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Fortgeschrittenes Pot-Limit Omaha: Band 1: Smallball und das Spiel mit wenigen Gegnern
Fortgeschrittenes Pot-Limit Omaha: Band 1: Smallball und das Spiel mit wenigen Gegnern
Fortgeschrittenes Pot-Limit Omaha: Band 1: Smallball und das Spiel mit wenigen Gegnern
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Fortgeschrittenes Pot-Limit Omaha: Band 1: Smallball und das Spiel mit wenigen Gegnern

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About this ebook

Das Spiel der Zukunft ist da!

Sind Sie bereit, der nächste Gewinner zu sein?

Wie würde das ideale Pokerspiel aussehen? Große Pots, jede Menge Action und ein Spiel, bei dem Sie weit mehr wissen als Ihre Gegner. Meistern Sie Fortgeschrittenes Pot-Limit Omaha, und dieser Pokertraum kann zur Wirklichkeit und für Sie zur Geld-Druckmaschine werden.

Sie werden alles erdenkliche lernen über:

- Floating: eine fortgeschrittene Bluff-Technik und der Schlüssel zum fortgeschrittenen Spiel
- Fortgeschrittene Konzepte: Die Stack-Pot-Relation (SPR), die Hebelwirkung großer Stacks, Vor- und Nachteile des Positionsspiel und vieles mehr
- Fortgeschrittene Fähigkeiten: Check-Raises, der Bluff-Raise, Reraises nach dem Flop (ohne die Nuts), Value-Bets auf dem River, Aufdecken von Bluffs
- Smallball: Eine fortgeschrittene Strategie um Ihre Gegner auszunehmen
- Reraises vor dem Flop: Eine situationsabhängige, loose-aggressive (LAG) Taktik
- Das Spiel mit wenigen Gegnern: So spielt man an Tischen mit 6 Spielern oder weniger und macht sich die Smallball und Reraise-Strategien zunutze

... und vieles mehr!

Mit über 200 Beispielhänden, durch die der Autor Sie führt, um die fortgeschrittenen Fähigkeiten, Konzepte und Strategien zu festigen, betritt Fortgeschrittenes Pot-Limit Omaha neues Land und hebt Omaha Stratgie auf ein neues Level. Eingeweihte wissen längst, dass Pot-Limit Omaha das Bonanza der Reichen werden wird, aber Sie müssen jetzt agieren, wenn Sie als Hase vor dem Igel immer einen Schritt voraus sein möchten.

Poker ist ein Spiel das Spaß macht. Es macht allerdings umso mehr Spaß, wenn man gewinnt. Und mit Jeff Hwang als Ihren Coach werden Sie weit mehr gewinnen als jemals zuvor.
LanguageDeutsch
Publisherzsr Verlag
Release dateMay 16, 2012
ISBN9783942295079
Fortgeschrittenes Pot-Limit Omaha: Band 1: Smallball und das Spiel mit wenigen Gegnern

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    Book preview

    Fortgeschrittenes Pot-Limit Omaha - Jeff Hwang

    O.

    Teil I: Floats

    Der Schlüssel zum fortgeschrittenen Spiel

    Technisch gesehen ist ein Float ein Bluff fortgeschrittener Spieler, bei dem man in einer Setzrunde ohne eine ausreichend starke Hand in der Absicht callt, den Pot in einer späteren Setzrunde zu stehlen. Bei No-Limit Hold’em (NLHE) kann man dies oft ohne ein allzu starkes Blatt oder einen entsprechenden Draw machen. Bei Pot-Limit Omaha (PLO) sollten Sie jedoch meist zumindest einen minimalen Teil des Boards getroffen oder irgendeinen Draw haben, selbst wenn es sich nur um ein einfaches Paar oder einen Gutshot handelt. Aber die grundlegende Idee ist in beiden Fällen dieselbe: Sie callen nicht, weil Ihre Hand an sich notwendigerweise einen Call rechtfertigt, sondern weil Sie aus irgendeinem Grund glauben, dass der Bettor vermutlich keine ausreichend starke Hand hat, um damit bis zum Showdown gehen zu können.

    Im Kern ist es ein Stopp-Call, mit dem Sie entweder dem Preflop-Raiser oder einem anderen Spieler die Initiative entreißen wollen, der möglicherweise versucht, den Pot zu stehlen. Mit Ihrem Call repräsentieren Sie ein stärkeres Blatt beziehungsweise einen stärkeren Draw, als Sie tatsächlich haben und hoffen, Ihren Gegner so einzuschüchtern, dass er in der nächsten Setzrunde zunächst checkt – damit Schwäche signalisiert – und den Pot anschließend aufgibt. Mit Ihrem Call drohen Sie erneut zu callen, falls er wieder bettet und zwingen den Bettor so zu einer Entscheidung, wie weit er mit der Hand gehen will, wenn er tatsächlich kein starkes Blatt hat.

    Obendrein könnte auf dem Turn eine gefährlich wirkende Karte erscheinen, die Ihren Gegner weiter einschüchtert.

    In der erdrückenden Mehrzahl der Fälle erfordert ein Float, dass Sie auf Ihren Gegner Position haben, da die Information, die Sie durch den Check Ihres Gegners zu Ihnen in der nächsten Setzrunde erhalten, das Fundament dieser Spielweise darstellt. Floats sind am effektivsten in Händen mit wenigen Gegnern¹ – insbesondere Händen, die nach dem Flop Heads-Up ausgetragen werden – obwohl Sie erkennen werden, dass sich für diesen Spielzug auch in Händen mit vielen Gegnern Anwendungsmöglichkeiten finden lassen.

    Die Signale

    Es gibt drei primäre Signale, dass ein Float ausreichende Erfolgschancen hat:

    1. Ein schwacher Angriff. Falls das Board weder ein Paar enthält noch einen Flush ermöglicht, hat die Standard-Bet auf dem Flop bei PLO die Größe des bestehenden Pots. Aus diesem Grund signalisiert eine Bet im Bereich der Hälfte bis drei Viertel der Potgröße in den meisten Fällen Schwäche. Hinter einer solchen Bet verbirgt sich in der Regel nicht viel mehr als ein ängstlicher Versuch, den Pot zu stehlen. Dies gilt insbesondere, wenn es sich um eine Continuation Bet auf dem Flop handelt (also wenn der Flop-Bettor vor dem Flop einen Raise gebracht hatte).

    2. Eine Continuation Bet. Selbst eine Continuation Bet in Potgröße kann sich für einen Float eignen, insbesondere in einem Pot mit wenigen Spielern und speziell wenn der der Pot nach dem Flop Heads-Up ausgetragen wird.

    3. Eine möglicher Versuch, den Pot zu stehlen. Wird eine Hand nach dem Flop Heads-Up ausgetragen, ist die erste Bet immer verdächtig und daher ein starker Kandidat für einen Float. In Pots mit mehreren Gegnern kann ein möglicher Versuch, den Pot zu stehlen – gewöhnlich aus später Position – ebenfalls einen Float wert sein.

    Es ist ein wenig wie beim Baseball. Wenn Sie zum Schlagmal gehen, schauen Sie zum Trainer an der dritten Base und versuchen zu erkennen, welchen Spielzug er vorgibt. Eine Berührung seiner Mütze oder das Reiben seines Armes muss nicht unbedingt etwas bedeuten, aber wenn er sein Ohr anfasst – der Hinweis – und dann den Schirm seiner Mütze berührt, kann dies das Signal für einen Bunt sein. Oder wenn er sein Ohr anfasst und dann seinen Arm reibt, kann dies das Signal für einen Steal sein.

    Auf ähnliche Weise versuchen Sie nicht bei jeder gegnerischen Bet einen Float – Sie brauchen zunächst einen Hinweis, was eigentlich vorgeht. Und meist werden Ihre Mitspieler Ihnen genau verraten, wie Sie ihnen entgegentreten müssen. Bettet Ihr Gegner mit schwachen Händen, callen Sie auch mit schwachen. Startet Ihr Gegner einen schwachen Angriff und/oder bringt eine Continuation Bet (der Hinweis) in einem Pot mit wenigen Gegnern oder gar einem Heads-Up, sollten Sie diesem oft eine zweite Bet abverlangen. Bleibt diese aus und Ihr Gegner checkt stattdessen in der nächsten Setzrunde, bedeutet dies in der Regel, dass er Ihrem Angriff keinen Widerstand entgegensetzen wird.

    Das Ziel

    Der Float ist bereits an und für sich ein mächtiges Instrument, und ein Spielzug, den Sie früher oder später vermutlich gegen viele Spieler einsetzen werden, die Ihnen an Ihren Tischen begegnen. Doch werden Sie gegen einige Gegner wesentlich großzügiger „floaten" als gegen andere.

    Ganz allgemein lauern Sie auf die schwächeren Spieler – auf diejenigen, die schwache Angriffe starten, auf die Sorte Spieler, die bereit ist, es einmal zu versuchen und nach einem Call aufzugeben und/oder jene Spieler, die sich leicht von jeder neuen Karte einschüchtern lassen. Natürlich sollten Sie bei stärkeren Spielern vorsichtiger sein.

    Lassen Sie mich Ihnen die Unterschiede zeigen.

    .

    überholt worden zu sein.

    Offensichtlich werden Sie den schwächeren Spieler bereitwillig mit einem viel breiteren Spektrum an Händen callen als den stärkeren, einfach weil der schwächere Spieler Ihnen auf dem Turn viel häufiger den Pot überlassen wird.

    Lassen Sie uns diese Vorgehensweise nun anschauen und dann später an diesen Punkt zurückkehren, um den Spielzug genauer zu diskutieren. Die folgenden Hände wurden tatsächlich gespielt, teilweise im Internet und teilweise im Casino, teilweise in Partien mit wenigen Teilnehmern und teilweise an vollbesetzten Tischen. Wir beginnen mit den einfacheren Floats und arbeiten uns dann zu den komplizierteren Varianten vor.

    Die einfachen Floats

    Anmerkung: Soweit nicht wie in der ersten Hand anders angegeben, wurden die Hände im Casino gespielt.

    Hand 1: Der nackte Float

    Partie: 1$/2$, Internet, (6-max, große Stacks)

    Position: Big Blind

    Hand:

    Vor dem Flop: Alle folden zum Small Blind (196,50$), der auf 6$ raist. Ich (535,70$) calle.

    Vor dem Flop ist dies eine ganz angenehme Situation, da ich Heads-Up und in Position bin.

    Flop (12$): Der SB bettet 12$ und ich calle (der Float).

    Der Flop mit 9-2-2 ist kein typischer Flop für einen Float, da es schwieriger ist, auf diesem Board eine Zwei zu repräsentieren, als eine Neun auf einem Flop mit 9-9-2. Und sollte mein Gegner zufällig haben, was er behauptet zu haben (AA, 99 oder eine Zwei), habe ich keinerlei Hand oder Draw und spiele sozusagen „nackt". Folglich hängt der Float ausschließlich an der Wahrscheinlichkeit, dass mein Gegner tatsächlich keine der genannten Hände hält.

    Der Schlüssel liegt darin, dass in der Situation meines Gegners viele Spieler vier beliebige Karten auf diese Weise spielen würden und er daher keineswegs zwei Asse in seinem Blatt haben muss. Was würden Sie an Stelle des Small Blinds zum Beispiel mit einer Hand wie 9876 oder KQJT machen? Vermutlich ungefähr das, was der Small Blind hier tut. Ich denke sogar, dass die meisten Spieler mit einem Paar Assen auf der Hand hier eine kleinere Bet bringen würden, da es auf diesem Flop mit einem offenen Paar nur schwer möglich ist, überholt zu werden.

    Turn (36$): Mein Gegner checkt.

    auf dem Turn meinem Gegner nicht geholfen hat, ist es für mich eine ziemlich gute, weil furchteinflößende Karte. Und selbst wenn das Ass meinem Gegner half, sollte mein Call auf dem Flop viel Stärke signalisieren. Auf jeden Fall ist sein Check eine Einladung zum Betten. Falls ich dummerweise gecallt werden sollte, bin ich fertig mit der Hand.

    Action: Ich bette 22$ und mein Gegner foldet.

    Signale: Continuation Bet/erste Bet in einem Heads-Up auf dem Flop, Check auf dem Turn

    Hand 2: Float nach einem schwachen Angriff

    Partie: 5$/10$

    Position: Cut-Off

    Hand:

    Vor dem Flop: Aus früher Position limpt ein Spieler (700$) in den Pot. Der nächste Spieler (5.000$), ein looser und regelmäßiger Preflop-Raiser, raist auf 50$. Es wird zum Spieler vor mir (1.500$) gefoldet, der callt. Ich (3.500$) calle.

    Flop (215$): Es wird zum Spieler vor mir gecheckt, dieser bettet 150$.

    Auf einem Flop, der eine Straight ermöglicht, habe ich Overpair und einen Gutshot. Mit der fertigen Straight hätten die ersten beiden Spieler vermutlich gebettet. Der nächste Spieler bringt eine schwache Bet in Höhe von 150$ in einen Pot von 215$, während ich auch von ihm mit der fertigen Straight eine Bet in Potgröße erwartet hätte.

    Action: Ich calle (der Float) und die anderen Spieler folden.

    Turn (515$): Mein Gegner checkt.

    Nun habe ich einen Open-ended Straight Draw. Ich könnte ebenfalls nur checken und mir die kostenlose Karte nehmen. Doch die Fold Equity, die ich mit meinem Call auf dem Flop gewonnen habe, ist so hoch, dass es ein Fehler wäre, hier nicht in Potgröße zu betten und die Sache sofort zu beenden, sondern stattdessen auf den River zu warten und die Chance zu verpassen, glaubwürdig die Straight zu repräsentieren.

    Action: Ich bette 515$ und mein Gegner foldet.

    Signale: Ein schwacher Angriff auf dem Flop, ein Check auf dem Turn

    Hand 3: Semi-Bluff Float

    Partie: 1$/2$ mit einem Bring-In in Höhe von 5$ (maximales Buy-In 500$)

    Position: Button

    Hand:

    Vor dem Flop: Zwei Spieler limpen für 5$ und der Hijack (600$) erhöht auf 30$. Der Cut-Off foldet. Ich (1.300$) calle. Beide Blinds folden und nur einer der Limper (700$) callt.

    Wenn in einer Partie mit maximaler Spieleranzahl ein halbwegs erfahrener Spieler, der vor dem Flop fast nie erhöht, plötzlich einen Raise in Potgröße bringt – und so signalisiert, zwei Asse auf der Hand zu haben – wird er zu einem ziemlich geeigneten Kandidaten für einen Float, falls Sie den Flop zu zweit oder zu dritt sehen können und in Position sind. Diese Spieler sind tendenziell konservativ und werden sich nach dem Flop nicht zu sehr in die Hand verstricken, solange sich ihre Asse nicht verbessert haben. Aus diesem Grund sind diese Spieler häufig genau die Typen, nach denen Sie Ausschau halten: Die Ein-Versuch-und-Schluss-Typen.

    Stehen die Chancen also gut, den Flop mit wenigen Gegnern (bevorzugt Heads-Up) zu sehen, calle ich die Raises solcher Spieler mit einem breiteren Handspektrum als sonst.

    Gegen den Raiser in dieser Hand hatte ich zuvor schon mehrere Male gespielt und bis zu diesem Moment nur wenige Raises von ihm gesehen. Sein Raise in Potgröße signalisiert hier vermutlich AA. Zugleich gehört es zu den interessanten Eigenarten der Struktur dieser Partie, dass die im Vergleich zur Action sehr niedrigen Blinds manchmal das Entstehen von Pots mit wenigen Gegnern begünstigen. Ich callte hier in der Erwartung, in Position einen Pot mit wenigen Gegnern spielen zu können.

    Flop (98$): Der erste Spieler checkt, der Preflop-Raiser bettet 100$, ich calle und der andere Spieler foldet.

    Ich habe einen schwachen Wrap-Straight-Draw mit nur sieben Outs zu den Nuts – sogar nur fünf, wenn ich davon ausgehe, dass mein Gegner AA hält. Ich werde von einer Hand wie AKQT dominiert und habe nur geringe Chancen gegen Hände wie KQJT oder KKQT. An sich ist diese Hand keinen Call wert und ein Raise könnte in die Katastrophe führen, wenn ich mich bezüglich der Hand meines Gegners irre. Auch gibt es noch einen dritten Spieler in der Hand, der eine Falle stellen könnte.

    Alles in Allem ist die Situation sehr grenzwertig. Doch in diesem Fall bleibe ich meinem Plan treu und calle die Bet in Potgröße, um herauszufinden, wie ernst es dem Preflop-Raiser mit seiner Hand ist.

    Turn (298$): Mein Gegner checkt. Ich bette 300$ und er foldet.

    Wie geplant.

    Signale: Continuation Bet auf dem Flop, Check auf dem Turn

    Hand 4: Semi-Bluff Float

    Partie: 0,50$/1$, Internet, acht Spieler

    Position: Cut-Off

    Hand:

    Vor dem Flop: Der UTG-Spieler foldet. Der nächste Spieler (120,65$) erhöht auf 2,25$. Die nächsten beiden Spieler folden. Ich (259,30$) calle. Der Button callt (111,65$ callt und der Small Blind (39,5$) ebenfalls. Der Big Blind foldet.

    Eine weitere Situation, in der eine grenzwertige Hand mit einem Ass plus gleichfarbiger Beikarte für mich zum Callen reicht, da ich einen Pot mit wenigen Gegnern erwarte. Idealerweise hätte ich den Flop Heads-Up mit Position auf den Preflop-Raiser gesehen, aber dieses Resultat ist auch in Ordnung.

    Flop (10$): Der Small Blind checkt und der Preflop-Raiser bettet 5$.

    Ich habe einzig den Nut Flush Draw und sehe mich einem schwachen Angriff beziehungsweise einer schwachen Contibet gegenüber. Calle ich, setze ich mich jedoch dem Risiko aus, dass von einem der Spieler nach mir geraist wird. Es ist aber wahrscheinlicher, dass ich entweder einen oder zwei Caller in den Pot locke (was mir bessere Odds für den Draw verschaffen würde) oder dass beide folden und ich doch noch im Heads-Up mit dem Raiser lande, der vermutlich nicht viel auf der Hand hat.

    Action: Ich calle. Der Button und der Small Blind folden.

    Turn (20$): Mein Gegner checkt. Ich bette 20$ und mein Gegner foldet.

    Auf dem Turn bekam ich auch noch einen Gutshot zu den Nuts, doch auch ohne Verbesserung meiner Hand hätte ich auf dem Turn in der Regel gebettet.

    Signale: Schwacher Angriff auf dem Flop, Check auf dem Turn

    Hand 5: Nackter Float mit doppeltem Bluff

    Partie: 1$/2$ mit einem Bring-In von 5$ (maximales Buy-In 500$)

    Position: Button

    Hand:

    Vor dem Flop: Ein Spieler in mittlerer Positon (900$) – ein starker Spieler und ziemlich looser Raiser – eröffnet mit einem Raise auf 20$ und es wird zu mir gefoldet. Ich (500$) mache einen loosen Call. Der Small Blind foldet, der Big Blind (700$) callt.

    Flop (61$): Der Blind checkt. Der Preflop-Aggressor bettet 40$.

    Ein Paar auf dem Board in Kombination mit einer Continuation Bet in einem Pot mit wenigen Spielern bietet eine vernünftige Gelegenheit für einen Float.

    Action: Ich calle (der Float) und der Big Blind foldet.

    Turn (141$): Mein Gegner checkt. Ich bette 75$ und er callt.

    Das lief anders als geplant.

    River (291$): Mein Gegner checkt.

    Nun kann ich checken und die Hand aufgeben oder einen Verzweiflungsangriff starten. In diesem Moment ist ziemlich sicher, dass mein Gegner zumindest eine Acht hat. Zugleich denke ich aber, dass er mit so starken Händen wie KKxx oder AAxx, also dem oberen Full House auf dem Turn und/oder dem River gebettet hätte und vermutlich auch mit A8xx. Darüber hinaus weiß er nicht, dass ich vor dem Flop mit nichts gecallt habe – er weiß bisher nicht einmal, dass so eine Spielweise zu meinem Repertoire gehört – und muss mir folglich ebenfalls zumindest eine Acht zutrauen.

    Action: Ich bette 175$.

    Nun fängt mein Gegner an zu grübeln. Er legt seine Karten auf den Tisch, legt zum Schutz einen Chip darauf und denkt nach.

    „Wie viel Glück kannst du haben?", fragt er rhetorisch.

    Ich muss zugeben, von der Frage ein wenig überrascht zu sein, weil seine Worte auf eine starke Hand schließen lassen. Genaugenommen fragte er mich, ob mir das Ass weitergeholfen hatte, oder ob er von Anfang an geschlagen war. Seiner Logik nach hätte ich mit einer einfachen Acht oder selbst mit K8xx auf dem River vermutlich nach ihm ebenfalls checken müssen. Daher gibt es für ihn drei mögliche Vermutungen: (1) Ich habe entweder A8xx oder AAxx und das Ass hat meine Hand getroffen, (2) ich habe KKxx und hielt auf dem Flop das obere Full House oder, (3) ich callte ihn vor dem Flop mit nichts und bluffte zweimal.

    Ich denke, er hält K8xx.

    Sein Problem ist, dass er noch nicht weiß, dass Variante (3) bei mir durchaus im Bereich des Möglichen liegt. Nimmt er aber an, dass ich ein Blatt habe, das meinen Call auf dem Flop ebenso rechtfertigt wie meine Bet auf dem River, muss er mir entweder KKxx, A8xx oder AAxx glauben, die seine Hand alle schlagen. Achten Sie darauf, dass ich diese Bet auf dem River gegen einen erfahrenen Spieler gebracht habe, den ich für relativ gut halte und der folglich in dieser Situation auch zum Fold einer ziemlich starken Hand wie K8xx in der Lage ist. Gegen einen unerfahreneren Spieler, der nicht einmal von einem schlichten Drilling loskommt, hätte ich die Hand vermutlich aufgegeben.

    Action: Mein Gegner foldet.

    Signale: Continuation Bet auf dem Flop, Check auf dem Turn, Check auf dem River.

    Der kombinierte Float

    Häufig wird Ihre Hand bei einem Float sich aus einer schwachen Made Hand, einem schwachen Draw und heißer Luft zusammensetzen. Beispielsweise treffen Sie auf dem Flop ein Paar und callen eine Bet in der Hoffnung, den Pot später von einem Gegner zu stehlen, den Sie verdächtigen, ohne starkes Blatt zu betten. Wenn Ihr Gegner etwas hat – wie etwa AA – liegen Sie vermutlich zurück, haben aber möglicherweise auch einige Outs (auf Two Pair, Trips, einem Flush und/oder eine Straight). Ich nenne diese Spielzüge kombinierte Floats.

    Hand 6: Kombinierter Float

    Partie: 5$/10$

    Position: Hijack

    Hand:

    Vor dem Flop: Zwei Spieler vor mir limpen. Ich (3.500$) calle. Der Cut-Off (2.000$) raist auf 50$. Der Button und der Small Blind folden. Der Big Blind callt. Beide Limper callen. Ich calle.

    hätte ich vermutlich selbst geraist. Als ich dann erneut an der Reihe bin, ist es wohl zu spät für einen Fold.

    Flop (255$): Der erste Spieler checkt. Der nächste, sehr aggressive Spieler bettet 200$. Der nächste Spieler foldet. Ich calle (der Float) und die anderen beiden Spieler folden.

    Auf dem Flop halte ich Top Pair mit einem Gutshot, doch es ist schon eine Straight möglich. Es hilft, seinen Gegner ein bisschen zu kennen, aber die 200$-Bet in einen Pot mit 255$ angesichts eines Flops, der so aussieht, als hätte niemand ihn getroffen – und dies schließt den Preflop-Raiser nach mir und vermutlich auch den Blind ein – erscheint wie ein Versuch, den Pot zu stehlen. Durch meinen Call repräsentiere ich ein Set oder eine Straight und bremse den Bettor aus. Falls ich in meiner Einschätzung der Handstärke des Bettors dummerweise falsch liege, habe ich noch den Gutshot in der Schublade. In PLO sollten Sie nur selten ohne irgendwelche Outs floaten.

    Turn (655$): Mein Gegner checkt. Ich bette wie geplant 650$ und er foldet.

    Signale: Schwacher Angriff/möglicher Versuch zu stehlen auf dem Flop, Check auf dem Turn.

    Hand 7: Kombinierter Float

    Partie: 1$/2$, Internet, 6 Spieler

    Position: UTG

    Hand:

    Vor dem Flop: Ich (245,15$) limpe. Die drei Spieler nach mir folden. Der Small Blind (200$) callt. Der Big Blind (271,75$) raist auf 8$. Ich reraise auf 14$. Der Small Blind foldet. Der Big Blind callt.

    In einer anspruchsvollen Partie, in der nach mir noch aggressive Spieler an die Reihe kommen, würde ich T984 aus UTG-Position normalerweise folden, aber dieser Tisch ist ziemlich einfach zu spielen. Ich hätte den Raise des Big Blind genauso gut nur callen können, entschied mich aber für einen kleinen Reraise, um möglichst den Small Blind aus der Hand zu drängen, den Big Blind zu isolieren, und den Pot zugleich so klein zu halten, dass ich nach dem Flop noch ausreichend Handlungsspielraum habe. Reraises auf drei Bets vor dem Flop allein zum Zweck der Isolation sind Gegenstand von Teil V dieses Buches.

    Flop (30$): Der Big Blind bettet 30$. Ich calle (der Float).

    Ein looser Call, möglicherweise ein bisschen zu verwegen, aber ich habe ein Paar und Position. Spielen wir eine Runde Feiglingsspiel.

    Turn (90$): Mein Gegner checkt. Ich bette 90$ und mein Gegner foldet.

    Nun, mein Gegner schrieb „Stiehl ihn doch!" auf seine Stirn und ich nahm ihn beim Wort.

    Einer der Schlüssel dieser Spielweise ist, dass die meisten meiner Gegner nicht wissen, dass ich diese Spielweise in meinem Repertoire habe oder dass diese Strategie überhaupt existiert. Eines Tages werde ich bei einer solchen Gelegenheit in ein Monster rennen.

    Signale: Continuation Bet/erste Bet in einem auf dem Flop Heads-Up ausgetragenen Pot, Check auf dem Turn.

    Hand 8: Kombinierter Float

    Partie: 2$/5$/10$ mit einem Mississippi-Straddle.

    (Der Button setzt einen Straddle von 10$ und der Small Blind agiert vor dem Flop als erster.)

    Position: Button Straddle

    Hand:

    Vor dem Flop: Der Small Blind foldet. Der Big Blind callt. Ein Spieler in früher Position limpt. Ein Spieler in mittlerer Position (1.200$) raist auf 40$ und der Spieler nach ihm callt. Ich (2.200$) calle. Sowohl der Big Blind als auch der Limper callen.

    Ein looser Call.

    Flop (202$): Es wird zum Preflop-Raiser gecheckt, der 150$ bettet. Der nächste Spieler foldet. Ich calle (der Float) und die anderen beiden Spieler folden.

    Als der Bettor vor dem Flop raiste, vermutete ich noch nicht unbedingt ein Paar Asse bei ihm, aber seine etwas schwache Continuation Bet jetzt sieht mir sehr danach aus. Die beiden Spieler in früher Position sehen nicht so aus, als interessiere die Hand sie noch sehr, daher entscheide ich mich mit meinem Paar Dreien plus drei Overcards dafür, die nächste Karte anzuschauen und plane auch ohne Verbesserung auf dem Turn einen Angriff, falls mein Gegner zu mir checken sollte.

    Turn (502$): Mein Gegner bettet 400$.

    Mein Gegner startet einen weiteren schwachen Angriff und nun bin ich mir ziemlich sicher, dass er ein Paar Asse hält. Diese 400$-Bet in einen Pot von 500$ ist genau jene Art Einsatz, die jemand macht, der mit seinen Bets kein gutes Gefühl hat, doch nicht einfach checken und aufgeben will. Im Gegensatz zu den vorhergehenden Beispielen, ist dies ein kombinierter Float, in dem sich meine Hand verbessert hat.

    Ich denke, mein Two Pair liegt hier in Führung.

    Action: Ich raise und setze meinen Gegner All-In. Er foldet.

    Signale: Schwacher Angriff/Continuation Bet auf dem Flop, schwacher Angriff auf dem Turn.

    Hand 9: Kombinierter Float mit doppeltem Bluff

    Partie: 2$/5$ 10$ mit Mississippi-Straddle

    Position: Mittlere Position

    Hand:

    Vor dem Flop: Es wird zum Spieler vor mir gefoldet (1.200$), der auf 40$ raist. Ich (1.500$) calle und alle anderen folden.

    Dies ist ein ziemlich normaler Call vor dem Flop mit einer spekulativen Hand aus mittelhohen Karten, die auf dem Flop einen Wrap-Straight Draw treffen kann. Ich habe in solchen Situationen auch schon auf 3 Bets erhöht. In diesem Fall sitze ich schon seit ein paar Runden an diesem Tisch, der Raiser ist ziemlich loose, aber vor dem Flop meist auch ziemlich passiv. Dies ist sein erster Raise und daher die erste Hand, in der ich bei ihm ein Paar Asse vermute. Es ist auch nicht schlecht, dass nach mir einige tighte Spieler folgen.

    Flop (97$): Mein Gegner bettet 100$. Ich calle (der Float).

    Der Call auf dem Flop mit dem mittleren Paar und einem Flush Draw mit einer Zehn als höchster Karte ist keineswegs Standard und es kann vieles schief gehen: Ich könnte weit hinter einen Set zurückliegen und/oder einem höheren Flush Draw, oder der Spieler könnte einen König und einige meiner Karten haben, was bedeuten würde, dass ich mich auf Two Pair verbessern, aber dennoch verlieren könnte.

    Ganz allgemein halte ich lieber Top Pair als das mittlere Paar, doch ich blieb in der Hand und callte die Continuation Bet trotzdem.

    Turn (297$): Mein Gegner bettet 200$. Ich calle (der zweite Float).

    Die Karte auf dem Turn komplettiert eine mögliche Straight und ist daher für mich gut, weil furchteinflößend. Mein Gegner lässt seiner Flop-Bet in Potgröße einen schwachen Angriff auf dem Turn folgen. – Dies ist das Signal, auf das ich gewartet habe. Ich calle.

    River (697$): Mein Gegner checkt. Ich bette 200$ und er foldet.

    Auf dem River treffe ich Two Pair und mein Gegner checkt. Jetzt stehe ich vor einer interessanten Entscheidung bezüglich der richtigen Höhe für eine Bet. Schließlich war der Grund meines Calls auf dem Turn die Vermutung gewesen, dass mein Gegner nichts hat, womit er eine Bet von mir callen könnte. Nun habe ich eine ausreichend starke Hand für einen Showdown, doch ich entscheide mich für eine kleine Value Bet und hoffe, dass er sich mit AA für einen Call entscheidet. Macht er aber nicht.

    Signale: Continuation Bet/erste Bet Heads-up auf dem Flop, schwacher Angriff auf dem Turn, Check auf dem River.

    Der Re-Steal Float

    Betten Sie aus später Position, wird es Ihnen mitunter passieren, dass ein Gegner, der einen Steal von Ihnen vermutet, ohne Position einen Float gegen Sie einzusetzen versucht. Dieser Gegner wird dann Ihre Bet callen, um auf dem Turn mit einer eigenen Bet die Initiative zu übernehmen. Vermuten Sie in einer solchen Situation, dass Ihr Gegner einen Bluff versucht, können Sie häufig mit einem eigenen Float den Spieß wieder umdrehen. Dies ist der Re-Steal Float.

    Hand 10: Re-Steal Float

    Partie: 5$/10$

    Position: Cut-Off

    Hand:

    Vor dem Flop: Der UTG-Spieler (4.000$) eröffnet die Setzrunde mit einem Raise auf 35$ und vor mir callen drei Spieler. Ich (2.700$) calle. Der Button und der Small Blind folden und der Big Blind callt.

    Flop (215$): Alle checken zu mir. Ich bette 215$ und nur der Preflop-Raiser callt.

    Alle checken zu mir auf dem Flop und daher bette ich meinen Wrap Straight Draw mit 12 Outs zu den Nuts trotz der zwei Herzkarten auf dem Board in der Hoffnung, den Pot sofort zu gewinnen. Nur der Preflop-Raiser callt und ich vermute, mit dem Nut Flush Draw oder vielleicht mit zwei Assen konfrontiert zu sein (mit Letzterem hätte ich allerdings eine Bet von ihm erwartet).

    Turn (645$): Mein Gegner bettet 300$. Ich calle.

    Mein Gegner ist mir als halbwegs überlegter Spieler bekannt, der allerdings einige schwere Fehler in seinem Spiel hat (wie zum Beispiel regelmäßig auf zweitbeste Hände zu drawen). Doch die plötzliche Bet auf dem Turn ist ein schwerer Anfängerfehler, da er mit einer Hand wie JT98 oder QJT9 oder einem Buben plus Nut Flush Draw vermutlich schon auf dem Flop gebettet hätte. Der einzige denkbare Grund für eine Bet diesem Moment ist, dass er vermutet, ich hätte vom Button versucht, den Pot zu stehlen (was zur Hälfte stimmt). Für mich sieht es aus, als ob er lediglich einen Angriff auf den Pot startet.

    Wie auch immer, ich glaube ihm den Buben jedenfalls nicht – und ein Full House noch viel weniger – und muss mich zwischen einem Raise und einem Call entscheiden, wobei ich nach Letzterem auch ohne Verbesserung eine Bet auf dem River folgen lasse. Ein Raise ist unnötig riskant, da er einen Buben haben und erneut callen könnte. Ein Call ist der wesentlich stärkere Spielzug weil ich damit im Kern dasselbe wie mit einem Raise zum Ausdruck bringe – dass ich mindestens einen Buben habe, wenn nicht sogar mit 88 das untere Full House – und so mit meinem Bluff wesentlich besser abschneide. Nach einem Call wird er auf dem River vermutlich nicht erneut betten, ohne einen Buben schlagen zu können, weshalb ich nach einem Check betten und ein Full House repräsentieren kann.

    River (1.245$): Mein Gegner checkt. Ich checke.

    vor, daher vermute ich, dass er auch den Flush Draw mit dem König als höchster Karte zur Unterstützung hatte.

    Signale: Check/Call auf dem Flop, Angriff auf dem Turn, Check auf dem River.

    Hand 11: Re-Steal Float (als Notfallplan)

    Partie: 5$/10$, fünf Spieler

    Position: Button

    Hand:

    Vor dem Flop: Der UTG-Spieler foldet, der Cut-Off (1.000$) limpt, ich (2.500$) limpe vom Button ebenfalls. Der Small Blind raist auf 50$, der Big Blind foldet, der Cut-Off und ich callen.

    Mit der doppelten Lücke am oberen Ende und einem „Makel" (also einer völlig nutzlosen Karte), ist dieses Blatt selbst an einem Tisch mit wenigen Gegnern extrem grenzwertig. Wesentlich lieber sind mir Kombinationen, in denen zumindest die oberen beiden Karten verbunden sind (wie QJ92 oder QT92). Aber ich spielte die Hand, also muss ich nun damit leben.

    Flop (160$): Beide Spieler checken zu mir. Ich bette 160$ und nur der Small Blind callt.

    Ich konnte mich nicht bremsen.

    Turn (480$): Der Small Blind bettet 300$. Ich calle.

    Das könnte böse enden.

    Auf dem Turn traf ich das mittlere Two Pair und einen Flush Draw mit Dame als höchster Karte, ein Blatt, mit dem ich nach einem Check ebenfalls gecheckt hätte. Stattdessen startet der Big Blind einen schwachen Angriff – eine 300$-Bet in einen Pot mit 480$. Das wirkt etwas verdächtig, doch habe ich selbst weder eine starke Hand noch einen starken Draw. Falls mein Gegner irgendeine Made Hand hält, ist diese vermutlich stärker als meine, doch das muss nicht sein: Möglicherweise vermutet er bei mir einen Steal und hat selbst kaum etwas. Mein Flush Draw führt wahrscheinlich zur besten Hand und außerdem könnte mein Draw zum Full House aktiv sein. Und ich habe den Button. Also calle ich die schwache Bet.

    River (1.080$): Der Small Blind checkt.

    Auf dem River verbessert sich mein Two Pair, doch das Board ermöglicht nun auch einen Flush (in Kreuz) und eine Straight. Im ersten Moment denke ich, mein Gegner hätte einen Flush komplettiert, doch dann checkt er. Nun sieht es für mich so aus, als vermute er, ich hätte den Flush. In dieser Situation kann ich mir nicht vorstellen, dass mein Two Pair stark genug für einen Showdown ist.

    Action: Ich bette 500$ und mein Gegner foldet.

    Diese Hand ist ein gutes Beispiel für die Macht des Vorteils der besseren Position. Ich machte in dieser Hand drei (bestenfalls) extrem marginale Spielzüge – der Call vor dem Flop, die Bet auf einem Flop mit zwei Broadway Karten und der Call der schwachen Bet auf dem Turn – und wurde letztlich durch meine gute Position gerettet.

    Signale: Ein schwacher Angriff als Re-Steal auf dem Turn, Check auf dem River.

    Der Konter-Float: Floats ohne Position

    Letzter Diskussionspunkt in diesem Kapitel sind Konter-Floats, die ohne den Positionsvorteil gemacht werden. Der Konter-Float ist viel riskanter als der einfache Float in Position, denn bei diesem Spielzug fehlt die Information, die Sie gewinnen, wenn der Gegner zu Ihnen checkt. Deshalb müssen Sie für den Konter-Float das gegnerische Handspektrum von Anfang an wesentlich genauer einschränken können.

    Einige einfache Richtlinien für Floats ohne Position:

    1. Floaten Sie auf dem Flop ohne Position, sollten Sie auf dem Turn zu einer Bet in voller Potgröße neigen. Entscheiden Sie sich ohne Position zu einem Float, sollten Sie auf dem Turn fast immer in Potgröße betten, solange weder ein Flush möglich ist noch ein Paar auf dem Board liegt. Betten Sie weniger, machen Sie es Ihrem Gegner zu einfach, seinerseits gegen Ihren Konter-Float zu floaten – und zwar selbst dann, wenn Ihr Gegner tatsächlich keine starke Hand hält (siehe Hand 11).

    2. Ohne Draw oder einen außerordentlich genauen Hinweis auf die Hand Ihres Gegners sollten Sie auf dem Flop gegen eine Bet in Potgröße auf einen Float verzichten. Sehen Sie sich einer Bet in Potgröße gegenüber und planen, nach einem Call auf dem Turn selbst in Potgröße zu betten, riskieren Sie vier Bets, um zwei zu gewinnen, und müssen daher in zwei von drei Fällen gewinnen. Das Problem ist, dass Sie weder den Vorteil genießen, die Reaktion Ihres Gegners auf die Turnkarte abwarten können, noch einen schwachen Angriff von ihm auf dem Flop sehen – was ein sehr zuverlässiger Hinweis wäre, dass sich ein Float lohnen könnte. Ohne einen anderen klaren Hinweis könnte die Equity, die Sie durch den Float haben, ohne Position sehr begrenzt sein und die Profitabilität der Situation insgesamt damit in hohem Maße von der Stärke der Draws abhängen, die Sie hoffentlich haben.

    3. Die drei besten Situationen für einen Konter-Float ergeben sich (1) nach einem schwachen Angriff auf dem Flop, (2) wenn das Board auf dem Flop ein Paar aufweist, und (3) wenn Sie den Spielzug nicht auf Flop und Turn, sondern auf Turn und River einsetzen. Dies sind die drei Gelegenheiten, bei denen Sie den meisten Druck je eingesetzten Chip entfalten, da Sie keine Bet in Potgröße callen und anschließend eine Bet in Potgröße bringen müssen, um den Spielzug durchzuführen. Darüber hinaus bieten schwache Angriffe und Paare auf dem Board von Anfang an höhere Chancen für einen erfolgreiche Float.

    Hand 12: Konter-Float

    Partie: 1$/2$, im Internet, (6-max, große Stacks), vier Spieler am Tisch

    Position: Big Blind

    Hand:

    Vor dem Flop: Der UTG-Spieler (344,90$) raist auf 4$. Der Button foldet, der Small Blind (266,65$) callt. Ich (397,90$) calle.

    Flop (12$): Der Small Blind checkt. Ich checke. Der Preflop-Raiser bettet 6$.

    Ich calle.

    Ich habe das untere Paar und das untere Ende eines Open-Ended Straight Draws (also nicht besonders viel), werde gegen die dürftige Continuation Bet, die auf eine schwache Made Hand oder einen ebensolchen Draw hinweist, aber meine Chance suchen. Kommt auf dem Turn eine ungefährliche Karte, werde ich betten.

    Turn (24$): Ich bette 24$. Mein Gegner foldet.

    Signale: Continuation Bet/schwacher Angriff auf dem Flop, ungefährliche Karte auf dem Turn.

    Hand 13: Konter-Float auf einem Board mit einem Paar

    Partie: 5$/5$, fünf Spieler

    Position: Small Blind

    Hand:

    Vor dem Flop: Der UTG-Spieler foldet. Der Cut-Off erhöht auf 20$. Der Button foldet. Ich calle. Der Big Blind callt.

    Flop (60$): Ich checke. Der Big Blind checkt. Der Preflop-Raiser bettet 40$. Ich calle (der Float). Der Big Blind foldet.

    Turn (140$): Ich checke. Mein Gegner checkt ebenfalls.

    River (140$): Ich bette 50$ und mein Gegner foldet.

    Ich hätte diese Hand an einigen Stellen auch anders spielen können: Ich hätte auf dem Flop checkraisen oder auf dem Turn betten können – oder, wie geschehen, meinem Gegner ermöglichen können, nach mir auf dem Turn zu checken und dann auf dem River mit einer Bet anzugreifen.

    Signale: Continuation Bet auf dem Flop, Check auf dem Turn.

    Hand 14: Konter-Float als Semi-Bluff

    Partie: 5$/10$

    Position: Big Blind

    Hand:

    Vor dem Flop: Fünf Spieler limpen, der Small Blind stockt auf und ich checke.

    Flop (70$): Der Small Blind checkt, ich checke und alle Spieler nach mir ebenfalls.

    Turn (70$): Der Small Blind checkt und ich checke. Der nächste Spieler, ein tighter, relativ konservativer Spieler bettet 70$ und alle folden zu mir. Ich calle.

    Ich habe einen doppelten Gutshot und einen schwachen Flush Draw, eine Hand, die für sich genommen maximal einen grenzwertigen Call rechtfertigt.

    River: Ich bette 150$ und mein Gegner foldet.

    ist eine gute Karte, da sie eine offensichtliche Straight komplettiert und es ist hilfreich, einen Gegner zu haben, der eine Straight erkennen kann. Beachten Sie auch Folgendes: Der Verlauf der Hand ermöglichte mir, meinen Spielzug statt auf Flop und Turn erst auf Turn und River zu machen, wodurch ich weniger als Potgröße betten und mir bessere Odds für den Bluff verschaffen konnte.

    Signale: Keine auf dem Turn, möglicherweise furchteinflößende Karte auf dem River.

    Hand 15: Ein Bluff-Overcall als Konter-Float

    Partie: 5$/10$

    Position: Big Blind

    Hand:

    Vor dem Flop: Zwei Spieler limpen. Ein Spieler in mittlerer Position (5.000$) – ein looser und regelmäßiger Raiser vor dem Flop – raist auf 60$. Zwei Spieler nach ihm callen, der Small Blind foldet. Ich (3.200$) calle. Die Limper callen.

    Flop (365$): Ich checke und es wird reihum gecheckt.

    Turn (365$): Ich checke und es wird zum Preflop-Raiser gecheckt, der 140$ bettet. Es wird zum Button (6.000$) gefoldet – ein guter Spieler – der callt. Ich calle (der Float) und die anderen Spieler folden.

    River (785$): Ich bette 400$ und beide Gegner folden.

    In dieser etwas komplizierteren Hand hilft es, die beteiligten Spieler ein wenig zu kennen.

    Nachdem auf dem Flop reihum gecheckt worden war, startete der Preflop-Raiser

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