Von Frankfurt nach Galizien: Humorvolle Erzählungen eines Ahnenforschers
By Dieter Weiß
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Humorvolle Erzählungen eines Ahnenforschers
Nach wahren Begebenheiten und was hätte sein können...
Dieter Weiß
Dieter Weiß ist ein als zeitgenössischer Frankfurter Objektkünstler, der von Dingen des täglichen Gebrauchs, welche unsere Gesellschaft nicht mehr benötigt Kunstwerke erschafft. Zu sehen unter www.spiritofart.info Dies ist sein erstes Buch.
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Von Frankfurt nach Galizien - Dieter Weiß
an...
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Nun hatte ich nach schwerwiegenden Recherchen und diversen Schmiergeldern an die West-Ukrainisch genealogische Ahnenmafia Sensationelles herausgefunden: Georg-Wilhelm war ein Teufelskerl und ging nämlich nach seiner Registrierung in Wien zurück nach Hennweiler, wo ein versprengter Halbbruder mütterlicherseits in Niederwörresbach – Ost, zu dem er ein freundschaftliches Verhältnis pflegte, mehr schlecht als recht mit seinen 6 Kindern in einer wackeligen Scheune bei seiner üblen Schwiegermutter halb versklavt hauste. Das Gute daran war, dass dieser auch Georg-Wilhelm Weiß hieß und so hatte Georg-Wilhelm seinem Halbbruder (er hatte übrigens eine schwere Kindheit hinter sich) seine Einreisepapiere geschenkt. Er selber ließ sich im darauffolgenden Jahr neue ausstellen und gab sich seinerseits als versprengter Halbbruder aus. Ergo, nix Außergewöhnliches zu dieser Zeit, er wollte nur nach Galizien und dort den Hof mit aufbauen. Beide ließen sich in dem ukrainischen Provinzstädtchen Getzkjkouzt nieder. Da dies aber keiner aussprechen konnte, hatten die Umsiedler das Dorf in Hennweiler-Uk umbenannt (Uk für Ukraine). So weit, so gut. In der nächsten Generation heiratete der am 1. April geborene Sohn Willi des Georg-Wilhelm, sagen wir der Einfachheit halber Georg-Wilhelm I., die einheimische West-Ukrainerin Ludmilla Molotow. Aus Verschleierungsgründen, da ihm die kaiserlich-österreichische Umsiedlungsbehörde mittlerweile auf die Schliche gekommen war, nahm Willi den Namen Molotow an. Noch heute gibt es viele Molotows in Hennweiler-Uk. Auskünfte sind leider noch nicht zu bekommen, da die Familie jetzt orthodox ist, und wenn man nicht mindestens zehn Ikonen rüberschiebt, läuft da nix mit der Auskunft. Mal sehen. Georg Wilhelm der II. ging nach einer Missernte und einer unglücklichen Liebe in seine Heimat zurück und landete auf Umwegen wieder in Niederwörresbach, wo er sich als Beamter in der hiesigen Verbandsgemeinde Herrstein um die Umrechnung der neuen Zeitrechnung kümmern musste, welche die Französischen Revolutionstruppen eingeführt hatten. Zum besseren Verständnis: 1 Tag hatte damals 10 Stunden, 1 Stunde 100 Minuten, 1 Minute 100 Sekunden. Dass ihm dies nicht gelang, war klar, er hatte ja nur Bauer gelernt. Nachdem er die Registratur durcheinandergewirbelt hatte, lobten sie ihn nach Unterhosenbach zu dem dortigen Pfarrer als Gehilfe weg - deshalb sind dort auch keine Aufzeichnungen mehr vorhanden. Er heiratete die bescheuerte Lisette Dumm und hatte 7 Kinder mit ihr – die Winter waren lang. Einer war ein Sohn, logischerweise hieß auch er Georg-Wilhelm, einfach nur der III. genannt. Geburtsdaten sind unbekannt, da die Registratur noch nicht auf Vordermann war. Dieser bekam dann am 17. Juli, mittlerweile wieder gregorianischen Kalenders, 1822 einen Sohn namens Nickel-Nickel Weiß. Nickel-Nickel nun hielt es nicht in seiner Heimat und ihn verschlug es nach (man sollte es nicht glauben) Galizien. Aber diesmal das spanische, wo er als Dudelsackbauer arbeitete. Da er aber die spanischen Tapas nur schwer vertrug, reiste er in die englische Provinz Brighton, wo er am 22. Dezember 1855 die Lady Headstone (ihr Ur-Ur-Ur Großvater war der Erfinder des Kopfsteinpflasters) ehelichte.
Sie war in 12. Dynastie Betreiberin einer Dudelsackmanufaktur, welches ihren Sitz in den Highlands hatte.
Die weiteren Recherchen haben nun ergeben, dass Nickel-Nickel Weiß den Namen Headstone aus materiellen Gründen annahm und dann so ein bisschen wie ein verkappter Earl auf einem Landsitz in Midsummer seine Tage gut verlebte, bis seine Sugarlady, wie er sie nannte, den glorreichen Gedanken fasste, ein Picknick bei Dartmoor zu machen, wo sie prompt der Hund von Blackwood Castle in ihren Allerwertesten biss. Leider hatte der seinen Zahnarzttermin verpasst und die gute verstarb an einer sehr seltenen Blackwoodcastle-Bissinfektion.
Da es Nickel-Nickel nun in Midsummer zu langweilig wurde, wollte er die Geschäfte in den Highlands ankurbeln und kaufte sich umgehend einen Kilt, was er aber besser nicht gemacht hätte. Nachdem er sich untenrum übelst erkältete hatte und das Dudelsackgeschäft ihm tierisch auf denselben ging, verkaufte er den Laden