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« Bildhauer Remie Bakker schuf Tiere Früher Rhein vor 34 Millionen Jahren? »
der Eiszeit

Wie das "Schreckenstier von Eppelsheim" entdeckt wurde


von wissenschafts -news Pro @ 2009-02-11 – 09:08:51

Abguss des 1835 bei Eppelsheim entdeckten Schädels des "Schreckenstieres" im


Dinotherium -Museum in Eppelsheim. Links Altbürgermeister Heiner Roos, der "geistige
Vater" des Dinotherium -Museums. Foto: Ernst Probst

Bei Grabungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab der Boden der kleinen
rheinland -pfälzischen Gemeinde Eppelsheim in der Nähe von Alzey viele Überreste von
ausgestorbenen Säugetieren preis, die ganz wesentlich zum Verständnis der
Entwicklungsgeschichte der Säuger beigetragen haben. Besonders abenteuerlich hört sich
die Entdeckung des so genannten "Schreckenstieres" an, um dessen Erforschung sich der
Inspektor des Naturalienkabinetts am Großherzoglichen Museum in Darmstadt, Johann
Jakob Kaup, verdient machte.

Es ist heute nicht mehr zu eruieren, wann die ersten fossilen Knochen und Zähne in den
Sandgruben von Eppelsheim zum Vorschein kamen. Fest sieht jedoch: Seit 1817 wurden
Urzeitfunde aus den Sandgruben am Jürgenbauer nach Darmstadt gebracht. Vermutlich
geschah dies, weil der Direktor des dortigen Museums, Ernst Schleiermacher, dafür
Prämien ausgesetzt hatte. An der Sucharbeit beteiligte sich der Mitarbeiter des Museums,
Johann Jakob Kaup.

Vom "Schreckenstier" waren damals schon einzelne Backenzähne in Frankreich geborgen


worden. Da sie eine ähnliche Form wie die von Tapiren aufwiesen - sie waren bloß etwas
größer -, ordnete sie der Pariser Wirbeltier -Paläontologe Georges Cuvier einem Über mich
Riesentapir zu. Andere Gelehrte übernahmen diese Auffassung. Kaup bekam 1828 aus
Eppelsheim den zerbrochenen Unterkiefer eines solchen vermeintlichen Riesentapirs zu
Gesicht. Dieses Fossil ließ erkennen, dass das Tier im Unterkiefer zwei kräftige
Stoßzähne besaß. Kaup setzte die Kieferfragmente so zusammen, dass die Stoßzähne
nach vorn und oben gerichtet waren. So sah in der Gegenwart kein Tapir ans. Ohne zu
wissen, wie der Rest dieses Lebewesens gestaltet sein mußte, benannte Kaup 1829 das
seltsame Fossil "Deinotherium giganteum" also "Schreckenstier".
wissenschafts

http://wissenschafts-news.blog.de/2009/02/11/schreckenstier-eppelsheim-entdeckt-wu... 23.03.2009
Wie das "Schreckenstier von Eppelsheim" entdeckt wurde - wissenschafts-news Seite 2 von 5

1833 erhielt Kaup einen nahezu vollständigen Unterkiefer eines solchen Tieres aus RSS Feed
Eppelsheim, an dem die Stoßzähne nicht nach oben gerichtet waren, sondern eindeutig Einträge
nach unten ragten und rückwärts gekrümmt waren. Kaup korrigierte noch im selben Jahr Kommentare
seinen Irrtum bei der Rekonstruktion. Nun hielt er das Tier für ein Flusspferd
(Hippopotamus). Einträge
Kommentare
Erst ein weiterer Fund aus Eppelsheim brachte Klarheit über die wahre Natur des
Einträge
Säugetieres. 1835 holte der Gießener Geologe August von Klipstein aus einer von ihm
Kommentare
eigens für Fossilgrabungen erworbenen Sandgrube den ersten Oberschädel des
rätselhaften Tieres ans Tageslicht. Er benachrichtigte seinen Freund Kaup über diese
sensationelle Entdeckung und bat ihn um Hilfe bei der Bergung.

Über die Bergung notierte Kaup, dass 21 starke Männer, die auf einem Gerüst standen,
den zuvor besonders gegen Bruch gesicherten, noch mit Gestein umgebenen Schädel in
die Höhe zogen. Die Last soll mehr als acht Zentner gewogen haben. Dann wurde der
"Schreckenstier"-Schädel auf einen niedrigen Wagen geschafft, auf dem er auf einem
Kissen ruhte, mit dem etwaige Stöße aufgefangen werden sollten. Denn die Fahrt zum
nahegelegenen Städtchen Alzey ging über holprige Feldwege. Von Alzey aus wurde das
Fossil nach Darmstadt zu seinem Besitzer August von Klipstein transportiert.
Geologische
1856 beschrieben Klipstein und Kaup in deutscher und französischer Sprache den ein Exkursionen
Jahr zuvor geborgenen Dinotherium -Schädel. Auf die Titelseite der mit detaillierten Fossilien und Mineralie
Abbildungen des aufregenden Fundes ausgestatteten Veröffentlichung brachte Kaup eine sammeln Geologie für
Landschaft mit verschiedenen Tieren, deren Knochen in Eppelsheim gefunden wurden. Jedermann
www.Geo-Infotainment.de
Jene Zeichnung ist eine der frühesten Rekonstruktionen einer vorzeitlichen Landschaft
und deren Tierwelt.

Auf dieser Zeichnung verriet Kaup deutlicher als in seinen Schriften, wie er sich das MV Oberflächentechn
Industrie -
"Schreckenstier" mit Haut und Haaren vorstellte: Der massige Körper eines Dickhäuters
Bautenschutz
trägt hier einen schweren Kopf mit einem deutlichen Rüssel, den Kaup wegen der weiten
Sandstrahlen
Nasenöffnung am Schädel rekonstruierte. Aus dem Unterkiefer ragen zwei nach unten
www.mv-oberflaechentechnik
gerichtete Stoßzähne. Die Ohren sind auffallend klein. Da Kaup offensichtlich nicht
wusste, ob das Tier die kurzen Beine eines Tapirs oder die langen eines Elefanten besaß,
ließ er das "Schreckenstier" mit sorgfältig untergeschlagenen Beinen am Boden rasten.
Zahnarzt Darmstadt
Nutzen Sie unsere
Um den fehlenden Unterkiefer zu ersetzen, hatte Kaup nach einem Exemplar ans der goDentis Zahnarzt Suc
Darmstädter Sammlung einen passenden Ersatz anfertigen lassen. Originalgetreue Gesunde Zähne
Abgüsse beider Stücke wurden damals für 280 Gulden oder 600 Francs von Darmstadt Leben lang
aus an Museen in aller Welt verkauft. www.goDentis.de/Zahnarztsu

Weil die großherzogliche Sammlung in Darmstadt nicht über die nötigen Mittel für den Ferienwohnung
Erwerb des Dinotherium -Schädels verfügte, suchte von Klipstein andere Sterne
Kaufinteressenten. 1837 schafften er und Kaup das kostbare Fossil nach Paris, wo es neu, gepflegt,
ausgestellt wurde und die Akademie zum Erwerb bewegen sollte. Dazu kam es jedoch geschmackvoll im
nicht. rheinhessischen
Winzerdorf
Inzwischen diskutierten auch ausländische Forscher über die mutmaßliche Gestalt dieses www.fewo-alte
unbekannten Tieres, allen voran der französische Zoologe Henri Ducrotay de Blainville.
Der Londoner Paläontologe Dean William Buckland glaubte, in einigen Merkmalen des Mineralien und
Schädels Übereinstimmung mit Seekühen zu erkennen. Damit wurde aus dem Fossilien
angeblichen Riesentapir nun eine Riesen -Seekuh. In einem französischsprachigen Großes Angebot an
Lehrbuch des Genfer Paläontologen Francois Jules Pictet ist 1844 der Schädel aus Edelsteinen, Mineralien
Eppelsheim mit den Varianten Riesentapir und Seekuh abgebildet worden. Spätere Funde und Fossilien.
www.fossilien
beendeten den Gelehrtenstreit.

Anhand eines 1853 in Prag entdeckten unvollständigen Skelettes mit Resten des
Gebisses und elefantenartigen Langknochen konnte die Seekuh-Theorie widerlegt
Weblogs

http://wissenschafts-news.blog.de/2009/02/11/schreckenstier-eppelsheim-entdeckt-wu... 23.03.2009
Wie das "Schreckenstier von Eppelsheim" entdeckt wurde - wissenschafts-news Seite 3 von 5

werden. Auch die Größe und die Gestalt eines 1883 im böhmischen Franzensbad l archaeologie
(Frantiskovy Lázne) gefundenen, nahezu kompletten Skelettes ohne Oberschädel weisen l dinosaurier
das "Schreckenstier" als einen Verwandten der Elefanten aus. Das Franzensbader l fossilien -news
Exemplar ist ca. 3,20 Meter lang und 2,50 Meter hoch, also etwas kleiner als der l natur-news
vermutlich mehr als drei Meter große Eppelsheimer Fund. l tierstimmen
l wissenschafts
Weil das Dinotherium zuerst in Rheinhessen entdeckt wurde, heißt es auch Rhein -Elefant. l sauriernews
Seine nach unten gerichteten hakenförmig gekrümmten "Stoßzähne" trugen ihm l scienceticker
außerdem den Namen "Hauer -Elefant" ein. Die typische Begleitfauna der Fundorte sowie l dinosaurier
der Bau des ausgesprochen hochbeinigen Skeletts und das tapirähnliche Gebiss des l tier-welt
Dinotherium deuten daraufhin, dass es sich um einen laub - und möglicherweise auch l mehr…
früchteäsenden Waldbewohner handelte.
Weblinks
1849 wurde der Dinotherium -Schädelfund aus dem Besitz von August von Klipstein ohne
l fossilien
Erfolg in London zum Verkauf angeboten. 1862 offerierte von Klipstein seine gesamte
l Wissensdatenbank Klixs
geologische Sammlung, die nahezu 20000 Stücke umfasste, im "Neuen Jahrbuch für
Mineralogie, Geognosie, Geologie und Petrefaktenkunde" erneut zum Verkauf. Neben 360
Bücher
Fossilien aus Eppelsheim wurde ausdrücklich der "schön erhaltene Schädel von
Dinotherium giganteum, eines der kolossalsten Thiere der Vorwelt" angeführt. 1866 erwarb l Rekorde der Urzeit
Thomas B. Oldham, der Direktor des geologischen Dienstes in Indien, die Sammlung. Er l Rekorde der Urmensche
gab 1867 den Schädel mit weiteren Stücken aus den Eppelsheimer Dinotheriensanden an l Monstern auf der Spur
das British Museum (Natural History) in London. Andere Teile seiner Sammlung wurden l Seeungeheuer
nach Kalkutta gebracht. Oft wurde behauptet, dass der Schädel des Dinotherium auf dem
Transport nach England zerbrochen sei, aber das war nur ein Gerücht. Denn noch heute Nachrichten
ist das Original aus Eppelsheim wohlbehalten in London aufbewahrt. Je eine gute Kopie Wissenschaft
befindet sich im Hessischen Landesmuseum Darmstadt, im Museum Wiesbaden, im
Naturhistorischen Museum Mainz und im Dinotherium -Museum in Eppelsheim. l FAZ Wissen
l Google News
* l Spiegel-Online
l Süddeutsche Zeitung
Mit dem "Schreckenstier von Eppelsheim" und anderen exotischen Tieren befasst sich das l Die Welt Wissenschaft
Taschenbuch "Der Ur -Rhein. Rheinhessen vor zehn Millionen Jahren" des Wiesbadener l Die Zeit Wissen
Wissenschaftsautors Ernst Probst. Es ist bei "GRIN Verlag für akademische Texte"
erschienen und beim Buchgroßhändler "Libri" unter der Internetadresse Linklisten
http://www.libri.de/shop/action/productDetails/8105517/ernst_probst_der_ur_rhein_3640248015.html
l Linkliste für Weblogs
zum Preis von 24,99 Euro erhältlich.

*
Online-Shops
l Fossilienhandel Otto
Inhaltsangabe des Taschenbuches "Der Ur -Rhein":

Ein wichtiges Mosaikstück in der teilweise immer noch rätselhaften Geschichte des
viertgrößten Stromes Europas ist der Ur-Rhein in Rheinhessen gegen Ende des Miozäns Lagerverkauf Mineral
vor etwa zehn Millionen Jahren. Ablagerungen dieses Flusssystems sind die nach einem Osterangebote Edel
Rüsseltier bezeichneten Dinotheriensande. u.Heilsteine Fossilien
Meteorite u.
Der Ur -Rhein in Rheinhessen floss ab dem Raum Worms - weiter westlich als in der www.arcis-minerals.de
Gegenwart - auf die Binger Pforte zu. Der damalige Fluss berührte nicht - wie heute - die
Gegend von Oppenheim, Nierstein, Nackenheim, Mainz, Wiesbaden und Ingelheim. Das
geschah erst später.
Fossilien
Riesenauswahl zu
Am Ur-Rhein existierte eine exotische Tierwelt, wie man vor allem durch Funde bei
Niedrigpreisen Sicher b
Eppelsheim, am Wissberg bei Gau -Weinheim und bei Dorn -Dürkheim weiß. In der Gegend
eBay kaufen
von Eppelsheim etwa lebten Rüsseltiere, Säbelzahnkatzen, Bärenhunde, Tapire, www.ebay.de
Nashörner, krallenfüßige "Huftiere", Ur-Pferde und sogar Menschenaffen.
Eppelsheim genießt weltweit in der Wissenschaft einen guten Ruf. Zusammen mit dem
Pariser Montmartre gehört der kleine Ort südlich von Alzey zu jenen großartigen Jagdschule
Rheinhessen
Wir bereiten Sie
professionell auf Ihre

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Wie das "Schreckenstier von Eppelsheim" entdeckt wurde - wissenschafts-news Seite 4 von 5

Fossillagerstätten, mit denen die Erforschung ausgestorbener Säugetiere in Europa


begonnen hat.

Obwohl sich viele Wissenschaftler mit dem Ur -Rhein befasst haben, gibt dieser Fluss
weiterhin Rätsel auf. Es sind noch zahlreiche Grabungen und andere wissenschaftliche
Untersuchungen nötig, um zumindest die wichtigsten Fragen über seine Entwicklung zu
klären.

Das Taschenbuch "Der Ur-Rhein. Rheinhessen vor zehn Millionen Jahren" stammt aus der
Feder des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst. Er hat zahlreiche Werke über
prähistorische Themen - wie "Deutschland in der Urzeit", "Deutschland in der Steinzeit",
"Deutschland in der Bronzezeit", "Rekorde der Urzeit" und "Rekorde der Urmenschen" -
veröffentlicht.

Gewidmet ist das Taschenbuch Heiner Roos (*1934), dem Altbürgermeister von
Eppelsheim, dessen Idee und Initiative das Dinotherium -Museum in Eppelsheim zu
verdanken ist, sowie dem Darmstädter Paläontologen Johann Jakob Kaup (1803-1873),
der sich um die Erforschung der Dinotheriensande in Rheinhessen verdient gemacht hat.
Zum Gelingen des Taschenbuches haben Heiner Roos, der Förderverein Dinotherium -
Museum Eppelsheim, die Gemeinde Eppelsheim, Dr. Jens Lorenz Franzen, Dr. Gerhard
Storch, Dr. Jens Sommer, Dr. Frank Holzförster, Professor Dr. Wolfgang Schirmer, Dr. Suche
Winfried Kuhn, Dr. Ursula Bettina Göhlich, Mag. Thomas Bence Viola, Dr. Oliver
Sandrock, Dr. Thomas Keller und Thomas Engel maßgeblich beigetragen.

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