Fotografie mit der Sony RX10 III: ... die Megakamera mit dem Megazoom
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Ganz Sony-like bietet die RX10 III dem anspruchsvollen Fotografen ein Maximum an Einstellmöglichkeiten. Doch die technische Vielfalt ist Fluch und Segen zugleich und will beherrscht werden – und genau hier setzt dieses Buch an. Statt herstellergesponserter Lobhudeleien finden Sie eine fachlich ehrliche und vor allem kritische Auseinandersetzung mit der neuen Sony RX10 III. Lassen Sie die Automatikmodi hinter sich und lernen Sie den Weg zum perfekten Kamerasetup kennen, denn das ist die wichtigste Voraussetzung, um mit rein manuellen Kameraeinstellungen Bilder zu kreieren, wie Sie sie sich vorstellen, und keine Zufallsprodukte.
Michael Nagel, Fachdozent im Photo+Medienforum Kiel, gibt seine über Wochen gesammelten Erfahrungen mit dieser tollen Kamera ungefiltert an Sie weiter. Praktische Ratschläge, Tipps und viele Bildbeispiele animieren zum Nachmachen und helfen Ihnen, in jeder fotografischen Situation intuitiv die richtige Kameraeinstellung zu finden. Das Ziel ist erreicht, sobald Sie dieses Buch nicht mehr zur Unterstützung benötigen. Bild dahin ist es das wichtigste Zubehör für Ihre Sony RX10 III.
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Book preview
Fotografie mit der Sony RX10 III - Michael Nagel
angegeben.
EXZELLENTER ELEKTRONISCHER SUCHER
Der elektronische 100-%-Sucher (XGA OLED Tru-Finder) löst mit fast 2,4 Millionen Bildpunkten sehr fein auf und überzeugt mit seiner natürlichen Farbwiedergabe. Mit einem Augenabstand von 23 mm ist er brillenträgerfreundlich und fällt mit einer 0,7-fachen Vergrößerung (kleinbildäquivalent) angenehm groß aus.
Mit einem Augenabstand von 23 mm ist der 100-%-Sucher der RX10 III sehr brillenträgerfreundlich.
GESCHWINDIGKEITSRAUSCH IN TOPQUALITÄT
Die RX10 III wurde mit dem neuen Exmor-RS-Sensor (Cropfaktor 2,7 und dem Seitenverhältnis 3:2) ausgestattet. Das »S« steht übrigens für den englischen Begriff »stacked« (gestapelt). Vereinfacht ausgedrückt, liegen Sensor und Verarbeitungsprozessoren hierbei gestapelt übereinander. Das ermöglicht ein außerordentlich flottes Arbeitstempo mit immerhin bis zu 14 Bildern in der Sekunde im JPEG-Format und höchster Auflösung. Und der optionale elektronische Verschluss erlaubt lautlose Verschlusszeiten bis zu 1/32000 Sekunde. Dank Anti-Distortion wird der sonst bei CMOS-Sensoren auftretende Rolling-Shutter-Effekt weitestgehend reduziert, sodass Aufnahmen von sich schnell bewegenden Motiven oder Kameraschwenks in den meisten Fällen unproblematisch sind.
Diese Aufnahme zeigt das wunderschöne Unschärfe-Bokeh des Vario-Sonnar von ZEISS bei offener Blende und 600 mm Brennweite. Immerhin wurden sechs asphärische Elemente verbaut, um eine hohe Detailqualität zu bieten.
600 MM :: F/4 :: 1/400 S :: ISO 400
CROPFAKTOR
Die Kamerahersteller geben einen Cropfaktor an, auch Formatfaktor-genannt, der ausdrückt, wie sich der Bildausschnitt einer bestimmten Brennweite im Vergleich zum analogen Kleinbildformat verändert. Hierbei taucht auch der Begriff »kleinbildäquivalente Brennweite« auf, der nichts anderes ist als der Cropfaktor. Die Sony RX10 II mit 1-Zoll-Sensor hat den Cropfaktor 2,7.
Umrechnungsbeispiel: Fotografieren Sie mit der RX10 III bei einer Brennweite von 70 mm, entspricht das bei einem Formatfaktor von 2,7 einer Brennweite von 189 mm an einer Kleinbildkamera (70 × 2,7 = 189).
RX10 III EINSATZBEREIT MACHEN
Nachdem Sie Ihre Kamera voller Vorfreude ausgepackt und den Trageriemen sicher angebracht haben, passen Sie mithilfe der Dioptrieneinstellung zuerst den Sucher an Ihre Sehkraft an. Dazu schalten Sie die Kamera ein, tippen den Auslöser an, blicken im Sucher auf die Statusanzeigen und drehen das kleine Rädchen rechts neben dem Sucher nach links oder rechts, bis Sie die Anzeigen scharf erkennen können. Abschließend bringen Sie die mitgelieferte Okularmuschel an. Greifen Sie sie auf der linken und rechten Seite mit Daumen und Zeigefinger, um sie aufzusetzen oder abzunehmen.
Das Rädchen zur Dioptrieneinstellung befindet sich rechts neben dem Sucher und erlaubt die Anpassung des Auges an den elektronischen Sucher im Bereich von –4,0 bis +3,0 Dioptrien.
Befestigen Sie die Gegenlichtblende durch Drehen im Uhrzeigersinn vorn am Objektiv, bis sie einrastet. Die Gegenlichtblende verhindert nicht nur kontrastminderndes Streiflicht auf der Frontlinse, sondern schützt zusätzlich vor Frontalstößen. Bei korrekter Anbringung stehen sich die roten Indexmarken genau gegenüber.
Hinweis: Im Nahbereich kann das eingebaute Blitzgerät einen Schatten auf das Objekt werfen. Ist das der Fall, nehmen Sie die Gegenlichtblende für die Aufnahme ab. Wenn Sie Ihre Kamera verstauen, können Sie die Gegenlichtblende um 90 Grad gedreht an das Objektiv setzen. Das spart Platz, und das wertvolle Zubehörteil geht nicht verloren.
Die Gegenlichtblende muss wie abgebildet richtig herum aufgesetzt werden und sicher einrasten. Die kurzen »Flügelseiten« zeigen jeweils nach rechts und links (horizontal).
Dieses Symbol beschreibt übrigens die genaue Lage des Aufnahmesensors in der Kamera und dient, falls erforderlich, der exakten Berechnung des Maßstabs.
Leistungsstarker Energieriegel
Der Kamera beigelegt ist ein leistungsstarker Sony-STAMINA-Akku des Typs NP-FW50. Die Nennkapazität wird mit 1.020 mAh bei einer Spannung von 7,2 Volt angegeben. Der Akku zeichnet sich durch eine besonders lange Lebensdauer, schnelle Ladezeiten sowie eine präzise und schnelle Displayanzeige der verbleibenden Kapazität aus. Nach ca. drei Wochen Lagerzeit »in der Schublade« beträgt die Selbstentladung laut einem Test von »CHIP« nur ca. 3,9 %. Das ist ein praktikabler Wert. Dank Hybrid-Lithium-Ionen-Zellen ist keine besondere Pflege erforderlich, beachten Sie jedoch, dass dauerhaftes Laden oder wiederholtes Laden eines Akkus, ohne ihn zu benutzen, eine Verschlechterung der Akkuleistung verursachen kann.
Auf der Kameraunterseite direkt im Handgriff befindet sich der Einschub für den Akku. Schieben Sie die kleine Entriegelungstaste in Pfeilrichtung, also in Richtung des Stativgewindes, damit sich die Klappe federnd öffnet und das Fach freigibt. Setzen Sie den Akku so ein, dass sich die aufgedruckten (leicht glänzenden) Pfeile auf dem Deckel und dem Akku gegenüberstehen. Nachdem der Akku durch leichten Druck mit dem Finger nach unten sicher eingerastet ist, können Sie das Fach schließen. Zum Entnehmen entriegeln Sie den kleinen Schnapper durch Druck mit dem Finger nach oben und nehmen den Akku mit Daumen und Zeigefinger heraus.
Wenn Sie die Beschriftung des Akkus lesen können und die Kontakte nach unten zeigen, ist die Position korrekt. Um den Akku zu entnehmen, öffnen Sie das Bodenfach und betätigen den Akkuverriegelungshebel – der Akku springt dann aus seiner Position.
Laden Sie den Akku zunächst mithilfe des im Lieferumfang enthaltenen Ladegeräts auf. Verbinden Sie die Kamera mit eingesetztem Akku über das mitgelieferte Micro-USB-Kabel mit dem Netzteil und schließen Sie das Ladegerät an eine Netzsteckdose an. Sobald der Ladevorgang beginnt, leuchtet die kleine orangefarbene LED rechts neben dem USB-Anschluss. Der Ladezustand des Akkus wird als kleines Batteriesymbol im Display oder Sucher Ihrer Kamera angezeigt.
USB-LADUNG
Sie können die Kamera übrigens auch über USB am Computer oder ein anderes externes USB-Ladegerät aufladen, indem Sie das mitgelieferte Micro-USB-Kabel nutzen. Eine praktische Sache – vor allem wenn Sie unterwegs sind und sich keine Netzdose in Reichweite befindet.
KFZ-ADAPTER
Kaufen Sie sich, falls nicht vorhanden, als Zubehör unbedingt einen Kfz-Adapter von »12 Volt auf USB« für Ihr Auto, um die Kamera mobil aufladen zu können.
Der Micro-USB-Anschluss befindet sich hinter der unteren Schutzkappe. Die obere Buchse (Multi) ist für den Micro-USB-Stecker (USB 2.0 High Speed), die darunterliegende stellt die Verbindung zu einem TV-Gerät über einen HDMI-Stecker vom Typ D her. Verwechseln Sie die Anschlüsse nicht!
AKKUKAPAZITÄT
Die Akkukapazität reicht laut Herstellerangaben für bis zu 420 Auslösungen. Bei Benutzung des energiehungrigen Suchers verringert sich die Anzahl der Fotos auf ca. 370.
Filmen Sie in HD (MP4), hält der Stromspeicher rund eine Stunde durch. Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um reine Laborwerte handelt, die unter Idealbedingungen bei 25 °C ermittelt wurden. Im realen Praxiseinsatz geht dem Akku garantiert deutlich schneller die Puste aus.
Wenn Sie die Fähigkeiten Ihrer Sony RX10 III voll auskosten möchten, um z. B. Videos in 4K-Qualität oder High-Speed-Aufnahmen zu machen, sollten Sie mindestens einen weiteren Akku in die Kameratasche packen. Auch bei sinkender Außentemperatur geht die Akkukapazität merklich nach unten. Der Energiespender Ihrer Kamera fühlt sich bei 20 °C am wohlsten und entfaltet bei dieser Temperatur seine volle Leistung. Bewahren Sie den Akku bei sehr kühlen, winterlichen Temperaturen daher vorzugsweise in der Hosentasche oder in der warmen Kameratasche auf.
Speicherkarte einsetzen
Im Handgriff befindet sich die Klappe für das Speicherkartenfach. Schieben Sie die Klappe mit leichtem Druck nach vorn, bis sie aufspringt. Es erscheint ein schmaler Einschubschlitz für Memory Sticks oder SD-Speicherkarten. Achten Sie beim Einsetzen der Karte darauf, dass die abgeschrägte Ecke der SD-Karte nach oben zeigt. Wollen Sie die Karte herausnehmen, vergewissern Sie sich, dass die Zugriffs-LED links oberhalb des Kartenfachs erloschen ist, und öffnen Sie den Deckel wie zuvor beschrieben. Durch leichten Druck auf die Karte springt sie ein Stück aus dem Fach heraus und kann mit Daumen und Zeigefinger entnommen werden. Schließen Sie den Deckel durch leichten Druck und Zurückschieben in seine Ursprungsposition.
Sony bietet den hauseigenen Memory Stick nach wie vor an, wenngleich die Marktanteile immer weiter sinken. Greifen Sie besser auf den etablierteren SD-Standard zurück – insbesondere dann, wenn Sie Ihre Bilder über einen stationären Fotokiosk im Handel ausdrucken lassen möchten. Sie können sicher davon ausgehen, dass die Eingabestation des Sofortdruckers über einen standardisierten SD-Kartenslot verfügt. Die Karte kann auch mit dem Fingernagel an der kleinen »Griffleiste« herausgezogen werden. Wenn die rote LED an der Kamerarückseite leuchtet, greift die Kamera auf die Speicherkarte zu. Nehmen Sie den Akku oder die Karte in diesem Fall nicht heraus, um Datenverlust oder Beschädigungen der Speicherkarte zu vermeiden.
Neue Speicherkarte richtig formatieren
Wenn Sie eine neue Speicherkarte verwenden oder eine bereits benutzte Speicherkarte komplett löschen möchten, sollten Sie das Speichermedium vor der ersten Verwendung in der Kamera formatieren – vor allem wenn die Speicherkarte aus einer anderen Kamera kommt oder zuvor auf einem Computer formatiert wurde. So beugen Sie Schreib-/Leseproblemen und Datenverlust vor. Übrigens »merkt« die Kamera, wenn eine neue Karte verwendet wird oder Probleme mit den Dateien auf der Karte existieren. In diesem Fall wird automatisch die Funktion Bild-DB wiederherst. (Bilddatenbank wiederherstellen) aktiviert, und ein entsprechender Hinweis erscheint im Display.
Um das Risiko eines kompletten Datenverlusts bei einer verloren gegangenen oder defekten Speicherkarte in Grenzen zu halten, empfehle ich Ihnen, die Aufnahmen und Videos auf mehrere kleine Speicherkarten (z. B. 8 oder 16 GByte) zu verteilen.
Im Menü Einstellung 5 können Sie mit dem Befehl Formatieren die Speicherkarte formatieren. Sollte ein Problem mit dem Speichermedium vorliegen, wird eine entsprechende Fehlermeldung auf dem Display angezeigt.
FIRMWARE-UPDATE?!
Treten Probleme mit bestimmten Speicherkartentypen oder Kamerafunktionen auf, kann die Ursache die »veraltete« Firmware (Software) Ihrer Kamera sein. Prüfen Sie daher gelegentlich im Internet unter www.sony.de/support/de/product/DSC-RX10M3/, ob ein neues »Gehirn« für Ihre Kamera zum Download bereitsteht.
Im Menü Einstellung 6/Version finden Sie die Firmwareversion Ihrer Kamera als Zahlenwert angegeben. Ist dieser Wert niedriger als der der Version auf der Supportseite von Sony, sollten Sie ein Firmware-Update durchführen (lassen).
EINSTELLRÄDER UND TASTEN
Folgende SONY-Bezeichnungen wurden von mir zum besseren Verständnis geändert: Der Drehregler (SONY) heißt »Daumenrad«, das Einstellrad (SONY) heißt »Navigationsrad«.
Bedienelemente der RX10 III
Begreifen fängt mit greifen an. Ergo beginnen wir mit einer kleinen Kennenlernübung. Nehmen Sie dazu Ihre neue RX10 III in die Hand und machen Sie sich mit der Ergonomie und der Haptik sowie der Lage der Bedienelemente vertraut. Anfassen und spielen lautet die Devise. Die Bedienelemente der RX10 III sind logisch und übersichtlich angeordnet und können mit etwas Übung sogar bedient werden, ohne dass man das Auge vom Sucher nehmen muss.
Auf der Rückseite der Kamera findet der Daumen der rechten Hand durch eine gut ausgeprägte Griffwulst sehr guten Halt. Das kann wichtig werden bei Aufnahmen im Telebereich.