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Geschichte des Bewusstseins und der Kultur: Basis einer neuen Gesellschaft
Geschichte des Bewusstseins und der Kultur: Basis einer neuen Gesellschaft
Geschichte des Bewusstseins und der Kultur: Basis einer neuen Gesellschaft
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Geschichte des Bewusstseins und der Kultur: Basis einer neuen Gesellschaft

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About this ebook

Das erste Buch zur Geschichte des Bewusstseins und der Kultur beschreibt eine faszinierende Entdeckung. Es zeigt, dass die Beschreibung der Geschichte nach Dynastien und Kriegen sehr oberflächlich und zufällig ist. Die Kulturdokumente der Geschichte führen dagegen zu einem sehr harmonischen Ablauf. Dass diese neue innere Ordnung der Geschichte im tieferen Grunde altbekannt ist, zeigen über dreihundert Namenseinträge im Personenregister. Es sind Persönlichkeiten aus dem Altertum bis in die Gegenwart, die viele Ansätze des Buches bestätigen. Der Leitspruch des Buches "Der Mensch hat keine größere Bestimmung als ein bewusster Mensch und Schöpfer der Kultur zu werden" stammt von Konfuzius, 551 bis 479 v. Chr., einem chinesischer Philosophen.
Das neue an diesem Buch ist die ganzheitliche Geschichtsbetrachtung. Die wichtigsten Fachbereiche sind Kunst, Architektur, Städtebau, Musik, Literatur, Soziologie, Philosophie, Theologie, Psychologie, Medizin und Geometrie. Besonders aufschlussreich ist die Sprache der Bildwelt, also alles, was wir sehen können. Diese Sprache legt durch psychologische Analyse fast von selbst die neue harmonische Geschichtseinteilung offen. Schon Aristoteles sagte, dass die Seele in Bildern denkt. Also ist es konsequent, das Denken der Menschen aus den Bildern zu lesen. Die Sprache der Bilder ist zwar eine besondere, aber sie kann von jedem leicht nachgeprüft werden. Das Buch wendet sich deshalb nicht nur an die Wissenschaft sondern besonders an den aufgeschlossenen Bürger. Die Erkenntnisse des Buches wurden schon seit Jahrzehnten in praktischen Modellen angewendet, welche besichtigt werden können.
Die Bedeutung für unsere Zeit liegt darin, dass wir den Prozess der Bewusstseins- und Kulturentwicklung kennen lernen. Wir verstehen, dass jede kulturelle Äußerung ein bestimmtes tieferes Bewusstsein ausdrückt. Wir sehen also nicht nur das Äußere unserer Welt sondern auch das, was dahinter steht. Im Buch werden im ersten Teil die objektiven Erkenntnisse beschrieben. In den drei weiteren Teilen geht es um Kommentare, bildliche Vertiefung, weiterführende Modelle und den Ausblick auf Konsequenzen für sich selbst und die Gesellschaft. Auf 300 Seiten mit 70 meist farbigen Bildern und Tabellen werden Impulse gesetzt mit dem Ziel, zu einer neuen Kultur zu führen.
LanguageDeutsch
PublisherTWENTYSIX
Release dateApr 24, 2017
ISBN9783740793906
Geschichte des Bewusstseins und der Kultur: Basis einer neuen Gesellschaft
Author

Theodor Henzler

Der Autor Theodor Henzler schreibt in seinem Berufswerdegang Folgendes: "Einer meiner Berufe ist Architektur ein zweiter ist etwas, was man vielleicht als Weltversteher oder Bewusstseinsbetrachter bezeichnen könnte. Für jeden dieser Bereiche habe ich etwa die Hälfte meiner Arbeitszeit verwendet." Die beiden Bereiche Praxis und Theorie hat der Autor miteinander verbunden. Dadurch entstand stets sofort die Möglichkeit einer praktischen Umsetzung der Denkergebnisse. Das Buch ist also keine Theorie um der Theorie willen, sondern ein gefundenes Wissen, mit dem die Welt verbessert werden kann.

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    Book preview

    Geschichte des Bewusstseins und der Kultur - Theodor Henzler

    Danksagung

    Das Schreiben dieses Buches hat mein gesamtes soziales Umfeld, besonders meine Hausgenossen berührt. Ich bin meiner Familie sehr dankbar, die mein jahrzehntelanges „Philosophieren" mit begleitet hat. Die vielen fruchtbaren Gespräche mit meiner Frau Ursula und ihre Ansichten haben wesentlich zur Entstehung dieses Buches beigetragen. Mein Bruder Gerhard hat mir als Lektor gute Dienste erwiesen. Außerdem bin ich meinem Sohn Daniel verbunden, welcher das Layout und das Setzen in LATEX übernommen hat.

    Motto des Buchs:

    Der Mensch hat keine größere Bestimmung als ein bewusster

    Mensch und Schöpfer der Kultur zu werden

    Konfuzius, 551 bis 479 v.Chr. chinesischer Philosoph

    Erklärung zum Titelbild

    Das Mandala wurde von der Malerin Ursula Marie Henzler vor 36 Jahren als Akademiearbeit hergestellt. Es symbolisiert die vier Phasen des Kulturkreislaufes. Das Mandala ist aus der Intuition ohne rationales Wissen von den vier Phasen entstanden. Es zeigt die natürliche Lebendigkeit in den vier Phasen und führt über das Quadrat (Erde) und den Kreis (Himmel) auf eine offene Mitte zu. Offenheit ist ein Grundanliegen des Buches: Offenheit für eine neue Gesellschaft, Offenheit als Prinzip neuen Denkens und die Leere als Symbol für Meditation. Die leere Mitte ist auch ein Symbol für Dialog, für Kritik und Anregungen.

    Inhaltsverzeichnis

    Einleitung

    Erster Teil: Was kann ich wissen?

    1.1 Kunst: Malerei, Skulptur, Keramik, Kunsthandwerk, Buchkunst

    1.2 Architektur

    1.3 Soziologie

    1.4 Philosophie (und Theologie)

    1.5 Musik, Literatur

    1.6 Psychologie des individuellen Lebenslaufes

    1.7 Zusammenfassung und Konsequenzen

    1.8 Mögliche Erweiterung auf die ganze Erde

    1.9 Ausblick und Übergang zu Teil 2, 3 und 4

    Zweiter Teil: Was soll ich tun?

    2.1 Die Kraft hinter dem Regelsystem

    2.2 Vorsehung oder freier Wille

    2.3 Verschiedene Arten Vorprägung zu verstehen

    2.4 Lebenshilfe: Das Entwicklungsprinzip

    2.5 Falsches Bild der Menschheitsgeschichte

    2.6 Horizont erweitern

    2.7 Die Kulturentwicklung als harmonisches Modell

    2.8 Die Ursprungsgeschichte des Bewusstseins

    2.9 Wichtigste Erkenntnis: Form folgt Bewusstsein

    2.10 Die Form mit ihrem Bewusstsein hat eine Botschaft

    2.11 Das Bewusstsein – das Rätselhafte

    2.12 Was ist Bewusstsein, was ist Kultur?

    2.13 Teile der Gesellschaft suchen nach tieferem Wissen

    2.14 Die tieferen Strukturen der Geschichte zeigen Zukunft

    2.15 Solche Kulturkreiszyklen wurden schon von anderen beschrieben

    2.16 Der Unkultur-Komplex

    2.17 Was ist schön?

    2.18 Männlich und weiblich

    2.19 Die vier Elemente

    2.20 Natürlichkeit und Volkskunst

    2.21 Empfindungskultur mit Musik

    2.22 Farbpsychologie

    2.23 Ursachen der Krankheiten , besonders die psychischen

    2.24 Wie im Großen so im Kleien

    2.25 Ähnlich strukturierte Entwicklungsprozesse

    2.26 Geschichtliche Beispiele aus dem hohen Mittelalter

    2.27 Geschichtliche Beispiele aus dem Barock

    2.28 Das 19. und 20. Jahrhundert

    2.29 Was ist modern?

    2.30 Anmerkung zur guten Architektur

    2.31 Wahr, schön und gut

    2.32 Das allgemeine Bewusstsein heute

    2.33 Der Sinn des Lebens

    2.34 Heimat

    2.35 Wer ist für für die Vermittlung des Lebenssinnes zuständig?

    2.36 Glück

    2.37 Hindernisse des Glücks

    Dritter Teil: Was kann ich hoffen?

    3.1 Realismus

    3.2 Die Handlungsfelder

    3.3 Familie und Kinder

    3.4 Zu teure Wohnungen

    3.5 Menschenwürde im Alter

    3.6 Krisensicherheit

    3.7 Bürgerbeteiligung, Demokratie

    3.8 Ökologie und Gesundheit

    3.9 Zusammenfassung

    3.10 Ein auf die Wirklichkeit bezogenes Schlussbild

    3.11 Ganzheitliche Wissenschaft und Chancen für ein neues Denken

    3.12 Die psychologischen Faktoren der Lebensumwelt

    3.13 Wie ist das heute?

    3.14 Realisierte Beispiele

    3.15 Die Bedeutung der 68er Jahre

    3.16 Beispiele, die vom Hauptstrom abweichen

    3.17 Ökosiedlung Bamberg

    3.18 Landschaftssiedlung Velburg

    3.19 Mitterkreither Hof

    3.20 Zusammenfassung Siedlungen

    3.21 Ein Beispiel aus dem Sakralbau

    3.22 Schlussbemerkung zu den Beispielen

    Vierter Teil: Was ist der Mensch?

    4.1 Das veröffentlichte Bewusstsein

    4.2 Und wer interessiert sich heute für die tieferen Aspekte?

    4.3 Die Chance heute – so ähnlich wie in Bhutan

    4.4 Anmerkungen zu Vergangenheit und Zukunft

    4.5 Meditation

    4.6 Religionen

    4.7 Bewusstsein und Wirtschaft

    4.8 Die Ganzheit von Körper, Seele und Geist

    4.9 Das 7-Bereichs-Ensemble

    4.10 Fenster und Haustüre – die Form folgt dem Bewusstsein

    4.11 Was ist Bewusstsein?

    4.12 Was ist Kultur?

    4.13 Bewusstseinskultur

    4.14 Populismus auf deutsch: Volksverführung

    4.15 Die drei Bewusstseinsgruppen.

    4.16 Wofür das Buch nützlich sein kann

    4.17 Also was ist der Mensch?

    Anhang

    5.1 Bericht über die die Forschungsmethode

    5.2 Personenregister

    5.3 Abbildungsverzeichnis

    Einleitung

    Die Einleitung für dieses Buch ist etwas länger als normal, weil die ziemlich neue Struktur für die Gesamtgeschichte die Schwierigkeit ergibt, dass man beim Lesen der ersten Kapitel des Hauptteils den Sinnzusammenhang nicht verstehen würde. In diesen Vortexten wird die Endstruktur des neuen Systems bereits angedeutet. Der Hauptteil zeigt dann an archäologischen Dokumenten im Detail wie sich die Struktur ergeben hat.

    Der neue Ansatz passt in seinem Grundansatz zunächst noch nicht zum Mainstream der Gesellschaft, kommt aber dafür dem Teil der Gesellschaft entgegen, welcher das heutige oberflächliche und materielle Bewusstsein wenig befriedigend findet und deshalb nach einer Weiterentwicklung des Bewusstseins Ausschau hält.

    „Deshalb bin ich davon überzeugt, dass uns nur die Archäologie Zugang zur Gegenwart ermöglicht, weil sie deren Lauf zurück verfolgt und dem Schatten, den die Gegenwart auf die Vergangenheit wirft, auf der Spur ist"

    Giorgio Agamben, * 1942, italienischer Denker, der als einer der meist diskutierten Philosophen gilt

    Zunächst vier Feststellungen bzw. Erkenntnisse Hier die erste:

    Es gibt bisher noch kein Buch zur Geschichte des Bewusstseins und der Kultur.

    Jedenfalls habe ich bisher keines finden können, welches ähnlich wie ein Buch über die politische Geschichte mit Jahrzahlen die Entwicklung des Bewusstseins beschreibt. Wie kann das sein, wo doch tausende Wissenschaftler nichts anderes tun, als die Geschichte zu erforschen? Ich bezweifle nicht, dass es gute Beiträge zu dem Thema gibt. Diese können in eine Geschichte integriert werden, welche eine Disposition bzw. Zeittafel über die Jahrtausende zur Verfügung stellt.

    Dabei ist es gar nicht so schwierig mit dem riesigen zur Verfügung stehenden Datenmaterial das Bewusstsein in der Geschichte zu beschreiben. Die heutige Wissenschaft arbeitet an Detaillierung des Materials. An die Tiefen des Bewusstseins kommt man aber nur mit Methoden, wie sie teilweise in der Geschichte auch in den ersten Jahrhunderten nach Christus geübt wurden. Das ist ein ganzheitlicher Ansatz, der viele Fach- und Lebensbereiche auf ihre Ähnlichkeiten vergleicht und dadurch auf die tieferen Strukturen stößt. Wir wollen doch wissen, was die Geschichte aus uns gemacht hat.

    Am deutlichsten in neuerer Zeit hat sich vor 100 Jahren Oswald Spengler zu diesem Thema geäußert. Aber er hat entsprechend dem damaligen archäologischen Stand vieles anders gesehen, als das heute möglich ist. Er hat sich unter dem Eindruck des ersten Weltkrieges zu dem Titel „Untergang des Abendlandes" verleiten lassen. Und zweitens fehlten ihm Bilder aus den Bereichen der Kultur, wie Malerei, Bildhauerei, Kunsthandwerk, Architektur, Städtebau und Hinweise auf die Musik. Damit war der für das Bewusstsein objektivste Teil der Kultur nicht enthalten. Dieses Buch – das bisher erfolgreichste kulturphilosophische Buch - war wichtig, aber es braucht eine Fortschreibung.

    Die zweite Feststellung ist schon eine Erkenntnis: Die Geschichte des Bewusstseins ist eine Geschichte des Unbewussten. Die weitaus größte Zahl der menschlichen Handlungen werden mit aus dem Unbewussten gesteuert. Manche Psychologen meinen, der unbewusste Anteil unseres Bewusstseins könnte 90% betragen. Es geht also in diesem Buch darum, möglichst viel aus dem Unbewussten in die Bewusstheit zu heben. Unter dem Begriff Bewusstheit versteht man das wache klare Bewusstsein, während das Wort Bewusstsein das Unbewusste und das Bewusste einschließen.

    In den verschiedenen Zeitphasen war der Grad der Bewusstheit sehr unterschiedlich. Der Impuls, dass plötzlich in ganz Europa riesige gotische Dome gebaut wurden, ist ja nur zum geringen Teil das Ergebnis rationaler Überlegungen. Die Menschen hatten zeitgleich den unbewussten Drang, solche gewaltigen Bauwerke zu errichten. Um 1500 war das plötzlich vorbei. Es wurde überall nach anderen Kriterien gebaut. Das war zunächst die Renaissance, dann folgte der barocke Stil etc. In der Barockzeit kam dann auch die Aufklärung und damit ein Wachsen der Bewusstheit. Heute ist das Bedürfnis nach mehr Bewusstheit allgegenwärtig und wir wollen mehr wissen vom Unbewussten.

    Danach kommt eine dritte Feststellung und Erkenntnis: Jeder Mensch trägt in sich zumindest wichtige Teile der Bewusstseinsgeschichte. Im Mittelalter fühlen alle Menschen mittelalterlich, in der Renaissance renaissancehaft und im Barock fühlen sie eben barock. Das Unbewusste, das jeweils zu einer Zeit einen gleichartigen Impuls auslöst, ist also im Menschen gespeichert. Wir sind alle unbewusst Träger der Bewusstseinsgeschichte. Wenn wir die Geschichte des Bewusstseins nicht kennen, kennen wir unser eigenes Bewusstsein nicht. Da in jedem Menschen verborgen die Geschichte des Bewusstsein gespeichert ist, haben wir in uns einen großen Pool des Unbewussten, aus dem heraus unsere Handlungen mit gesteuert werden. Unser heutiges Bewusstsein, sowohl das individuelle als auch das kollektive, steht an einem bestimmten Entwicklungspunkt der Geschichte. Ein paar Stichworte für die heutige Charakteristik findet sich in der Tabelle unten.

    Und aus den drei ersten Feststellungen folgt eine vierte: Je mehr wir aus dem Unbewussten in die Bewusstheit herauf heben, desto freier, harmonischer und kreativer können wir leben. Das ist die Konsequenz aus den Erkenntnissen. Es wäre klug, das Unbewusste so weit als möglich zu erforschen, damit wir aus der selbst verschuldeten Unwissenheit heraus kommen. Denn im Unbewussten liegen all die positiven und negativen Vorprägungen, die uns durch die geschichtliche Entwicklung mitgegeben sind. Wenn wir den Willen dazu haben, ist das auch erstaunlich einfach. Denn die historischen Dokumente liegen offen vor unseren Augen und verbinden sich zu logischen Mustern.

    Wenn ein Mensch auf die Welt kommt, ist er noch unbewusst. Nach ein paar Jahren kann er dann schon „ich" sagen. Er steigt damit in eine Bewusstseinsentwicklung ein. So war es auch mit der Entwicklung der Menschheit, die aus einer archaischen Vorstufe sich immer weiter auf eine Stufe der Bewusstheit entwickelte. Obwohl wir schon viele Entwicklungszyklen hinter uns haben, kennen wir unser Unbewusstes bisher immer noch ganz wenig. Wenn wir also die Geschichte des Unbewussten und der Bewusstheit gut erforschen, werden wir uns selbst besser kennen lernen. Mit diesem Wissen können wir Teile unserer Selbstentfremdung überwinden. Wir werden so befähigt, unser individuelles und gesellschaftliches Leben in eine bessere Bahn zu lenken. In der bereits angesprochenen Tabelle sehen wir in der unteren Spalte, was wir erwarten können.

    Die Kraft des Bewusstseins, die durch die Geschichte des Bewusstseins sichtbar wird, kann dem modernen Menschen wieder ein Stück Lebenssinn vermitteln. So stellt die Geschichte des Bewusstseins, die ja bis in die Gegenwart lauft, die Basis für eine neue Kultur dar.

    Die Seele denkt in Bildern

    Aristoteles, 384 bis 322 v. Chr.

    Bewusstsein ist ein Bilderbuch

    Aristoteles war bewusstseinsmäßig schon weiter als unsere Zeit. Er wusste dass die Seele in Bildern denkt. Also müsste eine Bewusstseinsgeschichte mit aus Bildern aufgebaut sein. Eine wesentliche Aussage meines Ansatzes lautet, dass Form dem Bewusstsein folgt. Das gilt auch umgekehrt, dass Bewusstsein der Form folgt. Das Bewusstsein baut sich vorwiegend aus Bildern auf. In der Kindheit entwickelt sich das Bewusstsein aus Bildern von Vater, Mutter, Kind, Haus und Hof. Ähnlich ist es in der archaischen Phase des Kulturkreises. Hier baut sich das Bewusstsein aus Erfahrungen von Hierarchieentwicklung, kleine Gruppe, Sesshaftwerdung, Machtkämpfen, Magie, Angst und Ich-Bewusstsein auf. Das sind alles Bilder, die dann teilweise in der mythologischen anschließenden Phase aufgeschrieben werden.

    Ich will einmal versuchen den Bilderanteil am Entstehen und der Substanz des Bewusstseins prozentual zu beschreiben. So glaube ich, dass durchschnittlich der Bilderanteil am Bewusstsein etwa 80% ausmacht. Auf die übrigen Sinne besonders das Hören wie beispielsweise den Charakter der Aussprache und die Musik entfallen dann noch 10%. Und so bleiben für die rationale Wortübertragung nur 10% übrig. Das dürfte natürlich bei den verschiedenen Situationen und Menschen sehr verschieden sein. In der Kindheit und der archaischen Phase dürfte der rationale Anteil noch geringer sein. Bei einem heutigen Philosophen dürfte dagegen der rationale Anteil wesentlich größer sein. Aristoteles wirkte auch in einer rationalen Phase. Dennoch wusste er von der Bedeutung der Bilder. Nun - das mit den Prozentzahlen ist natürlich nur eine bildhafte Schätzung, die man auch anders einteilen kann.

    Hier soll nur heraus gestellt werden, dass das Bewusstsein im Wesentlichen über die Sinne entsteht. Und eine Bewusstseinsforschung müsste sich deshalb mit den Sinnen beschäftigen. Wenn ich in die philosophische, psychologische und die bewusstseinsmäßige Literatur blicke, finde ich kaum Bilder. Das war in der Antike anders. Jesus von Nazaret hat beispielsweise fast durchwegs in Bildern gesprochen. Er hat auch spirituelle Rituale in eine starke Bilderwelt eingebunden. Das hatte eine bewusstseinsmäßige Wirkung. Wir könnten heute mit unseren Publikationstechniken auch mit dargestellten Bildern arbeiten. Denn eigentlich alles, was uns täglich umgibt, sind Bilder, welche Bewusstsein ausdrücken. Ein trauriges Gesicht, die Körperhaltung, die Kleidung, die Atmosphäre im Büro, die Wohnungseinrichtung, der Urlaubsort etc. Gibt es denn irgend etwas in unserem Leben, was ohne Bilder daher kommt?

    Ich will darauf hinaus, dass die Bewusstseinsforschung Bilder braucht. In meiner Forschung waren die Bilder wesentliche Schlüssel für die neuen Strukturen. Jedes Bild, jedes Phänomen, besonders die von Menschen gemachten Bilder, sagen etwas über das Bewusstsein aus. Die Betrachter verstehen das unbewusst und werden so von den Bildern beeinflusst. Die Aufgabe der Bewusstseinsforschung besteht nun darin, alle Bilder unseres Lebens als Symbole zu verstehen. Der tiefere Inhalt der Bilder muss nun mit rationalen Worten beschrieben werden, so wie auch ein physikalischer Prozess mit rationalen Worten beschrieben werden muss, wenn man mit dem Vorgang konstruktiv umgehen will. Das ist die Aufgabe unserer Zeit. Frühere Zeiten hatten eine andere Art mit dem Bewusstsein umzugehen. Und wie wir aus der Geschichte wissen, waren das nicht immer positive Folgen.

    Die Rationalität ist unverzichtbar, auch wenn man dabei nicht auf Intuition verzichten kann. Denn das Herausfinden des Inhaltes eines Symbols ist ja häufig mit rein intellektuellen Mitteln nicht möglich. Ich will natürlich den rationalen Zugang nicht klein machen. Wenn man tausende archäologische Bilder einer gleichen Zeit nebeneinander legt und diese vergleicht, dann kann man zu erstaunlichen Erkenntnissen kommen. Zu diesen Bildern gehören natürlich auch die Bilder und Inhalte aus Soziologie, Philosophie, Psychologie, Geometrie und die Klänge aus der Musik, dem Theater etc. Dieses Vergleichen und Herausfinden der Ähnlichkeiten erklärte den Bewusstseinsinhalt der Bilder.

    Nehmen wir das Beispiel eines traurigen Gesichts. Die meisten Menschen spüren hier intuitiv, dass hier eine traurige Stimmung zum Ausdruck kommt. Nun kann es natürlich vorkommen, dass ein bestimmter Gesichtsausdruck vorhanden ist, dessen dahinter stehende Bewusstseinslage nicht intuitiv erkannt wird. In diesem Fall kann man rational an die Lösung herangehen. Der wissenschaftliche Weg wäre, viele Menschen mit diesem Gesichtsausdruck zu befragen, was sie in jüngster Vergangenheit erlebt haben. So wird man vielleicht eine signifikante Häufung einer bestimmten Situation feststellen. Je mehr Fälle behandelt werden, desto sicherer wird man wissen, was hinter dem besonderen Gesichtsausdruck für eine Bewusstseinslage steht. So kann man mit allen Bildphänomenen umgehen.

    Für diesen Logos aber, obgleich er ewig ist, gewinnen die Menschen kein Verständnis, weder ehe sie ihn vernommen noch sobald sie ihn vernommen. Alles geschieht nach diesem Logos, und doch gebärden sie sich wie Unerprobte

    Heraklit, 520 bis 460 v. Chr.

    Wichtig, um sich selbst und die Welt zu verstehen

    Das Buch ist wichtig für jeden, der sich selbst und die Welt verstehen möchte. Denn es beschreibt alle Lebensbereiche und eben auch den eigenen ganz persönlichen. Wir Menschen sind Bewusstsein. Das Bewusstsein wird in den kommenden Jahren immer stärker zum Thema der Allgemeinheit werden, denn es steuert die Politik, die Wirtschaft, die Wissenschaft, die Gesundheit, die Psychologie, die Weltanschauungen und auch unser tägliches Leben in Beruf und Freizeit. Wer also sich selbst und die Welt verstehen möchte, kann das nur über das Bewusstsein erreichen. Das Bewusstsein ist, wie oben bemerkt, zu 90% unbewusst. Und von diesen 90% wollen wir mehr wissen.

    Unsere Zeit hat unendlich viel der materiellen Welt erforscht. Wir wissen etwas von den kleinsten Teilen der Materie, von den Zellen im Gehirn und den unendlichen Gestirnen im Weltall. Das ist die eine positive Seite unserer Gegenwart. Aber was wissen wir von den 90% des Unbewussten? Diese einseitige materielle Welt wird uns langsam zu oberflächlich. Die meisten Veröffentlichungen aus Politik und Gesellschaft beurteilen unseren Zustand nur vordergründig und materiell. Das muss nicht falsch sein, aber es fehlen die 90% aus dem seelischen Bereich unserer Wirklichkeit.

    Natürlich wird das auch an vielen Stellen unserer Gesellschaft kritisiert. Die Ausflüge in Sciencefiction, Phantasiewelten und Esoterik versuchen einen Ersatz zu bieten, haben aber wenig befriedigt, weil in ihnen die materielle Wirklichkeit zu wenig vorkommt. Bewusstsein verbindet die materielle Wirklichkeit mit den seelischen und geistigen Wirklichkeiten. Es stellt sich nicht gegen die praktische Welt, sondern es leistet drei wichtige Aufgaben: 1. Es zeigt, dass hinter der äußeren Wirklichkeit noch eine tiefere unbewusste steht, 2. Es füllt die innere Leere mit Lebenssinn und 3. Die Welt kann mit den gefundenen Erkenntnissen neu und besser gestaltet werden.

    In verschiedenen Fachbereichen gelang bereits eine Verbindung der Seele mit der Materie und den Körper. Das ist z. B. die Psychosomatik. Dieser Begriff auf deutsch übersetzt heißt: Seele-Körper-Lehre. In der Medizin gibt es diese Lehre bereits an den Universitäten. Diese Seele-Körper-Lehre müsste es aber in allen anderen Fachbereichen auch geben. Das gilt besonders für die kulturellen Fachgebiete. Dieses Buch könnte man auch nennen: Seele-Körperlehre der Kultur.

    Die Geschichte des Bewusstseins ist nicht nur Beschreibung des Vergangenen sondern lebt in der Gegenwart und zeigt auch etwas von dem, wie Zukunft sinnvoll vorbereitet wird. Das allgemeine Interesse am Bewusstsein entwickelt sich nicht von heute auf morgen. Aber es wächst ständig. Und wer sich heute schon stärker mit Bewusstsein befasst, wird Vorteile in der Zukunft haben. In der Psychosomatik werden beispielsweise die tieferen Bewusstseinsschichten mit der konventionellen und alternativen Medizin verbunden. Ähnliches wird sich auf allen anderen Lebensgebieten auch ereignen. Die Geschichte des Bewusstseins ist eben nicht nur für die Medizin wichtig, sondern für all die oben genannten Bereiche der Gesamtkultur also von der Politik über alle Kunstgattungen bis zu den Weltanschauungen und das tägliche Leben.

    Der Teil wird zum Ganzen

    Schwaches erfährt Stärkung

    Lao Tse, 6. Jahrh. v. Chr.

    Die neuen Entdeckungen

    Das Verblüffende an den neuen Entdeckungen liegt in der neuen harmonischen Struktur der Menschheitsentwicklung. Es entsteht mit der Geschichte des Bewusstseins ein völlig neues Bild der Geschichtsabläufe. Die dabei auftretende logische Struktur erzeugt ein derart erstaunliches Bild, dass ich selbst eine ganze Zeit lang nach der Entdeckung die neue harmonische Struktur nicht für möglich halten wollte. Aber je mehr Dokumente ich verglich, desto deutlicher wurde das neue System. Durch den Vergleich vieler historischer Kultur-Dokumente bis zur Gegenwart wurden für mich überraschende Muster sichtbar, welche eine neue zusammenhängende Entwicklung in Malerei, Bildhauerei, Kunstgewerbe, Architektur, Städtebau, Soziologie, Philosophie, Musik, Literatur, Psychologie, Mathematik etc. aufzeigt. Das neue Bild ist keine Theorie oder Hypothese sondern einfach eine objektive Beschreibung der sichtbaren Muster, welche unser reales Leben prägen.

    Diese Strukturen zeigen einen wiederkehrenden Rhythmus der bewusstseinsmäßigen und kulturellen Entwicklung an. Es erscheinen Kreisläufe von ca 2000 Jahren, die sich in jeweils typische vier Phasen teilen. So zeigen beispielsweise die ersten Phasen aller Kreisläufe sehr ähnliche Bewusstseins- und Kulturphänomene. Das Selbe gilt für die weiteren Phasen. Es entsteht ein harmonisch rhythmisches Bild der Geschichte. Die Muster, die sich aus den Kultur-Dokumenten ergeben, werden im objektiven 1. Teil des Buches dargestellt.

    Die sichtbar gewordenen Strukturen stehen in deutlichem Kontrast zur bisherigen Geschichtsschreibung, welche aus zufällig sich folgenden Ereignissen von Machtstrukturen, Kriegen, Skandalen und Kriminalgeschichten aufgebaut ist. Diese Geschichtsschreibung stammt meistens aus der Neuzeit seit 1500 n. Chr. Sie beschrieb die vordergründig harten Daten, kümmerte sich aber wenig um die Entwicklungsgesetze des Bewusstseins. Das ist eben charakteristisch für die stark materialistische Bewusstseinsstruktur in dieser Zeitphase. Die Geschichte des Bewusstseins aber ist die eigentliche, die wahre Geschichte der Menschheit. Sie zeigt durchgehende Harmonie. Eine knappe Übersicht zeigt die folgende Tabelle.

    Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,

    die sich über die Dinge ziehn.

    Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,

    aber versuchen will ich ihn"

    Reiner Maria Rilke 1875 bis 1926

    Die Zeittafel von drei Kulturkreisläufen

    (Nach den vier Phasen geordnet, damit die Ähnlichkeit der Kulturkreisläufe sichtbar wird) Einen vierten sehr alten Kulturkreislauf (5500 – 3500 v. Chr.) lasse ich hier noch weg. Eine ausführlichere Zeittafel, welche nach der zeitlichen Abfolge geordnet ist, befindet sich im Kapitel 1.7

    Die Tabelle ist die knappe Essenz der Entdeckungen. Das kann an dieser Stelle nur eine vorläufige Andeutung sein, auf die der rote Faden in dem Buch hinaus läuft. Erst durch die objektive Darstellung dieser Strukturen im ersten Teil des Buches und die Angaben zur Nachprüfung des Befundes für jeden Laien wird das neue Bild einleuchtend und nachvollziehbar. Die ausführlichere Tabelle am Ende des ersten Teils ist als Zeittafel mit Spalten für Kunst, Architektur, Soziologie, Philosophie, Musik und Literatur aufgebaut.

    Es gibt ja die große Bewusstseinsentwicklung durch die Jahrtausende hindurch und es gibt die kleine Bewusstseinsentwicklung, die jeder Mensch durchmacht. Und da gibt es auch interessante Parallelen.

    Stephan Guber, zeitgenössischer Künstler

    Der Inhalt des Buches

    Ich habe jedem Kapitel ein Zitat von einem Denker der Menschheit vorangestellt. Das sind 120 Zitate. Diese Zitate aus der Geschichte bis zur Gegenwart sind mir sehr wichtig, da sie ein Gefühl der Verbindung zur Menschheitskultur vermitteln. Diese Zitate zeigen, dass die großen Denker der Menschheit nahe an meiner Denksubstanz stehen. Man kann dabei den Eindruck gewinnen, in diesem Buch käme gar nichts Neues zur Sprache. Vielleicht stimmt das auch, selbst wenn einige Zusammenhänge von mir neu gesehen, neu geordnet und beschrieben werden.

    Das Buch hat die einfache klassische Einteilung nach den vier Grundfragen der Philosophie, wie sie von Immanuel Kant beschrieben wurden: 1. Was kann ich wissen?, 2. Was soll ich tun?, 3. Was kann ich hoffen (beispielsweise für die Verbesserung der Welt)? und 4. Was ist der Mensch? Im Prinzip haben ja viele wissenschaftliche Arbeiten einen ähnlichen Aufbau.

    Der erste objektive Teil kann in einem gewissen Sinn als das Kernstück des Buches aufgefasst werden, da hier die oben erwähnten neuen erstaunlichen Entdeckungen beschrieben werden. Es entsteht ein neues Gesamtbild der Kultur von der Antike bis heute. Bei diesem ersten Teil habe ich mich bemüht, alle Aussagen, die subjektiven Charakter haben könnten, heraus zu nehmen.

    Dieser objektive erste Teil ist die Basis für den praktischen zweiten und dritten Teil, in dem nach Sinn und Bedeutung des Lebens gefragt wird und in dem außerdem konstruktive Beispiele für das individuelle Leben und das der Gesellschaft gezeigt werden. Hier wird erarbeitet, was die objektiven Muster des ersten Teiles für die Sinnfrage hergeben. Im zweiten Teil werden auch historische Situationen bildlich gezeigt, welche den Sinn der Muster des ersten Teiles weiter verlebendigen. Im dritten Teil geht es um eine realistische Einstellung zur Frage, wie weit die Welt verbessert werden kann. Es werden realisierte moderne Modelle gezeigt, welche aus der Sinn- und Zielfrage entwickelt wurden. Sie sind noch nicht das, was wir erreichen können, aber man kann aus ihnen lernen. Der vierte Teil ist eine Zusammenfassung.

    Das Universum ist auf der Macht der Zahlen aufgebaut.

    Die ganze Welt ist Harmonie und Zahl

    Pythagoras, 570 -510 v. Chr.

    Die Rolle der Geometrie

    Die Geometrie ist bei den sichtbar gewordenen Mustern ein Struktur gebendes Element für alle künstlerischen und geisteswissenschaftlichen Diszipline. Gegen eine solche Aussage erheben sich alle unsere zeittypischen Vorstellungen. Geometrie gilt als etwas, was nur Techniker und Mathematiker interessieren könnte. Hier aber liegt ein Schlüssel zur neuen ganzheitlichen Bewusstseinskultur – ein Schlüssel, der für alle Bereiche der Kultur Erkenntnishilfe darstellt. Die Antike war hier im Bewusstsein schon weiter als wir in der Neuzeit, denn Pythagoras hat bereits die Geometrie mit der Philosophie verbunden.

    Es sind die drei geometrischen Dimensionen, nach welchen sich das kulturelle Bewusstsein entwickelt hat. Die enge Verbindung von rationaler geometrischer Struktur und sinnlicher Kultur ist das eigentlich Überraschende und Neue in dieser Studie. Diese Tatsache war für mich zunächst ein ausgesprochenes Hindernis und ich wollte dies, als ich darauf stieß, zunächst auch nicht glauben. Erst nach systematischem Studium stellte ich fest, dass alles was ich finden konnte, mit dem Designprinzip nach einem der drei Dimensionen Ähnlichkeit besaß. Das Verhältnis zur Geometrie dürfte dennoch ein großes Hindernis zur Aufnahme durch die Gesellschaft darstellen. Wir sind einfach gewohnt, harte Zahlen nicht in Zusammenhang mit geistigen Prinzipien zu bringen.

    Die erste Dimension besteht aus Punkt und Linie. Die zweite Dimension ist Länge mal Breite mit dem Ergebnis der Fläche. Und die dritte Dimension besteht aus Länge mal Breite mal Höhe, sie bildet den plastische Körper. Diese Dimensionen stellen jeweils einzeln das Designprinzip für die verschiedenen zeitlichen Phasen dar.

    In der Geometrie gibt es nur drei Dimensionen, auch wenn es eine Reihe Versuche gibt, die drei Dimensionen auf vier oder mehr zu erweitern. Das haben schon die Pythagoreer versucht, weil sie meinten, sie müssten unbedingt auf die vier kommen. Das mit den Kulturkreisläufen sichtbar gewordene tiefere System zeigt aber, dass die drei Dimensionen eine eigenständige wesentlichen Rolle spielen. Die sichtbar gewordene Struktur zeigt jedoch noch eine vierte Phase an. In der Naturwissenschaft gibt es die Vorstellung, die Zeit als vierte Dimension anzusehen. Das kommt der hier sichtbar gewordenen Struktur schon näher, denn in der vierten Phase tauchen Ideen auf, welche die drei Dimensionen als zeitlichen Entwicklungsprozess sehen.

    Die vierte Phase hat immer mit mit Begriffen wie Zusammenfassung oder Ergebnis zu tun. Dies entspricht dem Muster, das ich hier beschreibe, denn die vier hat in den gefundenen Mustern mit Ganzheitlichkeit, Harmonie, Vollendung, Spiritualität leider auch mit Scheitern zu tun. Dieses Scheitern in der vierten Phase hat beim Buch von Oswald Spengler zum Titel „Untergang des Abendlandes" geführt. Die Muster zeigen aber, dass das mit dem Untergang doch nicht ganz richtig war. Nach dem Muster, das sich aus den Dokumenten der Menschheitsentwicklung ergibt, wäre der Zyklus ca 2000 Jahre. Die Abläufe sind in der oben gezeigten Tabelle angedeutet.

    Ganzheitliche Systeme haben es an sich, dass der erste Einstieg nur als Vorinformation aufgenommen werden kann. Das heißt nicht, dass ganzheitliche Systeme, wenn sie ganz daliegen, schwer verständlich wären. Im Gegenteil fügen sich die im Folgenden beschriebenen Muster zu einem harmonischen und klaren System zusammen, welche für das Erfassen der Kulturentwicklungen der Menschheit eine relativ einleuchtende Struktur darstellen. Drei relativ gut belegbare Kulturkreiszyklen beginnen mit dem Jahr 3500 v. Chr.. Es gibt Hinweise, dass diese Zyklen schon Jahrtausende vorher wirksam waren. Beim Einstieg in den ersten Teil zeige ich deshalb Dokumente aus der Zeit von 5500 v. Chr. Aus dieser Zeit habe ich nicht viel gefunden.

    1 Erster Teil: Was kann ich wissen?

    Stil ist der äußere Ausdruck einer inneren Harmonie der Seele

    William Hazlitt, englischer Schriftsteller 1778 bis 1830

    1.1 Kunst: Malerei, Skulptur, Keramik, Kunsthandwerk, Buchkunst

    Wer heute Kunst betrachtet, fragt zuerst, ob sie ihm gefällt. Daneben gibt es viele Theorien, was Kunst sei. Denn neben der Schönheit gibt es eine Reihe Kriterien zum Wesen eines Kunstwerkes. In der Geschichte hatte Kunst neben seiner Schönheit stets die Aufgabe, dem Menschen etwas über den tieferen Sinn des Lebens zu vermitteln. Wenn das stimmt, dann muss man heute aus jenen alten Werken das heraus analysieren können, was damals als Botschaft an die Menschen gemeint war. Dieser Aufgabe widmet sich mein Buch.

    Ich zeige hier Bilder aus der Kunstgeschichte, mit denen ein erstaunliches Muster sichtbar wird. Der psychische Gehalt der Bilder, also die tiefere Botschaft, wird erst im Laufe des weiteren Textes sichtbar. Es erscheint ein geschichtlicher Zyklus, den der Leser erst dann wahrnimmt, wenn er der Reihe nach die Informationen zu den acht Hauptdisziplinen Kunst, Architektur, Soziologie, Philosophie, Musik, Literatur Psychologie und Mathematik zur Kenntnis genommen hat und dann den Kommentar über den Zusammenhang der Diszipline gelesen hat.

    Dann kann ein Aha-Effekts eintreten. Ich zeige zunächst nur jeweils wenige Dokumente, damit der Überblick erleichtert wird. Bei einer späteren gründlichen Bearbeitung können dann noch viele weitere Dokumente vorgestellt werden und nachgewiesen werden, dass fast alle existierenden Dokumente das Prinzip der wiederkehrenden Zyklen bestätigen. Außerdem zeige ich auf, wie man selbst die beschriebenen Prinzipien nachprüfen kann. Dass ich mit der Kunst beginne, liegt daran, dass hier eine überwältigende Ähnlichkeit beispielsweise für alle

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