Wie die Maske diente auch das Kostüm ursprünglich der
kultischen Vermummung und Verwandlung. Später jedoch hatte es vor allem eine ästhetische und bühnentechnische Funktion. In der Tragödie trugen die Helden ein weites, buntgemustertes Prachtgewand mit langen Ärmeln, das bis zu den Füßen reichte. Es verlieh dem tragischen Helden Glanz und Würde. Mit Hilfe von Farben, Schmuck, Details und Requisiten ermöglichte dieses Kostüm die jeweils notwendige Differenzierung der Personen nach natürlichen, geographischen und gesellschaftlichen Unterschieden. Vor der Einführung dieses Schauspielergewands wurde wahrscheinlich eine reich differenzierte Alltagskleidung getragen. Das Standardkostüm der Komödie unterschied sich grundlegend von dem der Tragödie. Bei der Darstellung einer männlichen Person war das Kostüm ein enganliegendes, fleischfarbendes Trikot. Es sollte die Haut symbolisieren.