Grand Canyon Nationalpark: US Nationalpark & Highway Guide
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About this ebook
Egal, ob man ihn sich nur anschaut, ihn erwandert, überfliegt, auf dem Rücken eines Muli erforscht oder tief unten auf dem Colorado River eine Raftingtour unternimmt - das gewaltige Naturmonument ist beeindruckend und hinterlässt bleibende Eindrücke. Nicht umsonst gilt der Grand Canyon als einer der meistbesuchten Nationalparks der USA.
Wolfgang Förster
Wolfgang Förster (* 1955) schreibt seit über 30 Jahren. Fast 10 Jahre war er Pressereferent im Deutschen Motorsport Verband. In seinen Büchern verarbeitet er die umfangreichen Erfahrungen, die er bei seinen zahlreichen Reisen machen durfte.
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Book preview
Grand Canyon Nationalpark - Wolfgang Förster
Inhalt
Vorwort
Die US Nationalparks
Grand Canyon
Gigantisch - Ein erster Überblick
Grand Canyon in Zahlen
Anreise
Das Wetter im Nationalpark
Erdgeschichte - Die Geburt eines Canyons
Menschen im Canyon - Lebendige Geschichte
Erster Anlaufpunkt - Die Visitor Center
Wildtiere im Park - Wo laufen sie denn
Die Wiedergeburt des Kalifornischen Condors
Grand Canyon South Rim
Grand Canyon Railway
Sehenswert - Die Top Ten
Aussichtspunkte an der South Rim
Öffentlicher Nahverkehr - Buslinien im Grand Canyon
Soweit die Füße tragen - Wandern an der South Rim
Backcountry hiking - Abseits der Wege
Radfahren - Aber sicher
Das Glück der Erde, liegt... - Mule Rides
Fly, fly awy - Rundflüge
Unterkünfte South Rim
South Rim von A-Z - Adressen und Infos
Inner Canyon
Nasse Abenteuer - Colorado River Touren
Ganz weit unten - Tief im Canyon
Trails im Inner Canyon
Oase in der Wildnis - Die Phantom Ranch
Grand Canyon North Rim
Anreise
North Rim Visitor Center
Grand Canyon Lodge
North Rim Campground
North Rim Mule Rides
Cape Royal Senic Drive
North Rim Wanderungen
Toroweap Overlook
Unterkünfte North Rim
North Rim von A-Z - Adressen und Infos
Anhang
NP Vokabeln
Liebe Leser
„Great, „Grandios
, „Wunderbar oder einfach nur „Ahh
oder „Ohh" - Die Ausrufe der Besucher am oder im Grand Canyon ähneln sich. Hier, im Norden Arizonas hat die Natur ein einmaliges Monument erschaffen. Es ist um so eindrucksvoller, da man es nicht - wie etwa die Alpen - schon auf der Anfahrt sehen kann. Urplötzlich steht man an der Kante zum Canyon und schaut in die riesige Schlucht, die der Colorado River im Laufe von Millionen Jahren geschaffen hat. Man sieht die freigelegten Gesteinsschichten, je nach Tageszeit und Wetter leuchtend, vom hellen Beige über die verschiedensten Rottöne, Orange bis zum dunklen Braun. Irgendwann gehen einem die Superlative aus. Man muss den Grand Canyon gesehen, man muss ihn erlebt haben.
Viel Spaß im einzigartigen Grand Canyon Nationalpark!
Ihr
Wolfgang Förster
Die US Nationalparks
Auf dem Hoheitsgebiet der Vereinigten Staaten von Amerika gibt es aktuell 59 staatliche Nationalparks. Sie werden von einer, dem US-Innenministerium unterstellten Behörde, dem National Park Service (NPS) betreut und verwaltet.
Ursprünglich stand der Naturschutzgedanke nicht im Vordergrund. Statt dessen sollten die Parks als Vergnügungsstätte zum Nutzen und zur Freude der Bevölkerung dienen. So steht es in der Gründungsurkunde des Yellowstone NP von 1872 wie folgt beschrieben: „As a public park or pleasuring ground for the benefit and enjoyment of the people". Erst Jahre später setzte sich dann auch der Gedanke an den Naturschutz und an die Bildung der Bevölkerung durch. Heute hat die Natur, die Flora und Fauna, absolute Priorität. Zur Information und Aufklärung der Besucher wurden attraktive Visitor Center, teilweise mit Museumscharakter, installiert.
Den NPS gibt es seit 1916. Mit einem aktuellen Jahresbudget von rund 3 Milliarden Dollar (2009) verwaltet diese Institution nicht nur die Nationalparks, sondern insgesamt 408 Einheiten im US Bundesbesitz mit kultureller, historischer oder landschaftlich herausragender Bedeutung (dazu gehören unter anderem auch die Freiheitsstatue in New York und das Mount Rushmore National Memorial in South Dakota).
Dieser enorme Aufwand ist jedoch nur möglich, weil die ca.16.000 festangestellten NPS-Mitarbeiter von rund 2,5 Millionen ehrenamtlichen Helfern (Volunteers) tatkräftig unterstützt werden. Da der jährlich Haushalt nur selten an die aktuellen Gegebenheiten angepasst wurde, muss derzeit in allen Bereichen massiv gespart werden.
Seit 1952 ist der „Arrowhead" das Logo des NPS und der Nationalparks. Der Sequoia-Baum und der weiße Bison stehen für Fauna und Flora der Schutzgebiete, die Bergkuppe und der See für die Landschaften. Die Pfeilspitzen-Form des Logos symbolisiert die Historie und die Archäologie.
Die Nationalparks verteilen sich über die komplette USA und bieten daher eine entsprechende Vielfalt. Vom Unterwasserpark in Florida bis zum ewigen Eis in Alaska, von der Mohave-Wüste bis zu den Sümpfen der Everglades - das Spektrum der Nationalparks deckt so ziemlich alles ab, was Mutter Natur zu bieten hat.
Ein großes Problem der Nationalparks ist ihre Attraktivität bzw. der Massentourismus. Die Besucherzahlen der beliebtesten Parks sind gigantisch. So werden im Great Smoky Mountains NP jährlich über 9 Millionen Besucher gezählt. Jahr für Jahr fahren rund 5 Millionen Touristen zum Grand Canyon NP. Und das enge Haupttal des Yosemite Nationalparks in Kalifornien wollten im Jahre 2014 fast 4 Millionen Menschen besuchen. Hier ist die Situation besonders prekär: Am 4. Juli (Nationalfeiertag) oder an verschiedenen Wochenenden in den Sommerferien mussten die Zufahrtsstraßen schon mehrfach wegen starkem Besucherandrang geschlossen werden. Im Zion NP in Utah hat man bereits die Konsequezen gezogen. Der fast 10 km lange Zion Canyon Scenic Drive ist von März bis Oktober für den öffentlichen Straßenverkehr gesperrt. Statt dessen bringen kostenlose Shuttle-Busse die Besucher zu den touristischen Attraktionen und Wanderwegen entlang des Virgin Rivers.
Für jeden, der mehrere Nationalparks besuchen möchte, lohnt sich der Erwerb des Nationalpark Passes (Annual Pass). Das scheckkartengroße Dokument kann in allen NPS Visitor Centern oder an den Parkeingängen, aber auch schon vorab online erworben werden.
Er kostet derzeit 80 $, ist vom Kauftag an für ein ganzes Jahr gültig und garantiert seinem Besitzer sowie drei Mitfahrern im PKW/Wohnmobil freien Eintritt in fast allen Parks und Einrichtungen des
NPS National Park Service
(www.nps.gov)
USDA Forest Service
(www.fs.fed.us)
USFWS Fish & Wildlife Service
(www.fws.gov)
BLM Bureau of Land Management
(www.blm.gov)
Bureau of Reclamation
(www.usbr.gov)
Für Kinder ist der Eintritt frei.
Im Internet kann der Annual Pass unter www.store.usgs.gov/pass/index.html bestellt werden. Die Gültigkeitsdauer beginnt jedoch immer mit dem Ausstellungsdatum.
Info:
National Park Foundation
1101 17th St NW
Washington, DC 20036
Tel. 202-785-4500
Ein erster Überblick
Gigantisch!
Es gibt wohl keinen Touristen, der nicht bei seinem ersten Besuch an der Grand Canyon Kante von der unglaublichen Größe und dem grandiosen Farbenspiel beeindruckt ist. Die Ausmaße der etwa 450 km lange Schlucht, die der Colorado-River über Jahrmillionen in die Gesteinsschichten des Colorado-Plateaus gegraben hat, sind wahrhaft gigantisch. Rund 350 km des mächtigen Canyons, der an der Oberkante zwischen 6 und 30 km breit und bis zu 1.800 Meter tief ist, liegen innerhalb der Nationalparkgrenzen.
Für Geologen und interessierte Touristen präsentiert sich der Grand Canyon als offenes Buch. Seine, von der Erosion geschaffenen Seitenwände gewähren einen der vollständigsten Einblicke in die zahlreichen Erdschichten, die sich vor vielen Millionen von Jahren gebildet haben. Wissenschaftler zählten bis zu 40 verschiedene Gesteinsschichten, darunter terrestrische und Ablagerungen marinen Urspungs, aber auch Dünensedimente, Lava und Aschen.
Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Grand Canyon für den Tourismus erschlossen. Ab 1901 konnte man ihn mit der Eisenbahn erreichen - ein Boom begann. Seit dem 26. Februar 1919 gibt es den Grand Canyon Nationalpark, der nach seiner letzten Erweiterung 1975 etwa 4.900 km² groß ist. Zum UNESCO Weltnaturerbe gehört der Grand Canyon seit 1979.
Den Nationalpark kann man in drei Bereiche einteilen, die South Rim, die North Rim und das nur wenig erschlossene, riesige Innere der Schlucht, den Inner Canyon. Der Unterschied zwischen South Rim und North Rim ist gewaltig. Der nördliche Teil liegt bis zu 300 Meter höher, daraus resultiert ein völlig anderes Klima. Wegen des starken Schneefalls sind die Einrichtungen an der North Rim von Mitte Oktober bis Mitte Mai geschlossen. Im Süden ist Schnee eher selten. Speziell in der Hochsaison ist die South Rim oft überlaufen. An den Einfahrten bilden sich lange Schlangen, freie Parkplätze sind nur schwer zu finden und an den Aussichtspunkten herrscht reges Gewusel. Dagegen geht es an der North Rim deutlich beschaulicher zu. Gemeinsam haben beide Bereiche ein Problem mit der Anzahl der Unterkünfte. Hotels und Campingplätze innerhalb des Nationalparks sind oft ausgebucht. Daher ist es ratsam, frühzeitig zu reservieren.
Die riesige Schlucht im Norden Arizonas zählt zu den bekanntesten Naturwundern der Erde und wird Jahr für Jahr von Millionen Menschen besucht. Damit zählt der Grand Canyon zu den beliebtesten Reisezielen in Nordamerika. Im Rekordjahr 2016 verzeichnete der Nationalpark sogar mehr