Thomas Bernhard, Gerhard Fritsch: Der Briefwechsel
By Thomas Bernhard and Gerhard Fritsch
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Book preview
Thomas Bernhard, Gerhard Fritsch - Thomas Bernhard
Thomas Bernhard
Gerhard Fritsch
Der Briefwechsel
Mit zahlreichen Abbildungen
Herausgegeben von
Raimund fellinger
und Martin Huber
Korrektur Verlag
DER BRIEFWECHSEL
Thomas Bernhard, Gerhard Fritsch
ISBN 978-3-902923-36-3
Digitale Ausgabe 2014
Alle Rechte liegen beim Autor.
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung, des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile.
Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Digitale Ausgabe herausgegeben von:
Aumayer Druck & Verlag
Web: www.aumayer.co.at
Diese Ausgabe basiert auf der Printausgabe von:
© Korrektur Verlag Mattighofen
Web: www.korrekturverlag.com
Gestaltung und eBook Umsetzung:
Aumayer Media
Web: www.aumayermedia.at
INHALT
DIE BRIEFE
PERSÖNLICHE BEGEGNUNGEN ZWISCHEN THOMAS BERNHARD UND GERHARD FRITSCH
VERLAGSGUTACHTEN VON GERHARD FRITSCH ZU TEXTEN VON THOMAS BERNHARD
ANHANG
ANMERKUNGEN
NACHWORT DER HERAUSGEBER
PERSONENREGISTER
[1; handschriftlich, Ansichtskarte »Pristina turska igra [türkische Tänze]«; Anschrift: Schmidgasse 16/Städt. Bibliothek/Wien VIII.; die Karte trägt den handschriftlichen Vermerk von G. F.: »erl. 10. 4. 56«] [Anmerkung]
Krk 30. III. 56
Lieber Gerhard Fritsch,
es geht sich so aus, daß ich erst am 15. April zurückkomme. Also Sonntag nicht für mich freihalten. Können wir das Marchfeld Mai/Juni(?) nachholen? Ich bin ganz weg von Europa. Es ist herrlich, so nah zu sein den ganz einfachen Menschen, die von keinem Bildschirm verblödet sind. Die Küste ist weiß, blau das Meer. Ich esse Ziegenkäs u. gehe so 30 km über den Karst am Tag. Dann lieg ich u. schau ins Meer u. lese den Dr. Mehlmann. Das ist eine sonderbare, herrliche Stimmung. Aber, ich hab zu wenig Bücher mit – In der Früh schreib’ ich meine Verrücktheiten. Jetzt will ich ein Stück durch Kroatien. Ich melde mich am 16. vormittags in d. Bibliothek. Geht die Lesung (ich freue mich sehr drauf!) in Ordnung? Eine Nachricht bitte an Th. B. Hotel Miramar, Lovran, Jugosl.
Viele Grüße, alles Gute, Erfolg f. d. Moos...
Thomas Bern.
[2; handschriftlich, Brief; Anschrift:
Salzburg 23. IV. 56
Lieber Gerhard Fritsch,
die Zeit ist sehr rasch vergangen, und ich habe jetzt alles wieder ins Reine gebracht, woraus ich meinen »Lebensstoff« ziehe, Schule, Radio usw. Ich bin wieder in der urkomischen, schönen Kleinstadt, die ja doch fest verankert ist in mir.
Zuerst noch schicke ich die guten Gedanken, die mich nach der Lesung in Ihrer schönen Bibliothek heimsuchten. Mir hat der Abend große Freude gemacht. Viele Lesungen sind kurios oder machen Spaß, die bei Ihnen hat Freude gemacht. Das ist vielleicht die schönste Form. Also, recht viel Dank dafür! – Die Einladung für Altenburg lag zuhaus. Ich werde versuchen, fortzukommen. Es wird schwierig sein, weil das Seminar mich sehr stark in Anspruch nimmt, u. ich im Juni auch ein paar Prüfungen machen muß. Aber ich hoffe doch, daß ich Glück habe u. wir uns im Wiener Autobus treffen. Ein paar Tage wenigstens wären schön – auch, oder grade, weil ich kein »Diskutierer« bin. Ich drücke mich immer vom Reden. – Schreiben kann ich jetzt gar nichts, weil es soviel andres gibt, das wichtig erscheint. Für das erste Viertel 56 bin ich aber zufrieden. Die Besprechung von »Moos« ist nach München abgegangen. Ich hoffe, daß sie bald kommt –
Die ersten Tage hier verbrachte ich, total verkühlt, im Bett, jetzt hinke ich wieder mit einer gebrochenen Zehe herum. Aber, es sieht alles wieder ganz licht aus – das Dunkel ist halt doch Licht genug!
Zu dem Preis, vor allem, zum Geld, meine guten Wünsche!! Bleibts immer noch bei der kleinen Wohnung? Das Schlimme ist, wenn man kein Loch hat! Ja, intelligenter werden meine Zeilen nicht, zwischen Theaterproben geschrieben.
Lieber Fritsch, meine Grüße an Sie und die andern »guten Wiener« vor allem an Christine Busta u. Dr. Müller, sowie Herrn Hiesel, Ihr Thomas B.
[3; handschriftlich, Postkarte; Anschrift: Städtische Büchereien/Wien VIII./Schmidgasse 18; die Karte trägt den handschriftlichen Vermerk von G. F.: »beantwortet von Venedig am 8. 10. 56«] [Anmerkung]
Sa[lzburg]. 4. X. [1956]
Lieber Gerhard Fritsch,
ich bin nicht nach Krems gefahren. Ich bin – als ich zurückkam – in einen unübersichtlichen Arbeitshaufen hineingefallen. Leider – es ist nicht möglich gewesen. Ich habe viel für’s Seminar zu tun. Selber hab’ ich eine Menge Einfälle zu verarbeiten. Doch, u. deshalb: bitte nicht bös’ sein!! Auch, weil ich nicht da war, wie Sie nach Salzbg. kamen. Ich will alles noch ausführlicher berichten, wenn ich wieder Ruhe finde. Der Sommer war sehr anstrengend für mich. Ich bin auch dabei meine »große« das klingt so überheblich – aber sie ist wirklich lang – Prosa zu beenden. Es geht immer anders, als man denkt. Jetzt bräuchte ich die Lehren eines ausgereiften alten Mannes: es ist alles so finster um mich herum, Dinge geschehn, die ich nicht abwenden kann. Sie haben so schöne gute Verse im »W.i.d.Zeit« veröffentlicht. Ich freu’ mich, sie sind ganz außer-gewöhnlich. | George Saiko hab ich in Venedig getroffen. Es war herrlich! Die Welt u. ihre Unruhe treibt mich hin u. her. Hoffentlich endet alles einmal versöhnlich! Dies soll nur ein Lebenszeichen sein in Dankbarkeit u. Zu-Neigung.
Ihr Thomas Bernhd.
/Post-Federn sind scheußlich!/
[4; handschriftlich, Postkarte; Anschrift: Städtische Büchereien/Wien VIII./Schmidgasse 8] [Anmerkung]
Salzburg 30.III.[1957]
Lieber Gerhard,
ich habe von Dr. Moissl erfahren, daß Du in Salzburg warst – das ist schade (daß wir nicht zusammengekommen sind). Ich kann nur die paar Zeilen schicken, denn ich bin seit Wochen mit Prüfungsarbeiten beschäftigt, dazu kommt das Theaterspielen. Ich will mich bald ausführlicher melden. Der Abend mit Dir bei Christine B. erweckt in mir von Zeit zu Zeit das Gefühl, daß alles gut gehen muß, solange es Geister wie Dich und Christine Busta gibt, Abende, bei denen die Menschengeschichte aus- und eingeht – das sind sie doch! Ich kann mich in letzter Zeit nur an solche Stunden klammern, oder an die Kindheit – da wird plötzlich alles klar und erträglich. Ich bin