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Die Flammen der Läuterung von Roger V.

Das die Welt auf ewig von den geistig Benachteiligten regiert wird, hat schon Albert Einstein trefflich be‐
merkt, als er sagte: Die Majorität der Dummen ist unüberwindbar und für alle Zeiten gesichert. Der Schre‐
cken ihrer Tyrannei ist indessen gemildert durch Mangel an Konsequenz. Doch was wäre, wenn es zu einer 
anderen Zeit, an einem anderen Ort, anders verlaufen wäre… 
In der Zivilisation Atlantis, die im Persischen Golf zuhause ist, schmieden zu dieser Zeit eine Hand voll Intel‐
lektuelle  einen  Schlachtplan,  wie  sie  die  ewig  Gestrigen  von  diesem  Planeten  tilgen  können.  Erwin  R.  ein 
großer General und Anführer, der nie ohne seinen dicken Leibwächter Helmut K. in Erscheinung tritt, berät 
mit  seinen  Getreuen  über  eben  jenen  Plan,  der  ein  für  alle  Mal  einen  Schlussstrich  ziehen  soll.  Doch  wie 
sollte es zu schaffen sein, solch ein Vorhaben zu realisieren? Der Chef des Forschungszentrums zur Herstel‐
lung von Androiden, Dr. Z. vermeldet große Fortschritte. Seine Waffe ist der Androide vom Typ Ü, der durch 
seine Bewaffnung mit Lasern und Phosphorbomben ein Armageddon entfachen soll. Also spricht Dr. Z., „ich 
werde mit dem Typ Ü das Feuer der Reinigung entfachen, so dass eine neue Gesellschaft entstehen wird“. 
„Doch wie schaffen wir es, den Typ Ü, in alle Hauptstädte der Erde zu bringen?“ fragte Erwin R. mit leicht 
ratloser Miene. In diesem Moment meldet sich Dr. Stephen H. zu Wort, „ich habe einen großen Durchbruch 
in  der  Wurmlochforschung  errungen,  mein  Wurmlochgenerator  ist  nun  einsatzbereit“.  Friedrich  N.  vom 
Personalmanagement,  der  die  Unterhaltung  mit  großem  Interesse  verfolgt,  äußert  einige  Bedenken,  ob 
denn die Maschine auch verträglich für Menschen sei. „Natürlich kann ich keine vollständige Garantie ab‐
geben, dass es ungefährlich ist, doch für den Typ Ü ist es ungefährlich“, erklärte Dr. Stephen H. weiter. Als 
Reaktion auf diese positiven Neuigkeiten erlässt Erwin R. einen neuen Zeitplan, der vorsieht binnen eines 
Jahres  die  Erde  zu  säubern.  Zufrieden  mit  dem  Zeitplan  gehen  alle  nach  der  Besprechung  wieder  an  ihre 
Arbeitsplätze.  
In  der  Sicherheitszentrale,  die  für  die  Geheimhaltung  der  Forschungseinrichtungen  zuständig  ist,  arbeitet 
Wolfgang  S.    Dieser  ist  wegen  seiner  eingeschränkten  Mobilität  an  einen  Rollstuhl  gebunden,  was  ihn  je‐
doch nicht davon abhält, andauernd Dr. Z. mit neuen Sicherheitsvorschlägen zu nerven. Dr. Z., der schon 
wegen seinem legasthenischen Assistenten Edmund S. leicht gereizt ist, beschließt einen Trojaner zu prog‐
rammieren, der überprüfen soll, ob nicht Wolfgang S. die größte Schwachstelle des Systems sein könnte. In 
einer Sitzung zwischen Dr. Z. und Wolfgang S., bei der die neusten Richtlinien diskutiert werden, überreicht 
Dr. Z. ihm die neusten Daten. Was Wolfgang S. nicht weiß, auf der Disk ist auch der Trojaner enthalten, dies 
fällt ihm allerdings nicht auf, auch nachdem er die Daten mit seinem Cyberrollstuhl begutachtet hat. Dieser 
wurde extra so umgebaut, um eine maximal mögliche Vernetzung mit allen Kameras zu gewährleisten, da‐
mit er ständig im Bilde ist. 
In dem anderen wissenschaftlichen Forschungszentrum arbeitet Dr. Stephen H. an den letzten Kleinigkeiten 
seines Wurmlochgenerators. Trotz des manchmal etwas eigenwilligen Verhaltens seines Assistenten Geor‐
ge B. macht die Forschung große Fortschritte. Leider fehlt Dr. Stephen H. immer noch ein geeigneter Test‐
kandidat für sein Projekt, so dass er George B. damit betraut, in der Finalen Phase den Propagandawagen 
zu fahren, der allen Menschen ihr Ende nahe bringt. 
Unterdessen  unterhalten  sich  Richard  W.  –  Komponist  –  und  Arthur  S.  –  Chef  des  Persuasionsinstituts  ‐ 
über eine geeignete Marschmusik. „Wir sollten ‚Freude schöner Götterfunken‘ nehmen, dass passt am Bes‐
ten zum Ziel der Unternehmung“ schlägt Richard W. vor. Arthur S., seines Zeichens Musikliebhaber, „Das ist 
eine großartige Idee, soviel Kultur werden sie nicht überleben, wenn doch, besorgt Typ Ü den Rest“. Zufrie‐
den mit ihrer Entscheidung beginnen sie sogleich die Idee in die Tat umzusetzen. 
   
Ein knappes Jahr später, auf der finalen Truppenbesprechung der Generäle … 
„Wir stehen kurz davor mit Typ Ü unser Ziel zu erfüllen, jetzt fehlt nur noch ein Ablenkungsmanöver. Was 
könnten wir da in Erwägung ziehen?“ fragte sich Erwin R. Da fällt sein Gedanke auf die urkomischste Person 
Angela M. „Sie ist ein Clown der hier niemanden zum Lachen bringt, aber der Rest, wird es Lustig finden“. 
Er erntet zustimmendes Nicken und weißt sofort an, Angela nach Jerusalem zu bringen, dem Ort an dem 
der erste Schlag ausgeführt werden soll. 
Da das Mediensystem immer weiter dem eigenen Untergang entgegen strebt, wird Angela sofort als neue 
Entertainerin bekannt. Sie bekommt eine Show vor der Klagemauer, zu der alle örtlichen Religionsangehö‐
rigen eingeladen sind. 
Dr.  Z.  der  mittlerweile  riesige  Mengen  des  Typ  Ü  produziert  hat,  wird  noch  von  dem  Gedanken  geplagt, 
dass  ohne  einen  Testlauf  des  Systems,  kein  Start  erfolgen  kann.  Diesen  Test  wird  Edmund  S.  ausführen. 
Leider geht etwas schief, ein Softwarefehler in der Programmierung, veranlasst Typ Ü auf Edmund S. loszu‐
gehen. Das rettende Codewort „Transrapid“ bekommt er nicht mehr vollständig über die Lippen, so dass er 
vom  hervorragend  konzipierten  Laser  in  2  Teile  geschnitten  wird.  Glücklicherweise  funktioniert  die  Um‐
schaltung des Systems, die bei einem nicht mehr vorhanden sein von Feinden, automatisch in den neutra‐
len Modus wechselt. Dr. Z., der sich ein höhnisches Lachen nicht verkneifen kann, behebt den Fehler und 
meldet volle Einsatzbereitschaft. 
Nebenan im Forschungszentrum von Dr. Stephen H. nimmt gerade George B. im Propagandawagen Platz. 
Alles ist bis ins kleinste durch getüftelt, die Musik stimmt genauso wie die Sendeleistung von 1 Terra Watt. 
Die  Androiden  vom  Typ  Ü  werden  vor  dem  Wurmlochgenerator  in  Position  gebracht.  In  diesem  Moment 
beginnt auch Angela M. mit ihrer Show vor der Klagemauer. 
Der von Dr. Z. platzierte Trojaner meldet unvorstellbares, Wolfgang S. plant Erwin R. zu stürzen, um selber 
die  Weltherrschaft  an  sich  zu  reißen.  Per  Eilmeldung  wird  Erwin  R.  davon  in  Kenntnis  gesetzt,  dieser  hat 
allerdings ein Meeting mit Wolfgang S. Die Ereignisse überschlagen sich, durch eine Fehlfunktion im Troja‐
ner explodiert der Rollstuhl, der auf tragische Weise Helmut K. – das menschliche Schutzschild – in den Tod 
reißt. Erwin R. zwar schockiert aber nicht weiter verletzt gibt das Zeichen zum Angriff. 
Das Wurmloch wird geöffnet, direkt hinter Angela M., die es allerdings zu spät merkt und vom Propagan‐
dawagen mit George B. zermatscht wird. Dieser hat seine Reise auch nicht ganz unbeschadet überstanden, 
er  ist  irgendwie  mit  dem  Wagen  verschmolzen.  Die  religiösen  Menschen  beten  zu  Gott,  doch  aus  den 
Lautsprechern ertönt „Gott ist todt; an seinem Mitleiden mit den Menschen ist Gott gestorben.“ Während 
dessen marschiert die Armee des Typ Ü durch das Portal und beginnt die Vernichtung der viel zu Vielen. 
Vom Erfolg berauscht beschließt Erwin R. sofort alle Hauptstädte der Erde mit dem Feuer der Reinigung zu 
läutern. Dies gelingt auch mit durchschlagendem Erfolg und am Ende des Tages liegen nicht nur sämtliche 
Länder  der  Erde  am  Boden,  es  hat  auch  das  Genie  über  den  Rest  gesiegt,  denn  der  Rest  war  nur  die 
Menschheit. 
 
Ende
 
Ähnlichkeiten  oder  Übereinstimmungen  mit  real  existierenden  Personen,  Orten  oder  Begebenheiten  sind 
rein zufälliger Natur! 
 
Mein besonderer Dank für Unterstützung bei der Ideenfindung gilt Ricardo G. ohne den dieser Text nie entstanden wäre.

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