Griechenland als Exempel: oder als der Fluch des Neoliberalismus über die Menschen kam
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Trotz massiven Rückgangs aller wirtschaftlichen Aktivitäten nahm in den großen Städten sogar noch die Luftverpestung dramatisch zu, weil viele Griechen in den vergangenen Wintern kein Geld mehr hatten für Heizöl und deswegen Holz oder gar Abfälle verbrannten – vom Wachstum der schlimmsten Pest, der faschistischen Partei ‚Goldene Morgenröte‘ , erst gar nicht zu sprechen.
Dieses Buch analysiert in deutlichen Worten die Ursachen dieser – nicht nur für Griechenland – verheerenden neoliberalen Politik und zeigt Alternativen einer ökonomisch sinnvollen und humanen Entwicklung auf.
Egbert Scheunemann
Egbert Scheunemann, geb. 1958, Dr. phil. Dipl. Pol., freier Politikwissenschaftler, Philosoph, Lektor und Autor, www.egbert-scheunemann.de
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Book preview
Griechenland als Exempel - Egbert Scheunemann
doppelte.
1. Einleitung
Das Aufkommen des Neoliberalismus, also des entfesselten Kapitalismus, ist identisch mit dem Aufkommen des Zeitalters der Massenarbeitslosigkeit, der Umverteilung von unten nach oben und der Verarmung immer größerer Bevölkerungsteile – wie selbst regierungsoffizielle Armuts- und Reichtumsberichte zugestehen. Selbst im Lande des – pro Kopf gerechnet – Exportweltmeisters Deutschland herrscht im vierten Jahrzehnt (!) Massenarbeitslosigkeit. Die vermeintlich von der Globalisierung und dem internationalen Wettbewerbsdruck aufgeherrschte Strategie ‚Gewinne hoch – Löhne und Sozialleistungen runter‘ funktioniert also selbst im Lande des Exportweltmeisters nicht. Sie funktioniert allein im Sinne der Maximierung der Gewinne – nicht im Sinne des Abbaus der Massenarbeitslosigkeit und der Bekämpfung der Massenverarmung, die inzwischen selbst viele in Vollzeit arbeitende Menschen betrifft.
Weil die ins Astronomische steigenden Gewinne aufgrund der stagnierenden Massenkaufkraft nicht mehr vollständig in der Realökonomie investiert werden konnten, wanderten sie auf die internationalen Kapitalmärkte, um dort zumindest von steigenden Aktienkursen und Dividenden zu profitieren. Und seitdem jagt eine mehr oder minder internationale Schulden- und Finanzmarktkrise die andere: die Lateinamerikakrise in den 1970er und 1980er Jahren, die US-Sparkassenkrise in den 1980-er Jahren, die Asienkrise 1997 und 1998 oder die sogenannte Dotcom- Krise (das heißt Zusammenbruch der New Economy) im Jahr 2000.³
Im September 2008 brach dann die US-amerikanische Investmentbank Lehman Brothers zusammen – und es folgte in Form einer Kettenreaktion die schlimmste Finanzmarkt- und Realwirtschaftskrise des Kapitalismus seit dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise 1929. Griechenland wurde von dieser Krise und vor allem von dem nach neoliberalen Mustern vollzogenen Versuch, sie zu überwinden, so sehr getroffen wie kein anderes Land, und zwar weltweit. Und das, obwohl Griechenland am Ausbruch dieser Krise keinerlei Schuld trug – ein kleines Land mit nur knapp elf Millionen Einwohnern, dessen Bruttoinlandsprodukt viel kleiner ist als das auch nur Nordrhein-Westfalens, dessen gesamte Staatsschulden ein lächerlicher Firlefanz im Promillebereich dessen sind, was auf den internationalen Finanzmärkten täglich umgesetzt wird, und dessen Staatsschuldenquote bis 2008 viel geringer war als die Japans und vieler anderer