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E D I T I O N S

C O L L E C T I O N P A R I S B E R L I N

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VIELEN DANK
Olivier Breton möchte sich besonders bei den Mitwirkenden des „Livre Blanc“ bedan-
ken. Vor allem bei Cécile Boutelet (stellvertretende Chefredakteurin von ParisBerlin
in Deutschland) sowie für die Unterstützung von Stéphanie Pichon, Sébastien Van-
nier und Ulrich Schonleber. Vielen Dank auch an alle weiteren Teilnehmer, die ihre
Ideen und ihre Expertise in das Projekt eingebracht haben:
Marie Augère, Stéphanie Bauer, Henri de Bresson, Marie Fabiunke, Karl Falcon,
Pierre Janin, Yann-Sven Rittelmeyer, Pamela Stenzel

4 Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen

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Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen 5

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Der Club ParisBerlin wurde im Januar 2009 geschaf-
fen und verfolgt ein rein vorwärtsorientiertes Vor-
haben, das es ihm erlaubt, die Zukunft der deutsch-
französischen Beziehungen bis zum Jahr 2020 zu
erträumen. Ein Rahmen, der zeitlich weit genug
gefasst ist, um sich diese Kühnheit zu gestatten.
Diese neue Art von Think-Tank versammelt vier-
mal im Jahr herausragende Persönlichkeiten aus
dem deutsch-französischen Kontext, aber auch wei-
tere Gäste, die den Kreis des Clubs für so unter-
schiedliche Themen wie Gesellschaft, Kultur, Poli-
tik, Wirtschaft und Recht erweitern.

6 Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen

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Zur „Wiederverzauberung“ der deutsch-französischen Beziehun-
gen beitragen und eine neue, konstruktive Dynamik auslösen,
die Umrisse davon definieren, wie die deutsch-französische Zusam-
menarbeit bis 2020 aussehen könnte und sie wieder zum Motor
des neuen Europas zu machen.

Um die Beziehungen, die den Club ParisBerlin und seine Mitglie-


der verbinden, weiter auszubauen, wurden für 2010 neue Ziele
definiert. Der Club möchte von nun an seine Partner bei ihrer
Tätigkeit unterstützen und jedes Mitglied zum kompetenten Mit-
gestalter der jeweiligen Thematik und zum unumgänglichen
Akteur auf seinem Tätigkeitsgebiet machen.

ALCAN : Nicolas Brun


ARTE : Jean Rozat, Fabrice Rebois, Dr Hans-Waller Schlie,
Aurelie Marx
CMS-BFL-HASCHE SIGLE : Pierre-Sebastien Thill, François
Hellio, Dr. Gerd Leutner, Alain Herrmann, Florence Jouffroy
EADS : Pierre Bayle, Ulrike Steinhorst, François Desprairies,
Nicole Schareck
LA FONDATION HIPPOCRÈNE : Michèle Guyot-Roze, Paul
Jaeger, Jeanette Zwingenberger
SIEMENS FRANCE : Damien Rebourg

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8 Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen

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- Béatrice Angrand, - Elmar Lampson,
- Olivier Bernard, - Sophie Liegey,
- Andreas Beyer, - Frank Madlener,
- Joana Bieker, - Jean-Dominique Marco,
- Denis Boissard, - Albrecht Meier,
- Tanja Börzel, - Bernard de Montferrand,
- Volker Braun, Ambassadeur de France
- Marie-Blanche Carlier, en Allemagne,
- Mehdi Chouakri, - Babette Nieder,
- Laurent Coulon, - Thomas Ostermeier,
- Brigitte Deydier, - Matthias Osterwold,
- Christine Fischer, - Alan Posener,
- Henri Fourès, - Norbert Reithofen,
- Harald Franck, - Dorothée Röseberg,
- Axel Ganz, - Martine Sauzay,
- Christel Hartmann- - Reinhard Schäfers,
Fritsch, Ambassadeur d’Allemagne
- Clemens Heilmann en France,
- Frédéric Jonglez de Ligne, - Esther Schipper,
- Hamid Kamil, - Hermann Sitz,
- Joachim Küpper, - André Thériault,
- Pascale Laborier, - Jürgen Trabant,
- Catherine Lalumière, - Catherine Veglio,
ancienne Ministre des - Agnès von der Mühll,
affaires européennes - Bernhard von Weyhe

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PARIS
BERLIN
2030
Von Olivier Breton
Herausgeber des Magazins PARISBERLIN

I
ch stamme nicht aus einem „deutsch-
französischen“ Kontext und kam
damit erst relativ spät in Berührung.
Obwohl ich einige Semester Philo-
sophie studiert habe – bei dem nam-
haften Hochschulprofessor und aus-
gewiesenem Kenner von Kant und
Hegel Alexis Philonenko – nahm ich
die miteinander eng verflochtenen
Beziehungen dieser beiden Länder
kaum wahr.
2008 führte mich die Zeitschrift Paris-
Berlin, deren Leitung ich übernahm, mitten in
dieses deutsch-französische Universum, und ich
entdeckte eine „wirkliche Gemeinschaf“, in der
jeder seinen Platz hat: die „Helden“ der großen
Aussöhnung, die seit mehr als einem halben Jahr-
hundert ihren Beitrag zur Annäherung dieser
beiden Länder leisten (wie A. Grosser, G. Valance

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und andere), sowie Forscher und andere „Würden-
träger“ der sehr zahlreichen Institute/Vereine/
Organe, die sich der gegenseitigen Verständigung
zwischen diesen beiden miteinander lange verfein-
deten Ländern widmen.

Was von verschiedenen Seiten her gesagt wurde,


wirkte eingespielt, erwartet, bisweilen ermüdet.
Manchmal drehte sich alles im Kreis. Als Reaktion
auf unsere Bemerkungen über die Inhaltslosigkeit
und Redundanz mancher Veranstaltung forderten
uns einige Akteure der deutsch-französischen
Beziehungen dazu auf, dem „Tandem neuen
Schwung“ zu verleihen, d.h. es neu zu erfinden,
kurz: darüber nachzudenken und seine Nützlich-
keit neu zu definieren. Mit dieser Aufforderung
gaben sie uns die Möglichkeit, eine besondere Her-
ausforderung anzunehmen, die über die Zeitschrift
ParisBerlin hinaus zur Entstehung des Club Paris-
Berlin führte. Ein etwas anderes Labor für Ideen
(manchmal Think Tank genannt), völlig befreit
von den Zwängen „offizieller“ Reden, das daran
arbeitete, den deutsch-französischen Beziehungen
neuen Elan und Perspektiven zu verleihen und sie
aus ihrer Isolation zu befreien, indem auch Stand-
punkte von engagierten Personen einflossen, die
nicht nur dem „deutsch-französischen Kontext“,
sondern allgemein der Zvilgesellschaft entstam-
men. Von der Erinnerungsarbeit, der Geschichte
von Frankreich und Deutschland (derer sich die
Historiker längst mit Bravour angenommen haben),
haben wir uns an die Erforschung des Zukünfti-
gen gemacht. Wir haben neue Träume geträumt
und sind zu neuen Horizonten aufgebrochen. Ein
durch und durch modernes und aktuelles Projekt,
wie wir das ganze Jahr hindurch immer wieder
bemerken konnten, wenn zahlreiche öffentliche
und private Einrichtungen mit ihren Aktivitäten
in die selbe Richtung zielten und mit dem selben
Verlangen darum baten: lasst uns endlich die Ver-
gangenheit überwinden, die Zukunft erträumen
und an diesem Wandel arbeiten! Dieses Begehren
und die entsprechenden Anstrengungen erfüllen

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uns mit Freude… die Zeitschrift ParisBerlin schläge selbst verantwortlich. Aber sie
wird alles tun, was in ihrer Macht steht, haben alle ihren Sinn und manchmal auch
ihnen Gehör zu verschaffen. ihre Dringlichkeit verstanden, und sie
waren offen gegenüber unserem Vorhaben,
Um unseren Debatten im Club ParisBerlin einverstanden mit seiner Nützlichkeit und
Richtung und Nahrung zu geben, wurden ließen uns unsere Freiheit. Dafür sei allen
Minister, Botschafter, hohe Beamte, Unter- sehr herzlich und in freundschaftlicher
nehmenschefs, Leiter von Stiftungen, Intel- Verbundenheit gedankt!
lektuelle, Journalisten, Studierende usw.,
die die Komplexität dieser Beziehungen von Verzeihen Sie bitte, wenn Ihnen meine Aus-
einem politischen, ökonomischen, kultu- führungen zu lang sind, aber sie schienen
rellen, sozialen oder unternehmerischen mir notwendig, um den Text und die nach-
Standpunkt aus durchdrungen haben, um folgenden Vorschläge ins rechte Licht zu
Teilnahme gebeten. Die folgenden Unter- setzen: es ist, um es kurz machen, eine
nehmen und Stiftungen haben unsere Arbeit Skizze von Ideen, die unsere deutsch-fran-
von Anfang an verfolgt und uns dabei ideell zösischen Beziehungen von Morgen gestal-
und materiell unterstützt: Alcan, Arte, CMS- ten könnten. Diese Vorschläge werden in
BFL-HS, EADS, die Stiftung Hippocrène, aller Bescheidenheit unterbreitet und viel-
Siemens Frankreich sind Gründungsmit- leicht ist die Realisierung des einen oder
glieder des Club ParisBerlin. Zuerst nur anderen davon bereits im Gang. Jedenfalls
neugierig, wurden sie schnell aktiv und unterliegen sie keinem Zwang und keinem
aufmerksam, sie schenkten uns ihr Ver- Zeitdruck. Manche könnten den Skeptikern
trauen, setzten sich mit uns auseinander unter uns etwas unrealistisch erscheinen.
und halfen uns dabei, konkrete Vorschläge Darauf möchte ich antworten: Wer hätte
auszuarbeiten, um die deutsch-französischen in jüngerer Vergangenheit, sagen wir vor
Beziehungen neu zu durchdenken. 20 bis 30 Jahren, geglaubt, dass eines Tages
auf französischem Boden eine deutsch-fran-
Ein Jahr später – im Gepäck zahllose Stun- zösische Brigade stationiert würde? Und
den mit Gesprächen, aber auch Zeugnisse wer hätte sich einen halbjährlich stattfin-
aus der Leserschaft und Aussagen in Inter- denden deutsch-französischen Ministerrat
views, die von der Zeitschrift ParisBerlin vorstellen können? Um nur zwei bemerkens-
geführt wurden, die natürlich von Anfang werte Beispiele zu zitieren. Unsere Vorfah-
an in diese Arbeit und die dazugehörigen ren haben es erträumt, unsere Generation
Debatten eingebunden war – haben wir hat es realisiert. Setzen wir darauf, dass
uns erlaubt, Hypothesen für eine mögliche unsere Träume von heute morgen dasselbe
Zukunft der deutsch-französischen Bezie- Schicksal erleben werden.
hungen zu formulieren, so wie wir sie
sehen, sie uns vorstellen und sie uns auch Es liegt an Ihnen zu urteilen, die Debatte
wünschenswert erscheint. Auf gar keinen anzureichern, zu verbessern, teilzunehmen
Fall sind die Persönlichkeiten (geschweige und, wer weiß, unseren Vorschlägen viel-
denn die von ihnen vertretenen Unterneh- leicht mehr Kraft und Wirkung zu verlei-
men), deren Liste Sie im Anhang finden, hen oder sie möglicherweise sogar in die
für die nachfolgend aufgelisteten Vor- Realität umzusetzen.

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D
ie 99 Vorschläge, die wollen auch einfach nur bereits
Sie lesen werden, sind Bestehendes weiterführen. Viele
das Ergebnis von entstanden im Laufe sehr angereg-
zahlreichen Informa- ter Diskussionen, die wir mit unse-
tionsgesprächen und ren Partnern über die Zukunft unse-
einem intensiven Austausch von rer beiden Länder geführt haben.
Ideen. Sie wurden von einer Gruppe
von ungefähr zehn Experten der Diese Weißbuch verfolgt mehrere
deutsch-französischen Beziehungen Ambitionen: Wir wollen versammeln,
zusammengetragen, die dabei von erneuern und vor allem einer Bezie-
der im Rahmen der Zeitschrift und hung neuen Schwung verleihen, die
des Clubs ParisBerlin geleisteten wieder ins Zentrum der Prioritäten
Vorarbeit ausgehen konnten. unserer Politik gerückt werden muss.
Wir hoffen, dass die Ideen diskutiert,
Wir maßen uns nicht an, die wich- kritisiert, aufgegriffen und verbes-
tige Arbeit, die sämtliche Akteure sert werden, und dass sie über dieses
der deutsch-französischen Beziehun- Buch hinaus weiterführen. Wir
gen in den letzten 50 Jahren geleis- wollen vor allem zur Erneuerung
tet haben, vom Tisch fegen zu wollen. einer Debatte beitragen, von deren
Von den 99 Vorschlägen wurden Wichtigkeit wir überzeugt sind.
mit Sicherheit schon welche im einen
oder anderen Zusammenhang zur Nach der Epoche der Versöhnung
Sprache gebracht. Einige liegen und der anschließenden Versachli-
vielleicht bereits in den Schubladen chung, wollen wir es wagen, wieder
der Ministerien oder werden in neuen Zauber und neues Leben in
Expertenrunden diskutiert. Manche die Beziehung zu bringen.

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16 POLITIK
28 WIRTSCHAFT
38 BILDUNG
44 UMWELT
50 KULTUR
66 KOMMUNIKATION
74 GLEICHBERECHTIGUNG
78 HUMANITÄRES
80 SPORT
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1

Die französischen und die


deutschen Forderungen
europaweit verschmelzen.
Einen deutsch-französi-
schen Kommissar mit
doppeltem Stimmrecht
ernennen und den beiden
Ländern in Anbetracht
ihrer Bedeutung inner-
halb der Europäischen
Union einen entsprechend
wichtigen Geschäftsbe-
reich zu garantieren.

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2
Deutsch-französische Kandidatenlisten aufstellen.
Die wichtigsten Parteien beider Staaten sollen sich
verpflichten, mindestens einen Kandidaten aus
dem anderen Staat auf einen aussichtsreichen Lis-
tenplatz für die Europawahlen zu setzen. Innerhalb
der Parteien wirklich europäische Profile deutli-
cher hervortreten lassen.

3
EINFÜHRUNG DES WAHLRECHTS FÜR
ALLE DEUTSCHEN UND FRANZOSEN,
DIE SEIT MEHR ALS 3 JAHREN IHREN
FESTEN WOHNSITZ IM
NACHBARLAND HABEN
für alle Wahlen, einschließlich Parlaments- und Präsidentschaftswahlen. Immer mehr
Menschen leben im Ausland und/oder mit einem ausländischen Partner zusammen.
Diese persönlichen Lebenswege sind auch wertvoll für die Wettbewerbsfähigkeit der
Wirtschaft und das gegenseitige Verständnis. Den im Ausland lebenden Mitbürgern
die Möglichkeit geben, aktiv am politischen Leben ihrer Wahlheimat teilzunehmen.
Diese Möglichkeit könnte für alle Bürger gelten, die seit mehr als drei Jahren im Nach-
barland leben.

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4

Eine Reform des Sicherheitsrates ein-


leiten. Der Forderung Deutschlands nach
einem Sitz in dieser Institution zustim-
men. Auf lange Sicht die Idee einer EU
vertreten, die im Sicherheitsrat mit nur
einer Stimme spricht.

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5

in Frankreich
Der Bevollmächtigte der Bundesrepublik Deutschland für die deutsch-französischen
Beziehungen ist für die Zusammenarbeit der beiden Staaten in den Bereichen Bil-
dung und Kultur zuständig. Er vertritt in diesen Bereichen die Bundesländer und
stimmt ihre Positionen miteinander ab. Er tritt an die Stelle der in Deutschland
nicht existierenden Bundesministerien für Kultur und Bildung, wofür die Länder
zuständig sind. In Frankreich besitzt er folglich zwei Ansprechpartner: einen für
Kultur und einen für das Bildungswesen, was die Kommunikation erschwert. Einen
einzigen politischen Ansprechpartner in Frankreich ernennen, der auch die deutsch-
französische Zusammenarbeit auf Ebene der Länder und Regionen repräsentiert,
um ein starkes Zeichen zu setzen für die deutsch-französische Zusammenarbeit auf
den grundlegenden Gebieten Kultur und Bildung.

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6
DIE ERNENNUNG
EINES GEMEINSAMEN

BOTSCHAFTERS
IN EINIGEN DRITTLÄNDERN
Frankreich und Deutschland besitzen bereits gemeinsame Generalkonsulate und
Botschaften wie zum Beispiel in Banja Luka in Bosnien-Herzegowina. Diese gemein-
samen Vertretungen weiterführen und ausdehnen. In bestimmten Drittländern (z.B.
in Entwicklungsländern), in denen Frankreich und Deutschland gemeinsame Posi-
tionen vertreten, mit einer Stimme sprechen. In Grundsatzfragen wie Entwicklungs-
hilfe, Menschenrechte oder Umweltschutz nach außen eine unerschütterliche Einheit
demonstrieren.

BÜNDELUNG KULTURELLER
PRÄSENZ IM AUSLAND

7 Die Annäherung zwischen den


Instituts français und den Goethe-
Instituten nach dem Vorbild des
deutsch-französischen Kulturzen-
trums in Ramallah weiterführen.
Die Idee Europäischer Kulturhäu-
ser neu anstoßen.

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BESETZUNG DES MINISTERAMTS FÜR
8 EUROPÄISCHE ANGELEGENHEITEN MIT
PERSONEN, DIE MIT SPRACHE UND KULTUR
DES NACHBARLANDES VERTRAUT SIND
Ein gutes Einvernehmen und eine gute Verständigung zwi-
schen den beiden Ländern garantieren. Ein gutes Beispiel
geben, das dazu ermutigt, die Sprache des Partnerlandes mög-
lichst gut zu erlernen und zu benutzen. Sich dafür einsetzen,
dass europäische Politiker mindestens 3 europäische Sprachen
beherrschen.

9
Die in beiden Ländern bestehenden deutsch-französischen Vereinigungen erfassen,
um einen besseren Überblick über ihre Aktivitäten zu bekommen und die Förderung
besser organisieren zu können. Eine Website einrichten, die es erlaubt, die existie-
renden Akteure kennen zu lernen und sich über ihre Aktivitäten und die Verwen-
dung der erhaltenen Mittel zu informieren. Ein Abstimmungssystem für Internet-
nutzer einführen, das es erlaubt, die besten Projekte auszuzeichnen.

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10
Über eine Harmonisierung der rechtlichen Grundlagen für
Vereine zwischen beiden Ländern nachdenken. Heute sind
viele Organismen gezwungen, zwei Rechtsformen anzuneh-
men. Einen neuen, flexibleren Rahmen schaffen, der binati-
onalen Projekten gerecht wird.

11
AUSGABE EINER 2-EURO-SONDERMÜNZE
ZUR FEIER DER DEUTSCH-FRANZÖSI-
SCHEN FREUNDSCHAFT
Die Ausgabe einer Sondermünze zur Feier des 50. Jahrestages des
Elysée-Vertrages im Jahre 2013. Dafür einen großen Zeichenwett-
bewerb für Schüler der Sekundarstufe I ausschreiben zum Thema
„Entwurf einer 2-Euro-Münze mit einem deutschen oder einem
französischen Kopf“ - dem Herkunftsland entsprechend.

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12
EINE ANNÄHERUNG

VON BUNDES-
LÄNDERN
(V. A. NEUEN
BUNDES-
LÄNDERN)

und den
Régions
Für jeweils vorher festgesetzte Zeiträume bestimmten Région-
Bundesland-Partnerschaften zu großer Aufmerksamkeit ver-
helfen. Darin die kulturellen Partnerschaften (Kooperationen
zwischen Konzerthäusern, Theatern, Festivals) und den Schü-
leraustausch fördern. Die Zusammenarbeit zwischen franzö-
sischen Régions und deutschen Bundesländern ausbauen.

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Nach der Rückkehr Frankreichs unter das NATO-Kom-
mando und dem Erfolg der Deutsch-Französischen Brigade
eine noch intensivere Zusammenarbeit auf militärischem
Gebiet mit gemeinsamen Ausbildungsstätten und gemein-
samer Ausrüstung ins Auge fassen. Die Anzahl der Briga-
den erhöhen, um nach und nach die Bewaffnung zu ver-
einheitlichen. Das würde erlauben, die Kosten für große
Ausrüstungsobjekte wie Flugzeugträger oder U-Boote zu
senken und die notwendige Anpassung der Armeen an die
neuen Anforderungen der immer internationaler werden-
den Friedensmissionen angemessen zu leisten. Von den
Generälen beider Länder verlangen, dass sie mindestens 3
europäische Sprachen beherrschen.

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Die bestehenden Eurodistrikte Straß-


burg-Ortenau, Mulhouse-Colmar-
Freiburg im Breisgau, Sarrbrücken-
Forbach, und der Trinationale
Eurodistrikt Basel sind bereits kon-
krete deutsch-französische Gebilde,
und starke Symbole für die europä-
ische Integration. Diese bewährte
Praxis gemeinsam nach vorne brin-
gen, neue Ideen zu Tage treten lassen
und die involvierten Gebietskörper-
schaften zum Spielplatz innovativer
europäischer Ideen machen. 15
VERÖFFENTLICHUNG EINER
JAHRESBILANZ
DER DEUTSCH-FRANZÖSISCHEN BEZIEHUNGEN
Jedes Jahr die Bedeutung der wirtschaftlichen Beziehungen
zwischen beiden Ländern messen. Die Bereiche, in denen
nach einem deutsch-französischen Profil gesucht wird, die
Zahl der verteilten Stipendien, der geförderten Projekte und
ihres wirtschaftlichen Erfolgs benennen.

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BESSERE NUTZUNG DER ERFAHRUNGEN
UND KENNTNISSE DER AUSTAUSCHBEAMTEN
16
Der Austausch von Beamten bringt große Vorteile für die beiderseitige Kenntnis der
jeweiligen Systeme, die genutzt werden müssen. Die Sprachkenntnisse einiger Beam-
ter und das Kapital ihres Netzwerks besser nutzen, indem sie systematisch mit Auf-
gaben betraut werden, die ihrer deutsch-französischen Erfahrung entsprechen.
Deutsch-französische Laufbahnen in beiden Außenministerien besonders fördern.

DURCHFÜHRUNG VON BEAMTENAUSTAUSCH


IN ALLEN LEITUNGSSTÄBEN DER SCHLÜSSEL-
17 MINISTERIEN

Es gibt bereits von Fall zu Fall einen Austausch von Beamten innerhalb der Lei-
tungsstäbe von Ministerien. Nach dem Vorbild der Staatsministerien für europäi-
sche Angelegenheiten soll dieser Beamtenaustausch grundsätzlich so nah wie mög-
lich am politischen Geschehen eingerichtet werden, damit der deutsch-französischen
Ministerrat besser vorbereitet und Stillstand verhindert werden kann.

SCHAFFUNG EINER DEUTSCH-FRANZÖSISCHE


WIRTSCHAFTSINSTANZ, ZUMINDEST IN KRI-
18 SENZEITEN, DIE BEI KONFLIKTEN DIE FUNKTION
DES SCHIEDSRICHTERS ÜBERNEHMEN KANN
Das Know-how über deutsch-französische Verhandlungsstile bündeln, um eine Ver-
schärfung von Konflikten wie etwa bei EADS zu verhindern. Diese Instanz könnte
mit Persönlichkeiten aus der Wirtschaft und den Gewerkschaften gebildet werden.
Sie würde Entschließungen bei Streitfragen zwischen den beiden Ländern anbieten,
bevor europäische Gerichte bemüht werden müssen.

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UNTERSTÜTZUNG
DEUTSCH-FRANZÖSISCHER
PATENSCHAFTEN
IN GROSSEN
KONZERNEN UND
IN DER VERWALTUNG
Jungen Franzosen die Möglichkeit geben, sich bei erfahrenen Deut-
schen fortzubilden, und umgekehrt. Die Fortführung des Aus-
tauschs mit ehemaligen Volontären oder Praktikanten im anderen
Land über die gesamte berufliche Laufbahn unterstützen. Während
der deutsch-französischen Woche oder beim deutsch-französischen
Forum in Straßburg Begegnungen und Vorträge organisieren.

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NUTZUNG INTERNER
FIRMENZEITSCHRIFTEN VON
INTERNATIONALEN UND VOR

20 ALLEM VON DEUTSCH-


FRANZÖSISCHEN KONZERNEN
Den Zugewinn durch die deutsch-französische
Zusammenarbeit (Beschäftigte und Gewerk-
schaften), den die internen Firmenzeitschriften
der großen internationalen Konzerne (Siemens,
EADS) wiederspiegeln, deutlich herausstellen.
Erfolgreiche europäische Methoden festhalten.
In den Unternehmen interne Debatten über die
besten Arbeitsmethoden für internationale Teams
anstoßen.

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Das Programm Volontariat International en Entreprises (VIE) ist in Frankreich sehr
erfolgreich, steht jedoch nur französischen Unternehmen und ihren Tochtergesell-
schaften im Ausland offen. Das deutsch-französische Volontariat würde erlauben,
junge Mitarbeiter nach dem selben Prinzip einzustellen und den Austausch zwischen
Studienabsolventen beider Länder zu erleichtern. Auf lange Sicht ein von der Euro-
päischen Union finanziertes Volontariat Européen en Entreprise schaffen. Interna-
tionale Unternehmensvolontariate nicht nur im Handel und in der Industrie, sondern
auch in anderen Sektoren entwickeln, zum Beispiel im Dienstleistungsbranchen wie
Kommunikation, Tourismus oder Unternehmensberatung.

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Wie einst die Wandergesellen im Mittelalter Routen entwickeln, auf denen die
deutschen und französischen Gesellen zwangsläufig durch beide Länder kommen.
In Deutschland sind die Wandergesellen dank ihrer Tracht leicht auf der Straße
zu erkennen. Allen deutsch-französischen Wandergesellen das Tragen einer
gemeinsamen Uniform vorzuschlagen, würde dem Austausch junger Handwer-
ker zwischen den beiden Ländern ein sichtbares Zeichen verleihen

DURCHFÜHRUNG EINEN DEUTSCH-FRANZÖSIS-


23 CHEN WETTBEWERBS FÜR DAS MEISTERSTÜCK
DER WANDERGESELLEN
Die Bauleute der Kathedralen zogen oft von einer Baustelle Europas
zur anderen. Sie leisteten so einen wichtigen Beitrag zur handwerk-
lichen und architektonischen Kultur Europas. Wettbewerbe für Meis-
terstücke würden dazu beitragen, die Handwerkstechniken des Nach-
barlandes besser kennen und schätzen zu lernen. Einen Preis pro
Berufstand ausschreiben.

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von Erwachsenen
Eines der größten Hindernisse für individuell organisierte Auslandsaufenthalte
von Erwachsenen sind die komplizierten administrativen und steuerlichen Proze-
duren bei Ankunft und Rückkehr. Für Berufstätige, die einige Zeit im Ausland
verbringen, die Besteuerung vereinfachen, sowie die Leistungen und die Anrech-
nung von geleisteten Beiträgen zu Renten-, Kranken- und übrigen Sozialversiche-
rungen erleichtern.

25 SCHAFFUNG EINES BÜROS FÜR


WEITERBILDUNG UND BERUFLICHE MOBILITÄT
Menschen unterstützen, die gerne das Land wechseln möchten, ohne notwendiger-
weise von einem Arbeitgeber entsendet zu werden. Die fehlende Unterstützung zur
Mobilität bei längeren Auslandsaufenthalten ausgleichen.

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Abkehr von der juristischen Annahme,
dass ins Ausland entsendete Mitar- EINFÜHRUNG EINER DEUTSCH-
beiter automatisch über sehr hohe
Einkünfte verfügen, was in Europa
FRANZÖSISCHEN LOHN- BZW.
nicht mehr zutrifft. Eine vereinfachte
und zweisprachige Einkommenser-
EINKOMMENSSTEUERERKLÄRUNG
klärung würde es ermöglichen, die

26
Einnahmen aus beiden Ländern
gemeinsam anzugeben, den Einzug
der Steuern zu vereinfachen und Dop-
pelzahlungen zu verhindern.

27
Wer im Ausland lebt, hat oft Schwierigkeiten nach der Rückkehr ins Heimatland
geleistete Beitragszahlungen erstattet oder angerechnet zu bekommen. Eine Sozial-
versicherung für solche Fälle würde das Problem der Beiträge zu allen Sozialkassen
wie Arbeitslosen-, Kranken und Rentenversicherung besser regeln. Diese Institution
würde alle Informationen für die Beschäftigten und die Unternehmen vereinen und
die Anrechnung der Ansprüche bei der Rückkehr ins Heimatland vereinfachen.

EINRICHTUNG EINER BEHÖRDE FÜR DIE


28 ANERKENNUNG VON IM AUSLAND GEWONNENEN
KENNTNISSEN UND FÄHIGKEITEN
Die im Ausland gewonnenen Kenntnisse und Fähigkeiten besser beachten und die
Wiedereingliederung in die Arbeitswelt vereinfachen. Die Behörde könnte eine kom-
plette Bilanz der erworbenen Kompetenzen aufstellen und ihre Anerkennung vorneh-
men. Dieses System könnte auf alle längeren Aufenthalte im europäischen Ausland
übertragen werden.

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UND FAMILIEN
Ziel ist nicht nur, die Mobilität von Paaren und Familien zu
fördern, sondern auch ihre Integration. Die Unternehmen dazu

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anregen, dass sie begleitende Maßnahmen für den Ehepartner
anbieten und ein Büro schaffen, das Stellen vermittelt, bei der
Arbeitssuche berät, sowie Sprachkurse und Informationen über
Schuleinrichtungen für die Kinder und ihre soziale Integration
im neuen Land bietet.

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Im Ausland lebende Bürger haben
selten die Möglichkeit, ihren Kin-
dern im Gastland von Anfang an
eine zweisprachige Ausbildung zu
geben, sofern sie diese nicht selbst
finanzieren oder sogar selbst orga-
nisieren. Das gilt besonders in Frank-
reich. Kindern von Eltern aus dem
Nachbarland und von deutsch-fran-
zösischen Paaren eine kostenlose
Grundschulausbildung garantieren.
Die europäischen Kindergärten und
Grundschulen als grundlegende
Bestandteile der örtlichen Erzie-
hungssysteme anerkennen.

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31

Den europäischen Erfolg von Eurostar und


Thalys aufgreifen. Neue Hochgeschwindig-
keitsstrecken oder schnelle und bequeme Nacht-
züge einrichten, die vielleicht auch den Mit-
transport des eigenen Wagens gestatten, auf
den Streckenabschnitten Paris-München-Buda-
pest, Lyon-Berlin, Lyon-München.

36 Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen

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Dieser Verein würde die Erfahrung der Volontäre
langfristig nutzbar machen. Er würde das Ange-
bot erweitern durch die Organisation von Clubs,
Treffen oder gemeinsamen Essen mit Vertretern
aus der Wirtschaft, er würde die die Verbindung
zu den Hochschulen aufrechterhalten, ehemalige
Volontäre berichten lassen und den Zugang zum
Arbeitsmarkt erleichtern.

32
GRÜNDUNG
EINES VEREINS
DEUTSCH-FRANZÖSISCHER
VOLONTÄRE
UND
PRAKTIKANTEN
Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen 37

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33

Die Arbeit der Deutsch-Französischen Hochschule als Referenz und Schiedsrichter


bei der Feststellung der Gleichwertigkeit von Diplomen besser anerkennen. Ihre Rolle
als Qualitätsgarantie für Hochschulausbildung stärken, um die Zahl der vom Arbeits-
markt zu sehr abgekoppelten Studiengänge zu reduzieren. Steuerliche Anreize schaf-
fen, damit sich Unternehmen an der Finanzierung der DFH beteiligen können.

Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen 39

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34

Verschiedene für die Forschung bestimmte


Mittel zu spezifischen Themen bündeln und
Kenntnisse austauschen. Die Anzahl der
deutsch-französischen Forschungseinrich-
tungen im Bereich von Natur- und Geistes-
wissenschaften erhöhen. Die Vorstellung,
dass Forschung international sein muss,
besser verankern. Die von der DFH veröf-
fentlichten Dissertationen würden den For-
schungsarbeiten eine Qualitätsgarantie ver-
leihen und müssten präzise Anforderungen
erfüllen. Sie werden grundsätzlich in beiden
Sprachen veröffentlicht.

40 Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen

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EINFÜHRUNG EINES DFH-LABELS
FÜR EINEN DEUTSCH-
35 FRANZÖSISCHEN MBA
Nach dem Vorbild des Master Européen de Gouver-
nance et d’Administration (MEGA), dem deutsch-fran-
zösischen Aufbaustudiengang für Führungskräfte
im öffentlichen Sektor, ein Äquivalent für Führungs-
kräfte der Wirtschaft einführen. Das würde erlauben,
die erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse der
Absolventen aus beiden Ländern anzuerkennen und
hoch qualifizierte deutsch-französische Führungs-
kräfte für den privaten Sektor zu gewinnen. Eine
Art Talentschmiede für die deutsch-französischen
Beziehungen schaffen.

ERHÖHUNG DER ZAHL


VON DOPPELDIPLOMEN

36 UND VON BINATIONALEN


MASTERSTUDIENGÄNGEN
Die Anzahl binationaler Abschlüsse erhöhen, bei
denen die Studenten obligatorisch einen Teil ihres
Studium oder Unternehmenspraktika in beiden
Ländern absolviert haben müssen.

37 SCHAFFUNG EINES DEUTSCH-FRANZÖSISCHEN


PRAKTIKANTENSTATUS
Die Aufnahmebedingungen für Praktikanten in beiden Ländern vereinheitlichen und
sich auf eine gemeinsame Vereinbarung einigen. Einen Katalog mit Verhaltensricht-
linien aufstellen, der von Vertretern beider Länder unterzeichnet wird und für das
Praktikum einen Tutor vorsieht. Außerdem regelt er die Arbeitszeit, den Status sowie
eine Mindestzahlung (für Transport, Verpflegung und vielleicht auch Unterkunft).

Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen 41

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Aufbau einer Website mit den Rubriken Wohnungstausch, nützliche

38 Adressen, Nebenjobs, Kleinanzeigen, Veröffentlichung von Praktikums-


berichten, Liste der Hochschulen, Studentenvereinigungen, Lebenshal-
tungskosten für jede Stadt.

EINFÜHRUNG EINES DEUTSCH-FRANZÖSISCHES


VOLONTARIAT AUF VEREINSEBENE (ODER EINES
DEUTSCH-FRANZÖSISCHEN ZIVILDIENSTES)
Der Zivildienst ist als Alternative zum Wehrdienst für junge
Männer in Deutschland weit verbreitet. Die angekündigte
39
Einführung eines Zivildienstes in Frankreich sollte den
Ausbau eines deutsch-französischen Zivildienstes mitein-
schließen, der es jungen Menschen ermöglicht, 9 bis 10 Monate
lang im Nachbarland in einem Verein zu arbeiten, der sich
um soziale, sanitäre oder humanitäre Aufgaben kümmert.

In Deutschland und in Frankreich einen Studen-


VERFASSEN VON RATGE- tenalmanachs und einen Almanach für Volontäre
BERN ZUR MOBILITÄT und Praktikanten veröffentlichen. Es würde sich
dabei um eine jährlich erscheinende Veröffentli-
JUNGER MENSCHEN chung mit Hinweisen über berufliche Laufbahnen,
Erfahrungen und guten Ideen handeln, die auf
den Praktikumsberichten junger Europäer auf-
bauen, die vom DFJW, der DFH oder den Industrie-

40 und Handelskammern herausgegeben werden.

42 Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen

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VERBESSERUNG DES DIALOGS
ZWISCHEN UNTERNEHMEN UND

41 HOCHSCHULEN
Die Zahl der Begegnungen zwischen Mitar-
beitern von Personalabteilungen und Verant-
wortlichen der Hochschulprogramme deutlich
erhöhen. Innerhalb der Master-Studiengänge
Besichtigungen von Unternehmen organisie-
ren, die mit deutsch-französischen oder inter-
national ausgerichteten Teams arbeiten.

Das Programm „Jules Verne“ (ein


„Erasmus für Sprachlehrer“) wurde
im September 2009 gestartet. Es
unterstützt den innereuropäischen
Lehreraustausch für die Dauer von

42
mindestens einem Schuljahr. Dieses
Programm in Deutschland und
Frankreich bekannt machen und
es mit finanziellen Anreizen aus-
statten. Französischunterricht in
Deutschland und Deutschunterricht
in Frankreich können somit ver-
mehrt von Muttersprachlern gestal-
tet werden.

Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen 43

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43
EINES
SCHAFFUNG

GEMEINSAMEN
UMWELTMINISTERIUM,
das sich dafür einsetzt, die europäischen Ziele bei der Reduk-
tion des Ausstoßes von Schadstoffen zu übertreffen.
Sich auf die Erfahrung des bisher wenig in Erscheinung
getretenen deutsch-französischen Umweltrates stützen, um
einen gemeinsamen Geschäftsbereich zu schaffen mit einer
Themenliste, die über rein nationalen Interessen beider Länder
hinausreicht. Ein gutes Beispiel für gemeinsame Entschei-
dungen geben bei einem internationalen Thema von großer
politischer Strahlkraft.

DAS JAHR DER ARTENVIELFALT


44 2010 NUTZEN
Deutsch-französische Gemeinschaftsprojekte zu diesem
Thema durchführen. Den Einheimischen wie den Bewoh-
nern der Nachbarländer die Artenvielfalt beider Länder
vor Augen führen und sie mit deutsch-französischen Öko-
systemen, von den französischen Nationalparks bis zur
deutschen Ostseeküste, über die Alpen, den Schwarzwald
usw. vertraut machen.

Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen 45

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Die Energiekosten bei Gipfeltreffen und Kon-
ferenzen, sowie in Gebäuden und Vertretun-

45 gen beider Länder so weit wie möglich senken.


Zuerst sollten Ministerien in Frankreich und
Deutschland bei der Isolierung auf dem neus-
ten Stand sein. Transparenz herstellen, indem
vor jedem Ministerium ein Zähler angebracht
wird, der die verbrauchte bzw. gesparte Ener-
gie anzeigt. Eine Kommunikationsstrategie
mit einem deutsch-französischen Öko-Label
und dem dazugehörigen Katalog einzuhalten-
der Verpflichtungen durchführen.

SCHAFFUNG ÖKOLOGISCHER
STÄDTEPARTNERSCHAFTEN

46
Städte wie Paris und Berlin, Marseille und Hamburg
oder München und Bordeaux sollen sich gemeinsame
ökologische Ziele setzen. So könnten gemeinsam Ziele,
Lösungen und Abläufe definiert und erfolgreiche Ver-
fahren ausgetauscht werden: Reduzierung der CO2-Emis-
sionen, Anreize für die Nutzung öffentlicher Verkehrs-
mittel, Abfallrecycling und Aktionen in den Schulen.

46 Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen

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47

Grenzübergreifende Zirkel bilden mit Unternehmen und Poli-


tikern aus den betroffenen Regionen bzw. Ländern, um die
Verschmutzung des Rheins zu bekämpfen und seinen Schutz
sicherzustellen. Aus dem Lachs, eine früher in den Gewässern
des Rheins stark vertretene Spezies, ein Symbol für diese
Aktion machen. Auf die Initiative könnte durch ein jedes Jahr
stattfindendes öffentliches Ereignis, wie ein großes Picknick
oder eine Versammlung von „sauberen“ Schiffen, aufmerksam
gemacht werden.

SCHAFFUNG EINES DEUTSCH-FRANZÖSISCHEN


WETTBEWERBSPOL FÜR UMWELT UND ENERGIE
48
Die Zusammenarbeit zwischen französischen Wettbewerbspolen
und Kompetenznetzen fortsetzen und verstärken. Innovationen
und den Austausch erfolgreicher Verfahrensweisen ermutigen,
ein Verzeichnis gemeinsamer Umweltnormen erstellen und mit
Hilfe der Industrie- und Handelskammern in beiden Ländern
Innovationsparks ansiedeln.

Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen 47

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49

Dotiert mit einem Preis, könnte dieser Wett-


bewerb innovative Vorhaben im Bereich der
Umwelt auszeichnen. Es kann sich um indi-
viduelle Initiativen handeln oder um die
kollektiven einer Stadt, wie z.B. „Vélib“ in
Paris oder das Vauban-Viertel in Freiburg.
Das würde diesen Initiativen eine besondere
Aufmerksamkeit verleihen. Nach dem Vor-
bild des Wettbewerbs „Deutschland, Land
der Ideen“ könnte ein Katalog zusammen-
gestellt werden, der solche Initiativen aus
beiden Ländern verzeichnet.

48 Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen

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EINFÜHRUNG
EINES DES
DEUTSCH-FRANZÖSISCHE
UMWELTLABELS
Dieses Label macht Umweltinitia-
tiven, ökologische Landwirtschaft,
sauberen Strom und korrekte Was-
sernutzung sichtbar, um Verbrau-
chern in beiden Staaten mehr Ori-
entierung zu geben.

50
Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen 49

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51
SCHAFFUNG
EINES DEUTSCH-
FRANZÖSISCHEN
KULTURPASSES
Ähnlich wie ein Theaterabonnement würde dieser Pass
ein Jahr lang Zugang zu einer Auswahl von französischen
und deutschen Veranstaltungen gewähren. Dabei könnten
auf bereits existierende Partnerschaften zwischen Thea-
tern oder Konzertsälen und das Netz von SNCF und Deut-
scher Bahn für „Kulturreisen“ mit Transport, Veranstal-
tungen und Übernachtungen genutzt werden.

Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen 51

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Ein klares Label schaffen, das ein
breites Publikum auf binationale
Veranstaltungen hinweist, das die
Erfüllung genau definierten Anfor-
derungen garantiert und mit einem

52
einfachen und einprägsamen Logo
und mit Hilfe von Kommunikati-
onskampagnen für entsprechende
Sichtbarkeit sorgt. Das Label könnte
von öffentlichen Kulturbehörden
beider Länder finanziert werden,
aber auch mit Hilfe von Mäzenen
und privaten Partnern.

52 Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen

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53
DIE FEIER EINES
DEUTSCH-
FRANZÖSISCHEN
JAHRES,
UM DER KULTUR BEIDER LÄNDER EINE
INTERNATIONALE PLATTFORM ZU BIETEN
Das ganze Jahr über kulturelle Großveranstaltungen, Sport-
feste, Klassenfahrten, Universitätskolloquien organisieren.
Die Programmgestaltung der großen Kulturereignisse beein-
flussen (Berlinale, Tanz Im August, Avignon, Festival d’automne,
Printemps de Bourges...), damit sie den Fokus besonders auf
deutsche bzw. französische Kultur richten.

Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen 53

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AUSTAUSCH WICHTIGER
KULTURELLER VERANSTALTUNGEN
54 BEIDER LÄNDER ÜBER
EINE DEUTSCH-FRANZÖSISCHE
„TOUR DE L’ART“
Sich auf ein Netzwerk von großen Museen, Theatern, Opern,
Großveranstaltern und Festivals stützen. Nach dem Vorbild
von Wanderausstellungen sollen die Kunstwerke reisen, damit
sie dem Publikum des anderen Landes zugänglich gemacht
werden. Die Kosten für die Organisation solcher Veranstal-
tungen besser amortisieren.

START EINER
DEUTSCH-FRANZÖSISCHEN
SERIE WIE TATORT, NCIS ODER
Plus belle la vie
55
Diese Serie in beiden Ländern und in beiden Sprachen drehen, um mit Hilfe eines
populären Fernsehformats mit dem Alltagsleben und Städtebildern beider Länder
vertraut zu machen. Einige Episoden der Serie könnten von Filmstudenten aus beiden
Ländern gedreht werden, zum Beispiel von Studierenden der Fémis und der Ludwigs-
burger Filmhochschule, die bereits Partner sind.

54 Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen

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START EINER SERIE
56
MIT „BIOPICS“
im Fernsehen
Filme über wichtige historische Persönlichkei-
ten, über Intellektuelle, Wissenschaftler oder
Künstler aus beiden Ländern drehen. „Biopics“
sind meist Filme für ein breites Publikum und
mit didaktischer Wirkung. Sie zeigen anhand
persönlicher Schicksale die Geschichte und den
jeweiligen Kontext eines Landes. Eine Partner-
schaft für die Produktion zwischen zwei großen
Sendern aus beiden Ländern anregen.

EINRICHTUNG VON DEUTSCH-


FRANZÖSISCHE BÜHNEN

57 WÄHREND DES
„FÊTE DE LA MUSIQUE“
Die „Fête de la musique“ ist in beiden Ländern ein
beliebtes Volksfest. Auf deutsch-französischen
Bühnen würden Gruppen aus beiden Ländern auf-
treten. Idealerweise sollten die Musikgruppen, die
von den Gemeinden oder Musiknetzwerken einge-
laden wurden, eine Woche vor Ort bleiben, um
gemeinsam Musikstücke zu kreieren, die für das
Konzert in die andere Sprache übersetzt werden.

Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen 55

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58
Berlin ist ein Vorreiter bei der Entwicklung elektronischer
Musik, und der sogenannte „french touch electro“ (der für
verschiedene französischen Elektrogruppen, vor allem Lau-
rent Garnier, Air, Daft Punk oder Motorbass steht) umkreist
die ganze Welt. Ein regelmäßiges Treffen organisieren - ein
Jahr in Paris, das nächste in Berlin - mit den besten DJs aus
beiden Ländern und an einem möglichst originellen und
herausragenden Ort (zum Beispiel im Grand Palais in Paris,
im Flughafen Tempelhof in Berlin). Die Programmgestal-
tung anerkannten Künstlern beider Länder anvertrauen.

ZUSAMMENSTELLUNG
DEUTSCH-FRANZÖSISCHER
59 MUSIK
KOMPILATIONEN
Jedes Jahr zum „Fête de la musique“ eine Kompila-
tion mit typischer Musik beider Länder und aktuel-
len Strömungen herausgeben, wofür alle Gruppen
ein Stück aus ihrem Repertoire auswählen, um es
in der jeweils anderen Sprache zu interpretieren. Das
Booklet würde in beiden Sprachen verfasst. Diese
Aufnahmen könnten in Grundschulen und Gymna-
sien im Unterricht verwendet werden.

56 Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen

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DEUTSCHE ÜBERTITELUNG
IN FRANKREICH UND
FRANZÖSISCHE IN DEUTSCHLAND
bei allen großen Produktionen
an staatlich subventionierten
Theatern und Opernhäusern
An der Berliner Schaubühne wird
dies bei manchen Aufführungen
des Repertoires (Hamlet, Hedda Gabler...) bereits
ein- bis zweimal im Monat praktiziert. Es geht
darum, die Kultur beider Länder
Austauschstudenten und anderen Personen, die
nur begrenzte Zeit im andern Land leben, und
auch Touristen besser zugänglich zu machen.
60
ORGANISATION VON BEGEGNUNGEN MIT JUNGEN
DEUTSCH-FRANZÖSISCHEN THEATERSCHAFFENDEN
Ein jährlich stattfindendes, einwöchiges Festival, das binationale Begeg-
nungen zwischen Studierenden von französischen Theaterhochschulen
61 (TNS Straßburg, Conservatoire de Paris...) und entsprechenden deut-
schen Einrichtungen (Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch,
Berlin...) ermöglicht. Eine wichtige Gelegenheit zum Austausch über
Arbeitsmethoden und zur Erleichterung von Aufenthalten im Nachbar-
land für junge Künstler beider Länder.

Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen 57

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VERMITTLUNG

DER LITERATUR
des anderen Landes
Die Auseinandersetzung mit dem Werk eines deutschen
bzw. französischen Autors in den Lehrplan der Lycées bzw.

62
Gymnasien als Teil des Pflichtprogramms aufnehmen. Der
Unterricht könnte in beiden Ländern die literarischen Werke
der selben Autoren zum Gegenstand haben (Camus, Döblin,
Mann...). Die Kulturzentren beider Länder könnten den
Kanon aufgreifen, um ein echtes Kulturjahr um das Werk
der betreffenden Autoren zu veranstalten, außerdem neue
Übersetzungen fördern und Diskussionsveranstaltungen
in Buchhandlungen organisieren.

GRÜNDUNG EINER ECHTEN DEUTSCH-


FRANZÖSISCHE BIBLIOTHEK FÜR

63
ALLE UND ANREGUNG ÖFFENTLICHER
LESUNGEN
Zumindest in Paris und Berlin sollte der Zugang
zu Werken französischer und deutscher Auto-
ren in jeweils beiden Sprachen möglich sein.
Ein Mittel, um gegen die fehlende Sichtbarkeit
der deutschen Gegenwartsliteratur im heutigen
Frankreich vorzugehen. Diese Bibliothek könnte
in Partnerschaft mit dem Goethe-Institut, den
französischen Kulturzentren in Deutschland
und den großen öffentlichen Bibliotheken der
betroffenen Städte aufgebaut werden, die außer-
dem öffentliche Lesungen organisieren
würden.

00 58
LesFür
propositions
die Zukunftquider
vont
deutsch-französischen
changer l’Europe Beziehungen

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AUSSTRAHLUNG
64 ÜBER DVB-T
VON ARD UND
ZDF IN FRANKREICH
UND DER KANÄLE
VON FRANCE
TÉLÉVISIONS
IN DEUTSCHLAND

Den Zuschauern die Möglichkeit geben einen


Gesamtüberblick über die Fernsehproduktion
beider Länder zu bekommen. Jede Sendeanstalt
könnte bestimmte Programme von einem Team
fest angestellter Übersetzer untertiteln lassen.
Die Sendungen könnten auch nach dem Vorbild
von ARTE in beiden Sprachen ausgestrahlt
werden, so dass der Zuschauer zu Hause die
Sprache auswählen kann.

Für die ZukunftLes


derpropositions
deutsch-französischen
qui vont changer
Beziehungen
l’Europe 59
00

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65
Tokio Hotel hat ein jugendliches Publikum in Frankreich und
in Deutschland erobert. Ernennung einer Persönlichkeit zum
„deutsch-französischen Botschafter des Jahres“ in verschie-
denen Bereichen der Kultur im weitesten Sinne: z.B. in der
Gastronomie (ein Küchenchef, der Moderator einer Kochsen-
dung), der Mode (der Designer einer bekannten und jungen
Bekleidungsmarke), im Sport, Film oder Fernsehen.

60 Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen

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ENTWICKLUNG EINES
66 DEUTSCH-FRANZÖSISCHEN
GESELLSCHAFTSSPIELS
Ein Brettspiel mit einem Parcours, der durch verschiedene deutsche und französi-
sche Städte führt oder zur Entdeckung wichtiger Persönlichkeiten aus beiden Län-
dern. Um mit den Spielsteinen vorzurücken, müssen Fragen über Geschichte, Kultur,
Sport oder Gastronomie beider Länder beantwortet werden. Das Spiel auf Spiele-
messen in Deutschland oder im Rahmen eines deutsch-französischen Jahres prä-
sentieren, als Spiel für Jugendliche und Erwachsene.

ENTWICKLUNG EINES
67 DEUTSCH-FRANZÖSISCHEN
VIDEOSPIELS
Nach dem Vorbild von Spielen wie Sim City erhält der Spieler eine diplomatische
Mission (z B. Franzosen bei einer europäischen Frage überzeugen oder mit Deut-
schen eine Vereinbarung über das Klima schließen etc.) oder die Aufgabe, eine
fiktive europäische Körperschaft zu leiten (einen Eurodistrikt, eine Region). Eine
zweisprachige Ausgabe könnte es je nach Schwierigkeitsgrad erlauben, die politi-
schen Systeme, die Akteure und die besonderen Herausforderungen beider Länder
besser kennen zu lernen.

SCHAFFUNG DER FASHIONWEEK


68 PARIS-BERLIN

Beide Hauptstädte gelten als Hochburgen von Mode und Design, Paris mit seiner
weltbekannten Haute Couture, Berlin mit seiner urbanen, im Trend liegenden Under-
ground-Mode. Begegnung der beiden Welten auf einer gemeinsamen Modewoche
(zweimal im Jahr, abwechselnd in Berlin oder Paris), um neue Märkte zu erschlie-
ßen und den Anspruch beider Länder als unumgängliche Größen der Branche zu
behaupten.

Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen 61

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EINFÜHRUNG EINES
69 DEUTSCH-FRANZÖSISCHEN
GASTRONOMIE-POKALS
Treffen von Küchenchefs aus beiden Ländern
organisieren, die sich eine Woche lang mit den
Techniken des Partners und seinen regionalen
Spezialitäten vertraut machen können. Am Ende
der Woche muss jeder Koch ein neues Rezept
vorstellen, das von der anderen Kultur inspi-
riert ist. Der Wettbewerb könnte im Fernsehen

70
übertragen werden: der deutsch-französische
Gastronomie-Pokal.

EINRICHTUNG
DEUTSCH-
FRANZÖSISCHER
Künstler-residenzen
Den kulturellen Austausch zwischen Künstlern beider Länder fördern. Künstler tau-
schen für einen Monat oder auch länger nicht nur ihre Wohnungen, sondern auch ihr
Netzwerk, ihre Kontakte in den Großstädten (nicht nur in Paris und Berlin). Dieser
Austausch könnte von den Gebietskörperschaften im Rahmen bereits bestehender Städ-
tepartnerschaften subventioniert werden. Eine binationale Website könnte sämtliche
Angebote und die an einem solchen Austausch interessierten Künstler auflisten.

62 Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen

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71

Dieser Preis würde das Werk eines jungen und anerkannten


Bildhauers, Malers oder Videokünstlers auszeichnen. Nach
der Preisverleihung könnte eine Veranstaltung stattfinden,
bei der Werke von allen Künstlern, die am Wettbewerb teil-
genommen haben, versteigert werden.

72 STIFTUNG EINEN DEUTSCH-


FRANZÖSISCHEN LITERATURPREISES
Dieser Preis soll gleichzeitig die Leistung eines Schriftstellers und seines
Übersetzers würdigen. Die Jury könnte aus Übersetzern gebildet werden,
die aufgrund ihrer schriftlichen Bewerbung ausgewählt wurden, so
wie es zum Beispiel beim „Prix du Livre Inter“ der Fall ist.

Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen 63

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ORGANISATION EINER AUSSTELLUNG
73 ZUR KULTURGESCHICHTE DER BEIDEN
LÄNDER
Die historischen und die aktuellen Einflüsse auf dem Gebiet von
Literatur, Theater und Film darstellen, um ein breit angelegtes
Panorama der beiden Kulturen zu bieten.

PLANUNG EINES GEMEINSAMEN


74 DEUTSCH-FRANZÖSISCHEN PAVILLON
FÜR DIE KOMMENDEN
WELTAUSSTELLUNGEN
Zwei Architekten könnten zusammenarbeiten,
um einen für beide Kulturen offenen Ort zu
schaffen.

BESSERE ABSTIMMUNG
75 BEI DER BEZAHLUNG VON
KÜNSTLERN IN BEIDEN LÄNDERN
Die Zahlungsweise für Honorare auf beiden Seiten des Rheins vereinheitlichen und
die finanziellen Regelungen beim Urheberrecht angleichen. Den Künstlern die Mög-
lichkeit geben, in beiden Ländern leben zu können, ohne dass diese finanzielle Nach-
teile mit sich bringt, und entsprechende juristische Sonderregelungen treffen.

64 Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen

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76

Es würde eigens für öffentliche Ins-


titutionen (Kulturzentren, staatliche
Museen, öffentliche Theater) sowie
für private Einrichtungen (Galerien,
Festivals, Filmproduktionsgesell-
schaften) geschaffen, die es ermög-
lichen, den kulturellen Austausch
in Europa zu fördern.

Für die ZukunftLes


derpropositions
deutsch-französischen
qui vont changer
Beziehungen
l’Europe 65
00

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77

Große deutsch-französische Unterhaltungssendungen wie den


Eurovision Song Contest, Wettbewerbe wie „Spiel ohne Gren-
zen“ oder beliebte Quizz-Sendungen wie „Wer wird Millionär?“
gemeinsam entwickeln, damit die Kultur beider Länder direkt
und ohne Vorurteile entdeckt werden kann. Es könnte auch
ein jüngeres Publikum erreicht werden, z.B. mit einer Musik-
sendung, in der Nachwuchstalente aus beiden Ländern auf-
treten, oder mit Formaten wie „Das perfekte Dinner“, wozu
einmal jährlich zwei anerkannte Küchenchefs aus beiden Län-
dern eingladen werden könnten.

Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen 67

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Es gibt viele Blogger, die in hoher Qualität über das jewei-
lige Partnerland schreiben und damit zu einem besseren
deutsch-französischen Verständnis beitragen. Derzeit sind
diese Blogs in den Suchmaschinen kaum sichtbar. Vorschlag:
Schaffung einer deutsch-französischen Plattform, die den
Fokus auf Themen wie Politik, Wirt-
schaft, Kultur, Kochrezepte oder lokale
Aktivitäten richtet, statt auf Tourismus
und berufliche Auslandsaufenthalte. In

78 Zusammenarbeit mit Radio-Sendern


(öffentlich oder privat) könnten die High-
lights der Blogs dieser Plattform wöchent-
lich per Funk präsentiert werden.

68 Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen

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79
PARTNERSCHAFTEN ZWISCHEN
DEN WICHTIGSTEN DEUTSCHEN UND
FRANZÖSISCHEN TAGESZEITUNGEN
Einmal wöchentlich veröffentlicht eine Zeitung ausgewählte Original-Artikel in der
Sprache des Partnerlandes. Dieses Modell existiert bereits mit „Le Figaro“ und der
„New York Times.“ Auf diese Weise werden dem Leser die Sprache und aktuelle
Ereignisse des Nachbarlands unverfälscht näher gebracht.

KANDIDATUR EINER
GEMEINSAMEN
DEUTSCH-FRANZÖSISCHE

80 GRUPPE BEIM EUROVISION


SONG CONTEST
Die Gruppe präsentiert eine zweisprachiges Lied,
oder ein Lied in einer der beiden Sprachen. Die
Gewinner einer deutsch-französischen POPSTARS-
Show könnten an dem Wettbewerb teilnehmen
(siehe Punkt 77).

Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen 69

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81
UNTERSTÜTZUNG

DER MOBILITÄT
VON
JOURNALISTEN
Im Rahmen ihrer Ausbildung aber auch während
ihrer Karriere wird der deutsch-französische Aus-
tausch von Journalisten gefördert, um die Arbeits-
welt und Arbeitsweise im Nachbarland besser kennen
zu lernen. Erleichterung der Niederlassung von Jour-
nalisten (Korrespondenten, Freie) durch eine Verbes-
serung der derzeit unklaren und prekären Situation
in Hinblick auf Finanzen und Versicherung.

70 Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen

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AUSRUFUNG EINES
DEUTSCH-FRANZÖSISCHEN
WETTBEWERBS
FÜR „PRESSE-
ZEICHNUNGEN“
Ergänzung des deutsch-französischen Jour-
nalistenpreises um die Kategorie „Pressezeich-

82 nung“, bei dem eine Zeichnung zum Thema


deutsch-französische Beziehungen ausgezeich-
net wird, die problemlos in beiden Sprachen
verstanden wird.

83
EINFÜHRUNG EINES „BAROMETERS“
FÜR DIE DEUTSCH-FRANZÖSISCHEN
BEZIEHUNGEN
Regelmäßige Meinungsforschung zu deutsch-französischen Aktivitäten und ihrer
Wahrnehmung in den Bevölkerungen. Vergleiche der Lebenswelten in beiden Staa-
ten. Mit diesen Umfragen können Presse und Journalisten in beiden Partnerländern
besser angesprochen werden. Zudem entstehen Anlässe, in den Medien über Deutsch-
land und Frankreich zu berichten.

Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen 71

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84

Zur Förderung des besseren Verständnisses des Partnerlands


und für mehr Reiseverkehr zwischen den beiden Ländern.
Die Kampagne umfasst eine Website, Radio- und TV-Spots
und Dokumente zum Herunterladen.

72 Für die Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen

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SCHAFFUNG
85 EINES DEUTSCH-
FRANZÖSISCHEN
glamours
durch populäre
Persönlichkeiten
Diese könnten Journalisten, Schauspieler oder andere deutsch-fran-
zösische Akteure sein. Mit Hilfe von Internetseiten, Blogs, Chats
sowie Events, für die sie in beide Ländern reisen müssen, werden
sie zu Stars gemacht. Jährlich könnte ein „Botschafter“ der deutsch-
französischen Kultur ernannt werden, wie es beispielsweise UNICEF
oder andere internationale Initiativen mit Personen aus dem Show-
Business machen. Mögliche Persönlichkeit: Diane Kruger.

HERAUSGABE EINES
86 COMIC-BUCHES ÜBER
DIE VORURTEILE ZWISCHEN
DEUTSCHEN UND FRANZOSEN
Entwicklung einer „Bibel“ über die guten deutsch-französischen Beziehungen: Wie
man den jeweils anderen wahrnimmt. Zielgruppe dieser deutsch-französischen
Koproduktion sind Meinungsmacher, Journalisten und Kommunikations-Agentu-
ren. Das Comic-Buch ermöglicht einen humorvollen Blick auf die Nachbarn, und
nimmt Klischees und Vorurteile auf die Schippe. Es wird von einem deutsch-fran-
zösischen Zeichner-Team produziert, in dem die deutsch-französischen gegenseiti-
gen Vorurteile konstruktiv ausgetauscht werden können.

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Die Gruppe umfasst Repräsentanten und Repräsentantinnen aus der Wirtschaft


wie zum Beispiel ManagerInnen und PersonalchefInnen großer Unternehmen, ebenso
BeamtInnen des höheren Dienstes aus beiden Ländern. Auf der Basis eines „Rats“
trifft sich die Gruppe dreimal pro Jahr zum Austausch von Meinungen und Best-
Practice-Erfahrungen. Zudem gibt die Gruppe Umfragen und Studien in Auftrag,
und fördert Unternehmen, die sich vor dem Hintergrund der Gleichstellung für den
deutsch-französischen Austausch engagieren.

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Die Zusammensetzung der Europäischen Kommission zeigt,
dass nur wenige Frauen in der europäischen Spitzenpolitik
vertreten sind. Die oben genannte deutsch-französische Gruppe
für Chancengleichheit könnte die deutsch-französische Frau
des Jahres wählen, und ihre Präsenz in Politik, Wirtschaft,
Medien und Bildung fördern. Die Frau des Jahres würde zu
gesellschaftlich relevanten Diskussionsrunden in beiden Län-
dern eingeladen.

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ENTWICKLUNG
EINES PROGRAMMS
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zur interdisziplinären Erforschung
DER ROLLE DER FRAU IN DER GESELLSCHAFT
Planung eines deutsch-französischen Forschungsprogramms über drei Jahre zur
Frage der Gleichberechtigung und zur Rolle der Frau in der Gesellschaft (Gender
Studies). Einbindung von Forschungsbereichen der Geistes- und Sozialwissenschaf-
ten: Politikwissenschaft, Soziologie, Anthropologie, Literaturwissenschaft etc.

AUFWERTUNG
90 DER VIELFALT
Integration und Wertschätzung von Persönlich-
keiten aus fremden Ländern und Kulturen ist eine
wichtige Herausforderung für die nächsten Jahr-
zehnte. Gutes Beispiel ist der „Club XXIe siècle“ in
Frankreich, der sich für eine positive Sichtweise
von Immigration und Vielfalt, und für eine
Aufwertung der deutsch-französischen Erfolgsge-
schichten einsetzt. Zusammenbringen von Ent-
scheidungsträgern und Intellektuellen zum Thema
Chancengleichheit.

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Organisation von TV-Wohltätigkeitsveranstaltungen,


die am gleichen Tag in Deutschland und Frankreich
stattfinden, wie zum Beispiel „Sidaction“ oder „Téléthon.“
Gewährleistung von großem Medienechos und großer
Spendenbereitschaft durch Verbindung der
Kommunikationsmaßnahmen in beiden Staaten.

SCHAFFUNG EINES AUSTAUSCHPROGRAMMS


FÜR FREIWILLIGES ENGAGEMENT
Zentralisierung von Angeboten freiwilligen Engagements
für Jugendliche, die noch nicht das Alter für das Frei-
willige Soziale Jahr erreicht haben (unter der Ägide des

92 DFJW in Deutschland und des OFAJ in Frankreich). Exis-


tierende Strukturen nutzen, wie das Deutsche Rote Kreuz
oder die „Restos du Cœur“ (Restaurants der Herzen). Kom-
bination von freiwilliger Arbeit mit Sprachkursen und
Sprachpraxis in den helfenden Organisationen vor Ort
im Partnerland.

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EINE DEUTSCH-
FRANZÖSISCHE
FUSSBALL-
MANNSCHAFT
FÜR GALA-SPIELE

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Organisation von Partien zwischen der deutsch-französischen
Doppelmannschaft und anderen großen Mannschaften (Bra-
silien, Argentinien, Spanien, Italien), die dann auch gemischt
sein können. Was könnte als Fußballsymbol stärker sein als
deutsche und französische Fußballer, die als eine einzige
Mannschaft auflaufen – zum Beispiel in Sevilla: in Erinne-
rung an das mythische Spiel 1982!

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94

Zusammenschluss der deutschen und französischen Mann-


schaft zu einem gemeinsamen deutsch-französischen Team
beim „America’s Cup“. Weitere Möglichkeiten: Teilnahme an
der „Trophée Jules Verne“ mit einer Weltumrundung im Team.
Sponsoring der deutsch-französischen Teams durch Unter-
nehmen aus beiden Ländern.

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DEUTSCH-FRANZÖSISCHE

95 AUSTRAGUNG
eines großen
Sport-Events
Welt- und Europameisterschaften im Fußball werden
zunehmend von zwei Ländern organisiert (Südkorea/
Japan, Österreich/Schweiz, Ukraine/Polen). Deutsch-
land und Frankreich haben komplementäre Stärken
und Ressourcen, um gemeinsame Kandidaturen für
solche Großevents einzureichen. Dabei könnte der
finanzielle und organisatorische Aufwand für ein
denkwürdiges Event geteilt werden.

STIMULIERUNG VON TRAINER-AUSTAUSCH UND


GEMEINSAMER AUSBILDUNG
VON TRAINERN ODER LEITERN VON DEUTSCHEN
UND FRANZÖSISCHEN SPORTCLUBS
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Der Sport funktioniert dank des großen Engagements von Amateuren und Frei-
willigen. Durch Austauschprogramme können diese das Funktionieren von Sport-
clubs in Deutschland bzw. Frankreich (oder sogar in ganz Europa) kennen lernen.
Dies bereichert die Ausbildung und fördert die Motivation.

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97
AUSDEHNUNG
DER TOUR DE FRANCE
ZUR „TOUR
DE FRANCE
ET ALLEMAGNE“
Die Tour de France ist in Deutschland ein
viel beachtetes Ereignis, das im öffentlich-
rechtlichen Fernsehen übertragen wird. Mit
einer gemeinsamen Strecke alle 5 oder 10
Jahre durch beide Länder, zum Beispiel von
der Ostsee über die deutschen und franzö-
sischen Alpen bis nach Paris, können die
französischen (und auch die deutschen) TV-
Zuschauer die deutschen Landschaften aus
der Vogelsperspektive kennen lernen.

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Ein Rennen für Elektroautos auf dem Hockenheim-Ring
(in Baden- Württemberg), um die technische Entwicklung
von Elektroautos zu fördern und aus ihnen tatsächliche

98 Sportwagen zu machen.

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ORGANISATION
EINES RHEIN-
MARATHONS
Entwicklung einer Laufstrecke, die sich im Zickzackkurs über mehrere Rheinbrü-
cken zieht, mit einem Zieleinlauf über die Europabrücke in Straßburg. Einsatz von
Freiwilligen aus Frankreich und Deutschland entlang der Strecke.

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