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Guter Sex für Glück und Gesundheit: Orientierung im Sex-Dschungel
Guter Sex für Glück und Gesundheit: Orientierung im Sex-Dschungel
Guter Sex für Glück und Gesundheit: Orientierung im Sex-Dschungel
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Guter Sex für Glück und Gesundheit: Orientierung im Sex-Dschungel

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IM LEBENSBEREICH SEXUALITÄT geht es auch Jahrzehnte nach der vermeintlichen Befreiung und Aufklärung bemerkenswert unreif zu. Während die einen den durch eine milliardenschwere Pornoindustrie vorgegebenen Weg von einer extremen Sexualpraktik in die nächste gehen, kultivieren die anderen weiter die prüde, lustfeindliche und ängstliche Haltung vergangener Zeiten. Ein natürlicher Umgang mit Sexualität kommt kaum noch vor. Aber wie entwickelt man angesichts der allgegenwärtigen Manipulation ein fittes Urteilsvermögen für die Entwicklung eines erfüllten Sexuallebens?

GUTER SEX FÜR GLÜCK UND GESUNDHEIT untersucht die vielfältigen sexuell motivierten Verhaltensweisen und Neigungen der Menschen unvoreingenommen, liefert eine Fülle von Tipps für die erfolgreiche Selbstbeobachtung und generell für die Einschätzung sexuellen Verhaltens. Für den partnerschaftlichen Alltag werden praxisnahe Anregungen geboten.

Christian Hamann, geboren in Berlin, studierte Biologie und Geografie, bevor er als Experte für Evolution und biologische Verhaltenslehre aus äußerst naheliegenden Gründen zum Thema fand. Er ist Vater von vier Kindern und hält das Patent an einem Beckenbodentrainer für Frauen.

Eine Orientierungshilfe durch den Dschungel der Sex-Praktiken.

Mit umfangreichem Register!
LanguageDeutsch
PublisherAMRA Verlag
Release dateMay 27, 2019
ISBN9783954473151
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    Book preview

    Guter Sex für Glück und Gesundheit - Christian Hamann

    Einleitung

    Das Leben ist hart – wann immer man Spaß haben und etwas Schönes erleben möchte, hat die Sache eine Kehrseite, im einfachsten Fall in Form von Kosten, oft aber auch in Form von Gefahren, Risiken oder gesundheitlichen Nachteilen.

    Was spannend und aufregend ist wie Bungee-Jumping, Pipeline-Surfing, Extremklettern, Wildwasserpaddeln oder jede Form von Rennsport bietet selten zugleich beschauliche und wohlig-behagliche Seiten wie andererseits ein Saunabesuch, ein Kaffeeplausch oder eine Wellnesskur. Wieder andere Tätigkeiten wie kaltes Duschen, das Trinken ungesüßten Tees oder Einlegen eines Fastentages tun gesundheitlich gut, machen körperlich fit und verlängern die aktive Phase des Lebens, sind aber weder spannend noch sonst irgendwie lustbetont.

    Augenscheinlich bildet Sex weit und breit die einzige Ausnahme – insbesondere in Verbindung mit Liebe und Zärtlichkeit bietet sexuelle Aktivität Spannung, Lust, wohlige Behaglichkeit und Gesundheit in Einem.

    Jungbrunnen für Frauen und Männer

    Laufend werden neue Erkenntnisse zu den günstigen Effekten eines ausgiebigen Geschlechtslebens gewonnen. Die Palette reicht von der Stabilisierung der Psyche über die Gesunderhaltung der inneren Organe und des Immunsystems bis zur Kräftigung des Bewegungsapparates, der Regeneration der Gelenkknorpel, der Förderung eines erholsamen Schlafs und der Verbesserung der Körperhaltung.

    Auch dem Stress des Alltags- und Berufslebens kann mit einem erfüllten Sexualleben sehr erfolgreich begegnet werden. Die Wirkung der Stresshormone Adrenalin und Cortisol wird unter dem Einfluss der bei geschlechtlichen Aktivitäten vermehrt ausgeschütteten Hormone abgemildert. Sex macht locker, die gründliche Entspannung hilft beispielsweise gegen Ein- und Durchschlafprobleme und begünstigt auch ein gesundes Selbstvertrauen. Das wiederum nützt im Berufsleben, ebenso wie die verbesserten Gehirnleistungen, darunter vor allem Konzentrationsfähigkeit und Gedächtnisleistungen.

    Natürlich stimuliert Sex auch die Ausschüttung von Sexualhormonen ins Blut, besonders von Testosteron. Diese leichte Hormonflut ist in Verbindung mit der gesteigerten Hautdurchblutung und dem typischen entspannten Gesichtsausdruck bereits für sich betrachtet ein Jungbrunnen. Auch unschönen Hauterscheinungen wie Krampfadern und Cellulitis (»Orangenhaut«) wird entgegengewirkt, die Hautalterung verlangsamt – insgesamt das genaue Gegenteil von dem, was Rauchen, ungesunde Ernährung, Stress, Bewegungs- und Schlafmangel verursachen.

    Ebenso lässt sich eine Anregung des Immunsystems nachweisen, etwa eine Vermehrung der weißen Blutkörperchen und der von ihnen produzierten Antikörper vom Typ IGA, wobei der Effekt schon durch intensives Küssen eintritt. Für die Zähne ist Küssen sogar doppelt gesund, erstens bekämpfen die Antikörper vom Typ IGA die Karies verursachenden Bakterien, zweitens verbessert der angeregte Speichelfluss den Mineralhaushalt und damit die Widerstandsfähigkeit des Zahnschmelzes.

    Ganz so, wie man es von Trainingseffekten an Muskeln kennt, werden auch die Geschlechtsorgane bei regelmäßigem Gebrauch leistungsfähig und gesund erhalten. Dies geschieht bereits durch die intensive Durchblutung, die jede sexuelle Begegnung mit sich bringt, weiterhin durch mechanische Stimulation des Bindegewebes, wie sie bei der wechselnden Dehnung der Vagina und der Anspannung der bindegewebigen Schwellkörperhüllen im Penis auftritt. Auch die Hormonausschüttung hat positive Effekte; Dopamin ist ein »Belohnungshormon«, das dann vermehrt in die Blutbahn ausgeschüttet wird, wenn man einem Urbedürfnis, einem Trieb, folgt – also auch beim Sex. Dopamin hat unter anderem eine die Durchblutung der inneren Organe fördernde Wirkung, es unterstützt den psychischen Antrieb und hat positive Auswirkungen auf die Gleichmäßigkeit von Bewegungen. Die Parkinson-Krankheit, bei der Zittern und ruckartige Bewegungen auftreten, ist durch Dopaminmangel gekennzeichnet.

    Es gibt Beobachtungen, die vermuten lassen, dass ein zu wenig zum »Einsatz« gelangender Penis im fortgeschrittenen Alter kleiner wird. In Verbindung mit Rauchen soll dieser Effekt noch stärker sein, was wegen der blutgefäßverengenden Wirkung des Nikotins nicht verwundert. Auch eine Prostata – ihr Sekret macht den Hauptanteil des männlichen Ejakulats aus –, die beim Sex regelmäßig entleert wird, ist insgesamt weniger anfällig für langfristige gesundheitliche Probleme wie Vergrößerung oder gar Krebs.

    Mit regelmäßig ist nicht unbedingt täglich gemeint, ein gutes Maß ist etwa alle fünf Tage. Für sexuell aktive Männer bedeutet das, dass es durchaus sinnvoll ist, es nur bei jedem zweiten bis fünften Geschlechtsverkehr überhaupt zu einer Ejakulation kommen zu lassen. Erstens sollte ein Liebhaber seine Aufmerksamkeit mehr dem Erleben der Partnerin widmen als dem eigenen Höhepunkt, und zweitens fällt nach jedem männlichen Orgasmus der Testosteronspiegel vorübergehend ab.

    Allerdings ist Sperma gesund. Es enthält wertvolle Vitamine, Lecithin und Proteine, die bei oraler Aufnahme nutzbar werden. Die Behauptung, ein volles Ejakulat würde den Eiweißbedarf für einen ganzen Tag decken, gehört jedoch in die Kategorie Märchen. Andere, weniger großmolekulare Bestandteile können von einer Frau auch über die Schleimhaut der Vagina aufgenommen werden. Die positiven Wirkungen einer oralen oder vaginalen Spermaaufnahme sind noch nicht alle wissenschaftlich untersucht, aber es gibt Hinweise auf psychische Aufhellung, Hautstraffungs- und allgemein Anti-Aging-Effekte.

    Sex hat über die Ausschüttung von Glückshormonen, sogenannter Endorphine, außerdem lindernden Einfluss auf eventuelle Schmerzen. Namentlich Kopfschmerzen einschließlich Migräne, Rückenbeschwerden und bei Frauen auch Beschwerden während der Menstruation können durch sexuelle Aktivitäten deutlich gemildert oder ganz abgestellt werden.

    Nüchtern betrachtet – nicht zu verwechseln mit respektlos – kann man sagen, dass Sex auch Elemente einer körperlichen Ertüchtigung enthält und damit gewissermaßen eine sportliche Seite hat. Während jedoch Sport in vielen Fällen die Gelenke (beispielsweise an Hüfte, Knie und Fuß) belastet und insbesondere im Bereich Hochleistung über die Regenerationsmöglichkeiten hinaus verschleißen kann, werden sie beim Sex insgesamt entlastet. Bewegungen unter Druckentlastung, wie sie auch beim Wasserjogging oder Fahrradfahren vorkommen, helfen aktiv bei der Gesunderhaltung und Regeneration der Gelenkknorpel.

    Der Zusammenhang besteht darin, dass Knorpelgewebe nicht durchblutet ist und seine Nährstoff- und Sauerstoffversorgung stattdessen über einen Walkeffekt nach Art eines abwechselnd ausgedrückten und wieder entlasteten Schwammes erfährt. Jeder sanfte Druckwechsel befördert frische Gewebsflüssigkeit in die wassergängige Knorpelgrundmasse, in welche die lebenden Knorpelzellen eingebettet sind. Ebenso spült dieser Druckwechsel Abfallprodukte aus dem Stoffwechsel der Knorpelzellen wie Kohlenstoffdioxid und Harnstoff hinaus. Sanfte Bewegungen, am besten ohne viel Last auf den Gelenken, bedeuten daher gute Ver- und Entsorgung des Knorpelgewebes und somit Regeneration.

    Mit wechselnden Stellungen beim Geschlechtsverkehr wechselt zugleich die Einbeziehung der verschiedenen Gelenke. Auch die im Alltag besonders belasteten Knie- und Hüftgelenke erhalten dadurch zusätzliche Regenerationsimpulse. Die gängige Nutzung einer Matratze oder einer anderen weichen Unterlage trägt zusätzlich dazu bei, dass fast alle Bewegungen unter Druckentlastung stattfinden. Außer der allgemeinen Redewendung, dass ein Mensch so jung oder so alt ist, wie er sich fühlt, gilt die genauere und hier gut passende, dass ein Mensch so jung ist wie seine Gelenke. In diesem Sinne kann ein erfülltes Sexualleben auch viel zur allgemeinen Jungerhaltung beitragen, denn gut funktionierende Gelenke sind eine Grundvoraussetzung für Vitalität und Lebensqualität bis ins hohe Alter. Beide Partner haben es in der Hand, diese Vorteile zur Entfaltung zu bringen.

    Frauen, die beim Sex aktiv sind und dem Mann mit ausladenden Beckenbewegungen entgegenkommen, tun sich und dem Partner gleich mehrfach gut. Während die Beteiligten ganz in dem gemeinsamen Erleben schwelgen und an gar nichts anderes denken, halten sie automatisch und ganz nebenbei auch ihre Bandscheiben und Gelenkknorpel frisch.

    Jede Bewegung unter starkem Druck auf die Gelenke bedeutet hingegen Verschleiß. Leistungssport gefährdet nicht selten das empfindliche Gleichgewicht zwischen Abrieb und Regeneration. Zwar unterstützt der intensive Druckwechsel die Versorgung und damit Regenerationskraft der Knorpelzellen, überfordert diese aber zugleich durch übermäßige Beanspruchung, es kommt zu einem Ungleichgewicht mit fortschreitendem Verschleiß. Daher sind Lockerungsübungen für Leistungssportler mehr als nur eine Maßnahme der Muskelentspannung, sie unterstützen zugleich die Versorgung der Gelenkknorpel und der ebenfalls aus Knorpel bestehenden Bandscheiben der Wirbelsäule.

    Das andere Extrem, der Bewegungsmangel, ist keinesfalls gesünder für die Gelenke und Bandscheiben, da die Knorpelzellen mangels hinreichender Versorgung geradezu aushungern.

    Was die Trainingswirkung eines ausgiebigen Sexuallebens für die Körpermuskulatur angeht, ist diese auch ohne nähere Erläuterung unmittelbar plausibel. Ein Fithalten der Muskeln entlang der Wirbelsäule ist von besonderer Wichtigkeit, stabilisiert doch eine kräftige Rückenmuskulatur die Positionen der einzelnen Wirbelkörper zueinander, was wiederum Bandscheibenproblemen, namentlich Bandscheibenvorfällen, vorbeugt. Der günstige Einfluss auf die Muskulatur resultiert weiterhin aus einer gesteigerten Produktion von Testosteron bei sexueller Erregung und Betätigung. Dieses Hormon fördert den Muskelaufbau direkt und unabhängig von einem Training.

    Testosteron ist deshalb auch als Dopingmittel unter anderem im Frauen-Leistungssport missbraucht worden, natürlich nicht ohne Nebenwirkungen. Dabei dürfte sich bei den starken Dosierungen niemand über Vermännlichungserscheinungen bei den betreffenden Sportlerinnen gewundert haben. Leider ist dies nur eines von enorm vielen Beispielen, wie sich Menschen durch fehlgeleiteten Ehrgeiz körperlich ruinieren.

    Ausdrücklich sollen auch Männer vor einem Doping mit Testosteron gewarnt werden. Die künstliche Zufuhr kann über Regelkreise schon mittelfristig zu einem Erlahmen der natürlichen körpereigenen Produktion des Hormons führen, sodass die Hoden schrumpfen. So laufen nicht nur die Bemühungen um mehr Muskelmasse langfristig ins Leere, es stellen sich auch Nachteile für das Sexualleben ein, und es besteht eine allgemeine Gefährdung der Gesundheit. Dagegen ist die Anregung der natürlichen Testosteronproduktion durch regelmäßige sexuelle Aktivität absolut gesundheitsfördernd und unterstützt den Muskelaufbau auf natürlichem Wege.

    Ein gesunder Testosteronspiegel ist insbesondere bei stark Übergewichtigen gefährdet, da die Fettzellen Testosteron in Östrogen umwandeln. Auch für Frauen ist dieser Stoffwechselschritt in größerem Umfang nicht wünschenswert, denn obwohl sie deutlich weniger Testosteron im Blut haben, benötigen sie es ebenso dringend wie Männer. Mit einer regelmäßigen Supplementierung durch Zink kann das Problem abgemildert werden.

    Von der körperlichen Aktivität profitieren zugleich der Kreislaufapparat mit Herz und Blutgefäßsystem sowie die Lunge. Entsprechend lässt sich statistisch zeigen, dass ein ausgiebiges Liebesleben die Lebenserwartung deutlich steigert. Namentlich den Massenkillern Schlaganfall und Herzinfarkt kann wirkungsvoll vorbeugt werden, das Risiko wird ungefähr halbiert. Bedenkt man, wie viele sonstige Faktoren das Infarktrisiko beeinflussen, kann der positive Einfluss von Sex als beachtlich gelten.

    Die Legende vom älteren Mann, der in den Armen einer jungen Geliebten den Herztod erleidet, dürfte in erster Linie darauf beruhen, dass einige wenige bekannt gewordene Einzelfälle direkt den Nerv einer im Kern prüden, aber sensationslüsternen Gesellschaft treffen. Typischerweise geht es dabei ja um einen Mann, der nicht allzu gesund ist, auf jeden Fall aber sexuell aus der Übung ist. Die junge Frau bietet ihm so ungewohnt starke sexuelle Reize, dass er sich überanstrengt. Eine hübsche Geschichte, die auf derselben Klaviatur spielt wie jede Anstrengung ohne vorbereitendes Training, beispielsweise, wenn ein Amateur direkt vom Bürostuhl in einen Marathonlauf geht und dabei noch unangebrachten Ehrgeiz entwickelt.

    Statistisch spielt der Herztod beim Sex keine das Klischee bestätigende Rolle, ganz im Gegenteil hilft regelmäßiger Sex, das entsprechende allgemeine Risiko deutlich zu mindern. Speziell gilt für ältere Menschen, dass – abseits ärztlich festgestellter Gegenanzeigen – mäßig anstrengende sexuelle Betätigung auch und gerade für sie absolut gesund ist. Schlecht sind vielmehr allzu lange Pausen von vielen Wochen oder gar Monaten und Jahren.

    Ebenso wie die Muskeln des Bewegungsapparates werden auch die Muskeln des Beckenbodens beim Sex trainiert. Diese ungefähr handtellergroße und vier Zentimeter starke Platte aus drei Lagen verschieden ausgerichteter Muskeln und Bänder bildet den weichen Abschluss des Rumpfes zwischen Steißbein/Kreuzbein hinten und Schambein vorne. Der Beckenboden hält die inneren Organe (Därme, Gebärmutter etc.) im Bauchraum und dient mit seinen potenziell einzeln steuerbaren Muskelgruppen dem Verschluss von Enddarm und Blase, der Entleerung der Prostata bei der Ejakulation sowie der Lageveränderung der Gebärmutter und Formveränderung der Scheide während des Geschlechtsverkehrs. Die Muskeln des Beckenbodens befähigen die Scheide potenziell auch zu

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