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Kolumbien am Scheideweg: Ein Land zwischen Krieg und Frieden
Kolumbien am Scheideweg: Ein Land zwischen Krieg und Frieden
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Kolumbien am Scheideweg: Ein Land zwischen Krieg und Frieden

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Die meisten Kolumbianerinnen und Kolumbianer kennen ihr Land nur in einem latenten Kriegszustand. Staatsterrorismus, Guerilla, Paramilitarismus und Drogenhandel sind die Triebfedern eines der langwierigsten bewaffneten Konflikte unserer Zeit.
Die Friedensverhandlungen der Regierung unter Präsident Juan Manuel Santos mit der Guerilla sind ein Versuch, die Rahmenbedingungen für eine Demokratisierung des Staates unter neoliberalen Vorzeichen zu schaffen. Aber die Schatten einer gewalttätigen Vergangenheit belasten die Gegenwart. Zu einflussreich erscheinen immer noch die Nutznießer des Krieges, zu schwerwiegend die historischen Versäumnisse auf dem Weg zu einer gerechteren Landverteilung, zu gravierend das Ausmaß der Menschenrechtsverletzungen.
Werner Hörtner führt mit seiner Analyse insbesondere des Paramilitarismus und der rechtsautoritären Herrschaftspraxis des Langzeitpräsidenten Álvaro Uribe zu den Wurzeln des Konflikts. Und er zeigt die zivilgesellschaftlichen Akteure und ihren Einsatz für Frieden, Demokratie und Aufarbeitung.
LanguageDeutsch
Release dateNov 11, 2013
ISBN9783858695772
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    Kolumbien am Scheideweg - Werner Hörtner

    werden.

    1

    DIE WURZELN DER GEWALT – KOLUMBIENS WEG ZUM PARA-STAAT

    Im Zeichen der »Nationalen Sicherheit«

    Kolumbien blickt auf eine traurige Tradition des bewaffneten Konflikts zurück. Ab den 60er-Jahren entwickelte sich aus verschiedenen Wurzeln ein klandestines Netzwerk zur Bekämpfung der erstarkenden widerständischen Bewegungen, das aus staatlichen und zunehmend auch nichtstaatlichen – paramilitärischen – Akteuren bestand. Damals dachte aber noch niemand daran, dass sich der Paramilitarismus verselbständigen und zur Eroberung der Staatsmacht ansetzen würde.

    Die Ursprünge des Paramilitarismus in Kolumbien

    Die paramilitärische Verteidigung der herrschenden Ordnung an sich ist in Kolumbien kein neues Phänomen. Schon im 19. Jahrhundert, im Zeitalter nach den Unabhängigkeitskriegen, stellten Grundbesitzer private Gruppen auf, um ihre Besitztümer vor möglichen sozialen Unruhen zu schützen – oder gewaltsam zu vergrößern. In der Bürgerkriegszeit der Violencia ab 1948 war es die Konservative Partei, die mittels bewaffneter Banden, den pájaros oder chulavitas, nicht nur die Liberalen bekämpfte, sondern auch den Grundbesitz der konservativen Landherrn vergrößerte.

    Angesichts der mangelnden Präsenz des kolumbianischen Staates besonders in den ländlichen Gebieten sahen sich vermögende Personenkreise und Interessengruppen – von Großgrundbesitzern über Wirtschaftsunternehmen bis hin zu den Drogenhändlern – bis heute immer wieder veranlasst, zur Sicherung und Durchsetzung ihrer Interessen private bewaffnete Verbände einzusetzen. Diese Gruppierungen waren die Keimzellen des Paramilitarismus. Als Paramilitärs bezeichnet man nichtstaatliche, militärisch organisierte Gruppierungen, die außergesetzlich agieren und sich die Kompetenzen staatlicher Sicherheitsorgane anmaßen – und die häufig in Zusammenarbeit mit dem Staat oder mit gewissen staatlichen Institutionen, wie den Sicherheitskräften und den Geheimdiensten, agieren. Gleichwohl ist das System des Paramilitarismus in Kolumbien nicht leicht zu erfassen, da es verschiedenen Interessen dient bzw. diente und im Laufe der Zeit eine Entwicklung zu einem autonomen politischen Akteur einschlug, was eine klare Definition des Phänomens erschwert. Der Paramilitarismus entwickelte sich zu einem oszillierenden Gebilde, das mal mit den staatlichen Sicherheitskräften in offenem Konflikt steht, mal aufs Engste mit ihnen zusammenarbeitet. Es sind insbesondere diese unheiligen Allianzen, die uns im Lauf dieses Buches immer wieder beschäftigen werden.

    Der heutige Paramilitarismus entstand in Kolumbien zu einer Zeit, als – im Kontext der gerade siegreichen kubanischen Revolution – die US-Doktrin der »Nationalen Sicherheit« als staatliches Instrument der Repression eben auf ganz Lateinamerika angewendet bzw. ausgeweitet wurde. Die USA entsandten bereits 1959 ein erstes Team von Militärberatern nach Kolumbien. Handbücher der kolumbianischen Armee zeigen, dass die paramilitärische Strategie, also die Bekämpfung systemgefährdender (sprich: kommunistischer oder sozialistischer) Bewegungen, durch illegale bewaffnete Einheiten bereits seit Anfang der 60er-Jahre umgesetzt wurde. Die paramilitärischen Strukturen waren also von Beginn an ein strategisches Element und kein eigenständiger »dritter Akteur« im bewaffneten Konflikt, wie es von offizieller Seite gern dargestellt wird.

    Ziemlich genau lässt sich der Beginn der Umsetzung der US-Doktrin in Kolumbien datieren, nämlich auf Februar 1962, als eine Mission der US-Kriegsschule Fort Bragg in North Carolina Kolumbien besuchte. In einem darauffolgenden Bericht der Mission an die kolumbianische Regierung hieß es, diese möge beginnen, aus Zivilisten und Militärs zusammengesetzte Gruppen zu bilden und mit paramilitärischen Aktivitäten die Sympathisanten des Kommunismus zu bekämpfen.

    Dabei gilt es, Folgendes zu beachten: 1962 gab es noch keine einzige eigentliche Guerillabewegung im Lande. Es war somit klar, dass der Aufruf zur Aufständischenbekämpfung nicht gegen bewaffnete Revolutionäre gerichtet war, sondern dass mit den »Subversiven«, den »Sympathisanten des Kommunismus«, die Aktivistinnen und Aktivisten von Gewerkschaften und Volksbewegungen, Menschenrechtsverteidiger oder Linkspolitiker gemeint waren.

    Ein weiteres Standbein des Paramilitarismus, welches im Laufe seiner Entwicklung zunehmend an Bedeutung gewonnen hat, lag und liegt in den lokalen und regionalen Machtzirkeln, die sich zur Durchsetzung ihrer politischen und ökonomischen Interessen bewaffneter Gruppen bedienten, etwa die Viehzüchter im Magdalena Medio (siehe S. 51 ff.) oder später im Departement Cesar, die Besitzer der Bananenplantagen im nördlichen Kolumbien, die Goldförderunternehmen im Süden des Departements Bolívar. Die jahrzehntealte Diskussion, ob es sich bei den Paramilitärs um politische oder kriminelle Akteure handelt, wird wohl nie zu einem Ende kommen, da es sich dabei um eine Glaubensfrage handelt. Schon in den 60er-Jahren wurden Auseinandersetzungen über die Legitimität des Rechts auf Selbstverteidigung privater Personen oder Organisationen geführt. Kreise der staatlichen Sicherheitskräfte und teilweise der Politik sehen dieses Recht in der Verfassung verankert; Gegner dieses Selbstverteidigungsgedankens halten dem entgegen, dass es mit dem Gewaltmonopol nicht vereinbar sei, wenn der Staat die Verteidigung gegenüber bewaffneten illegalen Akteuren aus der Hand gäbe.

    Mit einem Dekret von 1965, das im Rahmen des Ausnahmezustands unter der Regierung von Guillermo León Valencia erlassen wurde und später Eingang in das Strafgesetz fand, wurden de facto die legalen Grundlagen zur Schaffung paramilitärischer Strukturen geschaffen. Die Armee wurde ermächtigt, zur Bekämpfung Aufständischer Gruppen von Zivilisten zu bewaffnen und auszubilden. Die US-Doktrin der »Nationalen Sicherheit« sah ja eine Kombination verschiedener Formen zur Bekämpfung der stärker werdenden Linken vor: Elemente militärischer, politischer, psychologischer, ökonomischer und paramilitärischer Natur. In der School of the Americas und anderen Ausbildungsstätten der US-Armee wurden die kolumbianischen Offiziere in den entsprechenden Kenntnissen und Praktiken ausgebildet.

    Das Ziel ist von Anfang an dasselbe geblieben: Neben dem Aspekt der Selbstverteidigung gegenüber den kriminellen Praktiken der Guerilla – Entführungen, Erpressungen, Hinrichtungen – geht es um die Verhinderung von sozialem Fortschritt und gesellschaftlicher Emanzipation; darum, zu verhindern, dass breitere Bevölkerungsteile an den Reichtümern des Landes partizipieren können. Die Opfer ihrer Aktivitäten sind bis heute viele Tausende Aktivistinnen und Aktivisten von sozialen Bewegungen, von studentischen, gewerkschaftlichen, menschenrechtlichen Organisationen, oppositionellen politischen Strömungen in Stadt und Land, in Kirchen und Universitäten, Regierungsämtern und Nichtregierungsorganisationen, die für eine gerechtere Gesellschaft in einem neuen Kolumbien eintreten.

    Die Entstehung der Guerillabewegungen

    Auf das Ende des Bürgerkriegs der Violencia 1957 folgten Jahre der relativen innenpolitischen Ruhe bzw. der politischen Stagnation. Doch wie in zahlreichen Ländern Lateinamerikas, so entstanden auch in Kolumbien in den 60er-Jahren Guerillabewegungen, ideologisch ausgerichtet nach den Zentren des Weltkommunismus Moskau, Peking und Havanna. Die sowjetisch orientierte Bewegung hatte ihren Ursprung jedoch nicht im internationalen Kommunismus, sondern in einer langen Tradition lokaler Bauernaufstände. Ausgangspunkt war eine große Militäraktion im Mai 1964, mit der der Staat die autonomen Bauernenklaven, die sich in den südlichen Departements Huila und Tolima gebildet hatten, zurückerobern wollte. Die Aktion gelang wohl, doch konnte die kleine bewaffnete Campesino-Gruppe unter der Führung von Manuel Marulanda flüchten und gründete im September desselben Jahres einen Bloque Sur, der sich zwei Jahre später den Namen Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia (FARC) gab. Die neue Gruppierung stand wohl in einem engen Näheverhältnis zur 1930 gegründeten Kommunistischen Partei Kolumbiens, bewahrte sich jedoch von Anfang an eine gewisse Eigenständigkeit. 1973 wurde als oberstes Leitungsgremium das Sekretariat des Zentralen Oberkommandos gegründet, dem bis zu seinem – natürlichen – Tod im März 2008 Manuel Marulanda alias »Tirofijo« vorstand.

    Das Ejército de Liberación Nacional (ELN) nahm seinen Ursprung in der Studentenbewegung der Universidad Nacional in Bogotá bzw. in deren gewaltsamer Niederschlagung durch die Polizei. Einige Führer der Bewegung flüchteten nach Havanna und erhielten dort militärische und politische Ausbildung. Nach ihrer Rückkehr begannen sie 1964 im Süden des Departements Santander, einen ersten Fokus entsprechend der Theorie der kubanischen Revolutionäre aufzubauen. Im Januar 1965 trat die neue Gruppe erstmals mit einer Ortsbesetzung an die Öffentlichkeit, und Ende desselben Jahres sorgte der Eintritt des populären Theologen und Priesters Camilo Torres für eine große Öffentlichkeitswirkung. Der Guerillapriester kam jedoch schon bei seinem ersten Kampfeinsatz ums Leben.

    Die Spaltung des Weltkommunismus zwischen China und der Sowjetunion führte 1965 zur Gründung einer maoistischen KP Kolumbiens, die in der Folge eine eigene Guerillabewegung aufbaute, das Ejército Popular de Liberación (EPL). Dieses trat Anfang 1968 mit militärischen Aktionen an die Öffentlichkeit und rekrutierte seine Kämpferinnen und Kämpfer – ebenso wie das ELN – im studentisch-mittelständischen und gewerkschaftlichen Bereich.

    Ein massiver Wahlbetrug gab schließlich den Anlass zur Gründung einer vierten Aufständischenbewegung, die schnell eine große Popularität erlangte. Am 19. April 1970, dem Tag der Präsidentschaftswahlen, war der ziemlich sichere Wahlsieger General Rojas Pinilla, von 1953 bis 1957 bereits Chef einer Militärregierung, durch einen Wahlbetrug an der Rückkehr an die Macht gehindert worden. Nachdem in der Wahlnacht die Stimmenauszählung unterbrochen worden war, wurde am nächsten Tag der Kandidat der Konservativen Partei, Misael Pastrana Borrero, mit einem Vorsprung von 63 000 Stimmen zum Wahlsieger erklärt.

    Vermutlich, um den Ausbruch eines neuerlichen Bürgerkriegs abzuwehren, akzeptierte Rojas Pinilla den Betrug. Doch in der Jugendorganisation seiner Partei begann es zu brodeln, und 1972 gründeten junge städtische Aktivistinnen und Aktivisten der Partei eine neue Gruppierung, die Bewegung 19. April (M-19). Ziel war der Aufbau einer antiimperialistischen Massenbewegung gemäß dem Motto: »Mit dem Volk, mit den Waffen an die Macht«. Durch ihre spektakulären, volksnahen Aktionen gewann die neue Bewegung schnell viele Sympathien in der Bevölkerung und wurde rasch zur stärksten linken Kraft in den urbanen Zentren des Landes.

    Die Regierungszeit von Misael Pastrana gestaltete sich ziemlich unspektakulär, abgesehen davon, dass es der Armee 1973 gelang, mit der »Operación Anorí« dem ELN einen schweren Schlag zu versetzen, der die zweitgrößte Guerillabewegung des Landes beinahe ausgelöscht hätte. Die FARC nutzten die 70er-Jahre zum Aufbau einer revolutionären Armee; zwischen 1970 und 1982 stieg ihre Zahl von etwa 500 bis auf 3000 Kämpferinnen und Kämpfer – und wuchs danach stetig. In der Zeit der Friedensverhandlungen unter Präsident Andrés Pastrana (1998–2002) umfassten die FARC schließlich an die 20 000 Bewaffnete.

    Im September 1977 riefen angesichts der stark gestiegenen Lebenshaltungskosten alle Gewerkschaftsverbände des Landes zum ersten Generalstreik in der Geschichte Kolumbiens auf. Der als linksliberaler Hoffnungsträger angetretene Präsident Alfonso López Michelsen hatte Gespräche mit den Gewerkschaften abgelehnt und rief nun die staatlichen Sicherheitskräfte auf den Plan. Die Niederschlagung des Streiks forderte etwa zwei Dutzend Tote und über 400 Verletzte. An die 4000 Streikende wurden verhaftet. Die militärische Unterdrückung des Generalstreiks entsprach genau der Doktrin der »Nationalen Sicherheit«: Demnach werden bei sozialen Unruhen die Ursachen externalisiert; nicht der soziale Konflikt wird als Auslöser anerkannt und akzeptiert, sondern eine ominöse »Subversion«, die es zu unterdrücken gilt. Indem die Regierung den sozialen Kämpfen den Stempel des Subversiven aufdrückt, fühlt sie sich auch legitimiert, deren Anführer und Aktivisten zu kriminalisieren.

    Als die Amtszeit von López Michelsen 1978 zu Ende ging, war der ganze Süden Lateinamerikas mit Unterstützung von Washington bereits von einem Netz brutaler Militärdiktaturen überzogen. Kolumbien behielt wohl seine demokratische Fassade bei, baute jedoch einen semiklandestinen Unterdrückungsapparat weiter aus, der dem der Länder des Cono Sur bald in mancher Hinsicht nahekam.

    Das Geflecht verdichtet sich

    Zeitgleich mit der Welle neuer paramilitärischer Gruppen Anfang der 80er-Jahre, die in erster Linie das Prinzip der Selbstverteidigung und den Schutz vor Entführungen durch die Guerilla in den Mittelpunkt ihrer Aktivitäten stellten, betrat der Drogenhandel endgültig die Bühne des kolumbianischen Dauerkonflikts. Es entwickelte sich in der Folge eine verhängnisvolle Nähe zwischen den paramilitärischen Gruppen und den Drogenkartellen. Einige Barone dieses neuen Wirtschaftszweigs wie Pablo Escobar, Gonzalo Rodríguez Gacha, die Gebrüder Ochoa und andere hatten einen Teil ihrer exzessiven Gewinne in den Kauf von Ländereien investiert. Sie waren somit in den Kreis der Großgrundbesitzer eingetreten und hatten sich auch deren Interessen zu eigen gemacht. Schon bald wurden sie zu den Hauptfinanciers der nunmehr aus dem Boden schießenden paramilitärischen Einheiten. Einige Drogenhändler gründeten auch ihre eigenen paramilitärischen Gruppen. Dieser mafiöse Charakter durchdrang mitunter Teile des staatlichen Machtapparats, konnte aber auch in eine offene Auseinandersetzung mit diesem geraten – in ihrer maximalen Heftigkeit zeigte dies der frontale Kampf von Pablo Escobar und seinem Kartell gegen die staatlichen Instanzen, in den er auch die paramilitärischen Verbände einbeziehen wollte. Doch es gibt genügend weitere Beispiele, um aufzuzeigen, wie dünn die Trennlinie zwischen paramilitärischen Kämpfern, Drogenhändlern und den staatlichen Sicherheitskräften in Kolumbien ist.

    Auch andere Sektoren der legalen und illegalen Wirtschaft, wie Smaragdschmuggler, Viehzüchter, Kaufleute, schlossen sich diesen Gruppen an. Und die staatlichen Sicherheitskräfte blieben weiterhin deren wichtigste Verbündete. Eine Zusammenarbeit der immer zahlreicheren paramilitärischen Gruppen setzte in der zweiten Hälfte der 80er-Jahre auf Initiative der Castaño-Brüder in den nördlichen Departements des Landes ein, und 1997 kam es zur Gründung eines nationalen Dachverbandes, der AUC (Autodefensas Unidas de Colombia; Vereinigte Bürgerwehren Kolumbiens). Damit war eine neue Form von Paramilitarismus als ein politischmilitärisches Projekt nationalen Charakters in die kolumbianische Zeitgeschichte eingetreten (siehe S. 81

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