Gegen Patienten, die nicht zahlen:: Rezepte für Ärzte
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So installieren Ärzte ein Forderungsmanagement in der Praxis
Deshalb ist auch und gerade für eine Praxis ein funktionierendes Forderungsmanagement wichtig. Wir zeigen, wie Sie in Ihrer Arztpraxis ein Forderungsmanagement installieren, das auf die Erfordernisse Ihres Berufs ausgerichtet ist.
Forderungseinzug auch für Ärzte - trotz Schweigepflicht
Schließlich müssen Sie stets die ärztliche Schweigepflicht beachten.Daraus folgt aber keineswegs, dass Sie sich als Arzt, Zahnarzt oder Angehöriger eines Heilberufs mit unbezahlten Rechnungen abfinden müssten. Hier finden Sie praxisbewährte, wirksame Heilmittel für Ihre Praxiskasse.
Ellen Ulbricht
Dr. Ellen Ulbricht - Volljuristin und Unternehmensberaterin Sie hat in Deutschland Rechtswissenschaften studiert und promoviert. Danach sammelte sie über zwei Jahrzehnte Erfahrungen als Geschäftsführerin mittelständischer Unternehmen. Dr. Ulbricht kennt daher nicht nur die Probleme rund um die Forderungsbeitreibung, sondern ist mit den praktischen Rechtsfragen des Geschäftslebens vertraut. Heute schreibt und berät sie Unternehmen insbesondere auch in grenzüberschreitenden Fragen.
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Book preview
Gegen Patienten, die nicht zahlen: - Ellen Ulbricht
Inhaltsverzeichnis
Gegen Patienten, die nicht zahlen: Rezepte für Ärzte
Forderungsmanagement im Praxisalltag
Rechnungserstellung und Umsatzsteuer
Erste Schritte
Der Patient zahlt nicht – was ist nun zu tun?
Achtung Stolperfalle
Gerichtliches Mahnverfahren
Ärztliche Verrechnungsstellen
Die Erlaubnistatbestände
Die Folgen einer fehlenden Einwilligungserklärung
So kommen Sie zu Ihrem Geld
Prophylaxe
Wie weit geht die Behandlungspflicht?
Impressum
Gegen Patienten, die nicht zahlen: Rezepte für Ärzte
Der Umgang mit der Schweigepflicht und unbezahlten Patientenrechnungen
Selbst Ärzte, Zahnärzte und Angehörige der nichtmedizinischen Heilberufe bleiben nicht davon verschont: Patienten bezahlen die Arztrechnung nicht oder erst nach mehrmaligem Mahnen.
Eine im Auftrag der Stiftung Gesundheit durchgeführte Studie im Jahr 2011 zeigte die Ausmaße: Jeder dritte Arzt hatte danach Verluste im vierstelligen Bereich zu verzeichnen. Etwa die Hälfte der Ärzte hatte einen Ausfall zwischen einem bis fünf Prozent der Summe aller Rechnungsbeträge zu verzeichnen, bei jedem 10. Arzt waren es hingegen mehr als fünf Prozent.
Was liegt also anderes auf der Hand, als ein funktionierendes Forderungsmanagement in der Arztpraxis zu installieren.
Doch hier gibt es einen deutlichen Unterschied zu anderen „Unternehmen". Schließlich steht stets die ärztliche Schweigepflicht im Fokus. Dieser Beitrag geht der Frage nach, wie Ihnen als Arzt/Zahnarzt oder Angehöriger eines Heilberufs den Spagat zwischen ärztlicher Schweigepflicht und der Forderungsbeitreibung gelingt.
Arzt und Unternehmer
Medizinisches Wissen allein reicht heute nicht aus, um eine Arztpraxis auf Dauer gewinnbringend zu führen. Neben medizinischem Wissen sind Managementqualitäten gefragt: Angefangen bei der Personalführung, über die Kommunikation mit dem Patienten stehen heute Unternehmensplanung und Steuerrecht auf dem Plan. Von Ärzten als „eierlegende Wollmilchsau" ist gar die Rede.
Unabdingbar für die Unternehmensplanung ist es, Leistungen für Privatpatienten anzubieten und Kassenpatienten für IGeL-Leistungen zu interessieren.
Wie alles im Leben hat freilich auch das zwei Seiten. Zwar ist das Erbringen solcher Leistungen für den Arzt wesentlich lukrativer und sichert das Einkommen, das Gehalt seiner Mitarbeiter und den Fortbestand der Praxis. Die Kehrseite beschert ihm Zahlungsverzögerungen bis hin zu unbezahlten Rechnungen.
Selbst Ärzten, Zahnärzten und Angehörigen in den nichtmedizinischen Heilberufen bleibt es daher wie anderen „Unternehmern", Freiberuflern oder Selbstständigen nicht erspart, Patienten an die Zahlung der ausstehenden Honorare zu erinnern.
Zwischenfinanzierung
Dabei werden plötzlich ganz andere Themen relevant: Die sinkende Zahlungsmoral macht nämlich selbst vor Ärzten nicht halt, selbst wenn in Zeiten guter Wirtschaftslage die Probleme mit unbezahlten Rechnungen in der Regel etwas geringer werden.
Die Quote der Nichtzahler unter den Patienten ist im Vergleich zu anderen Branchen relativ hoch. Die Gründe für das verspätete Begleichen des Arzthonorars oder gar das Ausbleiben der Zahlungen sind vielschichtig.
Auf Anhieb wird jeder sagen, der Patient, der die Rechnung nicht bezahlt, sei an der Misere schuld. Der jährlich erstellte Überschuldungsreport zeigt für das Jahr 2014 zum wiederholten Mal zahlreiche Gründe auf. Unter den „Big Six" an Ursachen für eine Überschuldung rangiert neben der Arbeitslosigkeit, gefolgt von der Trennung/Scheidung auf Rang drei ausgerechnet die Krankheit als Grund.
Manchem Patienten bleibt dann nichts anderes übrig, als die Erstattung des Rechnungsbetrags durch den privaten Krankenversicherer als „Zwischenfinanzierung" zu nutzen, sofern es sich überhaupt um einen erstattungsfähigen Betrag handelt. Der vom Versicherer erhaltene Betrag wird für die Begleichung anderer Verbindlichkeiten benutzt, der Arzt muss erst einmal warten.
Zum anderen scheint immer noch die Mentalität unter den Patienten vorzuherrschen, dass Gesundheitsleistungen grundsätzlich nichts kosten dürfen. Schließlich zahlt