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Gesammelte Gedichte: 1943-1967
Gesammelte Gedichte: 1943-1967
Gesammelte Gedichte: 1943-1967
Ebook192 pages1 hour

Gesammelte Gedichte: 1943-1967

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About this ebook

Am Gestade

Abends, wenn die ersten Sterne scheinen
Und die lauten Tagesstimmen schweigen,
Siehst du sie zum Ufer niedersteigen,
Lange vor den Wellen stehn und weinen.

Ihre Lippen flüstern sehnend einen
Namen in das Wogen, der ihr eigen,
Und du siehst sie sich behutsam neigen,
Wasser schöpfen aus dem Meer, dem reinen.

Wie in Schalen heben ihre Hände
Heiliges Erinnern an das Ende
Jenes, dem sie Liebe zugeschworen.

Und sie küßt die Tropfen still: als stände
Der in Kampf und Wellen ging verloren,
Vor ihr so, wie er sie einst erkoren.

06.05.1944
LanguageDeutsch
Release dateMar 5, 2018
ISBN9783746008288
Gesammelte Gedichte: 1943-1967
Author

Conrad Henke

Dr. phil. Conrad Henke (geb. 1902 in Georgsmarienhütte, gest. 1999 in Münster) hat seine Erfahrungen während der Kriegs- und Nachkriegszeit in Gedichten verarbeitet. Nach dem zweiten Weltkrieg war er lange Jahre als Pädagoge am Conrad Schlaun-Gymnasium in Münster tätig und hat dort mehrere Generationen von Schülern in den Fächern Deutsch, Geschichte und Französisch unterrichtet.

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    Book preview

    Gesammelte Gedichte - Conrad Henke

    1943 – 1967

    hrsg. von

    Dr. Christoph Henke

    Dr. Angela Henke

    Dominik Henke

    Dr. Matthias Henke

    Dr. Johannes Henke

    2018

    Vorwort

    Dr. phil. Conrad Henke (geb. 1902 in Georgsmarienhütte, gest. 1999 in Münster) hat seine Erfahrungen während der Kriegs- und Nachkriegszeit in Gedichten verarbeitet. Die Freude am wohlgewählten Wort, die großen und kleinen Wunder der Natur und sein christlicher Glaube halfen ihm, das Unfassbare zu ertragen und zu bewältigen.

    Nach dem zweiten Weltkrieg war er lange Jahre als Pädagoge am Conrad Schlaun-Gymnasium in Münster tätig und hat dort mehrere Generationen von Schülern in den Fächern Deutsch, Geschichte und Französisch unterrichtet. Seine poetischen Werke und seine historischen Aufzeichnungen aber fanden sich zu einem großen Teil erst in seinem Nachlass. Eine erste Auswahl an Gedichten wurde 2005 im Agenda-Verlag, Münster, veröffentlicht. Diese erweiterte Ausgabe seiner gesammelten Gedichte möge Mut machen, dass es auch in schweren Zeiten Wege gibt für ein sinnerfülltes Dasein.

    Die Herausgeber

    Inhaltsverzeichnis

    Zitrone und Mandel

    Und du schweigst

    Monreale

    Mandelbaum im Frühling

    Erbe

    Via Appia

    Toskana

    Michelangelos David

    Wenn Bienen nach Sonne frieren

    Kalabrien

    So komm in den Park mit mir

    Wer rief nach dir?

    Stunde Gottes

    Du und wir

    Erwache ich

    Du und sie

    Wie schäm ich mich, o Herr!

    Frage

    Suore

    Ihr sitzt ob eurem Werk gebeugt

    Vorm Bilde der Madonna

    Monte Pellegrino

    Todesmotoren

    Orvieto

    Vision

    Segesta

    Nun weiß ich erst, was Leben heißt

    Ich habe keinen hohen Dom erbaut

    Die Zeit ist reif

    Ex corde lux

    Pfade

    Kopernikus

    Mein Volk

    Alpenmorgen

    Fontana Medici

    Wir sind das Mittelschiff

    Deine Hände

    Sonette an Europa

    Herbstesahnen

    Spruch der Zeit

    Irrtum

    Graue Vision

    Ich setzte dich zum Herren

    Unser Leben

    Schnee

    Titanenlos

    Die Nacht ist winterschwer

    Unser Weg

    Dann sprachest du das Schöpferwort

    An mein Kind

    Trost in der Zeit

    Einem Gastfreund

    Sich Sehnen und Warten Müssen

    Daß endlich Friede werde

    Du aber wartest

    Erwachen

    Blumen, Sterne und Kinder

    Hans im Glück

    Heimkehr

    Am Gestade

    Die blaue Blume

    Bäume

    Der Erretter

    Gebet

    Neues Leben

    An das Reich

    Dies ist kein Leben mehr

    Ich beweine Hütten nicht

    A.D. 1944

    Das Ende

    Soldatisch

    Wer lebt aus Gott?

    Das sind die Katakomben unsrer Zeit

    Ich kann dir nicht entfliehen

    Den Gewaltigen

    Vielleicht daß einmal noch ganz fern im Süd

    Dein Name geht erhebend durch mich hin

    Oktober

    Wenn nur der Geist nicht stirbt

    Du wartest irgendwo

    Heimat nennt ihr dieses graue Land

    Es wird kein Ende sein

    Die Unbekannte

    Weihnacht

    Dies Jahr hat viele Hoffnungen begraben

    Und ich sah Städte

    Die Frauenkirche von München

    Genius der Toren

    Dunkle Pfade wandern wir seit Jahren

    Atmen in der Fülle

    Nun habt ihr es erreicht

    Der weich im Winde wellende Gesang

    Blicke nicht auf jene

    Bruder ferner Länder

    Schwalben im Frühling

    Deutschland

    Das Hakenkreuz

    Ich klage an

    Die Retterin

    Sage mir ein liebes Wort noch

    Die Eitlen

    Der Dämon

    Sehnsucht

    Den Siegern

    O weckt mich nicht

    Immer nur umkreisen wir

    Es ist genug

    Der bethlehemitische Kindermord

    Dies war der Toren Haltung stets

    Ich bin wie eine taube Weizenähre

    Ich weiß um deine Nächte

    Frühjahr 1946

    Nicht einmal zur Sonne emporgelacht

    Ich weiß nicht mehr, warum wir hassen mußten

    Parzival

    Ihr wandtet euch von uns

    Domus Dei Monasteriensis

    Auch du bist schuldig an der Menschheit Leid

    Dienende der Nacht

    Wer mag von Lichterglanz und Sternen sprechen

    Die Verjagten

    Nicht mehr wie damals

    Neues Abendland

    Stunde des Abendlandes

    Mahnung

    Bin ich der Verstoßene, Verruchte?

    Manchmal tret ich vor dich hin zu fragen

    Friede

    Sonette an die deutsche Jugend

    Der Tote

    Der Gefangene

    Nun segne ich dies Leid

    Schließ fester mich in Deine Hände ein

    Beglückt wie nie – vom Geben

    Deine Arme

    Ihr wollt nicht hören

    Wir jagen wie Phantome

    Stunde der Trauung

    Wandrer sind wir

    Herrgott, träume mich

    Silberjahr der Schwester

    24. Oktober

    Jauchzt empor die Kathedrale

    Campagne-Abend

    Grüßen Berge überm See

    Hab oft im Dom der Sternennacht

    Silvester 1949

    Rief da nicht eine Stimme durch die Nacht?

    Süssen bei Marquartstein

    Vatikanische Gärten

    Salzburg

    Rundfunk-Ballade

    Ostern

    Nun schließ ich froh die Augen zu

    Auf meinem Dache sitzt er

    In dieser rätselhaften Welt

    Wolln den Kampf …

    Immer aber muß wohl einer wachen

    Der Kinder Gäste

    „Avivi" (Frühling)

    Sinnlos zu fragen

    Einmal aber …

    Die Wiedertäufer von Münster

    Risiko oder Neurose

    Die totale Arbeitswelt

    Dies ist der Mann

    Zitrone und Mandel

    Im Feld der Myrten und Agaven steht

    Ein dunkellaubiger Zitronenbaum

    Mit überreifer Frucht behängt, die golden

    Und hell ins Blau des hohen Himmels lacht –

    Und neben ihm, wie frisch gefall‘ner Schnee

    Und gleichsam hingehaucht, ein Mandelbaum,

    Vom Rosablütenwunder übersät.

    Der Baum der Blüten wirbt um den der Früchte,

    So bilden beide ein versonntes Tor

    Zu einem Tag der Wärme und der Weite.

    Kein Mißklang stört die gotterfüllte Stunde,

    Nur tief im Grunde schäumt und wogt ein Wasser

    Und gleitet träg und rinnt von Stein zu Steine,

    Um unter einer Brücke zu entschwinden,

    Vor deren Rund sich Blüten nun und Früchte –

    Ein Bild der ewigen Natur – vermählen.

    15.03.1943

    Und du schweigst

    Dein Schweigen, Herr, ist grausam unergründlich!

    Liegt deine Erde doch in stummer Trauer.

    Die kleinen und die großen Städte brennen.

    Europa ist dein Land nicht mehr, o Herr.

    Es wuchten deine hohen Dome nieder;

    Im Schlaf, beim Essen, Spielen, am Altare

    Erschlägt der Bombentod die Kinder dein.

    Das

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