ihm, und ich hatte soviel zu sagen. Die Nacht war voller
Sterne, ich atmete Luft, die ich so nicht kannte, ich staunte
über die Schönheit der Nacht, die ich so noch nie sah. Da
war nirgends Bedrohung, überall sah ich nur Gott und Seine
Schöpfung. Ich freute mich über Bäume und staunte in den
Himmel und dankte meinem Gott, der so gut war zu mir. Ich
sagte Worte, die ich nicht kannte, die von irgendwoher
kamen, die gut waren. Ich war wiedergeboren im Sinne des
Wortes!
Und das war nicht mein Verdienst, das war Gottes Führung,
und ich staune auch heute noch über Gottes Plan und
Führung.

Ich hatte in der Zwischenzeit viel zu lernen und zu erfahren.


Sicherlich war ich nicht der Schnellste dabei.....ich danke
Gott für Seine Geduld. Manchmal bin ich heftig abgefallen,
genauso heftig holte Gott mich wieder zurück.
Gott hatte sogar die Gnade, mir das Leben zu retten...und
mir bleibt der Gedanke, dass ER es tat, weil ich an IHN
dachte, als ich in dieser Nacht im Auto fuhr. Es tiefe Nacht,
laues Wetter, und ich fuhr frei ohne kilometerweit einem
Auto zu begegnen. Während der Fahrt hörte ich anfangs
eine Evangelisationskassette, egal, von wem sie war, sie
handelte von David, der gerade alles verloren hatte und
dennoch im Stande war, seinen Gott zu loben, unfaßbar. Bei
dieser "Predigt" die eigentlich keine war, mehr "Erzählung",
ging es auch nicht einfach um "Glauben", wie ich es kannte,
sondern um "Loben und Preisen". Es war, das geb ich gern
zu, eine pfingstliche Evangelisation, mit viel Lob und Dank
und Halleluja.
Ich bin aber sehr froh, daß ich davon ergriffen wurde, so
wollte ich immer wieder das eine Lied hören, das einzige auf
der Kassette, es ging etwa so:
"...die Herrlichkeit Deiner Gegenwart, sie erfüllt uns mit
Ehrfurcht...Deinem Herzen sind wir so nah, Deine
Gegenwart ist offenbar"

Diese Art zu singen hörte ich zum ersten mal, und es mag
blöd klingen, aber ich fühlte, was dies Lied meinte! Ich fühlte,
es ist so, ein absolutes JA in meinem Herzen, während ich
diese Kassette hörte... Bei allem was ich jetzt weiß, und
damals nicht wußte, ich fühle es heute noch bei dieser
Kassette, wenn nicht, dann weine ich solange beim
"Zuhören" bis es da ist, das JA. Oder ich muß sie
ausschalten...
Aber ich liebe es, zu hören, wie David sich selbst stärkte in
dem HERRN seinem Gott! Während ich dies schreibe
schießen mir Tränen in die Augen, es ist so, ich will das
auch, ich will wissen, wie David das geschafft hat, dies
Vertrauen in GOTT will ich auch!
Ja, ich habe einige Male versucht, mir einzureden, es ginge
hier nur um Gefühle, die diese Frau halt rüberbringt...aber es
ist auch die Botschaft. ich weine auch nicht mehr beim
zehnten mal Whitney Houston, aber doch beim zwanzigsten
mal abspielen, dieser Kassette. Ja, es liegt Segen auf dieser
Botschaft! Wenn auch nicht für jemand anderen außer mir,
ich bin es, mich spricht es an, immer wieder wie neu!
Komisch, diese Evangelisation stammt von "CfaN" - mit
Pastor Bonnke stimme ich eigentlich gar nicht überein, aber
das interessiert mich gar nicht bei dieser Kassette. Das hat
mich mal sehr traurig gemacht, als ich hörte, alle Pfingstler
seinen einem anderen Geist angehörig...ich hatte Angst, es
sei dann auch ein anderer Geist, der mich ergreifen würde,
wenn ich diese Kassette höre.

Ich weiß jetzt, es ist nicht so, es ist eine Botschaft von Gott
an mich, ich weiß nur immer noch nicht ganz, was der HERR
mir sagen will, außer, daß ich gern so wäre wie David. Und
wenn es nur ein Teilschritt ist, daß ich jetzt den Psalm 23
anders lese...Der HERR ist mein Hirte, ich habe nichts zu
wünschen.
Ich weiß nur, ich brauche diese Botschaft, als Hoffnung? Ich
weiß es nicht, sie gibt mir Mut, ich weiß nicht, ob das alles
ist. Es ist so, egal wie ich mich fühle, gut, oder
schlecht.....jedesmal weine ich, wenn David sich stärkt in
dem Herrn seinem Gott.
Ich will diesen Gott lieben, indem sich der absolut
Schwache, der alles verloren hat, stärken kann. Ja, ich will
diesen Glauben haben, ansatzweise, so wie Gott will.
Zurück zur Geschichte:

Ich pries den HERRN, und fuhr glückliche 120 auf offener
Landstraße. Ich kannte die Strecke, dort fuhr ich vor Jahren
täglich, ich kannte alle Kurven. Die folgende Kurve war eine
sogenannte 120er Kurve. Tagsüber nicht, aber doch nachts
war das kein Problem. Ich sang und ich bremste vor der
Kurve.
Ich bremste, ich nahm nicht den Fuß vom Gas, ich bremste
ab...bis auf 50km/h !
Als ich in die Kurve sehen konnte, da standen vor mir
REHE !
Sie STANDEN, sie liefen nicht, sie STANDEN ! Ich sah
mindestens vier ganz deutlich, in meine Richtung starrend.
Da ich von 120 auf 50km/h abgebremst hatte, mußte ich
keine Vollbremsung machen, nur deutlich bremsen.
Ich stand vor den Rehen, hörte die Lobpreismusik und
heulte wie ein Schloßhund. Mein GOTT läßt mich nicht ! Das
war ganz deutlich, und ich dankte IHM dafür !

Ich hab die letzten 40 Kilometer nicht mehr dran gedacht


warum, ich glaube ich habe entweder DANKE gesagt, oder
gesungen...ich fühlte mich geborgen wie nie...ich WUSSTE
danach monatelang, ich bin geborgen, wenn ich an meinen
HERRN denke im Auto, dann ist ER bei mir, und ER wird
kein Unglück zulassen. Es war ein wunderbares Gefühl, ich
wünsche sehr, daß ich es wieder haben kann.
HERR hilf mir dabei, bitte.

Ich habe einiges verloren, durch (so sehe ich es jetzt)


"theologische Streitereien". Wir alle widersprechen
niemandem, der sagt, "Gottes Geist ist auf uns", außer wenn
es jemand sagt, der Pfingstler ist, man kennt das leidige
Thema.
Die Botschaft wurde übrigens in Englisch gesprochen von
Suzette Hattingh und ins deutsche übersetzt. Diese Kassette
ist fast der Anfang meines wahren Glaubens an die Kraft
Gottes!
Es war kein Zufall, daß ein Bruder, den ich kaum kannte, mir
diese Kassette schenkte!
Bei Gott gibt es keine Zufälle!

Bernd (BerndWinter@aol.com)

--

Claudia

Jesus Christus hat so viel für mich getan, daß ich an dieser
Stelle nur die wichtigsten Dinge erzählen
kann.Aber ich will ganz von vorne anfangen.

Bevor ich Jesus kennengelernt habe, hatte ich eigentlich gar


keine Vorstellung, wer Gott ist. Ich habe zwar an "irgendeine
höhere Macht" geglaubt, aber mit Jesus habe ich das nicht
in Verbindung gebracht. Jesus existierte für mich nur zu
Weihnachten und Ostern. Das war ein schöner Brauch, ein
nettes Märchen - mehr nicht. Niemals hätte ich geglaubt,
daß Jesus Christus lebt, daß er Realität ist und daß man in
einer persönlichen Beziehung zu ihm leben kann. Ja, daß
man ihn sogar real erleben kann, wie einen Vater oder
Freund. Bevor ich ihm begegnete, habe ich schlimme Dinge
erlebt:

Mein Vater erkrankte an einem bösartigen Hirntumor, als ich


13 Jahre alt war. 2 Jahre später starb er nach einem harten
Leidensweg. Diesen Verfall seines Körpers und seinen Tod
zu erleben, das erschütterte mein ganzes junges Leben und
hinterließ tiefe Wunden. Seit dieser Zeit hatte ich
fürchterliche Alpträume und wurde von unerklärlichen
Angstzuständen (Panik-Attacken) geplagt.
Und diese wurden im Laufe der Jahre immer schlimmer.
Zeitweise dachte ich, verrückt zu werden vor Angst, denn es
gab keinen ersichtlichen Grund dafür. Dazu kam eine Furcht
vor dem Tod.

Vor diesem Erlebnis war der Tod nie ein Thema für mich.
Alte Menschen sterben, daß es mir auch mal so ergehen
würde - soweit dachte ich nicht. Aber jetzt war der Gedanke,
einmal da unten unter der Erde zu liegen und zu verfaulen,
sehr schlimm für mich. Immer wieder beschäftigten mich
diese Gedanken. Sollte das alles gewesen sein? Keine
Hoffnung !? Ich fragte mich, für was ich überhaupt lebe.
Zu diesem Zeitpunkt kam auch zum ersten Mal der Gedanke
auf, diesem sinnlosen Leben endlich ein Ende zu setzen.

Als ich 18 war, heiratete ich zum ersten mal. Eines Tages
bemerkte ich, daß mein Mann andere Frauen hatte. Das war
der Anfang neuen Leides für mich. Ich litt furchtbar unter
dieser Situation
und hoffte, daß er sich wieder besinnen würde. Aber das
Gegenteil war der Fall. Nach 2 Jahren Ehe trennten wir uns.
Dieses Erlebnis zog mir entgültig den Boden unter den
Füßen weg. Ich flüchtete mich in Alkohol, Spiritismus und
andere schreckliche Dinge. Ich fühlte, daß es im Leben noch
mehr geben mußte und suchte den Sinn des Lebens in
falschen Dingen. Aber nichts davon konnte mir helfen. Das
Gegenteil war der Fall. Alles wurde nur noch schlimmer.
Seelisch war ich damals total am Boden.

Eines Tages stand ich gerade am Fenster meines


Badezimmers, und war wie so oft alleine. Ich dachte über
mein sinnloses Leben nach und war sehr traurig und
verzweifelt. In diesem Moment klingelte es an meiner Tür.
Ich öffnete und dort standen 2 Frauen, die mich fragten ob
ich bereit wäre mich mit ihnen über Gott zu unterhalten.
Meine Antwort war : "Über Gott können sie sich jederzeit mit
mir unterhalten."

DIES WAR DER ANFANG EINER GROSSEN WENDE IN


MEINEM LEBEN !

Ich fing an, die Bibel zu lesen. Sie war gar nicht langweilig.
Die Worte wurden lebendig, sprachen in mein Herz und
gaben mir Trost und Hilfe. Oft schlug ich meine Bibel auf und
da war genau ein Wort oder Vers für mich, den ich in diesem
Moment gebraucht habe. Ich erkannte, daß dies kein Zufall
sein konnte, sondern daß dies von einem Gott kam, der lebt.
Ich lernte Jesus immer besser kennen. Eines Tages begann
ich auch regelmäßig in die Kirche zu gehen. Ich erkannte,
daß die Dinge die von Gott in der Bibel vorrausgesagt
wurden, auch wirklich eingetroffen sind. So bewies sich für
mich auch die Wahrhaftigkeit der Bibel und die letzten
Zweifel verschwanden.

Vor ca. 8 Jahren sah ich dann den Jesus-Film. Während ich
diesen Film anschaute, mußte ich weinen, denn ich
erkannte, daß Jesus das alles für mich getan hat. Er starb
für mich am Kreuz und er liebt mich. Ich hatte auf einmal ein
warmes Gefühl der Liebe für ihn im Herzen und in mir
erwachte der Wunsch sein Kind zu sein. Am Ende dieses
Videos übergab ich Jesus Christus mein Leben. Von diesem
Tag an war mein Leben nicht mehr dasselbe. Jesus hat mich
geheilt von allen seelischen Qualen. Wenig später bat ich
ihn im Gebet mich frei zu machen von dieser Angstneurose,
die mich peinigte.
---Er machte mich frei !! ---

Von einem Moment zum anderen fiel diese Angst von mir
ab, die mich jahrelang gefangen hielt. Und sie kehrte bis auf
den heutigen Tag nicht zurück! Kein Psychologe der Welt
kann so etwas vollbringen. Aber nicht nur das. Ich habe seit
meiner Bekehrung keine Alpträume mehr, ich schlafe wie ein
Baby. Ich bin heute glücklich und fröhlich. Ich kann wieder
lachen. Aber er hat mir noch mehr geschenkt.
Ich bin seit 14 Jahren wieder verheiratet und habe 4
gesunde Kinder Meine Angst vor dem Tod ist
verschwunden, weil ich jetzt eine neue Hoffnung habe.

Jesus hat gesagt: " Wer an mich glaubt, wird leben, auch
wenn er stirbt."

Jesus hat alles neu und heil gemacht.


ER IST WUNDERBAR !
Und ich kann nicht anders, als diese wunderbaren
Erfahrungen der ganzen Welt mitzuteilen.
Auch du kannst haben, was ich habe. Gottes Angebot gilt für
alle Menschen. Jesus liebt auch Dich! Und wenn Du Dich
ihm zuwendest kannst Du seine wunderbare Gemeinschaft
erleben.

Die Erfüllung unseres Lebens ist Jesus Christus.


Von ihm bekommen wir, was wir brauchen. Wir können das
nicht finden in Dingen wie Geld, Güter, Drogen, Alkohol ,
Spiritismus etc.
Jesus ist die Antwort auf all unsere Bedürfnisse. Er sorgt für
seine Kinder. Aber das gilt nicht nur für das Leben hier auf
der Erde, sondern auch für die Ewigkeit. Denn wer hier auf
der Erde zu Jesus gehört, der wird auch die Ewigkeit mit ihm
verbringen. Mit dem Tode ist nicht alles vorbei. Gott hat
versprochen, daß er einen neuen Himmel und eine neue
Erde schaffen wird. Und das Alte wird vergangen sein. Dann
werden wir einen neuen Körper bekommen . Und alle
Tränen werden abgewischt werden und es wird kein Leid
und keinen Schmerz mehr geben.
____________________________________________

...und ich werde keinen abweisen, der zu mir kommt....


Die Bibel in Johannes 6:37
____________________________________________

Wenn Du Hilfe brauchst, schreibe mir. Ich möchte Dir gerne


helfen.

Claudia Zender

--

Corinna

Ein Liebesbrief an unseren Retter, den allmächtigen Herrn


Jesus Christus

Mein geliebter Herr Jesus, der DU auch für meine Sünden


unter unerdenklichen Qualen und Pein als Sündloser
gestorben bist und durch DEINE Auferstehung den Tod für
die Glaubenden besiegt hast; an dich will ich diesen Brief in
unsagbarer Dankbarkeit in Lob und Preis richten.

Jahrelang hast du bei mir "angeklopft". Ich öffnete immer nur


für einen Spalt und erwartete von dir die Erfüllung meiner
Wünsche und Bedürfnisse. Heute weiß ich, du hast mich
erhört. Du hast nicht meine Wünsche und Bedürfnisse
befriedigt, aber du warst da und hast mich bewahrt und
weiter an meine Tür geklopft. Es ging mir seelisch immer
schlechter. Ich fragte nach dem Sinn des Lebens. Dann
schleppte ich mich zur Tür, öffnete sie weit und fragte Dich:
"Was willst du ?"

Ich hatte es nicht für möglich gehalten, daß das geht. Wie für
alle sogenannten Christen (durch Babytaufe) warst du für
mich ein Begriff, nicht mehr und nicht weniger. Nie hatte ich
gehört, daß man dich in sein Leben kommen lassen kann.
Viele Jahre stand eine Bibel, die wir zur Hochzeit von der
evang. Landeskirche bekommen hatten, im Regal. Plötzlich
nahm ich dieses Buch, daß ich bisher nur staubgewischt
hatte, in die Hand und las die ersten Kapitel des 1. Mose. Na
ja, das hatte ich ja alles schon mal im Religionsunterricht
gehört. Und nun ? Das Buch verschwand dahin, wo es
hergekommen war, im Regal. Monate vergingen.

Weil mein Mann durch Firmenschließung in Berlin mit 46


Jahren seine Arbeit verlieren sollte, entschlossen wir uns
nach langem hin und her das Risiko einer Selbständigkeit
auf uns zu nehmen. Die erste Zeit mußte ich lange
mitarbeiten. Aber was sollte aus den Kindern werden? Ich
brauchte eine Kinderbetreuung. Mir fiel eine Oma in der
Nachbarschaft ein. Durch eine Mutter, deren Tochter in die
Schulklasse meiner Tochter ging, wollte ich Kontakt
herstellen.
Diese Familie lebte aufrichtig mit Gott. Ohne an die Oma zu
denken, bot sich die Frau sofort an, (zu ihren 6 Kindern)
unsere Kinder zu beköstigen und zu betreuen. Ich bot ihr
Geld an. Sie nahm keinen Pfennig ! Nach und nach sprach
sie von Gott. Ich winkte ab. Eines Tages lud sie mich zum
Frühstück ein. Gerne nahm ich an. Und dann !?! Sie fing
doch glatt laut zu beten an ! Nein, war mir das peinlich. Hätte
ich den Mut gehabt, wäre ich gegangen.
Ein nächstes Mal lud sie mich zum Frühstück in die
Gemeinde ein. Ich lehnte dankend ab, um nicht noch einmal
in so eine peinliche Situation zu kommen. In einem
Gespräch mit meiner Nachbarin erzählte ich von der
Einladung und endete mit der Bemerkung "die wollen mich
einfangen". Herr, wie du schon an mir arbeitetest !!!

Es vergingen wieder ein paar Wochen. Mein Geburtstag


näherte sich. Geburtstag = Freude ? Für mich nicht. Warum
sollte ich mich freuen am Leben zu sein ? Sorgen,
Existensängste, Einsamkeit begleiteten mich. Dann bekam
ich von der besagten Mutter einen Geburtstagsgruß und ein
Buch geschenkt.
"Ein Buch für mich ? Ich habe gar keine Zeit zum Lesen",
dachte ich. Dann saß ich am Küchentisch und las und
las .........

Es ging um eine Frau, die durch eine schlechte Kindheit,


durch Ablehnung und Einsamkeit mußte. Sie war an einem
Punkt, ihrem Leben ein Ende setzen zu wollen. Es war nicht
das erste Mal. Jedesmal wurde sie wieder gerettet. Nun aber
wollte sie es "richtig" machen. Sie stand auf einer Brücke
und wollte herunterspringen. Plötzlich kam eine Stimme in
ihr auf und fragte sie: " Was willst du tun ?" Sie erzählte
alles, was sie bewegte, und das es nicht ihr erster Versuch
sei. Die Stimme hörte lange zu und antwortete dann: "Hab
ich nicht alle diese Selbstmordversuche verhindert ? Merkst
du nicht, daß ich dich liebe ?”

Liebe, das Schlüsselwort

Ich konnte der Frau so gut nachfühlen, daß etwas in mir


aufriß. Da ist jemand, der nicht enttäuscht, dem ich wichtig
bin und der mich unendlich liebt ! Und das ist Gott ? Ich
mußte mehr darüber wissen.
Ich wollte einmal mit zum Gottesdienst gehen, aber ich hatte
Schwellenangst. Dann faßte ich mir ein Herz und ging mit.
Sehr fremd war mir das alles. Keine kalte Kirche, keine laute
Orgel - wie schön !
Der Chor sang, und ich spürte eine warme Gänsehaut.
Durch das bildhafte und lebendige Erzählen des Predigers,
dachte ich, er tut es nur für mich. Ich vergaß alle fremden
Leute um mich her.

An einem anderen Sonntag war ein Evangelist in der


Gemeinde. Er lud zu persönlichen Gesprächen ein und ich
ging hin. Ich erzählte ihm einiges aus meinem Leben. Dann
sagte er mir, daß nur Jesus die Rettung aus allem Leid
geben kann und ein Leben mit IHM die Sinnerfüllung ist, die
ich suche. Anschließend fragte er mich, ob ich bereit wäre
DIR mein Leben zu übergeben.

Unter Tränen sagte ich ja. Ich fühlte dieses "ja" wie einen
grellen lauten Erlösungsschrei. Dann sprach er ein Gebet
und ich wiederholte alles was er sagte, Satz für Satz. Als wir
fertig waren, dachte ich, jetzt bin ich frei !!!
Aber nichts da. Ich war die gleiche Corinna wie vorher.
Dachte ich ! In den nächsten Tagen fühlte ich mich, als hätte
ich Schwerstarbeit geleistet. Was passierte, wußte ich nicht.
Heute weiß ich, daß Satan mich nicht loslassen wollte, aber
DU, Herr Jesus, bist der Sieger. Es ging mir schlecht. Ich bat
dich um Hilfe, Herr. Es passierte augenscheinlich nichts.
Unter Tränen gab ich dir noch einmal mein Leben ab und
flehte: Laß mein altes ICH mit dir am Kreuz sterbern und laß
mich auferstehen in dir, oh mein großer Gott. Ich gab dir alle
meine Sünden, die mich mehr oder weniger auf dem Herzen
drückten, mit ans Kreuz. Es dauerte noch mal einige Tage,
bis es mir besser ging. Aber von da an ging es bergauf.
Natürlich war ich nicht gleich ein "wissender Christ", aber ein
"lernender". Ich bekam eine "Gute Nachricht" (Bibel im
heutigen Deutsch) geschenkt. Ich war begeistert. Ich
verstand etliches mehr von dem, was da in diesem Buch
stand. Ich hörte nicht mehr auf zu lesen. Jede freie Minute
hatte ich entweder die Bibel oder ein anderes christliches
Buch vor der Nase. Trotzdem verstand ich vieles noch nicht.
Geschwister aus der Gemeinde boten sich an, alle zwei
Wochen einen Abend über Gott und meine Fragen zu
sprechen. Ich bin dir so dankbar, Herr, daß du mir diese
Menschen geschickt hast. Sie hatten so viel Geduld für
meine Fragen und Anklagen an Dich und beantworteten
alles in DEINER LIEBE. Ich spürte immer mehr, DU lebst.
Und wenn ich es zulasse, lebst du auch in mir. Durch deinen
Opfergang darf ich zum Leben kommen. Mein bisheriges
Leben war tot. Jetzt hast du mich erweckt !

Dann kamen in mir immer wieder Zweifel auf, ob ich mir das
alles vielleicht einbilde oder einrede ? Du hörtest diese
Zweifel und hast gehandelt. Es passierten Dinge, die so
unglaublich waren, daß selbst ich verstehen mußte und
konnte, daß sie weder eingebildet noch eingeredet,
geschweige denn manipuliert waren.

Danke HERR, für deine unermeßliche Gnade.

Corinna

--

Ingmar

bin am 19.11.1971 in Hildesheim geboren und arbeite heute


als Rechtsanwalt in Nürnberg. Zu JESUS habe ich mich
bekehrt, als ich während meines Jurastudiums im April 1994
(mit 22 Jahren) wegen eines Verdachts auf
Bauchspeicheldrüsen-Tumor im Kranken- haus lag.

Diese Diagnose kam von einem Tag auf den anderen. Jeder
weiß, daß einem solch eine Diagnose passieren kann.
Etwas ganz anderes ist es, wenn es tatsächlich ge- schieht.
Damals ist mir im Angesicht des Todes klar geworden, daß
ich mich mein ganzes bisheriges Leben nur mit sinnlosen,
nichtigen Dingen beschäftigt hatte. Ich hatte Todesangst,
war völlig verzweifelt, habe nur noch geheult.

Bis zu dieser Diagnose war mein Leben sehr glatt verlaufen,


sehr gutes Abitur, danach Jurastudium etc. Aber plötzlich
war mir all das in der Hand zerbröselt. Nur noch eine große
Frage zählte im Angesicht des Todes:
Was ist jetzt noch wichtig? Gibt es Gott? Was ist nach dem
Tod? Gibt es ein ewiges Leben? Gibt es irgendetwas, was
wirklich absoluten Wert hat - etwas, was der Tod nicht
relativiert?

Diese Fragen waren nun kein philosophisches


Gedankenspiel mehr für mich, sondern waren plötzlich
entscheidend geworden und warteten DRINGEND auf eine
Antwort.

Ich war bis dahin evangelischer Namenschrist gewesen,


zwar christlich erzogen, aber ohne eine eigene Beziehung
zu Gott. Zwar hätte ich Gott nie offen bezweifelt, hatte aber
einen wenig konkreten "Glauben". Als mein Bruder sich etwa
ein Jahr vorher zu Jesus bekehrt hatte und plötzlich öfters in
der Bibel las oder betete, wenn ich in sein Zimmer kam, war
mir das irgendwie sehr unangenehm gewesen. Obwohl ich
selbst jedem auf Nachfrage bestätigt hätte, daß ich Christ
sei und “die Kirche” auch in Diskussionen verteidigt hätte,
war ich darüber peinlich berührt, wie mein Bruder plötzlich
offen seinen Glauben lebte.
An solchen Dingen merke ich in der Rückschau, daß ich
mich damals zwar “Christ” und “evangelisch” nannte, aber
nicht wirklich bekehrt war. Solange alles schön abstrakt und
traditionell-kirchlich war, konnte ich dazu formal stehen,
ohne mir groß Gedanken zu machen - aber nicht mehr,
wenn einer sein Christsein ernst nahm.

Nun aber habe ich tagelang allein im Krankenhaus liegend


über Gott nachgedacht. Eine Bibel hatte ich nicht dabei.
Obwohl ich eine zur Konfirmation geschenkt bekommen
hatte und sie zuhause immer in meinem Zimmer gestanden
hatte, hatte ich kaum jemals darin gelesen.

Aber ich wußte, daß Gott - wenn es ihn denn gab -


allmächtig sein mußte, sonst wäre er nicht Gott. Wenn Gott
aber allmächtig war, dann war er offenbar damit
einverstanden, daß ich nun mit 22 sterben mußte. Denn ein
allwissender Gott mußte von meinem Tumor wissen und ein
allmächtiger Gott hätte ihn natürlich verhindern können.
Diese Erkenntnis war ein Hammer für mich damals. Denn
angeblich sollte Gott ja auch gut sein. Ein guter Gott tut aber
nur Gutes. Wie konnte er das also zulassen ?

Die erste sinnvolle Überlegung war, daß Gott ja - wenn er


"Gott" ist - mir geistig in jeder Beziehung überlegen sein
muß: Ein ewiger, allgegenwärtiger, allwissender Gott, der
schon immer da war, alles sieht, jeden Gedanken und sogar
die Zukunft kennt, mußte einen derartigen Überblick haben,
daß dagegen mein kleines Spatzenhirn wirklich ein blankes
Nichts war. Vielleicht war es ja doch gut, was Gott hier
geschehen ließ - nur, daß ich es nicht begriff.
Diese Überlegung, daß ich mein eigenes Begreifen nicht
mehr unbedingt zum absoluten Maß aller Dinge machte, war
ein wichtiger Schritt hin zur Demut. Denn die Bibel sagt:

Nur in Demut kann man Gott erkennen, denn "dem Stolzen


widersteht Gott".

Solange Du meinst, über Gottes Handeln zu Gericht sitzen


und beurteilen zu können, ob das, was Gott tut, richtig oder
falsch ist, kannst Du Ihn nicht erkennen.

Ich habe dann dort im Krankenhaus auch wieder


angefangen, zu beten. Ich kannte das Vaterunser und habe
es gebetet. Und da gibt es einen Satz: "Dein Wille
geschehe". Wie oft plappert man das so herunter und geht
dabei davon aus, daß Gottes Wille irgendwie schon immer
ungefähr so wie der eigene sein werde. Doch ich haderte ja
gerade mit Gottes Willen ! Ich wußte, daß Gottes Wille ganz
offensichtlich nicht so wie meiner war. Nun mußte ich mich
entscheiden: Konnte ich das so beten oder nicht ? War ich
bereit dazu, das so zu sagen ?

Der Satz "Dein Wille geschehe!" ist mir zu einem Kernsatz


meines Lebens geworden. Diese Frage, ob ich das so beten
konnte, war der entscheidende Punkt. Dieser Satz war die
große Wende in meinem Leben. Ich hatte nichts in der
Hand, hatte keine Beweise für Gottes Existenz und wußte
auch nicht allzu viel vom christlichen Gott, sondern lag
stattdessen 22-jährig mit einem Tumor im Krankenhaus.
Aber trotzdem habe ich angefangen, Gott einfach und ohne
Beweise zu VERTRAUEN.

Dieses Vertrauen hat Gott gerechtfertigt.

Ich glaube, daß dies entscheidend ist, wenn man Gott finden
will: Nicht erst vermeintliche “Beweise” zu fordern und
Vorbedingungen zu stellen, sondern bedingungslos zu
vertrauen. Wenn DU kommst, dann kommt Gott.

Ich habe in der Situation damals durch diesen Satz “Dein


Wille geschehe” Demut vor Gott und Seiner Entscheidung
gelernt. Gott hatte offenbar beschlossen, daß ich sterben
sollte und ich habe das akzeptiert. Sinngemäß habe ich
gebetet:

"Jesus, was auch immer Du mit mir tun willst - Dein Wille
geschehe ! Gott, ich vertraue Dir. Mach, was Du für richtig
hältst - und nimm mich bitte in Dein Reich auf."

Ich habe in der Situation damals durch diesen Satz Demut


gegenüber Gott und Seiner Entscheidung gelernt. Gott hatte
offenbar beschlossen, daß ich sterben sollte und ich habe
das akzeptiert und so ungefähr gebetet:
"Jesus, was auch immer Du mit mir tun willst - Dein Wille
geschehe ! Gott, ich vertraue Dir. Mach, was Du für richtig
hältst - und nimm mich bitte in Dein Reich auf."

Gott war mehr oder weniger sofort da. Ich war wie
ausgewechselt. Vorher hatte ich Angst, habe stundenlang
geheult, hatte tausend quälende Fragen, war am Boden
zerstört in meinen Grübeleien.
Doch nun bekam ich langsam Vertrauen zu Gott, ich war
gelassen geworden, geradezu glücklich. Hier mag jemand
sagen: Ach, das ist psychologisch zu erklären. Aber es war
viel mehr. Dafür, was ich fühlte, gibt es eigentlich keine
richtigen Worte. In dem gefaßten Vertrauen zu Gott lag eine
gewaltige Kraft, von der ich nichts geahnt hatte. Da war
jemand, der meine ausgestreckte Hand faßte. Der lebendige
Gott war mit Seinem Trost da. Nichts anderes, keine
"psychologische" Beruhigung oder so hätte jemals diese
unglaubliche Kraft und Gelassenheit bewirken können.

Versteh mich bitte nicht falsch: Ich habe nicht darauf


vertraut, gesund zu werden. Sondern ich habe vertraut, daß
es Gottes Wille ist, der geschieht, wenn ich nun bald sterben
muß. Irgendwann - nachdem Gott mir seine Kraft als Tröster
gezeigt hatte, durfte ich auch seine Macht kennenlernen, die
definitiv über alle Naturgesetze erhaben ist.

Die Ärzte hatten mit einer Magenspiegelung gesehen, daß


der Tumor meinen ganzen Magen eindrückte. Der Tumor
war auf einer Computertomographie abgebildet und es war
eine Gewebeprobe entnommen worden. Und einige Tage,
nachdem ich Vertrauen zu Gott gefaßt hatte, verschwand er.
Der Tumor war einfach plötzlich nicht mehr da. An dieser
Stelle kriegen viele Menschen ein Problem und sagen dann
irgendetwas von "spontaner Selbstheilung". Das ist aber nur
ein Begriff, der nicht wirklich etwas erklärt. Ein
Namensschildchen, das man auf eine Schublade klebnt, um
darin abzulegen, was man wegsortieren möchte. Eine
Worthülse, die dazu dienen soll, das zu verdrängen, was der
eigenen Weltsicht widerspricht.
Was da passiert war, konnte sich kein Arzt erklären. Die
Ärzte behaupteten, es sei wohl von Anfang an eine
Fehldiagnose gewesen. Und einige Tage später bin ich
gesund entlassen worden. Über meine Erfahrung mit Gott
habe ich nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus
anfangs überhaupt nicht gesprochen. Zunächst habe ich
sogar die offizielle “Erklärung” der Ärzte für das
Verschwinden des Tumors, es sei alles von Anfang an nur
eine "Fehldiagnose" gewesen, akzeptiert.

Ich habe darin zwar ganz klar das Wirken Gottes gesehen,
auf den ich vertraut hatte (“Dein Wille geschehe”) - aber kein
Wunder im eigentlichen Sinne. Ich hatte als gerade
Bekehrter einfach noch nicht so den unbefangenen Blick
gehabt für das Wirken Gottes, sondern alles mußte für mich
rational erklärbar sein.

Erst Monate später wurde mir klar, daß das irgendwie nicht
sein konnte. Die Ärzte hatten in mehreren
Magenspiegelungen gesehen, daß mein Magen durch den
Tumor eingedrückt wurde. Eine Gewebe- probe war
entnommen worden. Auch in der Computertomographie war
der Tumor an der richtigen Stelle zu sehen. Und dann war er
plötzlich weg. Wie wahrscheinlich ist es denn, daß zunächst
der Arzt selbst mit seinen Augen und alle Geräte den Tumor
sehen und sie ihn einige Tage später allesamt nicht
wiederfinden können? Nur eine "Fehldiagnose"? War das
wirklich eine logische Erklärung? Wo kam die Gewebeprobe
her? Hatte sie jemand aus der Hosentasche gezogen? Nein,
mir wurde klar, daß dort nach jeder Logik etwas gewesen
war - und später nicht mehr. Eine Fehldiagnose wäre hier
wohl im Grunde das größere Wunder gewesen....... Aber wir
Europäer sind so sehr an solche scheinbar "rationalen"
Erklärungen gewohnt, daß wir darüber teilweise geradezu
blind für die Realität werden. All dies waren aber zunächst
nur heimliche Überlegungen für mich. Mein Leben lief
äußerlich so weiter wie bisher.

Aber ich wußte, daß Gott da war. Ich wußte, welche Kraft
dort im Krankenhaus da gewesen war. Und was ich nicht
vergessen konnte, war, wie dramatisch mein bevorstehender
Tod mein ganzes Leben relativiert hatte. Alles war plötzlich
so nichtig gewesen. Ich konnte einfach nicht mehr
gedankenlos meinem belanglosen Alltag nachgehen,
sondern ich hatte erfahren, daß allein Gott wirklich trägt.
Still für mich habe ich mich also auf die Suche nach Gott
gemacht, die Bibel zu lesen begonnen und einen echten
Kontakt zum christlichen Glauben gesucht, ohne viel darüber
zu reden.

Die Bibel gewann für mich mit der Zeit ungeheure


Glaubwürdigkeit, weil ich dort genau das fand, was mir
selbst geschehen war. In vielen Stellen finde ich mich selbst
wieder. Insbesondere die Heilungs- berichte des Neuen
Testaments waren genau das, was ich erlebt hatte. Jesus
hat auch nicht jeden geheilt, an dem er vorbeikam - sondern
er heilte Menschen, weil sie glaubten und ihm vertrauten.

Nur ein Beispiel: Lukas 18,35-43:

35 Es geschah aber, als er sich Jericho näherte, saß ein


Blinder bettelnd am Weg.
36 Und als er eine Volksmenge vorbeiziehen hörte,
erkundigte er sich, was das sei.
37 Sie verkündeten ihm aber, daß Jesus, der Nazoräer,
vorübergehe.
38 Und er rief und sprach: Jesus, Sohn Davids, erbarme
dich meiner !
39 Und die Vorangehenden bedrohten ihn, daß er
schweigen sollte; er aber schrie um so mehr: Sohn Davids,
erbarme dich meiner !
40 Jesus aber blieb stehen und befahl, daß er zu ihm
gebracht werde. Als er sich aber näherte, fragte er ihn:
41 Was willst du, daß ich dir tun soll? Er aber sprach: Herr,
daß ich sehend werde!
42 Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend! Dein Glaube hat
dich geheilt !
43 Und sofort wurde er sehend, folgte ihm nach und
verherrlichte Gott. Und das ganze Volk, das es sah, gab Gott
Lob.

Gerade in diesem Blinden sehe ich mich selbst und habe ein
sehr persönliches Verhältnis zu dieser Stelle. Meine Güte,
wie blind war ich für die Realität Gottes. So saß auch dort
dieser Blinde an der Straße, als Jesus vorbeiging. Jesus
ging vorbei !
Er hat ihn zunächst nicht geheilt - wieviele Menschen könnte
Gott wohl an Seele und Leib heilen, wenn sie auf ihn
vertrauten ? Doch als dieser Blinde hörte, daß dort Jesus
vorüberging, da wurde er munter. Von diesem Jesus hatte er
schon was gehört ! Und er sprang auf und schrie aus
Leibenskräften: "JESUS ! JESUS !". Er ließ sich auch von
den Leuten nicht beirren, als die ihn ruhig zu stellen
versuchten. Welch einen Glauben mußte dieser blinde Mann
gehabt haben !

Gegen alle Widerstände und "rationale" Überlegungen


glaubte er, daß Jesus ihm helfen könnte. Was hatte denn
dieser Mann in der Hand? Beweise? Nein, woher denn? Er
hatte nur ein paar Gerüchte gehört - und denen stand alle
Lebenserfahrung entgegen (....denn welcher Blinde wird
schon wieder sehend?).
Diesem Blinden ging es nicht anders als vielen Menschen
heute. Sie alle haben von Jesus gehört. Was tun sie nun?
Vertrauen sie auf Gott?

Wir beide - der Blinde und ich - haben uns entschieden,


auch ohne Beweise diesem Jesus zu vertrauen. Und als wir
das taten und auf Jesus vertrauten, da wandte sich Jesus
uns zu, obwohl er zuerst an uns vorübergegangen war.
"Was willst Du, das ich Dir tun soll ?" Und wieder zeigt sich
das tiefe Vertrauen ohne Beweise: "Herr, daß ich sehend
werde !" Dieser Mann hat Jesus das zugetraut. Wow !
Und deshalb - wegen seines Glaubens - ist er auch von
Jesus geheilt worden. Ging es ihm nicht im Grunde genauso
wie mir? Wer meint, er müsse zuerst "Beweise" haben, der
wird Gott nie finden. Wer sich aber ohne Beweise auf Gott
einläßt, der wird an Leib und Seele gesund.
Viele werden jetzt pauschal einwenden: "So etwas passiert
auch Nichtchristen." Ich kann das nicht beurteilen, sondern
kann nur von meiner Erfahrung berichten. Ich habe auf den
Gott der Bibel vertraut und Er hat mein Gebet erhört. Und
nicht nur dieses eine mal.

Ingmar

--

Jörg

Es gab mal eine Zeit, zu der nichts mehr ging und nichts
mehr gelingen wollte. Trotz heftigen Betens und Flehens
wollte mir dieser herzliche (so wurde mir immer von anderen
gesagt) Gott nie helfen. Es gab mal eine Zeit, an der ich
Schluß machen wollte mit mit diesem Gott, der mich so
enttäuscht hat und soviel Leid zulässt. Es gab mal eine Zeit,
da hab ich mir Schuld eingeredet am Tod meiner
Adoptivschwester. Sie war das liebste was ich hatte und
Gott nahm sie mir und nahm mich noch als Schuldigen (so
dachte ich früher) und es passierte, das ich über
Schuldgefühle und Trauer nicht mehr sprechen konnte -
weder mit den Eltern noch mit Freunden und ich kapselte
mich ab. Heute weiß ich, dass nicht nur meine Adoptiv-
schwester gestoren ist, sondern meine erste Liebe (ich war
damals 9 und sie 8 Jahre) Wir waren ein Herz und eine
Seele und ich hätte sie geheiratet, wenn wir erwachsen
gewesen wären. Ich schwor mir, niemals mehr eine
Beziehung so zu festigen, das ein Verlust/Tod mir weh tun
könnte und auch dieses Geschehen würde mir niemals mehr
weh tun. Die Mauern waren sehr einfach, und sie waren
auch nicht aus Stein, sondern es war der Alkohol, der die
Grenze setzte. er wurde mein bester Freund, der mir immer
zuhörte und er war der einzige, der das Leben wieder schön
und erträglich machen konnte.

Mein Leben verlief so weiter, dass ich den Glauben an mich


selbst verlor und glaubte, das mich niemend leiden konnte.
Da ich nie mehr eine Beziehung so stärken wollte, dass eine
Trennung mir weh tun könnte, pflegte ich meine
Freundschaften auch nicht. Ich bekann eine neue Stelle
nach der anderen und suchte mir stets unbewusst
"Mobbingstellen" aus. Für das, was ich getan hatte, durfte es
mir niemals mehr gut gehen. Ich sollte im Sarg liegen und
nicht sie, dachte ich und so schnitt mir im Suff als Zeichen
für alle, die mich kennen, 2 x extra verkehrt die Pulsader auf.
Jeder sollte sehen, wie schlecht es mir ging. Leider bekam
dies niemals jemand zu sehen, weil die Arzte mich sofort in
eine Klappsmühle stecken wollten. Wie ich ich es schaffte,
dass ich morgens im Bett aufwachte und zur Arbeit gehen
konnte wusste ich nur bruchstückhaft. Weil mich niemand
strafte, bestrafte ich mich des öfteren selbst, indem ich mir
mit zerbrochenen Gläsern in die Beine und Arme aufschnitt.

Und so vergingen die Jahre und ich fürchtete schon, das


sich niemals mehr etwas ändern würde.

Weihnachten 1997 - ich war zu der Zeit 32 Jahre alt - bekam


ich von meiner Mutter eine Bibel geschenkt und ich dachte
nur "Ach du Scheiße!". Ich grinste meine Mutter blöde an
und sagte: "Danke, Mutti!"und schaute mir die Bibel
höflichkeitshalber von allen Seiten an (Ich muß sie mir wohl
irgendwann mal gewünscht haben). Eigentlich hab ich die
Bibel nur für den Fall behalten, wenn meine Eltern einmal zu
Besuch kommen. Sie sollten das Buch sehen können.
Es heißt doch, daß man erst einen anderen Weg geht, wenn
der eigene so beschissen ist, daß man sich selbst nicht
mehr da drin bewegen kann. Und wenn es mir so ging,
nahm ich mir dieses - naja (zu dieser Zeit) - blöde Buch zur
Hand und fing an zu lesen. Ich hab gelesen, gelesen und
gelesen in der Annahme, es wären erst 30 Minuten
vergangen. Ich merkte nicht, daß ich schon mehrere
Stunden las, was eigentlich sehr ungewöhnlich war, da ich
ein extremer Lesemuffel bin. Manchmal las ich verschiedene
Geschichten und Worte mehrmals, weil ich sie nicht immer
verstand - ganz besonders aber weil ich bemerkte, daß ich
je öfter ich darin las, ich immer einen anderenn Sinn
erkannte, der in irgendeiner Weise in mein Leben passte.
Auch viele Antworten bekam ich, die mir aber nicht viel
gebracht haben, weil es - wenn ich dieses Buch wieder
zuschlug - genauso weiter ging, wie vorher auch.

1999 bekam ich einen Computer für 300 DM; ein altes
Auslaufmodell (4/86), den mein Bruder von seinem Betrieb
mitbrachte. Wie weiß ich nicht, aber irgendwann und
irgendwie ging dieser Computer seltsamerweise kaputt. Als
ich ihn eines Abends einschalten wollte bootete er hoch und
der Bildschirm wurde sofort schwarz. Alle Betriebssysteme
waren weg und ich konnte nicht mehr hochbooten. Ich gab
ihn zu einem Spezialisten, der mir bestätigte, daß nichts
mehr zu reparieren sei. Am nächsten Tag kaufte ich mir
einen neuen Computer. Ich wollte keinen mit Modem haben,
da ich wußte, daß das Internet zu teuer ist. Komischerweise
gab es aber nur PC's mit Modem - also war es mir egal! Ich
verschenkte meinen alten 4/86er an einen Bastler zum
"Ausschlachten". Und jetzt kommts: Er machte den
Computer auf, drückte mal hier und dort, schaltete das Gerät
an und das Ding bootete hoch, als wäre nie etwas gewesen.
Seltsam! Selbst Spezialisten haben das nicht hingekriegt?
“Was soll das bedeuten?”, dachte ich mir.
Von Natur aus bin ich ein sehr neugieriger Mensch ... ich
wollte ins Internet. Mein Bruder erzählte mir, daß AOL
(damals) der teuerste Anbieter war. Ich entschied mich für
MSN. Tja, und dann klappte irgendwas mit der Installation
nicht. Eine AOL-Werbe-CD mit Freistunden kam mir in die
Hände und in meiner Not installierte ich diese.

Obwohl ich mit Gott Schluß machen wollte, ließ mich der
Gedanke nicht in Ruhe, daß es vielleicht doch einen Gott
geben könne. Und wenn es so wäre, wäre es mein Wunsch,
daß ich es schaffe, vor meinen Tod an ihn glauben zu
können. Aber wie, dachte ich mir. Der redet nicht und der
zeigt sich nicht. Meine größte Angst hingegen war die
Aussage von Nostradamus, daß die Erde am 11.11.1999
durch einen abstürzenden Meteoriten zu 1/3 zerstört wird.
Diese Angst nagte in mir und ich wurde panisch.

Nach einiger Zeit bemerkte ich, daß es in den AOL-Chat-


Räumen den "Raum Gottes" gab. Ein Chat-Raum, in dem
sich unter anderem auch ständig Christen aufhielten. Ich
ging in diesen Raum und schrieb vor lauter Wut in
Großbuchstaben: KANN MICH DENN NIEMAND ZU GOTT
BRINGEN? Ein paar Tage später bekam ich eine Antwort
von jemanden, der dies gelesen hatte. Mit dieser ins
buddhistisch gehenden Antwort konnte oder wollte ich nichts
anfangen. Diese Person versicherte mir aber, daß laut Bibel
die Vorraussage des Nostradamus nicht passieren würde -
ich konnte das aber nicht glauben und schenkte
Nostradamus mehr Glauben als der Bibel. Da ich ja noch vor
meinen Tod an Gott glauben wollte lief mir die Zeit weg.

Ich kannte die Bibel ja auch ein wenig, war aber damals
noch der Überzeugung, daß sie sich widersprechen würde.
Ich entschied mich dafür, im "Raum Gottes" ein bißchen
Unfrieden und Verwirrung zu stiften. Was mir gar nicht
bewußt war: ich lernte in all jenen Tagen mehr über Gott -
mußte ja schließlich hier und da in der Bibel nachlesen um
Argumente und Gegenargumente zu finden.

Am 11.11.1999 blieb die Erde dieselbe wie am Tag zuvor.

In dieser Zeit mußte ich schon so um die 3.000 DM an AOL


gezahlt haben, da AOL damals noch mit Telekom
zusammen arbeitete und man doppelt bezahlen mußte. Ich
wußte nicht mehr, wie ich das Geld für die Rechnungen
auftreiben sollte, bis zu dem Tag, an dem ein
Versicherungvertreter zu mir kam und mir mit einer
Änderung meiner Versicherunsanlagen 5.000 DM
rausschlug. Dieses Problem war gelöst. Die Christen in den
Räumen wuchsen mir trotz meiner Versuche, zu
provozieren, ans Herz und wurden zu meinen Online-
Freunden. Ich änderte meinen Screen-Namen. Nun konnte
ich der hohen AOL-Gebühren nicht mehr länger bei AOL
bleiben, wollte aber meine Onlinechristen nicht verlieren.
Dann las ich plötzlich, daß AOL billiger werden soll und ich
konnte weiter online gehen, was mich sehr freute.

Eines Tages bemerkte ich, daß mein neuer Sceemname auf


einer Christlichen Mailingliste stand - ich weiß bis heute
nicht, wem ich das zu verdanken habe. Von einem Tag auf
den anderen explodierte meine Mailbox. Christliche Mails
türmten sich und ich hatte teilweise an die 50 bis 100 Mails
zu lesen. Jemand aus dem Verteiler antwortete auf meine
Frage, was der Verteiler sei: "Lies und schreib einfach mit!" -
das tat ich dann auch.

Im Laufe der Wochen bemerkte ich, daß meine


provozierenden Mails immer liebevoller, nachdenklicher und
ehrlicher wurden. Ich bemerkte, daß ich wieder lernte Gott
jeden Tag mehr zu lieben. Unbewußt waren meine
Gedanken nur noch bei Gott und anstatt in Internet zu surfen
suchte ich den Kontakt mit Christen. Ich kannte ja auch nur
Christen im Internet - so wurde AOL zu meiner zweiten
Heimat. Die für mich wichtigsten Fragen waren: "Warum
redet Gott nicht mit mir?", "Warum läßt Gott das ganze Leid
zu?" Ich bekam Antworten die auf einmal lebendig wurden ...
es waren Worte aus den Bibel. Worte, die ich kannte aber
erst jetzt kappierte. Jetzt erst wurde mir klar was Jesus
damit meinte, als er sagte: "Nur wer an mich glaubt, wird
meine Worte verstehen" Ich übergab an diesem Herbsttag
mein Leben Jesus Christus.

Als ganz frischer Christ, der ja nur Christen im Internet


kannte, fehlte mir eine Gemeinde. Einer meiner Online-
Geschwister kam zu mir nach Hause, um mit mir in eine
Freie Evangelische Gemeinde in meinem Heimatort zu
gehen. Er fuhr fast 400 km dafür, um dies für mich zu tun.
"Geschwisterliebe" nannte er das. Sowas kannte ich noch
nicht ... aber ich fand es herrlich.

Wie ich schon erzählte entwickelte ich mich zum Alkoholiker


und Alkohol und Drogen gehörten zu mir - ... wie Gott.
Dieser neue schöne Glaube aus einer Mischung von Drogen
und Glaube an Gott wurde mir zu einer täglichen Zuflucht ...
einem Trugbild. Mit einem Mal wurde mir jedoch klar, daß
ich mich entscheiden mußt zwischen Alkohol/Drogen und
Gott. Alles zusammen geht nicht.

Eines Tages entstand ein Kontakt zu einer lieben Frau aus


der Mailing-Liste, der ich mein Leid klagte. Innerhalb kurzer
Zeit bekamen wir großes Vertrauen zueinander. Ich erzählte
ihr, daß ich Alkoholiker bin und auch was dagegen machen
wollte ... außer einer stationären Therapie. Sie war aber
davon überzeugt, daß genau dies der richtige Weg sei und
ließ nicht nach mich zu "bearbeiten". Wir haben viel
zusammen durchgemacht bis zu dem Zeitpunkt wo ich mich
dann doch für eine stationäre Therapie entschied.

Die ganze Zeit über merkte ich, daß ich die Zügel meines
Lebens gar nicht mehr in der Hand hielt, sondern daß es im
Grunde immer wo anders hinging als ich es wollte. Kein
Wunder, Jesus sollte ja auch mein Leben führen. Ich
brauchte viel Mut, um es meinen Eltern zu beichten und
genau dies war es, wovor ich Panik hatte, was würde sie
denken. Sie nahmen es eigentlich sehr gelassen hin ... ich
war total verwundert.

Dann ging alles rasend schnell.

Schon ein paar Tage später war ich zum Entzug in der
Klinik. Eine Woche mußte ich dort bleiben ... es war die
längste Woche meines Lebens. Sofort bekam ich Ausgangs-
und Kontaktsperre, ich konnte nicht einmal mehr Kerstin
oder meinen Eltern bescheid geben, daß es mir gut geht und
wo ich bin. Daß ich Kerstin nicht anrufen konnte machte mir
bewußt, wie sehr ich sie vermißte und wie sehr sie mir ans
Herz gewachsen war. Als mein Entzug vorbei war dachte ich
das wäre es gewesen. Wieder sollte es anders kommen:
Mein Helfer von der Internetmission erklärte mir geduldig,
daß dies doch nur der Entzug und nicht die eigentliche
Therapie war. Ich sollte ihm in den nächsten Tagen
Bescheid geben, ob ich mich stationär behandeln lassen
wollte oder nicht. Ich dachte, so lang kann das ja nicht
dauern. Aber: es sollten mehrere Monate werden. Ich sagte
zu ihm: "Ich mach es, aber zuerst will ich mit Kerstin reden!"
Von zu Hause aus rief ich sie an. Irgendwie ist dann
passiert, daß ich ihr meine Gefühle zu ihr offenbarte ... und
sie erwiderte sie.
Das Treffen der Internetmissions Mitglieder war gekommen.
Kerstin war damals Mitglied und ich war als Gast dort.
zwischen uns beiden funkte es gewaltig. Bis zum Beginn der
Therapie hatte ich noch Zeit sie 3 Tage zu Hause zu
besuchen. Dann gings direkt in die Klinik und ein Problem
jagte das andere. Sechs Monate Therapie! Verliebt! Was
wird aus meinem Job? Bleibe ich standhaft wenn ich nach
der Therapie meine alten Freunde wieder treffe? ... aber
auch hierbei half mir Jesus. Er sorgte dafür, daß Kerstin
mich jede Woche besuchen konnte - was auch einfach 400
km waren -, daß mein Chef mir nach meiner Therapie
kündigte, so daß ich Arbeitslosengeld beziehen konnte,
obwohl er sich zuerst weigerte, da er ja nicht grundlos den
einen Gesellen kündigen kann, wenn er gleichzeitig einen
anderen sucht. Meine Beziehung zu Kerstin wurde so fest,
daß ich es wagen konnte, im Anschluß an die Therapie
meine Wohnung aufzugeben und zu ihr zu ziehen (so war
auch die Frage nach den alten Freunden abgehakt). Ich
hatte viel aufzuarbeiten in diesen Monaten ... eine Menge zu
verkraften und anzusehen was mein Leben betraf. Jetzt
weiß ich - auch wenn ich es damals oft nicht spürte - daß
Gott immer bei mir war und mich dort getragen hat, wo ich
nicht mehr gehen wollte/konnte. Während der ganzen Zeit
lernte ich viel über Gott. Die Klinik des Blauen Kreuzes ist
ein christliches Haus. Es gibt neben Andachten und
Tischgebeten freiwillig tägliche Bibelkreise und ein
wöchentliches Bibelgespräch.

Heute sind Kerstin und ich über 1 jahr verheiratet. auch hier
wirkte Jesus an mir, denn ich lies das erste mal im Leben
wieder Liebe zu, selbst wenn ich noch ein wenig probleme
damit habe, so bin ich gewiss, das die Heilt wie eine Wund
nach einer Zeit immer besser wird.

Wenn ich den alten Jörg anschaue und den heutigen, kann
ich nur sagen: Es ist ein Wunder geschehen. Auch wenn ich
noch nicht 100% geheilt worden bin so laufe ich unter Gottes
Schutz und das macht mich froh und beruhigt mich

Ich weiß mich beschützt und geborgen, darum bin ich voll
Freude und Dank (Psalm 16,9)

Dieser Bericht ist ein Ausschnitt von fast 2,5 Jahren Reise
mit Gott, bei der ich noch lange nicht im Ziel bin ... aber
immer unterwegs

Danke Oh mein Retter Jesus! :-)

** Dies ist eine Übersetzung aus dem Hollywood-Jesusfilm


"Jesus von Nazareth(Der König der Juden) von Lk 8,10 Er
aber sprach: Euch ist's gegeben, die Geheimnisse des
Reiches Gottes zu verstehen, den andern aber in
Gleichnissen

Jörg

--

Karen

Ich bin am 01.01.1970 in Braunschweig geboren.


Nach zwei Jahren dort wurde mein Vater versetzt und wir
zogen in die Nähe von Hannover, wo ich dann auch bis zu
meinem 24. Lebensjahr gewohnt habe und aufgewachsen
bin.

Meine Eltern haben eigentlich immer Wert darauf gelegt,


daß meine vier Jahre ältere Schwester und ich nach
christlichen Maßstäben und Werten erzogen werden. Das
heißt, daß wir abends vor dem Schlafengehen gebetet
haben, in den Kindergottesdienst der ev. Kirche gingen und
auch in unseren Kinderbibeln lasen bzw. vorgelesen
bekamen. Später wurden wir konfirmiert und ich kann sagen,
daß die Konfirmation für mich eine Entscheidung zum
Glauben hin war und ich das nicht wegen des Geldes
gemacht habe....

Mein Konfirmationsspruch war mir sehr wichtig und ich habe


ihn mir damals selber ausgesucht:

HERR, tu mir kund den Weg, den ich gehen soll. (Psalm
143,8)

Es war wirklich so, daß ich mich nach Jesus gesehnt habe
und nach ihm auf der Suche war. Zu der Zeit hatte ich eine
Klassenkameradin, die (denke ich heute) gläubig war und
die mich immer wieder zu irgendwelchen christlichen
Veranstaltungen mitnahm. Auch fanden damals bei uns in
der Schule häufiger christliche Veranstaltungen statt, die von
einer Gemeinde aus einem Nachbarort veranstaltet wurden.
Eine Veranstaltung ist mir sehr wichtig, denn da war eine
Gospelband aus Seattle (USA) mit einem Mann eingeladen,
der sein Zeugnis erzählte. Dieser Mann hieß Ron Rearick
und er arbeitet mittlerweile mit seiner Frau in der
Drogenarbeit von Seattle in einer großen Gemeinde mit.
Damals wurde auch ein Aufruf gemacht, daß, wenn sich
jemand für Jesus entscheiden wollte, die Person aufstehen
und nach vorne kommen sollte. Nun, nach vorne bin ich
nicht gegangen, aber ich hab im Stillen das Gebet, das
vorgesprochen wurde, mitgebetet.

Seit dem Tag habe ich schon eine gewissen Veränderung in


meinem Leben gemerkt. Ich habe damals viel in der Bibel
gelesen, aber ich kann nicht sagen, daß der große
Durchbruch schon kam. Der kam erst Jahre später...

In der Zwischenzeit passierten noch so einige andere Dinge.


Ich wurde viel gehänselt in der Schule. Ein Grund war auch,
weil ich es eben offen gesagt habe, daß ich an Gott glaube,
und daß ich mir Sex erst mit meinem Ehepartner in der
Hochzeitsnacht vorstellen könne... Das brachte mir dann
den Namen "Iron Maiden" bzw. "Eiserne Jungfrau" ein...
Nicht grade sehr schmeichelhaft...

Mit 19 hatte ich dann einen Freund, auf den ich irgendwie
mein ganzes Leben aufgebaut habe. Ich hatte ziemliche
Torschlußpanik - heute kaum noch nachvollziehbar... Dieser
Freund von mir war neuapostolisch (Sekte), aber durch ihn
kam ich wieder mit dem Glauben in Konfrontation. Einerseits
sah ich ihn, der scheinbar in seiner Gemeinde voll integriert
und umhegt und gepflegt war, aber andererseits sah ich
auch meine Schwester, die sich zwei Jahre vorher für
JESUS entschieden hatte und ihre andere Art von Glauben
lebte - nämlich einen Glauben, der frei machte und nicht
einzwängte! Als es mit meinem Freund und mir mal wieder
nicht so toll ging, betete ich, daß Gott, wenn es IHN gäbe,
doch bitte eingreifen möge... Das Ende vom Lied war, daß
mein Freund genau an meinem 20. Geburtstag mit mir
Schluß machte, weil er sich in eine andere verliebt hatte.
Nun brach für mich eine Welt zusammen. Ich fühlte mich, als
würde mir der Boden unter den Füßen weggezogen und ich
falle in ein Loch.

Ein anderer Freund von mir, der auch gerade von seiner
Freundin verlassen worden, und ich machten uns nun auf
die Suche nach JESUS. Wir gingen in eine ev. Gemeinde,
die zweimal im Monat einen Lobpreisgottesdienst anbot.
Dort fanden wir JESUS. Irgendwann hatte ich in mir eine
Stimme, die mich fragte, ob ich mich nun für Ihn entscheiden
möchte. Ich wußte, das war JESUS! Aber ich konnte noch
nicht zustimmen, denn ich war unsicher, auf was ich mich da
einlassen würde. Ich erbat mir ein Jahr ohne IHN und, ob
Du's glaubst oder nicht, JESUS ist ein Gentleman und er
gewährte es mir.

In diesem Jahr graste ich 'ne Menge Typen ab, schmiß mich
einem nach dem anderen an den Hals und wurde immer
unzufriedener mit mir und meinem Leben. Gegen Ende des
Jahres war es ganz schlimm und ich entschied mich gegen
die Kerle, die mir ja eh alle nur wehgetan hatten - auf meiner
Suche nach Liebe. Es folgte eine Zeit der Ruhe, alles setzte
sich und es kamen auch keinen neuen Männergeschichten
mehr dazu. Puh, ein Glück!

Zu Ostern 1991 fuhr ich dann zu meiner Schwester nach


Frankfurt / Main und ich wußte, daß dort irgendwas mit mir
passieren würde. In dem Ostergottesdienst wurde ich von
der Musik so angerührt, daß ich nur noch am Weinen war
und ich merkte, daß zwei Seiten in mir am Kämpfen waren.
Beim Ende des Gottesdienstes war der Kampf vorbei und
ich verbrachte den Rest des Tages wie in Trance, denn ich
war sehr in Gedanken versunken. Abends bat ich dann
meine Schwester, mit mir zu beten, daß ich JESUS in mein
Herz lassen möchte und daß ich es anerkenne und für mich
annehme, daß er für meine Sünden ans Kreuz gegangen ist.

Was ich erst später bemerkte: Dieser Tag war genau ein
Jahr nach meinem oben genannten Ausspruch, dass ER
mich in einem Jahr noch einmal fragen möge.

Karen
--

Peter

Ich wurde am 14.Januar 1954 im schönen Siegerland


geboren. Bis zu meinem 16. Lebensjahr verlief mein Leben
normal. Ich war katholisch und seit meinem 8. Lebensjahr
Meßdiener in unserer Kirchengemeinde in Wilnsdorf.

Von 1970 an nahm mein Leben dann aber eine große


Wende. Ich hatte einen neuen Freund gefunden, dem ich
ganz und gar ergeben war: Den Freund Alkohol. Mit diesem
Freund begannen nun Jahre des gesellschaftlichen,
körperlichen und seelischen Abstiegs. Während dieser Zeit
lernte ich meine Frau kennen. Ich heiratete mit 19 Jahren
und war 1/2 Jahr später Vater eines strammen Jungen. Da
mir mein Freund Alkohol wichtiger war als meine junge
Familie, sollten sie in den nächsten Jahren die "Hölle" durch-
machen. Innerhalb von 1 1/4 Jahren zog man mir zweimal
den Führerschein ein. Meine Arbeitsstellen wechselte ich
wie andere die Unterwäsche. Meine Ehe bestand nur noch
auf dem Papier. Dauernder Streit ließ die Liebe immer mehr
erkalten. Die Bindung zu meiner Frau hing nur noch an
einem seidenen Faden. Meine Familie, meine
Verwandtschaft und meine Freunde hatten mich
aufgegeben. Aber Gott nicht.

Mit 23 Jahren, am 15. August 1977, trat ich eine


Alkoholentziehungskur im Sauerland an. Nach vier Monaten
kam ich dann am 13. Dezember 1977, frei vom Alkohol, aus
der Entziehungskur zurück. Ich hatte mich von meinem
Freund Alkohol getrennt. An Gott aber verschwendete ich
keinen Gedanken. Meine Frau hatte zwar noch große
Zweifel, ob es mit meiner Abstinenz auch klappen würde,
aber sie wagte mit mir einen Neuanfang. Da ich meine letzte
Arbeitsstelle behalten hatte, waren wir finanziell abgesichert.
Und weil ich jetzt kein Geld mehr für den Alkohol
auszugeben brauchte, konnten wir es uns leisten, bei der
Sparkasse einen Kredit aufzunehmen, um uns unser erstes
neueres Auto zu kaufen. Ich schloß mich einer
Selbsthilfegruppe des Blauen Kreuzes an. Dort hörte ich von
Dingen wie: Jesus macht frei, nicht nur von der Sucht
Alkohol sondern auch frei von der Sünde - Glaube an Gott
und die Bibel - und “Jesus liebt Dich”. Aber mich
interessierten nur die Gespräche mit den anderen
Alkoholikern vor der Blau-Kreuz-Stunde und nachher.
Während der Stunde das Gerede über Jesus interessierte
mich nicht die Bohne - noch nicht.

Ein Vierteljahr nach Beendigung der Kur, kam es dann


knüppeldick. Die Kriminalpolizei teilte uns mit, daß das Auto,
welches wir uns gekauft hatten, ein gestohlener Wagen aus
Iserlohn sei. Der Autohändler wurde zwar verhaftet, wir aber
mußten das schöne Auto wieder abgeben, da man an
gestohlenen Sachen kein Eigentum erwerben kann. Vom
Gericht wurde der Autohändler verurteilt, uns den Schaden
zu ersetzen. Da dieser aber kein Geld hatte und den
Offenbarungseid ablegte, gingen wir notgedrungen leer aus.
Jetzt hatten wir kein Auto mehr und mußten trotzdem den
Kredit weiterbezahlen. Ein neuer fahrbarer Untersatz war nur
noch durch eine Kontoüberziehung zu finanzieren. Da zu
diesem Zeitpunkt meine Frau das zweite Mal schwanger
war, mußten wir auch noch zwecks größerer Wohnung
umziehen. Der große Kredit, das Konto überzogen, der
finanzielle Abstieg war nicht mehr aufzuhalten. Eine Zeit der
Entbehrungen begann. Die Nerven lagen blank und wir
drohten ins Uferlose zu fallen.
Ich war auf der Suche nach irgendeinem Halt, nach festem
Boden unter den Füßen. In dieser Zeit bestellte ich mir
gleichzeitig die Bibel und zwei okkulte Bücher. Außerdem
besuchten mich die Zeugen Jehovas in kurzer Zeit gleich
fünfmal. Ich arbeitete 50 bis 70 Überstunden im Monat und
trotzdem konnten wir uns nur so gerade über Wasser halten.
Dieser finanziellen und psychischen Situation war ich nicht
mehr gewachsen. Der Tag X war gekommen. Ich sah keinen
Sinn mehr darin, der täglichen Arbeit nachzugehen. Da
meldete sich ein alter Bekannter bei mir: Mein Freund
Alkohol.
An diesem Tage X, es war im Herbst 1980, nahm ich mir
vor, nach drei Jahren Abstinenz meinen Kummer und meine
finanzielle Streßsituation im Alkohol zu ertränken. Da griff
Gott in mein Leben ein. Es war am Abend desselben Tages,
als wir von einem befreundeten Ehepaar Besuch bekamen.
Sie waren auch Mitglied im Blauen Kreuz. Meine Frau und
meine Freunde redeten den ganzen Abend auf mich ein. In
der darauffolgenden Nacht konnte ich kein Auge schließen.
Mein Innerstes schrie nach einem Ausweg. In meinem Kopf
drehte sich alles. Was hatten die vom Blauen Kreuz noch
gesagt? Jesus hilft jedem, der sich von ihm helfen lassen
will. Ich dachte bei mir: "Wenn es diesen Jesus so gibt, wie
sie es beim Blauen Kreuz alle behaupten, dann ist er der
einzige, der mir jetzt noch helfen kann.” Weil ich nicht wußte,
wie ich mit Jesus reden sollte, fiel mein Gebet sehr knapp
aus. Mit Tränen in den Augen betete ich in Gedanken:
"Jesus, wenn es dich wirklich so gibt, wie es die Blauen
sagen, dann hilf mir jetzt, denn ich kann nicht mehr.”

Dieses, mit Zweifel geplagte Stoßgebet sollte mein ganzes


Leben verändern. Innerhalb der nächsten 14 Tage
besuchten uns liebe Verwandte und schenkten uns den
Kofferraum ihres Autos voll Lebensmittel und andere Dinge,
so daß wir einige Zeit ohne Geld von der Sparkasse aus-
kommen konnten. Nachbarn und Freunde kleideten unsere
ganze Familie zum Teil mit neu- wertigen Sachen ein. Wir
wurden gut beraten, um unsere finanziellen Dinge neu zu
regeln. Die Sparkasse verschaffte uns zwar längerfristig,
dafür aber um vieles günstigere monatliche Ratenzahlungen.
So konnten wir in kleinen Schritten unsere mißlische Lage
meistern. Ich war überwältigt über diese gewaltige
Gebetserhörung.

Da ich von nun an mehr über diesen Jesus wissen wollte,


bat ich erst die Zeugen Jehovas, nicht mehr zu kommen,
dann zerriß ich jede einzelne Seite der okkulten Bücher und
spülte sie die Toilette hinunter. Von nun an las ich in der
Bibel, dem Wort Gottes. Ich verstand zwar lange nicht alles,
aber nun war mein Interesse geweckt. Im Blauen Kreuz traf
ich Glaubensgeschwister, die bei mir viele Zweifel beseitigen
konnten. Langsam aber sicher begriff ich, daß ich ein
Sünder war und so vor Gott nicht bestehen konnte.
Der wichtigste Tag in meinem Leben war gekommen. In
einer besinnlichen Stunde kniete ich nieder. Voller Reue
bekannte ich Gott mein sündiges Leben und bat ihn, daß er
mich reinwasche mit dem kostbaren Blut, das unser Herr
Jesus am Kreuz auf Golgatha auch für mich vergossen
hatte. Durch die Gnade unseres Herrn Jesus Christus wurde
ich in diesem Moment von Neuem geboren. Ich war jetzt
nicht mehr unter der Knechtschaft der Sünde, sondern durfte
in der Freiheit der Kinder Gottes, getrieben durch den
Heiligen Geist ein neues Leben beginnen.

Ungefähr ein Jahr später wurde unser drittes Kind geboren.


Zwecks größerer Wohnung zogen wir dann nach Siegen-
Bürbach um. Nach dem Umzug schloß ich mich der örtlichen
evangelischen Gemeinde an, in der ich sehr herzlich
aufgenommen wurde. Nach ein paar Jahren persönlichen
Zwiespalts wechselte ich dann mit meiner ganzen Familie
die Konfession. 1989 ereilte mich dann eine chronische
Darmerkrankung (Morbus Crohn), die mich zu einer
Umschulung gezwungen hätte. Zur gleichen Zeit wurde bei
meiner Kirchengemeinde eine Küster- und Hausmeisterstelle
frei. Da unser Pastor um meine Situation Bescheid wußte,
bot er mir diese Stelle an. Nach Rücksprache mit meiner
Frau sagte ich zu. In der folgenden Presbytersitzung wurde
über meine Einstellung als Küster beraten. Die Entscheidung
viel zu Gunsten für mich aus. Ich bekam eine ganze Stelle
und meine Frau wurde mir mit ein paar Stunden wöchentlich
noch zur Seite gestellt. Seit dem 1. Januar 1991 dürfen wir
nun diesen Dienst für Gott und unsere Gemeinde tun.
Unsere Kirchengemeinde kaufte dann noch ein Haus als
Dienstwohnung in Siegen Kaan–Marienborn, das direkt
neben der Kirche und dem im März 1992 eingeweihten
neuen Gemeindehauses lag. Im selben Monat durften wir
dann diese Dienstwohnung beziehen.

Heute, im Herbst 2002, bin ich 48 Jahre alt, 29 Jahre


verheiratet, trinke seit 25 Jahren mit Gottes Hilfe keinen
Alkohol mehr und lebe mit meiner Frau ein Leben in der
Gemeinschaft mit unserem Herrn Jesus Christus. Bald 12
Jahre dürfen wir nun schon den Dienst als Küsterleute in
unserer Gemeinde tun. Wenn ich jetzt manchmal über die
Zeit in meinem Leben zurückdenke die vom Alkohol geprägt
war, dann erkenne ich mich in Sprüche 23, 29-35 wieder:

“Wo ist Weh? Wo ist Leid? Wo ist Zank? Wo ist Klagen? Wo


sind Wunden ohne jeden Grund? Wo sind trübe Augen? Wo
man lange beim Wein sitzt und kommt, auszusaufen, was
eingeschenkt ist. Sieh den Wein nicht an, wie er so rot ist
und im Glase so schön steht: Er geht glatt ein, aber danach
beißt er wie eine Schlange und sticht wie eine Otter. Da
werden deine Augen seltsame Dinge sehen, und dein Herz
wird Verkehrtes reden, und du wirst sein wie einer, der auf
hoher See sich schlafen legt, und wie einer, der oben im
Mastkorb liegt. Sie schlugen mich, aber es tat mir nicht weh;
sie prügelten mich, aber ich fühlte es nicht. Wann werde ich
aufwachen? Dann will ich's wieder so treiben.”

Und immer wieder steht mir die Allmacht des lebendigen


Gottes vor Augen. Denn durch seine Gnade ist mein Leben
wieder lebenswert geworden. Ich möchte jedem bezeugen,
daß unser Herr Jesus Christus der für unsere Schuld am
Kreuz gestorben ist auch heute noch Wunder wirkt. Mein
Lebensweg ist mit solchen Wundern gepflastert.

Jesus Christus spricht: "Kommt her alle die ihr mühselig und
beladen seit, ich will euch erquicken."

--

Reinhard

Mein Name ist Reinhard Schwarz. Ich wurde am 22.


September 1949 geboren und wuchs in einem christlichen
Elternhaus auf.

Als jüngstes von vier Geschwistern erlebte ich mit diesen


eine gewisse Rebellion gegen alles, was christlich war und
schloss mich dieser an. Wir gehörten zu einer kleinen
lutherischen Gemeinde. Der Pastor war alt und seine
Botschaften theologisch sicher richtig aber auch frei von
jeder verständlichen Form des Evangeliums. Im Gegensatz
zu den evangelischen Schulfreunden gingen wir bereits mit
acht Jahren wöchentlich zum Religionsunterricht, der nach
vier Jahren für weitere zwei Jahre Konfirmandenunterricht
hieß. Die Theorie war mir sicher gut vermittelt, aber es fehlte
der glaubwürdig gelebte Glaube. So machte ich es wie
meine drei Geschwister und wandte mich nach der
Konfirmation von jeglichem Kirchenbesuch oder bewusster
Gemeinschaft mit Christen ab.

Ich lebte dann ein ziemlich miserables absolut weltliches


Leben. Der Beruf schien mir wichtiger als alles andere und
ich zog rücksichtslos von einem Ort zum anderen, je
nachdem wie mein Beruf es erforderte. Den Begriff Sünde
kannte ich zwar, nahm ihn jedoch keineswegs ernst. Es war
ein schreckliches Leben. Ständiges Getriebensein von den
eigenen Lüsten und Verlangen. Es gab kein "Gut" oder
"Richtig" sondern nur ich war mir wichtig. Beruflich schien
alles wunderbar zu laufen. Ich verdiente genügend Geld,
suchte so etwas wie "Selbstfindung" und
"Selbstverwirklichung", ja, ich suchte plötzlich nach dem
Sinn des Lebens. Ich öffnete mich esoterischen Strömungen
suchte sogar einen "Therapeuten" auf.

Dann, als gerade alles super gut zu laufen schien, wurde


das, worauf ich bis dahin gebaut hatte stark erschüttert.
Beruflich begann es zu wackeln. Unsicherheit kam auf.

Da fand ich in einem Hotel eine kleine Gideon-Bibel und ich


las darin. Ich öffnete das kleine Buch und las die
Bergpredigt. Niemals zuvor hatten mich Worte derart
beeindruckt. Ich erkannte meinen absolut desolaten Zustand
und sehnte mich irgendwie nach Gott. Noch nicht so sehr
sehnte ich mich nach Vergebung, aber Gottes Hilfe für
meine Situation, dies suchte ich nun. Ich wollte beten und
fand jedoch, dass es nicht angehen kann, Gott, den ich Jahr
lang missachtete, um Hilfe zu bitten. Nein! Ich konnte Gott
doch nicht um etwas bitten. In den Jahren, in denen es mir
gut zu gehen schien, wollte ich nichts von Ihm wissen, da
kann ich doch heute nicht zu Gott gehen und Ihn bitten.
Heute bin ich Gott dankbar, dass ich weiter las und dann das
Gebet des Herrn fand. Ja, das Vaterunser, das kannte ich
noch und das wollte ich nun beten. Etwa zwei Jahre lang
schlief ich mit diesem Gebet auf den Lippen ein und wachte
mit ihm auf.

Nachdem meine Tochter sich zu Jesus bekehrte, begann ich


öfter über Gott nachzudenken. Ich ging auch einige Male zu
ihrer Gemeinde am Siegener Bahnhof. Dort hörte ich zum
ersten Mal das lebendige Wort Gottes. Ich traf Menschen,
die ihren Glauben lebten und Gottes Wort ernst nahmen.
Das beeindruckte mich und beunruhigte mich zugleich. Ich
besuchte nun öfter die Gemeinde, die inzwischen in der
Frankfurter Straße war. Die Notwendigkeit meiner
persönlichen Umkehr und Bekehrung hin zu Jesus Christus
wurde mir immer klarer, ja, es drängte mich förmlich dazu.
Aber wenn dann wieder einmal ein Prediger dazu
aufforderte, das Übergabegebet zu sprechen und die Hand
zu heben zum Zeichen, dass man Jesus in sein Leben
übernommen hat, da war so eine Angst in mir. "Wenn du
dein Leben Jesus übergibst und dich Christ nennst, du wirst
am nächsten Sonntag diesen Raum betreten und alle
werden dir an der Nasenspitze ansehen, dass du noch der
gleiche alter Sünder bist, der Du vorher warst." sagte ich mir.
Nein. Wenn ich mich bekehren will, dann muss ich auch
aufhören können, zu sündigen. Da ich das nicht kann,
brauche ich mich auch nicht als Christ zu outen. Das wäre
doch alles gelogen. Und mit einer Lüge sollte meine
Bekehrung doch nicht beginnen. Ängstlich suchte ich weiter.

Im Januar 1997 besuchte ich mit meiner lieben Frau Elke


meine Tochter und ihren Mann, die in Kalifornien für ein
halbes Jahr zu einer Bibelschule gingen. Der Besuch war
nicht abgesprochen und sollte eine Überraschung sein. Das
wurde er tatsächlich. Ich durfte erleben, wie Gott diesen
Besuch benutzte, um anderen Menschen ein absolut starkes
Zeugnis Seiner Liebe zu geben. Irgendwie wurde ich Teil
eines Ereignisses, das sicher heut noch als Wunder Gottes
gepriesen wird. Also, nachdem wir ankamen, suchten wir
das Haus, in dem Christina und ihr Mann lebten. Gerade als
wir um eine Hausecke kamen, sah uns unsere Tochter, die
mit zwei jungen Frauen auf der Veranda ihrer im ersten
Stock gelegenen Wohnung stand. Sie rief lauthals aus "My
parents!" und rannte zu uns herüber. Als wir dann in ihr
Appartement gingen, sahen wir, dass die beiden anderen
Frauen Tränen in den Augen hatten. Ich fragte Christina,
was denn mit denen los sei und erfuhr folgendes: "Gerade
bevor ihr kamt" so berichtete Christina "stand ich mit den
beiden Frauen und wir unterhielten uns über unser
jeweiliges Zuhause. So wie ich hatten auch diese beiden zu
Weihnachten ihre Familien nicht gesehen. Ich erklärte
gerade, wie sehr ich mich gefreut hätte, wenn meine Eltern
über Weihnachten gekommen wären, aber nun wo das
Semester weitergeht, ist das ja nicht mehr möglich. Ich war
traurig und erzählte wie sehr ich euch vermisse. Gerade
noch sagte ich, dass es jetzt noch drei Monate dauern wird,
bis ich meine lieben Eltern wieder sehen kann, und in dem
Augenblick, wo ich traurig sagte 'I really miss my parents', da
kommt ihr um die Ecke". Mir wurde schnell klar, was dies für
die beiden jungen Frauen bedeutete. Meine Tochter sehnte
sich nach ihren Eltern. In dem Augenblick, in dem sie sich
traurig damit abfindet, dass es eben jetzt nicht möglich ist,
sie zu sehen, da kommen diese leibhaftig um die Ecke.
Diese beiden Frauen durften erleben, wie Gott in seiner
Liebe von einer Sekunde zur anderen Herzenswünsche zu
erfüllen vermag, die eben noch unerfüllbar schienen.

Du glaubst nicht, dass dieses ein Wunder Gottes ist und


hältst alles für puren Zufall? Sicher, ich hatte die Reise seit
Monaten geplant. Aber es war Gottes Timing, bei einer Hand
voll Menschen einen unvergesslichen Eindruck seiner Liebe
zu hinterlassen. Ich denke es sind nicht die großen,
unerklärbaren Dinge, die ein Wunder Gottes ausmachen,
sondern vielmehr ist es jedes noch so kleine Ereignis, in
dem Gott Seine Liebe zu den Menschen derart greifbar
ausdrückt.

Es war auch sicher kein Zufall, dass es ausgerechnet die


Gemeinde in San Bernadino war, in der ich mein Leben
Jesus Christus übergab. In der Vergangenheit hatte ich
immer die Angst, nicht wirklich Christ werden zu können, da
ich ja meine Sünden nicht aufgeben konnte. Cristina erklärte
mir während dieses Besuchs, dass auch sie solche
Bedenken gehabt hatte. Die Frau ihres Pastors erklärte ihr
damals, dass Jesus nicht hätte sterben brauchen, wenn wir
doch selber von unseren Sünden lassen könnten. Alles was
zu tun sei, wäre, Jesus als persönlichen Erlöser
anzunehmen und der Heilige Geist würde dann seine Arbeit
tun und sie freisetzen. Ich glaube, das war die Nachricht, die
noch gefehlt hatte. Irgendwie war ich fest entschlossen, bei
nächster Gelegenheit meine Hand zu heben und mein
Leben Jesus zu übergeben.

Ich war so fest entschlossen, dass ich den Aufruf im


Gottesdienst gar nicht mitbekam vor lauter Anspannung.
Meine Tochter schielte dauernd zu mir rüber und betete wie
wild. Sie war sich sicher, wenn ich es jetzt nicht tat, würde
ich es nie schaffen. Meine Hand aber blieb unten, als um
das Handzeichen gefragt wurde. Christina betete weiter. Als
der Pastor nun sagte, dass all diejenigen, die zuvor die Hand
gehoben hatten, nach vorne kommen sollten um dort
gemeinsam mit ihm das Übergabegebet zu beten, konnte
mich nichts mehr zurückhalten. Es waren wohl fast 2.000
Menschen dort und jedes Mal, wenn einer nach vorn ging,
tat er das unter dem ermutigenden Applaus dieser vielen
Menschen.
Ja, an diesem Tag ist Reinhard Schwarz der Welt gestorben.
Ein neues Leben begann. Ich erhielt eine kleine Broschüre
(New Believers Growth Book) und erfuhr, dass ich die Bibel
lesen, Gemeinschaft mit Christen suchen und beten sollte.
Ich lieh mir von meinem Schwiegersohn eine Bibel und
begann, das Wort zu lesen. Einige Tage später fragte meine
Tochter, ob ich mir vorstellen könnte, mich taufen zu lassen.
Zunächst lehnte ich demütig ab. Bloß keinen Aufwand für
mich machen. Aber die Frage ließ mir keine Ruhe. Am
Abend vor unserer Abreise wurde ich getauft und
anschließend wurden mir noch die Hände aufgelegt und ich
wurde mit dem Heiligen Geist getauft.

Auch wenn mir dieses dort noch nicht so ganz klar war,
meine Leben war nicht mehr das Alte. (Gott sei dank!). Ich
nutzte jede Gelegenheit, in meiner Bibel zu lesen und hörte
im Auto Worship Musik. Bereits auf dem Rückweg nach
Deutschland versuchte ich, meinen Mitreisenden Nachbarn
zu erklären, warum ich die Bibel las und wie wichtig Gott für
unser Leben ist. Zurück in Deutschland konnte ich es kaum
erwarten, anderen zu erzählen, was ich getan hatte.
Tatsächlich hatte ich noch gar nicht so recht begriffen, wie
sehr sich mein Leben geändert hatte. Ich durfte erfahren,
wie wahr das wurde, was Christina mir hinsichtlich des
Heiligen Geistes sagte: "Nicht Du musst Dich ändern,
sondern der Heilige Geist wird Dich ändern und Dir helfen
die Dinge zu lassen, von denen du nicht loszukommen
glaubst.".

Während ich zuvor eine bestimmte verheiratete Frau


regelrecht angemacht hatte, erzählte ich ihr nun davon, wie
sehr die Liebe Jesu mein Leben verändert hatte. Ich lernte,
meine Gedanken zu kontrollieren. Sah ich früher eine Frau,
überfielen mich Gedanken, die ich plötzlich ganz bewusst
und ohne besondere Anstrengung zurückweisen konnte. Ja,
ich darf heute dankbar sagen, dass der, der das Gute Werk
in mir begonnen hat, treu ist es auch zu ende zu bringen und
noch weiter zu ende bringt.

All die Gedanken und Gewohnheiten, die ich glaubte nicht


lassen zu können, ich wurde davon frei gemacht. Es ist eine
Freiheit, die kaum zu beschreiben ist. Besonders, da ich
vorher nicht bemerkte wie gebunden ich in vielen Dingen
war. So wie Kerkerhaft einen Menschen an freier Bewegung
hindert, so war ich in vielerlei Sünde gefangen. Ich tat
einfach, was ich in meinem Fleisch tun musste. Erst
nachdem ich die Freiheit in Jesus kosten durfte, konnte ich
auch erkennen, in welchem Gefängnis ich saß. Zurück in
Deutschland besuchte ich sofort die Klasse für "Neue
Gläubige" und entdeckte, wie spannend der Umgang mit der
Bibel sein konnte. Ich liebte es, Fragen zum Wort anhand
der Bibel auszuarbeiten und schriftlich zu beantworten. Ich
lernte zu beten. Meine Tage begannen nun mit Gebet und
Bibellesen. Ich besuchte regelmäßig die Gottesdienste und
begann einen Hunger nach dem Wort Gottes zu verspüren,
der mich bis heute nicht mehr losgelassen hat. Da ich viele
Stunden im Auto unterwegs bin, begann ich mir die alten
Kassettenaufzeichnungen der Gemeinde auszuleihen und
höre seitdem alle vorhandenen Kassetten regelmäßig ab.
Was für eine Zeitverschwendung waren dagegen früher das
Radio oder meine CD-Sammlung, die ich sonst auf Reisen
zu hören pflegte.

Beruflich kam es, wie es wohl kommen musste. Nach dem


Konkurs eines Hauptauftraggebers war ich finanziell völlig
am Ende. Gott gefiel es, mich durch eine Schule zu schicken
in der ich lernen durfte, dass Er treu ist und dass Er für uns
sorgt. Wollte ich hier aufschreiben, was Gott alles für mich
und an mir getan hat, es wäre zu viel und kaum jemand
könnte das alles lesen. Aber ich bin stolz darauf, heute
wissen zu dürfen, dass Gott mich nicht im Stich lassen wird.
Ich bin dankbar für alles, was ich lernen durfte und noch
immer lernen darf.

Wenn ich heute zurückblicke, so danke ich meinen lieben,


leider bereits vor meiner Bekehrung verstorbenen Eltern, die
mir durch ihr Vorbild und die mir damals so lang
erscheinende Ausbildung in der luth. Heimatgemeinde ein
wichtiges Rüstzeug mitgegeben haben. Ebenfalls danke ich
meiner Tochter Christina und ihrem lieben Mann Torsten
Süllau, die nicht aufhörten, für mich zu beten. Vor allem aber
danke ich Jesus Christus, meinem Herrn, der uns so sehr
liebt, dass Er bereit ist, jedem einzelnen nachzugehen und
jedem, der Ihm folgen will das ewige Leben und ewige
Gemeinschaft mit Ihm zugesagt hat.

Betzdorf, 7. Juli 2003


Reinhard Schwarz

--

Reinhold

Wenn ich erzähle, wie ich zu Jesus kam, beginne ich


meistens mit meiner Konfirmandenzeit.

Mit 12 Jahren ging ich zum Konfirmandenunterricht der


Evangelischen Kirchengemeinde. Ich war sehr eifrig im
Besuchen der Gottesdienste, ging Sonntags in der Regel
sogar zweimal zur Kirche, zum Hauptgottesdienst und
anschließend zum Kindergottesdienst.

Der Grund war, daß ich dem Pfarrer gefallen wollte, der mich
allerdings gar nicht wahrnahm. Dies war für mich eine bittere
Enttäuschung und nach der Konfirmandenzeit hielt ich mich
von der Kirche fern, nur Weihnachten ging ich noch wegen
der romantischen Stimmung. Doch im Stillen erahnte ich die
Existenz Gottes, aber ich fand ihn nicht und nahm mir auch
gar nicht die Zeit ihn zu suchen. Es blieb lediglich eine
gewisse Ehrfurcht.
Mit 28 Jahren hatte ich fast alles erreicht, was ich mir
aufgrund meiner früheren schulischen Leistungen nicht
vorstellen konnte. Über den sogenannten zweiten
Bildungsweg hatte ich mich mit viel Fleiß hochgearbeitet und
ein Stück von dem gefunden, nach dem ich suchte:
Anerkennung. Doch ich mußte immer wieder noch mehr
leisten, um mehr von dieser Anerkennung zu bekommen.
Irgendwann kam ich zu einem Punkt, wo die berufliche
Ausbildung abgeschlossen war und ich fast nichts mehr
erreichen konnte. Ich hatte fast alle beruflichen Ziele
verwirklicht, aber in meinem Herzen blieb es leer.

In meinem Herzen blieb es leer -

Unverhofft traf mich eine schreckliche Leere und Einsamkeit


und ich konnte sie mit nichts füllen. Nicht zuletzt durch
meinen blinden Ehrgeiz blieben viele Beziehungen auf der
Strecke. Ich merkte bald, daß ich Beziehungen
vernachlässigt hatte.
Ständig rannte ich durch die Stadt mit der Sehnsucht nach
Liebe und einer glücklichen Familie, aber ich fand sie nicht.
Inzwischen war ich schon zu allem bereit, nur um diese
Sehnsucht nach Liebe und Lebenssinn zu stillen. Im
nachhinein bemerkte ich, daß Jesus schon damals seine
Hand über mich hielt, damit ich nicht zu tief fiel. So blieb ich
beispielsweise von Drogen verschont. Ich ging Beziehungen
ein, die immer wieder scheiterten. Aus einer Beziehung
entstand mein Sohn Jonathan. Ich schämte mich sehr, denn
ich fand es immer furchtbar, einen unehelichen Sohn zu
bekommen. Doch das war für mich nun bittere Wahrheit. Ich
lebte dann mit der Mutter meines Sohnes zunächst
zusammen und schnell wurde klar, daß wir eigentlich gar
nicht zusammen paßten und ich nur ein schlechtes Spiel
gespielt hatte, in dem ich nicht ich selbst war. Es kam, wie
es kommen mußte - die Beziehung ging in die Brüche und
wieder fiel ich in eine große Leere und Einsamkeit.

Aber eins hatte sich in der Zwischenzeit doch geändert. Aus


traditionellen Gründen hatten wir trotz unseres gottlosen
Lebenswandels beschlossen, unseren Sohn taufen zu
lassen. Es kam zu einem Taufgespräch, in dem ich einer
gläubigen Pfarrerin gegenübersaß, der ich anmerkte, daß
sie in puncto Glauben etwas hatte, das ich bisher nicht
erfahren hatte. Das machte mich neugierig und ich
beschloß, ihrer Einladung zu einem sogenannten
Glaubenskurs zu folgen, zu dem ich mich dann auch
anmeldete. Vierzehn Tage vergingen und ich war schon fast
wieder von meiner Anmeldung zurückgetreten. Ich traf einen
innerlichen Beschluß. Wenn ich an dem ersten
Veranstaltungsabend am Versammlungsort pünktlich
ankommen würde, würde ich auch in die Veranstaltung
hineingehen, ansonsten wieder nach Hause fahren. Ich muß
dazu sagen, daß ich mich in der Stadt nicht gut auskannte,
wo dieser Glaubenskurs stattfand, und ich hoffte mich zu
verfahren, weil ich eigentlich nicht mehr gehen wollte.
Aber Gott hatte andere Gedanken mit mir: ich war auf die
Minute pünktlich. Es vergingen einige Wochen, in denen wir
Grundlegendes über den christlichen Glauben hörten und
ich heftig und kontrovers diskutierte. Aber Schritt für Schritt
kam ich der Beziehung zu Jesus näher. Am Abschlußabend
stand für mich die Entscheidung fest, ich wollte die
Vergebung meiner Sünden und von nun an mit Jesus
Christus leben.
Diesen Augenblick werde ich wohl nie richtig vergessen.

Da stand ich nun real vor dem Kreuz, hörte von Vergebung
und wußte, daß ich sie dringend brauchte, denn ich kam mir
in meiner Sündhaftigkeit so dreckig vor, daß ich mir nicht
vorstellen konnte, daß Gott mich wirklich liebte. Gleichzeitig
erfuhr ich, daß Gott mich bedingungslos liebte. In meiner
Vorstellung paßte das eigentlich gar nicht zusammen, doch
jetzt wußte ich, daß ich nun auf meiner langen Suche
angekommen war. Ich fand Liebe, Annahme und
Vergebung. Ich schloß mich einem Hauskreis und einer
lebendigen Gemeinschaft an. In mir entfachte sich ein
Verlangen nach mehr. Zwischendurch gab es fürchterliche
Tiefs, nicht zuletzt auch, weil ich in depressive Löcher fiel,
aber Jesus hielt seine Hand über mein Leben.

Das ist eine meiner wichtigsten Erfahrungen, bis heute ist er


treu geblieben. Ich habe in dieser Zeit dann nach meinem
Diplom noch promoviert und auch das nur mit Gottes Hilfe.
Inzwischen wußte ich schon, daß mein Leben sich
verändern würde. Ich wechselte 1993 meinen Beruf und war
dann Mitarbeiter in der Gemeinde. Das ging nicht ohne
innere Kämpfe ab, aber Jesus bestätigte diese Berufung
mehrmals.
Seitdem hat sich vieles verändert und heute bin ich mit
meiner Familie im Missionsdienst, aber immer noch
unterwegs.

Immer wieder erfuhr ich, daß wir einen lebendigen und


wahren Gott haben, der treu ist und das gute Werk des
Glaubens in uns wirkt und auch vollendet, wenn wir ihm
folgen. Die Geschichte mit meinem unehelichen Sohn hat
mich lange verfolgt wie ein Makel.
Ich schämte mich, besonders unter Christen. Mir war klar,
daß es vor Gott Sünde war. Eines Tages fragte ich mich,
was eigentlich der Name Jonathan bedeutet. Ich war
überwältigt von dem was ich las: von Gott gewollt.
Für mich war es eine Antwort auf meine quälenden
Schuldgefühle. Mir wurde klar, daß vorehelicher
Geschlechtsverkehr Sünde war, aber Gott hatte
weitreichendere Gedanken, hat Jonathan gewollt und es
zugelassen, daß er geboren wurde, denn durch ihn führte er
mich zu sich. Jonathan, Du bist mein geliebter Sohn.

Reinhold Harms,
Vineyard Missionar in Bosnien-Herzegowina

---

Christina

Ich komme aus einem Elternhaus, in dem Glaube und


Religion nicht totgeschwiegen wurden, sondern eher
Bestandteil von philosophischen Diskussionen waren. Der
Grundkonsens bei solchen Gesprächen war, daß der
christliche Glaube zum einen ein gezielt eingesetztes
Machtinstrument der etwas intelligenteren aber verwerflicher
gesinnten Menschen und zum anderen ein Äquivalent eines
imaginären Freundes der etwas labileren aber ethisch nobler
gesinnten Menschen sei.

Diese Weltsicht schloß die Existenz eines Weiterexistierens


nach dem Tod, eines geistigen Lebens, das sich dem
materiellen Menschen nicht/noch nicht/nur schwer
erschließt, nicht aus. Sie leugnete allerdings komplett die
Existenz einer schöpferischen Kraft, besonders die eines
bewußten Schöpfers.
In diesem Glauben wuchs ich auf, und für mich war es kein
Glaube sondern eine Tatsache, so wie ich nicht glaube, daß
die Erde rund ist, sondern es weiß.
Aber irgendwann im Leben beginnt jeder, sich bewußt
Gedanken über die eigene Lebensphilosophie zu machen.
Man beschäftigt sich mehr oder weniger ernsthaft mit der
eigenen Ethik und dem, was für einen selbst im Leben zählt.
Meine Philosophie war immer schon von christlichen Idealen
geprägt (auch wenn ich mich damals heftig dagegen wehrte,
diese Ideale mit dem Emblem “christlich” zu versehen – für
mich waren es “menschliche” Eigenschaften). Durch die
Jahre hinweg mußte ich mir jedoch immer wieder
eingestehen, daß so hehre Ideale ich auch haben mochte,
ich ihnen nicht gerecht werden konnte. Ehrlichkeit? Die
vielen kleinen (und zu oft auch großen) Lügen, die man
“nicht vermeiden” konnte, und die ja “niemandem
schadeten”. Liebe deinen Nächsten? Ja, solange es nicht
um etwas wirklich Essentielles geht, das man selbst hätte
aufgeben müssen – dann ist wieder jeder sich selbst der
nächste. Neid, Mißgunst, Profilierungssucht, Ignoranz,
Selbstsucht, Unverständnis, Lieblosigkeit…jeder von uns
wird bei einer ehrlichen Bestandsaufnahme feststellen, daß
man die Ideale, denen man nacheifert, nicht erfüllen kann.
Dieser Erkenntnis wirklich ins Gesicht zu sehen, das
vermeiden wir meist, so auch ich für eine lange Zeit.

Als ich mir im Herbst 1998 einen Internetzugang zulegte, trat


eine Veränderung ein. Bisher war mein Umfeld atheistisch
gewesen, Diskussionen über Gott und die Welt bewegten
sich sozusagen immer im gleichen Kreis, die
Basisüberzeugungen der Diskutanten unterschieden sich
nur wenig von meinen eigenen. Hier, im Internet, erschloß
sich mir plötzlich ein Kreis von Menschen, die von der
Existenz Gottes und seinem Wirken überzeugt waren. Mit
einigen kam ich in engeren Kontakt, ich redete und
diskutierte, und langsam bröckelte mein alter “Glaube”. Ich
mußte feststellen, daß meine atheistische Weltsicht auf
Ignoranz beruhte. Die für mich so wichtige Logik, der
“wissenschaftliche Anstrich”, den gab es nur in meiner
Einbildung. Weder die Existenz noch die Nichtexistenz
Gottes konnte ich mit rationalen und greifbaren Mitteln
beweisen. Das liest sich jetzt alles so nüchtern, aber wenn
plötzlich die Erkenntnis, daß Gott möglich ist, vom Kopf ins
Herz rutscht, ist das zunächst beängstigend. Nun, zumindest
war es das für mich, und meine erste Reaktion war, die
Augen zu verschließen. Ein Gott, dem ich meine Existenz zu
verdanken hatte, dem alles zu verdanken war? Den
Konsequenzen, die dieser Gedanke für mich gehabt hätte,
konnte / wollte ich mich nicht stellen. Ich ging gerade so
weit, auf rein verstandesmäßiger Ebene einzugestehen, daß
ich nicht wußte, ob es Gott gab oder nicht – ich war zum
Agnostiker mutiert.

Die Zeit verging. Das vergangene Jahr war ein ständiges


Fragen, Zweifeln, Suchen, Verzweifeln. Der Gedanke, "Gott
ist real", läßt sich, einmal gedacht, nicht für immer
wegschließen. Gott läßt sich nicht wegschließen.
Doch selbst wenn Gott real war, woher sollte ich wissen,
was und wie Er war? Hatte die Bibel recht? Oder der Koran?
Naturreligionen, Pantheismus? Hatte überhaupt jemand eine
Ahnung, oder irrten alle genauso herum wie ich, redeten sich
nur etwas anderes ein? Ich schien mich ständig im Kreis zu
drehen.

Ich begann zu beten, zum ersten mal in meinem Leben. Oft


genug wollte ich nichts mehr von allem wissen, wollte die
gleichen Fragen nicht immer und immer wieder stellen und
doch keine Antwort finden. Es machte mich innerlich krank.
Doch Gott ließ mich nicht los.
Ich lernte. Hatte ich früher gedacht, zu wissen, worum es im
Christentum ging? Ich mußte feststellen, daß das ein Irrtum
gewesen war! Sicher, ich hatte da so eine nebulöse
Vorstellung, daß Christen an einen dreieinigen Gott
glaubten, daß sie glaubten, Gott sei in Jesus Christus
Mensch geworden, die Bergpredigt, Judas, Petrus und
Paulus waren mir ein Begriff, gehörten sozusagen zur
Allgemeinbildung, hatten aber kaum Bedeutungsinhalt.
Die irrationale Ablehnung der Bibel, die ich noch aus der
Vergangenheit mit mir herumschleppte, schwand in dem
Maße, wie ich versuchte, mich vorurteilsfrei mit ihr
auseinanderzusetzen. In allen anderen Religionen machen
sich die Menschen auf den Weg zu Gott, durch Rituale,
Einhaltung von Gesetzen, sie verdienen sich den Himmel,
das ewige Leben, die Zuneigung ihres Gottes. Ich wußte,
das war nicht möglich!!
In der Bibel ist es Gott, der zu den Menschen kommt, der in
Seiner Liebe Mensch wird, um durch Seinen Tod den
gefallenen Menschen (das war auch ich!!), der sich selbst
nicht befreien kann, zu retten…was für eine Liebe, Gnade,
Vergebung! Jesus starb für mich?

Langsam, sehr langsam, aber sicher durchdrang die Liebe


Gottes den Abwehrring aus Ablehnung, Zweifeln, Ängsten,
und so oft auch intelektuellen Ausflüchten, hinter dem ich
mich versteckte.
Im Dezember 1999 tat ich schließlich den Schritt, ergriff
endlich die Hand, die Er mir so lange schon
entgegengestreckt hat, noch voller Angst. Ich habe es nicht
bereut. Sanft läßt Er mich erkennen, wie Er mich auch in
meiner Verzweiflung begleitete und mich immer wieder auf
den Weg hinaus führte. Die Menschen, die Er mir an den
Weg stellte, und die mir immer wieder auf die Beine halfen.
Unzählige Dinge, in denen ich Seine Hand sehen kann.
Was mich beim ersten Gedanken an Gott so
zurückschrecken hatte lassen, sage ich jetzt voller
Dankbarkeit und Liebe:
Herr, Dein Wille geschehe! An Deiner Hand möchte ich
durch dieses Leben gehen, das Du mir gegeben hast, und
von Deiner Größe und Liebe Zeugnis geben. Ich war in
tiefster Dunkelheit, doch Du hast mich ans Licht geführt. Dir
will ich vertrauen, Dir will ich nachfolgen, und Dir will ich vor
allem danken.
Danke, Jesus, für Deine Gnade!

Christina

--

Vera

Ich bin am 31.07.1973 in Kassel geboren und stamme aus


einer Familie, in der der christliche Glaube eine
untergeordnete Rolle spielte. Wir sind eigentlich nur zu
besonderen Anlässen wie Weihnachten oder Ostern zur
Kirche gegangen. Meine Mutter las uns Kindern zwar ab und
zu aus der Kinderbibel vor und betete mit uns einfache
Kindergebete, doch fehlte die überzeugende Einstellung, so
daß es für uns Kinder nicht zu einer tatsächlichen
Begegnung mit Gott kam.

Im Alltag wurde über Glaubensthemen im allgemeinen und


Gott im besonderen nie gesprochen.

Man war bemüht, ein “guter Mensch” zu sein, indem man


sich nichts zu Schulden kommen ließ und sich auch sonst
anständig verhielt. Wir lernten als Kinder auf diese Weise die
Normen und Werte einer christlich geprägten Gesellschaft
kennen, an die wir uns hielten und so eigentlich alle recht
gut im Leben zurecht kamen. Nach menschlichem
Verständnis könnte man sagen, daß wir es in unserem
Leben alle zu etwas gebracht haben. Leider hat in meiner
Familie bislang niemand anders den wahren Sinn des
Lebens entdeckt, worüber ich oft sehr traurig bin. Sie
könnten alle ein erfüllteres Leben führen, wenn sie ihre
Herzen auch für Jesus öffnen würden. Was noch nicht ist,
kann Gott aber noch vollbringen.

Natürlich wurde ich als Kind getauft und besuchte den


Konfirmandenunterricht, wie das so üblich ist. Nach meiner
Konfirmation legte ich die Kirche aber zur Seite und ging
meinen eigenen Weg. Ich war viel mit Freunden zusammen
und führte ein konsumorientiertes Leben. In dieser Zeit
wollte ich mit dem Kopf durch die Wand. Nur meine eigenen
Vorstellungen und Ziele waren mir wichtig. Sogar die
Gefühle meiner Eltern waren mir ziemlich egal. Als meine
Eltern mit meinem ersten festen Freund nicht einverstanden
waren, bin ich nach einem Streit mit meiner Mutter
zusammen mit ihm ausgerückt. Da wir beide sehr müde
waren, schlief er am Steuer ein. Der Wagen überschlug sich
und blieb auf dem Dach liegen. Es ist allein Gott zu
verdanken, daß ich überhaupt noch am Leben bin und die
Gelegenheit erhalten habe, Ihn anzunehmen. Nach dieser
wilden Phase kehrte etwas mehr Ruhe in mein Leben ein.

Ende 1992 lernte ich meinen jetzigen Mann kennen. Damals


war er zwar irgendwie kirchlicher geprägt als ich, aber auch
nicht wirklich bekehrt. Trotzdem sprachen wir ab und zu
auch über Glaubensthemen. Dadurch habe ich mich zum
ersten mal seit langem wieder mit dem christlichen Glauben
beschäftigt. Ich fing an, zu beten, war mir aber über die
Bedeutung und das Ausmaß dessen, was ich da tat, nicht
wirklich bewußt.
Durch ein dramatisches Ereignis fand mein heutiger Mann
jedoch 1994 zum Glauben und nahm Jesus als seinen
Erlöser an. Er war begeistert und redete plötzlich bei jeder
Gelegenheit vom christlichen Glauben, was mich manchmal
ziemlich genervt hat. Bald schenkte er mir auch ständig
Bücher über den Glauben - unter anderem “Jesus unser
Schicksal” von Wilhelm Busch (CLV-Verlag) und “Aufbruch
im Reich der Mitte” von Danyun (Verlag Projektion J). Hinzu
kam noch, daß er aus der Evangelischen Landeskirche
austrat und zu einer Pfingstgemeinde wechselte. Als ich
1997 das erste mal dort war, hatte ich das Gefühl, in einer
Sekte zu sein. Alles war so fremd.

Die Bücher, die ich von ihm bekommen hatte, habe ich
zuerst zur Seite gelegt. Nach einiger Zeit packte mich aber
doch die Neugierde und ich begann, darin zu lesen.
Besonders beeindruckt hat mich das Buch “Aufbruch im
Reich der Mitte”. Dieses Buch war auch der eigentliche
Anlaß dafür, daß ich damit anfing, regelmäßig in der Bibel zu
lesen.
Obwohl ich jeden Tag in der Bibel las und auch zu Gott
betete, hatte ich die Bedeutung des Ganzen noch nicht
erfaßt. Nach einiger Zeit stellte ich aber fest, daß ich ruhiger,
ausgeglichener und zuversichtlicher in den Tag ging, wenn
ich den Tag mit Bibel und Gebet begonnen hatte. Mir wurde
klar, daß noch mehr dahinter stecken mußte, als ich bis jetzt
erfaßt hatte.

1998 entdeckte ich in einer christlichen Zeitschrift (Lydia) ein


Übergabegebet. So ein Gebet hatte ich noch gar nicht
gesprochen. Als ich allein war, nahm ich mir also das Gebet
her, faltete meine Hände und sprach das Gebet nach.
Danach änderte sich zunächst gar nichts.

Ich fing aber an, Gottesdienste zu besuchen, obwohl oft


niemand mitging. Bis dahin war ich nur zusammen mit
meinem Freund zur Kirche gegangen. Zuerst besuchte ich
Gottesdienste einer landeskirchlichen Gemeinde. In mir
entwickelte sich der Gedanke, ob es nicht noch eine andere
Art von Beziehung zu Gott geben kann. Mich störte das
unpersönliche Gebet. Dort wurde im Gottesdienst immer nur
ein vorformuliertes Gebet aufgesagt. Das konnte doch nicht
alles sein....

Schließlich besuchte ich auch mehrere evangelische


Freikirchen in Würzburg, wo ich studierte, und blieb zuletzt
bei einer Baptistengemeinde hängen. Dort besuchte ich
dann auch einen Hauskreis. Vorher hatte ich noch nie das
Gefühl, von “fremden” Menschen so anerkannt zu werden,
wie dort. Dieser Hauskreis brachte mich in meinem Glauben
und im Verstehen der Bibel enorm weiter. Endlich kannte ich
Menschen, mit denen ich offen über meinen Glauben
sprechen konnte. In der Würzburger Zeit kam es zwar zu
einer Festigung meines Glaubens, doch blieb alles ziemlich
verkopft. Mein Herz war noch nicht von der unendlichen
Liebe Gottes erfüllt. Mir fehlte das innere Vertrauen zu Gott.

Nachdem ich mein Studium in Würzburg Ende 1999 beendet


hatte, begann die bis jetzt schwerste Zeit meines Lebens.
Ich vermißte die Leute aus dem Hauskreis und auch sonst
schien alles in meinem Leben schief zu gehen.

Ich war bereits aus meiner Wohnung in Würzburg


ausgezogen, als ich erfuhr, daß ich durch eine schriftliche
Prüfung durchgefallen war. Nun fing das ganze Lernen
wieder von vorne an. Zunächst hätte ich am liebsten alles
hingeworfen und hätte etwas völlig anderes gemacht. Aber
meine Vernunft, das Zureden meiner Familie und auch Gott
sagten mir, daß ich diese Prüfung noch einmal machen
sollte. Ich dachte mir, verlieren kannst du nichts und das
halbe Jahr ist nun auch egal, wo das Referendariat sowieso
erst im September beginnt. Ich setzte mich wieder an
meinen Schreibtisch und lernte.

Ausgerechnet in dieser Zeit fing mein Freund - inzwischen


Verlobter - an, nach mehr als sieben Jahren an unserer
Beziehung zu zweifeln, obwohl wir vorgehabt hatten, bald zu
heiraten. Er hatte eine andere Frau kennengelernt und sich
in sie verliebt. Für mich brach eine Welt zusammen.

Ich fand Trost und Aufmunterung bei einer Freundin aus


dem christlichen Hauskreis in Würzburg, die mich aus
meinem Selbstmitleid herausholte und mir dabei half,
meinen Blick auf Gott zu richten und Ihm auch in dieser
Situation zu vertrauen. Mich nahm die Situation weiterhin
mit, doch vertraute ich Gott, daß er alles in der Hand hatte.
In dieser Zeit schenkte mir der Psalm 23 viel Trost. Immer
wenn es mir schlecht ging, betete ich ihn. Obwohl ich das
Gefühl hatte, den Boden unter den Füßen zu verlieren,
bemerkte ich nach einiger Zeit, daß sich mein Verhältnis zu
Gott verändert hatte. Ich gab ihm die Möglichkeit, wirklich in
mein Herz einzuziehen, was Er auch tat. Ich erfuhr einen
solchen Frieden, den man nur erfahren kann, wenn man
Gottes Kind ist. Mir wurde klar, egal was noch in meinem
Leben passieren würde, mein Vater im Himmel wird bei mir
sein und mich hindurchtragen. Ich begann, mich und die
Welt noch einmal aus einer ganz neuen Perspektive zu
sehen. Meine Prioritäten im Leben veränderten sich und ich
gab Gott mein Leben nicht nur mit dem Verstand sondern
auch mit meinem Herzen.
Seitdem hat sich mein Leben in vielen Punkten verändert.
Ich nehme Schwierigkeiten gelassener, da ich immer die
Gewißheit habe, das Gott mir hilft und nichts passieren wird,
was er nicht zuläßt.
Gott hat mich durch diese Not nicht nur hindurchgetragen,
sondern auch meine Gebete erhört und alles in geradezu
unglaublicher Weise zum Besten gewendet, obwohl ich nicht
mehr damit gerechnet hatte:

Mein Examen habe ich im zweiten Versuch bestanden. Mein


Verlobter und ich haben nur wenige Monate später wieder
zueinander gefunden und geheiratet.

Ich bin froh und dankbar, Gottes Kind sein zu dürfen.


Denn ein Leben ohne Jesus ist ein verlorenes und sinnloses
Leben!
Jesus, du allein bist genug für mich
Jesus, öffne mein Herz. laß mich deine Herlichkeit sehn und
verstehn, daß du mich liebst
Komm und füll mein Herz und gib mir neu deinen Geist.
Du bist unser Gott der Heilung bringt.
Licht des Lebens, das das Dunkle durchdringt

Vera

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