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das wirklich? Was würde wohl passieren, wenn sich jemand diese Frage stellen dürfte noch bevor
er/sie „ins Leben geworfen wird“? Es stimmt zwar das die Welt nicht immer schlechter wird
(gemessen am Wohlstand und der Lebenserwartung in Mitteleuropa) aber dennoch kann man von
verschiedenen Seiten immer wieder Stimmen hören deren Grundtenor folgender ist: „In diese Welt
setze ich keine Kinder, hier ist alles schlecht!“. Was wäre nun wenn sich „neue“ Menschen auch diese
Frage stellen würden, bliebe die Welt dann entvölkert? Ich nehme es nicht an den es gibt ja auch
Dinge für die es sich zu Leben lohnt, auch wenn jemand an dieser Stelle schon Skepsis äußert und mit
Weltuntergang kommt, so muss auch dieser Mensch hinnehmen das wir schon lange keinen mehr
hatten. Jetzt bin ich natürlich im Zugzwang auch Beispiele zu nennen, nun soviele wird es nicht geben
aber die die ich anführe sollten es meiner Meinung nach wert sein?!
Nehmen wir den bio‐chemischen Prozess der Liebe, „eine Hand voll“ Botenstoffe, dazu noch ein
bisschen Strom und nimmt an der Partner ist der wichtigste Mensch in seinem Leben. Auch wenn
man es nur damit erklären kann, dass der Mensch eine so lange Trag‐ und Kinderzeit hat, dass es
notwendig ist das sich die Eltern über einen gewissen Zeitraum hinweg unterstützen, so kommt doch
dieses Gefühl auch bei jenen vor, die nicht mehr oder überhaupt nicht an Kinder denken. Aber ist
nicht auch diese Argumentation zu flach gedacht, ich meine wenn wir der Liebe halber Leben, dann
sollten wir doch auch ohne sie sterben. In einigen Fällen trifft das auch zu aber meist regiert noch
etwas anderes das Individuum, das Ego. Dieser nicht tot zu kriegende Bestandteil unseres Geistes
oder nennen wir es lieber Charakter überwacht ständig unsere Entwicklung, zwar meist
unterschwellig aber es schaltet sich immer mal wieder ein, gern auch als das „schlechte Gewissen“,
oder in Momenten der Euphorie in der wir eine gewisse Selbstbestätigung erfahren überall ist es. Wir
geben diesem inneren Überlebenstrieb der in so vielen Arten auftritt so viele Namen, die alle eines
bewirken (bei manchen gibt’s da Ausnahmen, denn bei genügend Menschen wirkt der Glaube
diesem Selbsterhaltungstrieb entgegen) nicht allzu schnell zu sterben. Aber was ist wenn der Mensch
rein emotional auf ein Level sinkt an der diese Dinge für ihn keine Rolle mehr zu spielen scheinen,
wird dieser Zeitpunkt mit dem unmittelbarem Ende ein her gehen? Nun ich weiß es nicht aber evtl.
sollte man sich in diesen Momenten mit weiteren Dingen davon abhalten so zu denken. Einige
Beispiele, wie Kultur, Arbeit, Freundeskreis, Hobbies oder anderweitige Beschäftigung sollten es
einem ermöglichen diese Dinge zu kompensieren. Gut tut der, der von diesen Beispielen noch nicht
zu viele eingebüßt hat und somit noch einen Halt verspürt, all den anderen sei gesagt: „Jeder stirbt
für sich allein, egal wo und wann, es kann sein das ein oder mehrere Menschen dabei sind, aber die
Reise tritt doch jeder selbst an.“
Bleibt zu hoffen, dass mal nie ein Mensch leibhaftig von den Toten zurückkehrt um zu berichten wie
es ist, wenn man nicht mehr physisch ist. Schlimm wenn im volle eines Ablebens wirklich eine Art
Paradies wartet und wir dort so weiter existieren können, wie wir es wollen. Was würde dann noch
jemanden im Hier und Jetzt halten? Ich nehme an unterdiesen Umständen, gäb es das Problem
Überbevölkerung nicht mehr, schließlich würde man sich noch nicht einmal mehr Gedanken darüber
machen brauchen, was wäre wenn es anders wäre.
Das führt mich direkt zu der Überlegung, was mich eigentlich in dieser Welt hält. Ich meine ich habe
im Moment nichts, außer meinem Ego das mich antreibt und es wird sich auch nur mit erheblichen
Anstrengungen etwas finden lassen, dass es wert ist dafür zu leben. Die gängigen Beispiele wie
Kinder, Vermögen, Partnerin,… kommen bei mir nicht in Frage, denn davon besitze ich nichts. Gut,
ich würde die Familie schocken, aber was soll’s „ohne Leiden, wär’s kein Leben“. Vor einiger Zeit gab
es wirklich noch Gründe, aber nun so ganz ohne Freundin und darüber hinaus sind die besten
Freunde etliche Kilometer weit weg, nun das sind nicht grade rosige Aussichten auf ein erfülltes
Leben. Man beginnt den Tag mit dem Gedanken „Same shit, different day“, was für ein trauriges
Unterfangen. Dabei gehöre ich zu denen die sich wahrlich nicht beschweren können, das sie schlecht
gebildet wären oder in undenkbar schlechten Verhältnissen leben würden, und dennoch ist es meine
Gefühlte Überflüssigkeit die mich stutzen lässt, ob es denn überhaupt einen Sinn gibt für das, was
man gemeinhin Leben nennt. Man kann wohl nur eines mit Sicherheit sagen, auf das Leben folgt der
Tod aber dazwischen tobt das Chaos.
Hier an dieser Stelle wäre ein guter Punkt um jemandem die Schuld zu geben, aber ich bin einfach zu
kritisch analytisch als das ich es mir so einfach machen würde. Es gibt niemanden, denn eine
Entwicklung die vor der Zeit stattgefunden hat, bevor ich für die Gesellschaft relevant wurde, dafür
kann ich heute niemanden verantwortlich machen, nur weil meine Beziehung auf Grund der
räumlichen Entfernung kaputt gegangen ist, nur weil ich eine Studienrichtung studiere die nicht in
der Nähe des Aufenthaltsortes liegt, wo meine Freundin wohnt und wir aus diesem Grunde nur sehr
wenig Zeit mit einander verbringen konnten. Auch wenn es ein Jahr gehalten hat, so ist es dennoch
nicht von Dauer. Nichts ist von Dauer, alles ist dem Fluss der Zeit unterlegen und so wird es auch
dieses Mal einen Neuanfang und ein Ende geben, ganz gleich wer oder was dafür verantwortlich ist
oder nicht.
Vielleicht sollten wir es halten wie Nietzsche, der sagte: „…was liegt
am Rest? – Der Rest ist bloss die Menschheit. ‐ Man muss der Menschheit überlegen sein durch Kraft,
durch Höhe der Seele, ‐ durch Verachtung ...“,Friedrich Nietzsche, Der Antichrist
aber ist dies eine Lösung für das Problem oder nur eine weitere Ausweichmöglichkeit um nicht
erkennen zu müssen, das nichts wirklich sicher ist, bis auf den Tod der wartet, immer!
Bis bald werte Leser und Leserinnen
OG3r