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Der eiserne Donogan: G.F. Barner 135 – Western
Der eiserne Donogan: G.F. Barner 135 – Western
Der eiserne Donogan: G.F. Barner 135 – Western
Ebook124 pages1 hour

Der eiserne Donogan: G.F. Barner 135 – Western

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About this ebook

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Keith Donogan steigt ab und bindet sein Pferd an. Er ist im Hof der Drugan-Transport-Linie. Er hört jetzt die Schritte im Flur des Hauses, seine Hand wischt einmal wie unabsichtlich über den Kolben des Revolvers. Der Kolben ist so staubig wie der Mann Keith, der den Weg von Laramie herauf in weniger als achteinhalb Stunden zurückgelegt hat. Sein Pferd schwitzt, es ist ein heißer Tag. Und wenn es auch bald Abend sein wird, die Hitze ist noch nicht abgeklungen. Dann ist der Mann in der Tür, ein kräftiger und großer Mann mit einem Bart, der Keith an Nelson Story erinnert. Aber es ist nicht Nelson, es ist Jim Drugan, der schärfste Konkurrent von Story in diesem Land. Keith hat Drugan noch nie gesehen. Der erste Eindruck, den er von Drugan gewinnt, ist für alle Zukunft entscheidend. Der Eindruck ist gut, das Gesicht Drugans offen und nicht unfreundlich. Er hat ein gerötetes, von der Hitze dieses Tages verschwitztes Gesicht mit einem dünnen dunklen Bart und hellen durchdringenden Augen. »Hallo«, sagt Drugan freundlich. »Keith Donogan, wenn ich mich nicht irre?« »Ja«, erwidert Keith ruhig. »Das bin ich, Mr Drugan.« »Meine Leute nennen mich nur Jim, Keith.« Das ist knapp, aber es sagt eine Menge.
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateNov 27, 2018
ISBN9783740937409
Der eiserne Donogan: G.F. Barner 135 – Western

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    Der eiserne Donogan - G.F. Barner

    G.F. Barner – 135 – Der eiserne Donogan

    G.F. Barner

    – 135–

    Der eiserne Donogan

    G.F. Barner

    Keith Donogan steigt ab und bindet sein Pferd an. Er ist im Hof der Drugan-Transport-Linie.

    Er hört jetzt die Schritte im Flur des Hauses, seine Hand wischt einmal wie unabsichtlich über den Kolben des Revolvers. Der Kolben ist so staubig wie der Mann Keith, der den Weg von Laramie herauf in weniger als achteinhalb Stunden zurückgelegt hat. Sein Pferd schwitzt, es ist ein heißer Tag. Und wenn es auch bald Abend sein wird, die Hitze ist noch nicht abgeklungen.

    Dann ist der Mann in der Tür, ein kräftiger und großer Mann mit einem Bart, der Keith an Nelson Story erinnert. Aber es ist nicht Nelson, es ist Jim Drugan, der schärfste Konkurrent von Story in diesem Land.

    Keith hat Drugan noch nie gesehen. Der erste Eindruck, den er von Drugan gewinnt, ist für alle Zukunft entscheidend. Der Eindruck ist gut, das Gesicht Drugans offen und nicht unfreundlich. Er hat ein gerötetes, von der Hitze dieses Tages verschwitztes Gesicht mit einem dünnen dunklen Bart und hellen durchdringenden Augen.

    »Hallo«, sagt Drugan freundlich. »Keith Donogan, wenn ich mich nicht irre?«

    »Ja«, erwidert Keith ruhig. »Das bin ich, Mr Drugan.«

    »Meine Leute nennen mich nur Jim, Keith.«

    Das ist knapp, aber es sagt eine Menge.

    Aus diesem einen Satz entnimmt Keith, dass Drugans Brief wohlüberlegt sein muss. Drugan hat sich in den anderthalb Jahren, in denen er zum Konkurrenten von Story geworden ist, einen Namen gemacht, den Namen eines klugen und charakterfesten Mannes.

    »Ja, Jim«, sagt Keith langsam und geht los. Und er ist genau wie Drugan mit ein, zwei Worten schon dabei, mehr als eine ganze Geschichte zu sagen.

    Irgendwie muss das Drugan gefallen, denn er zwinkert einmal und lächelt dann.

    »Ich habe immer ein wenig Angst vor dir gehabt, Donogan«, sagt er dann fast heiter und sichtlich erleichtert. »Der Abschied schwer geworden?«

    Keith zieht leicht seine linke Braue hoch. Der Staub, der sich mit Schweiß vermischt hat und festgetrocknet ist, platzt auf.

    »Abschied von Gittern, einem mürrischen Sheriff und zwei Deputies, die den ganzen Tag von nichts als von Mädchen reden«, sagt Keith trocken. »Ich nenne das einen leichten Abschied.«

    Er ist keine acht Schritte mehr von Drugan entfernt und hört im Flur jemanden tuscheln. Sicher sind dort mehrere Männer. Bisher zeigen sie sich noch nicht, aber sie werden ihn nicht nur später betrachten, sie werden ihn genau studieren wollen.

    Drugans Gesicht ist gleichbleibend freundlich, aber die gewisse Vorsicht in seiner Stimme dringt doch durch, als er sagt:

    »Ich meinte nicht den Abschied vom Gefängnis, ich meinte den von Story. Er hat doch sicher gewusst, dass du entlassen worden bist.«

    »Er hat mich besucht.«

    »Ah! Story macht keinen Weg, wenn es sich für ihn nicht lohnt«, meint Drugan nachdenklich. »Ich bin von Natur nicht neugierig, aber ich würde gern wissen, was er von dir gewollt hat, Keith.«

    »Ich sollte für ihn arbeiten.«

    »Das dachte ich schon.«

    Er dreht sich um, um vorauszugehen, denn Keith kennt sich hier nicht aus. Dann sieht er das halbe Dutzend Männer im Gang stehen und furcht etwas die Brauen.

    Die Männer sehen den schmalhüftigen, schlanken und nicht sehr großen Keith an. Sie blicken an Drugan vorbei auf Keith. Und das mit der Neugierde und Erwartung von Männern, die einen ganz bestimmten Mann zu sehen wünschen. In diesem Fall – und das weiß Keith nur zu gut – erwarten sie, einen Mörder zu sehen.

    Es ist der Augenblick, vor dem Keith seit drei Wochen eine Art von Furcht in sich getragen hat. Neue Männer, kein bekanntes Gesicht und jene Zeichen von halber Ablehnung auf den Gesichtern der Männer.

    »Delecour – Harding – Warren«, sagt Drugan da auch schon vor ihm. »Da hinten ist Mike Reynolds, der die Wagen unter sich hat. Und das ist Vic Parson.«

    Keith kennt Parson, das einzig bekannte Gesicht. Er ist Parson mehr als dreimal begegnet. Aber sie haben sich nie gegrüßt, seitdem Keith einmal bei der ersten Begegnung die Peitsche gesenkt und Parson seinen Gruß nicht erwidert hat. In Parsons Gesicht ist die gleiche Ablehnung wie in allen anderen Gesichtern. Die Miene von Mike Reynolds aber ist verschlossen.

    »Hallo«, sagt Keith ruhig, aber ihm antwortet ein kaum verständliches Gemurmel, keine laute Begrüßung.

    »Macht jetzt eure Arbeit weiter«, bestimmt Drugan kurz. »Mike, Vic, ihr kommt mit hinein.«

    Durch eine Welle Schweigen geht Keith hinter Drugan her auf die Tür linker Hand zu, die offen steht und den Blick in ein größeres Zimmer mit den üblichen Regalen, Aktenordnern und spärlichem Mobiliar freigibt. Die ganze Zeit hat er das bestimmte Gefühl, dass Reynolds, der nun hinter ihm geht, auf seinen Nacken starrt.

    Der Mann mag ihn nicht, das ist offensichtlich.

    Drugan geht um den großen Tisch herum, der mit Stößen von Papieren, einer Petroleumlampe mit grünem Schirm und einer Flasche beladen ist. Daneben steht eine Kiste mit Zigarren, Stogies aus Wheeling, die bevorzugte Zigarre aller Frachtwagenleute.

    »Also, setzen wir uns«, sagt Drugan brummig. »Zigarre, Keith?«

    »Vielleicht mag er lieber Whisky?«, fragt da Reynolds so seltsam, dass Keith die Anzüglichkeit spüren muss. »Der Weg und der Staub …«

    Keith sieht sich kurz um und Reynolds an, aber der blickt aus dem Fenster auf die Straße.

    »Er hat Recht«, sagt er trocken. »Der Staub kann eine Plage sein und die Kehle eines Mannes austrocknen.«

    Schweigend, nur einen merkwürdigen Blick auf Reynolds werfend, der angestrengt auf die Straße sieht, auf der allerdings niemand zu erblicken ist, schenkt Drugan vier Gläser voll.

    »Auf die Wagen«, sagt er langsam.

    »Auf die Wagen.«

    Sie sagen es alle, sogar Reynolds macht keine Ausnahme.

    Keith trinkt. Und dann sagt er:

    »Ich kann auf einem Bein schlecht stehen.«

    Er erwartet eigentlich, dass Drugan jetzt etwas sagen wird, etwas, das mit zwei Flaschen Whisky, einigen Revolvern, einer Kugel und einem Toten zu tun hat, aber Drugan schweigt und gießt das Glas noch etwas voller als vorhin.

    Keiner der anderen trinkt, sie beobachten alle Keith, der das Glas ansetzt und fort ist der Whisky.

    Drugan fragt: »Genug, Keith?«

    »Der Staub ist fort.«

    Keith stellt das Glas hin und setzt sich. Drugan korkt die Flasche zu, schiebt ihm den offenen Zigarrenkasten hin und greift nach den Streichhölzern.

    Das Streichholz brennt, die Zigarrenspitze flammt kurz auf, und Reynolds sagt heiser:

    »Ich würde an deiner Stelle nicht mehr trinken, Keith.«

    »Mike«, versucht es Drugan hastig. »Das ist seine Sache, glaube ich.«

    »Er sollte etwas gelernt haben, aber es sieht aus, als wäre …«

    Keith, der ganz ruhig seine Zigarre angeraucht hat, bläst den Rauch aus, wendet sich um und blickt Reynolds starr in die Augen. »Als wäre ich dem Whisky verfallen, wie?«, fragt er dann kühl. »Reynolds, ich brauche nichts mehr dazuzulernen. Alles, was ich zu lernen gehabt habe, ist gelernt worden. Was hast du gegen mich? Vielleicht sagst du es offen. Nun, was hast du?«

    »Keith, Mike, seid beide friedlich«, murmelt Drugan betreten. »Jedem Mann kann einmal ein Fehler unterlaufen.«

    »Es ist kein Fehler gewesen«, antwortet Keith kurz und hart. »Ihr solltet das wissen.«

    »Da haben wir es, er hat nichts dazugelernt«, meint Reynolds. »Jim, ich habe dir gesagt, dass er ein Trinker ist, dass ein Mann wie er sich niemals ändern wird. Es gibt noch mehr Männer wie ihn. Mach den Fehler, du wirst es bedauern und eines Tages für ihn bezahlen, wie Story.«

    »Mein Gott«, sagt Drugan scharf. »Mike, ich muss einen Mann erst sehen, ehe ich mich entscheide. Der eine verträgt eine halbe Gallone, der andere keine drei Glas Whisky. Und Keiths Fehler kann auch dir passieren.«

    »Dieser Fehler niemals«, antwortet Reynolds schnappend. »Ich habe eine Aufgabe und mache deshalb keinen Fehler. Er hätte wissen müssen, dass seine Leute sich betrinken würden, sobald er weggeht.«

    »Natürlich«, sagt Keith leise. »Ich hätte es wissen müssen, aber ich habe nicht ahnen können, dass an einem Wagen ein Rad bricht, ein Fass herunterfällt und eine Daube aufklafft, aus der dann der Whisky läuft. Ich habe nicht wissen können, dass sich sonst vernünftige Männer erst Mut antrinken, um dann in die nächste Stadt zu fahren und sich restlos zu besaufen. Das kann kein Mensch voraussehen.«

    »Das sagst du. Aber der ganze Grund des Übels ist doch der gewesen«, erwidert Mike Reynolds heiser, »dass da irgendein Mädchen gewesen ist, zu dem du geritten bist. Ein Wagenboss hat bei seinen Wagen zu bleiben.«

    »Bist du Richter, ist dies ein Verhör?«, fragt Keith hart. »Reynolds, ich beginne, mich zu ärgern.«

    Wer ihn kennt, der weiß, dass es jetzt besser wäre, den Mund zu halten, aber Reynolds kennt ihn nicht.

    »Wegen irgendeines billigen Mädchens verlässt kein Wagenboss seine Wagen«, sagt Reynolds

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