Discover millions of ebooks, audiobooks, and so much more with a free trial

Only $11.99/month after trial. Cancel anytime.

Achilleis
Achilleis
Achilleis
Ebook29 pages21 minutes

Achilleis

Rating: 0 out of 5 stars

()

Read preview

About this ebook

Johann Wolfgang von Goethe (* 28. August 1749 in Frankfurt am Main als Johann Wolfgang Goethe; † 22. März 1832 in Weimar, geadelt 1782) gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung.


Goethe stammte aus einer angesehenen bürgerlichen Familie; sein Großvater mütterlicherseits war als Stadtschultheiß höchster Justizbeamter der Stadt Frankfurt, sein Vater Doktor der Rechte und kaiserlicher Rat. Er und seine Schwester Cornelia erfuhren eine aufwendige Ausbildung durch Hauslehrer. Dem Wunsch seines Vaters folgend studierte Goethe in Straßburg und Leipzig Rechtswissenschaft und war danach als Advokat in Wetzlar und Frankfurt tätig. Gleichzeitig folgte er seiner Neigung zur Dichtkunst, mit dem Drama "Götz von Berlichingen" erzielte er einen frühen Erfolg und Anerkennung in der literarischen Welt.


Als Sechsundzwanzigjähriger wurde er an den Hof von Weimar eingeladen, wo er sich schließlich für den Rest seines Lebens niederließ. Er bekleidete dort als Freund und Minister des Herzogs Carl August politische und administrative Ämter und leitete ein Vierteljahrhundert das Hoftheater. Die amtliche Tätigkeit mit der Vernachlässigung seiner schöpferischen Fähigkeiten löste nach dem ersten Weimarer Jahrzehnt eine persönliche Krise aus, der sich Goethe durch die Flucht nach Italien entzog. Die zweijährige Italienreise empfand er wie eine "Wiedergeburt". Ihr verdankte er die Vollendung wichtiger Werke ("Tasso", "Iphigenie", "Egmont").


Nach seiner Rückkehr wurden seine Amtspflichten weitgehend auf repräsentative Aufgaben beschränkt. Der in Italien erlebte Reichtum an kulturellem Erbe stimulierte seine dichterische Produktion und die erotischen Erlebnisse mit einer jungen Römerin ließen ihn unmittelbar nach seiner Rückkehr eine dauerhafte, "unstandesgemäße" Liebesbeziehung zu Christiane Vulpius aufnehmen, die er erst achtzehn Jahre später mit einer Eheschließung amtlich legalisierte.


Goethes literarische Produktion umfasst Lyrik, Dramen, Epik, autobiografische, kunst- und literaturtheoretische sowie naturwissenschaftliche Schriften. Daneben ist sein umfangreicher Briefwechsel von literarischer Bedeutung. Goethe war Vorbereiter und wichtigster Vertreter des Sturm und Drang. Sein Roman "Die Leiden des jungen Werthers" machte ihn in Europa berühmt. Selbst Napoleon bat ihn zu einer Audienz anlässlich des Erfurter Fürstenkongresses. Im Bunde mit Schiller und gemeinsam mit Herder und Wieland verkörperte er die Weimarer Klassik. Die "Wilhelm-Meister"-Romane wurden zu beispielgebenden Vorläufern deutschsprachiger Künstler- und Bildungsromane. Sein "Faust" errang den Ruf als das bedeutendste Werk der deutschsprachigen Literatur. Im Alter wurde er auch im Ausland als Repräsentant des geistigen Deutschland angesehen.
LanguageDeutsch
PublisherPaperless
Release dateApr 12, 2015
ISBN9786050371550

Related to Achilleis

Related ebooks

Classics For You

View More

Related articles

Reviews for Achilleis

Rating: 0 out of 5 stars
0 ratings

0 ratings0 reviews

What did you think?

Tap to rate

Review must be at least 10 words

    Book preview

    Achilleis - Johann Wolfgang von Goethe

    Achilleis

    Erster Gesang

    Hoch zu Flammen entbrannte die mächtige Lohe noch einmal,

    Strebend gegen den Himmel, und Ilios Mauern erschienen

    Rot, durch die finstere Nacht; der aufgeschichteten Waldung

    Ungeheures Gerüst, zusammenstürzend, erregte

    Mächtige Glut zuletzt. Da senkten sich Hektors Gebeine

    Nieder, und Asche lag der edelste Troer am Boden.

    Nun erhob sich Achilleus vom Sitz vor seinem Gezelte,

    Wo er die Stunden durchwachte, die nächtlichen, schaute der Flammen

    Fernes, schreckliches Spiel und des wechselnden Feuers Bewegung,

    Ohne die Augen zu wenden von Pergamos rötlicher Veste.

    Tief im Herzen empfand er den Haß noch gegen den Toten,

    Der ihm den Freund erschlug und der nun bestattet dahin sank.

    Aber als nun die Wut nachließ des fressenden Feuers

    Allgemach, und zugleich mit Rosenfingern die Göttin

    Schmückete Land und Meer, daß der Flammen Schrecknisse bleichten,

    Wandte sich, tief bewegt und sanft, der große Pelide

    Gegen Antilochos hin und sprach die gewichtigen Worte:

    So wird kommen der Tag, da bald von Ilios Trümmern

    Rauch und Qualm sich erhebt, von thrakischen Lüften getrieben,

    Idas langes Gebirg und Gargaros Höhe verdunkelt;

    Aber ich werd' ihn nicht sehen! die Völkerweckern Eos

    Fand mich Patroklos' Gebein zusammenlesend, sie findet

    Hektors Brüder anjetzt in gleichem frommem Geschäfte,

    Und dich mag sie auch bald, mein trauter Antilochos, finden,

    Daß du den leichten Rest des Freundes jammernd bestattest.

    Soll dies also nun sein, wie mir es die Götter entbieten;

    Sei es! Gedenken wir nun des Nötigen, was noch zu tun ist.

    Denn mich soll, vereint mit meinem Freunde Patroklos,

    Ehren ein herrlicher Hügel, am hohen Gestade des Meeres

    Aufgerichtet, den Völkern und künftigen Zeiten ein Denkmal.

    Fleißig haben mir schon die rüstigen Myrmidonen

    Rings umgraben den Raum, die Erde warfen sie einwärts,

    Gleichsam schützenden Wall aufführend gegen des Feindes

    Andrang. Also umgrenzten

    Enjoying the preview?
    Page 1 of 1