Gott macht uns stark: 25 Kleinkinder-Gottesdienste
By Claudia Beier and Christian Wurzer
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Book preview
Gott macht uns stark - Claudia Beier
ZUM BUCH
Eine Fundgrube gut durchdachter Gottesdienstmodelle: Sie wurden von einem Team engagierter Eltern mit pädagogischen, theologischen, musikalischen und gestalterischen Kompetenzen entwickelt und in der Gemeinde erprobt.
Ziel ist es, auch den Kleinsten einen Zugang zu gottesdienstlicher Feier zu eröffnen: Durch ausgesuchte Gesten und Riten wird die Zuwendung Gottes zu den Menschen sichtbar und für die Kleinsten erfahrbar. Mit perfektem Gespür für das Fassungsvermögen von Kleinkindern übersetzen die AutorInnen Grundgedanken des christlichen Glaubens in kleinkindgerechte Sprache. Sie konzentrieren sich jeweils nur auf einen wichtigen Aspekt, z.B. des Kirchenjahrs, des Jahreslaufs oder eines besonderen Themas.
Gleichbleibende Rituale ergeben einen liturgischen Rahmen. Darin wird anhand einer Bibelstelle, mit kleinen Spielszenen, kurzen Gesprächen, thematisch passenden Liedern sowie durch die Möglichkeit zur sinnlichen Erfahrung, wie z. B. Tasten, Riechen oder Horchen ein Thema erschlossen.
Nach jedem Gottesdienst erhalten die Kinder ein kleines Erinnerungszeichen, für das der Band die nötigen Bastelanleitungen enthält.
AUTORINNEN UND AUTOREN
Martin Baumeister, geboren 1973, Diplom-Theologe Univ. und Diplom-Sozialpädagoge FH, studierte Katholische Theologie und Sozialpädagogik an der Philosophisch-theologischen Hochschule Benediktbeuern. Er arbeitet als Pastoralreferent in der Pfarrei St. Margaret in München.
Claudia Beier, geb. 1967, Pädagogin M.A., studierte Pädagogik, Philosophie und Katholische Theologie in München. Sie arbeitet als Referentin u. a. für Kess-erziehen, ein Projekt der Arbeitsgemeinschaft für Katholische Familienbildung. Sie ist verheiratet und Mutter von vier Kindern.
Bettina Kathe, geboren 1979, staatl. gepr. Übersetzerin, arbeitet als Vertriebs-Assistentin in Sauerlach b. München. Sie ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern.
Karoline Schauren, geboren 1978, Diplom-Ingenieurin, studierte Architektur an der Universität Karlsruhe und arbeitet in einem Münchner Architekturbüro. Sie ist verheiratet und Mutter zweier Töchter.
Christian Wurzer, geboren 1966, Diplom-Theologe Univ. studierte Katholische Theologie an der Universität München und arbeitet als Journalist in München. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.
MARTIN BAUMEISTER, CLAUDIA BEIER, BETTINA KATHE, CHRISTIAN WURZER
Gott macht uns stark
25 Kleinkinder-Gottesdienste
Mit Illustrationen und Bastelanleitungen von Karoline Schauren und Liedern von Christian Bischof
VERLAG FRIEDRICH PUSTET
REGENSBURG
IMPRESSUM
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
eISBN 978-3-7917-6029-2 (epub)
© 2014 by Verlag Friedrich Pustet, Regensburg
Layout und Umschlaggestaltung: Martin Veicht, Regensburg
Umschlagbild: fotolia #16503276 © Tommy Windecker
Satz: MedienBüro Monika Fuchs, Hildesheim
eBook-Produktion: Friedrich Pustet, Regensburg
Diese Publikationen ist auch als Printprodukt erhältlich:
ISBN 978-3-7917-2532-1
Weitere Publikationen aus unserem Programm finden Sie auf
www.verlag-pustet.de
Kontakt und Bestellung: verlag@pustet.de
EINFÜHRUNG
DIE JÜNGSTEN IM GOTTESDIENST
Jesus sagte: „Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran!" (Lk 18,16) Wie soll das gehen? Wir Erwachsenen wollen unseren Kindern von Jesus und vom Reich Gottes so erzählen können, dass sie es verstehen. In unserer Pfarrei feiern wir zu diesem Zweck Kleinkinder-Gottesdienste. In den Vorbereitungstreffen zu diesen Gottesdiensten streckten wir uns jedes Mal nach Handreichungen und Inspirationen. Doch viele der Bücher über Gottesdienste sind auf Kinder im Vorschulalter und Schulkinder zugeschnitten. Literatur für Kleinkinder-Gottesdienste ist rar gesät. So wurde die Idee zu diesem Buch geboren.
Wir sind engagierte Eltern und ein Pastoralreferent, die regelmäßig für Kleinkinder Gottesdienste vorbereiten. Wir feiern die Gottesdienste mit Kindern im Alter von wenigen Monaten bis zu 3 Jahren in Begleitung ihrer Eltern. Dieses Buch soll für interessierte Eltern und Hauptamtliche Ermutigung, Anleitung und Baukasten sein, Kleinkinder-Gottesdienste anzuregen und zu feiern. Die Vorschläge in diesem Buch gründen auf den Erfahrungen aus einer Vielzahl von Gottesdiensten, die wir seit 2009 in unserer Pfarrei St. Margaret in München vorbereitet und gefeiert haben.
Dem Anspruch der sprachlichen Gleichstellung von Mann und Frau sind wir uns bewusst. Zum Erhalt der durchgängigen Lesbarkeit verwenden wir im Fall jeweils nur die männliche oder weibliche Form.
THEOLOGISCHE LEITLINIEN
Wir begreifen einen Kleinkindergottesdienst nicht als eine pädagogische Aktivität mit christlicher Thematik. Wir wollen unseren Kleinkindern von Beginn an einen Zugang zu gottesdienstlicher Liturgie eröffnen. Kleine Kinder orientieren sich im Alltag an Formen und Zeichen. Welche Mutter, welcher Vater kennt nicht die Rituale zum Essen, zum Wickeln, zum Einschlafen, zum Wecken. In diesen Riten erfährt das Kleinkind Orientierung für seine Grundbedürfnisse. Theologisch gesprochen, offenbaren sich dem Kind in den Ritualen durch die Eltern die Geheimnisse seines eigenen Lebens: die Geborgenheit, die elterliche Wärme, die Liebe von Mutter und Vater. Auch in der Liturgie der Kirche geht es nicht um das bloße Nachahmen äußerer Zeichen und Riten. Die Riten machen in der Liturgie die Wirklichkeit, die Wirkmächtigkeit Gottes für den Gläubigen sichtbar. In den liturgischen Riten wird, wie in der Zuwendung der Eltern zu ihrem Kind, die Zuwendung Gottes zum Menschen sichtbar und erfahrbar. Daher ist unser Ansatz für dieses Buch ein zutiefst liturgischer.
Das meiste in der Liturgie ist für Kleinkinder zunächst unverständlich und rational nur wenig nachvollziehbar. Die Liturgie will jedoch Gott erfahrbar machen. Erwachsene wollen in einem Gottesdienst fühlen und erfahren, wollen Gott spüren können. Auch Kleinkinder wollen betrachten und fühlen können, um auf ihre Weise zu verstehen. Daher muss die natürliche Neugier der Kleinkinder in ihrem Gottesdienst einen Platz haben. Kindliche Erfahrung muss möglich sein. So können Kleinkinder auf ihre kindliche Art mit christlichen Glaubensinhalten vertraut werden.
Aus diesem Grund arbeiten wir in der Vorbereitung der Gottesdienste immer nur ein entscheidendes Element heraus. In der Themensuche orientieren wir uns am Kirchenjahr, dem Jahreslauf, oder auch an einem einfachen Lied, das eine uns wichtige Thematik gut transportiert. Das bedeutet, dass die Vorbereitenden immer wieder den Mut aufbringen müssen, Teile eines komplexen Themas weg zu lassen. Das Kriterium zum Weglassen ist das der Einfachheit. Erwachsene sind meist versucht, auch das in einem Kleinkinder-Gottesdienst zur Sprache zu bringen, was hinter einer einfachen Aussage wie „Gott ist gut liegt. Erwachsene wollen sofort erklären, warum Gott gut ist. Für Kinder im Alter von 0–3 Jahre ist, nach unserer Erfahrung, jedoch viel interessanter, wie Gott gut ist. Es geht also darum, Gott und das, was wir von ihm erzählen wollen, erfahrbar zu machen. Dazu dienen ein konkreter Gegenstand, den Kinder betrachten oder auch befühlen können, und eine kurze Geschichte, die immer aus der Bibel stammt. Auch Bibelstellen sind für Kleinkinder unverständlich. Es braucht Mut, einen einzelnen Gedanken einer „großen
Bibelstelle herauszuschälen und in einfache kindliche Worte zu fassen. Der französische Mystiker Frère Roger legte jungen Erwachsenen ans Herz: „Lebe das wenige, was du vom Evangelium begriffen hast" (Die Quellen von Taizé, Taizé 1983, 91)
Gott soll im Alltag spürbar sein. Den Kindern machen wir das in den Gottesdiensten am besten erfahrbar, indem sie am Ende etwas mitnehmen dürfen. Dieses kleine Geschenk, unser „Mitgebsel" hat immer Bezug zum Schlüsselelement des Gottesdienstes. So reicht die Geschichte, die Erfahrung aus dem Gottesdienst ganz spielerisch in den Alltag der Kinder hinein. Die Erwachsenen erhalten am Ende eines jeden Gottesdienstes die Bibelstelle, die wir für die Kinder aufbereitet haben. Oben auf dem Blatt finden sie den Text, den wir im Gottesdienst gelesen haben, unten die vollständige Passage mit Buch, Kapitel und Versbezeichnung aus der Einheitsübersetzung; ein geeignetes Bild oder Foto kann dies ergänzen. Auf diese Weise können die Eltern das Gehörte auch für sich vertiefen. Dazu teilen wir