Discover millions of ebooks, audiobooks, and so much more with a free trial

Only $11.99/month after trial. Cancel anytime.

Greencard und andere Katastrophen
Greencard und andere Katastrophen
Greencard und andere Katastrophen
Ebook239 pages2 hours

Greencard und andere Katastrophen

Rating: 0 out of 5 stars

()

Read preview

About this ebook

Die Geschichte der Familie Tatzel, die in der Greencard-Lotterie gewonnen hat und trotzdem fast alles verlor, bis auf ihre Hoffnung und den Willen ihren Traum der Auswanderung zu erfüllen. Nun planen sie die Auswanderung, obwohl damals nur der Mann einmal in den Vereinigten Staaten war.

Was im Vorwege alles schief gehen kann, das geht auch schief - ganz nach Murphy's Law. Manchmal fragt sich der Leser, ob die Greencard überhaupt erreicht wird und die Familie nicht auf halber Strecke aufgibt - aber wer seinen Traum leben will, der muss auch für ihn kämpfen - und das tut diese Frau. Mit aller Macht und gegen alle Widrigkeiten. Doch dann begann erst der wahre Kampf um ihren Traum - denn um aus dem Traum Realität werden zu lassen fanden sich unendlich viele kleine und große Steine bis hin zu riesigen Felsbrocken auf dem Weg dorthin.
In diesem Buch beschreibt sie diesen steinigen Weg bis hin zur Erlangung der Greencard in unvergleichlich humorvoller Art und Weise.
Eine turbulente Geschichte, geschrieben von einer temperamentvollen Autorin mit viel Herzblut, die alle Details in lebhaften Bildern beschreibt und den Leser an ihren immer krausen, oft witzigen und stets optimistischen, aber auch realistischen Gedanken teilhaben lässt.
LanguageDeutsch
Release dateJan 15, 2015
ISBN9783738664256
Greencard und andere Katastrophen
Author

Demi Tatzel

Demi Tatzel wurde 1978 in Erlangen als älteste von drei Kindern einer Gastarbeiterfamilie geboren. Obwohl sie es sowohl in der Kindheit als auch später nicht immer leicht hatte, so hat sie doch von der Jugend an einen Traum zielstrebig verfolgt: Die Liebe zu den USA und den Traum, dort einmal leben zu können. Diesen Traum teilte sie lange Zeit mit ihrem Mann und der Gewinn der Greencard in der Verlosung schien diesen in greifbare Nähe zu rücken. Als sie ihre Informationen in Internetforen zu sammeln begann, entdeckte sie ganz nebenbei, dass ihre Leidenschaft zu schreiben auch auf der Gegenseite auf ein sehr positives Echo stieß: Sie bekam von allen Seiten Lob für ihre humorvollen Texte und wurde dadurch darin bestärkt, dieses Buch, ihr Erstlingswerk, zu schreiben. Die Autorin ist immer noch auf dem Weg in die USA, mit ihren beiden Kindern, aber nunmehr ohne ihren Mann. Folgen Sie ihrem Weg dorthin mit allen Höhen und Tiefen und lassen Sie sich von ihrem Charme, ihrem Humor und ihrer Willensstärke bezaubern. Manch einer wird mit dem Kopf schütteln wie man so ein Unternehmen unter diesen Voraussetzungen vorantreiben kann - aber der Wille, die Euphorie und die Hartnäckigkeit überzeugt einen letztlich doch statt mit dem Kopf zu schütteln, lieber alle Daumen fest zu drücken und der Familie alles Gute und viel Erfolg im "gelobten Land" zu wünschen.

Related to Greencard und andere Katastrophen

Related ebooks

Related articles

Reviews for Greencard und andere Katastrophen

Rating: 0 out of 5 stars
0 ratings

0 ratings0 reviews

What did you think?

Tap to rate

Review must be at least 10 words

    Book preview

    Greencard und andere Katastrophen - Demi Tatzel

    jeder!

    Wie alles begann ….

    Es schrieb sich das Jahr 2007 – unsere kleine Ranch in der Oberpfalz hatten wir inzwischen aufgelöst und uns eine kleine 3,5-Zimmerwohnung im Erlanger Stadtteil Büchenbach angemietet. Sollte ja auch nur übergangsweise sein, da wir ja auswandern wollen. „Oberpfalz"… Als gebürtige Erlangerin war es für mich ein Kulturschock, in der Oberpfalz zu leben und eine wahre Erlösung, wieder in das schöne Frankenland zu ziehen. Nach diesen 3 ½ Jahren Oberpfalz kann mich wahrscheinlich nicht mal mehr ein Flugzeugabsturz in Zongo schocken. Für alle die nicht wissen, wo Zongo liegt: Zongo liegt am Südufer des Ubangi gegenüber von Bangui (die hatten wohl nur noch 6 Buchstaben zur Verfügung) in der Zentralafrikanischen Republik. Weißte Bescheid. Das hat mir Wikipedia, Halbschwester von Google, verraten. Ja, die Oberpfälzer sind schon sehr eigen.

    Aber wohin soll es denn nun gehen? Wir hatten drei Wunschziele auf der Liste:

    USA

    Kanada

    Australien

    USA stand deswegen auf Platz 1, weil das der Wunsch von Detlef und mir war. Sollte es mit den USA nicht klappen - aus welchen Gründen auch immer - standen uns ja die anderen beiden Länder zur Verfügung. Kanada, weil es direkt an die USA grenzt und Australien, weil es halt Australien ist.

    Dann ging „Das große Planen" bereits los. Nun, die USA ist groß… In welchem Bundesstaat wollen wir leben? Wo in diesem Bundesstaat wollen wir leben? Was wollen wir dort machen? Eine Ranch zu besitzen und mit Pferden zu arbeiten, ist der Wunschtraum Detlefs. Wie können wir den Wunschtraum meines Mannes und meiner Wenigkeit kombinieren? Etwa eine Westernranch in Florida? Was sagt der Markt dazu? Fragen über Fragen, die ich mir nicht selber beantworten konnte und somit anfing, Google ins Schwitzen zu bringen. Wie innig die Freundschaft zwischen Google und mir mal werden würde, hätte ich mir zu diesem Zeitpunkt nie erahnen können. Ich stellte Onkel Google die Frage: „Auswandern in die USA" und er gab mir innerhalb von 0,27 Sekunden folgende Antwort: Ungefähr 672.000 Ergebnisse…

    Soo, was macht man denn nun mit „ungefähr 672.000 Einträgen? Wie findet man da die Information, die man haben will. Die man vielleicht nicht unbedingt lesen möchte, aber dennoch wissen sollte, bevor man „Ich packe meinen Koffer spielt. Ich entdeckte einige Überschriften, die mich zu einem Forum weiterleiteten. Floridaforum¹. Na wenn das mal nicht DIE Informationsquelle schlecht hin ist. Also schnell registriert, Registrierungsmail bestätigt und rein ins Getümmel. Da bin ich! Und jetzt? Hmmm… Suchfunktion bemüht: Gästeranch in Florida. 0 Einträge… Übrigens ist mein Eintrag bis heute der einzige Thread zu diesem Thema im Floridaforum… Hui, habe ich da etwa eine Marktlücke entdeckt?

    Ich hatte mich auch noch in einem anderem Forum angemeldet und leider konnte oder wollte man mir da nicht weiterhelfen. Eine nette Dame jedoch erbarmte sich meiner und schlug mir genau dieses Floridaforum vor. Sie sei auch dort angemeldet und da ginge es wohl „humaner" zu.

    Nach den Erlebnissen im anderen Forum traute ich mich anfangs nicht so richtig, mein Anliegen zu schildern.

    Am 15.02.2008 um 22:28 Uhr fasste ich dann all meinen Mut zusammen und stellte meinen ersten Beitrag im Forum ein:

    Hallo miteinander,

    bin neu hier und schieß auch gleich mal los.

    Also. WIR WOLLEN AUSWANDERN!!! Nach FLORIDA!!! Wir haben vor, dort eine Gästeranch zu eröffnen und selber zu betreiben. Natürlich werden wir auch US-Mitarbeiter einstellen (müssen). Ich habe bereits in einigen Foren versucht bezüglich der Investoren-Visa Informationen zu sammeln, bin aber nicht wirklich weit gekommen. Schließlich wurde mir dieses Forum von einer sehr netten Dame aus Florida empfohlen worden. Nun jetzt probier ich mein Glück mal hier.

    - Welches Investoren-Visum muss ich beantragen?

    - Wie viel soll (muss) DEFINITV investiert werden?

    - Ist ein rent-to-own Objekt (Haus, Ranch usw.) auch eine Investition?

    - Kann man nach einem abgelehnten Investoren-Visum tatsächlich NICHT mehr mit dem VWP in die USA einreisen?

    - Hat man als türkische Ehefrau eines deutschen Staatsbürgers irgendwelche Vor- bzw. Nachteile?

    Ihr seht also, es gibt genug zu reden.

    Übrigens, das mit dem Businessplan weiß ich bereits. Wurde mir in einem Forum auch mehrmals nahegelegt.

    Bin auch in diesem Forum für alle Antworten,

    Ratschläge, Informationen (positive + negative) und Tipps bereits im Voraus herzlich dankbar.

    Schließlich wandert man ja nicht alle Tage aus. Und schon gar nicht mit 2 Kindern und 2 Hunden. Da sollte und MUSS schon alles durchdacht sein. Wenn wir AUSWANDERN, sollte es für IMMER sein.

    Freu mich auf euch.

    Hätte man mir vor dem „Abschicken" dieses Postings verraten, dass ich mit diesem Beitrag alle meine Auswanderungspläne umdenken muss, hätte ich wohl gelacht.

    Solche gruseligen Sachen wie „Money at Risk, „$ 100.000,- Investitionsgeld oder „Gefahr, dass nach 5 Jahren das Visum nicht verlängert wird und man das Land wieder verlassen muss" haben meine Äugelein gelesen. Mir wurde ziemlich schnell klar, dass das Auswandern doch nicht so einfach ist und USA eben nicht auf mich wartet, wie anfangs gedacht. Denn eines ist mal klar wie Kloßbrühe. Die Amerikaner wollen, so wie alle anderen Länder auch, nur eines. Dein Geld! Oder Dein Talent! Oder beides! Hast Du das nicht, musst Du Dir einen anderen Weg suchen oder wegbleiben! Willst Du auswandern, dabei spielt es keine Rolle wohin, musst Du immer daran denken, dass Dir auch im Ausland die gebratenen Chickenwings mit Süß-Sauer-Sauce nicht in den Mund fliegen. Nun, ich habe kein Geld! Zumindest nicht so viel, dass es für die Amerikaner interessant wäre. Talent? Keine Ahnung. Die Einen sagen so, die Anderen so. Also blieb mir nur eine Möglichkeit, um unseren Traum zu verwirklichen und auf legalem Wege in die USA umzuziehen: Die Greencard Lottery.

    Erneut bemühte ich Google: Greencard Lottery… Ungefähr 661.000 Einträge in 0,21 Sekunden… Verdammte Scheiße, wie schafft er das immer so schnell?? … Irgendwie bin ich bei diesen 661.000 Einträgen auf den Eintrag der Agentur USAFIS² gestoßen. Ein Riesentamtam auf deren Seite. Pay for 10 years, get one year free! $ 299,- for you and your spouse! Ich glaube mein Schwein pfeift… Schnell rief ich nach Detlef und erklärte ihm das unmoralische Angebot. 10 Jahre für $ 299,- inkl. Partner. Da kann man nicht widerstehen und so meldete ich uns an. Was hatten wir schon zu verlieren, bis auf die $ 299,-. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, oder?

    Gesagt getan… Innerhalb von Minuten war alles eingegeben… Shit… Die wollen ja auch noch Passbilder von uns haben. 5x5 cm… Na super… Jetzt müssen wir auch noch extra zum Fotografen… Es wurde gebruddelt, weil die Jungs der Familie Sichablichtenlassen nicht gerade toll finden.

    „Meckern hilft net… Wenn die Ami´s unsre Gsichter ham wolln, dann kriegns die auch… Morchn geht’s zum Fotografn!"

    Am nächsten Tag haben wir die Passbilder der gewünschten Norm entsprechend machen lassen und € 92,- dafür bezahlt! Ja, richtig gelesen! € 92,-!! Dafür hätte ich eine neue Digitalkamera kaufen und eine Million Passbilder selber machen können. Naja gut. Was muss, das muss! Freudig hüpfend machte ich mich zu Hause an den Scanner. Scannte unsere Bilder ein, lud sie auf dem Server von USAFIS hoch und stellte fest, dass mir eine Person fehlt. Der Sohn von Detlef aus erster Ehe. J.-P. … Toll, wir haben seit 5 Jahren keinen Kontakt zu J.-P. Woher zum Teufel soll ich denn sein Passbild besorgen? Dann ließ ich J.-P. einfach weg und schickte die Anmeldung ab. Innerhalb von kürzester Zeit – ich liebe die Technologie in dieser Hinsicht - bekamen wir eine Bestätigungs-E-Mail. Wir wurden darauf hingewiesen, erneut unsere Daten zu prüfen und bei Änderungen diese sofort an USAFIS zu melden. Wir lagen noch in der „Anmeldefrist für die DV 2010 und warteten also die Zeit ab, bis im Mai 2009 die „Gewinner gezogen wurden.

    Wie lässt sich die Zeit bis dahin am besten vertreiben? Richtig! Mit Träumen! Ich schaute mich auf diversen Immobilienseiten nach Ranches und Farmen in Florida, Georgia, Alabama und South Carolina um. Es gibt wirklich sehr schöne Anwesen. In jeder Preiskategorie. Ein „Häuschen" in Georgia hatte es mir sehr angetan. Gebaut im viktorianischen Stil, hellblau und mit weißen Säulen, einer wunderschönen Veranda, die um zwei Seiten des Hauses geht und weiß umzäunt ist. Auch die Ranch war weiß umzäunt. Sehr idyllisch. Preislich gesehen lag es sogar im unteren Durchschnittsbereich. $ 299.999,- für das schicke Häuschen, 20 acres (8,1 ha) Land, Stall mit 10 Boxen, Reitplatz und viel Platz. Wirklich traumhaft schön. Umgerechnet waren das rund € 213.000,- (beim damaligen Kurs; ja, 2008 war für den Euro ein gutes Jahr.) Ein Schnäppchen. Blöd nur, dass es in Georgia ist. Und noch blöder ist, dass wir die Greencard noch nicht haben. Ob wir sie je bekommen werden? Ich kann es mir nicht vorstellen, dass ich mit meiner Familie in den USA leben werde. Zu schön, um wahr zu sein. Stellt euch das mal vor. Die Tatzels in Florida. Hallo? Da könnte man sich genauso gut vorstellen, dass ich eine berühmte Autorin werde und mich in wenigen Jahren zur Ruhe setzen kann. Nicht unmöglich, aber auch wieder zu schön um wahr zu sein. Natürlich gibt es auch in Florida wunderschöne Anwesen. Nur leider blieb es eben nur beim Schauen. Schauen, träumen und warten. Letzteres wird mir noch den letzten Nerv rauben, aber davon weiß ich zu diesem Zeitpunkt auch noch nichts.

    Mai 2009

    Has not been selected

    Mai 2010

    Has not been selected

    Mai 2011

    Has not been selected


    ¹ www.floridaforum.de

    ² www.usafis.org!

    Has been selected?

    Die Jahre vergingen und wir hatten immer noch keine Nachricht von USAFIS bezüglich eines Gewinnes. Wieder kribbelte es in meinen Fingern und ich konnte einfach nicht anders. Ich bemühte mal wieder Onkel Google. Meine Frage: USAFIS …. Ach Du heilige Scheisse!!! Ungefähr 5.440.000 Einträge (natürlich in 0,20 Sekunden)… Na prima!! Kein Wunder, dass Du keine Nachricht von denen erhältst… Bist voll an die Gauneragentur rangekommen… Ist ja auch klar! Hallo, $ 299,- für elf Jahre und 2 Personen?? Da musste ja was faul sein an der Sache!!!

    Verärgert über meine eigene Blödheit nervte ich Onkel Google weiter und er zeigte mir eine andere Agentur. Ich informierte mich auf der Homepage der deutschen Agentur „The American Dream³, in „Fachkreisen auch einfach TAD genannt. Schnell fand ich den Link zum Teilnehmen und füllte munter die geforderten Datenfelder aus. Kurz bevor ich auf „Abschicken" klickte, hielt ich inne und dachte kurz mal nach… Irgendwas war doch da mal… Irgendwas habe ich nicht bedacht… Ich rief bei der Hotline an und schilderte der Dame meinen Fall. Plötzlich antwortete sie hektisch und meinte, ich dürfe uns auf gar keinen Fall erneut registrieren, denn dies führe automatisch zu einer Disqualifikation! Ich müsse erst bei USAFIS kündigen und auch sicherstellen, dass wir nicht bereits für die nächste Lottery eingereicht wurden. Wir hatten Mitte März… Wenn, dann war es für diese Ziehung eh zu spät. Ich bedankte mich und legte auf. Nach kurzem hin und her überlegen, ob ich denn nun bei USAFIS kündigen sollte oder nicht, beschloss ich, mir noch bis zum Ende der Woche Bedenkzeit zu geben.

    So schusselig wie ich bin, verging die Woche im nu und der Gedanke bei USAFIS zu kündigen natürlich auch. Wieviel Glück ich hatte und am Ende dankbar dafür sein sollte, dass ich so schusselig bin, würde ich schon sehr bald erfahren.

    Meine Schusseligkeit sollte sich auch noch im Bereich der Staatsangehörigkeit bezahlt machen. Denn bereits vor vielen Jahren hatte ich die deutsche Staatsangehörigkeit beantragt und tatsächlich auch hier vergessen, diese weiter zu verfolgen, da ich diese bisher nie gebraucht hatte. Nach unserem Umzug in die Gemeinde Heroldsbach (wir haben sogar einen eigenen Grafen und einen eigenen Freizeitpark!⁴) bemühte sich der nette Herr vom Landratsamt Forchheim darum, meinen Allerwertesten endlich zu bewegen und mich zu entscheiden. Ich sicherte ihm zu, mich in den nächsten Tagen darum zu bemühen. Na, wer kann es schon erraten? Richtig! Ich hatte es vergessen! Nach einigen Wochen erhielt ich erneut ein Schreiben vom Landratsamt Forchheim und wurde letztmalig aufgefordert, mich um meine Einbürgerung zu kümmern. Sollte ich die Frist erneut verstreichen lassen, würde die Einbürgerung von Amtswegen abgelehnt, welches mit Kosten verbunden wäre. Ich rief den Herrn an und sicherte ihm zu, mich darum zu kümmern. - Jepp, erneut richtig erraten! Ich hatte es wieder vergessen! Wieder bekam ich bezüglich meiner deutschen Staatsangehörigkeit vom Landratsamt Forchheim. Da ich mich immer noch nicht entschlossen hatte, ob ich nun die deutsche annehme oder die türkische Staatsangehörigkeit behalte, wurde mir mit diesem Schreiben die Frist für die Einbürgerungszusicherung um 2 Jahre verlängert.

    Wohooo! Wie geil ist das denn!?! Tja, dass das Glück hier Hand in Hand mit meinem Schicksal arbeitet, hätte ich nie zu träumen gewagt.

    Mai 2012

    SELECTED

    07.05.2012 ca. 12:30 Uhr

    Telefon klingelt, ich geh ran.

    „Yesss! Äh, hello my name is Blablabla Rodriguez from USAFIS. Can I speak to Detlef Tatzel (Tetzl)? „Ähm, no! Sorry, cause he is not here! Can I help you? I´m his wife!

    „Is your name Demet (Dimet) Tatzel (Tetzl), Ma’am?"

    Hach, er hat mich Ma’am genannt *schwärm*

    „Yes, sir. I am Demet Tatzel. What can I do for you? Perfect! Congratulations Ma’am, you are the lucky winner for the diversity visa lottery 2013 bla bla bla bla……"

    *Hirn auf Durchzugmodus gestellt*

    Hat der jetzt echt gesagt, dass ICH bei der Greencard Lottery gewonnen habe? Ist das jetzt ein Fakeanruf? Shit, keine Nummernübertragung! Der kann ja genauso gut aus Timbuktu anrufen!

    „Ähm, moment please."

    „Oh, no problem Ma’am!"

    Shit… wie war noch mal meine Accountnummer für USAfis? Shit… Das Passwort fällt mir auch nicht mehr ein….

    „Ähm, just a few seconds please, Mr. Rodriguez! I can´t find my Accountnumber…"

    Fucking shit! Wo zum Teufel ist die Mail mit den Zugangsdaten? E-Mail-Postfach von Detlef gecheckt – Nichts. E-Mail-Postfach von seiner Firma gecheckt – Nichts. (Wieso sollten die Zugangsdaten von USAFIS auch im Firmen-E-Mailpostfach sein, wenn wir die private angegeben hatten? – *mentalgegendieStirnklatsch* Dann fiel es mir ein… Ich hatte die E-Mail mit den Zugangsdaten vom E-Mail-Postfach Detlefs an meine E-Mailadresse weitergeleitet, damit die auf keinen Fall verloren geht.

    Währenddessen redete Mr. Rodriguez putzmunter in Englisch weiter und ich hörte ihm selbstverständlich nicht zu. Ging ja gar nicht, da mein Hirn auf „Durchzug" gestellt hatte und momentan damit beschäftigt war, die Zugangsdaten zu finden. Nach gefühlten Stunden hatte ich die Daten endlich gefunden. Klickte mich auf die Website von USAFIS und ging in den Login-Bereich. Ganz prima. Die Accountnumber und das dazugehörige Passwort waren bereits drin, da ich ja die „Autofill-und-Passwörter-speichern-Funktion" bei Google Chrome aktiviert hatte.

    *mentalnochfestergegendieStirnklatsch*.

    Mr. Rodriguez ratterte weiterhin sein Callcentergebet herunter und fragte mich dann, ob ich damit einverstanden wäre. Hää? Mit was?? Shit… Der hat mir jetzt eine Frage gestellt und ich habe keinen blassen Schimmer davon, was der von mir will. Ganz prima. Mein Herz klopfte inzwischen den Cha-Cha-Cha.

    Endlich hatte ich es geschafft, mich einzuloggen. Und da stand es doch tatsächlich!

    CONGRATULATIONS!!

    YOU ARE THE WINNER!!

    „Mrs. Tatzel, do you agree that we debit € 963,- from your credit card?"

    Achja, der Rodriguez ist ja

    Enjoying the preview?
    Page 1 of 1