Frida im Bücherland
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About this ebook
Es hat nur noch sieben Seiten und droht allmählich auseinanderzufallen.
Da erscheint eines Nachts ein vorlauter Tintenwicht in Fridas Kinderzimmer und nimmt ihr Buch einfach mit.
Frida ist empört und jagt dem Wicht hinterher.
So gelangt sie in das Land der träumenden Bücher, wo sie Wundervolles erlebt, wunderprächtige Orte betritt und wundersame Dinge tut.
Und eines ist gewiss:
Nach diesem Abenteuer wird nichts mehr so sein wie zuvor – vor allem nicht Fridas Lieblingsbuch.
Andreas Gloge
Andreas Gloge wurde 1975 in Bremen geboren, studierte Anglistik und Kulturwissenschaft, und begann danach, allerlei Dinge zu schreiben. Bücher, Hörspiele, Kindergeschichten und vieles mehr. Was er derzeit tut, und wo und wie, kann man hier erfahren: www.andreasgloge.com
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Book preview
Frida im Bücherland - Andreas Gloge
Nachwort
Kapitel 1
Besuch vom Tintenwicht
Am Abend lag Frida in ihrem Bett und sah an die Decke. Von nebenan hörte sie, wie ihre Eltern im Wohnzimmer miteinander sprachen. Sie hörte das leise Lachen von Mama und die tiefe Stimme von Papa. Normalerweise sorgten die vertrauten Geräusche jeden Abend dafür, dass Frida sanft und sicher einschlief. Denn müde war sie eigentlich immer, nach einem Tag im Kindergarten voll Spielen und Toben. Aber heute konnte sie nicht einschlafen. Dabei war erst alles wie immer. Mama hatte sie ins Bett gebracht, und Papa hatte ihr aus ihrem Lieblingsbuch vorgelesen.
„Es gab einmal ein Mädchen mit dem schönen Namen Frida", so begann die Geschichte jedes Mal aufs Neue.
Jeden Abend war es derselbe erste Satz, und doch immer eine andere Geschichte. Denn ihr Lieblingsbuch besaß nur noch sieben Seiten, und die Schrift war fast überall bis zur Unleserlichkeit verblichen. So musste sich Papa jeden Abend eine neue Geschichte ausdenken.
Das Lieblingsbuch war ein sehr altes Buch, das seinen eigenen Geruch hatte: ein wenig nach Zimt und ein wenig nach Winterabend.
Früher einmal, da hatte das Lieblingsbuch Oma gehört. Angeblich war es damals viel dicker gewesen. Aber irgendwie und irgendwann und irgendwo waren immer wieder Seiten eingerissen, abgerissen, herausgefallen und verschwunden. Die übrig gebliebenen Seiten waren mittlerweile sehr oft durchgeblättert worden. Die Schrift war bis auf den ersten Satz kaum noch zu erkennen, so verblichen war die Tinte. Auf einigen Seiten gab es Teeflecken. Und selbst die wunderschönen Bilder waren mit der Zeit immer blasser geworden waren.
Da gab es einen Wald, ein Schloss mit vielen Türmen und einen See, in dem sich der Mond spiegelte. Aber all das war kaum noch zu sehen. Trotzdem liebte Frida ihr Lieblingsbuch über alles.
Und jetzt lag sie wach und machte sich Sorgen um ihr Buch. Denn heute Abend war etwas anders gewesen als sonst. Papa hatte müde gewirkt und seine Gedanken waren beim Vorlesen ständig abgeschweift. Am Ende hatte er die Stirn in tiefe Falten geschlagen und gesagt, es wäre an der Zeit, ein neues Buch zu kaufen. Weil das alte bald völlig auseinander fallen würde. Und weil er sich nicht ständig neue Geschichten mit neuen Ende ausdenken könnte. Von nebenan hatte ihre Mama laut zugestimmt. Dann hatte Papa ihr einen Kuss gegeben und das Buch auf den Puppentisch am Fenster gelegt, wie jeden Abend. Er hatte das Licht