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- ist eine relativ junge Disziplin der Sprachwissenschaft. Seit dem Jahre 1960 ist die
Lexikologie eine selbständige Universitätsdisziplin.
Lexikologie
Lexikologie steht im Schnittpunkt weiterer Wissenschaften, sie ist eng mit anderen
Disziplinen verbunden.
Psycholinguistik Lexikologie
Lexikologie Kommunikationswissenschaft
Lexem
- Beziehungseinheit der Lexikologie, alle Elemente der Lexik, die als Beziehungs- und
Bedeutungseinheiten in festen strukturellen Beziehungen stehen, als Ganzes im
Bewusstsein gespeichert und reproduziert werden.
- Einzelwörter ( Autosemantika )
- Wortpaare z.B.: fix und fertig
- Funktionsverbgefüge z.B.: in Beziehung stehen
- Phraseologismen z.B.: bessere Hälfte
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Lexeme haben kognitive (Sprache als Mittel zum Denken) und kommunikative Funktion.
Erst werden sie im Gehirn gespeichert und dann reproduziert.
Wortschatz
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Teildisziplinen der Lexikologie:
2. Onomasiologie = Bezeichnungslehre
- aus dem griech. „ onoma“ → Name
- fragt danach, wie man bestimmte Sachen bezeichnen kann
- die Ergebnisse werden dann in Sachwörterbüchern benutzt
4. Lexikographie
- beschäftigt sich mit der theoretischen und praktischen Bearbeitung der Wörterbücher
- ist besonders eng mit der Lexikologie verbunden
- die Ergebnisse werden in Lernwörterbüchern benutzt, z.B.: DaF -Wörterbuch
5. Wortbildungslehre
- untersucht die Bildung neuer Wörter, beschreibt bestimmte Muster und Modelle,
Regeln, nach denen neue Wörter entstehen
- steht im Mittelpunkt zwischen Syntax und Morphologie
- der Bildungsprozess hat etwas mit dem Bedeutungsprozess zu tun ⇒ Veränderung
der Bedeutung bei der Bildung neuer Wörter
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Nachbardisziplinen der Lexikologie:
a) Phonologie
s Phonem = die kleinste Einheit der Sprache, die einzelnen Phoneme dienen dazu,
sprachliche Zeichen zu unterschieden
- ein distinktiver Merkmale
- Trubeckoj hat sich damit beschäftigt
b) Grammatik
Die Wörter treten im Kontext auf werden nach den grammatischen Regeln gefügt
c) Syntax
- Syntaktisch freie WG und auch Phraseologismen z.B. , denn sie werden trotz ihrer
neuen Bedeutung nach syntaktischen Regeln gefügt
d) Stilistik
- die stilistischen Ebenen sind zu unterscheiden, man muss wissen, welche Lexeme
kann man in bestimmten Situation benutzen ⇒ Synonyme, Homonyme usw.
Lexikologie = fragt nach dem Wesen der lexikalischen Einheiten, nach ihren Funktionen im
Erkenntnis und Kommunikationsprozess, nach den Eigenschaften, sie beschäftigt sich damit,
welche Triebskräfte, Ursachen und Bedingungen es für Veränderungen im Lexikon gibt.
Lexikographie = beschäftigt sich mit der Praxis und Theorie der Erarbeitung der
Wörterbücher
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Historische Entwicklung der Wörterbücher
• 1741 ⇒ das erste deutsche historische Wörterbuch, die Erklärungen sind aber auf lateinisch
Das erste deutsche synchrone Darstellung des Wortschatzes - Adelung
- es geht um ein fünfbändiges Wörterbuch, man bezeichnet es als ein
Beispiel für die historischen Wörterbücher
• 19. Jh. ⇒ in dieser Zeit entwickelt sich die historisch -vergleichende Methode,
so genannte Sprachwissenschaft. Man will mehr über die Bedeutung und Herkunft
der Wörter wissen
wissen
Das bedeutendste Wörterbuch :
Deutsches Wörterbuch - Jacob und Wilhelm Grimm
- erste Lieferung im Jahre 1852, beendet im Jahre 1961. Umfasst
Quellangaben, etymologische Angaben, grammatische Angaben, wird
als Vorbild des Wörterbuches bezeichnet
Im 20. Jh. erschienen viele Wörterbücher, die entweder einbändig oder mehrbändig sind.
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Sprachwörterbücher Sachwörterbücher
diachron synchron
1.Diachrone Wörterbücher
2.Synchrone Wörterbücher
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Untersuchen den Wortschatz der Sprache in einem bestimmten Zeitabschnitt.
Synchrone Wörterbücher
A: Bedeutungswörterbücher
- durch die Definitionen, Synonyme und Umschreibungen erklärt man die Bedeutung
der Wörter.
Z.B.: Wörterbuch von Klappenbach, Steinitz – umfasst die Bedeutung, Stilistik,
Grammatik, Musterbeispiele den Sätzen mit diesen Wörtern
Handwörterbuch – hat 2 Bände, mit 60 000Stichwörtern, umfasst den Wortschatz
der letzten 30 Jahre
Deutsches Wörterbuch - Wahrig, Gütersloh 1986 ( zweite Ausgabe ) – einbändig,
bei jedem Lexem ist die Rechtschreibung, Silbentrennung, Ausspracheformen
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Z.B.: Althochdeutsches Wörterbuch - Gasterstädt, Fring
Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch - Lexer
Das Stillwörterbuch - Henrik Becker – zu jedem Wort sind hier verschiedene Anwendungen
Wörter und Verwendungen - Agricola – 8000 Wörter, zu jedem Lexem sind hier viele
Verwendungen
Synonymwörterbuch
Wörter und Gegenwörter - Agricola,C./ Agricola, Leipzig 1979 – Antonyme
Gleich gesprochen verschieden geschriben, 1988 – Homonyme
Hilfsmittel für Studenten der Germanistik sind auch sog. „ kleinere Ausgaben“
Das Lexikon deutscher Präpositionen – Schrüder
Das Lexikon deutschen Konjunktionen
Das Lexikon zum Artikelgebrauch- Grimm ( nicht mit Gebrüder Grimm zu tun )
3. Soziolinguistischer Aspekt:
- gibt die geographische Herkunft
Z.B.: Berlinisch – 1986, Schild – gibt eine Einführung in die Entstehung der Berliner Mundart
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Mundartwörterbücher = die sozialen Status, soziale Zugehörigkeit zu einer bestimmten
sozialen Gruppe zeigen - auch das findet seine Widerspiegelung in WBn.
Dadurch entsteht nämlich ein bestimmter Wortschatz, ein sogenannter Gruppenspezifischer
Wortschatz z.B.: Gsw, der Bauern, der Handler, der Sportler, der Jugendlichen – besonders
dieser hat ziemlich phantasievolle Bezeichnungen. usw.
Es gibt auch ein Wörterbuch des Rotwelsch – es ist die deutsche Gaunersprache – die
Sprache der Verbrecher- Sie haben ihre eigene Ausdrucksweise für verschiedene Dinge.
4. Fremdwörterbücher:
– sie geben Auskunft über die Bedeutung, Rechtschreibung, Aussprache und Herkunft von
Fremdwörtern in verschiedener Weise.
Mater – 1983 – 140 000 Stichwörter hat er untersucht, gibt keine grammatischen und
semantischen Angaben. Orientiert sich nur auf die Darstellung nach dem letzten
Buchstaben. Ein solches WB ist besonders bei Untersuchungen im Bereich der
Wortbildung sehr wichtig (es gibt z.B.: 9000 verschiedene Belege und Endungen
Auf - nne )
5.Andere Aspekte:
Wörterbücher, die den öffentlichen Sprachgebrauch beschreiben und kritisieren:
Brisante Wörter von Agitation bis Zeitgeist ( brisant = explosiv ) – es wird dort der
Wortschatz aufgeführt, den die Politiker verwenden
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Abkürzungen – Komprimierung der Sprache
Das große Abkürzungswörterbuch von Koblischke – 33 000 Abkürzungen, Kurzwörter,
Zeichen und Symbole aus allen wichtigen Gebieten des Lebens ( Abkürzungen gewinnen
mehr und mehr der Bedeutung )
Normative Wörterbücher – legen Normen fest, nach denen man sich richten muss.
Z.B.: die orthographischen Wörterbücher ( DUDEN u.a.)
die orthoepischen Wörterbücher – Aussprachenwörterbücher – legen die
Aussprachennormen fest, die man lernen muss, damit man in einer Sprachgemeinschaft
verstanden wird.
Wenn man sich mit der Sprache beschäftigt, spielt die Beziehung zwischen der Sprache und
der objektiven Realität eine große Rolle. Die Menschen sind gesellschaftliche Wesen, sie
brauchen die Sprache. Bei der Erfüllung von gemeinsamen Aufgaben benötigen sie unter
anderem die Sprache.
2. kommunikative Funktion
Sprache als Mittel zur Verständigung in der Gesellschaft.
Instrument zum Austausch von Informationen zwischen Sprecher ↔Hörer,
Schreiber ↔Leser
Wenn die Sprache diese zwei Funktionen erfüllen will, braucht sie ein sprachliches System.
Das System muss so beschaffen sein, dass man damit eine große Menge von Informationen,
Äußerungen machen kann, die beliebig erweitert werden können, die wiederholt werden
können.
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Unser Sprachsystem besteht aus invarianten Elmenten und Regeln - als funktionale
Einheiten betrachtet. Diese funktionalen Einheiten sind :
- eine Zuordnung von Lautkörper ( Formativ ) und Bedeutung im Bewusstsein des
Menschen gespeichert.( Lexeme )
Ferdinand de Saussure
- bezeichnet die sprachlichen Zeichen als bilaterale Einheiten, die in der Zuordnung von
Lautkörper zu Bedeutung im Bewusstsein gespeichert werden.
( Bilaterale =Zuordnung der Lautfolge zur Bedeutung )
Diese Zuordnung kann historisch gewachsen sein, aber auch konventionell festgelegt werden.
( z.B.: Terminologien der Wissenschaften. )
Die menschliche Sprache = primäres Zeichensystem, sie besteht aus Zeichen, die nach
den grammatischen Regeln, nach kommunikativen Bedingungen für uns verwirklicht
sind.
Das Wort = eine sprachliche Einheit, ei sprachliches Zeichen, eine Grundeinheit der
Sprache.
Das Wort kann man auf verschiedener Ebenen untersuchen, uns interessiert besonders die
lexikalisch - semantische Ebene.
Das Wort ist eine Invariante, aber in der Kommunikation wird das Wort grammatisch geformt
und es wird benutzt in Varianten → als phonemisch – graphemische Variante oder als
lexikalisch – semantische Variante.
Wenn man das Wort untersuchen will, dann muss man davon ausgehen, dass sich das Wort im
Schnittpunkt verschiedenen Ebenen befindet. Einmal ist das Wort eine phonologische Einheit
und besteht aus zwei oder mehreren Phonemen. Auf der graphemischen Ebene ( geschrieben )
kann man das Wort formal definieren als eine Zeichenfolge zwischen zwei Leerstellen.
Die morphologische Gestalt eines Wortes ist zu erfassen durch die Gliederung der
Morpheme.
Das Morphem = ist das kleinste bedeutungstragende sprachliche Zeichen.
Die Morpheme unterschiedet man je nach der Funktion und Bedeutung.
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Allgemein teilen wir die Morpheme in drei Gruppen ein:
2. Flexionsmorpheme ( 63 im Deutschen )
- können vollständig aufgezählt werden, bilden keine neuen Wörter, verändern nur die
grammatischen Formen des Wortes.
- sind polyfunktionell ⇒ können verschiedene grammatische Bedeutung haben, sie
bestimmen z.B.: Pluralbildung, Tempusformen, Komparation...
Morpheme = kleinste Einheiten von Formativ und Bedeutung, sie wirken wortbildend oder
wortformbildend.
Wörter = stabile Einheiten, sind in unserem Bewusstsein gespeichert (Als Einheiten von
Formativ und Bedeutung, als Grundeinheiten = Lexeme) und wieder reproduziert (abgerufen )
aus dem Bewusstsein.
Sätze = werden dagegen nicht reproduziert, sondern immer neu in der Kommunikation
gebildet. Und zwar mit diesen reproduzierbaren Einheiten → Wörtern ( Einheiten von
Formativ und Bedeutung )
Das ist nicht nur eine grammatische Einheit, sondern auch eine semantische Einheit
( Bedeutung )
Wörter haben benennende = normative = bezeichnende Funktion ⇒ sie bezeichnen immer
nicht nur einen einzelnen Gegenstand ( Sachverhalt ) , sondern auch gleichzeitig eine ganze
Klasse eines bestimmten Gegenstandes. Diese Funktion haben nicht alle Wörter.
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Wir können zwei Gruppen unterschieden :
Wörter existieren als Elemente des Systems = Lexikonwörter ( Ebene der langue ),
auch als Textwörter ( Ebene der parole ).
Systemwörter = Lexikonwörter
- finden wir im Wörterbuch, wo alle mögliche Bedeutungen eines Wortes aufgeführt
sind, alle potentiellen Bedeutungen. Einige von diesen potentiellen Bedeutungen
werden in der Rede realisiert, materialisiert, ausgewählt aus der Vielzahl der
potentiellen Bedeutungen = aktuelle Bedeutung
Die Autosemantika sind alle polysem = mehrdeutig. Sie stehen als Systemwort im
Wörterbuch und in der Kommunikation werden sie monosemiert ⇒ nur eine bestimmte
Bedeutung in einer bestimmten kommunikativen Situation wird verwendet.
Bedeutungsbeziehungen:
a) paradigmatische Bedeutungsbeziehungen:
- stehen zwischen Wörtern, die aufgrund gleicher semantischer Merkmale denselben
Platz in einer Redekette einnehmen können.
• Identitätsbeziehungen ( Synonyme )
• Hierarchiebeziehungen ( Lebewesen → Tier → Haustier )
• Polaritätsbeziehungen ( Antonyme )
b) syntagmatische Bedeutungsbeziehungen :
- Fähigkeit eines Wortes, sich mit anderen Wörtern zu verbinden ⇒ Valenz spielt eine
wichtige Rolle
Manche Wörter können aufgrund ihrer semantischen Struktur mit sehr vielen Wörtern
verbunden werden → sie sind wenig eingeschränkt ( z.B.: laufen )
Einige Wörter können nur mit wenigen Wörtern verbunden werden – sie sind stark
eingeschränkt durch die semantische Struktur. Ihre Kompatibilität ist gering.
(Z.B.: blond – blondes Haar, ein kühles Blondes = Bier → Phraseologismus
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Man kann das auch mit einem Koordinatensystem darstellen, den Zusammenhang von
paradigmatischen und syntagmatischen Beziehungen auf den Achsen x und y
y
Der Mann ist dick fast alle menschlichen
korpulent Lebewesen
fett ( Mann, Frau, Kind...)
unförmig
Der Wortschatz ist ein offenes dynamisches System, es verändert sich ständig:
Das Zentrum des Wortschatzes bildet der Allgemeinwortschatz. Dieses Wortschatz hat
ca. 500 000 Wörter und ihn verstehen die meisten Mitglieder einer Sprachgemeinschaft.
Peripher gruppieren sich um diesen Allgemeinwortschatz sg.:
Das Wort ist eine komplexe Einheit und man kann den Wortschatz nach unterschiedlichen
Gesichtspunkten untersuchen:
• historische Untersuchungen
• geographische Untersuchungen
• soziale Untersuchungen
• Kommunikationsbereiche, in denen sich die Fachleute bei der Erfüllung gemeinsamer
Aufgaben unterhalten
• onomasiologische Untersuchungen
• Bedeutungsbeziehungen
• Herkunft der Wörter
• grammatische Einteilung
• morphematische Struktur
• Arten der Wortbildung
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Ferdinand de Saussure:
- langue = Sprachsystem
- parole = Kommunikation, Text, sprachliche Handlung
Textwort = ist die Realisierung einer Bedeutung des Systemwortes aus der langue auf
der Ebene der parole, in der Kommunikation.
Wörter sind Elemente eines Sprachsystems, sie werden gespeichert als Ganzheit, als
Zuordnung von Formativ und Bedeutung und sie werden als diese Ganzheit wieder abgerufen
aus dem Bewusstsein, dh.: sie werden reproduziert.
Lexeme sind sprachliche Einheiten, die als Ganzes, als Einheit von Formativ und Bedeutung
im Bewusstsein gespeichert werden. Alle Wörter sind Lexeme, aber nicht alle Lexeme sind
Wörter. (z.B.: idiomatische Wendungen, Phraseologismen werden genauso als feste
Wendung, als Ganzheit, als Einheit von Formativ und Bedeutung im Bewusstsein gespeichert
und genauso wieder abgerufen)
Wörter sind Mittel ( Instrument ) der Erkenntnis und Kommunikation, haben eine
kognitive und kommunikative Funktion.
Dienen dem Erkenntnisprozess, untrennbarer Zusammenhang zwischen Sprache und
Denken. Ohne Sprache ist es nicht möglich zu denken.
Sprache ist ein Medium der kognitiven Tätigkeit, sie vermittelt zwischen dem
Individuum und der Gesellschaft, zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ⇒
sprachliche Zeichen sind historisch und regional geprägt = Elemente als Zeichensystems
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Wortbildung
Modelle
Modelle
unproduktive Modelle = nach denen Muster entstehen heute keine neuen Wörter
• Suffixe:
- s ( Klaps, Kniks )
- t ( Fahnt )
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Methoden zur Wortbildung ( Wortbildungsanalyse )
= sind Methoden, mit denen man bestimmte semantische Beziehungen zwischen den
Morphemen feststellen kann.
1. Paraphrasierung ( Umschreibung )
- Bedeutungselemente werden verbalisiert, es wird Grad der Lexikalisierung
festgestellt.
- Art der semantischen Beziehungen
3. Konstituentenanalyse
- Darstellung der hierarchischen Struktur einer Wortbildungskonstruktion
- Analyse nach den unmittelbaren Konstituenten
Ergebnislosigkeit
Ergebnislos igkeit
Ergeb nis
Er geb
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Sachlichkeit
Derivation ( Ableitung )
Grundmorphem Derivationsmorphem
4. Opposition ( Gegenüberstellung )
- man kann aus der Gesamtbedeutung des Wortes die Bedeutung von Affixen feststellen
- durch die Gegenüberstellung der Suffixe in einem konkreten Kontext stellt man fest,
Dass z.B.: das Suffix – ierung immer einen Prozess darstellt und das Suffix – ation immer
das Resultat bezeichnet.
1. Komposition ( Zusammensetzung )
2. Derivation ( Ableitung )
3. Präfixbildung
4. Kurzwortbildung
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1. Komposition ( Zusammensetzung )
Komposition
Komposition
endozentrisch exozentrisch
A: Determinativkomposita
bestehen aus dem Grundwort ( bestimmt das Genus ) und dem Bestimmungswort
( determiniert das Grundwort )
- zwischen dem Grundwort und Bestimmungswort gibt es vielfältige semantische
Beziehung
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B: Kopulativkomposita = Possessivkomposita
- bestehen nicht aus Grundwort und Bestimmungswort, sie stehen allein, müssen der
gleichen Wortarten gehören
- beide Komponente stehen gleichberechtigt nebeneinander
C: Zusammenrückung
- substantivierte Wortgruppen, imperativische Sätze
z.B.: Er ist ein Taugenichts
Rendevourz, Nimmesatt, Vergiβ meinnicht, Mannweib, Rührmichnichtan
Kompositionsfuge = Fugeelemente
- Stelle, wo zwei Gliedern des Kompositums zusammengehen
• - es ( Tageslicht )
• - s ( Arbeitsmantel )
• - en ( Frauenkirche )
• - ens ( Schmerzensgeld )
• - e ( Schweinefleisch )
• - er ( Rinderbraten )
• - i ( Bräutigam, Nachtigall ) → nur zwei in der d. Sprache
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2.Derivation ( Ableitung )
Derivation
- bestimmte Kompositumglieder
- verlieren mit der Zeit ihre Selbständigkeit - eigene Bedeutung - und werden zu sog.
Halbpräfixen und Halbsuffixen , dh. Sie sind auf dem Weg zu einem Präfixe bzw.
Suffixe
Vier Kriterien :
1. Weise : z.B.: interessanterweise, freundlicherweise
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3. Bedeutungsverhältnis
- wenn es im Bedeutungsverhältnis zur Verschiebung kommt
z.B.: Werk → Lautwerk, Uhrwerk...
( Bedeutung liegt auf dem ersten Wort )
4. Ableitungssuffixe
- wenn ein Ableitungssuffix und gleichlautendes freies Morphem vorkommt ⇒ Suffix
z.B.: Zeug → Badezeug, Waschzeug, Fahrzeug
Halbpräfixe
z.B.: ein Bomben/erfolg, hoch/modern, Super/angebot
Derivation
Derivation
JA NEIN
1UK 1UK
freies Morphem
oder Morphemkonstruktion Wortgruppe
implizite Ableitung
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3. Präfixbildung
Präfix = ist ein gebundenes Morphem, was reihenbildend ist
z.B.: treten → betreten, vertreten, wegtreten, auftreten
• trennbare Präfixe
ab-, an-, bei-, über-, nach-, ...
1. ein neugebildenes Wort, welches mit einen Präfix neugebildet wird, kann nicht in eine
andere Wortart eingeordnet werden. Beim Suffix ist es möglich.
2. während die Suffixe in den meisten Fällen für Substantive, Adjektive und Verben
unterschiedlich sind, ist es bei den Präfixen nicht so
3. ein Suffix kann niemals die Hauptbetonung eines Wortes tragen, aber Präfixe können
die Hauptbetonung übernehmen.
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4. Kurzwortbildung
- ganz produktive Art des deutschen Sprache, Tendenz zur Sprachökonomie
Kurzwortbildung
Kurzwortbildung
Kurzwörter
5. Besondere Arten
Besondere Artender
Besondere Arten derWortbildung
Wortbildung
Reduplikationsbildungen Wortmischung
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• einfache Doppelungen = typische Lautkomplexe aus kindlicher Sprache, bestimmte
Laute werden zweimal ausgesprochen
z.B. Kindersprache: Papa, Mama
Wortbedeutung
-es geht um den Abbildcharakter. Die Bedeutung hat Charakter eines Abbildes der objektiven
Realität im Bewusstsein der Menschen.
Mit Wortbedeutung beschäftigt sich die Semasiologie
Die Wortbedeutung kann ein Element des Sprachsystems sein, eine mögliche Bedeutung
sein. Deshalb spricht man von der Bedeutung auf der Ebene der parole – in der
Kommunikation spricht man von der aktuellen Bedeutung. Die Bedeutung im System nennt
man die potentielle Bedeutung.
} Bedeutungsvarianten
= Haustier
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! das Semem = eine Menge von semantischen Merkmalen ( Semen ), die einem
Zeichenkörper zugeordnet sind = eine Bedeutungsvariante
! Denotat = Objekt, die Klasse von Objekten, die man mit einem Wort bezeichnet
• denutative Bedeutung = die Bedeutung, in der alle semantischen Merkmale drin sind, die
für die Kommunikation relevant sind
Wortbedeutung:
Die Bedeutungsstruktur :
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Die Seme kann man auch durch den Vergleich von Wörtern ermitteln.
z.B.: die Wörter klettern und kriechen ⇒ beide sind Verben der Fortbewegung , aber haben
unterschiedliche Semstrukturen !
! Man kann nicht sagen : er kriecht die Felswand hinauf, das Kind klettert auf dem Fußboden
herum.
! Es geht nur: Der Bergsteiger klettert die Felswand hinauf, das Kind kriecht auf dem Boden
herum
Das Wort rennen : Sem 1 → schnell
Sem 2 → mit den Füßen
Sem 3 → Fortbewegung auf dem Boden
Man kann nicht sagen: Klaus rennt langsam in die Schule .
Klaus rennt im Auto zum Flughafen .
Klaus rennt in der Luft .
⇒ das alles ist Unsinn, weil das Wort rennen eine andere Semstruktur hat .
Die Wortbedeutung ist immer hierarchisch strukturiert. Es gibt eine Abfolge bei Semen vom
Einzelnen zum Allgemeinen , vom Konkreten zum Abstrakten.
In der Semstruktur eines Wortes sind allgemeine abstrakte Sememe enthalten , die
manchmal nicht nur in einer Sprache auftreten, sondern auch in verschiedenen Sprachen .
In diesem Fall spricht man von übereinzelsprachlichen oder universellen Semen.
z.B.: Mensch, temporal, lokal , horizontal , Fortbewegung, Lebewesen ...⇒ diese Wörter
finden wir fast in jeder Sprache.
Anderseits gibt es Sememe, die nur für eine Sprache charakteristisch sind.
1. Intralinguale Bedeutungsanalyse:
- wenn man Wortbedeutungen in einer Sprache vergleicht
2. Interlinguale Bedeutungsanalyse :
- wenn man mehrere Sprachen vergleicht
z.B.: im Deutschen gibt es zwei Wörter, aber in dem Tschechischen gibt es nur ein Wort :
měnit se = sich ändern → der Mensch ändert sich ⇒ innerlich -sein Charakter
= sich verändern → der Mensch verändert sich ⇒ äußerlich – sein Aussehen
přinést = holen → holen Sie mir die Zeitung ⇒ die beiden Partner sitzen am Tisch
und der eine bittet den anderen vom Regal die Zeitung zu holen
= bringen → bringen Sie mir die Zeitung ⇒ ein Partner sitzt etwas entfernt von
dem anderen
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Die hierarchische Struktur von Semen ist gleichzeitig die Struktur eines lexikalisches
Systems.
Die Arten der Darstellung der Semstrukturen :
- mit beiden kann man vergleichen, wie eine Bedeutung aufgebaut ist.
1. Stammbaum
gehen
Pferd
Wallach (kastriert )
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2. Matrix
Sem
Wort fließend stehend natürlich künstlich sehr groß klein sehr
groß klein
Fluss + − + − − + − −
Strom + − + − + − − −
Bach + − + − − − − −
Rinnsal + − + − − − − +
Meer − + + − + − − −
See − − + − − + − −
Tümpel − − + − − − + −
Teich − − + − − − − −
Pfütze − − + − − − − +
Kanal + − − + − − − −
Graben + − − + − + + −
Denotative und konnotative semantische Merkmale gehören zur Struktur der Bedeutung.
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Dinge, Werte, Einschätzungen werden durch konnotativen Bedeutungselementen
ausgedrückt )
z.B.: das Wort Pferd
Pferd
r Gaul s Roβ
r Klepper
e Mähre
1. die Einstellung eines Sprechers zu einem bestimmten Objekt oder zu einem anderen
Sprecher zeigen, hier spielt auch Ironie eine Rolle ( scherzhafte Ausdrücke )
4. Funktionsbereiche darstellen
z.B.: das Wort Briefmarke → das sagen normale Leute
Postwertzeichen → so bezeichnen es die Postbeamten
das Wort Brötchen : hat regionale Unterscheidungen:
die Schrippe → sagen die Berliner
die Semmel → sagen andere
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z.B.: Du hast eine weiche Birne
Die Bedeutung ist motiviert. Zwischen der lautlichen und inhaltlichen Seite eines
Sprachzeichens besteht eine konventionelle Beziehung. Das sprachliche Zeichnen hat einen
arbiträren ( willkürlichen ) Charakter.
z.B.: die Wörter schreiben und Tisch sind unmotiviert – ihre Bedeutung ist nicht erschließbar
aus der Bedeutung der einzelnen Bestandteile .
Das Wort Schreibtisch ist motiviert, und zwar durch die Bedeutung der beiden Bestandteile .
- die Wörter, die keine direkte Beziehung zwischen dem Lautkomplex und ihre Bedeutung
haben = Onomatopoetika = Schallnachahmende Wörter ⇒ wir kennen sie aus der
Kindersprache: kuckuck, wau wau , kikeriki
2. Morphologische Motivation
Drei Arten:
a) Wörter, bei denen die Bedeutung ganz eindeutig aus der Morphembedeutung
erkennbar ist
b) Wörter, denen Bedeutung nicht leicht zu erkennen ist, wie die Wortstruktur
durchschauen
z.B.: Handtuch – ist nicht nur für Hände geeignet
c) Wörter, deren Bezeichnungsmotive man absolut nicht erkennt
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z.B.: Stiefmutter , heute
3. Semantische Motivation
- Übertragungen, Bedeutungsübertragungen
a) metaphorische
b) metonymische
Das Wort bezeichnet nicht nur einen Gegenstand, sondern die gesamte Klasse = Detonat
eines Lexems
Bedeutungsbeziehungen im Wortschatz
A. Paradigmatische Beziehungen
- bestehen zwischen den Einheiten eines Wortschatzes, die aufgrund semantischer
Merkmale die gleichen Positionen in der Redekette einnehmen können
B. Syntagmatische Beziehungen
- Beziehungen zwischen den Bedeutungen der Einheiten, die untereinander zu einer
Redekette geführt werden können
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- z. B.: Hund + bellen, Mensch + denken
A. Paradigmatische Beziehungen
1. Hierarchiebeziehungen
Es handelt sich um eine Unter- und Überordnung der Wörter.
Stilistische Synonyme
- sind von der Stilebene, der Kommunikation, der Situation, dem Kontext
abhängig
- sie unterscheiden sich in ihren konnotativen Bedeutungselementen
z. B.: Kopf – Haut - Birne
rennen – eilen- rasen
Ehemann – Gemahl – Gatte – Ehekrüppel
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Synonyme stehen eigentlich im Widerspruch zur Sprachökonomie, aber sie bereichern
die Sprache, sie machen die Sprache bunt und tragen zur Verbesserung des Ausdrucks bei.
3. Polaritätsbeziehungen
- die Problematik der Antonyme im weitesten Sinn
z. B.: schnell x langsam
alt x jung
In diesem Wörtern spiegeln sich objektive Gegensätze der Realität wider. Sie sind
durch die Polarität, die Gegensätzlichkeit der Merkmale bestimmt.
Es gibt 3 Typen der Gegensätzlichkeit:
a) Antonymie
- die Relation zwischen extremen Gegensätzen, aber zwischen den Endpolen eines
semantischen Abstandes.
- Gibt Übergänge – man kann graduieren
- für die Antonymie gilt deshalb nur eine einseitige Implikation
z. B.: Hans ist gut. impliziert Hans ist nicht schlecht.
Hans ist nicht gut. impliziert nicht Hans ist schlecht.
b) Komplementarität
- die polaren Wörter schließen einander aus, es gibt keine Zwischenstufe, es gilt
eine zweiseitige Implikation – Entweder – Oder – Beziehung
z. B.: Hans ist verheiratet. impliziert Hans ist nicht alleinstehend.
Hans ist alleinstehend. impliziert Hans ist nicht verheiratet.
c) Konversität
- Beziehung zwischen 2 Wörtern, von denen ein Wort die semantische Umkehrung
des anderen ist, oder eine oder dieselbe Handlung wird von 2 verschiedenen
Gesichtspunkten betrachtet
z. B.: kaufen – verkaufen (A kauft von B etwas; B verkauft A etwas)
mieten – vermieten
geben – nehmen
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4. Wortfeld
- lexikalisch – semantisches Paradigma, es wird durch gemeinsame semantische
Merkmale der Wörter zusammengehalten
- die Lexeme in einem Wortfeld bilden mit diesen sem. Merkmalen ein Netz von sem.
Beziehungen
z. B.: Verben der Fortbewegung – die einzelnen Mitglieder können weiter differenziert
werden.
(durch andere Seme)
fliegen F. in der Luft
schwimmen F. im Wasser
gehen. Laufen F. mit den Beinen
kriechen, krabbeln F. auf allen Vieren
Heute ist ein Wortfeld ein gutes Mittel zur Beschreibung des lexikalischen Teilsystems.
Es ist eine Voraussetzung für die Semanalyse. Wortfelder machen die sem. Beziehungen
zwischen Wörtern deutlich.
B. Syntagmatische Beziehungen
- die semantische Verträglichkeit oder Unverträglichkeit (Kompatibilität – sem.
Konkurrenz, oder Inkompatibilität von Wörtern)
- Aspekte der Valenz spielen hier auch eine Rolle
z. B.: Inkompatibilität: ein kluger Trottel, der Baum ist auf das Dach geflogen
= Unsinn! Man kann die Wörter nicht zusammensetzen, weil sie unterschiedliche
Semene enthalten, die einander ausschließen.
Kompatilibität: blond + Haar, bellen + Hund
Die gegenseitige Kompatibilität oder Inkompatibilität von Wörtern hängt nicht nur von den
denotativen Bedeutungen ab, sondern auch von den konnotativen Bedeutungskomponenten.
Eine große Rolle spielen die Kommunikationsabsichten eines Sprechers und die Einstellung
zum Kommunikationspartner.
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Übertragene Wortbedeutung
- Wortverbindungen, deren Wörter nicht immer übereinstimmen
z. B.: Der Wein hat einen trockenen Geschmack. ⇒Übergang vom taktilen Bereich in
dem Sinnesbereich des Geschmacks
Im Raum herrschte hartes Licht. ⇒Übergang vom takt. Bereich zum optischen
Bereich
Schreiende Farben ⇒ akustischer B. – virtuellen B.
- wenn die neue Bedeutung usuell geworden ist (zur Gewohnheit geworden ist)
- das Wort kann im Laufe der Zeit den Charakter einer Metapher verlieren
z. B.: Er ist ein Fuchs. = klug. listig
Er reitet einen Fuchs. = schnelles Pferd
Süße Stimme = angenehm oder auch unangenehm
Reguläre Mehrdeutigkeit
(Theorie von Apresjan – 1974):
= Benennungen von Handlungen und Prozesse benennen gleichzeitig die Resultate.
Metaphorische Beziehungen
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= entstehen auf der Grundlage konstatierter Ähnlichkeitsbeziehungen und sollen
Ähnlichkeitsassoziationen auslösen.
Tertium comparatinis = Vergleichsobjekt
Lexikalische Metapher
= wenn die neue Bedeutung usuel geworden ist
- das Wort kann im Laufe der Zeit den Charakter einer Metapher verlieren
z.B.: Er ist ein Fuchs = er ist klug, Süße Stimme = angenehme Stimme
Polysemie
Reguläre Mehrdeutigkeit (Apresjan – 1974):
Die Polysemie gehört zu den Grundtatsachen der Sprache.
Sie entsteht:
a) durch Bedeutungsextension
ein Lexem wird auf weitere Denotate angewandt- sein Bedeutungsumfang erweitert sich
b) durch Bedeutungsdifferenzierung
die Bedeutungen gliedern sich weiter auf
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Man benutzt metaphorisch seit langem die Benennungen von Tieren oder Körperteilen der
Tiere:
• Zur Benennung der Sternbilder: Löwe, Stier, großer und kleiner Bär
• Als Krankheitsbezeichnungen und zur Benennung von Körperteilen:
Wolf, Krebs, Schnecke (im Ohr)
• Hierher gehören auch die Fälle der Polysemie von Verben, bei denen ein Semem durch
Objektvertauschung oder Subjektvertauschung entstanden ist:
Die Decke abwaschen ⇒ den Schmutz abwaschen
• oder auch bei Adjektiven: die warme Hand ⇒ der warme Mantel
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Hyperonymnische Beziehungen als Ausdruck der regulären Mehrdeutigkeit
Hyperonymnische Beziehungen bestehen als Abbild der Beziehungen von Kollektiv und
Einzelnem: Holz – Ins Holz fahren, Holz schlagen, Holzeinschlag
von Gattung und Individuum: Mann – der Mann unterscheidet sich von der Frau
von Gattung und Spezies: Holz – mit Holz bauen, edle Hölzer nutzen
Ursachen der Polysemie
Die häufigste Ursache der Polysemie ist die Verwendung eines Lexems für Objekte, die
bisher nicht durch dessen Bedeutungsextension erfasst wurden. Ein Lexem tritt in neue
Kontexte, in neue Umgebungen. So entstehen neue Sememe durch metonymische
Verschiebungen und metaphorische Übertragungen.
Bedeutungswandel
= Prozess der Anpassung an neue Bedürfnisse, die sich aus der Kommunikation und aus
der Erkenntnistätigkeit der Menschen ergeben (wir passen die Wortbedeutung an, als ein
ideelles Abbild der objektiven Realität im Bewusstsein der Menschen, diese neuen Abbilder
kommen in neuen Merkmalkombinationen zum Äußern)
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Ursachen des Bedeutungswandels:
a) außersprachliche
b) innersprachliche
a) Außersprachliche Ursachen
= die lexikalisch-semantischen Systeme einer Sprache müssen sich immer an die
Veränderungen in der Gesellschaft anpassen (an politisches, kulturelles, ökonomisches,
soziales Leben)
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6. Ironischer Wortgebrauch (führt zum BW, wenn die Gesellschaft diese Verwendung
akzeptiert)
z.B. ein feiner Herr
nette Geschichte
schöne Bescherung
Innersprachliche Ursachen
= Feldgliederungswandel –
= Wörter treten nie isoliert auf, immer als Glieder eines Wortfeldes in einer bestimmten
Beziehung zu anderen Wörtern
b) Wechsel der kommunikativen Ebene – dabei verändert sich die Bedeutung des Wortes
aus der Gemeinsprache in die Fachsprache und umgekehrt
1) ein bestimmtes Wort in der alten Form wird in der neuen Bedeutung verwendet
z. B. Bleistift, Truhe, Scheibe
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Ähnlichkeit des Verhaltens → Angsthase
- Synästhesie → die Uhr geht, die Sonne lächelt
- Bedeutungsveränderungen können zur Hauptbedeutung der Wörter werden,
übertragene neue Bedeutung
- Tierbezeichnung → ein Fuchs (pejorative)
z.B. schildern = nur bemalen – auch erzählen
5) BW durch Festlegung = einem Wort wird durch Vereinbarung eine neue Bedeutung
zugeordnet, oft in der Fachsprache
z.B. Gemeinsprache → Terminologie
Lampe (ganzes Gegenstand) – (ein Teil) – die Leuchte
Terminologie ist international festgelegt
Chemie –Sauerstoff
Technik – Kugellager, Gleichstrom
Es geht um die Beziehung zwischen der alten und der neuen Bedeutung eines Wortes. Wir
fassen die Bedeutung eines Wortes als Bündel von Semen auf. (das geht auf die Prager
Schule auf Trubeckoj zurück, der ein Phonem als Bündel distinktiver Merkmale
bezeichnet).Das wurde in die Lexikologie übernommen und wir können sagen: auch die
Bedeutung eines Wortes ist Bündel von Semen und die Seme sind hier auch distinktive
Merkmale.
Wenn man sagen kann, dass die Bedeutung eines Wortes ein Bündel von Semen ist, dann
können wir auch die Beziehung zwischen der alten und der neuen Bedeutung eines Wortes
folgendermaβen charakterisieren :
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1.Bedeutungseinnengung
2.Bedeutungserweiterung
• MHD „vaz“ „Faβ“ -urspr. Seme: jede Art von Gefäβ – heute neue Seme, die die Gröβe
+ Form eines Fasses kennzeichnen z.B. rund, gewölbt
• MHD „vielen“ „fällen“ -bezieht sich auf alle Objekte, die man nach unten senken kann
Oft kommt es dazu, dass ein Bedeutungswandel zur Veränderung der gesamten Semstruktur
führt.
• MHD „Geselle“ - früher: zur Bezeichnung der Denotatsklasse
Gefährte – Freund – junger Mann
- heute: Seme: menschlich, männlich = bleiben konstant
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• MHD „List“ - früher: Synonym zu Kunst
Entstehung von negativen Semen (z.B. List) wird als Bedeutungsabwertung eines Wortes
bezeichnet. Umstrukturierung des gesamten Bestandes von denotativen und konnotativen
Semen kann zu einer Bedeutungsabwertung führen (z.B. Schelm).
Die Beziehungen also zwischen der alten und der neuen Bedeutung eines Wortes, die auch
dazu führen können, dass bei einem polysemen Wort eine seiner Bedeutungen verschwindet
und eine andere hinzukommt.
heute: ein heller Ton, helles Licht, helle Farbe – früher nicht möglich zu sagen
Bedeutungsentlehnung:
1. Lehnwörter
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- haben sich vollkommen an das Deutsche assimiliert (in der Betonung, Lautgestalt, Flexion)
- man erkennt sie nicht mehr
- sie entstehen durch Beziehungen zwischen Feldern
- vor allem Substantive
2.Fremdwörter
- sie haben ihren fremden Charakter beibehalten
- ein groβer Teil findet man in anderen Sprachen (in mindestens 3 Senem übereinstimmen) =
Internationalismen
- aus Bereich der Kultur, Kunst, Ökonomie, Technik, Medizin…..
2.Griechischen :
- Arithmetik, Musik, Bibliothek, Methaphysik
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3.Althebräischen :
- Halleluja, Hoisijana, Satan
4.Altägyptischen :
- Gummi, Oase
5.Französischen :
1. Welle (11. – 12. Jh.): höfische, ritterliche Kultur wurde nachgeahmt: Palast, Abenteuer
2. Welle (17. – 18. Jh.): König der Sonne: Ludwig XIV. herrschte
Madame, Oheim, Mume, Mademoiselle, Hasard, Illumination, Ball,
Ballett, brav, frivol, duellieren
- zum Aussehen: Friseur, Perücke, Parfüm, Toilette, Mode, elegant
3.Welle (2. Hälfte des 10. – 1. Hälfte des 19. Jh.): Revolution, Republik, Demokrat, Klasse,
Sozialismus, Konstitution
6. Italienischen :
- aus der Seefahrt: r Kompass, e Flotte, e Fregatte (heute auch bunt geschminkte Frau)
7. Spanischen , Portugiesischen :
e Schokolade, e Mantille, e Familie, e Zigarre, e Serenade
8. Englischen :
s Konzert, r Export, r Import, r Scheck, s Prozent
- aus der Seefahrt: s Boot, r Steward, r Kutter
- aus dem Sport: r Start, s Finish, s Hockey, s Match, r Champion, r Trainer, s Handicap
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- aus der Mode: r Pullover, r Sweater, e Shorts, r Smoking
Phraseologismen
- Mittel zur Bereicherung der Sprache
• syntaktische Struktur – welche Rolle Adjektive o. Substantive spielen, ob ein Verb oder
eine bestimmte Personalform feste Bestandteile einer Wortgruppe sind usw.
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- einige Phras. wenig oder mehr umgangssprachlich, Verwendung in einigen Situationen
ist nicht möglich
Verbindungen:
1. Adjektiv + Substantiv:
das leibliche Wohl ⇒ gutes Essen
ein kalter Kaffee ⇒ etwas, was alt bekannt ist
in Hülle und Fülle ⇒ in Überfluss, große Menge
- international verbreitet:
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- weitere Ausdrücke: idiomatische Wendung, festes Syntagma, Wortgruppenlexem,
Paralexem, feste Wortgruppe usw.
Phraseologie
zwei Bedeutungen:
1. eine sprachwissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Erforschung der Phraseologismen
beschäftigt
2. das gesamte Inventar aller Phras. in der Sprache
- bestehen aus mehreren Wörtern, eine determinierende und eine determinierte
Komponente, mehr oder wenig fester Grad der festen Verbindung
Idiomatizität
- Bedeutung eines Phrs. lässt sich nicht aus den Bedeutungen der einzelnen
Komponenten erklären
a) vollidiomatisierte Wendungen:
id. Wendungen, die in der direkten Bedeutung auch als syntaktisch freie Wortgruppen
vorkommen:
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jmdm. Den Kopf waschen ⇒ jmdn. tadeln
zur Kasse gebeten werden ⇒ bezahlen müssen
die Weichen stellen ⇒ wichtigen Entschluss fassen
öffentliches Haus ⇒ ein Bordell
eine kalte Dusche ⇒ eine Dämpfung, eine Ernüchterung
ein freundliches Ereignis ⇒ Geburt eines Kindes
c) id. Wendungen, die in direkter Bedeutung durch ein Bild, eine Metapher verbunden
werden, dieser Metaphorisierungsprozess ist als einzelner ohne etymolog.
Kenntnisse nicht mehr zu bestimmen:
Nichtidiomatische Konstruktionen
1. sie sind oft so konstruiert, dass ein Muttersprachler beim Hören der ersten Komponente
sofort auch die zweite erwartet und die zweite auch schon kennt .
Nichtidiomatisierte Wortpaare. Sie haben ihre ursprüngliche Bedeutung behalten , gehören
aber durch ihre feste Reihenfolge zu den Phraseologismen.
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internationalen Charakter haben. Die haben in mehreren Sprachen die gleiche Bedeutung und
werden meistens nach denselben syntaktischen Strukturen gebildet.
z.B.: das blaue Meer; die grüne Heide; der gesunde Menschenverstand
Konstruktionen aus Märchen: der böse Wolf; die böse Stiefmutter; der schlaue Fuchs;
der tiefe Wald
Phraseologismen werden wie ein Wort im Gedächtnis gespeichert und auch wieder wie ein
Wort reproduziert, während die freien Wortgruppen jedesmal aufs Neue im Prozess der Rede
nach bestimmten syntaktischen Modellen neu gebildet werden. Deshalb sind sie nicht
reproduzierbar. Die Wissenschaftler bemühen sich, eine Klassifizierung der Phraseologismen
vorzunehmen.
1. Phraseologische Ganzheiten:
z.B.: j-m den Stuhl vor Tür setzen (hinauswerfen); j-m einen Korb geben (ablehnen); ein
blinder Passagier (ohne Fahrkarte); auf die lange Bank schieben (warten); Mund halten
(schweigen)
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z.B.: wie auf Kohlen sitzen (in Unruhe sein); auf der Bärenhaut liegen (faulenzen); für j-n die
Hand ins Feuer legen (an j-n. glauben)
b) Wortpaare
d) Phraseologische Ellipsen
2. Phraseologische Verbindungen:
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a) verbale Verbindungen: er ist in Aufregung geraten; er hat Abschied genommen; sich
einer Prüfung unterziehen; derselben Meinung sein
b) nominale Verbindungen: warme Küche, treu wie Gold, ein Mann von Ehre, Blut und
Wasser schwitzen, eine Fahrt in Blaue, eine faule Ausrede
3. Modellierte Bildungen :
Die Hauptfunktion der Phraseologismen ist ihre expressive Bedeutung. Deshalb werden
sie einer bestimmten stilistischen Ebene zugeordnet. Eine solche Zuordnung zu einer
bestimmten Ebene nennt man pragmatischer Aspekt. Man muss die Wirkung der
Phraseologismen auf einen Kommunikationspartner gut einschätzen können; wenn man
das nicht kann, kann es passieren, dass auch peinlich Situationen entstehen.
Stabilität
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nicht möglich : Sahne abschöpfen
Phras. können von der Norm, von den Regeln abweichen, es zeigt die Stabilität.
Z. B. bleibt ein attributives Adjektiv bei einem Substantiv unflektiert:
Weitere Phraseologismen :
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- im gleichen Boot sitzen ⇒ die gleichen Aufgaben erfüllen
- nur Bahnhof verstehen ⇒ nichts verstehen
- sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen ⇒ sich nicht betrügen lassen
- mit jmdm. einen guten Faden spinnen ⇒ sich mit jmdm. gut vertragen
- den Nagel auf den Kopf treffen ⇒ das Wesentliche erfassen und ausdrücken
a) heimischer
b) fremder
Sonderwortschatz
Kaufleute
Jäger →Pechvogel
Bergleute
Seeleute → einen Abstecher machen = ein kleiner Ausflug zu einem Ort, der abseits der
Reiseroute liegt
aufgetakelt – auftakeln = ein Segelschiff mit Ausrüstung versehen
Bauern → auf den Hund kommen
Handwerker → sticheln
Eisenbahnleute →Kondukteur
Zimmerleute und Tischler → schnurgerade
Bäcker → hausbacken
Fischer
Jargonismen
3 Arten:
1. Gruppenjargon (Soldaten, Musiker, Studenten,...)
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Soldaten: das Gewehr ⇒ Knarre
Speisen ⇒Erbsensuppe ⇒ Schrapnellsuppe
Studenten: blechen ⇒ bezahlen
Seemannssprache: der blaue Peter ⇒ Fahne
Sportler: das Tor ⇒ der Kasten, der Laden
Fahrrad ⇒ alte Karre, Drahtesel, Gummiziege
2. Klassenjargon
3. Geheimjargon
Dialektismen
Wiener Dialekt
Süddeutschösterreichische (Bayrischösterreichische) Basis
Alte Tschechen haben österreichisches Deutsch gesprochen.
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Bahnsteig Peron
Fleischer Fleischhauer
Bei den Fremdwörtern gibt es die Problematik der sog. „ falschen Freunde “ – bei
bestimmten ähnlich klingelnden Wörtern entstehen unterschiedliche (auch morphologische)
Wörter:
1) Fremdwörter
2) Lehnwörter
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1.Lehnbedeutung = wenn für ein heimisches Wort die Bedeutung eines fremden Wortes
übernommen wird,
z. B.: Pionier – Wegbereiter eines neuen Gebietes – Soldat, im Sozialismus kam ein drittes
Semem dazu – Angehöriger einer Kinderorganisation.
Viele germanische Wörter haben unter dem Einfluss des Christentums Bedeutungen der
lateinischen oder griechischen Ausdrücke übernommen.
Fremdwörter Lehnwörter
Lehnbildung Lehnbedeutung
Lehnschöpfung Lehnformung
Lehnübersetzung Lehnübertragung
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Soziale Gliederung des Wortschatzes
Die soziale Gliederung des Wortschatzes ist bestimmt durch die Art der
gesellschaftlichen Verhältnisse, durch die Stellung der Menschen im Prozess der
Produktion, durch die Beziehungen der Menschen in den verschiedensten
Gemeinschaften, aber auch durch die sozialen Verhältnisse in den Gruppen mit gleichen
Interessen.
Gruppen von Wortschatzvarianten:
1) Varianten, die sich aus der Kommunikation im Beruf im Fach oder in der
Wissenschaft in der Sphäre der Zusammenarbeit, auf praktischem und theoretischem
Gebiet des Berufslebens ergeben. Das sind die Professionalismen im weitesten Sinn.
Jeder gehört im Verlaufe seines Lebens zu mehreren solchen Gruppen. Jeder besitzt in
unterschiedlichem Maße eine fachsprachliche Kompetenz.
Die fachliche Spezialisierung führt zur Herausbildung des Wortschatzes, welchen man
für die präzise wissenschaftliche Arbeit, für die theoretische Arbeit in bestimmten
Fächern und Wissenschaften benötigt. Es entwickeln sich die Terminologien
(Bestandteile der Fachsprache).
Mit Termini arbeiten nicht nur die Fachleute, sondern auch Praktiker. In den
verschiedenen beruflichen Einrichtungen bilden sich aber auch Varianten der
wissenschaftlichen, beruflichen Kommunikation heraus – Umgangssprache eines
Fachgebietes. Es handelt sich nicht um die genau definierten Termine, sondern um
bestimmte Wörter, die man zur Verständigung in einem Gebiet braucht.
In einer Fachsprache gibt es auch umgangssprachliche Elemente, fachspezifische Lexik,
Nomenklaturzeichen und „Halbtermini“.
z. B. Filipec
I. allgemeiner Wortschatz
II. Sonderwortschatz:
1. Professionalismen
- nichtschriftsprachliche
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- schriftsprachliche
2. Termini
- eigentliche - spezifische - T. mit gnoseologischem Charakter
- Fachausdrücke, Nomenklatur
- T. mehrerer Wissenschaften
- Quasiternini (ungenaue, Halbtermini)
z. B. Wilhelm Schmidt
Fachwortschatz - Termini - standardisierte
- nicht standardisierte
- Halbtermini
- Fachjargonisme
Termini:
- nur ein Bestandteil der Fachsprache, sie bilden den Kern der
Wissenschaftsterminologie
- genau definierte fachsprachliche Lexik, zeichnen sich durch Eindeutigkeit,
Bestimmtheit und Genauigkeit aus
Fachsprache
- besteht aus umgangssprachlichen Elementen, Halbtermini, Jargonismen, Wörter der
Gemeinsprache
Terminologie
- das System der Termini einer Wissenschafts - oder Fachsprache
Terminologiewissenschaft
- seit den 30er Jahren des 20. Jahrhundert
- heute internationale Zusammenarbeit
- Terminologienormung – bei diesem Prozess erhält ein gemeinsprachliches Wort durch
die Bestimmung den Charakter einer Terminus und wird dadurch terminologisiert
(gemeinsprachliche Wörter können terminologisiert werden, in diesem Augenblick
erhalten sie eine genaue Definition).
Termini = Elemente eines terminologischen Systems. Dieses System folgt nicht dem
Sprachsystem, sondern dem System der Wissenschaft des Fachgebietes.
Kriterien für einen Terminus: Eindeutigkeit, Genauigkeit, ein festgelegter Platz in der
Hierarchie des Terminologiesystems.
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Die Definition eines Terminus erfolgt meistens durch einen spezifischen Kontext. Diese
Definitionen erfolgen als „Kopula-Sätze“ und der Terminus selbst ist immer das Subjekt
(z. B. „die Kette“ – lineare Folge von sprachlichen Elementen oder linguistischen
Kategorien – alle Sprachwissenschaftler verstehen unter diesem Wort dasselbe).
Die Bedeutung eines Terminus kann sich auch verändern. Neue Erkenntnisse in der
Wissenschaft, Verifizierung oder Falsifizierung von Hypothesen – das wirkt sich auch
auf terminologische Systeme und auf ihre Elemente aus.
Trotzdem sind Termini stilistisch neutral – ohne Emotionen, ohne konnotative
Bedeutungskomponenten.
1.fachinterne Kommunikation
3. interfachliche K.
- Kommunikation zwischen den Fächern
4. fachexterne K.
- Verkauf, Werbung – „Verbreitungssprache“...
Neben den genau definierten Terminen gibt es in den Fachsprachen noch andere Fachwörter:
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2) Fachwörter, die keine feste Definition haben und z. B. bei der Arbeit entstehen
z. B. systematisieren, kategorisieren, Membrane usw.
Ein großer Teil des Fachwortschatzes enthält gemeinsprachiges Wortgut, welches durch eine
Definition terminologisiert wird. Diese Termine, die dabei entstehen, sind entweder motiviert
oder unmotiviert.
In die Fachwortschätze tritt immer mehr fremdes Wortgut ein. Es handelt sich um die
Internationalismen, um Neubildungen aus griechischen und lateinischen Morphemen und
Lexemen (z. B. Archaismus, positiv, Distribution, Transformation ...).
Es werden auch zahlreiche Synonyme gebildet:
z. B. Patienten der Ärzte: Diabetes – Quasiterminus „cukrovka“
Interessant ist, dass es zu völlig neuen oder etwas veralteten und neuaufgenommenen
Wortbildungskonstruktionen zu speziellen fachsprachigen Wortbildungsmodellen und
Wortbildungskonstruktionen kommt.
z. B. die Bildung deverbaler Substantive, ung-Derivate mit dem produktiven Suffix –ung
oder Konversion bei der Bildung deverbaler Substantive, Kompositabildung und auch
Kurzwortbildung. Typisch ist die Bildung fachsprachlicher Verben mit Modellen, die in der
Gemeinsprache wenig benutzt werden – z. B.:
Modelle Verb + Verb (ziehen + schleifen = Ziehschleif)
Adjektiv + Verb (kalt + schweißen = kaltschweißen)
Konversion Verb zu Nomen: kaltschweißen – das Kaltschweißen
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Wenn der Übergang eines gemeinsprachigen Wortes in eine Fachsprache mit der
Terminologisierung des Wortes verbunden ist, kommt es bei umgekehrtem Weg zu einer
Endterminologisierung und der ehemalige Termin hat jetzt wieder die Merkmale, die
typisch für ein gemeinsprachiges Wort sind (Polysemie, Homonymie, Expressivität,
konnotative Bedeutungskomponenten ...).
z. B. „Kettenreaktion“, „Altlast“ = ehemalige Termine aus dem Gebiet der
Kernphysik, heute sind sie längst in andere Bereiche übernommen.
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