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Dana und die Magie des großen Monolithen
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Dana und die Magie des großen Monolithen

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About this ebook

Dana und ihre Freunde haben nach vielen aufregenden Abenteuern den Magier Maschgart auf dem vergessenen Kontinent ausfindig gemacht. Leider ist sein Wissen über Zeitreisen rein theoretischer Natur. Da erhalten sie aus einer unerwarteten Quelle Hilfe. Bevor Dana das Zeitportal erschaffen kann, um ihr Volk und ihre Eltern in der Zeit zu suchen und zurückzubringen. Da erscheint Ses mit einem uralten Buch, das einen Teil an Anweisungen beinhaltet um ein Portal zu ihrer Heimat zu erschaffen. Zwei Mal haben die Magier dabei schon versagt! Leider sind die Informationen unvollständig. Nun macht sich Dana daran, überall auf der Welt, sogar unter Wasser, nach Antworten, Hinweisen und Karten zu suchen. Sie machte nicht einmal davor Halt, die letzten Dämonenfürsten ausfindig zu machen, denn sie sind ein Teil der Lösung. Während ihrer abenteuerlichen Suche begegnet sie viele neuen Kreaturen. Freund oder Feind? Dank Sharis Fertigkeiten wird sie auch das erkennen.
LanguageDeutsch
PublisherHunter Verlag
Release dateJul 1, 2016
ISBN9783958497344
Dana und die Magie des großen Monolithen

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    Book preview

    Dana und die Magie des großen Monolithen - Thomas L. Hunter

    Inhaltsverzeichnis

    Cover

    Inhaltsverzeichnis

    ... es war einmal vor unendlich langer Zeit!

    Bücher, nichts als Bücher

    Fragen und kaum Antworten

    Wo sucht man den versunkenen Kontinent

    Das Reich der Mitte

    Auf dem Dach der Welt

    Shangri La

    Unter dem Meer

    Die erste Bibliothek

    Lemuria

    Das Geheimnis der drei Bücher

    Die Krux mit der Zeit

    Alle nassen Dinge sind drei

    Artilla oder Uluru

    Leonardo, das Universalgenie

    Eisland

    ... nach heiß folgt Eis

    Avalon

    Elementels

    Im dunklen Wald

    ... zerstört mir meine Kreise nicht

    Alles hört auf mein Kommando

    Ein ...(B)blick in die Zukunft

    Wichtige Personen

    Bücher des Autors

    Ich bedanke mich bei

    meiner Familie für ihre

    Unterstützung.

    Weiter wünsche ich meinen Lesern

    viel Spaß mit dem

    dritten Band aus der Reihe

    Dana.

    Der Autor

    Thomas L. Hunter

    D a n a

    und die Magie des großen Monolithen

    © 2016 Thomas L. Hunter

    http://thomas-l-hunter.de

    Nachweise:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Greif

    https://www.facebook.com/azraelscoverwelten/

    Umschlaggestaltung: Azrael ap Cwanderay

    Korrektorat: Friederun Baudach - Jäger

    Britta Rose

    Renate Lammel

    Verlag: Hunter Verlag

    Printed in Germany by Amazon Distribution GmbH Leipzig

    ISBN-13: 978-1532953071

    ISBN-10: 1532953070

    Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    Inhaltsverzeichnis:

    ... es war einmal vor unendlich langer Zeit! 7

    Kapitel 1 Bücher, nichts als Bücher 9

    Kapitel 2 Fragen und kaum Antworten 13

    Kapitel 3 Wo sucht man den versunkenen Kontinent? 20

    Kapitel 4 Das Reich der Mitte 29

    Kapitel 5 Auf dem Dach der Welt 36

    Kapitel 6 Shangri La 51

    Kapitel 7 Unter dem Meer 61

    Kapitel 8 Die erste Bibliothek 72

    Kapitel 9 »Lemuria« 89

    Kapitel 10 Das Geheimnis der drei Bücher 103

    Kapitel 11 Die Krux mit der Zeit 117

    Kapitel 12 Aller nassen Dinge sind drei 131

    Kapitel 13 Artilla oder Uluru? 157

    Kapitel 14 Leonardo, das Universalgenie 174

    Kapitel 15 Eisland 205

    Kapitel 16 ... nach heiß folgt Eis 220

    Kapitel 17 Avalon 248

    Kapitel 18 Elementels 260

    Kapitel 19 Im dunklen Wald 270

    Kapitel 20 ... zerstört mir meine Kreise nicht 280

    Kapitel 21 Alles hört auf mein Kommando 289

    Kapitel 22 Ein ... (B)blick in die Zukunft 304

    Wichtige Personen 315

    Bücher des Autors: 321

    ... es war einmal vor unendlich langer Zeit!

    »So, dies ist das letzte ... fertig!«

    Der alte weißhaarige Eremit schrieb das letzte Wort in einer feingeschwungenen Handschrift. Nachdem die Tinte getrocknet war, klappte er das Buch zu und schob es zu den anderen. Zärtlich betrachtete er das kleine Wesen, das friedlich auf dem Rand des Tintenfasses vor sich hin döste. Er konnte nicht anders, als es mit dem Ende der Feder zu kitzeln.

    Erschreckt fuhr es hoch, begann zu lachen und wäre beinahe in das Fass gefallen. Schließlich legte er seine Schreibfeder beiseite. Schweigend betrachtete er, im flackernden Kerzenschein, seine Arbeit. Sein halbes Leben hatte es gebraucht, bis er diesen Punkt erreicht hatte. Zufrieden lehnte er sich zurück.

    Vor ihm stapelten sich, außer den Büchern, eine Menge Schriftrollen aus unzähligen Jahrhunderten in wilder Unordnung auf dem Tisch.

    Müde blickte der Alte sich in seiner Behausung um, einem viele tausend Jahre alten Baum, der langsam wie er selbst dem Ende entgegenging.

    Schließlich drückte er sich schwerfällig mit beiden Händen von der Tischplatte ab. Das kleine, geflügelte Wesen gesellte sich nun zu ihm und schmiegte sich eng an seinen Hals. Sachte strich er ihm über den Kopf.

    »Es wird schon!«

    Langsam schlurfte er zu einem Riss in der Holzwand des Baumes, der ihm als Fenster diente, und betrachtete den beginnenden Sonnenaufgang, der sich mit einem schmalen leuchtenden Streifen am Horizont ankündigte.

    »Es wird heute ein schöner Tag werden!«, flüsterte er dem Wesen zu.

    »Nun bleibt uns nur noch eins zu tun. Die Bücher müssen an die Richtigen gehen. Irgendwann, in ferner Zukunft, wenn die Zeit gekommen ist, wird jemand die Bücher finden und das Rätsel, welches in ihnen verborgen ist, lösen!«

    Kapitel 1

    Bücher, nichts als Bücher

    Warm schien die Sonne auf diese unvergleichliche Stadt. Ein lauer Wind strich durch die Straßen. Überall herrschte geschäftiges Treiben. Menschen schlenderten durch die Gassen, eine Stadt zum Träumen. Ein kleines Problem hatte diese Idylle jedoch! Nach einem missglückten Experiment hatten es die Einwohner tatsächlich geschafft, ihre Stadt, den dazugehörigen Kontinent und alles, was darauf kreuchte und fleuchte, irgendwo ins Nirgendwo zu verfrachten. Ohne Aussicht, dieses Fleckchen Erde jemals zu verlassen.

    »Von der Zeit vergessen, nicht aber von den Menschen«.

    Doch schließlich erreichte eine junge Magierin diesen Kontinent und brachte ein Tor zur Alten Welt mit. Nun war der Weg wieder frei und wer wollte, konnte nunmehr zurückkehren. Doch wer wollte das schon?

    Dana, so hieß die junge Magierin, saß am Hafen und träumte vor sich hin. Ihr Blick wanderte über die Anlagen und weiter bis aufs Meer hinaus ... Meer war weit übertrieben. Früher hätte der Terminus gepasst, da es vor dem Debakel weit über den Horizont hinaus gereicht hatte. Aber jetzt ..., nach guten zweitausend Metern begann das Nichts, ein undurchdringliches Nichts. Dieser schmale Wasserstreifen verlief, an der schmalsten Stelle gerade mal hundert Meter breit, rund um den Kontinent.

    Sie gönnte sich eine Verschnaufpause, hielt ein Buch in der Hand und wollte hier in der Sonne ausspannen und etwas lesen. Oh ja, gelesen hatte sie in den letzten Wochen wirklich genug. Maschgart hatte ihr die alte Bibliothek im Marmorturm gezeigt. Der Turm, von außen und innen recht überschaubar, hatte aber noch eine Überraschung für sie parat. War das ein Anblick, als der Magier die Tür zur Bibliothek aufstieß: Reihen über Reihen nichts als Regale, dichtgepackt mit Büchern und Dokumente, die man bis zur Decke gestapelt hatte. Das alles war für Dana bestimmt nichts Neues, jedoch war dieser Raum mehrere hundert Meter lang und genauso breit. Sprachlos stand sie damals neben Maschgart. Er meinte nur trocken: »Wie du siehst, Größe ist relativ. Viel Spaß«

    Anschließend hatte er ihr noch freundschaftlich auf die Schulter geklopft, bevor er sie grinsend stehen ließ. Nun stand sie verlassen da und wusste nicht, wo sie anfangen sollte. Vor allem, wonach sie suchen sollte.

    Sie hatte die Augen geschlossen und genoss die Ruhe und Wärme auf ihrer Haut, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte.

    »Kann ich mich zu dir setzten?«, fragte eine einschmeichelnde Stimme hinter ihr.

    Dana öffnete die Augen und sah kurz auf. Sie blickte in ein freundlich, lächelndes Gesicht. Es war Maschgart, ihr Onkel.

    »Machst du gerade was Wichtiges? Halte ich dich von irgendetwas ab?«

    Sie schüttelte nur den Kopf. Mühsam setzte er sich neben sie auf die Treppenstufe.

    »Na denn ...« Er versuchte, es sich auf den harten Steinen, so bequem wie möglich zu machen.

    »... Konntest du dir keinen besseren Platz für deine Pause aussuchen?«, begann er sein Gespräch.

    Sie schüttelte abermals schweigend den Kopf.

    »Auch gut. Ich wollte dich mal was fragen« Er hüstelte verlegen. »Vertraust du dem Exdämon?

    Sie sah ihn aufgebracht an. »Unbedingt, ihm würde ich sogar mein Leben anvertrauen! Was für eine merkwürdige Frage. Ohne ihn wäre ich nicht hier, und ihr hättet keinen Zugang zur Alten Welt!«

    »Ist ja schon gut, ich habe verstanden. Aber es geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf, was er in Erogats Arbeitszimmer gesagt hatte. Von wegen, dass wir die Dämonenfürsten benötigen, um ein Portal in unsere wahre Heimat zu öffnen. Glaubst du das?«

    Sie überlegte kurz.

    »Aber sicher glaube ich daran. Nur, ich vermute, dass es schwer sein wird, die Orte zu finden, an denen sie eingesperrt wurden. Ich habe schon Hunderte von Büchern durch. Aber ich habe nirgends einen Anhaltspunkt oder etwas über die Standorte ihrer Gefängnisse entdeckt. Ich hab nur ein paar Bücher über Zeitreisen gefunden.«

    Sie hob das Buch hoch, in dem sie bis eben gelesen hatte, und schnippte mit dem Finger gegen den Buchdeckel.

    »Leider bist du mir in dieser Hinsicht keine große Hilfe«, lächelte sie ihn an. »Es ist gar nicht schlimm. Ich hab dich gefunden, und nur das zählt.«

    »Mag sein ...« Maschgart hüstelte wieder verlegen.

    »Irgendwann wird dir mein Wissen nützlich sein ... irgendwann.«

    Nachdenklich sah er sie an. Er wählte seine nächsten Worte sehr sorgfältig.

    »Das Portal ... warum glaubst du, dass du ein großes Portal, ein Portal in unsere Welt, erschaffen kannst? Wo doch schon unsere besten Magier daran gescheitert sind?«

    »Ich?« Dana lächelte Maschgart wissend an. »Ich hab Zugang zu einem Wissen, was die anderen nicht hatten.«

    »Und das wäre?« Maschgart sah sie herausfordernd an.

    »Das Wissen der Dämonen!«, raunte sie ihm zu und sprang auf. Fröhlich verabschiedete sich von ihrem Onkel.

    »Ich muss wieder los ... weiter lesen und forschen. Man sieht sich!«

    Dana umarmte ihn und machte sich auf den Weg zum weißen Turm. Es lag noch viel Arbeit vor ihr.

    Kapitel 2

    Fragen und kaum Antworten ...

    Tage später trafen sich alle in Erogats Arbeitszimmer. Dana hatte Maschgart aus Atlantis mitgebracht. Gomek saß, wie immer, in seinem Sessel in der Ecke und döste vor sich hin. Er hatte nun sein eigenes Medaillon erhalten. Stolz trug er es auf der Brust.

    Wider besseren Wissens hatten einige Magier die Prozedur ein Medaillon zu erschaffen mit ihm versucht. Und es hatte funktioniert. Nun besaß er auch eins. Er war sogar in der Lage es für die Reisen durch die Monolithen zu benutzen. Gomek war damals etwas enttäuscht, als es sich an seinem Hals gebildet hatte. Die Größe des Anhängers stimmte wohl, aber das eingebettete Bild: „ein einzelner Stern und darunter ein kleines Eichhörnchen, das sich putzt" ... so hatten es jedenfalls die Magier interpretiert.

    Shari hingegen" Danas kleine Fee, sagte irgendwann mal im Scherz: »... Du hast die Magier falsch verstanden. Sie meinten nicht ein sich putzendes Eichhörnchen, sondern ein putziges Eichhörnchen!«

    Shari wollte sich damals ausschütteln vor Lachen. Gomek hingegen fand es seinerzeit gar nicht putzig. Danach herrschte eine ganze Weile eisiges Schweigen zwischen den beiden.

    Dana sah sich um.

    »Wo ist Ses? Er kommt doch sonst nie zu spät.«, wollte sie wissen.

    Ses war ein junger, braungebrannter, gutaussehender junger Mann, der übrigblieb, als der Dämon Setesch den Kampf gegen den Energiekristall verlor. Nun lebte Ses in zwei Welten: Einerseits in der der Dämonen und auf der anderen Seite in Danas Welt. Er hatte sich entschieden, ihr mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Vielleicht auch als Wiedergutmachung dafür, was er im Namen des Setesch angerichtet hatte. Dana hatte des Öfteren versucht, ihm die Schuldgefühle auszureden. Es half nichts. Also ließ sie ihn damit in Ruhe.

    Erogat grinste sie an. »Ses kommt etwas später. Er hat etwas entdeckt. Es ist eine Überraschung, meint er. Wir werden staunen, hat er gesagt.«

    »Na gut, fangen wir an. Also ..., wie ihr wisst, habe ich Wochen damit verbracht in den Archiven von Atlantis Hinweise zu den Dämonengefängnissen und eventuell auch Informationen über Zeitreisen zu finden. Und davor habe ich viel Zeit aufgebracht, um Maschgart ausfindig zu machen ...! Und wie stehen wir da? Wir sind immer noch nicht viel weiter gekommen, als zu Beginn meiner Suche.

    Nichts für ungut ...«, brummte sie, dem neben ihr stehenden, verblüfft dreinschauenden, Maschgart zu. »Aber um das Problem mit der Zeit, und den Zeitreisen zu lösen, benötige ich andere Inform...«

    Hier unterbrach der Magier sie energisch.

    »Über Zeit kann ich dir fast alles erzählen, aber mit Zeitreisen, das hatte ich dir schon mal erklärt, kenne ich mich nur theoretisch aus. Die haben wir vom alten Volk immer abgelehnt, viel zu gefährlich und kaum zu kontrollieren.«

    Dana sah ihn nachdenklich an. »Ich weiß! Trotzdem, ich will es versuchen und unsere, in der Zeit verlorengegangene, Gemeinschaft finden und sie in unsere Zeit zurückzuholen.«

    »Warum?« Maschgart zog ein verzweifeltes Gesicht.

    Dana sah ihn irritiert an. »Zum Ersten, weil ich meine Familie wieder treffen möchte und zum Zweiten ... Ich hab‘s einem Drachen versprochen!«

    »Aber ...«, wollte Maschgart einwenden.

    Dana unterbrach ihn mit Nachdruck. Sie wollte kein »aber« mehr hören.

    »Außerdem, Setesch hat es auch geschafft, ohne das Universum aus den Fugen zu stoßen. Also versuche ich es auch. Helft ihr mir dabei?«

    Dana sah bittend in die Runde.

    »Natürlich helfen wir dir!«, erklang eine Stimme lachend aus dem Hintergrund.

    Mit einem Ruck drehten sich die Anwesenden Richtung Stimme. Ses hatte durch seinen Reisespiegel, der seine Festung mit Erogats Labor verband, den Raum betreten und die letzten Worte gehört. Peinlich berührt sah Dana, dass Shari schon wieder an seinen Hals klebte. Ses bekam es natürlich mit.

    »Lass sie doch, sie ist ja noch so klein!«, grinste er und bewegte sich auf Erogats Arbeitstisch zu.

    Dort angekommen, selbst Gomek stand mittlerweile an dem Tisch, knallte er mit viel Schwung ein in schweres Leder gebundenes Buch darauf, dass es nur so staubte. Während die Umstehenden außer Erogat, schließlich war er ein Geist, vor lauter Staub husteten, nahm Ses Dana in den Arm, um sie freundschaftlich zu begrüßen. Verlegen befreite sie sich aus der Umklammerung und deutete auf das Buch.

    »Was hast du uns denn da Schönes mitgebracht? ... Woher hast du das Buch?«, wollte sie wissen.

    Sie sah Ses fragend an. Er machte eine geheimnisvolle Miene:

    »Du weißt doch noch, ... die Schatzkammer, ... hinter dem Kamin? In meiner Festung?!«

    Er sah Dana fragend an. Sie nickte zur Bestätigung mit dem Kopf.

    »Dort, ganz tief verbuddelt!«, strahlte er.

    »Und was ist es nun?« Jetzt war sie neugierig geworden.

    ».Rate mal?«, bettelte er.

    »Ein Buch über Zeitreisen?«

    »Hmm, nein, rate noch mal!« Ses lächelte sie verlegen an.

    Dana betrachtete den Einband genauer. In alter Dämonenschrift stand dort »Dämonenhandbuch« und unter dem Wort war ein Kreis in das dunkle Leder geprägt. Mehr gab es nicht zu entdecken.

    »... Hege und Pflege von Dämonen?!« Das kam von Shari. Sie wollte auch etwas beitragen. Alle brachen in herzliches Gelächter aus.

    Dana knuffte sie. »Du Dummchen, als wenn Dämonen Bücher über sowas hätten ... äh bräuchten!«

    Sie wandte sich wieder Ses zu. »Nun erklär mal? Was ist das?«

    Er verschluckte sich fast, als er zerknirscht murmelte: »Ich hab keine Ahnung. Aber als ich die letzte Seite dieses Buches aufschlug, da fand ich das!«

    Alle beugten sich über die Seite, die Ses aufgeschlagen hatte. Dort stand ein unvollständiger Spruch. Die fehlenden Passagen waren durch Punkte ersetzt worden. Darunter waren drei gleichgroße Vierecke in einer Reihe und unterhalb diesen, wiederum ein weiteres, das durch Striche mit den darüberliegenden verbunden war. Im ersten der drei Vierecke erkannten sie zusätzlich noch einen Kreis. Dana betrachtete ihn entgeistert.

    »Wir reden über Zeitreise. Schade, ich dachte, dieses Buch ist von Setesch und hilft uns dabei weiter!« Etwas enttäuscht tippte er auf die Seite.

    »Hast du versucht, Teile des Textes zu verstehen oder eventuell zu übersetzen?« Dana sah ihn fragend an, bevor sie gedankenverloren fortfuhr: »Man kann nicht erkennen, wer der Verfasser dieses Machwerkes ist ... Es ist aus einem besonderen Material und hat es Äonen von Jahren, ohne Beschädigungen davon zu tragen, in unsere Zeit geschafft, erstaunlich!«

    Sie fuhr sachte mit der Hand über die Oberfläche des Blattes, als hoffe sie, dort doch noch irgendein Geheimnis zu ertasten. Schließlich begann sie mit leiser Stimme: »Soweit ich diese Seite verstanden habe, ist es eine Anleitung, ein großes Portal oder einen mächtigen Monolithen zu erschaffen! ... Und diese Niederschrift enthält nur einen Teil der Instruktionen hierfür! ... Das allem Anschein nach, ein Rätsel beinhaltet!«

    Dana zog Ses das Buch unter dem Finger weg und studierte minutenlang schweigenden kurzen Text, der dort geschrieben stand.

    Langsam richtete sie sich auf. »Du bist der Meinung, dass wir erst dieses Geheimnis lüften- und uns danach dem Zeitproblem widmen sollten?«

    »Ich vermute eher, dass alles irgendwie zusammenhängt. Wenn wir das eine Problem lösen, kommt der Rest von ganz alleine!« Ses hoffte, die richtigen Worte gefunden zu haben. Da meldete sich eine Stimme aus dem Hintergrund.

    »Oh Mädchen, hör mal auf deinen Freund ... oder frag doch einfach mich!«

    Diese Stimme kam von dem Kristallschädel, den Dana vor nicht allzu langer Zeit besorgt hatte. Nachdem er mit einem magischen Spiegel verbunden wurde, konnte er, zum Leidwesen von Erogat, sprechen. Er sollte allwissend sein. Leider traf es nur auf die Gegenwart zu. Beim Aufspüren magischer Orte und Gegenstände versagte er völlig. Dana ging Richtung Bildwand, wo sich auch der Schädel befand. Unheimlich leuchteten seine Augen, wenn er wach war. Wie Erogat mit Bedauern festgestellt hatte, viel zu oft.

    »Also, sprich dich aus!«, knurrte sie den Schädel an. »Erleuchte uns Unwissende!«

    Dana verschränkte die Arme vor der Brust, »Na, was ist nun?«

    »Ganz klar. Es muss noch mehr Bücher geben. Suche die anderen und du kannst mit deren Hilfe das Portal erschaffen. Hinterher suchst du deine Leute.«

    Dana war sprachlos.

    »Zum ersten Mal hat unser Glaskopf etwas Wahres gesagt! Es muss noch mehr Bücher geben.« Dana strahlte die anderen an.

    »Mindestens noch zwei weitere«, maulte der Kristallschädel. »... außerdem, ich sag immer die Warh...«

    Dana unterbrach seinen Redefluss. Denn, wenn er erst mal anfing zu reden hörte er nicht wieder auf. »Ich glaub es dir. Nur bis jetzt warst du uns keine große Hilfe.«

    Nachdenklich ging sie zu den anderen zurück. »Und wo findet man die restlichen zwei? Wo beginnt man mit der Suche?«

    Von hinten meldete sich noch einmal, mehr als verärgert, die Stimme des Schädels. »Natürlich in der „Ersten Bibliothek". Wo denn sonst!«

    Dana sah zuerst Erogat und anschließend Maschgart fragend an. »Stimmt das? Gibt es eine „Erste Bibliothek"? Ich dachte, die in Atlantis wäre die erste!«

    Bevor einer der beiden antworten konnte, sprach der Schädel: »Vor tausenden von Jahren lebten einige der Magier mit einem, weit fortschrittlicherem, Menschenstamm, weiterentwickelt als es die heutigen Menschen sind, zusammen. Leider ging diese Kultur in einem mächtigen Erdbeben unter. Ihr Kontinent versank und mit ihm alle seine Schätze und Weisheiten. Darunter befand sich auch die „Erste Bibliothek". Zusammengestellt von den Magiern und dem überaus begabten Volk.«

    »Hört sich ganz nach Atlantis an!«, grinste Ses.

    »Natürlich nicht!«, wurde der Schädel lauter, »das alles passierte vor ewigen Zeiten.«

    Erogat schwebte zu dem Kristallkopf. »Und warum weiß ich nichts davon? Nicht mal in den Unterlagen von Atlantis ist etwas davon vermerkt, oder?«

    Er drehte sich zu Dana um. Sie hob nur hilflos die Schultern.

    »Vielleicht, wenn ich länger gesucht ...«

    Der Schädel unterbrach sie. »Es gibt darüber keine Aufzeichnungen. Atlantis wurde erst danach erbaut. Da ich den Standort des versunkenen Kontinents nicht lokalisieren kann, vermute ich, dass hier Magie im Spiel ist. Sucht bei den Menschen, vielleicht haben sie ja Kenntnisse über diese Katastrophe, vielleicht können sie euch weiterhelfen!«

    Dana wollte noch fragen, warum sie bei den Menschen suchen sollte; aber unvermutet schwieg der Kopf, er war wieder einmal beleidigt. Gedankenverloren betrachtete sie das Buch und fuhr mit der flachen Hand über das Relief.

    »Also gut. Erst die Bücher suchen, danach das Portal erschaffen und zuletzt ... wenn Ses Recht hat, wird sich das mit den Zeitreisen von alleine regeln!«

    Kapitel 3

    Wo sucht man den versunkenen Kontinent?

    Am nächsten Morgen trafen sich Ses und Gomek sehr früh vor der Regierungspyramide. Sie hatten sich dort mit der jungen Magierin verabredet, um anschließend bei ihr zu Hause das weitere Vorgehen in der Angelegenheit „verlorener Kontinent" zu besprechen. Natürlich hofften die zwei auf diesem Wege, sich bei Tala, Danas Ziehmutter, zum Frühstück einladen zu können. Sie machte, wie beide von früheren Einladungen wussten, das beste Frühstück im Zwergenreich.

    Es klappte auch, wie es die beiden erhofft hatten. Nachdem Tala abgeräumt und sie mit Dana alleine gelassen hatte, begann Dana nachdenklich: »Ich hab das Gefühl, je mehr wir herausfinden, desto weniger verstehen wir. Also, wie geht es jetzt weiter und vor allem, wo fangen wir an?«

    Dana warf einen fragenden Blick in die Runde. Es begann eine hitzige Debatte, bis Ses das Wort übernahm.

    »Da wir von unseren magischen Freunden, bei diesem Problem keine Hilfe erwarten können, müssen wir«, er deutete mit dem Finger auf Dana, den Zwerg und zuletzt auf sich, »selbst losziehen und in den Bibliotheken des Menschenvolkes nach Verweisen auf diesem Kontinent suchen.«

    Gomek sah ihn fragend an. »Wieso sollen ausgerechnet die Menschen darüber Bescheid wissen? Solange können sie doch noch gar nicht schreiben.«

    Ses gab ihm recht. »Aber sie erzählten sich schon vor Urzeiten besondere Geschichten, die sie schließlich irgendwann zu Papier brachten.«

    »Wenn du das sagst!« Gomek war immer noch skeptisch.

    Nun griff Dana in das Gespräch ein. »Ich muss Ses hier recht geben. Keiner, nicht einmal Rudi als ältester Drachen, weiß etwas über diesen Kontinent.«

    »Wie auch, wenn man ewig in einer Höhle sitzt!«, knurrte Ses gequält.

    Gomek lachte zustimmend. Abschließend verkündete er: »Im Übrigen, ihr müsst ohne mich los. Meine Prinzenausbildung geht weiter. Ich hab sie in der letzten Zeit etwas vernachlässigt. Das sieht der König gar nicht gerne!«

    Er stand auf und wahr schon fast an der Tür, als er sich noch einmal umwandte.

    »Wenn ihr etwas benötigt, sagt einfach Bescheid. Ansonsten - beim nächsten Mal bin ich dabei! Versprochen!«

    Gomek machte noch eine Geste mit Daumen und Zeigefinger, die auf den Kommunikationskristall verwies. Danach war er auch schon weg.

    »Er macht es richtig«, maulte Ses, »verdrückt sich, um ja nicht durch die Bibliotheken jagen zu müssen.«

    »Ach, lass ihn in Ruhe. Seine Ausbildung ist bestimmt schwerer als ein paar Bücher zu lesen«, verteidigte Dana den jungen Zwerg.

    Ses sah sie zweifelnd an. »Wenn du es sagst!«, brummte er.

    »Und wohin zuerst?«, Sie sah ihn von Neugier erfüllt an.

    »Edinburgh ... danach London, Paris, Alexandria und so weiter, bis wir

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