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Heißes Blei in Sundown Wells: G.F. Barner 138 – Western
By G.F. Barner
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Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.
»Ihr Kartenhaie!« Der Schrei Joe Hamlyns hallte durch Cora Kilarnins Eldorado Saloon in Sundown Wells. Dann folgte das Brüllen, das den Schrei zerriß und das Poltern beendete, mit dem Burt Strattons Stuhl nach hinten kippte. Joe Hamlyn war zu schnell für Burt Stratton. Der Revolvermann Joe Hamlyn, zweitbester Schießer des alten William Kendall, dem halb Sundown Wells gehörte, hatte nur einmal die Hand zucken lassen. Herrgott, dachte Frankie Sholter, nicht rühren, der legt uns alle um! Es war ein Bild wie aus einem Alptraum. Die Kugel traf Strattons Brust. Strattons Weste färbte sich in Sekundenschnelle rot. Dann fiel der stämmige Mann auf die Dielen. Sein hilfloser Blick war auf seinen Boß gerichtet – Warren Lowell, Viehhändler aus Agua Prieta, der Grenzstadt im heißen Süden Arizonas. Warren Lowell blickte starr auf seinen Trailboß, der neben ihm starb, noch einmal röchelte und ihn immer noch anstarrte, aus toten Augen. Links saß Jackson Haydon, ein großer und schwergebauter Mann. Er hatte selbst drei Saloons, eine Tanzhalle, eine Spielhölle, aber bei Cora traf sich alles, was seine Ruhe haben wollte. Es war nicht mehr ruhig, denn Hamlyn schrie vor Wut, sein Colt fuhr herum und zeigte auf Trevor. »Nicht rühren, Trevor, oder ich blase dich auch in die Hölle!« Der Idiot meinte, was er sagte, dachte Frankie Sholter. Heiliger Moses, der legt uns der Reihe nach um, der betrunkene Narr. Hamlyn war betrunken – nicht ganz, aber genug, um die Kontrolle über sich selbst verloren zu haben. Hamlyn hatte gespielt, zuerst gewonnen, dann aber laufend verloren und getrunken.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.
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Heißes Blei in Sundown Wells - G.F. Barner
G.F. Barner
– 138–
Heißes Blei in Sundown Wells
G.F. Barner
»Ihr Kartenhaie!«
Der Schrei Joe Hamlyns hallte durch Cora Kilarnins Eldorado Saloon in Sundown Wells.
Dann folgte das Brüllen, das den Schrei zerriß und das Poltern beendete, mit dem Burt Strattons Stuhl nach hinten kippte.
Joe Hamlyn war zu schnell für Burt Stratton. Der Revolvermann Joe Hamlyn, zweitbester Schießer des alten William Kendall, dem halb Sundown Wells gehörte, hatte nur einmal die Hand zucken lassen.
Herrgott, dachte Frankie Sholter, nicht rühren, der legt uns alle um!
Es war ein Bild wie aus einem Alptraum. Die Kugel traf Strattons Brust. Strattons Weste färbte sich in Sekundenschnelle rot. Dann fiel der stämmige Mann auf die Dielen. Sein hilfloser Blick war auf seinen Boß gerichtet – Warren Lowell, Viehhändler aus Agua Prieta, der Grenzstadt im heißen Süden Arizonas.
Warren Lowell blickte starr auf seinen Trailboß, der neben ihm starb, noch einmal röchelte und ihn immer noch anstarrte, aus toten Augen.
Links saß Jackson Haydon, ein großer und schwergebauter Mann. Er hatte selbst drei Saloons, eine Tanzhalle, eine Spielhölle, aber bei Cora traf sich alles, was seine Ruhe haben wollte.
Es war nicht mehr ruhig, denn Hamlyn schrie vor Wut, sein Colt fuhr herum und zeigte auf Trevor.
»Nicht rühren, Trevor, oder ich blase dich auch in die Hölle!«
Der Idiot meinte, was er sagte, dachte Frankie Sholter. Heiliger Moses, der legt uns der Reihe nach um, der betrunkene Narr.
Hamlyn war betrunken – nicht ganz, aber genug, um die Kontrolle über sich selbst verloren zu haben.
Hamlyn hatte gespielt, zuerst gewonnen, dann aber laufend verloren und getrunken. Jeff Strong, der Boß der Sundown-Wells-Mine, die auch zu einem Viertel den Kendalls gehörte, hatte genauso verloren.
»Ihr Kartenhaie, ich blase euch alle um.«
Hamlyn stand, seine Mitspieler saßen wie gelähmt auf den Stühlen um Cora Kilarnins runden Tisch. Nur Frank Sholter ließ seinen Blick durch den Saloon wandern.
Die Schreie und das Brüllen des Schusses hatten sogar Quincy
Thayer munter gemacht. Quincy hing wie ein Halbtoter in der Ecke am Ofen und hatte Frank Sholters Gitarre über den Knien. Er hatte vorhin ein bißchen geklimpert, als er noch einigermaßen nüchtern gewesen war.
Quincy war immer betrunken – ein Kerl wie ein Baum, ehemaliger Armeescout wie Frank Sholter, einmal ein Held gewesen, weil er diese Stadt vor den Apachen gerettet hatte. Und nun ein Wrack, ein Säufer. Damals hatte er zwar Sundown Wells gerettet, aber dabei hatte er, um es noch bis zur Armee zu schaffen und die Kavallerie zu holen, seine Verlobte in den Bergen zurücklassen müssen. Die Apachen hatten sie erst gefangen, dann vergewaltigt, und danach hatten sie sie langsam getötet. So hatte Quincy sie gefunden. Und seitdem soff er. Er wollte sterben, doch der Tod ließ auf sich warten.
Quincys Hand fiel über die fünf Saiten der Gitarre.
In der nächsten Sekunde schrie ein Mann vor der Tür: »Marshal, Marshal! Hamlyn hat Stratton am Spieltisch abge…«
Im gleichen Moment sprang Hamlyn zurück. Dann drehte er sich und schoß in die Tür. Der Mann draußen kreischte entsetzt auf und warf sich zu Boden. Und nun begriff Hamlyns umnebelter Verstand endlich, was er da angestellt hatte.
»Nicht rühren!« schrie Hamlyn. Seine Stimme kippte über. »Sitzt still, oder ich schieße euch die Köpfe herunter!«
»Trevor«, flüsterte Jackson Haydon. »Trevor, nichts tun.«
Trevor Jones saß ganz still, hielt die Hände flach auf dem Tisch. Er sah zu, wie Hamlyn rückwärts zum Seitenfenster des Eldorado ging und dann absprang.
Draußen schrien Männer, eine Frau kreischte entsetzt, als Hamlyn vor ihr in die Gasse sprang und den Colt auf sie anschlug.
»Marshal, schnell. Hamlyn hat Stratton das Licht ausgeblasen.«
Lee, dachte Frank Sholter, Lee Stone, schnellster Mann der Vierten US-Kavallerie mit Gewehr und Revolver, mit Säbel und Lanze, Marshal Lee Stone. Wir waren einmal alle zusammen, Quincy, Lee und ich. Was ist bloß aus uns geworden?
Die Frau rannte aus der Gasse und schrie wie eine Furie. Sie sah drüben den weißgestrichenen Staketenzaun vor dem Haus von Doc Cecil Maginnis. Hinter der Zaunpforte stand Jessica Maginnis, die Schwester des Doc. Jessica, schön, schlank, blond, blaue Augen – und eine Figur. Da mußte sich sogar die rothaarige Cora Kilarnin anstrengen, wenn sie mithalten wollte. Und Cora war das verdammt hübscheste Weib zwischen Tucson und der Grenze.
Vor dem Zaun hatte der Marshal gestanden. Jetzt rannte er los. Er stürmte wie ein Tiger über die Straße.
»Hier, Lee«, kam der Schrei eines Mannes durch die Nacht. »Hier ist er, er rennt zu Kendalls Station. Er rennt…«
Ein Schuß, ein Schrei.
»Mein Arm, mein Arm. Der schießt auf alles. Geht in Deckung, Leute. Vorsicht, der ist ja verrückt.«
Lee Stone, der Marshal von Sundown Wells, stürmte in die Gasse.
»Lee, paß auf.«
Frank Sholter war schon am Fenster des Saloons und hörte Jessicas ängstlichen Ruf.
So ist das? wunderte sich Frankie. Jessica und Lee? Verdammt, Lee, du mußt wirklich aufpassen, sonst erwischt Hamlyn dich. Der ergibt sich nie.
Frankie sah Lee vor sich um die Gassenecke rasen. Und dann brüllte Lees Fünfundvierziger zweimal. Ein Pferd wieherte schrill hinten an den Corrals von Kendalls Stagecoachstation. Ein Mann schrie, es mußte Hamlyn sein.
»Stehenbleiben, Hamlyn, halt, stehenbleiben!«
Die Hölle war los in Sundown Wells. Heißes Blei fetzte durch die Nacht.
*
»Lee!«
Zu spät, dachte Frankie entsetzt. Lee, du Narr, der knallt dich ab wie einen Hasen.
Lee Stone lief im Zickzack auf die Scheune Kendalls zu. Der mächtige Bretterbau lag in der Senke unterhalb der Station und weit genug entfernt von jedem anderen Gebäude.
Drei Schüsse, drei Kugeln, drei wilde Sätze des Marshals. Links neben Lee stob im Mondlicht eine Staubwolke auf. Rechts eine Fontäne, noch eine.
Das geht nicht gut, dachte Frankie. Lee, der erwischt dich doch, Mann.
Die Blitze zuckten aus der Scheune. Dort saß Hamlyn nun.
Er mußte in verzweifelter Angst
so schnell wie nie gewesen
sein.
Lee Stone lief weiter. Es fiel kein Schuß mehr. Hamlyn hatte sich verschossen, er mußte erst nachladen. Lee, dieser eiskalte Bursche, hatte das Risiko ganz bewußt auf sich genommen und war auf die Scheune zugestürmt. Dieser kaltblütige Kerl.
Jetzt war Lee am Scheunentor. Er stieß sich ab und hechtete in die Dunkelheit der Scheune.
Eine Feuerlanze leckte aus der Luke über Lee, aber er war nur ein Schatten in der Dunkelheit. Er lag schon auf dem Rücken, als der Feuerstrahl auf ihn zujagte.
Im Blitz sah Lee die Umrisse der Luke und den Schatten dort oben auf dem Zwischenboden.
Zweimal spie Lee Stones Fünfundvierziger Feuer. Von oben fauchte noch ein Blitz herunter, aber nicht mehr aus der Luke.
Lee Stone hörte einen seltsamen Laut über sich. Es klang wie ein ersticktes Würgen.
Lee Stone sprang entsetzt auf, als er Flammen in die Höhe schießen sah und vor ihnen der torkelnde Schatten erschien.
In diesem Augenblick begriff Lee, was dort oben geschehen war. Er hatte Hamlyn mit einem oder auch beiden Schnappschüssen erwischt. Der Mann war zurückgetaumelt, er hatte abgedrückt und in das Heu geschossen. Die Flammenlanze war wie eine Feuerzunge ins Heu geschlagen.
Allmächtiger, die Scheune war bis obenhin voll Heu.
Ein Knistern, das sich blitzartig zu einem Prasseln steigerte. Lichtschein wie von hundert Laternen auf dem Zwischenboden. Und vor dem Lichtschein eine torkelnde Gestalt, die sich zusammengekrümmt näherte.
Erst in diesem Moment sah Lee dicht vor sich den Heuwender mit seinen langen Wurfzinken stehen.
Hamlyn war nun am Rand der Luke. Er hatte die Augen weit aufgerissen, den Colt verloren und hob das Bein.
»Nein!« schrie Lee gellend los. »Nein, zurück!«
Hamlyn tat den Schritt und stürzte wie eine übergroße Puppe aus der Luke.
Der Wender fing den Revolvermann auf, rasselte wie ein gräßliches mittelalterliches Folterinstrument. In dem Heuwender hing, beleuchtet von den zuckenden, lodernden Flarnmen, Joe Hamlyn, neunundzwanzig Jahre und sieben Monate alt. Die Zinken hatten ihn aufgespießt.
Raus hier, dachte Lee und lief zur Tür. Es
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