Vermeidung einer Diskriminierung behinderter Arbeitnehmer insbesondere im Rahmen des Einstellungsverfahrens des öffentlichen Dienstes: Eine Darstellung der Rechtslage und kritische Analyse
By Markus Ort
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Die aktuell bestehenden Schutzvorschriften (inklusive kritischer Analyse).
Die Rechte der (schwer)behinderten Bewerber im Falle einer unzulässigen Diskriminierung.
Die Rolle der Vertretungsorgane Personalrat, Schwerbehindertenvertretung und Beauftragter des Arbeitgebers bei der Stellenbesetzung und Bewerberauswahl.
Ein Handlungsleitfaden für die Praxis in der Personalarbeit.
Dieses Buch richtet sich sowohl an schwerbehinderte Menschen, als auch an Arbeitgeber und Personalvertretungsorgane. Da es in der Rechtsdarstellung differenziert zwischen den Vorschriften, die alle Arbeitgeber zu beachten haben und denen, die nur für den öffentlichen Dienst relevant sind, kann es auch von privaten Arbeitgebern mit Gewinn gelesen werden.
Markus Ort
Markus Ort ist studierter Wirtschaftsjurist. Er unterrichtet seit 2018 nebenamtlich Zivilrecht und allgemeine Rechtskunde bei angehenden Verwaltungsfachangestellten und -beamten.
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Vermeidung einer Diskriminierung behinderter Arbeitnehmer insbesondere im Rahmen des Einstellungsverfahrens des öffentlichen Dienstes - Markus Ort
Vorwort
Erstmals kam ich mit der Thematik dieser Arbeit im August 2015 in Berührung. Zu dieser Zeit absolvierte ich im Rahmen meines Bachelorstudiums mit vertiefter Praxis eine Arbeitsphase im Personalbüro des Landratsamtes Aschaffenburg.
Während meines dortigen Einsatzes wurde ich darum gebeten, rechtlich zu bewerten, was unsere Dienststelle bei der Stellenbesetzung alles beachten muss und kann, um sich gegenüber AGG-Hoppern unangreifbar zu machen. Ein besonderes Augenmerk sollte ich hierbei auf schwerbehinderte Bewerber legen.
Da sich dieses Thema für mich als sehr interessant und darüber hinaus auch als inhaltlich sehr ergiebig darstellte, beschloss ich nach eigenständigen weiterführenden Recherchearbeiten zu dieser Thematik meine Bachelorarbeit mit dem Thema
„Vermeidung einer Diskriminierung behinderter Arbeitnehmer insbesondere im Rahmen des Einstellungsverfahrens des öffentlichen Dienstes – Eine Darstellung der Rechtslage und kritische Analyse"
zu verfassen.
Für die wohlwollende Annahme dieses Themas für meine Abschlussarbeit bedanke ich mich bei Dr. Ralph Hirdina, welcher mich in der Bearbeitung dieses Themas bestärkte und mich bei der Erstellung der Arbeit methodisch und inhaltlich anleitete.
Matthias Beck danke ich für den ersten Impuls, den er mir zur Findung des Themas gab und für die fachlichen Diskussionen zum diskriminierungsfreien Einstellungsverfahren in der behördlichen Praxis.
Weiterer Dank gebührt meinen Korrekturlesern Birgit Ort und Maximilian Andres.
Abschließend möchte ich auch Dr. Ulrich Reuter dafür danken, dass ich durch ihn die Chance auf ein Studium mit vertiefter Praxis im Landratsamt Aschaffenburg erhielt.
Aschaffenburg, den 11.08.2016
Markus Ort
Inhaltsverzeichnis
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
EINLEITUNG
HAUPTTEIL
ERSTES KAPITEL
1. Definitionen notwendiger Begrifflichkeiten
1.1. Arbeitgeber
1.2. Öffentlicher Dienst
1.3. Öffentlich-rechtlicher Arbeitgeber bzw. Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes
1.4. Behinderter Mensch
1.5. Schwerbehinderter Mensch
1.6. Gleichgestellter behinderter Mensch
1.7. Bewerber
1.8. Behinderter Bewerber
1.9. Schwerbehinderter Bewerber
1.10. Gleichgestellter behinderter Bewerber
ZWEITES KAPITEL
2. Allgemeines zur Stellenbesetzung im öffentlichen Dienst
2.1. Allgemeiner Auswahlgrundsatz: Bestenauslese
2.1.1. Stellen des öffentlichen Dienstes müssen grds. für Beamte und Angestellte geeignet sein
2.1.2. Beamten vorbehalten: Stellen des Funktionsvorbehaltes
2.1.3. Das Leistungsprinzip und seine Kriterien
2.1.4. Pflicht zur Stellenausschreibung für den öffentlichen Dienst
2.2. Zusätzlicher Behindertenschutz aus Art. 3 III 2 GG als unmittelbar geltendem Recht
DRITTES KAPITEL
3. Das AGG und das Verbot der Behindertendiskriminierung
3.1. Ziel des AGG
3.1.1. Verbot der unmittelbaren Benachteiligung
3.1.2. Verbot der mittelbaren Benachteiligung
3.2. Anwendbarkeit des AGG
3.2.1. Persönlicher Anwendungsbereich
3.2.2. Sachlicher Anwendungsbereich
3.2.2.1. Neutrale Stellenausschreibung
3.2.2.2. Vermeidung der Frage nach einer (Schwer-) Behinderung im Vorstellungsgespräch
3.2.2.3. Diskriminierungsfreie Entscheidung und Absage
VIERTES KAPITEL
4. Das SGB IX und die speziellen Vorgaben zur Vermeidung einer Diskriminierung aufgrund von Schwerbehinderung
4.1. Allgemein für alle Arbeitgeber geltende Normen
4.1.1. Pflicht zur Beschäftigung von Schwerbehinderten
4.1.2. Vorschriften für das Stellenbesetzungs- und Kandidatenauswahlverfahren
4.1.2.1. Prüfung der Stelle auf Eignung zur Besetzung mit Schwerbehinderten
4.1.2.2. Frühzeitige Meldung des Freiwerdens einer Stelle an die Bundesagentur für Arbeit, um Vermittlungsvorschläge geeigneter schwerbehinderter Kandidaten zu erhalten
4.1.2.3. In Kenntnis setzen der Schwerbehindertenvertretung nach Bewerbungseingang und Gewährung des Rechts auf Einsicht in die Bewerbungsunterlagen
4.1.2.4. Beteiligung der Schwerbehindertenvertretung am Vorstellungsgespräch
4.1.2.5. Erörterung der Entscheidung mit Personalvertretung und Schwerbehindertenvertretung unter Anhörung des Betroffenen im Falle der Nichterfüllung der Quote aus § 71 SGB IX und Mitteilung der Entscheidung an die vorstehend Genannten
4.2. Für den öffentlichen Dienst zusätzlich geltende Vorschriften
4.2.1. Frühzeitige Meldung der zu besetzenden Stellen
4.2.2. Ladungspflicht des Schwerbehinderten zum Vorstellungsgespräch
4.3. Nicht erzwingbar: Integrationsvereinbarung
FÜNFTES KAPITEL
5. Folgen der Verstöße gegen die Pflichten aus dem AGG und dem SGB IX
5.1. Indizwirkung einer Diskriminierung aufgrund von (Schwer-)Behinderung – Verlagerung der Beweislast nach § 22 AGG auf den Beklagten
5.1.1. Widerlegung einer vermuteten Benachteiligung durch den Beklagten
5.1.2. Nachweis des Vorliegens eines gesetzlichen Rechtfertigungsgrundes für die Benachteiligung durch den Beklagten
5.2. Möglichkeiten des bestgeeigneten (schwer-) behinderten Bewerbers
5.2.1. Konkurrentenklage um Einstellung bzw. Wiederholung des Auswahlvorgangs
5.2.2. Schadensersatzklage wegen Diskriminierung in unbegrenzter Höhe
5.3. Schadensersatzklage wegen Diskriminierung aufgrund Behinderung für alle anderen Bewerber
5.4. Recht auf Zustimmungsverweigerung zur Besetzung der Stelle durch den Personalrat
SECHSTES KAPITEL
6. Rolle der Vertretungsorgane bei der Stellenbesetzung
6.1. Die Schwerbehindertenvertretung
6.2. Das Personalvertretungsorgan
6.3. Der Beauftragte des Arbeitgebers
SIEBTES KAPITEL
7. Probleme aufgrund des Diskriminierungsschutzes (wegen Behinderung) in der Praxis
7.1. Hohe Gefahr des ungewollten Verstoßes gegen eine Vorschrift
7.2. Befürchtung hoher Klagezahlen wegen Diskriminierung und Angst vor wirtschaftlichen Schäden
7.3. Gefahr des „AGG-Hopping"
ACHTES KAPITEL
8. Darstellung und kritische Würdigung der aktuellen Rechtslage
8.1. Nicht-Erreichung des Ziels „Förderung der Teilhabe behinderter Menschen" durch strenge und umfassende Vorgaben
8.1.1. Arbeitslosenquote der Schwerbehinderten
8.1.2. Vermeidung der Einstellung von Schwerbehinderten durch Arbeitgeber aufgrund zu zahlreicher Schutzvorschriften
8.2. Hohe Komplexität der Verfahrensvorschriften
8.2.1. Fehlender Überblick der Arbeitgeber über den Paragraphendschungel
8.2.2. Bearbeitung der Bewerbungen von Schwerbehinderten mit dem Ziel der Wahrung des Scheins der rechtmäßigen Auswahldurchführung und Stellenbesetzung
NEUNTES KAPITEL
9. Handlungsleitfaden für die praktische Arbeit
SCHLUSS
LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Beschäftigte schwerbehinderte Menschen nach Wirtschaftszweigen Jahresdurchschnitt 2014 (Seite →)
Abb. 2: Prozentuale Verteilung der arbeitslosen Schwerbehinderten nach Qualifikationen (Seite →)
Abb. 3: Prozentuale Verteilung der arbeitslosen Nicht-Schwerbehinderten nach Qualifikation (Seite →)
Abkürzungsverzeichnis
AGG = Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz
arbrb = Arbeitsrechtsberater Informationsdienst für die arbeitsrechtliche Beratungspraxis
BAG = Bundesarbeitsgericht
BGG = Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen
BIH = Geschäftsstelle der Bundesarbeitsgemeinschaft der Integrationsämter und Hauptfürsorgestellen
BMAS = Bundesministerium für Arbeit und Soziales
bpb = Bundeszentrale für politische Bildung
BPersVG = Bundespersonalvertretungsgesetz
bspw. = beispielsweise
BVerfG = Bundesverfassungsgericht
BVerwG = Bundesverwaltungsgericht
bzw. = beziehungsweise
dpa = Deutsche Presseagentur
ebd. = ebenda
EuGH = Europäischer Gerichtshof
f = folgende
FAZ = Frankfurter Allgemeine Zeitung
ff = fortfolgende
GdB = Grad der Behinderung
gem. = gemäß
GG = Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
ggfs. = gegebenenfalls
ggü. = gegenüber
grds. = grundsätzlich
i. d. R. = in der Regel
i. e. S. = im engeren Sinn
i. F. d. = im Falle der
i. H. v. = in Höhe von
i. R. d. = im Rahmen des
i. S. d. = im Sinne des
i. V. m. = in Verbindung mit
IHK = Industrie- und Handelskammer
insb. = insbesondere
INSM = Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft
max. = maximal
mind. = mindestens
o. Ä.