Geschenkte Tage: Entschleunigung mit 300 PS
By Lynard Beier and Thomas Hering
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About this ebook
...vielleicht sogar eine mit dem Motorrad.
Eine Reise unternehmen wir meist im Urlaub.
Daraus ergibt sich zwangsläufig der Satz: "Das Leben ist Urlaub."
Aber in erster Linie ist das Leben ein Geschenk.
Ein Geschenk der Natur.
Auch wenn der Mensch an sich vielleicht nur ein misslungenes Projekt der Bakterien ist, bleibt sein Leben trotzdem ein Geschenk. Bei guter Pflege und wenn nichts dazwischenkommt, hält dieses Geschenk heute im Schnitt so um die achtzig Jahre oder ca. 30.000 "Geschenkte Tage".
...ein Buch, das so schnell in keine Schublade passt.
Lynard Beier
Lynard Beier ist leidenschaftlicher Motorradfahrer, Familienvater, Autor, Heilpraktiker für Psychotherapie und Schamane. Zusammen mit Thomas Hering hat er die "Geschenkten Tage" erfahren.
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Book preview
Geschenkte Tage - Lynard Beier
„Ich habe mich oft gefragt, ob nicht
gerade die Tage, die wir gezwungen sind,
müßig zu sein, diejenigen sind, die wir in
tiefster Tätigkeit verbringen."
RAINER MARIA RILKE
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Geschenkte Tage
Entschleunigung mit 300 PS
Lernerfolge
Abreise
Moselrentner
Billard ist nicht gleich Billard
Der Morgen danach
Fünf-Sterne-Mafia-Geldwäsche-Hotel
Die böse Nacht
Essen wie Gott in Frankreich
Einfach mal die Klappe halten
Wird sie durchkommen?
Le Corsaire
Naturbreit
Die Applauskurve
Rückflug
Sonntagsrunde
Montagmorgen mal anders
Der scharfe Wegweiser
Ein Plan ist gut
Einstein und die Ordnungsbehörde
Leidenschaft, die Leiden schafft
Bis zur letzten Minute
Fazit
Letztes Kapitel
Einfach mal
„Profil zeigen"
ENTSCHLEUNIGUNG MIT 300 PS
„Geschenkte Tage"
„Vorwort"
Es sind viele Wörter geworden, daher ist es genauer gesagt
„Die Vorgeschichte"
Viele Menschen haben schon einmal den Satz gehört: „Das Leben ist eine Reise. Aber was soll er bedeuten und wie kann man diesen Satz wirklich verstehen und verinnerlichen? In der Wissenschaft führt oft ein Umkehrschluss zu weiteren Erkenntnissen. Ich habe mir überlegt, dass der Umkehrschluss dieses Satzes vielleicht auch hier zu weiteren Erkenntnissen führen kann. „Eine Reise ist das Leben.
Zugegeben, das ist eine gewagte Behauptung.
In diesem Buch dem Motorrad an sich und einer Motorradreise im Speziellen solch eine Bedeutung zuzuschreiben, das ist schon durchaus gewagt. In welchem Maß mir die Beweisführung gelingt, mag jeder Leser am Ende dieses Buches für sich selbst entscheiden. Ich kann Menschen verstehen, die diesen Ansatz nicht sofort unterschreiben würden, denn als Heilpraktiker für Psychotherapie, Autor und Schamane bin ich ja von Berufs wegen schon ein Menschenversteher. Rein privat bin ich dagegen eher begeisterter Moppedfahrer und Frauenversteher mit häufig wechselnden Liebesbeziehungen. Diese allerdings eher zu Motorrädern als zu Frauen. Ich verliebe mich halt sehr schnell in eine hübsche Maschine und im Gegensatz zu Frauen kann ich mir diese Liebe ohne große moralische Zweifel auch einfach kaufen und kein Motorrad der Welt nimmt es mir übel, wenn ich nur mal eben kurz drübersteige. Frauen tun das schon.
Wie schon erwähnt, ich verstehe besonders die Frauen, auch wenn daran hier und da manchmal noch erhebliche Zweifel in mir auftauchen. Ähnliche Zweifel hatte ich anfangs bei dem Gedanken dieses Buch zu schreiben.
Ich hatte im Urlaub einfach mal angefangen ein Tagebuch zu schreiben -auf meinem Handy... mit der Notizen-App-. Eigentlich nur um die gefahrene Strecke, ein paar Eindrücke und Erinnerungen festzuhalten, um genau die Bilder im Kopf festzuhalten, die man nicht fotografieren kann. Weil das Telefon heutzutage ja sowieso immer dabei ist und mein Reisekumpel Thomas damit sehr viel beschäftigt ist und mich das total nervt, habe ich mir die Zeit damit vertrieben meine Gedanken aufzuschreiben. Oder besser gesagt sie ins Telefon zu tippen... in den Pausen, beim Essen, abends im Hotelbett oder vorher an der Bar. Eben jedes Mal, wenn Thomas mal wieder geschäftliche Termine managt oder irgendwie anders Menschen glücklich macht. Weil mich das Telefon schon im Grundsatz total nervt, habe ich auf der Suche nach dem Guten im Schlechten kurzerhand ein ganzes Buch auf diesem kleinen Scheißding geschrieben. Damit sich beim Lesen dieses Buches die volle Wucht eines Kinofilms im eigenen Kopf entwickeln kann, braucht es noch ein paar Hintergrundinformationen. Sozusagen die Ergebnisse meiner persönlichen Grundlagenforschung zum Thema:
„Männer und Motorradurlaub"
Der Beginn meiner persönlichen Grundlagenforschung liegt jetzt gut zwanzig Jahre zurück. Und weil in der Forschung wie im Leben Entscheidungen getroffen werden, die als Ergebnis nicht immer vorhersehbar sind, ist es spannend das Ergebnis zu betrachten.
Heute ist mir das Zusammenwirken verschiedener Lebensentscheidungen und deren Zeitpunkt bewusst, so dass ich nachdem ich nun die Ergebnisse zusammengetragen habe, diese erschreckende Aussage treffen muss:
„In jedem Mann steckt ein kleiner Junge mit Bonanza-Fahrrad."
Damals, vor zwanzig Jahren, war ich noch Autoschlosser und LKW-Fahrer, verheiratet und im Begriff ein eigenes Haus zu bauen. Der Rohbau war gerade fertiggestellt, da kündigte sich das erste Kind an und ich stand vor einer schweren Entscheidung: „Soll ich das Motorrad verkaufen oder nicht?". Motorradfahren wirkte damals wie pure Unvernunft auf zwei Rädern. Zu wenig Zeit, zu wenig Geld, zu viel Verantwortung. Und....kein Platz in der Garage. Es wurden also Entscheidungen getroffen. Ich kündigte meinen Job und wurde Hausmann. Das Motorrad blieb in der Garage und ich bei den Kindern. Nicht als Strafe, sondern aus freien Stücken. Zwanzig Jahre ist das jetzt her. Zwanzig Jahre Vollzeithausmann mit zwei Kindern, einem Hausbau und immer mit einem Motorrad. Damals stand noch eine XT 600 in der Garage. Die neue TDM 850 war gerade bestellt als das Leben eigentlich nach Schubkarre und Kinderwagen rief. Als ich die TDM dann endlich bekam war die Garage immer noch voll, das Wohnzimmer dagegen mangels Kohle für Möbel leer, also kam kurzerhand die TDM ins Wohnzimmer. Problem gelöst. Weihnachten noch ein paar Christbaumkugeln dran, Geschenke drunter, fertig.
Unvernunft kann so schön sein!
Ich war damals Mitte