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Vom Terror zum Frieden: Grundsätze, Konsequenzen und Perspektiven lebensentscheidender Erfahrungen
Vom Terror zum Frieden: Grundsätze, Konsequenzen und Perspektiven lebensentscheidender Erfahrungen
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Vom Terror zum Frieden: Grundsätze, Konsequenzen und Perspektiven lebensentscheidender Erfahrungen

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About this ebook

Die Ereignisse am 11. September 2001, als Terroristen das World Trade Center in New York ausradierten und gleichzeitig das Pentagon beschädigten, lassen weltweit Fragen nach der Überwindung des Terrors aufkommen.

Neben dem „großen“ Terror gibt es den kleinen Terror am Arbeitsplatz, Mobbing genannt. Es gibt den kleinen Terror in der Ehe, der unter anderem inzwischen jede dritte Ehe in Deutschland zerstört.

Schließlich gibt es „Terror“, der aus der Orientierungslosigkeit und dem Werteverlust unserer Zeit folgt, so dass sogar der Böse und das Böse fasziniert, zur allgemeinen Unterhaltung konsumiert und bejubelt wird.

Sind wir Menschen uns dessen bewusst, dass wir selbst den Nährboden für den Terror bereiten? Sind wir uns darüber im Klaren, dass wir Schutz vor der eigenen Verführbarkeit brauchen und täglich von und aus der gegenseitigen Vergebung die Kraft und Qualität für unser Leben bekommen?

Wir müssen vom Terror zum Frieden kommen! Wie aber ist das zu schaffen? Welchen Weg sollen wir gehen, um das Friedensziel zu erreichen?

Klaus R. Berger beschreibt in seinem neuen Buch den Nährboden des Terrors, erläutert Konsequenz zum Widerstand und hält nach dem Frieden Ausschau, der für ihn die Perspektive jenseits des Terrors und die Bedingung zur Verhinderung des Terrors ist.
LanguageDeutsch
PublisherFolgen Verlag
Release dateSep 5, 2017
ISBN9783958930384
Vom Terror zum Frieden: Grundsätze, Konsequenzen und Perspektiven lebensentscheidender Erfahrungen

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    Vom Terror zum Frieden - Klaus Rudolf Berger

    Vom Terror zum Frieden

    Grundsätze, Konsequenzen und Perspektiven lebensentscheidender Erfahrungen

    Klaus R. Berger

    Impressum

    © 2017 Folgen Verlag, Langerwehe

    Autor: Klaus R. Berger

    Cover: Caspar Kaufmann

    ISBN: 978-3-95893-038-4

    Verlags-Seite: www.folgenverlag.de

    Kontakt: info@folgenverlag.de

    Shop: www.ceBooks.de

    Dieses eBook darf ausschließlich auf einem Endgerät (Computer, eReader, etc.) des jeweiligen Kunden verwendet werden, der das eBook selbst, im von uns autorisierten eBook-Shop, gekauft hat. Jede Weitergabe an andere Personen entspricht nicht mehr der von uns erlaubten Nutzung, ist strafbar und schadet dem Autor und dem Verlagswesen.

    Das eBook Vom Terror zum Frieden ist als Buch erstmals 2002 erschienen. Statistiken und zeitabhängige Angaben beziehen sich daher auf diese Zeit.

    Autor

    Klaus R. Berger hat Biologie, Germanistik, Philosophie und Psychologie studiert. In seinen Büchern und Aufsätzen nimmt er vor dem Hintergrund der Bibel Stellung zu Themen aus dem Umkreis der Humanwissenschaften.

    »… vergib uns unsere Schulden, wie auch wir sie unsern Schuldnern vergeben haben! Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen!« Matthäus 6, 12-13

    »Verabscheut das Böse, haltet am Guten fest!« Römer 12, 9

    »Glückselig sind die Friedfertigen, denn sie werden Söhne Gottes heißen!« Matthäus 5, 9

    Inhalt

    Titelblatt

    Impressum

    Autorenvorstellung

    Widmung

    Vorwort

    ERSTES KAPITEL Nährboden des Terrors

    1. Vom Wesen des Terrors

    2. Demaskierung des Bösen

    3. Willkür und ihre Folgen

    ZWEITES KAPITEL Konsequenz: Widerstand dem Terror!

    1. Krisenerfahrung und -verarbeitung

    2. Folgen des Bösen

    3. Angriff auf Lebenspotentiale

    DRITTES KAPITEL Frieden – Perspektive für gelingendes Leben

    1. Vom Wesen des Friedens

    2. Überwinde das Böse mit Gutem!

    3. Übe Gerechtigkeit und Recht!

    Unsere Empfehlungen

    Vorwort

    Die Ereignisse am 11. September 2001, als Terroristen das World Trade Center in New York ausradierten und gleichzeitig das Pentagon beschädigten, ließen weltweit Fragen nach der Überwindung des Terrors und seiner Ideologie, der des Terrorismus, aufkommen.

    Die wahre Erscheinung des Bösen ist entsetzlich, furchterregend und verbreitet Angst, Schrecken, Bestürzung und Fassungslosigkeit. Doch es wäre eine Verkürzung und Verstellung der Tatsache des Bösen in Form des Terrors, wenn ausschließlich das monströse Ereignis des besagten Septembertages unser Nachdenken und hoffentlich auch unser Umdenken prägen würde. Dass es zusätzlich viele und andere Terrorakte, vor diesem Tag und danach gab und gibt, darf nicht vergessen werden. Der 11. September 2001 brachte vulkanartig zum Ausdruck, was im Untergrund an destruktiver Kraft und Macht brodelt und nun zum Durchbruch kommt.

    Durch das Massenmedium Fernsehen¹ erschien uns der Tod von über 2.800 Menschen von jetzt auf gleich unfassbar. Doch was ist mit den Hunderttausenden von Menschen, die täglich vor Hunger sterben, was mit jenen, die auf dem Balkan und in Tschetschenien ihr Leben lassen mussten? Wer denkt noch an die 800.000 ermordeten Tutsis?

    Am Abgrund menschlicher Grausamkeiten müssen wir inne halten und uns besinnen. Dies geschieht in diesen Tagen durch Mitleids- und Trauergesten, durch innige Anteilnahme und reflektierender Diskussion. Antiterrorstrategien werden entworfen und die Weltmacht USA ist mit ihren Verbündeten darin einig, einen Feldzug für »unendliche Gerechtigkeit« und Frieden aufzunehmen.

    Sind wir Menschen uns dessen bewusst, dass wir selbst den Nährboden für den Terror bereiten? Sind wir uns darüber im Klaren, dass wir Schutz vor der eigenen Verführbarkeit brauchen² und täglich von und aus der gegenseitigen Vergebung³ die Kraft und Qualität für unser Leben bekommen?

    Bei gründlichem Nachdenken über die Situation des Menschen auf der Schwelle zum dritten Jahrtausend⁴ bricht mehr Skepsis und Angst als Zuversicht und Lebensfreude durch, weil wir immer wieder belehrt werden, dass wir uns nicht am eigenen Haar aus dem Sumpf unserer Unmenschlichkeit ziehen können.

    Wenn wir dem Bösen nicht wehren, wenn wir der Willkür nicht entgegentreten, die Achtung des Anderen vernachlässigen und die uns gegebene Macht missbrauchen, müssen wir uns nicht darüber wundern, wenn wir plötzlich am Abgrund unserer Existenz stehen. Die biblische Aussage: »…; denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten«⁵, erfüllt sich täglich: In den kleinen Alltagsereignissen des einzelnen, wie in dem großen Weltbezug der vielen Menschen.

    Angesichts der Weltereignisse ist Ohnmacht spürbar, doch gleichzeitig machen sich viele Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, Religionen und Lebenseinstellungen auf den Weg, sich der Schreckensherrschaft des Terrorismus entgegenzustellen. Der Trauergottesdienst in New York am 23. September 2001 war hierfür ein eindrückliches Datum.

    Wir müssen vom Terror zum Frieden kommen! Wie aber ist das zu schaffen? Welchen Weg sollen wir gehen, um das Friedensziel zu erreichen? Ich bin skeptisch, ob die von den USA eingeschlagene Richtung die hilfreichende ist.

    Schließlich gibt es auch den »kleinen« Terror am Arbeitsplatz, wir nennen ihn inzwischen mit einem Fachbegriff Mobbing. Schließlich gibt es den »kleinen« Terror in der Ehe, der unter anderem inzwischen jede dritte Ehe in Deutschland zerstört. Schließlich gibt es den »Terror«, der aus der Orientierungslosigkeit und dem Werteverlust⁶ unserer Zeit folgt, so dass sogar der Böse und das Böse fasziniert, zur allgemeinen Unterhaltung konsumiert und bejubelt wird.

    All dies motiviert mich, nach dem ich vor Jahren schon zu Aggression⁷ und Angst⁸, zur Ignoranz⁹ und zur Notwendigkeit der Liebe¹⁰ publiziert und immer wieder auch gesprochen habe, jetzt, als Abschluss meiner Aggressionsstudien, den Weg vom Terror zum Frieden zu beschreiben. Damit schließt sich in gewisser Weise für mich auch der Kreis von der Problemanalyse zur Lebenshilfe, die der Frage nach gelingendem Leben nachgeht. Letztere wurde mir seit 1980 zum Motto meiner publizistischen Arbeit.¹¹ So beschreibe ich in dem vorliegenden Buch den Nährboden des Terrors (erstes Kapitel), erläutere Konsequenz zum Widerstand (zweites Kapitel) und halte schließlich nach dem Frieden Ausschau, der für mich die Perspektive jenseits des Terrors und die Bedingung zur Verhinderung des Terrors ist. Meine »Wegbeschreibung« ist so strukturiert, dass sie sich in den einzelnen Unterpunkten (jeweils drei) aufeinander bezieht und somit innerhalb der drei Kapitel parallel gelesen werden kann.

    Das stärkste Motiv der Terrorüberwindung begründet sich für mich in dem Appell:

    »Selig sind, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden gesättigt werden.«¹²

    Im Terror überwiegt die Selbstgerechtigkeit, im Frieden hingegen die Gerechtigkeit, die aus der Beachtung von Gottes Gesetzen, Ordnungen und Ermahnungen stammt.¹³ Gerade diese gilt es in unserer Zeit wieder zu verstehen, zu diskutieren und zu berücksichtigen, damit wir vom Terror wegkommen und den Frieden praktizieren, der aus dem Frieden Gottes und seines Shaloms¹⁴ kommt. Dieser wurde in Jesus Christus real, weil er der Ursprung und die Kraft des Friedens ist. Er ist schon jetzt erlebbar und von ewigem Bestand!

    Lemgo, Klaus Rudolf Berger


    ¹ Klaus R. Berger: Fernsehen - Fenster zur Welt oder Droge? Lage 2000.

    ² Matthäus 6, 12-13.

    ³ JOACHIM Kix: Versöhnung ist mehr als ein Wort. Wege zur Vergebung. Moers 2002.

    ⁴ KLAUS RUDOLF BERGER: Auf der Schwelle ins 3. Jahrtausend. Mensch, wo bist du? Wuppertal 2000.

    ⁵ Vgl. Galater 6, 7. Alle Bibelzitate sind der Übersetzung von HERMANN MENGE, deutsche Bibelgesellschaft, 12. Auflage Stuttgart 1994 entnommen.

    ⁶ ULRICH WICKERT: Zeit zu handeln. Den Werten einen Wert geben. Hamburg 2001.

    ⁷ KLAUS BERGER: Aggression verstehen und überwinden. Überarbeitete Neuauflage. Wuppertal 1996.

    ⁸ KLAUS BERGER: Angst verstehen und überwinden. 2. Auflage, Wuppertal 1993.

    ⁹ KLAUS BERGER: Begegnen statt ignorieren. Zum Aussiedler-, Asylanten und Multikulti-Problem heute. Wuppertal 1993.

    ¹⁰ KLAUS BERGER: Ohne Liebe kein Leben. Marburg 1984.

    ¹¹ Vgl.: www.klaus-rudolf-berger.de

    ¹² Matthäus 5, 6.

    ¹³ Vgl. Psalm 119.

    ¹⁴ Beachte die Wortbedeutung von Shalom: Ganzsein, Heilsein, Frieden!

    ERSTES KAPITEL

    Nährboden des Terrors

    Der Terror, der Menschen, ihre Selbstverständnisse, ihre Lebensqualität und ihre Umwelt zerstört, fällt nicht vom »Himmel«, sondern ist von den Menschen selbst verursacht worden. Deshalb sind nicht nur die Terroristen anzuklagen, sondern auch jene und jenes, das ihnen zum Nährboden ihrer unheilbringenden Taten wurde. Hierüber ist zu sprechen, damit deutlich wird, an welchen Stellen der Terror ursächlich zu bekämpfen ist.

    Die terroristischen Täter sind in keiner Weise entschuldigt! Sie sind für ihre Taten zur Rechenschaft zu ziehen, zu verurteilen und zu bestrafen.

    Das erste Kapitel dient der Nährbodenanalyse, d. h. es ist nach Grundsätzlichem aus dem Umfeld menschlicher Lebenserfahrung im Kontext des Terrors zu suchen, das Gefundene dann aufzudecken und zur Diskussion zu stellen.

    1. Vom Wesen des Terrors

    Um sich eine Sache oder verschiedene Sachverhalte gedanklich vertraut zu machen, ist es hilfreich zu überlegen, was unter der Sache selbst zu verstehen ist. So werden Definitionsversuche unternommen, um die Sache selbst von all dem abzugrenzen, was sie nicht ist.

    Terror ist historisch, sprachlich und in seinen Auswirkungen im dritten Jahrtausend zu untersuchen. WALTER LAQUEUR (geb. 1921 in Berlin), Direktor des Londoner Institute of Contemporary History and Wiener Library, hat den Terrorismus als globale Bedrohung¹ für die westliche Welt beschrieben. In seiner Analyse nennt er die historischen Wurzeln und die sich hieraus ergebenden Gefahren für unsere Zeit.

    Der durch den Terror ausgelöste Schrecken ist in Verbindung mit dem islamistischen Fundamentalismus zu sehen, so dass die Wurzeln des Terrorismus im Kontext dieses Islamismus zu bedenken sind. Hierzu hat sich der Nahost-, Terrorismus- und Geheimdienstexperte DR. UDO ULFKOTTE dezidiert geäußert, so dass auf ihn zurückgegriffen werden kann.²

    Zum besseren Verständnis der Terroristen und ihrer Persönlichkeit sei auf den Psychoanalytiker ARNO GRÜN (geb. 1923 in Berlin) verwiesen, den ich entsprechend zu Wort kommen lasse.³ Schließlich ist im Zusammenhang mit dem Persönlichkeitsprofil der Terroristen noch auf die lesens-werten und klugen Aufsätze von HORST EBERHARD RICHTER (geb. 1923), em. Professor für Psychosomatik in Gießen und seither Leiter des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt, hinzuweisen, die er zum Thema Gewalt veröffentlicht hat.⁴ Wenn diese Autoren mir den Weg zu meiner Terrorismus- und Friedensstudie ebneten, so ist darüber hinaus auf weiterführende Literatur verwiesen, die den interessierten Leser noch tiefer in die Materie einführen wird.⁵ Fragen wir zunächst ganz konkret:

    Terror – was ist das?

    Begriffsgeschichtlich geht das Wort Terror auf die lateinische Vokabel »terrere« zurück, was soviel wie erschrecken bzw. Schrecken (=Terror), bedeutet. Im 13. Jahrhundert hatte der Terror als frühe Vorform des heutigen Terrorismus seine ersten Jünger in den Assasinen (Meuchelmörder, Attentäter) gefunden. Diese motivierte ihr Glaube an das vermeintlich göttliche Versprechen, ihnen würde ein glorreicher Empfang im Himmelreich zuteil, wenn sie während des Angriffs auf Heiden zu Tode kämen. Wir sind heute mit diesen Motiven durch die Kämpfer im fundamentalistisch orientierten Islam vertraut.

    Eine interessante Wende nahm die Bedeutung des Terrorismus während der französischen Revolution. In ihrem Geist war der Terrorismus zum »regime de la terreur«, also zu einem Ideal im Kampf für die Demokratie geworden. ROBESPIERRE sagte über das Wesen des Terrorismus: »Tugend, ohne die der Terror ein Übel ist, Terror, ohne den die Tugend hilflos ist«, womit er die gesellschaftspolitische Funktion des Terrors für sich legitimierte. In unserer Zeit ist das Verständnis des Terrorismus wieder mehr in seiner ursprünglichen Weise zu sehen, so dass wir sagen können, das unter Terrorismus planmäßig vorbereitete, schockierende Gewaltanschläge gegen eine politische Ordnung aus dem Untergrund zu verstehen sind. Sie sollen gerade allgemeine Unsicherheit und Schrecken, gleichzeitig aber auch Sympathie und Unterstützungsbereitschaft für die terroristischen Anliegen wecken.

    Nach Walter Laqueurs Recherchen ist der Terrorismus uralt und löste stets ein hohes Maß an Faszination und Entsetzen aus.⁶ Wir stehen nach seiner Überzeugung heute vor einer neuen Art der terroristischen Gewalt.

    Seit dem 11. September 2001 ist der Schrecken vor terroristischen Angriffen weltweit verbreitet. Ob die Terroristen Biowaffen, Atomwaffen oder welche anderen Waffen auch immer einzusetzen bereit sind, die Angst hiervor ist mittlerweile tief im Bewusstsein der Menschen in der westlichen Welt eingebrannt. Man rechnet mit allem und ist gleichzeitig überfordert, sich auf alles jederzeit und an jedem möglichen Ort vorzubereiten. So sind die Strukturen und Strategien des Terrorismus genau zu studieren, ebenso die Persönlichkeitsstrukturen der Terroristen. Hierzu im Folgenden ein Auszug aus Laqueurs Studien in Stichpunkten. Sie sollen als Merkliste zur Terrorismusanalyse eine Hilfestellung sein. Er schreibt:

    »Der Mensch hat seine Waffen stets verbessert und wird es weiterhin tun, solange er sie benötigt …« Diese Worte treffen erst recht auf den Terrorismus zu.

    je kleiner die Gruppe, desto radikaler ist sie, rationalem Denken unzugänglich und schwer lokalisierbar.

    Terrorismus hat es stets mit Gewalt oder Androhung von Gewalt zu tun.

    Es hat nie nur einen Terrorismus gegeben, sondern viele Varianten desselben, die nicht allzu viel gemeinsam hatten.¹⁰

    Terrorismus ist Gewalt und kein Synonym für Bürgerkrieg, Banditentum oder Guerillakrieg.¹¹

    Auf der einen Seite wurde vorgebracht, dass jegliche Form des Terrorismus moralisch verwerflich sei. (…) Terrorismus mag die einzige Möglichkeit zum Sturz einer brutalen Diktatur sein, (…).¹²

    SENECA schrieb, kein Opfer sei den Göttern so angenehm wie das Blut eines Tyrannen, und CICERO merkt an, dass Tyrannen stets durch Gewalt zu Tode kämen.¹³

    Der Terrorismus setzt fast immer die Mitwirkung mehrerer Attentäter und die Durchführung etlicher Anschläge voraus.¹⁴

    Der Terrorismus erwuchs aus den Geheimbünden italienischer und irischer Patrioten, doch er manifestierte sich auch in den meisten Balkanländern, in der Türkei und Ägypten und natürlich bei den extremen Anarchisten, deren Strategie von der »Propaganda der Tat« geprägt war. Vor dem Ersten Weltkrieg waren die russischen Terroristen bei weitem die aktivsten und erfolgreichsten.¹⁵

    Nationale Unterdrückung und soziale Ungleichheit werden oft als Hauptfaktoren für die Ausbreitung des Terrorismus genannt.¹⁶

    Ein Terrorist als Persönlichkeitstyp: aus vaterlosen Familien, Kinder geschiedener Eltern, leiden an Selbstzerstörungstendenzen; ein Viertel der russischen Terroristen des 19. Jahrhunderts waren Frauen; Minderheiten waren stark repräsentiert; Idee des Märtyrers zieht sich von Beginn an durch den irischen Terrorismus; je unklarer das politische Ziel des Terrorismus ist, desto größer ist seine Anziehungskraft auf den schwankenden Charakter.¹⁷

    Terroristische Erfordernisse: Sorgfältige Planung; Einheiten sollten so klein wie möglich sein; benötigt die Anonymität der Großstadt.¹⁸

    Die einzig verlässliche Waffe gegen den Terrorismus ist die Unterwanderung ihrer Reihen durch Spitzel.¹⁹

    Wenn man sich die zum Phänomen des Terrorismus von Laqueur zusammengestellten Daten anschaut ist man nicht erstaunt über seine Frage, warum man nicht schon früher seinen Studien Aufmerksamkeit gewidmet habe. Sie erschienen bereits 1998, zwei Jahre vor dem fürchterlichen Ereignis vom 11. September 2001. Er schreibt:

    »Mir war klar, dass die meisten Menschen und auch die Politiker sich noch kaum Gedanken gemacht hatten, wie man der Gefahr begegnen könnte. (…) Allerdings war es so, dass man bedeutend mehr Betrachtungen darüber anstellte, wie man die Konsequenzen des terroristischen Angriffs beheben würde, als darüber, wie man einen solchen Anschlag verhüten könnte. Ich schrieb über die wahrscheinlichen Täter und ihre Motive. Es war ziemlich klar, dass die Initiative von radikalen Islamisten ausgehen würde.«²⁰

    Konkret um diese Gruppe soll es jetzt gehen. Sie ist gemeint, wenn Aussagen zu palästinensischen Selbstmordattentätern und radikalen Palästinensern gemacht werden. Nicht jeder Araber und erst recht nicht jeder Muslim ist an sich brutal, fremdenfeindlich und menschenverachtend. Unter

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