Vom Kartonkind zum Weltmeister!: Wie viel kann ein Kind ertragen?
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Book preview
Vom Kartonkind zum Weltmeister! - Michael Möller
Michael Möller
Wie viel kann ein Kind ertragen?
Vom Kartonkind zum Weltmeister
1. Auflage 2014
Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der,fototechnischen Wiedergabe und der Übersetzung werden vorbehalten und sind nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Herausgeber möglich. Eine Haftung des Autoren für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Erscheinungsdatum: November 2014
Die Illustrationen wurden von Dave Rage dargestellt.
Dave Rage ist Tätowierer / Künstler.
Zu erreichen auf facebook.com unter Dave Rage (Bad Hersfeld)
Inhaltsverzeichnis
Der Autor
Vorwort von Ferdinand Mack
Vorwort Michael Möller
Aller Anfang ist schwer
Der neue Freund meiner Mama
Der erste Schnee
Der Fluchtversuch
Der Tod meines Vaters
Der Umzug in die Hölle
Der Sadist
Die Elbe
Der gefrorene Teich hinter dem Haus
Mein Tod an meinem 10. Geburtstag
Zurück in Bad Hersfeld
Der Mann vom Amt
Der Außenseiter
Die Dummheit
Die Lichtbringer
Die Kickbox-Trainer
Die Selbständigkeit
Die Kämpfer
Der Krieger
Mein 35. Geburtstag
Rückkehr in die Vergangenheit
Schlusswort
Worte seiner Mitmenschen
Danksagung
Der Autor
Am 03. April 1979 wurde ich, Michael Möller, in Hünfeld (Hessen) geboren.
Aufgrund schulischer und familiärer Probleme fasste ich den Entschluss, mit 8 Jahren Kampfsport zu erlernen.
Mein Grundgedanke war und ist bis heute geblieben: Kinder, Jugendliche und Erwachsene für eine Kampfsport- und Kampfkunstrichtung zu begeistern, die es ermöglicht, Ängste, Aggressionen und Alltagsstress abzubauen.
Renshi Michael Möller
Ehemaliger Bundestrainer der WAKO Deutschland
Träger des 6. Schwarz-Gurt im MM Freestyle Karate und Kickboxen
Träger des 3. Schwarz-Gurt im Pon-Do-Kwan
Titel, Auszeichnungen und Qualifikationen von Michael Möller:
WAKO Vize-Weltmeister 2007 (Freestyle Kung Fu)
WAKO Weltmeister 2005 (Freestyle Kung Fu)
WAKO Vize-Weltmeister 2005 (Freestyle Karate)
WAKO Europameister 2004 (Freestyle Karate)
6-facher World Cup Sieger:
Anerkannter Sport- und Fitnesskaufmann
und Sportfachmann
Lizensierter Trainer im Kickboxen (HKBV)
und Taekwondo (HTU/DTU)
Offizieller Prüfer für Kickboxen
Trainer und Entwickler von 8Beats
Reiki-Meister
Entwickler und Lehrer/Lehrmeister der Heilkunst „The Force of Elements"
Aufnahme in die „Hall of Fame Martial Arts Europe" 2014
Besonderes:
• Tekken 4-Darsteller für PlayStation
• M. Möller computeranimiert im Online-Game Soccer Fury
• M. Möller computeranimiert im Handy-Kampfkunst-Spiel: N-Gage für die Firma Nokia-Name des Spiels: one
• Show Act bei der FIBO in Essen/Köln 2010/2011/2012/2013
• Mitwirkender in dem Musikvideo der Gruppe: Motörhead (Life‘s a Bitch)
• Mitwirkender in dem Buch „Fitness für den Mann ab 50" von Claude-Oliver Rudolph
• Mitwirkender in „Club der bösen Mädchen" als Ausbilder
• Mitwirkender in „Das Model und der Freak" als Ausbilder
• Laut Galileo Deutschlands schnellstes Talent 2012 (100 Boxschläge in 11,77 Sekunden)
• Mitwirkender in „Volle Kanne" als Trainer
——————————
Wenn andere schlafen, trainiere ich;
wenn andere spielen, trainiere ich;
wenn andere feiern, trainiere ich;
denn mir ist egal, was andere machen.
Ich habe ein Ziel und dieses möchte ich
nach bestem Wissen und Gewissen erreichen!
——————————
Wenn ICH etwas können möchte, so muss ICH es lernen und machen, ansonsten darf ICH mich nicht wundern, wenn es andere können und ICH nicht.
Zitat: Michael Möller
Vorwort von Ferdinand Mack
Meine eigenen Probleme schrumpften in Sekunden auf ein Minimum, als Michael Möller mir vor kurzem seine Geschichte aus Kindheit und Jugend erzählte. Ich lernte ihn im Jahr 2000 kennen, sah ihn bei Auftritten mit seinem Show-Team, als Wettkämpfer auf Formen-Turnieren und als Bundesligakämpfer im Point Fighting. Michael Möller scheint im Bereich der Kampfkünste alles zu beherrschen: ob als Boxer, Point Fighter, Kickboxer, Formenläufer oder Reiki-Meister. Selbst die Schwerkraft scheint er aufzuheben. Was ihn zu einem beeindruckenden Menschen macht, ist jedoch nicht unbedingt das Beherrschen unzähliger Kampfkünste oder seine Intelligenz, die ihn als 18-jährigen mit seiner erfolgreichen Kampfkunst-Schule selbständig werden ließ, sondern sein Auftreten als Mensch, seinen liebevollen Umgang mit Kindern, seinen Respekt und seine Bescheidenheit anderen gegenüber. Deshalb lud ich ihn als Seminarleiter nach Mannheim ein und wir wurden schnell Freunde. Dieser nach außen hin starke Mensch, körperlich wie auch willentlich, lässt kaum erahnen wie viel Leid und Elend ihm widerfahren ist. Der kleine Junge, der heulend auf dem Boxsack sitzt, den er vor Zorn, Wut und Verzweiflung von der Decke prügelte ist aufgestanden und geht mit seiner Vergangenheit an die Öffentlichkeit, verzeiht seinen Peinigern und schenkt uns allen Menschen mit diesem Buch eine Botschaft.
Michael Möller zeigt uns allen, dass die Kampfkünste dabei helfen, den richtigen Weg zu gehen - Aufstehen, weitermachen und niemals aufgeben.
Aus dem Herzen eines wahren Kriegers.
Ferdinand Mack
8. Dan Kickboxen
5-facher Kickbox-Weltmeister
Buchautor und Supervisor IAKSA-Germany
Vorwort Michael Möller
Dieses Buch unterscheidet sich von vielen anderen Büchern. Schon in der Entstehungsphase gab es viele Gespräche und Diskussionen über die Art und Weise, wie ich mein Buch schreiben solle. Einige Personen waren der Meinung, ich solle in diesem Buch viel mehr über die positiven Dinge aus meinem Leben berichten. Fakt ist aber, dass ich mich nicht an viel Positives erinnern kann, da die negativen Situationen überwogen. Ich bin der Meinung, dass ich die Leser dieses Buches nicht mit Füllsätzen oder Ähnlichem zutexten sollte und werde dies auch nicht tun. Das ist meine Lebensgeschichte und nicht irgendein schlechter Krimi. Sie soll für alle Menschen, die Ähnliches erleiden müssen oder mussten „stehen. Denn diese Menschen sollen wissen, dass es anderen Menschen ähnlich geht oder ging. Wir sind nicht allein mit unserem Leid! Jeder Einzelne von uns entscheidet selbst, was er aus den Erlebnissen macht, ob positiv oder negativ. Endlich ist die Zeit gekommen, wo ich selbst sagen kann, dass mein Schweiß, mein Blut, meine Trauer und meine Wut so langsam schwinden. Denn ich kann sagen, es hat sich bis jetzt gelohnt, für mich selbst und für andere zu kämpfen. Dennoch geht der Kampf für diejenigen weiter, die Hilfe benötigen. Allerdings auf eine andere Art und Weise. Dazu fällt mir der Spruch: „Hilf dir selbst, damit Du anderen helfen kannst
ein. Für mich persönlich enthält dieser Spruch sehr viel Wahres! Umso mehr ich mit meinen eigenen Problemen klar gekommen bin, desto mehr konnte ich auch anderen bei ihren Problemen helfen. Positiver Nebeneffekt von dieser Hilfe für andere ist, dass meist Dinge ausgesprochen werden, die sich bei einem selbst widerspiegeln. Dadurch erkennt man sich selbst und die Veränderung kann beginnen.
Das setzt allerdings voraus,
dass man ehrlich zu sich selbst ist.
Dafür muss man sich so annehmen
wie man selbst war und ist.
Michael Möller
Wie viel kann ein Kind ertragen?
Vom Kartonkind zum Weltmeister
Aller Anfang ist schwer
Am 03. April 1979 erblickte ich in Hünfeld, Hessen, das Licht der Welt. Eigentlich hätte es mich gar nicht geben sollen! Meine Mama hatte sich nach der Geburt von drei gesunden Kindern, zwei Fehlgeburten und einer Totgeburt, sterilisieren lassen. Trotz des ärztlichen Eingriffes wurde sie erneut schwanger und so begann mein Leben. Meine Mama wünschte sich schon immer einen Sohn Namens Michael, so dass dies mein Name wurde - Michael Möller.
Meine Eltern und meine Geschwister lebten in ärmlichen Verhältnissen in einem Stadtteil von Bad Hersfeld. Schon in den ersten sechs Jahren meines Lebens war es für mich nicht immer einfach. Es ist kaum vorstellbar, wie viele Erinnerungen aus dieser Zeit in meinem Gedächtnis geblieben sind. Mein Papa war gelernter Maschinenschlosser und ein sehr fleißiger Arbeiter. Mit vielen Überstunden und dem Streben nach guter Arbeit versuchte er seinen größten Traum, Millionär zu werden, zu verwirklichen. Natürlich war dies ein Griff nach den Sternen und so blieb dieser Wunsch unerfüllt. Mein Papa ging täglich direkt nach der Arbeit in seine Stammkneipe und betrank sich, anstatt das hartverdiente Geld zu sparen. Oft holte er mich, das jüngste Kind der Familie, gerade mal vier Jahre alt, vorher zu Hause ab und nahm mich mit in die Kneipe. Nach der Aussage meiner Mama, tat er dies um so viel Zeit wie nur irgendwie möglich mit mir zu verbringen. Meine damals elfjährige Schwester Anja, die Älteste von uns vier Geschwistern, war zu dieser Zeit oft bei ihren Freunden. Mein achtjähriger Bruder Marco, und der sechsjährige Timo folgten uns meist zu Fuß in die Kneipe, um mich abzuholen, wenn es wieder einmal zu spät wurde. Das Geld, welches mein Papa mit Schweiß und Blut hart erarbeitete, verfloss leider genauso schnell wie der Alkohol aus der Flasche. Sogar das Geld, das meine Mama für uns mit vielen zeitgleich ausgeübten Jobs hart dazu verdiente, blieb nicht unberührt. Denn auch dieses Geld gab mein Papa leider lieber für Alkohol in der Kneipe aus. Somit fehlte Geld um Essen zu kaufen, sodass wir hungern mussten. Meine Mama, die selbst tagelang nichts zu essen hatte und zu unserem Wohle nicht aß, versuchte, uns mit Spielen und Spaß von unseren knurrenden Mägen abzulenken. Es gab Tage, an denen sie mich mit einer D-Mark in die Fleischerei schickte, um Wurstreste und Knochen zu kaufen. Dort benutzte ich die Ausrede, dass die Wurstreste und die Knochen für unseren Hund seien. Was die netten Verkäuferinnen nicht wussten, dass wir gar keinen Hund hatten. Zu Hause angekommen, verwendete meine Mama die Wurst und Knochen für eine Mahlzeit, so dass wir etwas zu essen hatten. Aus den Knochen bereitete sie eine Brühe zu und die Wurst hob sie auf, um diese nach und nach in der Pfanne anzubraten. Für mich war dies das beste Essen der Welt. Wir waren über jede Mahlzeit die wir zu uns nehmen durften dankbar. Manchmal schenkten mir die Menschen in der Kneipe ein Brötchen oder eine Scheibe Brot, da sie wussten, wie es uns erging. Ich steckte mir dieses Geschenk in meine Taschen und aß es nicht auf. Auf die Frage der Menschen, warum ich es einstecken und nicht essen würde, antwortete ich meist, dass ich es mir für zu Hause aufheben würde. Zu Hause schnitten wir uns alle ein Stückchen ab und teilten das kostbare Geschenk. Trotz dieser Ereignisse verhielt sich mein Papa im Grunde mir und meinen Geschwistern gegenüber immer gut. Meine Eltern stritten sich immer und immer wieder aufgrund unserer Geldprobleme. Häusliche Gewalt, ausgelöst durch den übermäßigen Alkoholkonsum meines Papas, war leider keine Seltenheit. Dies zeigte mir schon früh