You are on page 1of 3

Datum: 02.03.

2010

Liebe GenossInnen,

liebe FreundInnen,

wir moechten Euch hiermit ueber das Erscheinen unserer neuesten Broschuere in unserer
Bibliothek des Widerstandes informieren:

"Widerworte - Gegen die kapitalistische Verfasstheit der Gesellschaft - Historische


Texte".

Versammelt haben wir hier historische Texte zur Lohnarbeit (aus der Zeitung Guerre
Sociale, 1977) und zum Mythos der "anarchistischen Kollektive", zudem eigene Texte zu
den Mai-Ereignissen in Barcelona (3.-5. Mai 1937), zur Rolle der CNT in Spanien 1936-
39 und zum deutschen und schwedischen Anarchosyndikalismus. Bei den Anmerkungen
zum deutschen Anarchosyndikalismus handelt es sich um einige Gedanken zum Konflikt
im Berliner Kino Babylon 2009 und zur Rolle der FAU.

Aus dem Vorwort unserer Broschuere:

"In dieser Broschüre haben wir zwei Texte erneut abgedruckt, die erstens nicht von uns
stammen und zweitens nicht das erste Mal erscheinen. Wir halten aber beide - bis auf
wenige Punkte, auf die wir nicht näher eingehen können, weil der Platz dazu nicht
ausreicht - für so bedeutend und in ihrer Aussagekraft so wichtig, dass wir sie hier der
geneigten LeserInnenschaft zwecks kritischer Auseinandersetzung und praktischer
Konsequenzen zugänglich machen.

Es handelt sich zum einen um den Text „Perspektive: Abschaffung der Lohnarbeit“.
Dieser Text stammt aus der französischen Zeitung „Guerre sociale“, an der einst auch
Gilles Dauvé beteiligt war, dem wir 2007 einige Fragen stellten und diese samt seiner
Antworten in unserer Broschüre „Worum geht es?“ veröffentlichten. Dieser Text
beschäftigt sich mit der Lohnarbeit, deren Wesen klar dargelegt und welche knallhart
kritisiert wird. Diese Abrechnung mit der Lohnarbeit wendet sich eindeutig gegen die
Lohnarbeit und ihre AnhängerInnen.

Zum anderen handelt es sich um den Text „Spanien 1936/37. Der Mythos der
‚anarchistischen Kollektive’“. Dieser Text stammt aus der spanischen Zeitung „Acción
Proletaria“ und stellt dem Mythos der anarchistischen Kollektive die Realität eben dieser
gegenüber.

Am Ende folgen zwei eigene Texte, die sich mit der Realität des historischen und des
aktuellen Anarchosyndikalismus auseinandersetzen.

Die beiden „historischen“ Texte haben wir erneut abgedruckt, weil sie über etwas
verfügen, über das heutzutage nur wenige Texte verfügen: über absolute Klarheit und
radikale Kritik, für Kompromisse ist kein Platz.

Der Kampf gegen das Kapital ist eben nicht ein Kampf für einen größeren Anteil vom
Ganzen. Es geht um ein anderes, neues, ganz anderes Ganzes. Und es geht eben nicht um
Selbstverwaltung des eigenen Elends. Es geht darum einen Bruch herbeizuführen und das
Zusammenleben der Menschen auf eine neue Grundlage zu stellen.
Sinn erhält unser Leben erst, wenn wir aufhören uns zu bescheiden, wenn wir aufhören,
uns mit dem zufriedenzugeben, was uns Kapital und Staat großzügig anbieten:
(Lohn-)Arbeit, Freizeit, (Pseudo-)Gemeinschaft, Ideologie, Konsum, Lohn, Rente,
Sozialversicherung ... . Ein Bruch mit all dem bedeutet eben nicht, das eigene Elend als
LohnarbeiterIn selbst zu verwalten. Und Chefs bleiben halt Chefs, egal welches Partei-
oder Gewerkschaftsbuch sie besitzen.

Bei all dem interessieren uns - im Sinne der oben angeführten Zitate - nicht
Begrifflichkeiten: Anarchismus, befreite Gesellschaft, klassenlose Gesellschaft,
Kommunismus, menschliches Gemeinwesen ... . All das interessiert uns nicht. Es kommt
auf die Inhalte (z.B. Feindschaft und Ablehnung der Lohnarbeit, des Staates, der
entfremdeten Organisationen) an. Langfristig muß es darum gehen, sich vom Ballast der
Ideologien, Organisationen und Vergangenheit zu befreien. All dieser Ballast verhindert,
dass Gemeinsamkeiten erkannt werden. All dieser Ballast neutralisiert kritisches
Potential, verhindert gemeinsame Diskussion und gemeinsames Handeln. All dieser
Ballast lässt viele in ihren Grabenkämpfen verweilen und lässt den einen oder anderen
Verein als das erscheinen, was er ist: als eine Art Traditionsverein mit seinen alten
ehernen Prinzipien und Organisationsmodellen, ohne wirklichen Bezug zur heutigen
Realität. Das ist kein Aufruf zur Beliebigkeit, kein Aufruf zur x-ten Auflage einer
zwielichtigen, weil schwammigen und widersprüchlichen Einheitsfront, die nicht nur
Bauchschmerzen und einen riesigen Spagat macht. Wir meinen, dass Klarheit hergestellt
werden muß, um handeln zu können und d. h., dass auch manche leidige Frage noch
einmal diskutiert werden muß. Wir sind der Meinung, dass eine Synthese der sozial-
revolutionären Kräfte aus allen Lagern notwendig ist.

RevolutionärInnen werden in allen ideologischen Lagern angefeindet, gerade weil sie


konsequent sind und keine Mythen, heiligen Länder und ewigen Wahrheiten verteidigen:
so werden revolutionäre AnarchistInnen im anarchistischen Lager oft als „Marxisten“
hingestellt, während revolutionäre KommunistInnen im kommunistischen/marxistischen
Lager oft als „Anarchisten“ und „Kleinbürger“ angefeindet werden. Die Wahrheit liegt
irgendwo dazwischen, jedenfalls fern der gebräuchlichen ideologischen Stereotype.

Die soziale Revolution wollen und können revolutionär denkende und handelnde
ArbeiterInnen, Arbeitslose, Menschen, ... nicht allein machen, das wird das Machwerk
von Millionen von Menschen sein (müssen), die ihrer elenden Lebensverhältnisse
überdrüssig sein werden. Aber es ist an uns, den Boden zu bereiten und der theoretischen
Kritik in diesen Tagen - wo möglich und nötig - eine praktische folgen zu lassen. Diese
Broschüre versteht sich als ein Beitrag dazu.
Für die klassen- und staatenlose Gesellschaft, für das menschliche Gemeinwesen!"

„Unsere Existenz hat keinen Sinn in uns selbst mehr. Ihr Daseinszweck ist die Produktion
von Waren. (...) Arbeit, das ist nicht nur die Mühe, die Anstrengung, die Erschöpfung
und die höllische Hetze. Arbeit, das ist auch die Leere, die Langeweile, die
Unnützlichkeit, Vergeblichkeit und Heuchelei bei allen, die damit beschäftigt sind, in
Papier zu wühlen, einen Schalter zu garnieren, unlösbare und absurde Fragen zu
beantworten, auf Befehl zu lächeln und zu antworten, ein totes Wissen zu vermitteln, auf
Goldbarren aufzupassen oder auf Fabriken, Grünanlagen, Kinder usw.. (...) Indem wir
die Abschaffung der Arbeit fordern, drücken wir lediglich theoretisch eine Bewegung
aus, die sich bereits praktisch vor unseren Augen entfaltet.“ [Guerre Sociale]

Bestellen koennt Ihr die Broschuere bei uns gegen Euro 3 Vorauskasse (Porto
inlusive): Revolution Times, Postlagernd, 23501 Luebeck, Deutschland.

Es waere klasse, wenn Ihr die Informationen ueber das Erscheinen unserer neuen
Broschuere ein wenig bekannt machen koenntet/ wuerdet. Auf unserer Homepage
gibt es bald einen Einblick ins Inhaltsverzeichnis, einige Textproben und weitere
Infos unter -

https://sites.google.com/site/bibliothekdeswiderstandes/ .

Fuer die Klassen- und staatenlose Gesellschaft!

http://webspace.webring.com/people/br/revolutiontimes/
https://sites.google.com/site/sozialerwiderstand/

You might also like