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Goethes Italienische Reise (September 1786 – Juni 1788)

Grund: Lebenswunsch, Italien zu sehen


zermürbende Amtsgeschäfte in Weimar (Stress)
belastend empfundenes Verhältnis zu Charlotte von Stein
Wunsch, poetisch wieder produktiv zu sein
→ tiefe Identitäts-- und Schaffenskrise
1786: heimlicher Aufbruch – Wunsch nach innerer Heilung und Selbsterneuerung
nicht nur Erholungs-- sondern auch Bildungsreise
Zermürbende Unerfüllte Liebe zu
Amtsgeschäfte Charlotte von Stein

Flucht aus Weimar nach


Italien

Selbstfindung + Selbstbildung
• malt 850 Zeichnungen
• schreibt: Iphigenie, Tasso, Egmont
• betreibt naturwissenschaftliche Studien (z.B. Botanik „Urpflanze“)
ERGEBNIS: erlernt genaue Naturbeobachtung
entdeckt dadurch Gesetzmäßigkeiten der Natur
neue Kunstauffassung: Kunst soll Gesetzmäßigkeiten, das Allgemeine, nicht das
individuelle und Typische darstellen
BILDUNG: Prozess Zielgerichteter Anschauung

Harmonie von Verstand und Gefühl


Glückserlebnis: alle Seiten menschlichen Erlebens gleichzeitig: Kunst, Literatur,
Bildung, erotische Abenteuer
verändertes Lebensgefühl: freies Leben, unbeschwerte Sinnlichkeit, Selbstfindung als
Künstler

Verfassen der Römischen Elegien nach der Heimkehr nach Weimar


Was ist eine Elegie?
• Erinnernswertes und Bedeutendes veranschaulichen
• darüber reflektieren
• Form: 10 Distichen, bestehend aus Hexameter und Parameter (daktylisch x x x)
Römische Elegien:
• künstlerische Darstellung des in Rom vollzogenen Bewusstseinswandels
Aktualität: Wiederfinden in Italien → Selbstentfremdung
Sich selbst durch Stress fremd geworden → Burnout etc. → keine Vereinigung aller
Bereiche menschlichen Lebens
ab 1788 „Nach Italienische Zeit“: geschichtliche Ereignisse, persönlich: trifft Frau Vulpius

Das Kunstbild der klassischen Antike – J.J. Winckelmann


Grundthesen:
• guter Geschmack entstand in der Antike → grundlegend
• Kunst und Künstler müssen die Antike nachahmen, wenn sie Bedeutung erlangen sollen,
d.h. Kunst und Künstler müssen aus dem Geist der Antike schaffen
• Kunst ist besser als Natur: idealisierte Schönheit im
Verstande entworfen → keine Naturstudien
• Kunst erweckt Gefühle im Betrachter
Leistung des Künstlers ist es, „edle Einheit“ und „stille
Größe“ abzubilden
Künstlerisches Ideal ist es, den Ausdruck von Schmerz und
ruhiger, großer Seele abbilden zu können.
Bild vom Meer: tiefe ist ruhig, auch bei stürmischer
Oberfläche
Seele von Leidenschaften unerschüttert → große, gesetzte
Seele
Elend geht dem Betrachter an die Seele, wir wünschen, wie
er zu leiden.
=>Aufgabe der Kunst: nicht nur Natur abbilden, Stärke
und Weisheit des Geistes müssen sich verbinden →
Figuren werden dadurch besonders → Verstand

nackte Marmorplastik
edle Einfalt stille Größe
G große, gesetzte Seele trotz aller Leidenschaften und allen Schmerzes
R R
Ö U
S Kunst übertrifft Natur an Ausdruck H
S E
E
Darstellung von Harmonie und Würde

Goethe wird von Winckelmann beeinflusst → will Kunst sehen


→ klassische Antike macht Goethe zum Klassiker
Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit;
Briefe zur Beförderung der Humanität
J.G. Herder
Ideen zur Natur des Menschen:
• dem Schöpfer ähnlich
• Bau des Menschen: Verteidigung, nicht Angriff → Friedlichkeit als Kennzeichen der
Humanität
• Triebe des Menschen sind grundsätzlich auf Erhaltung seiner selbst und auf Mitteilung
ausgelegt
• Selbsterhaltungstrieb → Kontakt mit Anderen

Teilnahme Mitgefühl
Mitteilung

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Z I EH U N G

ER
- Ver

ng -Ver

Z I EH U N G
das Göttliche
HUMANITÄT
Anlage
=Wert / Würde
g
R

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n
E

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Erfahrung Erfahrung

• Begründung der Humanitätsförderung aus Geschichte und Tradition


• Mensch ist zur Friedfertigkeit gebaut

Schriften des Orients Auffassung der Griechen

Selbsterhaltung des vernunftbegabter,


Menschen - aufwärtsblickender Mensch
Erfahrung der
Unvollkommenheit und
Schwäche

→ Menschlichkeit als → Bekenntnis der Mängel


folgerichtige Konsequenz

Ausbildung von Mitgefühl,Hilfe, Mitmenschlichkeit


Vergleich Herder – Hobbes – Locke
1. Hobbes' Mensch im Naturzustand:
◦ Wettbewerb, Ruhmsucht, Machtgier, Verteidigung -
◦ Krieg aller gegen alle (bellum omnium contra omnes)Egoistisch, nicht auf Andere
ausgelegt (homo homini lupus est)
◦ Ziel: Frieden zur Selbsterhaltung
2. Locke's Mensch im Naturzustand:
◦ Gleichheit, Freiheit, natürliches Gesetz
◦ Problem: Naturzustand nicht gesichert, Übergriffe einzelner
+
◦ => vernunftbegabter Mensch entschließt sich zur Staatsgründung, um Mängel des
Naturzustandes zu beseitigen
=> Konsequenz aus den Mängeln: Staatsgründung

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