Die Lieblingsrezepte der Südtiroler Bäuerinnen: Über 200 erprobte Rezepte
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Einfachheit und Bodenständigkeit - diese Eigenschaften zeichnen die schmackhaften Gerichte der bäuerlichen Küche aus. Für dieses Buch haben Bäuerinnen aus allen Südtiroler Regionen ihre liebsten Rezepte zusammengestellt. Entstanden ist eine abwechslungsreiche Sammlung traditioneller Speisen und lokaler Spezialitäten sowie ganz persönlicher und moderner Kreationen. Lassen Sie sich inspirieren zum Nachkochen und Ausprobieren der pikanten und süßen Köstlichkeiten. Suppen, Alltagskost und Festtagsspeisen, Desserts und Gebäck sowie Eingelegtes und Eingekochtes - die Bandbreite der typischen Südtiroler Küche ist groß!
- über 200 traditionelle und moderne Rezepte
- von Bäuerinnen aus allen Regionen Südtirols
- mit Rezeptgeheimnissen aus bisher nur mündlicher Überlieferung
- vielfach erprobt und alltagstauglich
- mit vielen schönen Farbfotos
Das Anliegen der Bäuerinnen ist es, mit regionalen und saisonalen Lebensmitteln zu kochen. Seit jeher ist die bäuerliche Küche Vorbild für Ernährung mit direktem Bezug zur Natur.
Begeben Sie sich auf eine kulinarische Reise durch Südtirol und schmecken Sie selbst, wie sich mediterrane Leichtigkeit mit bodenständiger Küche vereint. Diese erprobten Spezialitäten aus den Regionen Vinschgau, Etschtal, Sarntal, Grödental, Eisacktal, Villnösstal, Ridnaun, Unterpustertal - Ahrntal und Hochpustertal gelingen garantiert!
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Book preview
Die Lieblingsrezepte der Südtiroler Bäuerinnen - Maria Reichhalter-Prader
Prader
Vinschgau
Christine Viertler stellt sich vor
1966 wurde ich als viertes von sechs Kindern am Köstenploner Hof in Kastelbell geboren, dort bin ich auch aufgewachsen. Mit 16 Jahren machte ich eine Ausbildung zur Verkäuferin im Gemischtwarenhandel. 1985 heiratete ich meinen Mann Johann Josef Viertler. Seither bewirtschaften wir mit unseren Kindern Myriam, Verena und Aaron unseren Biobauernhof „Sonnhöfl. Unser Hof liegt auf 600 m ü. M. im Mittelvinschgau, dadurch gedeihen zahlreiche Obst- und Gemüsearten. So ergibt sich auch meine Freude am Einkochen und die Offenheit, immer neue Methoden zur Haltbarmachung auszuprobieren. Sobald im Garten die Pflanzen sprießen, „kaufe
ich da ein und wir genießen unsere eigenen Produkte, je nach Jahreszeit. Als Bereicherung haben wir Hühner, Hasen, Schafe, Truthühner und Ziegen, damit decken wir die Fleischpalette ab. So gestalte ich mit einfachen und gesunden Produkten unseren Mittagstisch vielfältig und abwechslungsreich.
Die Weiterbildung der SBO nutzte ich in den letzten Jahren, um mein Wissen zu stärken.
Bei der Schönschrift halfen mir meine beiden Töchter sehr, meinen herzlichen Dank an sie. Das Mohntortenrezept habe ich von meiner jüngsten Schwester Sandy aus Tarsch erhalten und das Rezept der Schnalser Schneamilch hat meine beste Freundin Leonilla, geboren in Schnals, beigesteuert. Vielen Dank an euch beide.
Für dieses Kochbuch gebe ich gerne einige meiner liebsten Rezepte weiter und wünsche ein gutes Gelingen!
Kürbiscremesuppe
(für 5 Personen)
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
50 g Butter
350 g Kürbisfleisch
1 l Wasser
100 ml Sahne
Salz
Pfeffer
Muskatnuss
Zwiebel und Knoblauch fein hacken und in der Butter anschwitzen. Das würfelig geschnittene Kürbisfleisch dazugeben und andünsten. Mit Wasser aufgießen und 15 Minuten köcheln lassen. Dann mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen und die Suppe pürieren. Danach die Sahne dazugeben, umrühren und servieren.
Als Dekoration können geröstete Kürbiskerne hineingegeben werden.
Vinschger Roggenbrot
1 kg Weizenvollkornmehl
1 kg Weizenmehl
1 kg Vinschger
Roggenmehl
3 Würfel frischer Germ
1,5 l lauwarmes Wasser
250 ml Sonnenblumenöl
3 gestrichene EL Salz
3 EL geriebener Brotklee
Das Mehl in eine große Schüssel geben, eine Mulde machen und den Germ hineinbröckeln. Germ mit ein wenig lauwarmem Wasser zu einem Vorteig vermischen und 15 Minuten ruhen lassen. Alle Zutaten dazugeben und so lange kneten, bis der Teig mittelfest wird und sich vom Schüsselrand löst. Den Teig mit einem Tuch zudecken und 1,5 Stunden gehen lassen. Anschließend nochmals durchkneten und kleine, gleich große Brötchen zu je 100 g Teig formen, auf das Backbleck legen, 10 Minuten aufgehen lassen und dann bei 240 °C 20–25 Minuten lang im Backofen backen.
Tipp: Nicht zu hell backen, das Brot entfaltet erst mit brauner Kruste den guten Geschmack.
Eintopf mit Faschiertem
(für 3–4 Personen)
1 mittlere Zwiebel
2 Knoblauchzehen
400 g gemischtes
Faschiertes
3 EL Öl
2 Karotten
300 g Kartoffeln
1 Zucchini
1 roter Peperoni
Suppengewürz
1 TL Kräutersalz
schwarzer Pfeffer
1 Dose Mais
Das Öl in einen 3-l-Topf geben und erhitzen. Die fein geschnittene Zwiebel und den fein gehackten Knoblauch anschwitzen, das Faschierte dazugeben und rundum anbraten. Die Karotten in Würfel schneiden und 5 Minuten mitdünsten lassen. Peperoni, Zucchini und Kartoffeln in ca. 1 cm große Würfel zum Eintopf geben und weitere 5 Minuten dünsten lassen. Dann mit Wasser aufgießen, mit Suppengewürz, Kräutersalz und etwas schwarzem Pfeffer nach Geschmack würzen. Die Maiskörner dazugeben, 5 Minuten köcheln lassen und dann servieren.
Dazu passt ein grüner Salat als Beilage.
Tipp: Sie können auch andere Gemüsearten je nach Saison und Geschmack in den Eintopf geben, z.B. Mangold, Erbsen, Tomaten usw.
Spargelstrudel
(für 3 Personen)
1 Pkg. Blätterteig
1 kg Spargel, frisch
5 Scheiben Schinken
250 g Mozzarella
Salz, Pfeffer
Origano
1 Eidotter
Blätterteig ausrollen und mit Schinken belegen. Spargel darauf verteilen. Mozzarella in Scheiben schneiden und darauf verteilen. Mit Salz, Pfeffer und Origano würzen und den Teig zu einem Strudel rollen. Dann mit dem Eidotter bestreichen. Bei 190 °C etwa 20–25 Minuten backen.
Mit Salat servieren.
Tipp: Wer gerne Soßen mag: Eine Tomatensoße passt sehr gut dazu.
Bandnudeln mit Spargel
500 g Bandnudeln
800 g weißer Spargel
1 TL Salz
1 Zwiebel
200 g Bauchspeck
3 EL Öl
200 g Sahne
50 g geriebener Almkäse
Salz und Pfeffer
2 EL gehacktes Basilikum
Das Öl erhitzen, die geschnittene Zwiebel darin anrösten. Anschließend den kleinwürfelig geschnittenen Bauchspeck und die 2 cm lang geschnittenen Spargelstücke dazugeben und ca. 5 Minuten schmoren lassen.
Inzwischen die Bandnudeln al dente kochen.
Spargel und Speck mit Sahne aufgießen, mit Salz und Pfeffer nach Geschmack würzen. Nun die Nudeln abgießen und mit der Soße vermischen. Basilikum und den geriebenen Almkäse dazugeben, umrühren und servieren.
Tipp: Sie können auch 100 g Pilze dazugeben, damit verfeinern Sie das Nudelgericht und haben eine andere Variation dazu.
Ziegenbraten
(für ca. 4–5 Personen)
1 kg Ziegenfleisch mit
Knochen, in Scheiben
geschnitten
100 ml Öl
2 große Zwiebeln
3 Knoblauchzehen
1 EL Salz
1 TL schwarzer Pfeffer
1 Rosmarinzweig
2 Thymianzweige
4 Salbeiblätter
2 Lorbeerblätter
4 Karotten
2 Selleriestängel
1 Lauchstängel
2 Gläser Rotwein
1 l Wasser
1 EL Kartoffelmehl
Die Fleischscheiben würzen und im heißen Öl dunkel anbraten. Das klein geschnittene Gemüse in einer weiteren Pfanne im Öl-Zwiebel-Knoblauch-Gemisch dünsten. Das Fleisch mit Rotwein löschen und den Wein einkochen lassen. Das Fleisch, das gedünstete Gemüse und die Kräuter in den Schnellkochtopf geben. 1 l Wasser dazugeben und den Topf schließen. Nach ca. 25 Minuten den Deckel öffnen und das Fleisch herausnehmen. Das Kartoffelmehl zur Soße geben, die Soße pürieren, aufkochen, nochmals abschmecken, das Fleisch dazugeben und anschließend servieren.
Als Beilage passen Salzkartoffeln, Reis oder Fastenknödel.
Himbeer-Joghurt-Mousse
125 g Himbeeren
70 g Staubzucker
2 Blatt Gelatine
250 g Naturjoghurt
200 g Sahne
Die Himbeeren mit dem Staubzucker pürieren. Die Gelatine in 50 ml heißem Wasser auflösen und in die Fruchtsoße geben, danach das Naturjoghurt untermischen. Die geschlagene Sahne langsam dazugeben und 3 Stunden im Eisschrank kalt stellen. Mit Früchten verziert als Dessert servieren.
Tipp: Es können auch andere Beeren verwendet werden.
Schnalser Schneemilch
250 g Knödelbrot oder
altes Weißbrot, in
Würfel geschnitten
150 ml Milch zum
Einweichen
100 g Zucker
1 TL Zimt
250 g Sultaninen,
in heißem Wasser
eingeweicht
1 Schuss Rum
30 g Pinienkerne
400 g Sahne
Das Brot in der gezuckerten Milch einweichen, 45 Minuten stehen lassen. Gut aufgequollene Sultaninen, Rum und Pinienkerne unterheben und in eine Kasserolle geben. Sahne steifschlagen und eine 2 cm hohe Haube auf die Masse geben. Als Nachtisch servieren.
Topfenauflauf mit Äpfeln
(für 4–6 Personen)
800 g Äpfel
80 g Sultaninen
100 g Nüsse, gerieben
2 cl Rum
Für die Topfenmasse:
4 Eidotter
4 Eiweiß
220 g Zucker
Saft und Schale
von 1 Zitrone
1/4 TL Salz
250 g Mascarpone
250 g Topfen
20 g Mehl
30 g Kartoffelmehl
Für die Form:
30 g Butter
Sultaninen, Nüsse und Rum mischen und pürieren. Äpfel waschen, das Kernhaus entfernen und die Äpfel waagrecht halbieren. Mit dem Nussgemisch das Kernhausloch auffüllen, dann nebeneinander in die ausgebutterte Auflaufform legen.
Für die Topfenmasse die Eidotter mit 120 g Zucker schaumig rühren. Zitronensaft, Zitronenschale, Salz, Mascarpone, Topfen, Mehl und Kartoffelmehl zur Dottermasse dazugeben und unterheben. Die Eiweiße mit 100 g Zucker zu steifem Schnee schlagen und unter die Topfenmasse mischen. Diese Creme über die Äpfel gleichmäßig verteilen. Im Backrohr bei 200 °C etwa 35–40 Minuten backen. Die letzten 10 Minuten die Form mit Alufolie bedecken, damit die Oberfläche nicht zu dunkel wird.
Tipp: Schmeckt auch kalt serviert lecker!
Marillenknödel
(für 10 Marillenknödel)
10 Marillen, gewaschen,
entsteint und jeweils
mit 1 TL Zucker befüllt
Für den Teig:
250 g Topfen
100 g Butter
2 Eier
1 Prise Salz
2 EL Zucker
250 g Mehl
Zum Anrichten:
50 g Brotbrösel
2 EL Zucker
2 TL Zimt
100 g Butter
Die Butter in einer Rührschüssel mit dem Schneebesen weichrühren. Topfen, Eier, Salz und Zucker dazugeben und verrühren. Das Mehl hineinsieben und unterrühren. Den Teig 1/2 Stunde im Kühlschrank rasten lassen.
Danach den Topfenteig durchkneten, eine Rolle formen und 10 gleich große Stücke abschneiden. In jedes Teigstück eine Marille hineindrücken, verschließen und zu einem Knödel formen.
Einen 4-l-Kochtopf, halb voll mit Wasser gefüllt, zum Kochen bringen. Marillenknödel hineingeben und die Hitze zurückschalten. 12–15 Minuten köcheln lassen.
Kurz vor dem Anrichten die Butter zergehen und leicht anbräunen lassen. Brösel, Zucker und Zimt vermischen. Die gekochten Knödel auf die Teller verteilen, mit Zimtbröseln bestreuen und mit Butter übergießen, rasch servieren.
Kastanienkrapfen
Für den Teig:
500 g Mehl
1 Prise Salz
1 Ei
100 g Margarine
1 Schuss Rum
ein wenig Milch
Für die Füllung:
500 g geschälte,
gebratene Kastanien
500 ml Wasser
1 Schuss Rum
250 g Marmelade
nach Wahl
100 g Sultaninen
100 g Nüsse
Für den Teig alle Zutaten zu einem festen, geschmeidigen Teig kneten und 2 Stunden rasten lassen.
Für die Füllung die Kastanien im Schnellkochtopf 10 Minuten lang kochen lassen, sodass sie matschig sind. Dann abseihen und mit Rum, Marmelade, Sultaninen und Nüssen vermischen. Sollte die Masse zu wässrig sein, dann 2 EL Brotbrösel untermischen.
Den Teig mit dem Nudelholz oder mit Hilfe der Nudelmaschine ausrollen. Auf die Hälfte des Teiges in einem Abstand von ca. 5 cm (je nach Wunschgröße der Krapfen) 1 EL Füllung auf den Teig geben und mit dem restlichen Teig bedecken. Um die Füllung herum leicht andrücken, damit die Krapfen verschlossen sind, und rundherum viereckig ausschneiden.
Anschließend